No. 51
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 01. Juli
1870
vierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1870 Nr. 51 Seite 1]

Anzeigen.

Vorladung.
In Sachen betreffend den Nachlaß des am 24. November 1797 verstorbenen Hirten Heinrich Meyer zu Kleinfeldt, hiesigen Fürstenthums, haben die Vormünder der fünf minorennen Kinder des am 29. Februar c. hieselbst verstorbenen Arbeitsmanns Peter Heinriche Meyer: Maria, Heinrich, Wilhelm, August, Johannes, Geschwister Meyer, nämlich der Maschinenbauer Kleinfeldt und der Bäckermeister Hinzelmann hieselbst, sowie der Gelbgießer, jetzt Arbeitsmann Heinrich Dreyer, dessen Schwester, die Ehefrau des Schneiders Richter, Doris geb. Dreyer, beide letzteren zu Lübeck, ihr resp. ihrer Curanden Erbrecht an der Heinrich Meyer'schen Verlassenschaft bescheinigt. Nach Angabe dieser Erbinteressenten ist der ab intestato verstorbene Hirte Heinrich Meyer zu Kleinfeldt nur von zwei Töchtern beerbt worden, nämlich der Ehefrau des Arbeitsmanns Asmus Meyer zu Schwanbeck, Marie geb. Meyer, und der Ehefrau des Kornträgers Dreyer zu Lübeck, Elisabeth geb. Meyer. Die erstere von beiden hat als einzigen Intestaterben den Vater der obigen Curanden, den Arbeitsmann Peter Heinrich Meyer, der von seinen fünf Kindern ab intestato beerbt ist, und die letztere als einzige Intestaterben ihre beiden obigen Kinder, den Arbeitsmann Dreyer und die verehelichte Schneider Richter geb. Dreyer zu Lübeck, hinterlassen.
Zum Zweck der Ermittelung etwa vorhandener weiterer Erben des Hirten Heinrich Meyer zu Kleinfeldt ist nun ein Liquidations-Termin auf Donnerstag den 8. September d. J., Vormittags 10 Uhr, vor unterzeichnetem Großherzoglichen Justizamt anberaumt, wozu alle, welche außer den obigen Erben an den Nachlaß des Hirten Heinrich Meyer zu Kleinfeldt Erbansprüche zu haben vermeinen, zur Anmeldung und Bescheinigung solcher Ansprüche hiedurch unter dem Nachtheile peremtorisch geladen werden, daß die obigen Extrahenten und die sich etwa Meldenden und Legitimirenden für die rechten Erben werden angenommen, ihnen als solchen der Nachlaß überlassen, und das Erbenzeugniß ausgestellt werden soll, sowie daß die sich nach der Präclusion meldenden näheren oder gleich nahen Erben alle Handlungen und Dispositionen derjenigen, welche in die Erbschaft getreten, anzuerkennen und zu übernehmen schuldig sein sollen.
Schönberg, den 23. Juni 1870.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Die diesjährige General-Impfung der Schutzblattern findet in nachstehender Ordnung statt:


I. Im Schönberger Kirchspiel:


1. Für die in der Stadt Schönberg vom 1. April bis zum 1. October v. J. gebornen Kinder am Sonnabend den 2. Juli, Morgens 10 Uhr, im Hause der Frau Gastwirthin Boye;
2. für die in der Stadt Schönberg vom 1. October v. J. bis zum 1. April d. J. gebornen Kinder am 9. Juli eben daselbst um dieselbe Zeit;
3. für die in den zur Schönberger Gemeinde gehörenden Ortschaften gebornen Kinder am 16. Juli um dieselbe Zeit.

II. Im Herrnburger Kirchspiel

am Sonnabend den 9. Juli, Nachmittags 3 Uhr, im Hause des Herrn Bäckermeisters Hülsemann zu Herrnburg.

III. In den nach Mummendorf, Lübsee und Rehna eingepfarrten Ortschaften

am Sonnabend den 16. Juli, Morgens 10 Uhr, im Hause der Frau Gastwirthin Boye.

IV. Im Selmsdorfer Kirchspiel

am Sonnabend den 16. Juli, Nachmittags 3 Uhr, im Hause der Frau Gastwirthin Michaelsen zu Selmsdorf.

V. Im Carlower Kirchspiel

1. für die in dem Kirchdorf Carlow gebornen Kinder am Sonnabend den 9. Juli, Nachmittags 2 Uhr, im Hause des Herrn Gastwirths Creutzfeldt;
2. für die in den nach Carlow eingepfarrten Ortschaften gebornen Kinder den 16. Juli eben daselbst um dieselbe Zeit.

VI. Im Schlagsdorfer Kirchspiel

am Sonnabend den 23. Juli, Nachmittags 3 Uhr, im Hause des Herrn Gastwirths Siebenmark zu Schlagsdorf.

VII. Im Demern'schen Kirchspiel

am Sonnabend den 16. Juli, Nachmittags 4 Uhr, im Schulhause zu Demern.

VIII. Im Ziethener Kirchspiel mit Einschluß des Dorfes Lankow und der Dom-Gemeinde

nach Bestimmung des Herrn Dr. Arndt auf dem Domhof bei Ratzeburg.
Schönberg, den 29. Juni 1870.
Dr. Marung. Dr. Liebenow.


Die Prüfungen der Aspiranten zum einjährigen freiwilligen Militairdienste werden im Laufe des Monats September d. J. stattfinden.
Junge Leute, welche an diesen Prüfungen Theil zu nehmen wünschen, werden aufgefordert, sich unter Vorlegung ihrer Schulzeugnisse und der im § 152, 1 der Militair-Ersatz-Instruction bezeichneten Papiere bis zum 15. August d. J. bei der unterzeichneten Commission zu melden.
Schwerin, den 23. Juni 1870.
Großherzogliche Prüfungs-Commission für einjährig Freiwillige.
Schmidt. Oldenburg, v. Pentz.


Verkaufsanzeigen.

Für das vor der Sabowerstraße belegene Ackerbürgerhaus ist ein Ueberbots-Termin auf Freitag den 8. Juli, Vormittags 11 Uhr angesetzt und werden Käufer eingeladen, zur gedachten Zeit und Stunde auf der Rathsstube hieselbst sich einzufinden.
Die Verkaufsbedingungen werden im Termine verlesen.
Schönberg, den 27. Juni 1870.
Der Magistrat.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 51 Seite 2]

Heute wurden durch die glückliche Geburt einer gesunden Tochter erfreut C. Scheel und Frau.
Schönberg, dem 29. Juni 1870.


Heute Morgen den 29. Juni entschlief sanft zu einem besseren Erwachen meine liebe Mutter, die Frau Wittwe Maria Abels, geb. Boye, im fast vollendeten 70. Lebensjahre, und zeigt dieses statt einer besonderen Meldung allen Freunden und Bekannten hiedurch ergebenst an. Um stille Theilnahme bittet der hinterbliebene Sohn Wilhelm Abels.
Schönberg, den 28. Juni 1870.
Die Beerdigung findet am Sonntag den 2. Juli, Nachmittags 4 Uhr statt.


Eisenbahn
Bekanntmachung.
Am Sonntag den 3. Juli d. J. Extrazug von Lübeck nach Schwerin und zurück zu ermäßigten Fahrpreisen.

Abfahrt von Lübeck 8 Uhr 5 Min. Morg.
Ankunft in Schönberg 8 " 38 " "
Ankunft in Grevesmühlen 9 " 15 " "
Ankunft in Bobitz 9 " 36 " "
Ankunft in Kleinen 9 " 54 " "
Ankunft in Schwerin 10 " 15 " "
--------------------
Abfahrt von Schwerin 9 Uhr - Min. Abends
Abfahrt von Kleinen 97 " 22 " "
Abfahrt von Bobitz 9 " 38 " "
Abfahrt von Grevesmühlen 9 " 589 " "
Abfahrt von Schönberg 10 " 24 " "
Ankunft in Lübeck 10 " 52 " "

Zu diesem Extrazuge werden auf nachstehend verzeichneten Stationen Billets zu folgenden ermäßigten Preisen nach Schwerin und zurück ausgegeben:
von Lübeck nach Schwerin und zurück
II. Cl. 1Taler (Mecklenburg) 20 Sgr, III. Cl. 1Taler (Mecklenburg) 5 Sgr.
von Schönberg nach Schwerin und zurück
II. Cl. 1Taler (Mecklenburg) 12 Schilling (Mecklenburg)., III. Cl. -- Taler (Mecklenburg) 44 Schilling (Mecklenburg).
von Grevesmühlen nach Schwerin und zurück
II. Cl. -- Taler (Mecklenburg) 40 Schilling (Mecklenburg)., III. Cl. -- Taler (Mecklenburg) 32 Schilling (Mecklenburg).
von Bobitz nach Schwerin und zurück
II. Cl. -- Taler (Mecklenburg) 28 Schilling (Mecklenburg)., III. Cl. -- Taler (Mecklenburg) 20 Schilling (Mecklenburg).
von Kleinen nach Schwerin und zurück
II. Cl. -- Taler (Mecklenburg) 20 Schilling (Mecklenburg)., III. Cl. -- Taler (Mecklenburg) 12 Schilling (Mecklenburg).
Die Billets zu den ermäßigten Fahrpreisen berechtigen zur Fahrt nur mit den Extrazug; die Rückfahrt von Schwerin kann am 3. Juli mit dem Extrazug, oder auch noch am 4. Juli mit einem der fahrplanmäßigen Züge geschehen.
Freigewicht für Gepäck wird auf vorgedachte Billets nicht gewährt.
Schwerin, den 27. Juni 1870.
Die Direction der Großherzogl. Friedrich-Franz-Eisenbahn.


Gelder, die mir anvertraut werden, kann ich jeder Zeit zu der bekannten großen Sicherheit und zu fünf pro Cent verzinslich unterbringen.
Kindler, Advocat.


Müllers Hôtel.
Zur Einweihung meines großen neuerbauten Saales während des Ratzeburger Marktes Große Tanzmusik, ausgeführt von der Veteran-Capelle, wozu ergebenst einladet Louis Müller.
Ratzeburg im Juli 1870.


Ich halte stets Lager von
gutem Braunbier à Tonne 3 1/2 Taler (Mecklenburg)
gutem Halbbier à Tonne 2 1/4 Taler (Mecklenburg)
C. Schwedt.


Ich empfehle mein Lager von Gußeisenwaaren, als: Keller-, Stall- und Dachfenster, Oefen, Ofenthüren, Röhren, Rosten, Sparherdplatten, Ringe und Bratöfen, und emaillirtes Kochgeschirr.
C. Schwedt.


Beste Gußstahl-, Gras- und Korn-Sensen auf Garantie, per Stück 1 Taler (Mecklenburg) und billiger.
C. Schwedt.


Einem geehrten Publikum beehre ich mich hierdurch anzuzeigen, daß ich von jetzt an alle Sorten fertiger Herren-, Damen- und Kinder-Schuhzeuge vorräthig halte, indem ich billige aber feste Preise stelle.
Schuhmachermeister Hagen in Schönberg.


Am Freitag den 24. Juni ist auf dem Wege von Schönberg nach Rabensdorf eine Schwarze Tasche mit rothem Besatz gefunden. Inhalt: etwas Geld und ein Schlüssel. Der sich legitimirende Eigenthümer kann dieselbe gegen Erstattung der Insertionsgebühren in Empfang nehmen auf Forsthof Hohemeile.
J. Lentzkow.


Da uns zur Anzeige gebracht worden, daß auf den Möören an der Moorstraße nicht allein von Jagdliebhabern gejachtet, und von Unbefugten Gras geschnitten, sowie nach Krebsefangen gehende Leute das noch wachsende Grünfutter durch Niedertreten desselben Sehr geschadet wird, So Sehen wir uns veranlaßt, Unbefugten das Betreten der Mööre hierdurch strenge zu untersagen.
Schönberg, den 27. Juni 1870.
Dräger. C. L. Creutzfeldt.


Alle diejenigen Stadt- und Landmeister der hiesigen Schuhmacherzunft, welche mit ihren Beiträgen an die Lade noch im Rückstande geblieben sind, werden hiermit dringend aufgefordert, dieselben im Laufe des nächsten Monats bei Vermeidung von executivischen Maßregeln an einen der unterzeichneten Aelterleute einzuzahlen.
Schönberg, den 30. Juni 1870.
Bohnhoff. D. Stoffers.


Wir machen hiermit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmacher-Gesellen-Brüderschaft des früher auf den 4. und 5. Juli festgesetzten Königschusses wegen erst am Montag den 11. Juli stattfindet, und werden die Gesellen aufgefordert, persönlich zu erscheinen.
Schönberg, den 30. Juni 1870.
Die Vorsteher und Altgesell der Schuhmacher Gesellen-Brüderschaft.


Maurer und Berufsgenossen, welche dem deutschen Gewerkverein noch beizutreten wünschen, Sowie Diejenigen, welche angeschrieben stehen, werden ersucht, sich baldigst zu melden, indem nach den Statuten der Kasse Solche, die das 45. Lebensjahr überschritten haben, später nicht mehr angenommen werden.
Nächste Versammlung am Ladentag den 10. Juli.
Zölker.


Die von mir verlooseten Gegenstände wurden gewonnen:
auf Nr. 139 die Kornrummel,
auf Nr. 304 der Korncylinder,
auf Nr. 192 der Kleiderschrank,
auf Nr. 165 die Hobelbank,
auf Nr. 143 die Zeugrolle.
Oldenburg, Kl. Mist.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 51 Seite 3]

Specialität für Patent-Futterschneid-Maschinen.
Unser Absatz, welcher schon vor einem Jahr 900 Stück jährlich betrug, hat sich seitdem verdoppelt, wodurch es uns möglich ist, unsere Verkaufspreise zu ermäßigen, ohne die bekannte Güte und Solidität unserer Maschinen zu beeinträchtigen. Folgendes sind unsere neue Preise:
Thlr. 28 für die beliebte Maschine für 20 à 30 Stück Vieh und Pferde, 2 Schnittlängen ohne Wechselräder, ganz von Eisen.
Thlr. 39 für eine größere Maschine, 3 Schnittlängen.
Thlr. 49 1/6 für die größte Maschine für Handbetrieb.
Franco jeder Eisenbahnstation, Garantie 3 Jahre, Probezeit 14 Tage.
Abbildungen und Beschreibungen werden auf Wunsch gesandt.
Heinrich Lanz in Mannheim.


Epileptische Krämpfe (Fallsucht) heilt brieflich der Specialarzt für Epilepsie Doctor O. Killisch in Berlin, jetzt: Luisenstraße 6. - Bereits über Hundert geheilt.


Pommersche Schmiedesensen und Gußstahl-Sensen sind zu haben bei J. Hagen, Schlössermeister.


Englische glacirte Steinröhre (Thonröhre), Lüneburger Portland-Cement, Feuerfeste Steine empfiehlt ergebenst Wilh. Harmsen.
Ratzeburg.


Empfehlende Erinnerung.
Dr. Borchardt's aromat.-medic.- Kräuterseife (à 6 Sgr)
Dr. S. de Boutemard's arom. Zahn-Pasta (à 6 u. 12 Sgr.)
Dr. Hartung's Chinarinden-Oel (in Flaschen à 10 Sgr.)
Dr. Koch's krystall. Kräuter-Bonbons gegen Husten, Heiserkeit etc. (à 10 u. 5 Sgr.)
Dr. Hartung's Kräuter-Pomade (in Tiegeln à 10 Sgr.)
Apotheker Sperati's Italienische Honig-Seife (à 2 1/2 und 5 Sgr.)
Professor Dr. Linde's Vegetabil. Stangen-Pomade (à 7 1/2 Sgr.)
Schon ein kleiner Versuch genügt, um die Ueberzeugung von der Zweckmäßigkeit und Vortrefflichkeit dieser gemeinnützigen Artikel zu erlangen, und werden selbe in bekannter Güte stets ächt verkauft bei J. P. Bade in Schönberg.


Die berühmte preisgekrönte Anilin-Dinte von C. Haselhorst in Dresden in
1/1 1/2 1/4 und 1/8 Flaschen

à 10 Sgr. 6 Sgr. 3 Sgr. 2 Sgr.
ist nur allein ächt zu haben bei J. P. Bade.


Lud. Schradieck's Zauber-Palast in Grieben im Salon des Herrn Kohs.
Sonntag d. 10. Juli.
Mit hoher obrigkeitlicher Bewilligung.
Grande Spoirée mysterieuse brillante.
Entrée: Reservirter Platz 12 ßl., Zweiter Platz 8 ßl.
Cassenöffnungszeiten 7 1/2 Uhr, Anfang 8 Uhr.


H. H. Schmidt empfiehlt sich mit seiner Gastwirthschaft zum Holsteinischen Hause, Marlesgrube Nr. 528. In der Nähe der Eisenbahn.
Lübeck. H. H. Schmidt.


Lager von Tapeten und Borden & Rouleaux in guter Auswahl bei C. Schwedt.


Anerkennung.
Nachdem mein Söhnchen von zwei Jahren, sowie auch meine Frau vor ungefähr zwei Monaten von einem heftigen Husten - welcher sehr hohl und heiser klang und namentlich bei dem kleinen Knaben öfters so heftig auftrat, daß derselbe einige Secunden lang ganz ohne Athem blieb - heimgesucht wurde, versuchte ich einige in öffentlichen Blättern angepriesene Mittel, welche auf Beseitigung des Hustens wirken sollten, jedoch vergebens, bis mir von einem Freunde der Dr. Hoffmannsche weiße Kräuter-Brust-Syrup empfohlen ward. Da ich nun schon derartige Mittel angewendet und versucht hatte und ohne allen Erfolg waren, so hatte ich auch hierzu anfangs keinen rechten Glauben auf Erfolg, jedoch wollte ich es nicht unversucht lassen; kaufte mir daher bei Louis Bäßler hier eine Flasche dieses Kräuter-Brust-Syrups, um damit einen Versuch zu machen, und obgleich ich, wie schon oben gesagt, keinen rechten Glauben auf Erfolg dieses Syrups hatte, so sah ich mich doch bald zu einer andern Ansicht bekehrt, und zwar zu meiner größten Freude; denn schon in der nächsten Nacht hörte der sehr grauenhaft klingende Husten, wenn auch nicht gänzlich auf, so sah ich doch, daß es bedeutend besser war und der Kleine viel leichter hustete; ich setzte daher den Gebrauch dieses Syrups fort und bezeuge hiermit der Wahrheit gemäß, daß meine Frau, sowie der kleine Knabe in einigen Tagen von diesem Uebel durch den Gebrauch des Dr. med. Hoffmanschen weißen Kräuter-Brust-Syrups vollständig befreit worden sind.
Eilenburg, 16. März 1864.
(L. S.). C. Lippert, geprüfter Buchdrucker u. Buchdruckereifactor.
Für Schönberg hält Lager in Flaschen à 1 Thlr., 24 ßl. und 12 ßl. Herr Aug. Spehr.


Gußstahl-Sensen in vorzüglicher Güte zu billigsten Preisen empfiehlt Aug. Spehr.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 51 Seite 4]

Auf Anordnung des wohllöblichen Magistrats hieselbst, wird der auf den 4. und 5. Juli d. J. in den hiesigen Anzeigen durch Captain und Aelterleute angekündigte Königschuß bis auf Weiteres nicht stattfinden.
Schönberg, den 30. Juni 1870.
C. Egert, Captain der Schützenzunft.


Mit schwarzem Tuch, à Elle 1 Taler (Mecklenburg) 6 Schilling (Mecklenburg), Werth 1 Taler (Mecklenburg) 16 Schilling (Mecklenburg), sehr billige schwarze und couleurte Buckskin, sowie im Ausverkauf billige Umschlagtücher, ächte Long-Chawls à 8 Taler (Mecklenburg), Werth 15Taler (Mecklenburg), Kleiderstoffe à Elle 3 Schilling (Mecklenburg), Resten von Cattun und Jaconett, leinen Dock, Englisch Leder und viele ander Sachen empfiehlt zu Spottpreisen Ludwig Creutzfeldt, Siemzerstraße 166.


Ausverkauf.
Wegen Verlegung meines Geschäftslocals im Laufe des nächsten Monats nach der Breitenstraße habe ich zu Verkleinerung meines Lagers einen Ausverkauf anberaumt, welcher Montag den 27. dieses Monats beginnt.
Sämmtliche Saison-Artikel erleiden eine bedeutende Preisermäßigung und hebe ich unter Anderem besonders hervor:
6/4 breite Stoffe in allen Farben, uni sowohlwie gestreift, die Robe von 14 Ellen 4 Mrk. 6 ßl.
6/4 breite carrirte Stoffe (moderne neue Carros), die Robe von 14 Ellen 5 Mrk. 4 ßl.
6/4 breite carrirte und einfarbige Stoffe zu eleganten Sommerkleidern, die Robe von 14 Ellen 7 Mrk. - ßl.
6/4 breite bastfarbige Mohairs, die Robe von 16 Ellen 7 Mrk. - ßl.
6/4 breite Rezias, carrirt und einfach in den modernen braungrauen und gelbgrauen Farben, ein Costume von 16 Ellen 7 Mrk. 8 ßl. bis 10 Mrk. - ßl.
6/4 breite glanzreiche Mohairs in grau, pensée, grün, rosa und gelb per Elle 10 ßl. bis 14 ßl.
6/4 breite bedruckte Alpaccas per Elle 8 ßl. bis 10 ßl.
5/4 breite Lenos (halbklare Stoffe) in grün, gelb, grau, pensée und blau die Robe von 18 Ellen 8 Mrk. - ßl.
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Eine große Partie Kleiderstoffreste, welche sich durch den lebhaften Geschäftsgang vor Pfingsten außergewöhnlich stark angesammelt haben, zu fast auf die Hälfte herabgesetzten Preisen.
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Confection.
Graue Jacquettes von 5 Mrk. auf 3 Mrk. 4 ßl. herabgesetzt.
Braune Jacquettes von 7 Mrk. auf 5 Mrk. 8 ßl. herabgesetzt.
Braune Jacquettes (elegant garnirt) von 8 Mrk. auf 6 Mrk. 8 ßl. herabgesetzt.
Schwarze Jacquettes von 7 Mrk. auf 5 Mrk. - ßl. herabgesetzt.
Elegante helle Jacquettes von 18 Mrk. auf 10 Mrk. bis12 Mrk. herabgesetzt.
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Schwarze seidene Jacquettes von 15 Mrk. auf 10 Mrk. - ßl. herabgesetzt.
Schwarze seidene Jacquettes von 17 Mrk. 8 ßl. auf 12 Mrk. 8 ßl. bis 14 Mrk. herabgesetzt.
Schwarze elegante Ripps-Jacquettes von 25 Mrk. - ßl. auf 17 Mrk. 8 ßl. herabgesetzt.
Talmas und Umhänge in Wolle und Seide zu bedeutend ermäßigten Preisen.
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6/4 breiten schwarzen Lyoner Seidensammet, per Elle 7 Mrk.
Ludwig Edelstein.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Geboren:
16. Juni. Dem Arbeitsm. Ode vor Schönberg ein Sohn.
19. Juni. Dem Weichensteller Behnke vor Schönberg eine Tochter.
22. Juni. Dem Schlachtermeister Georg Ladendorf hieselbst ein Sohn.
23. Juni. Dem Arbeitsm. Lüth zu Ollendorf ein Sohn.
25. Juni. Dem Schneidermeister Meier hieselbst eine Tochter.
Eine uneheliche Tochter in Schönberg.
29. Juni. Dem Landvogtei-Copiist Scheel hieselbst eine Tochter.

Gestorben:
22. Juni. Das am 16. d. geborene Töchterlein des Schlachtermeisters F. H. Stockfisch hieselbst.
28. Juni. Engel Cathar. Maria Abels, geb. Boye, Schlossermeisters-Wittwe hieselbst, 69 J. 10 M. alt.

Copulirt:
17. Juni. Peter Heinrich Burmeister zu Lockwisch, angehnder Arbeitsm. zu Westerbeck, und Anna Maria Elisabet Nehls (aus Selmsdorf) in Petersberg.
Franz Heinrich Christian Retelsdorf, Bäckermeister hieselbst, und Maria Elisabet Prüßmann zu Zarnewenz.

Sonntag den 3. Juli.
Früh-Kirche.
Vormittags-Kirche.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.11 1/2 - 12 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.12 - 12 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.22 - 24 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.14 - 16 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.10 - 12 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.9 1/2 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.11 Schilling (Mecklenburg),
Eier 6-7 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.6 - 7 Schilling (Mecklenburg).


---
Getreide=Preise in Lübeck.
(pro Sack in Lüb. Crt.)
 PfundMark (Lübeck)Schilling (Mecklenburg)
Weizen23022-228
Roggen22014 1/2-15-
Gerste20011 1/2-12-
Hafer17010 1/2-11-
Erbsen20014-16-
Wicken240---
Buchweizen200---
Winter=Rapssaat200---
Winter=Rübsen200---
Schlagleinsaat20019-20-


Zinsfuß für Darlehen aus der Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt in Schönberg 5 %.


Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 18. und eine Beilage.


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 51 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 51 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
Schönberg, den 1. Juli 1870.


- Am Peter-Paulstage (29. Juni) sollte, wie früher aus Rom gemeldet wurde, das Dogma von der Unfehlbarkeit feierlich proclamirt werden. Da die Debatten sich länger hinzogen, wird die Proclamirung verschoben werden müssen.
- Am 18. Juni erlebte es der Papst, daß Cardinal Guidi, einer der Getreuesten des h. Stuhles, gegen die Unfehlbarkeit auftrat. Es giebt keine persönliche Unfehlbarkeit, sagte er, weder in der Bibel, noch in der Kirche, noch in der Ueberlieferung, ohne Mitwirkung der Kirche kann der Papst nicht ein Dogma verkünden. Diese Erklärung fiel wie eine Bombe in die Versammlung, alle sprangen auf; man hörte das Wort: Spitzbube! Schurke! und ein gewaltiger Sturm brach los. Guidi rief in den Sturm hinein: Heute müßt Ihr mich hören, es kommt die Zeit, wo Jeder Ja oder Nein stimmen kann nach seiner Ueberzeugung! - Guidi ist Dominicaner und Erzbischof von Bologna.
- Im Staatsrath zu Paris ist am 25. Juni beschlossen, der Aufhebung der Verbannung der Bourbonischen Prinzen zur Zeit als unausführbar zu widersprechen.
- Der Ernteausfall in Frankreich wird nur auf ein Viertel einer gewöhnlichen Ernte geschätzt. Dagegen kann Frankreich einen bedeutenden Theil des Ausfalls decken.
- Aus dem neuen jetzt publicirten Militairstrafgesetzbuche für das Großherzogthum Baden ist hervorzuheben, daß gewisse in Kriegszeiten, selbst in Feindesland, eigenmächtig verübte Verbrechen, wie Plünderung, Erpressung etc., ebenso bestraft werden, als ob sie im einheimischen Lande verübt worden wären.
- Eine wunderliche Welt! Am 24. Juni 1859 haben sich auf dem Schlachtfelde von Solferino in Italien drei Völker, Oesterreicher und Franzosen und Italiener in Waffen gegenüber gestanden und sich zerfleischt und gegen 40,000 Todte zurückgelassen. Am 24. Juni d. J. wurde auf demselben Schlachtfelde ein Friedhof und eine Todtenkapelle errichtet und geweiht, und die Vertreter der Völker, unter ihnen der Prinz Humbert, bekomplimentirten sich wegen der Tapferkeit ihrer Truppen und tranken auf das Wohl der Herrscher von Oesterreich, Frankreich und Italien. Oberst Pollack trank auf die Sympathie zwischen Oesterreichern und Italienern, die auf diesem Schlachtfelde geboren worden sei.
- Der Criminalpolizei in Berlin ist es in einer der letzten Nächte gelungen, eine vornehme Spielergesellschaft zu überrumpeln. Die heimliche Spielhölle befand sich in einem abgeschlossenen Hinterzimmer einer Restauration unter den Linden. Der Bankhalter war ein berüchtigter Spieler aus Cassel, der sich in Berlin unter falschem Namen aufhielt; er ist mit seinen Croupiers verhaftet, das aufliegende Geld sammt Schuldscheinen, mehre Tausend Thaler, mit Beschlag belegt. Dem Polizeipräsidenten v. Hinckeldey hat eine ganz ähnliche Geschichte das Leben gekostet, Hans v. Rochow, damals einer der Ueberraschten, forderte ihn auf Pistolen und schoß ihn nieder.
- Gottlob! es regnet Champagner! sagte neulich ein Oeconom, als der Himmel endlich seine Schleusen öffnete. Alles lechzte nach dem Labetrunk. - Am Rhein war der Futtermangel durch die Dürre so groß, daß die Landleute ihr Vieh mit Diesteln futtern mußten und mit Sand streuten, um das Streustroh noch futtern zu können.
- Zu den sogenannten Kornkammern Europas gehörten die Moldau und Wallachei, Rumänien genannt. Leider ist diese Kornkammer in diesem Jahre nicht so gefüllt wie in andern Jahren und wird wenig an andere Länder abgeben können.
- In Kiel kam ein Stier engl. Race an, so groß und fett, daß Sachkenner sein Gewicht auf 3600 p schätzten. Derselbe wurde für 800 Mark verkauft.
- Charles Dickens, der große engl. Humorist und Romanschreiber, war ein frommer Mann. Sein Testament schloß mit den Worten: "Meine Seele empfehle ich durch unsern Herrn und Heiland Jesus Christus der Gnade Gottes, und meine Kinder ermahne ich, sich durch die Lehren des Neuen Testaments in seinem wahren Geiste leiten zu lassen und sich auf die engherzige Auffassung des Buchstabens von Seiten irgend eines Menschen nicht zu verlassen." Ein Denkmal hat er sich ausdrücklich verbeten.
- Die jüngsten Diamantenentdeckungen am Cap der guten Hoffnung haben bekanntlich großes Aufsehen erregt und anfänglich auch manch zweifelndes Kopfschütteln veranlaßt. Einer der größten Diamanten, die dort gefunden worden sind, hat sich bereits unter dem Namen "der Stern von Südafrika" berühmt gemacht, und nachdem er jetzt geschliffen worden ist, stellt er sich als einen Diamanten vom reinsten Wasser heraus. Der seltene Juwel wiegt 186 Gran und ist für 25,000 Pf. Strl. nach London verkauft.
- Jungens, wollt Ihr einmal etwas Gutes essen, so geht mit mir. Diese ließen sich das nicht zweimal sagen, der eine Junge ergriff die rechte, der andere die linke Hand des Herrn und so ging's in das besuchteste Local des Tiergartens in Berlin. Dort ließ man sich die Speisekarte geben und aß und trank, was gut und theuer war. Zuletzt fragte der Herr: Kellner, haben Sie auch Kuchen? - Bedauere, nein. - Na, Kinder, sagte der Herr, so wartet einen Augenblick, ich will da lieber welchen holen. Der Herr ging und blieb sehr lange. Da fragte endlich der Wirth die Kinder: wo bleibt denn Euer Papa? Unser Papa? erwiederte der ältere, der ist nicht unser Papa, der hat uns nur mitgenommen, daß wir gut essen und trinken sollten. Das Ende vom Lied war, daß der Herr nicht wieder kam und der Wirth der Geprellte war.
- Aus Paris werden die Blattern exportirt. Ein Nürnberger Fabrikant bekam die Blättern, nachdem er soeben eine Waarensendung aus Paris eigenhändig ausgepackt hatte. Der Krankheitsstoff steckte in dem Packmaterial.


Spielerglück.
(Fortsetzung.)


[ => Original lesen: 1870 Nr. 51 Seite 6]

Spielerglück.
(Fortsetzung.)


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