No. 29
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 12. April
1870
vierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1870 Nr. 29 Seite 1]

Amtliche Aufforderung an die österreichisch-ungarischen Staatsangehörigen.

In beiden Gebieten der österreichisch-ungarischen Monarchie ist eine allgemeine Volkszählung angeordnet worden. (Gesetz vom 29. März im Reichsgesetzblatt Nr.67 und III Gesetzartikel vom Jahre 1869 in der Landes-Gesetzsammlung vom 13. Juli.)
Auf den Wunsch der K. und K. österreichisch-ungarischen Gesandtschaft in Berlin richtet deßhalb die Großherzogliche Landesregierung an alle im Großherzogthum Mecklenburg-Strelitz domicilirende und sich aufhaltende österreichisch-ungarische Staatsangehörige die Aufforderung, in die bei den Stadt-Magistraten und Domanial-Aemtern des hiesigen Herzogthums und der Großherzoglichen Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg in Schönberg aufliegenden Listen entweder durch mündliche oder schriftliche Anmeldung sich eintragen zu lassen und dabei auf die Ausfüllung der nachfolgenden Rubriken bedacht sein zu wollen: Vor- und Zuname, Geburtsjahr, Religion, Familienstand, Beschäftigung, Geburts- und Heimathsgemeinde und Aufenthaltsort.
Schönberg, den 19. März 1870.

Großherzoglich Mecklenburgische Landesregierung.
W. Freiherr von Hammerstein.


Mit der heutigen Nummer wird Nr. 8 des Bundesgesetzblattes versandt.


- Der Abgeordnete für Nordschleswig, Kryger, fährt nun sogar, um den Artikel V. des Prager Friedens zur Ausführung zu bringen, grobes Geschütz auf. Er klagt alle die Männer, die bisher genannten Artikel auf sich beruhen ließen, der Gotteslästerung an, weil jener Vertrag im Namen der heiligen Dreieinigkeit geschlossen sei.
- Die politischen Wettergläser, die Börsen, deuten nicht gerade auf gutes Wetter, da sie mehrfach zu sinken anfangen. Allein deshalb ist noch kein Sturm oder gar ein Krieg im Anzug, wie die Kleinmüthigen ängstlich fürchten. Napoleon verkehrt jetzt wieder viel mit seinem früheren Minister Rouher, was man allerdings für kein gutes Zeichen hält.
- Das österreichische Ministerium hat um seine Entlassung gebeten, da der Kaiser sich weigerte, die Landtage aufzulösen, deren Deputate den Reichsrath verlassen haben. Der Kaiser hat den früheren Ackerbauminister mit der Bildung eines neuen Cabinets betraut. So hat auch das Bürgerministerium kein langes Leben gehabt.
- Das deutsche Zollparlament wird am 21. April eröffnet und mit dem Reichstage zusammentagen.
- Für den Fall einer etwaigen Mobilisirung des sächsischen Armeecorps ist, den D. N. zufolge, kürzlich eine Anzahl sächsischer Postbeamten definitiv zu Feldpostbeamten ernannt worden. Dieselben haben sich erklären müssen, ob sie bei vorkommendem Bedarf ein Reit- oder Wagenpferd aus eigenen Mitteln anschaffen oder dasselbe vom Staate gestellt haben wollen.
- Der Papst hat die goldene Rose, die er jährlich am 4. Fastensonntage zu weihen pflegt, diesmal der Kaiserin von Osterreich zugedacht.
- Das prachtvolle Nordlicht, welches am 5. April Abends gegen 9 Uhr auch in Schönberg beobachtet wurde, war in ganz Norddeutschland und sogar bis tief in Süddeutschland hinein zu sehen.
- Von dem "Volks-Atlas über alle Theile der Erde für Schule und Haus," herausgegeben von Dr. Amthor und W. Ißleib (24 Karten in Farbendruck, Preis 12 ßl. Gera, Ißleib und Rietzschel) wurden in kaum Jahresfrist über 100,000 Exemplare verkauft. Derselbe wurde von den hervorragendsten Schulmännern aller Länder auf das Wärmste zur Einführung in Schulen empfohlen.
- Die französische Cavallerie soll jetzt sechsläufige Revolver mit 200 Schritten Tragweite erhalten.
-Man sollte meinen, Niemand könne besser fahren als ein Generalpostdirector. Herr v. Philippsborn aber ist anderer Meinung und hat deshalb umgesattelt. Als Generalpostdirector erhielt er 4500 Thaler, als Präsident der unter Rothschilds Protectorat stehenden Bodencreditgesellschaft erhält er 10,000 Thaler.
- Der Kaiser von Rußland wird diesen Sommer wieder nach Deutschland sich begeben und eine Badecur in Ems gebrauchen. Später will er eine Reise mit der Kaiserin in die Krimm unternehmen und den Kaukasus besuchen.
In der Maximilianstraße zu Wien ist ein Baugerüst eingestürzt, wobei 9 Arbeiter todt geblieben, 7 schwer und einige leicht verwundet sind.
- Die Spielhölle in Wiesbaden ist bereits eröffnet und ein fremder Gimpel hat sich gleich am ersten Tage alle Goldfedern ausrupfen lassen. Er hat 100,000 Fr. in blanken Napoleonsdor und zuletzt seinen Verstand im Spiel verloren.
- Aus Syrien lauten die Nachrichten sehr trübe. Bis im März war noch kein Tropfen Regen gefallen und starke Heuschreckenschwärme zerstören die kümmerlichen Saaten vollständig, so daß eine schreckliche Hungersnoth vor der Thür steht.
- Dr. Strousberg hat dem Kurfürsten von Hessen die böhmische Herrschaft Horzowitz für 2 Mill. Thaler abgekauft.
- Die schlimmsten Spitzbuben sind die, die sich zuerst in das Vertrauen der Herren und dann in die Cassen stehlen; vor diesen schützen auch feuerfeste Geldschränke nicht. Rothschild in Paris hatte seit 18 Jahren einen Commis, der den Einkauf der edlen Metallbarren zu besorgen hatte und wegen seiner Geschicklichkeit und Redlichkeit hoch im Vertrauen stand. Und doch war dieser Mensch ein Dieb, er hat nach und nach die Rothschilds um Millionen betrogen und den Raub an der Börse verspeculirt. Er heißt Tassins und ist aus Neuwied. Die Sache macht in Paris, namentlich unter den Deutschen, bei denen er eine große Rolle spielte, viel Aufsehen.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 29 Seite 2]

Anzeigen.

In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuchs über die zu Herrnburg belegene Büdnerstelle Nr. 2 c. p. des Schuhmachermeisters Johann Heinrich Hagen daselbst giebt das Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg auf das am 5. d. Mts. abgehaltene Liquidationsprotocoll, nachdem die öffentliche gehörige Bekanntmachung dieses Termins zu den Acten docirt worden, hierdurch den Bescheid:
daß alle weder in dem Liquidationstermine am 5. d. Mts. noch bis jetzt angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetztigen als auch künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Von Rechts wegen!
Schönberg, den 6. April 1870.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Auction.
Am Dienstag den 19. April, als am Tage nach Ostern, sollen im Hause des Kaufmanns Vock hieselbst von Morgen 9 1/2 Uhr an gegen gleich baare Zahlung öffentlich meistbietend verkauft werden:

Verschiede Mobilien als: 1 Kleiderschrank, Sopha, Chatoulle, eine Wand-Uhr mit Gehäuse, Laden u.s.w., 2 Stück neue Korn-Rummeln, 2 Stück neue Korn-Reinigungs-Cylinder, 1 Stuhlwagen, 1 fast ganz neuer vierzölliger Wagen und mehrere Bauwagen, 2 Pflüge und Eggen, 2 Stück Vorderwachten, Halskoppel-Ketten und Siehlengeschirr, Halb-Chaise.
Seegert, Landreiter.


Auction in Lübeck über Planken und Bretter.
Am Dienstag den 22. April d. J. Vormittags 10 Uhr, sollen durch den unterzeichneten beeidigten Makler auf Ordre und für Rechnung wen es angeht auf dem Bahnhofsplatze, bei der Bastions-Scheune, öffentlich meistbietend in bequemen Cavelingen verkauft werden: ca. 1003 Zwölfter 9 St. Planken und Bretter in diversen Dimensionen.
Verzeichnisse sind am 13. April entgegenzunehmen bei Johs. Havemann.
Lübeck, April 1870.


Die Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt wird von jetzt ab an jedem Mittwoch von 8-12 Uhr Vormittags geöffnet sein.
Die Ersparniß-Anstalt nimmt jederzeit Einlagen an und berechnet die Zinsen für jeden vollen Monat vom ersten des auf die Einzahlung folgenden Monats an, so daß Einlagen, welche in diesem Monat gemacht werden, vom 1. März d. J. an, Einlagen, welche im März gemacht werden, vom 1. April an u.s.w. verzinst werden.
Ebenso nimmt die Vorschuß-Anstalt jederzeit beliebige Summen zur Verzinsung an, auch gewährt dieselbe Darlehn, in der Regel gegen 6% und gegen Bürgschaft zweier solider, im hiesigen Fürstenthume wohnhafter Männer oder gegen Verpfändung von Werthpapieren.
Schönberg, den 12. Februar 1870.
Das Directorium der Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt
C. Drevs. Wigger. Burmeister. W. Saß. Aug. Spehr.
Secretair : R. Rackow, Adv.


Von einem Ungenannten, dem ich hierdurch danke, wurden mir zum Neubau des Rettungshauses bei Neubrandenburg 2 Thaler eingehändigt.
Schönberg, 9. April 1870.
G. Fischer Pastor sec.


Im Israelsdorfer Forstreviere werden vom 1. März an bis auf Weiteres Kiefern, Bohnenstangen, Baumpfähle, Latten und Schleete gegen baare Bezahlung abgegeben.
Vorherige Bestellungen werden Vormittags im Försterhause zu Israelsdorf entgegengenommen.


Wir machen hiermit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmacher-Gesellen-Brüderschaft am 3. Ostertage, den 19. April, stattfindet, und werden die Gesellen aufgefordert, persönlich zu erscheinen.
Schönberg, den 11. April 1870.
Die Vorsteher und Altgesell der Schuhmacher Gesellen-Brüderschaft.


Die Rechnungsvorlage der allgemeinen Gesellen-Krankenkasse findet am Sonntag nach Ostern, den 24. April, Nachmittags 3 1/2 Uhr im Locale der Gastwirthin Krüger statt, wozu die Mitglieder freundlichst hierdurch eingeladen werden. Auf dem Lande arbeitende Gesellen werden ersucht, ihren Beitrag bis Ende des Monats April am genannten Tage einzuliefern, widrigenfalls die Restantenliste Großherzoglicher Landvogtei zur Execution übertragen wird.
Der Vorstand.


Sämmtliche zum Maurer-Gewerke gehörende Mitglieder werden hiedurch zu einer Versammlung am 2. Ostertage, Nachmittags 1 Uhr, im Locale der Gastwirthin Krüger eingeladen.
Die Maurer-Altgesellen.


Am 19. d. Mts., dem 3. Ostertage, werden wir unsere gewöhnliche Quartalsversammlung abhalten, zu der wir unsere auswärtigen Mitmeister hierdurch zur gefälligen Theilnahme zwecks Entrichtung der Beiträge einladen.
Schönberg, April 1870.
Die Aelterleute des Sattller- und Drechsler-Amtes
Bohnhoff. Güttner.


Von der Ober-Vormundschaft und meinen Geschwistern bin ich beauftragt, Zwecks Regulirung des Nachlasses meines seligen Vaters, die ausstehenden Forderungen desselben mit Ausnahme der ungekündigten Hypothek-Pöste einzuziehen, und ersuche ich daher Alle, welche demselben noch schulden, ihre Zahlungen innerhalb 6 Wochen, mithin bis zum 3. Mai d. J. zu zahlen.
Gleichzeitig fordere ich Diejenigen auf, welche noch Ansprüche an den Nachlaß desselben haben, diese ebenfalls binnen 6 Wochen einzureichen und Zahlung entgegen zu nehmen.
Schönberg den 21 März 1870.
Carl Bade.


Für Confirmanden empfiehlt starke schwarze, weiße und couleurte Glaçe-Handschuhe Emil Jannicke, Schönberg.
Handschuhmacher.


Als passende Geschenke für Confirmanden empfehle eine gediegene und billige Auswahl von Communion- u. Andachtsbüchern von 16Schilling (Mecklenburg) bis 1 Taler (Mecklenburg).
J. P. Bade.


Lager von Tapeten und Borden & Rouleaux in guter Auswahl bei C. Schwedt.


Handharmonika's stimmt und reparirt Aug. Creutzfeld, Goldschmied.


Aecht Russisches Lein zur Saat empfiehlt J. F. Eckmann.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 29 Seite 3]

Als die beste und herrlichste Erfindung für Brustleidende ist wohl der Schlesische Fenchelhonig-Extract von L. W. Egers in Breslau zu bezeichnen, da sich derselbe im Kreise meiner Bekannten, wie an mir, einem in den 70er Jahren stehenden Mann, durch erzielten überraschenden Erfolg, glänzend bewährt hat. Meine langjährigen stumpfen Brustschmerzen, sowie der trockene Husten, welcher mich Tag und Nacht quälte, sind Gott sei Dank durch den Gebrauch des Fenchelhonigs verschwunden und fühle ich mich leicht und wohl, und empfehle deshalb meinen Leidensgefährten, alles andere bei Seite zu legen und als wirksamstes Mittel den Fenchelhonig zu gebrauchen.
Elberfeld im September 1869. Mart. Wilh. Schmidt, Packmeister a. D.
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Der echte Fenchelhonig-Extract von L. W. Egers in Breslau, jede Flasche mit dessen Siegel, Etiquette nebst Facsimile, sowie eingebrannter Firma, ist nur allein zu haben beim Buchbinder C. Sievers in Schönberg.


Fabrik künstlicher Düngstoffe von A. Lamek, Marienthal bei Wandsbeck, empfiehlt zur bevorstehenden Frühlingssaatzeit ihre bekannten wirksamen Düngstoffe den geehrten Herren Landleuten angelegentlichst Blutdünger, Superphosphat, Gedämpftes staubfreies Knochenmehl (garantirt rein und unverfälscht.)
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Glück auf nach Hamburg!
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M. 250.000 oder 100.000 Thaler.
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150.000, 100.000, 50.000, 40.000, 30.000, 25.000, 2 à 20.000, 3 à 15.000, 4 à 12.000, 1 à 11.000, 5 à 10.000, 5 à 8000, 7 à 6000, 21 à 5000, 4 à 4000, 36 à 3000, 126 à 2000, 6 à 1500, 5 à 1200, 206 à 1000, 256 à 500, 2 à 300, 354 à 200, 13200 à 110 etc. etc. in Allem über 28.000 Gewinne und kommen solche planmäßig innerhalb einiger Monate zur Entscheidung.
Gegen Einsendung oder Nachnahme des Betrages versende ich "Original Loose" für obige Ziehung zu folgenden planmäßig festen Preisen:
Ein Ganzes Taler (Mecklenburg) 2. - Ein Halbes Taler (Mecklenburg) 1. - Ein Viertel 15 Silbergroschen, unter Zusicherung promptester Bedienung. - Jeder Theilnehmer bekommt von mir die vom Staate garantirten Original-Loose selbst in Händen und sind solche daher nicht mit den verbotenen Promessen zu vergleichen. Der Original-Plan wird jeder Bestellung gratis beigefügt und den Interessenten die Gewinngelder nebst amtlicher Liste prompt übersandt.
Durch das Vertrauen, welches sich diese Loose so rasch erworben haben, erwarte ich bedeutende Aufträge, solche werden bis zu den kleinsten Bestellungen selbst nach den entferntesten Gegenden ausgeführt.
Man beliebe sich deßhalb baldigst vertrauensvoll und direct zu wenden an Adolph Haas, Staats-Effecten-Handlung in Hamburg.


Brauner Leberthran zur Sielenschmiere à Pfd. 8 ßl. ist wieder vorräthig bei J. F. Eckmann.


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N.S. "Für 15 Sgr. mehr" schicke ich eine Kleinigkeit mit, woran man auf sehr leichter Weise Thlr. 21. 10 Sgr. verdienen kann.
Zeugnisse v. d. J. aus vielen Ländern werden einem jeden Briefe beigelegt.


Siegel Siegel

Chocoladenfabrik von Franz Stollwerk & Söhne in Köln a. Rh.
Bedeutendstes Etablissement des preuß. Staates. Prämiirt wegen Reelität und Preiswürdigkeit.-Vertreten in allen Städten des Continents. Man wolle Siegel und Fabrikmarke beachten.


Mit frischem goth. und Segeberger Kalk, rothem und weißem Kleesamen, Steinklee, Thymothe, Reygras- und Honiggras-Saat wie auch mit Neu-Rigaer Säe-Leinsamen empfiehlt sich bestens A.Wigger.


Braune Ellernpflanzen sind in beliebiger Anzahl zu kaufen beim Schulzen Arndt in Reschow.


Mess. Apfelsinen, do. Citronen in bester Waare empfiehlt H. Schreiber.
Rehna.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 29 Seite 4]

Original-Staats-Loose sind überall zu kaufen und zu spielen erlaubt.
Man biete dem Glücke die Hand!
250.000 als höchsten Gewinn bietet die neueste große Geld-Verloosung, welche von der hohen Regierung genehmigt und garantirt ist.
Es werden nur Gewinne gezogen und zwar planmäßig kommen in wenigen Monaten 28.900 Gewinne zur sicheren Entscheidung, darunter befinden sich Haupttreffer von a 250.000, 150.000, 100.000, 50.000, 40.000, 30.000, 25.000, 2 mal 10.000, 5 mal 8000, 7 mal 6000, 21 mal 5000, 35 mal 3000, 126 mal 2000, 205 mal 1000, 255 mal 500, 350 mal 200, 13.200 mal 110 etc.
Die nächste Gewinnziehung dieser großen vom Staate garantirten Geld-Verloosung ist amtlich festgestellt und findet schon am 20. April 1870 statt und kostet hierzu
1 ganzes Original-Staats-Loos nur Thlr. 2. - Sgr.
1 halbes Original-Staats-Loos nur Thlr. 1. - Sgr.
1 viertel Original-Staats-Loos nur Thlr. - 15 Sgr.
Alle Aufträge werden sofort mit der größten Sorgfalt ausgeführt und erhält Jedermann von uns Original-Staats-Loose selbst in Händen.
Den Bestellungen werden die erforderlichen amtlichen Pläne gratis beigefügt, und nach ihrer Ziehung senden wir unseren Interessenten unaufgefordert amtliche Listen.
Die Auszahlung der Gewinne erfolgt stets prompt unter Staats-Garantie und kann durch directe Zusendungen oder auf Verlangen der Interessenten durch unsere Verbindungen an allen größeren Plätzen Deutschlands veranlaßt werden.
Unser Debit ist stets vom Glücke begünstigt und hatten wir erst vor Kurzem wiederum unter vielen anderen bedeutenden Gewinnen 3 mal die ersten Haupttreffer in drei Ziehungen laut officiellen Beweisen erlangt und unseren Interessenten selbst ausgezahlt.
Voraussichtlich kann bei einem solchen auf der solidesten Basis gegründeten Unternehmen überall auf eine sehr rege Betheiligung mit Bestimmtheit gerechnet werden, man beliebe daher schon der nahen Ziehung halber alle Aufträge baldigst direct zu richten an S. Steindecker & Comp., Bank- und Wechsel-Geschäft in Hamburg.
Ein- und Verkauf aller Arten Staatsobligationen, Eisenbahn-Actien und Anlehens-Loose.
Um Irrungen vorzubeugen, bemerken wir ausdrücklich, daß keine ähnliche vom Staate wirklich garantirte Geld-Verloosung vor obigen amtlich planmäßig festgestellten Ziehungstermin stattfindet, und um allen Anforderungen möglichst entsprechen zu können, beliebe man gef. Aufträge für unsere Original-Staatsloose baldigst uns direct zugehen zu lassen. D. O.


!!Obstbäume!!
Eine reiche Auswahl der schönsten auserlesensten gleich tragbaren halb- und hochstämmigen Kronen-Obstbäume, sowie espalirter und Pyramiden-Obstbäume, Rosen in den prachtvollsten Farbennüancen, Gesträuche und Stauden Weinstöcke, Johannisbeeren, Stachelbeeren, Himbeeren, Spargelpflanzen etc. etc. empfiehlt zu soliden Preisen Carl Sörensen, Handelsgärtner, Schönberg im April 1870.


Zu Tanzmusik am zweiten Osterfeiertage ladet ergebenst ein W. Creutzfeldt in Carlow.


Am Mittwoch den 7. April ist ein weißes Säugeschaf bei mir angelaufen. Der rechtmäßige Eigenthümer kann es gegen Erstattung der Insertionskosten zurückerhalten bei H. J. Wittfoth, Arbeitsmann.
Duvennest, den 10. April 1870.


Eiserne Gartenmöbel, als: Stühle, Bänke, Tische hält bestens empfohlen H. Schreiber.
Rehna.


Eigengemachte Leinen, Heeden, Halbflächsen und Flächsen bei Gebrüder Burchard.


Rehnaer Wollenwaaren und Pferdedecken zu Fabrikpreisen.
Gebrüder Burchard.


Eigengesponnene Mecklenb. Strumpfwolle.
Gebrüder Burchard.


Gardinen in allen Sorten von 4 Schilling (Mecklenburg) die Elle an.
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Eine Partie Kleiderstoffe unter Preis.
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Moleskin (engl. Leder) grau, braun und weiß bis zu den schwersen Sorten.
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Gebleichte und ungebleichte Stouts, sowie blaue fertige Hemden.
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Weiße Halbleinen und Stouts, gut und billig.
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Besatz und Sammtbänder in allen Farben.
Gebrüder Burchard.


Glacehandschuhe, schwarz, weiß und couleurt, von 14 Schilling (Mecklenburg) an.
Gebrüder Burchard.


Meteorologische Beobachtungen.
April
1870.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
8.
9.
10.
11.
36.06
34.66
35.08
37.39
2.5
4.5
5.0
2.4
10.5
12.7
7.5
8.6
SO
SO
W
W
0
0
2
1
zieml. heit.
wolkig.
-
zieml. heiter.

Am 23. auf 1 []' 23 Cubikz. Regen.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Am Gr. Donnerstag (Vormittags 9 Uhr).
Predigt: Pastor Fischer.
Einsegnung der Confirmanden: Pastor Kämpffer.

Am Charfreitage.
Vormittags-Kirche Pastor Fischer.
Nachmittags-Kirche: Pastor Kämpffer.

Am 1. Ostertage.
Früh-Kirche Pastor Fischer.
Vormittags-Kirche Pastor Kämpffer.
Nachmittags-Kirche: Pastor Fischer.

Am 2. Ostertage.
Früh-Kirche Pastor Kämpffer.
Vormittags-Kirche Pastor Fischer.
Nachmittags-Kirche: Pastor Kämpffer.


Getreide=Preise in Lübeck.
(pro Sack in Lüb. Crt.)
 PfundMark (Lübeck)Schilling (Mecklenburg)
Weizen23015-168
Roggen22012-136
Gerste20010 1/4-1012
Hafer1708 1/2-9-
Erbsen24012-14-
Wicken24015-17-
Buchweizen20012-134
Winter=Rapssaat200--
Winter=Rübsen200--
Schlagleinsaat20018-19-


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.13 - 13 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.13 1/2 - 14 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.24 - 26 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.18 - 20 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.14 - 15 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.6 - 7 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans d. St.24 - 28 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.10 - 10 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf d. Pf.6 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.10 - 10 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Eier 8 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.6 Schilling (Mecklenburg).


(Hiezu eine Beilage.)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 29 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 29 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
Schönberg, den 12. April 1870.


- In Mekka herrscht wegen Wassermangels große Sterblichkeit unter den muhamedanischen Pilgern. Die egyptische Regierung hat Maßregeln getroffen, um das Verschleppen der Seuche nach Egypten zu verhindern.
- Pater Hyacinthe in Paris giebt jetzt ein Blatt heraus, das in religiöser Beziehung gegen die Unfehlbarkeit des Papstes kämpft.
- In der Donau bei Regensburg wurde ein Fisch von seltener Größe, ein Wels, 72 Pfund schwer, im Netz gefangen.
- Die Papiermüller in England sind übereingekommen, den Preis für alle Papiersorten um 10 Procent zu erhöhen. Als Grund für diesen Schritt wurde das Steigen im Preise des Rohmaterials angegeben.
- Ein Menschenfreund. Ein englischer Arzt hat ein neues Mordgeschoß proponirt. In einem Vortrage, den er vor einem Auditorium von Officieren hielt, sprach er den Gedanken aus, man solle alle die Krankheitsstoffe, Eiter-Atome etc." welche in Spitälern in den mit Typhus- und Cholerakranken belegten Zimmern in Staubform die Luft anfüllen, in Baumwolle auffangen und dieses also vergiftete Material in Granaten füllen und beim Ausbruch eines Krieges den Feind beschießen. Jedes platzen einer Granate würde dann weit umher in den Reihen der feindlichen Armee die ärgsten Krankheitsgifte ausstreuen und sie auf diese Weise rasch decimiren.
- Der Kunstreiter Renz in Berlin hat vom König den Kronenorden IV. Klasse erhalten.
- Bekanntlich lebt die Königin von Spanien von ihrem Gemahl getrennt. Dem Könige ist bei der Vermögensauseinandersetzung ein jährliches Einkommen von 200,000 Frcs. und dem jungen Prinzen ein Vermögen von 4 Mill. Frcs. gesichert. Mit dem Rest ihres Vermögens kann die Königin schalten und walten, wie sie will.
- Alljährlich halten 16 Zöglinge der Universitäten von Oxford und Cambridge in England eine Ruderwettfahrt, die jedesmal zu einem Volksfest wird, bei dem alle Stände vertreten sind. In den neun früheren Jahren siegte die Universität Oxford, in diesem Jahre jedoch die Universität Cambridge. Um sich einen Begriff von der Schnelligkeit dieser Wettfahrt machen zu können, sei bemerkt, daß die Entfernung von einer deutschen Meile, die die Wettfahrt ausmacht, in 22 Minuten 3 3/4 Secunden von den Ruderbooten zurückgelegt wird. - Nachdem die kämpfenden Parteien bei einem gemeinsamen Mahle sich von den Strapazen erholt hatten, wurde von denselben ein Kampf auf dem Billard ausgetragen, bei welchem die Studenten von Cambridge gleichfalls den Sieg davon trugen.
- In Wesel erschoß sich ein Untertertianer in dem Schulzimmer, nachdem seine Mitschüler dasselbe kaum verlassen, aus Verzweiflung darüber, weil er nicht in eine höhere Classe versetzt war.
- Eine Gesellschaft böhmischer Musikanten, die den Orient, sowie Afrika durch volle 3 Jahre durchwanderten, kehrte vor einigen Tagen in Wien wieder ein und zwar mit vollen Geldbörsen. Nach den Angaben dieser Männer, welche Persien, Hindostan und einen Theil des südlichen Sibiriens zu Fuß durchwandert haben, und auf ihren abenteuerlichsten Wanderungen weder vor himmelhohen Gebirgen, noch endlosen Wüsteneien zurückschreckten, sind an allen Höfen indischer Fürsten dort seßhafte böhmische Musikanten. welche fast ohne Ausnahme mit ihrem gegenwärtigen Loose höchlichst zufrieden waren.
- Ein Schauspieler in Berlin, der am letzten Freitag Abend in lustiger Gesellschaft gewesen war und dort des Guten zu Viel genossen hatte, wurde, als er auf dem Heimweg eine Brücke passirte, von einem erklärlichen Unwohlsein befallen, welches ihn veranlaßte, sich weit über das Brückengeländer zu beugen. Dabei bekam der Oberkörper das Uebergewicht, und der Mime stürzte kopfüber in das Wasser. Zum Glück waren Schiffer in der Nähe, die den Verunglückten noch lebend auffischten und an's Land brachten, wo er sich bald so weit erholte, um vollständig ernüchtert per Droschke nach seiner Wohnung zu fahren.
- Einem Oberfeuerwerker in Franken hat eine Erbschaft den Tod gebracht. Sie fiel ihm so unerwartet zu, daß er sie in der ersten Freude für 9000 fl. verkaufte; als sich aber herausstellte, daß sie 40,000 fl. betrug, erschoß er sich vor Alteration.


Aus der guten alten Zeit.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1870 Nr. 29 Seite 6]

Aus der guten alten Zeit.
(Fortsetzung.)


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