No. 34
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 29. April
1870
vierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1870 Nr. 34 Seite 1]

- Wie die Bau-Commission der Lübeck-Kleinen-Eisenbahn bekannt macht, werden auf dieser Bahnstrecke vom 1. Mai an regelmäßige Güterzüge eingerichtet und zwar wird täglich nach jeder Richtung der Bahn ein Zug abgelassen.
- Seit dem 23. April werden in Neustrelitz neue Mecklenburg-Strelitzer Thaler ausgegeben, von denen 50,000 Stück geprägt sind. Die Münze trägt auf der Vorderseite das Bildniß Sr. K. H. des Großherzogs, die Rückseite das Mecklenburger Wappen, umschlungen vom Hosenbandorden, sowie endlich der Rand die Inschrift: "Gott schirme Mecklenburg". Das Gepräge der Rückseite, in Betreff des Wappens, existirte schon früher auf den älteren Mecklenburgischen Achtgroschenstücken, welche zur Zeit der Regierung des Großherzogs Apolph Friedrich IV. 1773 geschlagen wurden.
- S. K. H. der Großherzog von Mecklenburg-Schwerin hat dem Papste und darauf dem Cardinal Antonelli seinen Besuch abgestattet. Zu Ehren des Großherzogs wird in Rom eine große Truppenrevue stattfinden. Derselbe wird überhaupt mit ausgezeichneten Ehren vom Papste empfangen.
- Das Zollparlament in Berlin hat's diesmal mit Kaffee, Wein und Bier zu thun, mit den letzteren Getränken auf einem glücklichen Umwege. Die Kaffeesteuer soll erhöht werden, etwa so, daß der Preis des Pfundes um 4 Pfennige steigt. Das scheint nicht viel, aber mit Hülfe der patriotischen Kaffeekränzchen werden die Pfennige, zu Thalern und tragen dem Zollverein etwa 1.400,000 Thaler ein. Eine neue Steuer ist die auf Trauben- und Stärkezucker. Diesen Zucker haben seither unreelle Bierbrauer statt des nährenden Malzes und unreelle Weinbauer und Händler verwendet, um sauren Krätzer hübsch süß zu machen. Die neue Steuer soll ihnen diese Liebhaberei verleiden oder doch vertheuern und so kommen viele wackere Leute und Trinker in die seltene Lage, sich über eine neue Steuer zu freuen.
- In süddeutschen Zeitungen ist zu lesen, Graf Bismarck habe sich gebessert, die norddeutschen Zeitungen melden vorsichtiger, das Befinden Bismarcks habe sich gebessert.
- Die Abstimmung in Frankreich ist durch Kaiserl. Decret auf den 8. Mai anberaumt. Das Plebiscit, welches angenommen (ouis) oder abgelehnt (non) werden soll, lautet: 'Das Volk billigt die durch den Kaiser mit Hülfe der großen Staatskörper seit dem Jahre 1860 bewerkstelligten liberalen Reformen in der Verfassung und bestätigt das Senats-Consulat vom 20. April 1870.'
- In Echem, einem Dorfe bei Lüneburg, ist etwa die Hälfte des Dorfes abgebrannt, nämlich 15 Wohnhäuser, 5 Nebengebäude, 13 Scheunen, 11 Schweineställe. Der größte Theil des Viehes - Echem liegt in der Elbmarsch und betreibt wesentlich Viehzucht - ist gerettet; verbrannt sind 12 Pferde, 38 Stück Hornvieh einschließlich des Jungviehs und etwa 150 Schweine.
- Zum Chef der Bundespost ist der Geh. Oberpostrath Stephan ausersehen.
- Der Papst hat die jüngst geweihte goldene Rose der Kaiserin Elisabeth von Oesterreich verliehen Ein österreichischer Botschaftssecretair hat sie in Wien überreicht.
- Den hochverdienten deutschen Sprachforschern Jacob und Wilhelm Grimm soll in ihrem Geburtsorte Hanau ein Standbild errichtet werden. Wer für die hohen Gelehrten kein Scherflein hat, giebt es vielleicht für die Erzähler der Kinder und Hausmärchen.
- Geheimrath v. Liebig in München liegt an einem Kopfleiden bedenklich erkrankt darnieder.
- Die Photographie vertheuert uns die Eierkuchen. Es ist ausgerechnet worden, daß in Europa im Dienst der Photographie jährlich 4 Mill. Eier verbraucht werden.
- Eine Mondsüchtige ging neulich Abends 8 Uhr auf dem steilen Dache ihres 4stöckigen Hauses in Berlin spazieren, schritt wie absichtlich dicht an der Kante hin und zog sich endlich durch die Dachlucke zurück. Auf der Straße standen Tausende athemlos lauschend und erst der Polizei gelang es, die Menge nach und nach zu zerstreuen. - Man sieht, welches Erstaunen es in Berlin erregt, Jemanden ganz frei von Schwindel zu sehen.
- Ein Scheusal sonder Gleichen ist der 19-jährige Tagelöhner Ruf, der in diesen Tagen vor dem Schwurgericht in München stand. Er kam direct aus dem Zellengefängniß in Nürnberg, fuhr mit der Eisenbahn nach München und ermordete dort eine alte Krämersfrau in ihrem Laden. Er habe, erklärte er lachend, sich vorgenommen gehabt, 'etwas Ordentliches zu thun', um hingerichtet zu werden. Unmittelbar nach dem Mord zechte er in Kneipen und liederlichen Häusern die ganze Nacht hindurch. Einen Vertheidiger verbat er sich, 'er wolle geköpft sein, sonst müsse er wieder etwas thun.' Den aufgezwungenen Vertheidiger unterbrach, er oft. Als er wegen seiner Jugend nicht zum Tode, sondern zu lebenslänglichem Zuchthaus verurtheilt wurde, hörte er den Spruch mit lachendem Munde an.
- Ueber den Werth eines Vogelnestes bringt der Thüringer Thierschutzverein folgende sehr beherzigenswerthe Ansprache: 'Lieber Landmann! Dein Junge nimmt aus Langeweile ein Vogelnest, Grasmücken-, Sperling-, Rothschwänzchennest oder ein anderes, gleichviel von welchem der obgenannten Vögelchen, sei es mit Eiern oder mit Jungen, aus. Es sollen davon 5 im Nest sein. Jedes dieser Jungen braucht täglich im Durchschnitt etwa 50 Stück Raupen und anderes Geschmeiß, die ihm die Alten aus der Nachbarschaft zutragen, macht täglich 250 Stück. Die Aetzung dauert durchschnittlich 4 bis 5 Wochen, wir wollen sagen 30 Tag, macht für das Nest 7500 Stück. Jedes Stück Raupe frißt täglich sein eigenes Gewicht an Blättern und Blüthen. Gesetzt, sie braucht, bis sie ausgefressen, 30 Tage und frißt täglich nur eine Blüthe, so frißt sie in 30 Tagen 30 Obstfrüchte in der Blüthe und die 7500 Raupen zusammen 225,000 Stück solcher Blüthen. Hätte dein Junge das Vogelnest in Ruhe gelassen, so hättest Du und Deine Nachbarn um 225,000 Aepfel, Birnen und Pflaumen mehr geerntet. Wenn jedoch die Raupe, wie sie es aus Liebhaberei manchmal thut, 10, 20, 30 Blüthen frißt, oder wenn wegen des abgefressenen Laubes die Blüthen keine Nahrung mehr haben und welk abfallen, so beziffert sich dein und deiner Nachbaren Verlust noch viel höher. Du kannst dann leicht berechnen, was ein Vogelnest für einen Werth hat.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 34 Seite 2]

Aus der guten alten Zeit.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1870 Nr. 34 Seite 3]

Aus der guten alten Zeit.
(Fortsetzung.)


Anzeigen.

Verkaufs=Anzeigen.

Loh-Verkauf.
Am Mittwoch den 4. Mai soll die Lohe von folgenden Eichen verkauft werden:
1. im Rupensdorfer Revier
a. im Pellmoor von 50 Eichen,
b. im Rupensdorfer Holze 50-60 Tonnen im Rupensdorfer Holze
2. im Schlagbrügger Revier im Melchower Holze
Abtheil. 1: von 37 Eichen,
Abtheil. 2: von 71 Eichen;
3. im Carlower Revier im Röggeliner Holze
Abtheil. 1: von 70 Eichen,
Abtheil. 2: von 18 Eichen;
4 im Hohenmeiler Revier im Malzower Zuschlage von 29 Eichen,
außerdem 2-300 Tonnen Spiegellohe.
Der Verkauf geschieht im Gastwirth Köster'schen Locale öffentlich und meistbietend und wollen sich Kaufliebhaber Morgen 11 Uhr dazu einfinden.
Schönberg, den 27. April 1870.
Danckwarth.


Am Dienstag den 3. Mai d. J., Morgens von 9 Uhr an sollen im Hause des Büdner und Maurergesellen Jochen Beckmann zu Cronscamp in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:

3 eichene Koffer, 2 Commoden, 1 gr. Säge, 1 gr.- Handwagen, 11 Bienenkörbe, 1 aufgemachtes Bett, 1 doppelläufige Flinte, Frauenkleidungsstücke aller Art, Tischzeug, Bettzeug, Leinen, Handtücher, ausgearbeitetes Holz zu einem Schrank und Rohrstühlen und allerlei Hausgeräthe u.s.w.

Carlow, den 25. April 1870
Struck, Landreiter.


Vermischte Anzeigen.

Es hat den lieben Gott gefallen, heute Morgen 9 Uhr unsere theure Mutter Dorette Uffhausen, geb. Drenkhahn im 88. Jahre nach einem schwer bewegten Leben zu sich in sein Himmelreich zu nehmen.
Schönberg, den 27. April 1870.
Die Hinterbliebenen Kinder.
Die Beerdigung findet am Sonnabend Nachmittag in Ratzeburg statt.


Im Israelsdorfer Forstreviere werden vom 1. März an bis auf Weiteres Kiefern, Bohnenstangen, Baumpfähle, Latten und Schleete gegen baare Bezahlung abgegeben.
Vorherige Bestellungen werden Vormittags im Försterhause zu Israelsdorf entgegengenommen.


Aerztliche Empfehlung.
Die Stollwerk'schen Brust-Bonbons haben voe allen anderen gegen Heiserkeit, Husten X empfohlenen Mitteln den ganz besonderen Vorzug, daß sie, nur aus Zucker und Pflanzensäfzten bestehend, vom Körper leicht afficinirt werden und Verdauung nicht stören. Sie werden nebenbei von Kindern und zarten Personen gerne und mit Erfolg genossen, wie ich mich selbst durch Versuche in den unter meiner Leitung stehenden Hospital überzeugt habe.
Breslau, den 21. Februar 1847.
Dr. Bruckner, pract. Arzt, Wundarzt etc.
Man findet die Stollwerck'schen Brust-Bonbons echt in versiegelten Packeten mit Gebrauchsanweisung à 6 1/2 Schilling (Mecklenburg) in Schönberg bei Carl Bade; in Carlow beim Kaufmann H. Siebenmark, in Dassow bei H. C. Bühring und in Grevismühlen bei Wilh. Hagen.


Original-Staats-Loose sind gesetzlich zu kaufen und zu spielen erlaubt.
Glück auf nach Hamburg!
Als eines der vortheilhaftesten und solidesten Unternehmen empfiehlt Unterzeichneter vom Staate genehmigte und garantirte große Geld-Verloosung von über Eine Million 718.000 Thaler, deren Gewinnziehungen schon am 18. Mai beginnen. Obiges Datum amtlich planmäßig festgestellt! Die allhöchste Gewinnchance beträgt:
M. 250.000 oder 100.000 Thaler.
Die Hauptpreise sind:
150.000, 100.000, 50.000, 40.000, 30.000, 25.000, 2 à 20.000, 3 à 15.000, 4 à 12.000, 1 à 11.000, 5 à 10.000, 5 à 8000, 7 à 6000, 21 à 5000, 4 à 4000, 36 à 3000, 126 à 2000, 6 à 1500, 5 à 1200, 206 à 1000, 256 à 500, 2 à 300, 354 à 200, 13200 à 110 etc. etc. in Allem über 28.000 Gewinne, und kommen planmäßig innerhalb einiger Monate zur Enscheidung.
Gegen Einsendung oder Nachnahme des Betrages versende ich "Original Loose" für obige Ziehung zu folgenden planmäßig festen Preisen:
Ein Ganzes Taler (Mecklenburg) 4. - Ein Halbes Taler (Mecklenburg) 2. - Ein Viertel Taler (Mecklenburg) 1, unter Zusicherung promptester Bedienung. - Jeder Theilnehmer bekommt von mir die vom Staate garantirten Original-Loose selbst in Händen und sind solche daher nicht mit den verbotenen Promessen zu vergleichen. Der Original-Plan wird jeder Bestellung gratis beigefügt und den Interessenten die Gewinngelder nebst amtlicher Liste prompt übersandt.
Durch das Vertrauen, welches sich diese Loose so rasch erworben haben, erwarte ich bedeutende Aufträge, solche werden bis zu den kleinsten Bestellungen selbst nach den entferntesten Gegenden ausgeführt.
Man beliebe sich deßhalb baldigst vertrauensvoll und direct zu wenden an Adolph Haas, Staats-Effecten-Handlung in Hamburg.


Frischen Chlorkalk zu Schnell-Bleiche empfiehlt J. F. Eckmann.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 34 Seite 4]

Geschäfts-Eröffnung.
Hierdurch beehre ich mich, dem geehrten Publikum Schönbergs und der Umgegend die ergebene Mittheilung zu machen, daß ich am hiesigen Platze, Siemzerstraße im Hause des Herrn Heincke, ein Tuch-, Manufactur- und Modewaren-Geschäft gegründet habe und am Sonntag den 1. Mai dasselbe eröffnen werde.
Durch persönliche Einkäufe in Leipzig, Berlin und Hamburg, sowie durch directe Verbindung mit Paris, welche mir durch verwandtschaftliche Beziehungen gesichert bleiben, bin ich in der Lage, dem geehrten Publikum stets das Neueste und Geschmackvollste vorzulegen und sämmtliche französische Artikel, z.B. gewirkte Lang-Shawls, Seidenzeuge, Handschuhe etc. zu Fabrikpreisen abzugeben.
Indem ich stets bemüht sein werde, das Zutrauen der mich beehrenden zu erwerben und zu erhalten, empfehle ich mich mein neubegründetes Geschäft der Geneigtheit und dem Wohlwollen des geehrten Publikums und zeichne Hochachtungsvoll und ergebenst J. Borchardt.
Schönberg, den 29. April 1870.


(Hiezu eine Beilage.)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 34 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 33 {richtig Nr. 34} der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
Schönberg, den 29. April 1870.


Logo der Hagelassekuranz Die Hagel-Assecuranz-Societät für das Fürstenthum Ratzeburg, gegründet auf Gegenseitigkeit und Allerhöchst bestätigt im Jahre 1847, welche durch ihre Einrichtung die unzweifelhafteste Sicherheit gewährt, -- welche die vorkommenden Schäden durch Abschätzung von ihren eigenen Mitgliedern in anerkannt coulantester Weise regulirt und deren Beiträge (im verflossenen Jahre nur wiederum 1 Schilling (Mecklenburg) pro 100 Taler (Mecklenburg) Versicherungssumme, während alle anderen Gesellschaften 32 bis 48 Schilling (Mecklenburg) erhoben) nach einem 22jährigen Durchschnittspreise die niedrigsten aller derartigen Versicherungs-Gesellschaften sind - ladet hiemit alle Diejenigen, welche ihre Feldfrüchte gegen Hagelschlag versichern wollen, zum Eintritt in diese gemeinnützige Anstalt freundlichst ein.
Statuten und Antragsformulare sind bei den unterschriebenen Directionsmitgliedern jederzeit gratis zu haben.
Schönberg, den 28. April 1870.
Direction der Hagel-Assecuranz-Societät für das Fürstenthum Ratzeburg.
A. Wigger.Wilh. Heincke. Bade-Ollndorf. Mette-Pahlingen. Lenschow-Grieben. Böttcher-Wendorf. Kröger-Lockwisch. Heitmann Klocksdorf.


Aachener und Münchener Feuerversicherungs-Gesellschaft.
Der Geschäftsgang der Gesellschaft ergibt sich aus den nachstehenden Resultaten des Rechnungsabschlusses für das Jahr 1869:

[Tabelle siehe Originalabbildung]

Schönberg, den 1. Mai 1870.

J. P. H. Spehr, Agent der Gesellschaft.


Specialität für Patent-Futterschneid-Maschinen.
Unser Absatz, welcher schon vor einem Jahr 900 Stück jährlich betrug, hat sich seitdem verdoppelt, wodurch es uns möglich ist, unsere Verkaufspreise zu ermäßigen, ohne die bekannte Güte und Solidität unserer Maschinen zu beeinträchtigen. Folgendes sind unsere neue Preise:
Thlr. 28 für die beliebte Maschine für 20 à 30 Stück Vieh und Pferde, 2 Schnittlängen ohne Wechselräder, ganz von Eisen.
Thlr. 39 für eine größere Maschine, 3 Schnittlängen.
Thlr. 49 1/6 für die größte Maschine füer Handbetrieb.
Franco jeder Eisenbahnstation, Garantie 3 Jahre, Probezeit 14 Tage.
Abbildungen und Beschreibungen werden auf Wunsch gesandt.
Heinrich Lanz in Mannheim.


Die Damen-Mäntel-Fabrik U. Beermann & Co. Lübeck, Klingberg 927.
empfiehlt eine sehr große und schöne Auswahl der modernsten Jacquettes und Talma`s in Wolle, Seide, Sammet. Ferner: Regenmäntel in allen Farben von den billigsten bis zu den feinen Qualitäten.


Bei recht hartnäckigem Katarrh verbunden mit Brustschmezen und namentlich einer Heiserkeit, wie ich noch nie erlebt hatte, empfahl mir ein Freund den L. W. Eger`schen Fenchelhonig-Extract, und wirklich nach Verbrauch von 2 Flaschen davon war ich vin diesem meinem Uebel gänzlich befreit. Mit gutem Gewissen kann ich daher jedenähnlich Leidenden auf diesen Fenchehonig-Extract aufmerksam machen.
Neisse. H. Bümel, Buchhalter.
Jede Flasche des echten Fenchelhonig-Extracts trägt Siegel, Ettiquette nebst Facsimile, sowie die im Glase eingebrannte Firma von L. W. Egers in Breslau. Man lasse sich nicht durch schwindelhafte Nachpfuschungen täuschen und kaufe nur allein in der autorisirten Niederlage beim Buchbinder C. Sievers in Schönberg.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 34 Seite 6]

Epileptische Krämpfe (Fallsucht) heilt brieflich der Specialarzt für Epilepsie Doctor O. Killisch in Berlin, Jetzt: Luisenstraße 6. - Bereits über Hundert geheilt.


Fabrik künstlicher Düngstoffe von A. Lamek, Marienthal bei Wandsbeck, empfiehlt zur bevorstehenden Frühlingssaatzeit ihre bekannten wirksamen Düngstoffe den geehrten Herren Landleuten angelegentlichst Blutdünger, Superphosphat, Gedämpftes staubfreies Knochenmehl (garantirt rein und unverfälscht.)
Preis Crt. Mark (Lübeck) 8 (3 1/5 Thlr. Pr. Crt.) pr. Centner excl. Sack pr. comptant Franco Hamburg oder Altonaer Bahnhof.


Diejenigen, welche in der bevorstehenden Frühjahrsbleiche Leinen bei mir bleichen lassen wollen, ersuche ich, dasselbe bis zum 2. Mai beim Herrn Gastwirth Fick in Schönberg niederlegen zu wollen, an welchem Tage ich dasselbe von dort persönlich abholen werde. Ich bemerke noch, daß das Leinen mit reiner buchen Asche gebükt wird.
Domhof bei Ratzeburg, den 24. April 1870
J. C. Wihe, Beicher.


Nachdem ich die Halbhüfner Mustin'sche Stelle zu Schlagsdorf käuflich an mich gebracht und die Bewirtschaftung derselben seit Ostern d. J. übernommen habe, so ersuche ich alle diejenigen, welche Kapitalforderungen an die von mir erkaufte Stelle zusteht, sich bei mir zu melden, um Beredung wegen der Zinszahlungen zu treffen, und auch darüber, ob die resp. Pöste fernerhin bei mir stehen bleiben oder gekündigt werden sollen.
Schlagsdorf den 25. April 1870.
Halbhüfner Johann Heinrich Ollmann.


Man biete dem Glücke die Hand!
ev. 250.000 als höchsten Gewinn bietet die neueste große Geld-Verloosung, welche von der hohen Regierung genehmigt und garantirt ist.
Es werden nur Gewinne gezogen und zwar planmäßig kommen in wenigen Monaten 26.900 Gewinne zur sicheren Entscheidung, darunter befinden sich Haupttreffer von a250.000, 150.000, 100.000, 50.000, 40.000, 30.000, 25.000, 2 mal 20.000, 3 mal 15.000, 4 mal 12.000, 4 mal 10.000, 5 mal 8000, 7 mal 6000, 21 mal 5000, 35 mal 3000, 126 mal 2000, 205 mal 1000, 255 mal 500, 350 mal 200, 13.200 mal 110 etc.
Die nächste 2. Gewinnziehung dieser großen vom Staate garantirten Geld-Verloosung ist amtlich festgestellt und findet schon am 18. und 19. Mai 1870 statt und kostet hierzu
1 ganzes Original-Staats-Loos nur Thlr. 4. - Sgr.
1 halbes Original-Staats-Loos nur Thlr. 2. - Sgr.
1 viertel Original-Staats-Loos nur Thlr. 1 - Sgr.
gegen Einsendung, Posteinzahlung oder Nachnahme des Betrages.
Alle Aufträge werden sofort mit der größten Sorgfalt ausgeführt und erhält Jedermann von uns Original-Staats-Loose selbst in Händen.
Den Bestellungen werden die erforderlichen amtlichen Pläne gratis beigefügt, und nach ihrer Ziehung senden wir unseren Interessenten unaufgefordert amtliche Listen.
Die Auszahlung der Gewinne erfolgt stets prompt unter Staats-Garantie und kann durch directe Zusendungen oder auf Verlangen der Interessenten durch unsere Verbindungen an allen größeren Plätzen Deutschlands veranlaßt werden.
Unser Debit ist stets vom Glücke begünstigt und hatten wir erst vor Kurzem wiederum unter vielen anderen bedeutenden Gewinnen 3 mal die ersten Haupttreffer in drei Ziehungen laut officiellen Beweisen erlangt und unseren Interessenten selbst ausgezahlt.
Voraussichtlich kann bei einem solchen auf der solidesten Basis gegründeten Unternehmen überall auf eine sehr rege Betheiligung mit Bestimmtheit gerechnet werden, man beliebe daher schon der nahen Ziehung halber alle Aufträge baldigst direct zu richten an S. Steindecker & Comp., Bank- und Wechsel-Geschäft in Hamburg.
Ein- und Verkauf aller Arten Staatsobligationen, Eisenbahn-Actien und Anlehens-Loose.
Um Irrungen vorzubeugen, bemerken wir ausdrücklich, daß keine ähnliche vom Staate wirklich garantirte Geld-Verloosung vor obigen amtlich planmäßig festgestellten Ziehungstermin stattfindet, und um allen Anforderungen möglichst entsprechen zu können, beliebe man gef. Aufträge für unsere Original-Staatsloose baldigst uns direct zugehen zu lassen. D. O.


Russisches Leinsaat empfiehlt F. C. Wolgast.


Mein gut assortirtes Lager von Tapeten, Borden und Rouleaux halte ich bestens empfohlen.
Rehna.
H. Schreiber.


Mir sind um Ostern 3 weiße Hammel entlaufen, die im rechten Oher eine Schlitze haben und im linken ein Stück herausgeschnitten ist. Wer mir dieselben wiederbringt oder sichere Auskunft darüber geben kann, erhält 5 Thlr. Belohnung beim Hauswirth Wiese in Rieps.


Sommerkohl, Winterkohl und Blumenkohl, später Sellerie, Porro und Runkelrüben-Pflanzen bei Hartwig Brüchmann.


Ich mache den geehrten Bewohnern Schönbergs und Umgegend die ergebenste Mittheilung, daß ich von jetzt an beim Webermeister Hrn. Baumann am Markt wohne, und bitte zugleich, mir das geschenkte Zutrauen auch ferner erhalten zu wollen. Mein Bestreben wird sein, meine Arbeit reell und gut abzuliefern.
Achtungvoll C. Rahn sen., Schuhmachermeister.
Schönberg, den 26. April 1870.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Sonntag den 1. Mai.
Früh-Kirche fällt aus.
Vormittags-Kirche: Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Meteorologische Beobachtungen.
April
1870.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
26.
27.
28.
36.76
33.62
33.09
7.2
4.0
3.8
12.9
8.3
5.7
SWO
WSW
WSW
1
2
2
trübe.
zieml. heit.
wolkig..

Am 27. und 28. 6 und 2 Cubikz. Regen auf 1 []'.


Zinsfuß für Darlehen aus der Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt in Schönberg 5 %.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.12 1/2 - 13 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.13 - 13 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.24 - 26 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.18 - 20 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.14 - 15 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.6 - 7 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.9 1/2 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf d. Pf.6 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.11 Schilling (Mecklenburg),
Eier 8 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.6 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(pro Sack in Lüb. Crt.)
 PfundMark (Lübeck)Schilling (Mecklenburg)
Weizen23016-17-
Roggen22013 1/2-1312
Gerste20010 1/2-11-
Hafer1709-98
Erbsen20013-15-
Wicken240----
Buchweizen20013-14-
Winter=Rapssaat200--
Winter=Rübsen200--
Schlagleinsaat20018-19-


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