No. 33
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 26. April
1870
vierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1870 Nr. 33 Seite 1]

Amtliche Aufforderung an die österreichisch-ungarischen Staatsangehörigen.

In beiden Gebieten der österreichisch-ungarischen Monarchie ist eine allgemeine Volkszählung angeordnet worden. (Gesetz vom 29. März im Reichsgesetzblatt Nr.67 und III Gesetzartikel vom Jahre 1869 in der Landes-Gesetzsammlung vom 13. Juli.)
Auf den Wunsch der K. und K. österreichisch-ungarischen Gesandtschaft in Berlin richtet deßhalb die Großherzogliche Landesregierung an alle im Großherzogthum Mecklenburg-Strelitz domicilirende und sich aufhaltende österreichisch-ungarische Staatsangehörige die Aufforderung, in die bei den Stadt-Magistraten und Domanial-Aemtern des hiesigen Herzogthums und der Großherzoglichen Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg in Schönberg aufliegenden Listen entweder durch mündliche oder schriftliche Anmeldung sich eintragen zu lassen und dabei auf die Ausfüllung der nachfolgenden Rubriken bedacht sein zu wollen: Vor- und Zuname, Geburtsjahr, Religion, Familienstand, Beschäftigung, Geburts- und Heimathsgemeinde und Aufenthaltsort.
Schönberg, den 19. März 1870.

Großherzoglich Mecklenburgische Landesregierung.
W. Freiherr von Hammerstein.


Mit der heutigen Nummer wird Nr. 9 und 10 des Bundesgesetzblattes versandt.


- Ueber den Zeitpunkt der Eröffnung der Lübeck-Kleinen-Bahn sind neuerdings mehrfach Vermuthungen aufgestellt. Von gut unterrichteter Seite hören wir jetzt, daß die Eröffnung der Bahn, besonders für den Personenverkehr, noch nicht so bald zu erwarten ist, vielmehr sich noch bis zum Juli hinziehen wird, wogegen die Ablassung regelmäßiger Güterzüge schon zu einem früheren Termine zu erwarten ist. Das Haupthinderniß der Eröffnung des Personenverkehrs liegt darin, daß die Vollendung der Travenbrücke bei Lübeck noch ziemlich ferne ist; auch sind bei Kleinen die für den Uebergang der Züge nöthigen Vorrichtungen ebenfalls noch nicht vollendet. (R. Z.)
- Das Plebiscit, d. h. die Abstimmung aller Wähler über die Verfassung, ist jetzt in Frankreich auf der Tagesordnung. Der Kaiser arbeitet Tag und Nacht an den Fragen, über die das Volk abstimmen soll und bringt auch seine Dynastie und sein Söhnlein mit hinein. Er drückt gleichsam jedem Urwähler die Hand; denn er hat einen offenen Brief geschrieben, in welchem er auseinandersetzt, was das Plebiscit zu sagen habe und dieser kaiserliche Brief wird viel millionenmal gedruckt und jedem Wähler zugeschickt. Die Abstimmung und die Fragestellung muß fein und grob zugleich angepackt werden; denn wer fragt, kann Ja oder Nein zur Antwort bekommen; es wäre aber für Napoleon sehr bedenklich, wenn die Mehrzahl der Wähler mit Nein antwortete.
- Die Opposition im Concil in Rom hat erklärt, sie werde, wenn alle ihre Vorstellungen wider die Unfehlbarkeit nicht beachtet würden, vor der Abstimmung den Saal verlassen und dem Concil den Rücken kehren.
- Aus der Flugschrift eines preußischen Offiziers (Kummer) wandern die Zahlen über das deutsche Heer durch alle Zeitungen. Die Kriegsstärke des norddeutschen Heeres beträgt 944,000 Köpfe (3 Pct. der Bevölkerung). Rechnet man die verbündeten Armeen von Bayern, Württemberg und Baden in der Kriegsstärke von 142,000 Mann hinzu, so giebt das eine Streitmacht von 1,126,000 Köpfen. Nach Abzug der vorerst im Lande zurückbleibenden Ersatz- und Besatzungs-Truppen ist die Feldarmee des nordd. Bundes 551,000 und die Feldarmee der südd. Staaten 107,000 Mann stark. Die französische Armee und Reserve beträgt nach französischen Angaben 647,000 Mann, also etwa zwei Drittel der deutschen Armee. Nach Kummers Berechnungen beträgt die französische Feldarmee nach Abzug der Besatzungs- und Reserve-Truppen 300,000 Mann. Die österreichische Feldarmee gleichfalls 300,000 M. Nach diesen Angaben wäre die deutsche Armee fast so stark wie die französische und österreichische zusammen. Die Zeitungen ziehen daraus den Schluß, Deutschland könne mit einer theilweisen Abrüstung den Anfang machen.
- Schnapphähne (Räuber) haben ein paar Engländer, die im Lande umherreisten, weggeschnappt und verlangen 21,000 fl. Lösegeld. Unter den Weggeschnappten sind ein paar von der Gesandtschaft. Frau Times räth aber, weder Lärm zu machen, noch von Staatswegen etwas zu bezahlen, da die Herren nicht im Dienst weggeschnappt worden seien.
- Da in Erlangen die Weißgerbergesellen Strike gemacht haben, so mußte mancher Meister ungewohnte Arbeiten selber thun. Ein Meister, der bei der Arbeit mit Arsenik zu thun hatte, nahm eine Prise Schnupftabak, ohne sich vorher die Finger zu reinigen, vergiftete sich das Blut und war ändern Tages eine Leiche.
- Die Taschendieberei hat in Berlin so überhand genommen, daß an den Feiertagen Polizisten in die Kirche geschickt wurden, um die Langfinger zu überwachen.
- In Berlin mustert Jedermann seine Dreier, ob kein Golddreier darunter ist. Ein Arbeiter in der Münze soll nämlich gebeichtet haben, er habe vor vielen Jahren Goldbarren entwendet und dieselben, da er überrascht worden sei, in den Schmelztiegel für Kupfermünze geworfen. Die Sache sei unentdeckt geblieben und zahlreiche aus dem Tiegel hervorgegangene Dreier seien mit Gold versetzt. Die Dreier sollen die Jahreszahl 1848 tragen und von der Münze angeblich mit 3 Sgr. eingelöst werden.
- Ein schmales, sechs Stockwerk hohes Haus in der Vorstadt St. Antoine in Paris steht plötzlich in Flammen, das Feuer brennt von unter nach oben und schon brennt der Dachstuhl. Die Be-

[ => Original lesen: 1870 Nr. 33 Seite 2]

wohner scheinen geflüchtet zu sein, plötzlich ruft's: da oben in der Dachstube zeigt sich eine alte Frau! - Alles stutzt, nur der Pompier-Corporal Thybault stürzt sich in's Haus und eilt über die Treppen. Er ist oben und trägt die arme Alte eine Treppe hinunter, da ist er von Flammen umringt, die Treppe brennt. Schnell bindet er sich die Frau auf den Rücken und läßt sich dann auf einer kurzen Leiter zum Fenster hinaus; die Leiter kracht und biegt sich unter der doppelten Last, unten steht Alles athemlos; 'er ist verloren!' murmelt die Menge. - Endlich hat der Brave das nächste Stockwerk erreicht, er hat kaum noch so viel Kraft und Athem, um auf dem Gesims einen Augenblick zu ruhen und die Leiter zu erfassen, die bis zum 4. Stockwerk reicht. Jetzt langt er unten mit der Geretteten an und bricht zusammen. Ein Jubelruf der Tausenden durchzittert die Luft. Als der Lärm sich etwas gelegt hatte, ruft ein Officier: 'Dies ist das zehnte mal, daß Thybault einen Menschen dem sichern Feuertode entrissen hat!' - Neuer Jubelruf. Tags darauf trug der Wackere das Kreuz der Ehrenlegion.
- Vor den Feiertagen reiste ein reicher kinderloser Rentier mit seiner Frau von Berlin in das südliche Frankreich. Sein Haus ließ er ohne alle Aufsicht und das war reinigen Galgenstricken ein gemachtes Fressen. Gleich in der ersten Nacht brachen sie ein, öffneten alle Schränke und Schreibtische, fanden aber weder Geld, noch Papiere, weder Wäsche noch Betten, weder Silberzeug noch Kleider. Alles war vorher in Sicherheit gebracht. Sie mußten trostlos wieder abziehen, und ihre einzige Rache, die sie nehmen konnten, war, daß sie auf einen Tisch mit Kreide schrieben : 'Lump !'
- Die Berliner Börs.-Z. macht einen zutreffenden Witz über die Berliner Kellner. Ein Herr ruft in einer Restauration: "Kellner die Wespen!" "Einen Augenblick, mein Herr, ich lese sie eben selbst."


Aus der guten alten Zeit.
(Fortsetzung.)


Anzeigen.

Bekanntmachung.

Die Musterung der Militairpflichtigen des Aushebungsbezirks für das Fürstenthum Ratzeburg wird an den nachbenannten Tagen stattfinden, und zwar in Schönberg im Hause der Gastwirthin Boye
am Dienstag den 26 April cur. für Stadt Schönberg, Vogtei Schönberg und die Zurückgestellten früherer Jahrgänge der gedachten Ortschaften,
am Mittwoch den 27. April cur. für die Vogteien Rupensdorf und Schlagsdorf, sowie für die Zurückgestellten früherer Jahrgänge dieser Vogteien,
am Donnerstag den 28. April cur. für die Vogteien Stove und Mannhagen mit den Gütern Dodow, Horst und Torriesdorf für die Zurückgestellten dieser Vogteien und der Güter, sowie das Classifications-Geschäft,
am Freitag den 29 April cur. Loosung
jedes Mal Morgens 8 Uhr.
Es wird hierzu das Nachstehende bemerkt:

1. Zur Musterung haben sich bei Vermeidung der in den §§ 176 ff. der Militair-Ersatz-Instruction vom 26. März 1868 angedrohten Strafen zu gestellen:

a) alle in dem Jahre 1850 Gebornen, b) alle in den Jahren 1846 bis ultimo December 1849 und in früheren Jahren Geborenen, welche noch keine endgültige Entscheidung über ihre Militairpflicht erhalten haben, mithin die Zurückgestellten disponibel Gebliebenen früherer Jahrgänge u.s.w. und zwar ad b unter Mitbringung ihrer Loosungs- und Gestellungsscheine.

2. die Ortsbehörden haben sämmtliche im Ort anwesende und in den Stammrollen verzeichnete, resp. seit Aufstellung derselben zugegangene oder zugewanderte Militairpflichtige des laufenden Jahrganges, nicht minder die sub Nr. 1 b. aufgeführten Individuen zu dem betreffenden Tage, der festgesetzten Stunde und an den bestimmten Ort vor der Kreis-Ersatz-Commission zu beordern und dieselben entweder persönlich, oder durch einen genügend instruirten zuverlässigen Bevollmächtigten vorzustellen.

3. Auch ist Seitens der Ortsbehörden dafür Sorge zu tragen, daß in dem Musterungstermine die noch fehlenden Geburtsscheine derjenigen, welche nicht in der Geburtsliste stehen, zur Vorlage gebracht und ferner, daß über alle in den Stammrollen verzeichneten Individuen, welche inzwischen den Ort oder Bezirk verlassen haben, zuverlässige Nachrichten über den gegenwärtigen Aufenthalt gegeben werden können. Inzwischen zugezogenen oder zugewanderte Individuen können in den Stammrollen sofort als Zugang nachgetragen werden.
Die Stammrollen sind im Musterungstermine wieder vorzulegen.

4. Alle zur seemännischen Bevölkerung gehörigen Militairpflichtigen, nämlich:

a) Seeleute von Beruf, d. h. Leute, welche
[ => Original lesen: 1870 Nr. 33 Seite 3]
mindestens ein Jahr auf See-, Küsten- oder Haffsfahrzeuge oder Booten gefahren sind,
b) See-, Küsten- und Haff-Fischer, welche die Fischerei mindestens ein Jahr lang gewerbsmäßig betrieben haben,
c) Schiffszimmerleute, welche zur See gefahren sind,
d) Maschinisten, Maschinisten-Assistenten und Heizer von See- und Flußdampfern, vergl. § 5 und 34 der Militair-Ersatz-Instruction, werden aufgefordert, die über ihre Fahrzeit, resp. über ihre gewerbliche Qualification Auskunft gebenden Papiere etc. zu beschaffen und bei ihrer Gestellung vorzulegen.

5. Gesuche um Zurückstellung vom Militairdienst, Reclamation - vergl. § 42 ff. der Militair-Ersatz-Instruction - werden sofort im Musterungstermine entschieden werden. Die Ortsbehörden werden, aufgefordert, dafür Sorge zu tragen, daß derartige Gesuche nach Vorschrift des § 4 Nr. 13 der Verordnung vom 2. Mai 1868 gehörig vorbereitet und mit den nöthigen Attesten Versehen, im Termine vorgelegt werden können. Auch sind in Fällen, wo die Kränklichkeit, und Altersschwäche der Eltern den Reclamationsgrund bildet, oder wo erwachsene Brüder des Reclamirten zur Vertretung desselben in seinen häuslichen Verhältnissen nicht geeignet sein sollten, diese Personen mit zur Stelle zu beordern, soweit ihr Gesundheitszustand, die Gestellung zuläßt, oder sonst ärztliche Atteste über ihren Gesundheitszustand beizubringen.
Wird den gesetzlichen Vorschriften über Anbringung der Reklamationen nicht genügt, oder werden derartige Gesuche erst nach dem Musterungstermine angebracht, so wird die Zurückweisung unausbleiblich erfolgen.

6. Das Vorhandensein von solchen Fehlern und Gebrechen, welche für den Arzt nicht sogleich erkennbar sind, z. B. Schwerhörigkeit, Blödsinn u. s. w. muß durch glaubhafte Atteste Seitens der Orts-Polizeibehörde, des Ortsgeistlichen und sonstiger zuverlässiger Persönlichkeiten nachgewiesen werden.
Zur Nachweisung von Epilepsie wird auf die Bestimmung im § 74, Nr. 5 der Ersatz-Instruction aufmerksam gemacht.

7. Die Ortsbehörden haben die Militairpflichtigen während der Hin- und Rückreise zu den Musterungen in Aufsicht zu halten, damit Klagen über Ungehörigkeiten der Ersatz-Mannschaften vermieden werden.

8. Die Loosung der zur jüngsten Altersclasse gehörigen, der im Jahre 1850 geborenen Militairpflichtigen, findet nach beendigtem Geschäft für sämmtliche Militairpflichtige des Aushebungsbezirks ohne Unterbrechung amFreitag den 29. April in Schönberg, Morgens 8 Uhr, statt.
Wenn die Militairpflichtigen dazu nicht erscheinen, so zieht ein Mitglied der Commission für sie das Loos.
Das Nichterscheinen im Loosungstermine hat keinerlei Nachtheil zur Folge.

9. Mannschaften der Reserve, welche auf Grund der Bestimmungen der hohen Großherzoglichen Landes-Regierung vom 2. Juni 1868 wegen ihrer häuslichen Verhältnisse zurückgestellt zu sein wünschen, haben sich mit ihren Papieren während der angesetzten Musterungstermine bei der Kreis-Ersatz-Commission zu melden.

Schönberg, den 2. April 1870.

Der Civil-Vorsitzende der Kreis-Ersatz-Commission des Aushebungsbezirks für das Fürstenthum Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


Der Maurergeselle und Büdner Jochen Beckmann aus Cronscamp ist wegen Geisteskrankheit unter Curatel gestellt, was mit dem Bemerken hiedurch bekannt gemacht wird, daß die für ihn bestellten Curatoren, Hauswirth Stein und Schulze Freitag in Cronscamp, ihn in allen Rechtsgeschäften vollständig und ausschließlich zu vertreten haben.
Schönberg, den 16. April 1870.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Unterm heutigen Tage ist in das hiesige Handelsregister sub. Nr. 36 Fol. XXIII eingetragen:
Handelsfirma: Gebrüder Burchard.
Ort d. Niederlassung: Schönberg.
Name und Wohnort des Inhabers: Gesellschafter sind der Kaufmann Isaac Burchard in Rehna und der Kaufmann Louis Burchard in Schönberg.
Rechtsverhältniß der Gesellschaft: Die Gesellschaft ist eine offene Handelsgesellschaft und besteht seit dem 3. April d. J.
Vertragsmäßige Abänderung des ehelichen Güterrechts: Der Kaufmann Isaac Burchard in Rehna lebt mit seiner Ehefrau Johanne, geb. Cohn, nicht in der zu Rehna herrschenden Gütergemeinschaft, indem beide Eheleute dieselbe vereinbarungsmäßig nicht haben unter sich eintreten lassen.

Schönberg im Fürstenthum Ratzeburg, den 21. April 1870.
Das Handelsgericht.
W. Saur.
A. Dufft.


Verkaufs-Anzeigen.

Am Dienstag den 3. Mai d. J., Morgens von 9 Uhr an sollen im Hause des Büdner und Maurergesellen Jochen Beckmann zu Cronscamp in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:

3 eichene Koffer, 2 Commoden, 1 gr. Säge, 1 gr.- Handwagen, 11 Bienenkörbe, 1 aufgemachtes Bett, 1 doppelläufige Flinte, Frauenkleidungsstücke aller Art, Tischzeug, Bettzeug, Leinen, Handtücher, ausgearbeitetes Holz zu einem Schrank und Rohrstühlen und allerlei Hausgeräthe u.s.w.

Carlow, den 25. April 1870.
Struck, Landreiter.


Am Sonntag den 1. Mai, Nachmittages von 1 Uhr an, soll im Hause des Krügers Gützow in Zeithen in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:

1 Secretair, 1 Kleiderschrank, 6 Stühle, 1 Commode, 1 Tisch, 2 Lehnstühle, 1 Lade, 1 Bettstelle, 1 Taschenuhr, 1 gut erhaltenes Bett, und was sich sonst noch an Sachen vorfinden wird.

Schlagsdorf, den 24. April 1870.
Krüger.


Vermischte Anzeigen.

Im Israelsdorfer Forstreviere werden vom 1. März an bis auf Weiteres Kiefern, Bohnenstangen, Baumpfähle, Latten und Schleete gegen baare Bezahlung abgegeben.
Vorherige Bestellungen werden Vormittags im Försterhause zu Israelsdorf entgegengenommen.


Hermann Renzow
Friederike Rippens
Verlobte.
Hamburg. Eppendorf.


Die berühmte preisgekrönte Anilin-Dinte von C. Haselhorst in Dresden in
1/1 1/2 1/4 und 1/8 Flaschen

à 10 Sgr. 6 Sgr. 3 Sgr. 2 Sgr.
ist nur allein ächt zu haben bei J. P. Bade.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 33 Seite 4]

Epileptische Krämpfe (Fallsucht) heilt brieflich der Specialarzt für Epilepsie Doctor O. Killisch in Berlin, Jetzt: Luisenstraße 6. - Bereits über Hundert geheilt.


Fabrik künstlicher Düngstoffe von A. Lamek, Marienthal bei Wandsbeck, empfiehlt zur bevorstehenden Frühlingssaatzeit ihre bekannten wirksamen Düngstoffe den geehrten Herren Landleuten angelegentlichst Blutdünger, Superphosphat, Gedämpftes staubfreies Knochenmehl (garantirt rein und unverfälscht.)
Preis Crt. Mark (Lübeck) 8 (3 1/5 Thlr. Pr. Crt.) pr. Centner excl. Sack pr. comptant franco Hamburg oder Altonaer Bahnhof.


Frisch gebrannt. Gottl. Kalk, Segeberger Kalk, Gyps und Cement, Dachpappe empfiehlt F. Heitmann.


Delicaten Limburger-Käse bei F. Heitmann.


Alleinige Niederlage des berühmten aufgeschlossenen Knochenmehls (sauer-phosphors. Kalk) aus der Fabrik A. Bauer, Lüneburg, hält für Schönberg F. Heitmann.


Vinaigre à l'estragon p. bout. 12 1/2 Sgr.
Alter Franzwein 15 Sgr.
Bernh. Drenkhahn.


Lager von Tapeten und Borden & Rouleaux in guter Auswahl bei C. Schwedt.


Aecht Russisches Lein zur Saat empfiehlt J. F. Eckmann.


Diejenigen, welche in der bevorstehenden Frühjahrsbleiche Leinen bei mir bleichen lassen wollen, ersuche ich, dasselbe bis zum 2. Mai beim Herrn Gastwirth Fick in Schönberg niederlegen zu wollen, an welchem Tage ich dasselbe von dort persönlich abholen werde. Ich bemerke noch, daß das Leinen mit reiner buchen Asche gebükt wird.
Domhof bei Ratzeburg, den 24. April 1870.
J. C. Wihe, Beicher.


Nachdem ich die Halbhüfner Mustin'sche Stelle zu Schlagsdorf käuflich an mich gebracht und die Bewirtschaftung derselben seit Ostern d. J. übernommen habe, so ersuche ich alle diejenigen, welche Kapitalforderungen an die von mir erkaufte Stelle zusteht, sich bei mir zu melden, um Beredung wegen der Zinszahlungen zu treffen, und auch darüber, ob die resp. Pöste fernerhin bei mir stehen bleiben oder gekündigt werden sollen.
Schlagsdorf den 25. April 1870.
Halbhüfner Johann Heinrich Ollmann.


Bekanntmachung.
Der diesjährige Frühjahrs-Beitrag der Mitglieder des Lübecker Feuerversicherungs-Vereins für Landbewohner ist zwischen dem 17. und 31. Mai d. J. Mit 3/4 Simplum - drei Viertel des einfachen Ansatzes - auf dem hiesigen Bürau zu entrichten.
Lübeck, den 9. April 1870.
Namens der Direction: Bruhn, Secretair.


Der Unterzeichnete bescheingt hiermit, daß die Chocoladenfabrik von Franz Stollwerk & Söhne in Köln sich für die Reinheit ihrer Waaren verbürgt und ihre Fabrikation unter sanitätspolizeiliche Controle freiwillig gestellt hat, daß die zur Verwendung kommenden Rohmaterialien und Ingredienzien sowie die fertige Waare analysirt werden und dadurch dem Consumenten eine reine Chocolade, d.h. pure Cacao und Zucker, garantirt wird.
Köln, 1. September 1869. Dr. Hermann Vohl, Königl. Regierungscommissar und vereidigter Chemiker.
Obige mit Recht empfehlenswerten Chicoladen sind stets vorräthig in Schönberg bei F. Heitmann; in Carlow beim Kaufmann H. Siebenmark, in Dassow bei H. C. Bühring und in Grevismühlen bei Wilh. Hagen.


Ein junger Mann aus anständiger Familie und den nöthigen Schulkenntnissen wird sogleich für ein Manufactur-, Kurz- und Porzellen-Waaren-Geschäft unter sehr günstigen Bedingungen gesucht. Näheres in der Exped. d. Bl.


Russisches Leinsaat empfiehlt F. C. Wolgast.


Mein gut assortirtes Lager von Tapeten, Borden und Rouleaux halte ich bestens empfohlen.
Rehna.
H. Schreiber.


Mir sind um Ostern 3 weiße Hammel entlaufen, die im rechten Oher eine Schlitze haben und im linken ein Stück herausgeschnitten ist. Wer mir dieselben wiederbringt oder sichere Auskunft darüber geben kann, erhält 5 Thlr. Belohnung beim Hauswirth Wiese in Rieps.


Meteorologische Beobachtungen.
April
1870.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
22.
23.
24.
25.
40.44
38.88
39.85
38.86
6.6
7.0
3.6
7.0
18.5
17.8
10.2
10.5
SO
WNW
WNW
WSW
1
1
2
2
heiter.
wolkig.
trübe.
-

Am 24. auf 1 []' 7 Cubikz. Regen.


Zinsfuß für Darlehen aus der Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt in Schönberg 5 %.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.12 1/2 - 13 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.13 - 13 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.24 - 26 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.18 - 20 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.14 - 15 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.6 - 7 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans d. St.24 - 28 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.10 - 10 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf d. Pf.6 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.11 Schilling (Mecklenburg),
Eier 8-9 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.6 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(pro Sack in Lüb. Crt.)
 PfundMark (Lübeck)Schilling (Mecklenburg)
Weizen23016-1612
Roggen22013 1/4-1312
Gerste20010-1012
Hafer1708 1/2-9-
Erbsen24012-14-
Wicken24015-17-
Buchweizen20012-138
Winter=Rapssaat200--
Winter=Rübsen200--
Schlagleinsaat20018-19-


(Hiezu eine Beilage.)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 33 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 33 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
Schönberg, den 26. April 1870.


Aus der guten alten Zeit.
(Fortsetzung.)


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