No. 19
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 08. März
1870
vierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
[ => Original lesen: 1870 Nr. 19 Seite 1]

- Der Reichstag verhandelte in den letzten Tagen ernstlich über die Todesstrafe; alle Gründe, welche die Religion, die Politik, die Gerechtigkeit und die Humanität für und wieder in's Feld führen kann, wurden von beiden Seiten geltend gemacht. Für die Abschaffung der Todesstrafe sprachen Lasker, der sächs. Generalstaatsanwalt Schwarze, der Gerichtspräsident Kirchmann, Prinz Kandjery, und der katholische Geistliche Küntzer; für Beibehaltung derselben Reichensperger, Wagener, der Justizminister Leonhardt und schließlich sehr entschieden Graf Bismarck. Der Letztere erklärte, der Bundesrath werde schwerlich das Strafgesetzbuch annehmen, wenn die Todesstrafe aufgehoben werde, Preußen werde im Bundesrathe mit allen Stimmen und Kräften gegen die Aufhebung der Todesstrafe auftreten. Dennoch beschloß der Reichstag die Aufhebung mit 118 gegen 81 Stimmen. Bismarck sprach zuletzt wieder sehr gereizt. Er klagte die Juristen, die Richter und Geschworenen an, daß sie die Hauptgegner der Todesstrafe seien. Sie scheuten sich vor der Verantwortung, ein Todesurtheil auszusprechen, diese Scheu vor Verantwortung sei der Fluch unserer Zeit, die Abneigung gegen die Todesstrafe beruhe auf einer krankhaften Sentimentalität.
- Dem Abgeordneten Lasker und Genossen hat Graf Bismarck in seiner derben Rede über Süddeutschland viel zu viel gesagt, dem franz. Minister Darü viel zu wenig. Der franz. Graf vermißt in der Rede des deutschen Grafen ein Respectswörtlein über den Prager Frieden von 1866.
- Der junge König von Bayern hat dem Stiftspropst Döllinger, dem tapfern Bekämpfer römischer Herrschsucht, zu seinem Geburtstage in einem Handschreiben gratulirt und seine Hoffnung ausgesprochen, er werde fortfahren, in dem begonnenen Kampfe gegen die Unfehlbarkeit zum Heile des Staates und der Kirche muthig auszuharren.
- In Wien brechen Urzustände aus. Die Wiener müssen sich Kleider und Schuhe selber machen, sich selber bedienen und müssen hausbacken Brod essen; denn die Schneider und Schuster, die Kellner und Bäcker haben die Arbeit eingestellt.
- Das berühmte siamesische Zwillingspaar ist interessant genug, um die Berliner zu Tausenden in den Renz'schen Circus zu locken. Die armen Zwillinge machen im feinen Gesellschaftsanzug einen mehrmaligen Rundgang durch den ganzen Circus und Renz ist ein so feiner Geschäftsmann, daß er unmittelbar hinter den Zwillingen deren wohlgewachsene Söhne, ein paar schlanke muntere Burschen einherschreiten läßt.
- 'Die Dummheit hat gar 'ne gesunde Natur' singt Fritz Hoffmann in seinem 'Ouackbrünnla'. Hat doch eine Bäuerin in Eibisthal ihr 10jähriges Töchterlein, das am Ausschlag litt, in einen heißen Backofen gesteckt, um ihr die Feuchtigkeit aus den Gliedern zu bringen. Das arme Kind wurde verbrannt und erstickt herausgezogen.
- Gräfin Forgach reiste von Wien nach Pesth und gab ihren Koffer als Gepäck auf; als er eintraf, fehlten 6000 fl. und Pretiosen im Wertöe von 36,000 fl. Bei der kurzen Strecke war der Dieb rasch ermittelt, es war der Magazinaufseher in Pesth.
- Vor etwa 6 - 8 Jahren hatten sich zwei politische Köpfe (Etienne und Friedländer) mit einem Geldmann (Werthner) zusammengethan und eine große Zeitung "die neue freie Presse" gegründet. Jetzt haben sie dieselbe an eine Actiengesellschaft für 2 1/2 Millionen Gulden verkauft Und die Herren Etienne und Friedländer haben sich die angenehme Verpflichtung auflegen lassen, die Zeitung noch fünf Jahre lang zu redigiren, wofür Jeder jährlich gerade 20,000 Gulden bekommt. Die Bank, die das Geschäft vermittelte, erhielt 200,000 fl. Provision.
- Wie traurig! In Klingenthal, im Erzgebirge und in der Umgegend, wo Alt und Jung die lustigsten musikalischen Instrumente machen, ist das Hauptinstrument, der Magen der armen Arbeiter, so verstimmt, daß der Hungertyphus ausgebrochen ist.
- Am 19. September 1843 wurde die St. Annenkirche in Lübeck durch ein Brandunglück zerstört. Jetzt hat sich ein gewisser Wilms aus Behlendorf, der ehemals als Klosterknabe im St. Annen-Armenhause untergebracht war, als Brandstifter bekannt.


Anzeigen.

In der Debitsache des Schmiedemeisters Wilhelm Kähler zu Wahrsow und der damit in Verbindung stehenden Nachlaßsache des Schmiedemeisters Johann Kähler daselbst ist in dem am Donnerstag den 3. März vor dem unterzeichneten Großherzoglichen Justiz-Amte stattgehabten Termine ein Vergleich proponirt und von allen erschienenen Wilhelm Kähler'schen und Johann Kähler'schen Gläubigern einerseits und dem Schmiedemeister Wilhelm Kähler und dem Vormunde Johann Kähler'scher Minorennen, dem Halbhüfner Jürß aus Lüdersdorf, andererseits angenommen worden, wodurch das Wilhelm Kähler'sche Debitwesen vergleichsweise niedergelegt und beendigt, sowie zugleich die Regulirung des damit zusammenhängenden insolventen Johann Kähler'schen Nachlasses beschafft ist. Dem Schmiedemeister Wilhelm Kähler zu Wahrsow ist demgemäß die Disposition über sein Vermögen, in specie über das ihm von seinem Vater, Johann Kähler, überlassene, zu Wahrsow belegene Schmiedegehöft c. p. wieder eingeräumt.
Wider alle im Vergleichstermine vom 3. März c. nicht erschienenen Schmiedemeister Wilhelm Kähler'schen und Schmiedemeister Johann Kähler'schen Gläubiger wird das ihnen in der Ladung vom 8./10. Februar c. angedrohete Präjudiz hiemit vollstreckt und sind dieselben demnach als in den am 3. März c. proponirten und abgeschlossenen Vergleich einwilligend anzusehen.
Zugleich wird hiedurch der in der Schmiedemeister Johann Kähler'schen Nachlaßsache auf Donnerstag den 10. März c. Zwecks Verkaufs des zu Wahrsow belegenen Kähler'schen Schmiedegehöfts c. p. anstehende Ueberbotstermin abgekündigt.
Schönberg, den 4. März 1870.
Großherzogl. Justiz-Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 19 Seite 2]

Am Sonnabend, den 19. März c., Vormittags 11 Uhr, soll auf dem Pfarrhofe zu Selmsdorf das Prediger-Wittwenhaus daselbst auf Abbruch öffentlich meistbietend verkauft werden, und wollen sich Kaufliebhaber dazu einfinden.
Die Verkaufs-Bedingungen werden im Termin an Ort und Stelle bekannt gemacht, und kann das Gebäude jederzeit in Augenschein genommen werden.
Schönberg, 5. März 1870.
Großherzogl. Mecklenb. Domainen-Amt.
F. Graf Eyben.


Nicht am Dienstag den 1. März, sondern am Dienstag den 15. März, Vormittags 10 Uhr, sollen auf der früher Oldenburg'schen Gehöftstelle vor der Sabowerstraße die durch den Abbruch der Wirthschafts-Gebäude entstandenen leeren Plätze zu Bauplätzen, imgleichen die auf denselben vorhandenen Fundamentsteine, alt Bretter etc. an Ort und Stelle meistbietend verkauft werden, wozu Kaufliebhaber hiemit eingeladen werden.
Schönberg, den 17. Februar 1870.
Der Magistrat.


Die diesjährige ordentliche Märzversammlung des landwirtschaftlichen Vereins für das Fürstenthum Ratzeburg wird am Donnerstag den 17. März d. J., Vormittags 11 Uhr, im Hause der Ackerbürgerwittwe Boye in Schönberg stattfinden.
Schönberg, den 22. Februar 1870.
Namens des Vorstandes: R. Rackow, Adv. d. Z. Secretair.


Rindvieh-Schau zu Dassow am 10. Juni 1870.
Der District des patriotischen Vereins zu Dassow beabsichtigt in diesem Jahre wiederum eine Rindvieh-Schau abzuhalten und hat derselbe die unterzeichneten Mitglieder mit den dazu nöthigen Vorbereitungen beauftragt.
Zur Vertheilung kommen folgende Prämien:
I. Für leichten Rindviehschlag:
1. Bollen:

Erster Preis 15 Taler (Mecklenburg)
Zweit. Preis 10 Taler (Mecklenburg)

2. Kühe:

Erster Preis 15 Taler (Mecklenburg)
Zweit. Preis 10 Taler (Mecklenburg)

3. Starken:

Erster Preis 15 Taler (Mecklenburg)
Zweiter Preis 10 Taler (Mecklenburg)
Dritter Preis 5 Taler (Mecklenburg)

II. Für schweren Rindviehschlag:

1. Ein Bollenpreis 9 Taler (Mecklenburg)
2. Ein Kuhpreis 10 Taler (Mecklenburg)
3. Ein Starkenpr. 10 Taler (Mecklenburg)

Zu den Prämien können nur Hauswirthe und kleinere Züchter concurriren, es sind somit alle Händler ausgeschlossen, auch wenn sie Besitzer von Hofstellen sind.
Es werden auch Schauthiere angenommen, die zu keinem Preise concurriren sollen, und wird um deren zahlreiche Anmeldung gebeten.
Die Schau findet am 10. Juni Morgens 11 Uhr, in Dassow statt; es müssen daher sämmtliche Thiere vor 10 Uhr gestellt sein.
Die Anmeldungen sind bis zum 5. Juni bei einem der unterzeichneten zu beschaffen.
Ein Stellgeld wird nicht erhoben.
Am Nachmittag wird in der Nähe von Dassow von mehreren Herren ein Jagdrennen geritten werden.
Das Commité.
L. Schmidt - Vorwerk. G. Callies - Dassow.


Im Israelsdorfer Forstreviere werden vom 1. März an bis auf Weiteres Kiefern, Bohnenstangen, Baumpfähle, Latten und Schleete gegen baare Bezahlung abgegeben.
Vorherige Bestellungen werden Vormittags im Försterhause zu Israelsdorf entgegengenommen.


In Selmsdorf sind einige Faden buchen Kluftholz zu verkaufen durch P. Buschow, Krämer.


Agenten-Gesuch.
Zum Absatz eines leicht und überall verkäuflichen Artikels,wozu weder Raum noch kaufmännische Kenntnisse nöthig sind, werden Agenten gegen eine angemessene Provision gesucht. Reflectanten belieben ihre Adresse unter den Buchstaben B. B. Nr. 20 an die Expedition d. Bl. franco einzusenden.


Ein schwarzer engl. Schafbock und ein weißes engl. Mutterschaf, sowie ein neuer Bauwagen mit eisernen Axen stehen preiswürdig zu verkaufen bei Hauswirth Jochen Ollmann in Schlagsdorf.


Ich verkaufe aus dem Hause:
Erlanger Doppelbier à 4 Schilling (Mecklenburg) pr. 1/2 Fl.
Nürnberger Märzbier à 4 Schilling (Mecklenburg) pr. 1/2 Fl.
Wiener Märzbier à 4 1/2 Schilling (Mecklenburg) pr. 1/2 Fl.
Bernh. Drenkhahn.


Loose à Stück 1 Thlr. zu der am 20. Mai in Neubrandenburg stattfindenden Verloosung edler Pferde in Ratzeburg bei Wilh. Harmsen.


Billiger Ausverkauf ausrangirter Kleiderstoffe, Shawl-Tücher, schwarzer Lustrine, Woll. Atlas, Crépe's, Paramatta's, Orleans für Confirmanden, billigstens; ferner Mule und Watertwiste, Leinengarne, gebleicht und ungebleicht für Weber zu billigen Preisen bei Hermann Wilde.
Lübeck. Markt 251.


Am Mittwoch den 23. Februar hat sich mein kleiner gelber Affenpinscher, der ein rothes Halsband trägt, worauf sich der Name ‚P. Schmid' befindet, auf der Landstraße von Selmsdorf nach Lübeck verlaufen. Wer denselben wiederbringt oder sichere Auskunft über ihn geben kann, erhält 1Taler (Mecklenburg) Belohnung beim Mühlenbesitzer A. Mentz in Palingen.


Dr. med. Hoffmann's weißer Kräuter-Brust-Syrup.
In seiner hinreichen bekannten vortrefflichen Eigenschaft als Linderungsmittel bei Kehlkopf- und Luftröhren-Leiden, gegen Heiserkeit, Halsbeschwerden, Katarrhe, Keuchhusten, Wasserschneiden und Hämorrhoidalbeschwerden, ist in Flaschen à 24 ßl. und 12 ßl. echt zu haben bei Herrn Aug. Spehr in Schönberg.
Aerztliches Attest.
Unter den Brustsyrupen, welche seit einigen Jahren dem Publikum anempfohlen werden, möchte wohl keiner dem Publikum mit größerem Recht zu empfehlen sein, als der von Dr. med. Hoffmann erfundene weiße Kräuter-Brust-Syrup, indem derselbe nach genau angestellter Analyse, Kräuter- und Wurzelsäfte enthält, welche in Krankheiten der Schleimhäute und vorzugsweise der der Luftröhre mit ihren Aesten, Lunge, der Schlingwerkzeuge, Magen, nicht nur Linderung sondern nach fortgesetztem Gebrauch auch wirklich Hülfe leisten. Besonders gilt das bei allen katarrhalischen Affectionen, bei Kitzel, Rauhigkeit im Halse, Heiserkeit, Husten, astmathische Beschwerden, Sodbrennen etc.
Dresden, am 16. November 1863.
Dr. Reichel, prac. Arzt.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 19 Seite 3]

Schwarze Stoffe bei Ludwig Edelstein, Lübeck Sandstraße 929.
5/4 breiten schwarzen Orleans von 5-9 ßl.,
6/4 breiten schwarzen Orleans von 9-18 ßl.,
5/4 breiten schwarzen Paramatta von 5 ßl. an,
7/4 und 8/4 breite Crêpe, Cachemir, Thybet, Ripps etc. etc.
Schwarze Seidenstoffe.
5/4 breiten schwarzen Tafft von 26 ßl. an,
5/4 breiten schwarzen Tafft 32, 34, 36, 38 ßl.,
5/4 breiten Garantie-Tafft 2 Mrk. 8 ßl.
6/4 breiten schwarzen Tafft von 3 Mrk. an.


Epileptische Krämpfe (Fallsucht) heilt brieflich der Specialarzt für Epilepsie Doctor O. Killisch in Berlin, Mittelstraße 6. - Bereits über Hundert geheilt.


Für Confirmanden.
Sehr billige schwarze Tuche und Buckskin, schwarze und couleurte Kleiderstoffe, Seidenzeuge, die neuesten Umschlagtücher und Double-Chawls zu 2 1/2 Taler (Mecklenburg) bei Ludwig Creutzfeldt, 166 Siemzerstraße 166.


Bilanz der Mecklenburgischen Lebensversicherungs- und Spar-Bank in Schwerin pro ultimo Februar 1870

Activa. Pasiva.
Lebensversicherungs-Prämien und Einlagen 15,626 24 3   103,590 2 6
Spar-Bank-Einlagen 447,624 13 6   1,865,693 10 9
Belegungen 2,395,115 12 9   726,952 47 -
Konto pro Diverse 166,075 19 3   157,083 40 9
Agenturen-Konto 562,510 19 3   509,021 15 9
Kasse 655,028 21 6   528,236 10 6
Fonds, Gewinn- und Verlust-Konto 44,945 17 3   396,648 - 6
---------- ----------- ---- --   ------------ ---- --
Crt. Taler (Mecklenburg) 4,286,925 31 9   4,286,925 22 9
Umsatz und Bestände.1869.
Am Schluß des Jahres
 1870.
Am Schluß des Februar
Gesammt-Umsatz 23,267,500 19 -   5,291,501 34 -
Werbendes Kapital 1,785,534 13 -   1,868,852 3 3
Zinstragendes Kapital 1,709,998 36 6   1,688,570 36 9
Lebens-, Sterbekassen- und Leibrenten-Versicherungen 2,001,998 35 -   2,040,126 34 3

Schwerin, den 4. März 1870.

Mecklenburgische Lebensversicherungs- und Spar-Bank.
C. A. Schwerdtfeger, Director. C. L. F. Soltau, General-Agent.


Unterzeichneter empfiehlt eine Auswahl Ledertoffeln, das Paar von 28-36 Schilling (Mecklenburg). Auch Kinderschuhe und Schnürsenkel billig.
Besonders bemerke ich, daß ich nicht mit aufgekauften Fabrik-Waaren Handel treibe, sondern die genannten Artikel selbst anfertige, die ich einem geehrten hiesigen und auswärtigen Publikum unter dem Versprechen solider Arbeit zur gefälligen Abnahme bestens empfehle.
H. Söhlbrandt, Schuhmachermeister.


Möbel-Magazin.
Das Möbel-Magazin im Hause des Kaufmanns Wieschendorff empfiehlt den geehrten Landbewohnern und einem geschätzten Publikum Schönbergs eine Auswahl modern und dauerhaft gearbeiteter Tischler- und Stuhlmacher-Arbeiten zu möglichst billigen und festen Preisen, auch nimmt das Magazin Bestellungen auf Aussteuern und einzelne Arbeiten jeder Art an, welche promt und reel ausgeführt werden.
Schönberg, 1870.
Das Tischleramt.


Die Mecklenburgische Lebensversicherungs- und Spar-Bank in Schwerin schließt Lebensversicherungen, Leibrentenversicherungen, Kapital-Einlage-, Darlehns- und alle sonstigen Geld-, Inkasso- und Commissions-Geschäfte durch die unterzeichnete Agentur zu den vortheilhaftesten Bedingungen ab. Die Geschäfts-Prospekte (Nr. I. für Lebensversicherungen, Nr. II. für Leibrentenversicherungen, Nr. III. für Spar-Bank-Geschäfte) sind bei derselben unentgeltlich zu entnehmen und wird jede gewünschte näherer Auskunft bereitwillig ertheilt. Die von derGesellschaft an die Lebensversicherten zur Vertheilung disponirten mittleren Dividenden betragen für die drei letzten Jahre resp. 36, 36 und 32 Procent der eingezahlten Prämie.
Haupt-Agentur Schönberg.
Carl Bade.


Jede Passage Unbefugter durch meinen Garten verbiete ich hiermit bei Strafe gerichtlicher Ahndung.
Carlow.
H. Pumplün.
Pfarrackerpächter.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 19 Seite 4]

August Creutzfeldt erhielt und empfiehlt eine große Sendung der neuesten und modernsten Kleiderzeuge die schon von 2 ßl. per Elle an abgebe.
Die neuesten Cattune, Umschlagtücher, Double-Chawls, schwarzen Crep, Orlean, Lüster, Paramatta, Thybet, Zanelle und schwarzen Tafft, schwarze Tuche und Buckskins und viele andere Artikel, die alle zu äußerst billigen aber festen Preisen abgebe.
Als besonders preisgünstig empfehle ich eine große Partie halbwollener Rock- und Hosenzeuge und bittet um ferneres Wohlwollen mit Hochachtung August Creutzfeldt.
Schönberg im März 1870.


Zuchtmarkt für edlere Pferde in Neubrandenburg.
Der diesjährige Zuchtmarkt findet am 18., 19. und 20. Mai in Neubrandenburg statt, und ist mit einer Verloosung von Equipagen, Pferden, und Reit-, Fahr- und Ställ-Utensilien, welche am 20. Mai statthaben wird, verbunden.
Der Absatz, welcher die Züchter auf dem vorjährigen Markt in sehr befriedigender Weise gefunden haben, wird auf dem diesjährigen Markt noch dadurch vermehrt werden, daß eine große Zahl auswärtiger Händler und Pferdeliebhaber, insbesondere auch Gestütsvorsteher ihre Betheiligung fest zugesagt haben und daß 100 Pferde, nämlich:

1. ein Viererzug,
2. zwei Züge zu je zwei Pferden,
3. vier Paar Wagenpferde,
4. vier Paar Ackerpferde,
5. sechsundsiebzig Reitpferde, Wagenpferde und Ackerpferde leichteren und schwereren Schlages,

welche zu Gewinnen für die Verloosung bestimmt sind, vom Comité auf dem Zuchtmarkt angekauft werden sollen.
Anmeldungen werden bis zum 1. April d. J. an die Adresse des unterzeichneten Comité-Mitgliedes erbeten und müssen mit sofortiger Einzahlung des Standgeldes (4 Thlr. pro Pferd) verbunden sein, wenn sie Berücksichtigung finden sollen. Dieselben werden am einfachsten per Einzahlung auf Postkarte mit der Bezeichnung "Zuchtmarkt" beschafft. Für angemeldete Hengste wird ein Kastenstand ohne Preiserhöhung geliefert; auf Verlangen wird für je fünf Pferde, resp. je zehn Pferde ein verschließbarer Stall zur alleinigen Disposition gestellt. - Erwünscht ist die Anmeldung eingefahrener Züge mit Angabe der Zahl der Pferde.
Nach dem 1. April finden Anmeldungen nur noch in soweit Berücksichtigung, als Stände frei sind.
Stall-Ordnung, Preis-Courant der Fourage und Anweisungen auf die Stände werden nach dem 1. April auf die Anmeldungen expedirt werden.
Neubrandenburg, den 14. Februar 1870.
Das Comité.
gez. M. Loeper, Adv.


Zur Confirmation empfehle dem geehrten Publikum mein completes Manufacturwaaren-Lager, wie schwarze Taffete, Crépe, Rips, Orleans und Paramatta, sowie auch Umschlagtücher zu jedem Preis, ferner gute schwarze Tuche und Buckskins.
August Groth.


Meteorologische Beobachtungen.
März
1870.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
4.
5.
6.
7.
35.76
39.38
40.38
37.51
0.8
-0.2
-1.0
-1.5
1.9
1.9
2.0
3.3
NO
NO
N
WSW
2
2
0
1
trübe.
heiter.
wolkig.
zieml. heit.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.14 - 14 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.14 1/2 - 15 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.18 - 20 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.14 - 15 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.6 - 7 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans d. St.24 - 32 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.9 1/2 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf d. Pf.6 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.10 - 10 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Eier 6 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.6 Schilling (Mecklenburg).
Karpfen d. Pf.8 Schilling (Mecklenburg),


Getreide=Preise in Lübeck.
(pro Sack in Lüb. Crt.)
 PfundMark (Lübeck)Schilling (Mecklenburg)
Weizen23015-1510
Roggen22011-12-
Gerste20010 1/2-1012
Hafer1708 1/2-9-
Erbsen24012-148
Wicken24013-1512
Buchweizen20011-12-
Winter=Rapssaat200--
Winter=Rübsen200--
Schlagleinsaat20018-19-


Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 10 und eine Beilage.


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 19 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 19 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
Schönberg, den 8. März 1870.


Ein Heimgekehrter.
Novelle von Dr. Friedrich Friedrich.
(Fortsetzung.)


<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
ZVDD