No. 25
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 29. März
1870
vierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1870 Nr. 25 Seite 1]

Amtliche Aufforderung an die österreichisch-ungarischen Staatsangehörigen.

In beiden Gebieten der österreichisch-ungarischen Monarchie ist eine allgemeine Volkszählung angeordnet worden. (Gesetz vom 29. März im Reichsgesetzblatt No= 67 und III Gesetzartikel vom Jahre 1869 in der Landes-Gesetzsammlung vom 13. Juli.)
Auf den Wunsch der K. und K. österreichisch-ungarischen Gesandtschaft in Berlin richtet deßhalb die Großherzogliche
Landesregierung an alle im Großherzogthum Mecklenburg-Strelitz domicilirende und sich aufhaltende österreichisch-ungarische Staatsangehörige die Aufforderung, in die bei den Stadt-Magistraten und Domanial-Aemtern des hiesigen Herzogthums und der Großherzoglichen Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg in Schönberg aufliegenden Listen entweder durch mündliche oder schriftliche Anmeldung sich eintragen zu lassen und dabei auf die Ausfüllung der nachfolgenden Rubriken bedacht sein zu wollen: Vor- und Zuname, Geburtsjahr, Religion, Familienstand, Beschäftigung, Geburts- und Heimathsgemeinde und Aufenthaltsort.
Schönberg, den 19. März 1870.
Großherzoglich Mecklenburgische Landesregierung.
W. Freiherr von Hammerstein.



- Die in Rom versammelten Bischöfe bekommen einen bittern Vorgeschmack, was es heißt einen unfehlbaren Papst über sich zu haben. Der stolze Fürstbischof Cardinal Schwarzenberg fuhr feierlich beim Papste vor, um eine Audienz bittend. Pius IX. wies ihn ab; wenn er nur zu einem Besuche gekommen sei, ließ er ihm sagen, so danke er, wenn er aber gekommen sei, um etwas über das Concil vorzubringen, so möge er seine Bitte bei der Commission schriftlich einreichen. Schwarzenberg setzte sich hin und schrieb dem Papste, dieser hatte aber den Brief kaum geöffnet und gesehen, daß er das Concil betraf, so ließ er ihn ungelesen, schloß ihn wieder und schickte ihn der Commission. Der stolze Schwarzenberg biß sich die Lippen blutig, die Jesuiten lachen und spotten. Auch die stolzesten Hirten müssen es erleben, daß sie zur großen Heerde verwiesen werden, wenn sie opponiren. Der Papst muthet ihnen nur zu, was sie ihrer Heerde zumuthen - unbedingten Gehorsam.
- Der Papst selbst mischt sich in einen Streit, welcher unter den französischen theologischen Autoritäten über die Unfehlbarkeitsfrage in Blüthe steht. Er hat ein Schreiben an Dom Gueranger, vom Orden der Benedictiner und Abt von Solesmes, erlassen, worin zwar die Gegner der Infallibilität nicht genannt, aber nichtsdestoweniger sehr kenntlich gemacht sind, und in scharfen Ausdrücken verurtheilt werden. Dieser Benedictinerabt Dom Gueranger hat nämlich zwei Bücher 'von der päpstlichen Monarchie' und 'Vertheidigung der römischen Kirche' herausgegeben, in welchen er das Gegentheil von den Behauptungen des Abbe Gratry, des Bischofs von Maret und des Bischofs Dupanloup aufstellt und behauptet. Für diese Werke wird er in dem päpstlichen Schreiben belobt.
- Die Concilsbischöfe haben zu Ostern einen vierzehntägigen Urlaub erhalten.
- Ein witziges Mitglied der römischen Aristokratie bemerkte jüngst: Die andern Päpste glaubten, die Stellvertreter Christi zu sein, dieser Papst aber meint, unser Heiland sei sein Stellvertreter im Himmel.
- Mit allgemeiner Spannung sieht man den Kammerverhandlungen in Bayern und Württemberg über das Militair entgegen. Den Finanzausschüssen liegen Anträge vor, welche in die Stärke des Heeres, in die Präsenzzeit und in die Organisation tief einschneiden, und, wie man in Süddeutschland sagt, den Stier bei den Hörnern packen. In Bayern handelt es sich um Striche von 2-3 Millionen, in Württemberg um 500,000 fl. Die Kriegsminister beider Staaten erklären, es sei nicht möglich, mit solchen Einschnitten in die Militair-Budgets und die Heereseinrichtungen die Verträge mit Preußen aufrecht zu erhalten. Und darin liegt eine Bedeutung der betreffenden Verhandlungen, die weit über Bayern und Württemberg hinausreicht. Es fehlt weder in Süddeutschland an Parteien, die aus Lösung der Verträge, noch in Norddeutschland an solchen, die auf Krisen in Süddeutschland speculiren.
- Den Biertrinkern zum Troste hat der preußische Finanzminister im Reichstage die Erklärung abgegeben, es stehe keine Veränderung in der Besteuerung des Bieres bevor.
- Das Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten hat den gegen die Vielweiberei der Mormonen in Utah gerichteten Gesetzvorschlag angenommen.
- Einem Telegramme von Suez zufolge ist die unterseeische Telegraphenverbindung zwischen Bombay, Aden und Suez (also zwischen Ostindien und Aegypten) am 22. d. glücklich vollendet worden.
- Aus München telegraphirt man der 'N. Z.': Es steht ein Erlaß des bayerischen Episcopats bevor, welcher den Candidaten der Theologie den Besuch der Vorlesungen Döllingers verbietet.
- Alle Eisenbahnen im Norddeutschen Bunde sollen eine vierte Wagenclasse einrichten. Bismarck hat die betreffenden Anträge dem Bundesrathe bereits gemacht.
- Pfarrer Trunk in Baunach hat die Beleidigungen gegen den König und die Königin-Mutter (eine preuß. Prinzessin) mit 1 Jahr 6 Monaten Gefängniß auf einer Festung zu büßen.
- Der Handelsminister in Preußen hat in Folge günstiger Erfahrungen die kön. Eisenbahn-Directionen ermächtigt, Frauen und Töchter von Stations-Einnehmern beim Billet-Verkauf zu beschäftigen und sie angemessen zu bezahlen.
- Durch Berlin kam in voriger Woche ein Zug aus Rußland auswandernder Juden. Durch Unterstützung ihrer Glaubensgenossen, namentlich in Paris, ist es ihnen möglich geworden, nach Amerika auszuwandern.
- In der Türkei soll die Civilehe eingeführt

[ => Original lesen: 1870 Nr. 25 Seite 2]

werden. Die Gegner nennen sie schon lange kurzweg die Türken-Ehe.
- Auf der Marseiller Eisenbahn wurde im Schlafwagen ein Kaufmann von seinem einzigen Reisegefährten nach fürchterlichem Kampfe ermordet. Der Mörder, ein rückfälliger Verbrecher, ist entdeckt und verhaftet.
- Der Haushofmeister und Cassier des österreichischen Fürsten Metternich in Paris, Steingast, ist verschwunden. Seit mehreren Jahren hat er keine Rechnung abgelegt.
- Am 20. März wurde der Brauereibesitzer von Kl. Schwechat, Steinbruch und Triest, Anton Dreher, in seinem Besitzthum Klein-Schwechat großjährig erklärt. Sein Vormund, der Wiener Bürgermeister Dr. Felder, übergab demselben den gerichtlichen Act der Großjährigkeits-Erklärung mit einer Rede, worauf Dreher erwiederte, daß ihm von seinem ihm unvergeßlichen Vater wohl ein großes Vermögen (6 Mill.) hinterlassen worden, daß er jedoch von der Vormundschaft ein noch größeres Vermögen (13 Mill.) übernommen habe, und daß er sich bestreben werde, dasselbe zweckmäßig zu verwenden.
- In Wieliczka ist der Pole Ignaz Dembinski gestorben, der letzte von den tapfern Kriegern, welche das Volkslied als "die Letzten Zehn vom vierten Regiment" feiert. Auf den Knieen hatten die Tausend geschworen, die Russen nur mit dem Bajonnet anzugreifen und hatten in den Schlachten von Growoch, Ostrolenka etc. Wort gehalten. Dembinski war Hauptmann und ließ sich in seiner durchlöcherten und zerfetzten Uniform beerdigen; an seinem Grabe stimmte der Krakauer Gesangverein das Lied an: "Bei Warschau schwuren Tausend auf den Knieen."
- Seelenvergnügt wanderte eine Bauernfrau aus einem Städtchen an der Drau heim; denn sie hatte eine Erbschaft von 300 fl. gehoben. Von der Nacht überrascht, pochte sie in Darocz an einem Häuschen, und bat um Gastfreundschaft, die ihr gewährt wurde. Beim Essen erzählte sie von ihrem Glück und breitete auf dem Tische das viele Geld aus. Den Bauer packte der Teufel, er warf seiner Frau einen Blick zu und ging hinaus auf den Hof, die Bäurin folgte bald und sie verabredeten sich, die Fremde zu ermorden. Die beiden Frauen legten sich ins Bett, die Bäurin an die Wand, der Gast vorn hinein; so war's verabredet, der Bauer grub derweil im Garten die Grube für die Fremde. Diese aber hatte Verdacht gefaßt und stellte sich fest schlafend. Der Bäurin blieb der Mann zu lange aus, sie stand auf und sah nach ihm, als sie zurückkehrte, lag die Fremde an der Wand und schlief. Du darfst sie nicht wecken, dachte die Bäurin, du bleibst wach, bis der Mann kommt. Der Mann blieb aber lange aus, denn die Grube wollte nicht fertig werden und unversehens schlief die Bäurin ein. Da schleicht der Mann herein und schneidet mit einem Messer der Vornliegenden die Kehle durch. Als er die Stube verläßt, springt die Fremde auf, eilt zum Haus hinaus und holt Hülfe. Der Richter des Ortes mit mehreren Nachbaren treffen den Mörder in dem dunkeln Zimmer, er suchte seine Frau; als er die Fremde erblickt, wird ihm Alles klar und er stürzt mit dem Schrei zusammen: 'Jesus Maria, ich habe meine Frau ermordet!'
- In Rio Janeiro, der Hauptstadt in Brasilien, starb ein reicher Mann ohne Leibeserben, er war ein Deutscher und hinterließ ein Vermögen von 1 1/2 Mill. Thlr. Niemand wußte, wo er Verwandte habe. Der norddeutsche Gesandte aber hatte es ausgetragen und der glückliche Mann, der die Erbschaft zu erheben hat, ist ein Sergeant der Garnison zu Fulda.
- In einer der vornehmsten Gesellschaften in Paris stellte sich eine wunderschöne Dame ein, die Niemand kannte und Niemand eingeführt haben wollte. Alles räthselte an ihr herum, bis ein junger Herr sagte, diese Visitenkarte hat sie mir in die Hand gedrückt! Fünf Minuten darauf war die Abenteurerin vor die Thür gesetzt. Lachend sagte sie, ich habe nur sehen wollen, wie ein Ball in der vornehmen Welt aussieht; adieu!


Anzeigen.

In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuchs über die zur Bäk belegene Krügerei c. p. des Gastwirths Heinrich Nicolaus Theodor Spolert zur Bäk giebt das Großherzogliche Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg auf das am 18. d. Mts. abgehaltene Liquidations-Protocoll, nachdem die öffentliche gehörige Bekanntmachung dieses Termins zu den Acten docirt worden, hiermit den Bescheid:
daß alle weder in dem Liquidationstermine am 18. d. Mts. noch bis jetzt angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Von Rechts Wegen !
Schönberg, den 19. März 1870.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Der Herr Schul- und Siechenmeister emer. J. P. Oldörp, früher zum Siechenhause, jetzt zu Neustrelitz, hat mich beauftragt, das ihm gehörige, zu Schönberg an der Sabower Straße sub Nr. 7 (neben Böckmann) belegene Wohnhaus c. p., das ihm gehörige Erbbegräbniß Nr. 50 auf hiesigem Kirchhofe und die ihm zuständigen beiden Kirchenstände in hiesiger Kirche öffentlich meistbietend zu verkaufen.
Zu solchem Zwecke setze ich Termin auf Dienstag den 12. April d. J., Vormittags 11 Uhr, im Hause des Ackerbürgers Herrn Böckmann hieselbst an und lade Kaufliebhaber dazu hiedurch ein.
Die Verkaufsbedingungen sind bei mir einzusehen.
Schönberg, den 28. März 1870.
A. Dufft, Actuar.


Im Israelsdorfer Forstreviere werden vom 1. März an bis auf Weiteres Kiefern, Bohnenstangen, Baumpfähle, Latten und Schleete gegen baare Bezahlung abgegeben.
Vorherige Bestellungen werden Vormittags im Försterhause zu Israelsdorf entgegengenommen.


Heute Morgen um 2 Uhr wurde uns eine todte Tochter geboren, was wir anzuzeigen hierdurch erlauben.
Schönberg, den 27. März 1870.
Carl Bade.


Von der Ober-Vormundschaft und meinen Geschwistern bin ich beauftragt, Zwecks Regulirung des Nachlasses meines seligen Vaters, die ausstehenden Forderungen desselben mit Ausnahme der ungekündigten Hypothek-Pöste einzuziehen, und ersuche ich daher Alle, welche demselben noch schulden, ihre Zahlungen innerhalb 6 Wochen, mithin bis zum 3. Mai d. J. zu zahlen.
Gleichzeitig fordere ich Diejenigen auf, welche noch Ansprüche an den Nachlaß desselben haben, diese ebenfalls binnen 6 Wochen einzureichen und Zahlung entgegen zu nehmen.
Schönberg den 21 März 1870.
Carl Bade.


H. Dahnke, Uhrmacher empfiehlt sein durch neue Sendungen sehr reichhaltig ausgestattetes Lager von Uhren der verschiedensten Art zu den anerkannt billigen Preisen.
Reparaturen werden sehr sorgfälltig und billig ausgeführt.


Von jetzt an sind alle Sorten Sämereien bei mir zu haben; später sind bei mir vorräthig alle Arten von Kohl- und Runkelrüben-Pflanzen.
Gärtner Prill Wittwe.


Lehrer Splitter zu Lübsee empfiehlt sich mit starken Kronen-Obstbäumen und mit einem Sortiment hochstämmiger Rosen in 100 Sorten zu billigen Preisen bestens.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 25 Seite 3]

Billiger Ausverkauf ausrangirter Kleiderstoffe, Shwal-Tücher, schwarzer Lustrine, Woll. Atlas, Crépe's, Paramatta's, Orleans für Confirmanden, billigstens; ferner Mule und Watertwiste, Leinengarne, gebleicht und ungebleicht für Weber zu billigen Preisen bei Hermann Wilde.
Lübeck. Markt 251.


Germania, Hagelversicherungs-Gesellschaft für Feldfrüchte zu Berlin, auf Gegenseitigkeit gegründet 1849.
Agenten in Städten und auf dem Lande werden gesucht. Bewerbungen um Agenturen sind an den General-Agenten F. Müller in Neubrandenburg zu richten.


Tannin-Balsam-Seife à Stück 8 ßl.
Benzoe-Seife à Stück 8 ßl.
Rosen-Seife à Stück 3 ßl. - 3 Stück 8 ßl.
Veilchen-Seife à Stück 3 ßl. - 3 Stück 8 ßl.
Honig-Seife à Stück 3 ßl. - 3 Stück 8 ßl.
Transparente Glycerin-Seife sehr hübsch, à Stück 3 ßl. - 3 Stück 8 ßl.
Omnibus-Seife à Stück 4 ßl. - 3 Stück 10 ßl.
Theer-Seife à Stück 2 und 4 ßl.
Mandel-Cocos-Seife à Stück 2 ßl. - 6 Stück 10 ßl.
Mandel-Seife in 1/8 Pfd.-Stücken und allen verschiedenen hübschen Farben à Stück 1 ßl. - 6 Stück 5 ßl.
Gall-Seife zum Reinigen farbiger Stoffe von Fettflecken à Stück 5 ßl.
Deutsche und Russ. Weiße Seife in vorzüglicher Güte, sowie ächtes Klettenwurzelöl zur Beförderung des Haarwuchses
empfiehlt J. F. Eckmann.


Aecht Russisches Lein zur Saat empfiehlt J. F. Eckmann.


Brauner Leberthran zur Sielenschmiere à Pfd. 8 ßl. ist wieder vorräthig bei J. F. Eckmann.


Ich bin gesonnen, meine zu Sabow, 1/2 Stunde von Schönberg belegene Büdnerstelle, bestehend aus einem Wohnhause und dabei liegenden 4 Scheffel Aussaat guten Ackers unter der Hand zu verkaufen, und ersuche Kaufliebhaber, sich dieserhalb bei mir zu melden. Bemerkt wird, daß in dem Büdnerhause drei Miethswohnungen anzulegen sind, und das Gehöft sich zur Betreibung jeglichen Geschäfts, insbesondere auch der Gärtnerei, sehr wohl eignet.
Catharina Grevsmühl, geb. Lenschow, zu Schönberg.


Für Confirmanden empfiehlt starke schwarze, weiße und couleurte Glace-Handschuhe Emil Jannicke, Schönberg.


Ich mache hierdurch bekannt, daß ich zu sogleich oder Ostern 2-3 anständige junge Mädchen zur Erlernung der Schneiderei suche, und zwar fertige Näherinnen nehme ich unentgeltlich auf, während solche, die nicht erfahren im Nähen sind, 3 Thaler bezahlen. Meine Wohnung ist beim Bäckermeister Hrn. Vielhaack vor dem Sabower Thore.
Achtungsvoll W. Präfke.


Lager von Uhren aller Art, auf's Beste regulirt, eempfiehlt zu billigen Preisen C. Rohr, Wwe.
Schönberg.


Ein Sohn rechtlicher Eltern, der Lust hat, Bäcker zu werden, kann zu Ostern in die Lehre treten bei Siebenmark in Ratzburg.


Original-Staats-Loose
Sind überall zu kaufen und zu spielen erlaubt.
Man biete dem Glücke die Hand!
250.000 als höchsten Gewinn bietet die neueste große Geld-Verloosung, welche von der hohen Regierung genehmigt und garantirt ist.
Es werden nur Gewinne gezogen und zwar planmäßig kommen in wenigen Monaten 28.900 Gewinne zur sicheren Entscheidung, darunter befinden sich Haupttreffer von ]250.000, 150.000, 100.000, 50.000, 40.000, 30.000, 25.000, 2 mal 10.000, 5 mal 8000, 7 mal 6000, 21 mal 5000, 35 mal 3000, 126 mal 2000, 205 mal 1000, 255 mal 500, 350 mal 200, 13.200 mal 110 etc.
Die nächste Gewinnziehung dieser großen vom Staate garantirten Geld-Verloosung ist amtlich festgestellt und findet schon am 20. April 1870 statt und kostet hierzu
1 ganzes Original-Staats-Loos nur Thlr. 2. - Sgr.
1 halbes Original-Staats-Loos nur Thlr. 1. - Sgr.
1 viertel Original-Staats-Loos nur Thlr. - 15 Sgr.
Alle Aufträge werden sofort mit der größten Sorgfalt ausgeführt und erhält Jedermann von uns Original-Staats-Loose selbst in Händen.
Den Bestellungen werden die erforderlichen amtlichen Pläne gratis beigefügt, und nach ihrer Ziehung senden wir unseren Interessenten unaufgefordert amtliche Listen.
Die Auszahlung der Gewinne erfolgt stets prompt unter Staats-Garantie und kann durch directe Zusendungen oder auf Verlangen der Interessenten durch unsere Verbindungen an allen größeren Plätzen Deutschlands veranlaßt werden.
Unser Debit ist stets vom Glücke begünstigt und hatten wir erst vor Kurzem wiederum unter vielen anderen bedeutenden Gewinnen 3 mal die ersten Haupttreffer in drei Ziehungen laut officiellen Beweisen erlangt und unseren Interessenten selbst ausgezahlt.
Voraussichtlich kann bei einem solchen auf der solidesten Basis gegründeten Unternehmen überall auf eine sehr rege Betheiligung mit Bestimmtheit gerechnet werden, man beliebe daher schon der nahen Ziehung halber alle Aufträge baldigst direct zu richten an S. Steindecker & Comp., Bank- und Wechsel-Geschäft in Hamburg.
Ein- und Verkauf aller Arten Staatsobligationen, Eisenbahn-Actien und Anlehens-Loose.
Um Irrungen vorzubeugen, bemerken wir ausdrücklich, daß keine ähnliche vom Staate wirklich garantirte Geld-Verloosung vor obigen amtlich planmäßig festgestellten Ziehungstermin stattfindet, und um allen Anforderungen möglichst entsprechen zu können, beliebe man gef. Aufträge für unsere Original-Staatsloose baldigst uns direct zugehen zu lassen. D. O.


Schweren 5/4 breiten schwarzen Lyoner Tafft à Elle 36 Schilling (Mecklenburg),
Gewirkte Long-Chawls von 10 Thlr. à Stück an, als besonders billig, sowie
6/4 breit. Zanella à 14-20 Schilling (Mecklenburg) pr. Elle,
11/4 breit do. à 40 Schilling (Mecklenburg) pr. Elle,
Rein wollene Double-Chawls von 2 1/2 Taler (Mecklenburg) an, schwarze Tuche und Buckskins in reeler und guter Waare empfiehlt Wilh. Harmsen.
Ratzeburg.


Kleesaat empfiehlt F. Bruhn.
Menzendorf.


Loose à Stück 1 Thlr. zu der am 20. Mai in Neubrandenburg stattfindenden Verloosung edler Pferde in Ratzeburg bei Wilh. Harmsen.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 25 Seite 4]

Der Unterzeichnete kauft gute Schlachtpferde und bezahlt dafür die höchsten Preise.
Ratzeburg. H. Möller, Roßschlachter.


Für Confirmanden.
Sehr billige schwarze Tuche und Buckskin, schwarze und couleurte Kleiderstoffe, Seiden-zeuge, die neuesten Umschlagtücher und Double-Chawls zu 2 1/2 Taler (Mecklenburg) bei Ludwig Creutzfeldt, 166 Siemzerstraße 166.


Gutachten eines Siebzigjährigen.
Ich kann und will es nicht unterlassen, zum Wohl der leidenden Menschheit hierdurch zu bescheinigen, daß der Schlesische Fenchel-Honig-Extract von L. W. Egers in Breslau ein ganz besonders erleichternder und heilsamer Extract für Engbrüstige, Hustende und verschleimte Brustleidende ist. Denn ich habe nur erst eine Flasche davon gebraucht und befinde mich bereits um 50% besser, als bei allen anderen Extracten, so ich seit ein paar Jahren zur Linderung gebraucht habe.
Papenburg. P. W. Düsmann von Cloppenburg.
Vorräthig beim Buchbinder C. Sievers in Schönberg.


Etablissement.
Hiermit beehren wir uns, dem geehrten Publikum Schönbergs und Umgegend ergebenst anzuzeigen, daß wir Sonntag den 3. April am hiesigen Platze unter der Firma Gebrüder Burchard Siemzerstraße, im Hause des Herrn Tischler Holst ein Tuch- Mode- & Manufacturwaaren-Geschäft eröffnen.
Wie werden alles aufbieten, bei durchaus reeller Bedienung nur mäßige aber feste Preise zu stellen.
Seit einer Reihe von Jahren besuchten wir von Rehna aus im Hause des Hrn. Goldschmied Fischer die hiesigen Märkte; das Vertrauen, welches wir uns durch Reellität und billige Preise bei einem großen Theil der geehrten hiesigen Bewohner erworben haben, hoffen wir uns nicht allein zu erhalten, sondern zu befestigen und vielseitig zu vermehren.
Durch hinreichende Mittel, sowie vortheilhafte persönlich Einkäufe auf der jüngsten Frankfurter Messe, Berlin und Hamburg und directe Verbindungen mit den besten Fabriken des In- und Auslandes sind wir im Stande, mit den neuesten Moden gleichen Schritt zuhalten und die mit ihrem Vertrauen und Besuche und Beehrenden zufrieden zu stellen.
Um geneigtes Wohlwollwn bittend zeichnen Hochachtungsvoll und ergebenst Gebrüder Burchard.
Schönberg, im März 1870.


Brust=Bonbons Franz Stollwerck

Erprobt und bewährt seit einer Reihe von Jahren gegen Husten, Heiserkeit, Affectionen der Schleimhaut und des Kehlkopfes, ja gegen alle Beschwerden der Athmungsorgane. Man wolle, um sich vor der großen Zahl von Nachahmungen zu schützen, auf nachstehende Verkaufsstellen zu achten: in Schönberg bei Carl Bade; in Carlow beim Kaufmann Siebenmark; in Dassow bei H. C. Bühring, und in Grevismühlen bei Wilh. Hagen.


Hiezu Inhaltsverzeichnis zum Officiellen Anzeiger 1869 und eine Beilage.


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 25 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 25 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
Schönberg, den 29. März 1870.


Zuchtmarkt für edlere Pferde in Neubrandenburg.
Der diesjährige Zuchtmarkt findet am 18., 19. und 20. Mai in Neubrandenburg statt, und ist mit einer Verloosung von Equipagen, Pferden, und Reit-, Fahr- und Ställ-Utensilien, welche am 20. Mai statthaben wird, verbunden.
Der Absatz, welcher die Züchter auf dem vorjährigen Markt in sehr befriedigender Weise gefunden haben, wird auf dem diesjährigen Markt noch dadurch vermehrt werden, daß eine große Zahl auswärtiger Händler und Pferdeliebhaber, insbesondere auch Gestütsvorsteher ihre Betheiligung fest zugesagt haben und daß 100 Pferde, nämlich:

1. ein Viererzug,
2. zwei Züge zu je zwei Pferden,
3. vier Paar Wagenpferde,
4. vier Paar Ackerpferde,
5. sechsundsiebzig Reitpferde, Wagenpferde und Ackerpferde leichteren und schwereren Schlages,

welche zu Gewinnen für die Verloosung bestimmt sind, vom Comité auf dem Zuchtmarkt angekauft werden sollen.
Anmeldungen werden bis zum 1. April d. J. an die Adresse des unterzeichneten Comité-Mitgliedes erbeten und müssen mit sofortiger Einzahlung des Standgeldes (4 Thlr. pro Pferd) verbunden sein, wenn sie Berücksichtigung finden sollen. Dieselben werden am einfachsten per Einzahlung auf Postkarte mit der Bezeichnung "Zuchtmarkt" beschafft. Für angemeldete Hengste wird ein Kastenstand ohne Preiserhöhung geliefert; auf Verlangen wird für je fünf Pferde, resp. je zehn Pferde ein verschließbarer Stall zur alleinigen Disposition gestellt. - Erwünscht ist die Anmeldung eingefahrener Züge mit Angabe der Zahl der Pferde.
Nach dem 1. April finden Anmeldungen nur noch in soweit Berücksichtigung, als Stände frei sind.
Stall-Ordnung, Preis-Courant der Fourage und Anweisungen auf die Stände werden nach dem 1. April auf die Anmeldungen expedirt werden.
Neubrandenburg, den 14. Februar 1870.
Das Comité.
gez. M. Loeper, Adv.


Schwarze Stoffe bei Ludwig Edelstein, Lübeck Sandstraße 929.
5/4 breiten schwarzen Orleans von 5-9 ßl.,
6/4 breiten schwarzen Orleans von 9-18 ßl.,
5/4 breiten schwarzen Paramatta von 5 ßl. an,
7/4 und 8/4 breite Crêpe, Cachemir, Thybet, Ripps etc. etc.
Schwarze Seidenstoffe.
5/4 breiten schwarzen Tafft von 26 ßl. an,
5/4 breiten schwarzen Tafft 32, 34, 36, 38 ßl.,
5/4 breiten Garantie-Tafft 2 Mrk. 8 ßl.
6/4 breiten schwarzen Tafft von 3 Mrk. an.


Epileptische Krämpfe (Fallsucht) heilt brieflich der Specialarzt für Epilepsie Doctor O. Killisch in Berlin, Mittelstraße 6. - Bereits über Hundert geheilt.


Düng-Gyps, Vieh- und Futter-Salz, nach Anwendung außerordentlich lohnend bei H. L. Haukohl, Sandstraße 1003, Lübeck.


Dr. Pattisons Gichtwatte
Das bewährte Heilmittel gegen Gicht und Rheumatismen aller Art, als: Gesichts-, Brust-, Hals- und Zahnschmerzen, Kopf-, Hand-, und Kniegicht, Gliederreißen, Rücken- und Lendenweh u.s.w. In Paketen zu 12 Schill. und halben zu 7 Schill. bei Wilh. Heincke.


Meteorologische Beobachtungen.
März
1870.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
25.
26.
27.
28.
36.82
37.96
41.05
41.11
0.3
0.3
0.3
0.3
1.8
1.3
0.8
2.0
NO
O
ONO
N
0
1
1
1
bedeckt.
trübe.
-
-


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.13 - 13 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.13 1/2 - 14 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.24 - 26 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.18 - 20 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.14 - 15 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.6 - 7 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans d. St.24 - 28 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.10 - 10 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf d. Pf.6 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.11 Schilling (Mecklenburg),
Eier 8 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.6 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(pro Sack in Lüb. Crt.)
 PfundMark (Lübeck)Schilling (Mecklenburg)
Weizen23015-164
Roggen22012-1212
Gerste20010 1/2-1012
Hafer1708 1/2-812
Erbsen24012-138
Wicken24014-17-
Buchweizen20011-124
Winter=Rapssaat200--
Winter=Rübsen200--
Schlagleinsaat20019-198


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