No. 10
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 04. Februar
1870
vierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1870 Nr. 10 Seite 1]

Von hoher Großherzoglicher Landesregierung zu Neustrelitz ist die Großherzogliche Landvogtei durch ein hohes Rescript vom 25. d. Mts. beauftragt, die, nach Maßgabe der allerhöchsten Verordnung vom 15. d. Mts., betreffend die Wahlen der Mitglieder der ständischen Vertretung vorgeschriebenen Wahlen, insoweit die Leitung derselben der Großherzoglichen Landvogtei übertragen sind, vorzunehmen.
Zwecks Ausführung dieses der Großherzoglichen Landvogtei ertheilten Auftrages werden die bezeichneten Wahlen an folgenden Orten und Tagen vorgenommen werden.

I. Die Wahlen der Abgeordneten der Stadt Schönberg am Dienstag den 8. Februar c. um 10 Uhr auf dem Sessionszimmer im Registraturgebäude in Schönberg, und zwar wird mit der Wahl des Magistrats-Mitgliedes der Anfang gemacht und wird hierauf die Wahl der beiden anderen, aus der hausgesessenen Bürgerschaft vorgenommen werden. Zwecks etwa nöthiger Legitimation hat jeder Wähler sich mit seinem Bürgerbriefe zu versehen.

II. Die Wahlen der Hauswirthe und Erbpächter.

1. Aus der Vogtei Schönberg und zwar
a. der ersten im § 2 der Verordnung vom 15. d. Mts. bezeichneten Abtheilung, bestehend aus den Ortschaften Falkenhagen, Grieben, Lindow, Lübseerhagen, Menzendorf, Papenhufen, Rabensdorf, Retelsdorf, Rodenberg, Rüschenbeck, Sabow, Gr. Siemz, Kl. Siemz, Törpt auf dem Sessionszimmer im Registratur-Gebäude am Montag den 7. Februar um 10 Uhr,
b. der zweiten Abtheilung bestehend aus den Ortschaften Selmsdorf, Bardowieck, Mahlzow, Schwanbeck, Sülsdorf, Teschow, Zarnewenz, Blüssen, Gr. Bünsdorf, K1. Bünsdorf, Rottensdorf gleichfalls auf dem Sessionszimmer im Registratur-Gebäude am Montag den 7. Februar um 2 Uhr Nachmittags.
2. Aus der Vogtei Rupensdorf und zwar
a. der ersten Abtheilung, bestehend aus den Ortschaften Herrnburg, Palingen, Lüdersdorf, Wahrsow, Kl. Mist, Duvennest, Lauen am Freitag den 4. Februar cur. um 10 Uhr zu Herrnburg im Krughause der Gastwirthin Bothstedt,
b. der zweiten Abtheilung, bestehend aus den Ortschaften Lockwisch, Rupensdorf, Petersberg, Wahlsdorf, Boitin-Resdorf, Bechelsdorf, Niendorf, Ollndorf am Freitag den 4. Februar cur. um 2 Uhr zu Herrnburg gleichfalls im Krughause der Gastwirthin Bothstedt.
3. Aus der Vogtei Stove
a. der ersten Abtheilung, bestehend aus den Ortschaften Carlow, Cronscamp, Neschow, Sahmkow am Dienstag den 8. Februar cur. um 10 Uhr im Kruge zu Carlow,
b. der zweiten Abtheilung, bestehend aus den Ortschaften Demern, Klocksdorf, Kuhlrade, Gr. Rünz, Schaddingsdorf, Pogez am Dienstag den 8. Februar cur. um 2 Uhr Nachmittags im Kruge zu Carlow.
4. Aus der Vogtei Schlagsdorf
a. der ersten Abtheilung bestehend ans den Ortschaften Schlagsdorf, Bäk, Campow, Lankow, Mechow, Kl. Molzahn, Römnitz, Schlagbrügge, Ziethen im Siedenmark'schen Kruge in Schlagsdorf am Donnerstag den 10. Februar cur. um 10 Uhr
b. der zweiten Abtheilung, bestehend aus den Ortschaften Rieps, Gr. Mist,
[ => Original lesen: 1870 Nr. 10 Seite 2]
Raddingsdorf, Schlagresdorf, Sülsdorf, Thandorf, Wendorf gleichfalls im Siebenmark'schen Kruge zu Schlagsdorf am Donnerstag den 10. Februar cur. um 2 Uhr Nachmittags.
5. Aus der Vogtei Mannhagen,
bestehend aus den Ortschaften Mannhagen, Panten, Walksfelde und Hammer im Kruge zu Mannhagen am Sonnabend den 5. Februar cur. um 10 Uhr.

III. Die Wahl der Dominalpächter am Sonnabend den 12 Februar cur. um 10 Uhr auf dem Sessionszimmer im Registratur-Gebäude zu Schönberg.

Zwecks etwaiger Legitimation hat jeder Hauswirth sich mit seinem Hausbriefe zu versehen. Sämmtliche Wahlberechtigte werden hierdurch aufgefordert, sich an den vorbezeichneten Tagen und Orten zur Ausübung der Wahlen einzufinden.
Schönberg, den 31. Januar 1870.
Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben. C. L. v. Oertzen.


Anzeigen.

In Folge eines Mandats des hohen Großherzoglichen Cammer- und Forst-Collegiums vom 20. December 1869 sind die Unterzeichneten beauftragt, die nachstehende h. Regiminelle Verfügung zur allgemeinen Kenntniß zu bringen:

1) Vom Bezuge von Fuderholz und Torf zu ermäßigten Preisen sollen fortan ausgeschlossen sein:

a) Einlieger, Tagelöhner, kleine Handwerker und deren Wittwen, die seit dem 1. Januar 1868 im Domanio des Fürstenthums wohnhaft geworden sind;
b) alle Einwohner gleicher Kategorie, die freie Wohnung, Grundbesitz oder Vermögen haben, oder wenn sie Handwerker sind, die einen oder mehrere Gesellen halten.

2) Haushaltungen, in denen verheirathete Kinder bei ihren Eltern wohnen, oder umgekehrt, Eltern bei den Kindern, sollen nur einmal Holz und Torf erhalten.

Schönberg, den 24. Januar 1870.
Großherzogl. Domainen-Amt und Oberförster.
F. Graf Eyben. Danckwarth.


Anzeigen.

Es wird hiedurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß sich alle jungen Leute, welche im Jahre 1850 geboren sind, sowie die aus den Jahren 1847, 1848 und 1849 Zurückgestellten und disponibel Gebliebenen behufs Eintragung ihrer Namen in die Stammrolle bei den mit Führung derselben beauftragten Behörden unter Vorzeigung ihres Geburtsscheines bis Mitte Februar cur. zu melden haben, und zwar

a. Diejenigen, welche sich am Orte ihres gesetzlichen Domizils aufhalten,
b. Studenten, Schüler, Haus- und Wirthschaftsbeamte, Handlungsdiener und Lehrlinge, Handwerksgesellen, Dienstboten, Fabrikarbeiter und andere in ähnlichen Verhältnissen lebende Militairpflichtige an dem Orte, wo sich die Lehranstalt befindet, bez. wo sie in Arbeit stehen.

Diese militairpflichtigen Leute , sowie deren Eltern, Vormünder, Lehr-, Brod- oder Fabrikherren werden daher, in Gemäßheit des § 60 der Militair-Ersatz-Instruction vom 26. März 1868, hiemit aufgefordert, sich zu diesem Zwecke rechtzeitig bei den mit Führung der Stammrollen beauftragten Behörden zu melden, da im Unterlassungsfälle gegen sie die im § 176 der gedachten Instruction zulässigen Strafen in Anwendung gebracht werden müssen.
Schönberg, den 22. Januar 1870.
Der Civil-Vorsitzende der Kreis-Ersatz-Commission des Aushebungsbezirks für das Fürstenthum Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


Mittelst des gegenwärtigen Schuld-Proclams, welches event. zur vollen Wirkung eines Concurs-Proclams erlassen sein soll, werden alle Diejenigen, welche Forderungen und Ansprüche an den Nachlaß des im Jahre 1869 verstorbenen Schmiedemeisters Johann Kähler in Wahrsow, in specie an das zwar von dem verstorbenen Schmiedemeister Johann Kähler zu Wahrsow an seinen Sohn, den Schmiedemeister Wilhelm Kähler daselbst, überlassene, aber zu Hypothekenbuch noch auf den Namen des Vaters stehende, und daher noch zum Nachlasse des letzteren gehörige, zu Wahrsow belegene Schmiedegehöft c. p. zu erheben vermeinen, hiemit aufgefordert, diese ihre Forderungen und Ansprüche in dem auf Montag 7. Februar 1870, Vormittags 10 Uhr, anberaumten Liquidationstermine anzumelden und durch Vorlegung der Originalien und sonstigen schriftlichen Beweismittel zu bescheinigen, sowie auch die Priorität ihrer resp. Forderungen zu deduciren unter dem Nachtheile der Abweisung von der Masse und des Ausschlusses mit ihren schriftlichen Beweismitteln und Prioritätsdeductionen. Gleichzeitig ist zum Verkaufe des zu Wahrsow belegenen Schmiedegehöfts c.p. des verstorbenen Schmiedemeisters Johann Kähler nach für die minorennen Kähler'schen Erben ertheiltem obervormundschaftlichen Veräußerungsdecrete, ein Verkaufstermin auf Montag den 7. Februar 1870, Vormittags 11 Uhr, und ein Ueberbots-Termin auf Donnerstag den 10. März 1870, Vormittags 11 Uhr, anberaumt worden wozu Kaufliebhaber hiemit vorgeladen werden.
Das zu verkaufende Schmiedegehöft zu Wahrsow besteht aus einem Wohnhause, einem Nebengebäude, einem Stalle, einem Backofen nebst Schauer und der Schmiede. An Ländereien gehören angeblich zu dem Gehöfte 4 Scheffel Gartenland und eine 7 Scheffel Aussaat große Wiese.
Sämmtlichen Schmiedemeister Johann Kähler'schen Gläubigern wird freigelassen, in dem Verkaufstermin zwecks endlicher Regulirung der Verkaufsbedingungen zu erscheinen.
Die Verkaufsbedingungen, wonach im Verkaufstermin eine Conventionalpoen von 500 Thlr. zu zahlen und die Tradition des Grundstücks zu Ostern 1870, wenn zuvor der Bestätigungsbrief ertheilt sein wird, erfolgen soll, sind von 4 Wochen vor dem Verkaufstermine an auf der Registratur einzusehen, auch in Abschrift gegen die Gebühr zu erhalten.
Die Besichtigung des Grundstücks steht jederzeit frei, nach zuvoriger Meldung bei dem Curator Halbhufner Jürß in Lüderdorf und dem Curator bonorum in der Schmiedemeister Wilhelm Kählerschen Debitsache, Hauswirth Köhncke daselbst. Schönberg, den 26. November 1869.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Concurs-Proclam.
Ueber den Nachlaß des verstorbenen hiesigen Bürgers und Bäckermeisters Stapelfeldt ist unserem heutigen Tage der formelle Concurs erkannt und sind alle Diejenigen, welche Forderungen irgend einer Art an die Concursmasse zu haben vermeinen, ein für allemal, mithin peremtorisch und unter Androhung der mit Ablauf des Termins eintretenden Präclusion geladen, solche in dem auf Freitag den 25. k. Mts. angesetzten Professions-Termine Mittags 12 Uhr auf hiesiger Rathsstube anzumelden und sofort gehörig zu bescheinigen. Auswärtige Gläubiger müssen einen hiesigen Bevollmächtigten bestellen, oder gewärtigen, daß ihnen ein solcher von Gerichtswegen wird zugeordnet werden.
Ratzeburg, 14. Januar 1870.
Königlich Herzoglicher Stadthauptmann, Bürgermeister und Rath.
In fidem: (L. S.) Richter, Stadtsecretair.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 10 Seite 3]

Verkaufs=Anzeigen.

Holzverkauf.
Unter den bekannten Bedingungen sollengegen gleich baare Zahlung meistbietend verkauft werden:

Montag den 7. Februar im Rupensdorfer Holze
60 Faden Tannenholz
5 Faden Tannenholz
Versammlung der Käufer Morgens halb 10 Uhr bei der Schönberger Ziegelei.

Dienstag den 8. Februar im Heideholze
3 1/2 Faden eichen Knüppel-,
25 Faden buchen Kluft- und Knüppelholz,
5 Faden Tannenholz.
Versammlung der Käufer beim Holländerhause des Pachthofes Selmsdorf Morgens 10 Uhr.

Mittwoch den 9. Februar Samkower Zuschlage
25 Faden buchen Kluft-, Knüppel- und Olmholz,
1 1/2 Faden eichen Kluft-,
1 Faden eichen Olm-,
und bei freier Concurrenz
23 Cavelinge starkes eichen Durchforstungsholz,
5 Faden Tannenholz.
Versammlung der Käufer Morgens 10 Uhr am Schlagbaum des Zuschlages auf dem Wege von Lindow nach Pogetz.

Donnerstag den 10. Februar im Kleinfelder, Sülsdorfer und Mahlzower Zuschlage
16 3/4 Faden buchen Kluft-, Knüppel- und Olmholz,
6 Faden ellern und birken Knüppelholz,
5 Faden Tannenholz, und bei freier Concurrenz
30 Cavelinge starkes eichen Durchforstungsholz,
5 Faden Tannenholz.
Versammlung der Käufer Morgens halb 10 Uhr am Schlagbaum desKleinfelder Zuschlages (Schönberger Eichen).

Freitag den 11. Februar im Schlagbrügger-Lankower Holze
6 Faden buchen Knüppel- und Olmholz,
54 Faden Tannenholz,
5 Faden Tannenholz.
Versammlung der Käufer Morgens halb 10 Uhr am Schlagbaum des Schlagbrügger Holzes.

Sonnabend den 12. Febrauar im Röggeliner und Carlower Holze
54 1/2 Faden buchen Kluft-, Knüppel- und Olmholz,
3 3/4 Faden eichen Kluft-,
3 1/2 Faden Tannenholz,
5 Faden Tannenholz.
Versammlung der Käufer Morgens 10 Uhr am Schlagbaume des Röggeliner Holzes am See.

Schönberg den 3. Februar 1870.
Danckwarth.


Holz-Auktion in Goldensee bei Ratzeburg.
Am Donnertage den 3. Februar d. J. sollen nachstehende Holzeffecten in Gemäßheit der am Actionstage zu zu verlesenden bedingungen gegen baare Bezahlung öffentlich versteigert werden:

ca. 25 Faden Buchen-Kluftholz,
1 1/4 Faden do. Knüppelholz,
ca 70 Faden do. Stubbenholz,
50 Kavelinge do. Buschholz,
4 stück Buchen-Nutzholz-Drümme
5 Stück Eiche-do. do.

Kaufliebhaber wollen sich gefälligst Morgens 9 Uhr im Düsternhoop am Ritlitzer Wege einfinden.
Goldensee den 25. Januar 1870. D. Wiese, Gutsjäger.


Bekanntmachung.
Die Bewohner des Schönberger Armendistricts werden aufgefordert die Armensteuer zum vollen Beitrag an die resp. Armenvorsteher in Schönberg, Bäckermeister Grünthal, Tischlermeister Busch und Uhrmacher Hagemeister, in den Dörfern aber an die Hauptwirthe Timm in Blüssen, Teews in Wahlsdorf, Kröppelin in Falkenhagen und Meyer in Törpt fördersamt zu bezahlen.
Schönberg den 21. Januar 1870.
Die Armenbehörde.


Holzverkauf.
Am Sonnabend den 5. d. M., Morgens 10 Uhr, sollen an der Chaussee zwischen Selmsdorf und Schönberg nahe bei Selmsdorfger Kluft-, Busch- und Blockholz von 60 Pappeln öffentlich meistbietend verkauft werden gegen gleich baare Zahlung.
Böttcher Peters in Selmsdorf.


Bekanntmachung.
Als gefunden ist in der Weihnachtszeit eingeliefert: Eine lederne Reisetasche mit lackirtem Riemen und Stahlbeschlag.
Der Eigenthümer kann solche gegen Erstattung der Insertionskosten beim Magistrate in Empfang nehmen.
Ratzeburg, den 28. Januar 1870. Königlich Herzoglicher Stadthauptmann, Bürgermeister und Rath.
Sachau. H. Kallmeyer.
Richter.


Gelder, die mir anvertraut werden, kann ich jeder Zeit zu der bekannten großen Sicherheit und zu fünf pro Cent verzinslich unterbringen.
Schönberg, 16. December 1869. Kindler, Advocat.


H. J. Lange's Kleider-Magazin hält eine bedeutende Auswahl Winter-Röcke, Beinkleider und Westen, sowie zum bevorstehenden Confirmationsfeste Confirmanden-Anzüge zu allen Preisen vorräthig, welche einem hochgeehrten Publikum unter Zusicherung reeler und billiger Bedienung bestens empfehle.
Schönberg im Januar 1870. H. J. Lange.


Hierdurch erlaube ich mir, einem geehrten Publikumdie ergeben Anzeige zu machen, daß ich mit dem heutigen Tage eine Handelsgärtnerei hier in Schönberg eröffne und verspreche Jedem, der mich künftig mit seiner werthen Kundschaft beehrt, prompte und reelle Bedienung, indem es stets mein Bestreben sein wird, jeden Auftrag pünklich und nach besten Kräften auszuführen.
Hochachtungsvoll C. Sörensen, Handelsgärtner.


Unterzeichneter empfiehlt sich zur Ausführung von Garten- undParkanlagen in den neuesten und geschmackvollsten Genre's, sowie Umänderungen und in Ordnung halten von alten Garten-Anlagen.
Ferner zum Beschneiden der Obstbäume, Weinstöcke, Gesträuche u.s.w. - Ebenso übernehme ich auch Anpflanzungen von Gräber, Kirchhöfen Alleen, Chausseen und Landstraßen.
Weiter empfhle ich mich mit Bouquets à la france, pyramide, haut, Brust-, Ball- und Cotillon- Braut- und Grabkränzen, Blumenkörben in allen größen, Girlanden, runde und einfache (passend für Porträts, Gemälde, Blumentische X), Sprüche, passend für Begräbnisse, Hochzeiten und Bälle.-Sämmtliche Artikel werden sowohl von getrockneten, unverwelklichen oder auch von natürlichenBlumen, angefertigt. Auch wird später eine hübsche Auswahl blühender Topfpflanzen stets vorrätig sein.
Zugleich erlaube ich mir zu bemerken, daß alle Sorten Gemüse-, Oeconomie- und Blumen-Sämereien, wie auch zum Frühjahr alle Sorten Gemüse-, Rüben- und Kohlpflanzen bei mir zu haben sein werden.
C. Sörensen, Handelsgärtner.
NB. Auch werden Garten-Zeichnungen auf Verlangen geliefert und Bestellungen von auswärts jederzeit auf das Gewissenhafteste ausgeführt, man wolle dieselben an meinen Schwiegervater, den Kaufmann H. Wieschendorf hieselbst, adressiren.
Schönberg im Februar 1870. D. O.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 10 Seite 4]

Montag den 24. Januar beginnt der Ausverkauf bei Ludwig Edelstein, Lübeck.
Die Preise sämmtlicher Artikel des Lagers sind bedeutend ermäßigt.


Am Montag den 24. Januar beginnt unser diesjähriger Ausverkauf.
U. Beermann & Co. Lübeck, Klingberg 927.


Epileptische Krämpfe (Fallsucht) heilt brieflich der Specialarzt für Epilepsie Doctor O. Killisch in Berlin, Mittelstraße 6. - Bereits über Hundert geheilt.


Man biete dem Glücke die Hand.
Am 10. Februar beginnt die letzte und Hauptklasse der großen Hamburger Geldverloosung im Betrage von zwei Millionen 733.290 Mark unter Garantie der Staatsregierung.
Der obige Betrag von 2.733.290 Mark durch nachstehende Gewinne ausgeloost:
250.000, 200.000, 150.000, 100.000, 50.000, 40.000, 20.000, 2 à 15.000, 2à 12.000, 2 à 10.000, 4 à 8000, 4 à 6000, 10 à 5000, 25 à 3000, 125 à 2000, 12.422 à 1000, 500 u.s.w. - Zu dieser wohl mit Recht empfohlenen, soliden und interessanten Geldverloosung offerire nachstehene Nummern;
1/1 34607. 34610. 34612.
1/2 12920. 12921. 12924.
1/4 23912. 23920. 23924.
1/8 6112. 6116. 6120.
Ein ganzes Loos kostet 40 Thaler,
Ein halbes Loos kostet 20 Thaler,
Ein viertel Loos kostet 10 Thaler,
Ein achtel Loos kostet 5 Thaler.
Bei der voraussichtlich großen Beteiligung darf ich wohl bitten, die gefälligen Aufträge mir schleunigst zukommen zu lassen, damit ich solche noch rechtzeitig auszuführen im Stande bin.
Ich empfehle den geehrten Auftraggebern die Zahlung mit den jetzt üblichen Postkarten zu beschaffen. In der jünststattgehabten Ziehung erhielt ich den höchsten Hauptgewinn, welchen in dortiger Gegend auszuzahlen Gelegenheit hatte.
Man wende sich daher vertrauensvoll an das Bankhaus S. Auerbach in Hamburg.


Da ich ich jetzt mehrfach auswärts beschäftigt bin, so bitte ich ein hochgeehrtes Publikum für mich bestimmte Schleiferei- und Siebmacherarbeiten bei dem Schlachtermeister Herrn Daniel Stockfisch in der Siemzerstraße Nr. 100 abgeben zu wollen.
Schönberg im Januar 1870.
Hochachtungsvoll L. Jürgens, Schleifer und Siebmacher.


Am Ballabend den 14. Januar ist bei mir ein Schirm vertauscht, und bitte Denjenigen, welcher denselben aus Versehen genommen hat, ihn gegen den richtigen bei mir wieder einzutauschen.
J. Voß in Rabensdorf.


Die Mecklenburgische Lebensversicherungs- und Spar-Bank in Schwerin schließt Lebensversicherungen, Leibrentenversicherungen, Kapital-Einlage-, Darlehns- und alle sonstigen Geld-, Inkasso- und Commissions-Geschäfte durch die unterzeichnete Agentur zu den vortheilhaftesten Bedingungen ab. Die Geschäfts-Prospekte (Nr. I. für Lebensversicherungen, Nr. II. für Leibrentenversicherungen, Nr. III. für Spar-Bank-Geschäfte) sind bei derselben unentgeltlich zu entnehmen und wird jede gewünschte näherer Auskunft bereitwillig ertheilt. Die von derGesellschaft an die Lebensversicherten zur Vertheilung disponirten mittleren Dividenden betragen für die drei letzten Jahre resp. 36, 36 und 32 Procent der eingezahlten Prämie.
Haupt-Agentur Schönberg. Carl Bade.


Club im Hause des Aug. Spehr am Mittwoch den 9. Februar. Mittagessen 3 Uhr.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Sonntag den 6. Februar.
Vormittags-Kirche: Pastor Kämpffer.
Nachmittags-Kirche: Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Meteorologische Beobachtungen.
Feb.
1870.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
1.
2.
3.
40.15
39.36
38.69
-3.8
-1.6
-2.7
1.0
2.3
-0.4
S
SO
OSO
1
1
1
trübe.
Neb. heiter.
zieml. heit.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.12 - 12 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.12 1/2 - 13 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.32 - 40 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.20 - 22 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.16 - 18 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.14- 15 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.7 Schilling (Mecklenburg),
Gänse d. Pf.10 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans d. St.24 - 32 Schilling (Mecklenburg),
Flickgans d. St.20 - 24 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.9 1/2 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf d. Pf.5 1/2 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.10 - 10 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Eier 5-6 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.6 Schilling (Mecklenburg).
Karpfen d. Pf.8 Schilling (Mecklenburg),


Getreide=Preise in Lübeck.
(pro Sack in Lüb. Crt.)
Weizen15 1/2 - 16Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Roggen11 1/2 - 12Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Gerste10 1/2 - 11Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer8 1/2 - 9Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Erbsen12 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken12 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen11 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat18 - 18Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


(Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 5 und eine Beilage.)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 10 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 10 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 4. Februar1870.


- Vor dem preußischen Strafgesetzbuche, das im ganzen Nordd. Bunde eingeführt werden soll, zieht ein wahres Gruseln durch die humanen nordd. Staaten.
Das dritte Wort in ihr ist Festung, das vierte Zuchthaus und das zehnte Tod. Wir warten gerne noch lange auf diese preußische Beglückung.
- Am 28. d. M., als Napoleon auf der reservierten Terasse spazieren ging, wurde er von einem Blusenmanne mit den größten Schimpfworten belegt. Der .Mann wurde später in seiner Wohnung verhaftet und es stellte sich heraus, daß er erst kürzlich wegen Diebstahls verurtheilt worden war.
- Garibaldi wird auf seiner einsamen Insel von den heftigsten rheumatischen Schmerzen geplagt; auch seine finanzielle Lage soll eine höchst traurige sein; fast alle seine Hülfsmittel seien, so heißt es, erschöpft.
- Aus Riga wird vom 31. Jan. gemeldet, daß bei 20 Grad Kälte vom dortigen Leuchtthurm meilenweit kein offenes Wasser sichtbar ist. Die Meerenge zwischen Cap Domes Näß und der Insel Oesel ist vollständig zugefroren.
- Die nachfolgenden beiden Geschichten, welche bald vor den Gerichten ihren traurigen Abschluß finden werden, sind zwei Gesellschaftskreisen in Posen entnommen, und merkwürdig - wie jener geistreiche Franzose sagte: Forsche nach bei allen Verbrechen, und fast immer ist ein Weib der Grund der Verirrung der menschlichen Natur. - Eine Dame von Stand und Vermögen vernachlässigte den Ehegemahl, der zudem oft auf Reisen war, und pflegte mit einem Beamten ihrer Güter ästhetische Theekränzchen abzuhalten. Bald jedoch trat ein geistreicherer College in die Schranken und wußte die schöne Gebieterin mehr zu fesseln. In einer rauhen Nacht wird der neue Günstling, angeblich weil sich Diebe im Parke zeigen, aus seiner Wohnung gerufen. Kaum hatte er sich einige Schritte entfernt, so fühlte er plötzlich eine Schlinge sich über den Kopf geworfen und mit einem Ruck seinen Hals zusammengeschnürt. Die Sinne vergingen ihm. Wie lange er gelegen, weiß er nicht - man fand ihn früh erstarrt und strangulirt, erst nach längerer Zeit kehrte das Leben in den Körper zurück. Als Thäter befindet sich der eifersüchtige Vorgänger in der Gunst der Herrin in Haft. - Der zweite Fall führt ein Opfer des Bauernstolzes, der sonst gerade nicht in Posen zu den häufigen Erscheinungen gehört, vor Augen. Ein junger, vom Militair eben losgekommener Bauerngutsbesitzer heirathete gegen den Willen seiner Mutter, welche ein reiches Mädchen zur Schwiegertochter bestimmt hatte, ein armes, schönes Mädchen, dem er seine erste Jugendliebe zugewandt hatte. Die Ehe war glücklich, nur die Mutter hörte nicht auf, zu schmähen und dem Sohne Vorstellungen zu machen. Eines Tages gehen die Gatten zum Dorfe hinaus; die Mutter folgt nach. Der Sohn bleibt einige Schritte zurück, spricht mit der Mutter, erhebt plötzlich das Gewehr und schießt die nichts ahnende Gattin nieder. In raschem Laufe eilt der Mörder nach der Stadt, suchte den Richter auf und erklärte: 'Ich bittet mich zu verhaften. Ich habe soeben meine Frau getötet.' Der Mörder steht dem Urtheile entgegen.
- Aus Berlin schreibt Julius Rodenberg: In den Kreisen, unserer Finanzwelt herrscht ein Wetteifer, die Wohnungen nicht nur glänzend, sondern auch künstlerisch zu schmücken. Das bisher Unerreichte hat auch in dieser Beziehung Dr. Strousberg geschaffen. Die Laufbahn dieses Mannes hat etwas Wunderbares. Als armer Waisenknabe aus einem Städtchen an der ostpreußischen Küste nach London geworfen, jahrelang hin- und hergeschlagen, arbeitend mit eisernem Fleiß, doch ohne sonderlichen Erfolg, kommt er zurück nach Berlin, lebt auch hier bis zum Jahre 1865 oder 1866 in ziemlicher Dunkelheit und vollbringt es zuletzt in weniger als vier Jahren ein sechzehnfacher Millionär, ein Eigeuthümer von Herrschaften und Schlössern, ein Erbauer von Eisenbahn, ein Erwerber von Citadellen, ein Mann zu werden, an dessen Tafel Prinzen speisen und dessen Brust die Orden und Comthurkreuze von - ich weiß nicht wie viel- deutschen Fürsten bedecken. Dr. Strousberg hat die Mitte der Vierziger kaum überschritten, er ist von einem mittleren Wuchs und einer festen gedrungenen Gestalt. Er ist im Gespräche kurz, bestimmt, einsilbig; seine Gedanken sind stets in Arbeit, und sowohl zu Hause als auf Reisen befindet sich ein Stenograph in seiner Nähe - bereit, diese Gedanken niederzuschreiben. seine Arbeitskraft streift an das Unglaubliche, gleich seinem Gedächtniß; die breite mächtige Stirn spricht davon. Sein im vergangenen Jahre vollendetes Haus ist eine Sehenswürdigkeit. Es steht in der Wilhelmsstraße, und das Haus Bismarcks ist fast sein Nachbar. Die herrliche Front mit dem hohen Säulenportal, das Treppenhaus mit dem luftigen Corridor, der Lichterglanz, welcher an den Abenden nach außen strahlt, fesseln die Vorübergehenden. Das Innere ist reich an den seltensten Schätzen der Kunst; die kostbaren Meissouniers, Fromentins, Steevens, Rosa Bonheurs, Verboeckhovens, Hildebrandts, Vautiers, Knaus etc. füllen alle Räume des Hauses in solcher Masse, daß das Einzelne fast unter dem Ganzen leidet. Ein Musiksalon in Weiß und Lila, mit einer reichhaltigen musikalischen Bibliothek, und ein Lesezimmer, bis an die Decke hinauf mit Büchern mit den prachtvollsten Bänden, vollenden diesen Bau, der mitten in der Stadt einem Tusculum gleicht. In diesen kolossalen Reichthümern, über Nacht erworben, ist etwas, was die Phantasie mächtig anregt. Es ist ein Roman, aber mit einem ganz modernen Zuge, welcher den Schweizer'schen Arbeiterversammlungen und dem Strike der Waldeburger gegenüber viel zu denken giebt.


Ein Heimgekehrter.
Novelle von Dr. Friedrich Friedrich.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1870 Nr. 10 Seite 6]

Ein Heimgekehrter.
Novelle von Dr. Friedrich Friedrich.
(Fortsetzung.)


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