No. 14
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 18. Februar
1870
vierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1870 Nr. 14 Seite 1]

- Schönberg. Die Eröffnung der Lübeck-Kleinen-Eisenbahn läßt bedauerlicherweise noch immer auf sich warten, obgleich dieselbe täglich von Arbeitszügen befahren wird, und auch die Oberbauten fast alle vollendet sind. Es wird diese Verzögerung wahrscheinlich mit dem von der Schweriner Regierung beabsichtigten Ankauf der Mecklenburgischen Eisenbahn zusammenhängen, der in den bisher diesetwegen abgehaltenen Generalversammlungen der Actionäre dieser Bahn wegen zu niedrigen Gebots nicht genehmigt wurde. Die nächste Generalversammlung ist zu Anfang April zusammenberufen, in der wegen des Ankaufs voraussichtlich eine definitive Entscheidung getroffen werden wird. Von Grevesmühlen aus werden schon jetzt Kernladungen mit der Lübeck-Kleinen-Bahn nach Lübeck befördert, doch ist es nöthig, bei solchen Gütertransporten, die jedesmal eine oder mehrere volle Wagenladungen ausmachen müssen, zuvor die Erlaubniß der Direction der Friedrich-Franz-Bahn in Malchin einzuholen.
- Schönberg. Das hochbetagte Hase'sche Ehepaar zu Herrnburg, das im Jahre 1864 seine diamantene Hochzeit feierte und von Sr. Königlichen Hoheit dem Großherzoge damals allergnädigst beschenkt wurde, ist noch am Leben und begeht am 17. Februar d. J. seinen 66. Hochzeitstag. Beide, sowohl der Ehemann, welcher 1781 geboren ist, sowie die drei Jahre jüngere Ehefrau, erfreuen sich einer so guten Gesundheit, wie es in einem so hohen Alter nur zu erwarten sieht. Es wäre zu wünschen, daß diesem ehrwürdigen Ehepaare der 66., wie auch die folgenden Hochzeitstage, die ihm noch zusammen zu verleben beschieden sind, von begüterten Personen Zu Freudentagen verwandelt würden!
- Am 14. Februar ist der Norddeutsche Reichstag von dem Könige von Preußen, als dem Schirmherrn des Bundes, mit einer Thronrede eröffnet worden. Die Thronrede wurde an den zwei Stellen, die von der Festigkeit der Beziehungen zu Süddeutschland und der Bedeutung der Wehrkraft lediglich als eines Schutzes der eigenen Unabhängigkeit handeln, von lebhaftem Beifall der Versammlung begleitet.
- Der Mecklenburger Landtag ist nach mehrwöchentlicher Pause am 15. Februar wieder zusammengetreten.
- Die großen Mächte arbeiten, wie man sagt, an einer gemeinsamen Vorstellung an den Papst in Rom, von dem Syllabus etc. zu lassen, Sonst - !
- Am liebsten fangen die Jesuiten Seelen und Goldfische zugleich. In Neapel ist ihnen aber bei einem Fischzuge das Netz zerrissen. Sie hatten eine sehr reiche Erbin aus Frankreich mit dem Herzoge Carracciolo, ihrem Werkzeuge, verheirathet und die Frau Herzogin sollte nun ihr Vermögen dem Gemahle abtreten. Da zerriß die kluge und energische Französin das Netz und klagte bei den Gerichten auf Scheidung. Die Hauptrolle in diesem Proceß spielt der Jesuit Picerillo, derselbe, der mit dem Cardinal Antonelli einzig und allein die Ehre theilt, unangemeldet zum Papste eintreten zu dürfen. Man will überhaupt bemerkt haben, daß die Väter Jesu in neuester Zeit viel plumper, weil übermüthiger auftreten.
- Im preußischen Herrenhause hat's zu guter Letzt noch einen kleinen Verdruß gegeben. Graf Bismarck fand die Temperatur des Herrenhauses sehr kühl, als er die Vertagung zu Gunsten des Reichstages beantragte. Die Herren schlugen ihm die Vertagung fast einstimmig ab und nahmens sehr übel, daß sie dem Reichstage Platz machen sollten. Sie wollen lieber im Winter in Berlin sitzen als im Sommer. Graf Bismarck wurde so warm, daß er sagte, wenn die kleinen und großen Herren jetzt ihren preußischen Particularismus gegen den Reichstag ausspielten, "dann gehen unsere Wege so himmelweit auseinander, daß wir uns vielleicht niemals wiedersehen." Die Herren ließen es darauf ankommen.
- Butter aus Ochsentalg. Die englischen Talghändler beschweren sich, daß sie nicht genug Rindstalg bekommen, und man hat nun ermittelt, daß eine Menge dieses Handels-Artikels in Großbritannien aufgekauft und nach Belgien verschifft wird, von wo man ihn von Ostende wieder als vlämische Butter ausführt. Um nämlich den Talg in eine Butter ähnliche Masse zu verwandeln, wird eine gewisse Art von Mehl unter den zerlassenen Talg geknetet, welche dann den vierten Theil Wasser absorbiret. Wer also in London vlämische Butter kauft, bekommt statt wirklicher Butter ein Gemenge, worin unabhängig von Rindstalg und Mehl 25 Pfund Wasser auf den Centner enthalten sind. Dieser Betrug wirft einen Gewinn von etwa 200 pCt. ab.
- In Königsberg liegen gegenwärtig 19 Locomotivführer krank darnieder, welche in Folge der großen Kälte für jetzt dienstunfähig geworden sind. Vor einigen Tagen waren in Eydtkuhnen 14 schadhafte Maschinen vorhanden, die ebenfalls durch die Kälte gelitten hatten.
- Das Schützenfest in Wien 1868 hat ein Deficit von 20,000 Gulden hinterlassen. Das Festcomite hat sich wegen Deckung dieser Summe an den Gemeinderath von Wien gewandt, doch hat der keine Lust dazu.
- In Magdeburg läßt ein Ungenannter 10,000 Portionen Suppe und Fleisch unter die Armen täglich austheilen und zum Wärmen hat derselbe Ungenannte 500 Klafter Holz angewiesen. Die Magdeburger glauben, daß Stroußberg dieser Wohlthäter ist.
- Strousberg verstehts, sich zu arrondiren. Vor zwei Jahren kaufte er von einem polnischen Fürsten die Herrschaft Lissa für 800,000 Thlr. und jetzt hat er drei nahegelegene Güter für 512,000 Thaler dazu gekauft; macht zusammen 1,312,000 Thaler.
- Acht brave Söhne in Lindenberg bei Salzgitter trugen ihre verstorbene Mutter auf ihren Schultern zur letzten Ruhe; sie waren zum Theil aus weiter Ferne herbeigeeilt, um der Mutter diesen letzten Liebesdienst zu erweisen.
- An dem großen eichenen Tische eines Hauses in Neukirchen (Bayern) sitzt der Bauer und zählt die auf dem Markte eingenommenen Banknoten; auf dem Tische sitzt sein 3jähriger Junge. In der Ecke steht die Bäuerin an der Wanne, in der sie ihr Jüngstes badet. Der Bauer geht hinaus und als er wiederkommt sind die Banknoten in taufend Fetzen zerrissen. Mit furchtbarem Faustschlag schleudert er den Jungen vom Tisch, die Mutter hörts, erschrickt, rennt nach dem Jungen am Boden, er ist todt. Sie schreit auf, läuft nach der Wanne, ihr Jüngstes ist ertrunken.
- Auf der Berliner Börse hieß es auf einmal

[ => Original lesen: 1870 Nr. 14 Seite 2]

Rochfort ist aus Paris entflohen, dort ist Rochfort! Alles drängte sich um einen Fremden, der dem Laternenmann ähnlich sah, und musterte ihn mit Lorgnon und Operngucker. Als ihn Jemand aufmerksam machte, rief er: Ach Herrjähses, meine Herren, ich spreche Sie nich mal französisch! - die Enttäuschung war grenzenlos - heiter.


Ein Heimgekehrter.
Novelle von Dr. Friedrich Friedrich.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1870 Nr. 14 Seite 3]

Ein Heimgekehrter.
Novelle von Dr. Friedrich Friedrich.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1870 Nr. 14 Seite 4]

Ein Heimgekehrter.
Novelle von Dr. Friedrich Friedrich.
(Fortsetzung.)


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über das dem Gastwirth Heinrich Nicolaus Theodor Spolert zur Bäck gehörige, daselbst belegene Krügereigehöft c. p. ein Hypothekenbuch niedergelegt werden , und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Freitag den 18. März 1870, Morgens 10 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 31. December 1869.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Am Dienstag den 1. März, Vormittags 10 Uhr, sollen auf der früher Oldenburg'schen Gehöftsstelle vor der Sabowerstraße die durch den Abbruch der Wirthschafts-Gebäude entstandenen leeren Plätze zu Bauplätzen, imgleichen die auf denselben vorhandenen Fundamentsteine, alte Bretter etc. an Ort und Stelle meistbietend verkauft werden, wozu Kaufliebhaber hiemit eingeladen werden.
Schönberg, den 17. Februar 1870.
Der Magistrat.


Holz-Auction.
Freitag den 25. Februar d. J. soll im Törber Holze, Vitenser Forste, meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden.
Eichenhester,
3.7.7' buchen Fadenholz,
3.7.7' buchen Fuderholz.
Käufer wollen sich Morgens 10 Uhr in dem Törber Holze bei der großen Eiche einfinden.
Vitense, den 16. Februar 1870.
Wiegandt, Förster.


Billigste Beförderung von Passagieren und Auswanderern nach New-York sowie nach allen Häfen von Amerika und Australien mit Post-Dampf- u. Segelschiffen wöchentlich 3 mal via England durch die obrigkeitlich concessionirten Expedienten Luis Scharlach & Co., Hamburg, Stubbenhuk 8.
Nähere Auskunft ertheilen unsere bevollmächtigten und concessionirten Agenten
Herr H. W. Vietze, Neubrandenburg,
Herr Paul Wegner, Marlow,
Herr L. F. Fensch, Goldberg.
Tüchtige Agenten gegen hohe Provision werden gesucht.


Gelder, die mir anvertraut werden, kann ich jeder Zeit zu der bekannten großen Sicherheit und zu fünf pro Cent verzinslich unterbringen.
Schönberg, 16. December 1869.
Kindler, Advocat.


Durch mein Lederlager und in Verbindung mit mehreren hiesigen Schuhmachermeistern bin ich im Stande, alle Arten Schuh und Stiefel auf das Billigste herzustellen, und empfehle mein wohlassortirtes Lager von dauerhaft und geschmackvoll gearbeiteten Damen-, Herren- und Kinderstiefeln einem geehrten hiesigen und auswärtigen Publikum zur gefälligen Abnahme bestens.
A. Heitmann.


Dr. med. Hoffmann's weißer Kräuter-Brust-Syrup.
In seiner hinreichen bekannten vortrefflichen Eigenschaft als Linderungsmittel bei Kehlkopf- und Luftröhren-Leiden, gegen Heiserkeit, Halsbeschwerden, Katarrhe, Keuchhusten, Wasserschneiden und Hämorrhoidalbeschwerden, ist in Flaschen à 24 ßl. und 12 ßl. echt zu haben bei Herrn Aug. Spehr in Schönberg.
Aerztliches Attest.
Unter den Brustsyrupen, welche seit einigen Jahren dem Publikum anempfohlen werden, möchte wohl keiner dem Publikum mit größerem Recht zu empfehlen sein, als der von Dr. med. Hoffmann erfundene weiße Kräuter-Brust-Syrup, indem derselbe nach genau angestellter Analyse, Kräuter- und Wurzelsäfte enthält, welche in Krankheiten der Schleimhäute und vorzugsweise der der Luftröhre mit ihren Aesten, Lunge, der Schlingwerkzeuge, Magen, nicht nur Linderung sondern nach fortgesetztem Gebrauch auch wirklich Hülfe leisten. Besonders gilt das bei allen katarrhalischen Affectionen, bei Kitzel, Rauhigkeit im Halse, Heiserkeit, Husten, astmathische Beschwerden, Sodbrennen etc.
Dresden, am 16. November 1863.
Dr. Reichel, prac. Arzt.


Nachahmung.
Ungeachtet des gesetzlichen Deponates der Vignetten, gibt es fast keine größere Stadt in Deutschland, wo nicht die Verpackung der Stollwerkschen Brust-Bonbons mehr oder minder täuschend nachgemacht wird, zum Theil sogar unter Mißbrauch des Namens. Man wolle daher auf den Siegelverschluß achten.


Einem wertgeschätzten Publikum hiemit zur Nachricht, daß ich nicht mehr bei Hrn. Sattlermeister Bockwoldt, Marienstraße, sondern bei Herrn Schuhmachermeister Stoffers (Fach'sches Haus) in der Wasserstraße wohne, und bitte ich meine geehrten Kunden und Gönner, mich auch in meiner neuen Wohnung mit recht zahlreichen Aufträgen zu beehren.
Zugleich bringe ich mein Lager getragene Kleider, die ich zu den billigsten Preisen verkaufe, empfehlenden Erinnerung.
Hochachtungsvoll.
Schneidermeister Krüger.


Bielefelder Leinen und Taschentücher versenden wir auch an Consumenten zu billigsten Preisen. Proben gratis und franco.
Nordmeyer & Kortmann in Bielefeld, Leinwaaren-Fabrik.


Epileptische Krämpfe (Fallsucht) heilt brieflich der Specialarzt für Epilepsie Doctor O. Killisch in Berlin, Mittelstraße 6. - Bereits über Hundert geheilt.


Mit Genehmigung der hohen Großh. Mecklenburgischen und Königl. Preußischen Landesregierung findet der große
Mecklenburgische Zuchtmarkt für edle Pferde
in Neubrandenburg am 18. , 19. und 20. Mai statt.
Derselbe ist im Jahre 1869 gegründet und dadurch ausgezeichnet, daß er von den berühmtesten Gestüten Mecklenburgs und den angrenzenden Preußischen Provinzen bezogen wird und den Vortheil des Ankaufs aus erster Hand gewährt. Schon im ersten Jahre seines Bestehens sind 450 Pferde zum Verkauf gestellt und sowohl von Zuchthengsten und edleren Reit- und Wagen-Pferden als auch an Ackerpferden ein brillantes Material geboten.Für das Jahr 1870 steht eine noch größere Betheiligung in sicherer Aussicht.Die ausgezeichneten Stallungen und Musterplätze fanden allgemeine Anerkennung. In Verbindung mit diesem Pferdemarkt findet unter Leitung des Comites eine reichhaltige Verloosung edler Pferde etc. am 20. Mai 1870 statt. Zur Verloosung sind bestimmt:
Hauptgewinn:

Eine elegante Equipage mit vier hochedlen Pferden und completem Geschirr im Werth von 3000 Thalern.
1) Eine elegante Equipage mit zwei edlen Pferden und Geschirr im Werth von 1500 Thalern.
2) Ein eleganter Wagen mit zwei leichten Pferden und Geschirr im Werth von 1000 Thalern,
und in Allem 100 edle , meist Mecklenburger Pferde, sowie ca. 1000 werthvolle Fahr-, Reit- und Stall-Requisiten.

Das Loos 1 Thaler.
Es werden 55.000 Loose à 1 Thaler ausgegeben und ist der Verkauf der Loose den Bankhäusern B. Magnus, in Hannover und A. Molling in Neubrandenburg übertragen, an welche Bestellungen und Beifügungen des Betrages franco zu richten sind, und wo auch Uebernehmer einer größeren Anzahl Loose die Bedingungen erfahren können.
Die amtliche Ziehungsliste wird auf Verlangen jedem Theilnehmer franko übersandt. Die Haupttreffer werden auswärtigen Interessenten, welche ihre Loose direct von einem der obigen Herren beziehen, soweit thunlich, mittelst Telegramm mitgetheilt.
Das Comite des Zuchtmarktes für edlere Pferde zu Neubrandenburg.
Geh. Hofrath Brückner. von Klinggraef-Chemnitz. Advocat Loeper. Freiherr von Maltzan-Kruckow. von Michael-Gr. Plasten. von Oertzen-Remlin. Pogge-Gevezin. Graf Schwerin-Göhren. Siemers-Teschendorf.


Specialität für Dresch-Maschinen.
Hand-Dreschmaschinen zu Thlr. 50 1/3, mit Strohschüttler und Schwungrad zu Thlr. 71 1/2.
Göpel-Dreschmaschinen ohne Strohschüttler 131 1/2, mit Strohschüttler 154 1/2.
Franco jeder Eisenbahnstation, unter Garantie für leichten Gang, vollkommenen Reindrusch ohne Beschädigung der Körner und Solidität.
Abbildungen und Beschreibungen werden auf Wunsch gesandt.
Heinrich Lanz in Mannheim.


Aecht importirte amerikan. Rauchtabacke von G. W. Gail & Ax in Baltimore empfiehlt in verschiedener Qualität Aug. Spehr.


Es hat sich das Gerücht verbreitet, als wolle ich mein hiesiges Geschäft aufgeben, um nach Schönberg zu ziehen.
Ich beeile mich, dies hiermit zu widerlegen und meine geehrten Kunden zu benachrichtigen, daß ich mein Geschäft in Rehna unter der Firma J. Burchard in dem selben Umfange auch künftig fortsetze, und bitte um das fernere Wohlwollen meiner Gönner.
Vereint mit meinem Bruder werden wir in nächster Zeit in Schönberg ein Tuch- und Modewaaren-Geschäft unter der Firma: Gebrüder Burchard eröffnen. Hierüber seiner zeit das Nähere.
Hochachtungsvoll
J. Burchard.
Rehna im Februar 1870.


Club im Hause des Herrn Aug. Spehr am Mittwoch den 23. Februar 1870.
Mittagessen 3 Uhr.


In dem Nachlasse meines verstorbenen Mannes, des Schulmeisters Busch in Mahlzow, befinden sich 3000 junge veredelte Apfel-, Birn- und ander Obstbäume, die ich das Stück für 10-12 Schilling (Mecklenburg) verkaufe. Kaufliebhaber wollen sich an mich wenden.
Schulmeisters-Wittwe Busch in Mahlzow.


Kirchliche Nachrichten.
Gemeinde Schönberg.

Sonntag, den 20. Februar.
Vormittags-Kirche: Pastor Kämpffer.
Nachmittags-Kirche: Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Meteorologische Beobachtungen.
Feb.
1870.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
15.
16.
17.
40.45
39.59
39.53
-7.7
-3.5
-2.2
-1.5
-1.6
-1.4
N
NO
ONO
1
1
1
heiter.
Neb. trübe.
trübe.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.13 - 13 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.13 1/2 - 14 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.16 - 18 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.14- 15 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.7 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans d. St.24 - 32 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.10 - 10 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf d. Pf.6 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.10 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Eier 6 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.6 Schilling (Mecklenburg).
Karpfen d. Pf.8 Schilling (Mecklenburg),


Getreide=Preise in Lübeck.
(pro Sack in Lüb. Crt.)
 PfundMark (Lübeck)Schilling (Mecklenburg)
Weizen23015-16-
Roggen22011 1/2-12-
Gerste20010 1/2-11-
Hafer1708 1/2-9-
Erbsen24012-148
Wicken24013-17-
Buchweizen20011-124
Winter=Rapssaat200--
Winter=Rübsen200--
Schlagleinsaat20018-188


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


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