No. 104
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 27. Dezember
1869
neununddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1869 Nr. 104 Seite 1]

Es wird hierdurch bekannt gemacht, daß in dem Dorfe Schlag=Resdorf unter dem Rindvieh die Maulfäule ausgebrochen ist.
Schönberg, den 27. December 1869.

Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


- In der Kammer in Paris zog Rochefort über die Ausweisung eines spanischen Republikaners los. 'Die abgesetzte Königin und andere Monarchisten dulden Sie, die Republikaner fürchten Sie. Sie haben Recht; denn die Republik ist nahe und wird uns rächen." Minister: "Sie sagen die Republik sei nahe, das sagt man seit Monaten, aber die Regierung wird diejenigen entwaffnen, die von Worten zu Thaten übergehen; verlassen Sie sich darauf!'
- Zu den Gegnern der Unfehlbarkeit des Papstes in Rom gehören die deutschen, österreichischen und ungarischen Bischöfe mit Ausnahme des Bischofs Martin von Paderborn, Senestrey in Regensburg und Feßler in St. Pölten. Cardinal Schwarzenberg warnte den Papst, die Unfehlbarkeit auf das Programm zu setzen, der Papst antwortete: Ich glaube an die Unfehlbarkeit, der heilige Geist wird das Concil erleuchten und die Unfehlbarkeit wird angenommen werden, wie früher die unbefleckte Empfängniß angenommen worden ist. Alle Berichte aus Rom theilen die Ueberzeugung des Papstes. Der Jesuitenorden, der große kirchliche Polyp mit seinen tausend Fühlern und Armen, arbeitet unter und über der Erde für das Dogma. Er hat alle andern Orden überwältigt, er ist der Gesetzgeber und vertraute Rathgeber des Papstes und hat eine beispiellose Macht errungen. Der Jesuitengeneral Beck ist mit dem Treiben seiner geistlichen Miliz nicht einverstanden, man legt ihm das Wort in den Mund: 'Um ein paar Fetzen des Kirchenstaates wieder zu gewinnen, hetzen sie zum Weltkrieg, aber sie werden Alles verlieren.' Zu seinem persönlichen Beistand hat er sich den gelehrtesten und freisinnigsten Mann seines Ordens, den Pater v. Bucq, verschrieben.
- Der Papst und die Bischöfe tragen in den Sitzungen des Concils weiße Papiermitren, nur die orientalischen Bischöfe nicht, weil sie meist arm sind und in den Kaffeehäusern vom Mocca abhandeln. Die Millionäre des Concils sind die Spanier, nach ihnen kommen die Amerikaner. Der Erzbischof von New=York hat einen Creditbrief auf Hunderttausende und die andern amerikanischen Bischöfe auf 100-150,000 Fr.
- In Basel ist der bekannte Prof. Wackernagel gestorben.
- Unter den Aerzten erregt ein neues Schlafmittel große Aufmerksamkeit. Der Stoff, dessen einschläfernde Wirkung von Dr. Liebreich in Berlin entdeckt worden, ist das Chloralhydrat, C2HCl3O+H2O. Umfassende Versuche haben gezeigt, daß es sowohl beim inneren Gebrauch als bei Einsprützung unter die Haut ein vortreffliches und unschädliches Schlafmittel ist und in Fällen wirkt, wo Opium und Morphium im Stiche lassen. Der Schlaf ist ein gesunder und läßt keinerlei üble Nachwirkung zurück. Die innerlich zureichende Dosis ist ca. 2-3 Grm.
- Pius IX. entfaltet in seinen alten Tagen eine riesige Thätigkeit. Sein neuestes Decret handelt von der Excommunication und weht wie ein Lüftchen des Mittelalters an. 'Blos' in 34 Fällen soll der große Kirchenbann, die Excommunication, verhängt werden, z. B. über diejenigen, die Bischöfe einsperren, die Ausübung der kirchlichen Gerichtsbarkeit verhindern, Kirchengüter sequestriren, Theile des Kirchenstaats an sich reißen oder nicht zurückgeben, Dinge lehren, die von der Kirche verdammt sind, dem Freimaurer=Orden sich anschließen, dann alle Jene, welche mit Excommunicirten verkehren verbotene Bücher lesen u. s. w.
- Unter den Mormonen am Salzsee sollte eine Revolution ausbrechen. Der Prophet Young aber kam ihr zuvor. Er gab den Haupträdelsführern, 100 an der Zahl, den Auftrag, das Mormonenthum in aller Welt auszubreiten. Sie mußten gehen, da auch dort Gehorsam die erste Bürgerpflicht ist.
- Eine große Rolle spielt das Jahr 1869 in der Geschichte der Erdbeben und Vulkanausbrüche. Europa zählte in dem einen Jahr mehr als 20 größere und kleine Erdbeben, kein Monat war ganz frei, auf den Monat September fallen sogar sieben.
- Auf dem Weihnachtsmarkte in München verlor ein Russe seine Brieftasche mit 1000 fl.; ein armer Arbeiter fand sie und übergab sie der Behörde. Der Russe hatte eine solche Freude über die Ehrlichkeit des armen Mannes, daß er ihm 100 fl. schenkte.
- Eine Akademie für Journalisten. In Dorchester, England, ist eine Akademie für Zeitungsschreiber gegründet. Nach dem Prospectus müssen sich die jungen Leute zu einem dreijährigen Cursus verbinden. Es ist eine besondere Klasse für Zeitungsbesitzer und Verleger eingerichtet. Die literarische Kritik, die Berichterstattung, der Leitartikel, das Annoncenwesen, die Verbreitung, die Manipulation des Betriebs - für alles hat die Akademie besondere Lehrer.
- Ein Tagelöhner in München schien Katzenbraten am liebsten zu essen, denn dieser stand fast täglich auf seinem Tische. Da er aber die Katzen gestohlen und die Felle an Kürschner verkauft hatte, wurde er eingesteckt und auf andere Kost gesetzt.
- Johanna Otto, die 17jährige bildschöne Tochter eines israelitischen Kaufmanns in Kremsier, reiste zur Hochzeit ihrer Cousine nach Oderberg, wo sie gegen Abend auf dem Bahnhofe anlangte. Von da schlug sie den Weg zur Stadt ein und wurde andern Morgens schrecklich zugerichtet und ermordet gefunden. Man weiß bereits, daß ein junger, anständig aussehender Mann ihr in dem Wagen die Cour gemacht und ihr sogar seine Hand angetragen hatte, aber streng zurückgewiesen wurde. Dieser Fremde ist ihr wahrscheinlich gefolgt und ihr Mörder.
- Bald nach dem Krimkriege war Ball bei einem Minister in Paris. Der Marschall Canrobert

[ => Original lesen: 1869 Nr. 104 Seite 2]

sah hier ein Mädchen, das ihm ungemein gefiel und mit dem er lange plauderte. Herr Marschall, sagte endlich das Mädchen, behandeln Sie mich als Russin, lassen Sie mich tanzen! - Sie vergessen, daß wir Frieden haben! - Auch Amnestie für eine Kühnheit, denke ich. - Der Marschall lachte, bot ihr den Arm und führte sie einem Lieutenant zu mit den Worten: Treten Sie mit dem Fräulein in die Quadrille ein und vergessen Sie nicht, daß in dieser Nacht ein französischer Marschall einen Lieutenant beneidet hat. - Dieses Mädchen hieß damals Flora Mac Donald, heute ist sie Marschallin Canrobert.
- Ein Schiffscapitain kam auf dem Stettiner Bahnhof in Berlin an und fragte nach einem guten Gasthof. Wir logiren da und da, sagten ein paar Reisende, aber vorher trinken wir ein Glas Bier. Der Capitain sagte: ich auch! und ging mit ihnen in eine nahe Restauration. Die Fremden machten ein Spielchen, der Capitain, den sie einluden, schüttelte den Kopf: no no! Er trank sein Bier, merkte daß er immer müder wurde und endlich fest einschlief. Als er aufwachte, waren seine Begleiter fort und mit ihnen sein Taschenbuch mit 3500 Taler (Mecklenburg). Er war Bauernfängern in die Hände gerathen, der Wirth wollte nichts bemerkt haben.
- In Köln am Rhein kocht eine brave Hausfrau ein Weinsüpplein zum Abendessen; sie will zusehen, ob die Suppe siedet, kommt mit dem Lichte zu nahe und - plötzlich steht die Suppe in hellen Flammen. Raucher mögen sich also in Acht nehmen, ihrem Weinglas mit der Cigarre zu nahe zu kommen.
- Ein kleiner Pfuschmakler an der Berliner Börse wurde von einem ebenso häßlichen als reichen Bankier und Glaubensgenossen neckend gefragt: Nun, C., was soll ich Ihnen zu Weihnachten schenken? - Schenken Sie mir Ihr Gesicht! - Mein Gesicht? Gefällt es Ihnen so sehr? - Es ist so häßlich, daß mir schlimm wird, wenn ich es nur sehe; wenn ich es aber selbst habe, dann sehe ich es doch nicht.
- In einem Dorfe bei Tarnopol lebte ein frommer und strenggläubiger Jude, Moses Feldmann, der einen Sohn hatte, Namens Abraham. Der Sohn hielt sich zu den Christen, verlobte sich mit einer Christin, und gedachte selber zum Christenthum überzutreten. Der Vater jammerte Tag und Nacht und der Sohn hielt sich fern, weil er seinen Vater und dessen Glaubensgenossen fürchtete. Die Taufe war nahe, da ließ sich der Sohn durch seine Mutter bewegen, an einem Nachtmahl in einem jüdischen Hause theilzunehmen. Vater, Mutter und Sohn und fünf Nachbarn aßen zum letztenmal zusammen, da brach böser Zank aus, alle waren aufgesprungen. Die Mutter hatte sich weinend entfernt; plötzlich warf der Vater dem Sohne von hinten eine Schlinge um den Hals und zog sie an, die Andern halfen ziehen. Der Sohn rief: Vater, was thust Du? Der Alte antwortete: Du hast gethan, was Du gewollt, nun thue ich, was ich will! - noch ein Ruck, und der 21jährige blühende Sohn war eine Leiche. Sie verscharrten den Leichnam, aber der Mord kam rasch an den Tag und Moses und zwei seiner Genossen wurden vom Gericht zum Tode durch den Strang verurtheilt.
- In dem Städtchen Aalen in Württemberg vermißte der sehr brave Gastwirth Stegmeier seinen Hund und ging fort, ihn zu suchen. Da er lange ausblieb, ging ihm seine Frau nach und fand ihn von 3 Messerstichen verwundet vor einem andern Gasthofe in seinem Blute liegen. Sie ruft um Hülfe und bekommt selber einen tödlichen Messerstich. Niemand kennt die Thäter.
- Zwei Handwerksburschen, ein Schmied und ein Schuster wanderten von Bremerhaven nach Hamburg, der Schmied in guten Kleidern und mit hochgebauschtem Felleisen, dem Schuster guckten die Ellbogen durch den Aermel und sein Ränzel war schlapp wie ein leerer Geldbeutel. Andern Tags fand man den Schmied am Wege mit zerschnittenem Gesichte und aus vielen Wunder blutend. Der Schuster hatte ihn heimtückisch überfallen und beraubt.


Ein Heimgekehrter.
Novelle von Dr. Friedrich Friedrich.

[ => Original lesen: 1869 Nr. 104 Seite 3]

Ein Heimgekehrter.
Novelle von Dr. Friedrich Friedrich.
(Fortsetzung.)


Anzeigen.

Vorladung.
Antragsmäßig soll über die dem Bäckermeister Martin Gustav Rudolph Hülsemann zu Herrnburg gehörige, daselbst belegene Büdnerstelle c. p. ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Montag, den 14. Februar 1870, Vormittags 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheile hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenige Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 23. November 1869.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
A. Dufft.


Diebstahl.
Es sind in der Nacht vom 10. zum 11. d. M. auf dem Pachthofe Goldensee aus der Knechtkammer im Pferdestall nachstehend aufgeführte, den dortigen Pferdeknechten gehörende Sachen entwendet:

Ein schwarzer Tuchrock (s. g. Kirchrock).
Ein Paar neuer Kniestiefel (erst 3mal getragen).
Ein ganz neues, schwarz und weiß gestreiftes Shawltuch.
Sechs fast neue Hemden, gez. H. B.
Ein graues fast noch neues Shawltuch.
Ein Hemde, gezeichnet H. B.
Ein Hemde, gezeichnet J. L.
Ein Paar grauer wollener Strümpfe.
Verehrliche Behörden werden um gefällige Vigilanz, beziehungsweise zweckdienliche Nachforschung bei Händlern und sonst zu berücksichtigenden Persönlichkeiten, Wahrnehmung entsprechender Maaßregelung und eintretendenfalls um gefällige Mittheilung an das unterzeichnete Gericht dienstergebenst ersucht.
Adl. Gericht Niendorf am Schallsee, Ratzeburg den 13. December 1869.
Sachau.


Auf Antrag des hiesigen Advocaten Dris. jur. Eduard von Faber

1) für den Hauswirth Peter Vagt in Teschow als Vormund für die 7 Geschwister Voß, Hans, Maria, Peter, Jochen, Johann, Catharina und Asmus. sämmtlich in Teschow;
2) für denselben Peter Vagt, als Vormund der Catharina und Heinrich Geschwister Krakow in Teschow;
3) für Catharina Magdalena geb. Bollow, des Hauswirths Peter Vagt in Teschow Ehefrau unter Beistand ihres genannten Ehemannes, als ausschließlich berechtigte Erben des Nachlasses des weiland Hauswirths Hans Hinrich Bollow in Herrenburg;
werden hiedurch alle diejenigen, welche ein Interesse haben, der beantragten Mortification der folgenden angeblich verloren gegangenen Obligationen:
1) über Ct. Mark (Lübeck) 150. Michaelis mit 4 % in des Hans Jürgen Böttcher, jetzt der Catharina Maria, geb. Vagt, des Hans Heinrich Friedrich Holst zu Schattin Ehefrau Vollhufe Nr. 8. zu Schattin als resp. Pfandgeld nach Ct. Mark (Lübeck) 1050 auf den Namen des Landmanns Hans Hinrich Bollow zu Herrenburg protokollirt d. d. Lübeck, den 12. October 1807,
2) über Ct. Mark (Lübeck) 150. Michaelis mit 4 %, in derselben Vollhufe als resp. Pfandgeld nach Ct. Mark (Lübeck) 1200 auf denselben Namen protocollirt, d. d. Lübeck den 6. Februar 1809,
zu widersprechen, aufgefordert und schuldig erkannt, solchen ihren Widerspruch innerhalb doppelter sächsischer Frist, also spätestens am 17. März 1870, im hiesigen Stadt= und Landgerichte, und zwar Auswärtige durch einen gehörig legitimirten hiesigen Bevollmächtigten anzumelden und gebührend zu rechtfertigen, unter dem Rechtsnachtheile, daß sie widrigenfalls mit ihrem Widerspruche ausgeschlossen, die gedachten Obligationen für kraftlos und alle Ansprüche aus denselben für erloschen erklärt, auch der Führer der hiesigen Landhypothekenbücher ermächtigt werden soll, auf Antrag der Proclamsextrahenten mit der Tilgung dieser Pfandposten ohne Einlieferung der über dieselben ausgestellten Obligationen vorzugehen.
Lübeck, den 17. December 1869.
Das Stadt= und Landgericht.
Zur Beglaubigung Funk Dr., Act.


Vermischte Anzeigen.

Nachdem die früher von mir ausgebotenen Capitalien versagt sind, suche nun noch zu Antoni gegen gute hypothekarische Sicherheit und 4 % Zinsen folgende Pöste:
1500 Mark (Lübeck), 1300 Mark (Lübeck), 1200 Mark (Lübeck), 2 mal 1000 Mark (Lübeck), 600 Mark (Lübeck) 4 mal 500 Mark (Lübeck), 3 mal 400 Mark (Lübeck) und 300 Mark (Lübeck).
Carl Bade.


Club im Hause des Herrn Aug. Spehr am Mittwoch den 29. December 1869.
Mittagessen 3 Uhr.


Rum per Flasche 9 Schilling (Mecklenburg) bis 1 Mark (Lübeck) 2 Schilling (Mecklenburg),
Arrac pr. Fl. 16 Schilling (Mecklenburg) bis 1 Mark (Lübeck),
Grog-Extract pr. Fl. 16 Schilling (Mecklenburg)
Moselwein von 8 Schilling (Mecklenburg) pr. Fl. an,
Weisswein von 8 Schilling (Mecklenburg) pr. Fl. an,
Medoc à Fl. 8 Schilling (Mecklenburg),
Bordeaux-Weine von 12 Schilling (Mecklenburg) pr. Fl. an
empfiehlt Aug. Spehr.


Wir machen hiermit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft am Montag nach Neujahr, den 3. Januar 1870, stattfindet, und werden die Gesellen aufgefordert, persönlich zu erscheinen.
Schönberg den 24. December 1869.
Die Vorsteher und Altgesell der Schuhmacher Gesellen=Brüderschaft.


Alle Diejenigen, welche im bevorstehenden Termine Gelder und Sparkassenbücher durch mich an die Sparkasse in Schwerin zu dem jetzt erhöhten Zinsfuße besorgt zu haben wünschen, werden ersucht, solche bis spätestens zum 21. Januar bei mir abzugeben.
J. P. Bade.


[ => Original lesen: 1869 Nr. 104 Seite 4]

Aus einer Fallitmasse herrührend!!!
sind mir zum schleunigsten Verkauf übergeben, besonders für Wiederverkäufer und Handelsleute passend:

sonst gew. Ladenpreis:
6/4 breit, prima Sorte federdicht. Bettdrelle à Elle 7 und 8 Schilling (Mecklenburg) 14 und 16 Schilling (Mecklenburg)
6/4 breit, prima Sorte blau gestreifte Bettparchente à Elle 9 Schilling (Mecklenburg) 16 Schilling (Mecklenburg)
6/4 breit, prima Sorte blau gestreifte Bettstouts à Elle 6 Schilling (Mecklenburg) 9 Schilling (Mecklenburg)
breite goldächte Bettüberzugzeuge à Elle 3, 3 1/2 Schilling (Mecklenburg), prima 5 Schilling (Mecklenburg) 5, 6 und 7 Schilling (Mecklenburg)
6/4 breite prima Sorte ungebl. Parchente à Elle 3 1/2 u. 4 Schilling (Mecklenburg) 5 und 6 Schilling (Mecklenburg)
5/4 breite prima Sorte bunter Futterparchente à Elle 4 und 4 1/2 Schilling (Mecklenburg) 5 1/2 und 6 Schilling (Mecklenburg)
7/4 goldächte Möbelkattune mit Borde (zu Fenstergardinen) à Elle 4 Schilling (Mecklenburg) 6 Schilling (Mecklenburg)
6/4 Waterproof lilla, braun und grau (zu Hauskleidern) à Elle 6 Schilling (Mecklenburg) 12 Schilling (Mecklenburg)
6/4 Double-Mixed-Lüstre grau und braun (desgleichen) à Elle 3 1/2 Schilling (Mecklenburg), prima 5 Schilling (Mecklenburg) 5 und 7 Schilling (Mecklenburg)
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6/4 breiter guter blauer, rein wollener Hemdenflanell à Elle 10 Schilling (Mecklenburg) 16 Schilling (Mecklenburg)
10/4 breiter geköpert. blauer, rein wollener do à Elle 25 und 28 Schilling (Mecklenburg) 2 Mark (Lübeck) 4 Schilling (Mecklenburg) u. 2 Mark (Lübeck) 8 Schilling (Mecklenburg)
7/4 und 8/4 breiter guter weißer rein wollener Rockflanell à Elle 12 und 14 Schilling (Mecklenburg) 18 und 20 Schilling (Mecklenburg)
6/4 breiter guter grauer, rein wollener Boy (zu Unterbeinkleid.) à Elle 10 Schilling (Mecklenburg) 16 Schilling (Mecklenburg)
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10/4 breiter guter grauer Buckskin, ganz Wolle à lange Elle 2 Mark (Lübeck) 3 Mark (Lübeck) 8 Schilling (Mecklenburg)
10/4 breiter extra prima Buckskin mit Streifen (Gall.) à lange Elle 4 Mark (Lübeck) 4 Schilling (Mecklenburg) 6 Mark (Lübeck) 8 Schilling (Mecklenburg)
10/4 breite extra prima schwarzes Tuch mit do. à lange Elle 4 Mark (Lübeck) 7 Mark (Lübeck)
10/4 breites feines schwarzes Tuch à lange Elle 2 Mark (Lübeck) und 2 Mark (Lübeck) 8 Schilling (Mecklenburg) 3 Mark (Lübeck) 8 Schilling (Mecklenburg) u. 4 Mark (Lübeck) 8 Schilling (Mecklenburg)
10/4 breiter extra feiner schwarz und blauer Double=Düffel à lange Elle 2 Mark (Lübeck) 8 Schilling (Mecklenburg) und 3 Mark (Lübeck) à lange Elle 5 u. 6 Mark (Lübeck)
10/4 breiter schwarzer gereifter Double=Düffel à lange Elle 14 und 18 Schilling (Mecklenburg) 24 Schilling (Mecklenburg) und 2 Mark (Lübeck)
NB. Zur großen Herrenhofe gehören 1 3/4 lange Ellen,
Zum größten Winterüberzieher 3 bis 3 1/4 lange Ellen.
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Größte Sorte grauer wollener Pferdedecken à Stück 2 Mark (Lübeck) und 2 Mark (Lübeck) 8 Schilling (Mecklenburg) 4 u. 5 Mark (Lübeck)
Größte Sorte grauer wollenerHerren=Unterjacken à Stück 22 und 24 Schilling (Mecklenburg) 2 Mark (Lübeck) u. 2 Mark (Lübeck) 4 Schilling (Mecklenburg)
Größte Sorte dicker baumwollener Patent=Unterhosen à Stück 20 und 22 Schilling (Mecklenburg) 2 Mark (Lübeck) u. 2 Mark (Lübeck) 6 Schilling (Mecklenburg)
gute weiße baumwollene Damenstrümpfe pr. Dutz. 3 Mark (Lübeck) 5 Mark (Lübeck)
gute weiße Taschentücher (größte Sorte) pr. Dutz. 2 Mark (Lübeck) 3 Mark (Lübeck) 12 Schilling (Mecklenburg)
3/4 roth carr. Kinder=Taschentücher (goldächt) pr. Dutz. 22 Schilling (Mecklenburg) 3 Mark (Lübeck)
6/4 goldächte geblümte rothe und gelbe Herren=Taschentücher pr. Dutz. 3 Mark (Lübeck) 12 Schilling (Mecklenburg) 5 Mark (Lübeck) 8 Schilling (Mecklenburg)
8/4 feinste Sorte rein leinener Damasttischtücher à Stück 20 und 24 Schilling (Mecklenburg) 2 Mark (Lübeck) u. 2 Mark (Lübeck) 8 Schilling (Mecklenburg)
8/10/4 gute leinene Tischtücher à Stück 18, 22 und 26 Schilling (Mecklenburg). 2 Mark (Lübeck), 2 Mark (Lübeck) 8 Schilling (Mecklenburg) u. 3 Mark (Lübeck).

Briefliche Aufträge werden gegen Postvorschuß prompt und zollfrei ausgeführt.
Meine Lager in Altona sind:
5 d Lindenstraße 5 d
und
35 Rathhausmarkt 35
Nur bei M. Meyer,
Nr. 8 große Rainstraße Nr. 8.
Ottensen.


Weiße trockene Bohnen, à Pfund 3 ßl., empfiehlt Aug. Spehr.


Chefs-d' œuvre de toilette!
Dr. Hartung's Chinarinden=Oel, zur Conservirung und Verschönerung der Haare, in versieg. und gestemp. Flaschen a 12 Sgr.
Dr. Borchard's aromatische Kräuterseife, zur Verschönerung und Verbesserung des Teints und erprobt gegen alle Hautunreinheiten, in versieg. Original=Päckchen à 6 Sgr.
Prof. Dr. Lindes vegetabilische Stangen=Pomade, erhöht den Glanz und die Elastizität der Haare, und eignet sich gleichzeitig zum Festhalten der Scheitel, in Originalstücken à 7 1/2 Sgr.
Apotheker Sperati's italienische Honigseife, zeichnet sich durch ihre belebende und erhaltende Einwirkung auf die Geschmeidigkeit und Weichheit der Haut aus, in Päckchen zu 2 1/2 und 5 Sgr.
Dr. Hartung's Kräuter=Pomade, zur Wiedererweckung und Belebung des Haarwuchses, in versiegelten und im Glase gestempelten Tiegeln à 12 Sgr.
Dr. Suin de Boutemard's aromat. Zahn=Pasta, das universellste u. zuverlässigste Erhaltungs= und Reinigungsmittel der Zähne und des Zahnfleisches, in 1/1 und 1/2 Päckchen à 12 und 6 Sgr.
Aecht werden die obigen , durch ihre anerkannte Solidität und Zweckmäßigkeit auch in hiesiger Gegend so beliebt gewordenen Artikel in Schönberg nach wie vor nur allein verkauft bei J. P. Bade.


Eine große Auswahl der allerneuesten Gratulations-Karten zum neuen Jahre empfing soeben und empfiehlt zu verschiedenen Preisen C. Sievers.


Der Unterzeichnete bescheinigt hiermit, daß die Chocoladenfabrik von Franz Stollwerk & Söhne in Köln sich für die Reinheit ihrer Waaren verbürgt und ihre Fabrication unter sanitätspolizeiliche Controle freiwillig gestellt hat, daß die zur Verwendung kommenden Rohmaterialien und Ingredienzien, sowie auch die fertige Waare analysirt werden und dadurch den Consumenten eine reine Chocolade d. h. pure Cacao und Zucker garantirt wird.
Köln, 1. September 1869.
Dr. Herm. Vohl, Königl. Regierungscommissar und vereidigter Chemiker.
Obige mit Recht empfehlenswerthen Chocoladen sind stets vorräthig in Schönberg bei F. Heitmann; in Carlow beim Kaufmann H. Siebenmark; in Dassow bei H. C. Bühring; in Grevismühlen bei Wilh. Hagen.


Die Rechnungsvorlage der allgemeinen Gesellen=Krankenkasse findet am Sonntag den 2. Januar Nachmittags 3 Uhr im Locale der Gastwirthin Krüger statt, wozu die Mitglieder freundlichst hierdurch eingeladen werden. Auf dem Lande arbeitende Gesellen sind verpflichtet, ihren vierteljährlichen Beitrag am genannten Tage einzuliefern, da widrigenfalls die Restantenliste Großherzoglicher Landvogtei zur Execution übergeben wird.
Der Vorstand.


Meteorologische Beobachtungen.
Dec.
1869.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
24.
25.
26.
27.
34.97
33.99
33.40
31.71
-0.8
-5.6
-7.8
-2.5
0.8
-0.8
-1.3
0.0
NNO
NNO
WSW
ONO
1
0
0
1
trübe.
-
-
-

Am 24. 83 Cubikz. Wasser aus Schnee auf 1 []'.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.14 - 14 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.14 1/2 - 15 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.32 - 40 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.20 - 22 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.14 - 15 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.9 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.5 Schilling (Mecklenburg),
Gänse d. =Pfd.9 - 9 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans d. St.32 - 36 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.11 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.11 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Eier 5 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.6 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(pro Sack in Lüb. Crt.)
Weizen16 - 16Mark (Lübeck)6Schilling (Mecklenburg)
Roggen12 - 12Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Gerste10 - 11Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer8 - 9Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Erbsen13 - 15Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen11 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat18 - 19Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
 
WeizenmehlNr.0: 23Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg),
Nr.1: 20Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg),
Nr.2: 15Mark (Lübeck)
pr. 200 Pfund Netto.


(Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 39.)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


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