No. 9
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 29. Januar
1869
neununddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1869 Nr. 9 Seite 1]

Mit der heutigen Nummer wird das Sach=Register zum Bundes=Gesetzblatt 1868 und Nr. 1 und 2 des Bundes=Gesetzblattes versandt.
- Der Bundesrath des norddeutschen Bundes wird in den Tagen des Februar wieder zusammentreten, um die für den nächsten Reichstag bestimmten Vorlagen vorzubereiten. Unter diesen wird die im vorigen Jahre nicht zu Stande gekommene Gewerbeordnung als eine der hauptsächlichsten bezeichnet.


- Aus Spanien wird mit größter Bestimmtheit gemeldet, daß Marschall Prim den Herzog von Aosta auf den Thron zu setzen entschlossen sei. Dieser Prinz ist der zweite Sohn König Victor Emanuels von Italien, 23 Jahr alt, und soll gescheidter und kräftiger sein als sein Bruder, der italienische Kronprinz.
- Der kleine Thiers rechnete voriges Jahr in der Kammer dem Kaiser Napoleon die Fehler nach, die er gemacht habe, z. B. in Mexiko. Der Kaiser hat jetzt in seiner Thronrede bei Eröffnung derselben Kammer diese Fehler selber eingestanden und quält sich Tag und Nacht mit der Frage, ob Thiers auch damit Recht habe, daß er, der Kaiser, keinen einzigen Fehler mehr machen dürfe. Namentlich möchte er wissen, ob ein Krieg mit Deutschland ein Fehler sei, den er nicht machen dürfte. Das sagt er sich selbst, daß ein verlorner Krieg ein großer Fehler sei.
- Wenn die Könige bauen haben die Kärner zu thun, und wenn sie Thronreden halten, haben die Thelegraphen einen großen Tag. Die Thronrede Napoleons setzte in Paris Hunderte von Beamten in volle Thätigkeit; die 1200 Worte, aus welcher die Rede besteht, gelangten in 14 Minuten nach London, in 45 Minuten nach Brüssel, in 69 nach Berlin, in 100 nach Florenz, in 110 nach Wien. Für London arbeiteten 4 Drähte, für die andern Residenzen nur je einer, daher der Zeitunterschied. Die Apparate und die Linien waren schon Tags vorher sorgfältig vorbereitet.
- Kaiser Napoleon hat im Jahr 1852 seinen guten Freunden, den Orleans ihre Güter in Frankreich weggenommen, damit sie keinen schlechten Gebrauch von ihrem Gelde machen. Jetzt liegt den Kammern ein Antrag vor, den Orleans ihr Vermögen zurückzugeben. Der Antrag wird aber still begraben werden.
- Die Erdbeben rücken immer näher. Im Darmstädtischen sind in den letzten Wochen wiederholt Erdstöße verspürt, die 7-10 Secunden angehalten haben; im Walde nahm sich das Erdbeben wie das ferne Rollen schwerer Wagen aus.
- Am 24. d. M. fand in der protestantischen Kirche zu Madrid in Folge der Religionsfreiheit zum Erstenmale öffentlicher Gottesdienst statt.
- In Griechenland ist kürzlich die erste Eisenbahn eröffnet, sie verbindet Athen mit dem Hafenorte Piräus und ist zwei Stunden lang.
- In Portland (Mayne) baut sich ein zweiter Noah eine Arche für 6000 Dollars, weil er steif und fest glaubt, daß nächstens eine neue Sündfluth kommen werde.
- Die Dryade, ein englisches Kanonenboot, begegnete kürzlich an der Ostküste Afrikas einem Sclavenschiffe, dem es nachsetzte und enterte es nach einer 2stündigen Jagd. In einem sehr engen Raume waren 190 Sclaven eingepfercht, Männer, Weiber und Kinder; viele derselben waren so schwach, daß sie von den Matrosen von einem Schiffe in das andere getragen werden mußten.
- Baron Reichenbach, dessen angebliche Entdeckung des Od einst lebhaftes Aufsehen erregte, ist in Leipzig im 81. Lebensjahre gestorben.
- Der Werth des gegenwärtig unter preußischer Verwaltung befindlichen Vermögens des Königs von Hannover beläuft sich, ausschließlich des wertvollen Inventariums der Schlösser, auf ungefähr 13,382,000 Thaler, welche in preußischen 4 1/2 procentigen Staatspapieren angelegt, einen Jahresertrag von ungefähr 598,000 Thalern abwerfen. Die Kosten der unter des Oberpräsidenten der Provinz Hannover geführten Verwaltung dieses Vermögens belaufen sich auf ungefähr 180,000 Thaler. Nicht einbegriffen hierin sind die Kosten, welche die Ueberwachung der gegen Preußen gerichteten Unternehmen des Königs Georg und seiner Agenten erwachsen und ebenfalls aus den Revenuen seines mit Beschlag belegten Vermögens zu bestreiten sind. - Das gleichfalls mit Beschlag belegte Vermögen des Kurfürsten von Hessen besteht in dem kurfürstlich hessischen Familien=Fideikommiß, und zwar 1) dem Hausschatze, 2) dem durch die Hofdotation vom Jahre 1831 als zum unveräußerlichen Familien=Fideikommiß des Kurhauses gehörig aufgeführten Immobilien, Mobilien und Berechtigungen, 3) dem durch anderweitige hausgesetzliche Bestimmungen konstituirten fideikommissarischen Vermögen jeder Art.
- Der Liebig'sche Fleisch=Extract beginnt sich in der neuesten Zeit auch in den Soldatenküchen Geltung zu verschaffen. Eine längere Auseinandersetzung, welche die Kaufleute Schlüter und Maack in Hamburg dem preußischen Kriegsministerium eingereicht haben, setzt auseinander, daß ein Pfund Extract die löslichen Bestandtheile von 34 Pfund reinem Muskelfleisch oder 45 Pfund Fleisch vom Fleischerladen enthält und zur Darstellung von etwa 200 Portionen Fleischbrühe ausreicht. Dasselbe weist ferner nach, daß die vegatabilischen Lebensmittel als Erbsen, Bohnen, Linsen, Brod, Kartoffeln, Reis u. s. w., durch Hinzufügung von Fleischextract den Ernährungswerth der animalischen Nahrung gewinnen und zu diesem Zweck für 64 bis 70 Pfund Brod oder 30 bis 36 Pfund Hülsenfrüchte oder 120 Pfd. Reis oder 300 Pfd. frische Kartoffeln der Zusatz von 1 Pfd. Fleischextract vollkommen genüge. Dies vorausgeschickt erbietet sich die genannte Firma zur Herstellung eines monatlichen Quantums von 5000 Pfund und offerirt der Armee die Lieferung des Bedarfs kostenfrei in Berlin in Büchsen zu 5, 10 und 15 Pfd., pr. Pfund zu einem sehr mäßigen Preise. Das preuß. Kriegsministerium hat sich hiedurch veranlaßt gefunden, den Extract zu dem erwähnten Zweke zu empfehlen.
- Vor dem Schwurgerichte zu München spielt ein interessanter Injurienfall: A erklärt dem B in einer Gesellschaft, ein solches Schiff der Wüste sei ihm noch nicht vorgekommen. Da dies die poetische Bezeichnung für Kameel ist, so ist man sehr auf das Erkenntniß gespannt.
- Wie leichtsinnig Mancher sein Leben auf's Spiel setzt, beweist folgende Thatsache, die sich in

[ => Original lesen: 1869 Nr. 9 Seite 2]

Barmen ereignete. Zwei Bekannte zechten in einem dortigen Wirthshause, als einer derselben die Wette vorschlug, er wolle ein vor ihm stehendes Glas in Stücke zerschlagen und diese verschlucken, ohne Schaden davon zu nehmen. Gesagt, gethan! doch als er einige Stücke verschluckt hatte, erfolgte ein Blutsturz und bald darauf war er todt.


Der Zigeuner.
(Erzählung von Friedrich Friedrich.)
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1869 Nr. 9 Seite 3]

Der Zigeuner.
(Erzählung von Friedrich Friedrich.)
(Fortsetzung.)


Anzeigen.

Vorladung.
Antragsmäßig soll über dasjenige Wohnhaus des Baunternehmers Carl Oldenburg zu Schönberg, welches daselbst an der Rottensdorfer Chaussee belegen ist, von Rottensdorf kommend links an der Chaussee und dem Dorfe Rottensdorf zunächst liegt, mit dem daneben befindlichen kleinen Ackerstück, das als Pertinenz des bezeichneten Hauses angesehen werden soll, ein Hypothekenbuch niedergelegt werden.
Das kleine Ackerstück hat an der Chaussee eine Fronte von 96 Fuß und mißt das ganze Grundstück einen Flächeninhalt von 12 []Rth. Es werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstüke zu aben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypthekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Freitag, den 12. Februar 1869, Morgens 10 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Schönberg, den 20. November 1868.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
L. C. v.Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Auf Antrag des Advokaten Dris. Conrad Plitt für den Arbeitsmann Friedrich Christian Meyer in Moisling werden alle diejenigen, welche an das in Moisling belegene, früher dem Schuhmacher Johann Joachim Hermann Weltzien gehörige, jedoch laut landamtlichen Hausbriefes d. d. Lübeck 4. Juni 1861 damals vom Antragsteller Friedrich Christian Meyer käuflich erworbene Wohnhaus nebst Stallgebäude und dem dabei befindlichen Garten bessere oder gleiche Anrechte als der Antragsteller Friedrich Christian Meyer zu haben vermeinen, oder welche dingliche Ansprüche sonstiger Art gegen das Grundstück geltend machen wollen, aufgefordert und schuldig erkannt, binnen doppelter sächsischer Frist vom Erlaß dieses Proclams angerechnet, mithin spätestens am 5. März 1869 mit solchen ihren Ansprüchen bei Verlust derselben und unter dem Rechtsnachtheile aufzutreten, daß widrigenfalls für das gedachte Grundstück im Schuld= und Pfandprotocolle der Dorfschaft Moisling ein reines und unbeschwertes Folium zu Gunsten des Antragstellers errichtet werden soll.
Lübeck den 4. December 1868.
Das Stadt= und Landgericht.
Zur Beglaubigung W. Gädeke Dr. Actuar.


In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuchs über das dem Arbeitsmann Johann Peters zu Schönberg gehörige, daselbst vor der Sabower Straße sub Nr. 14 a. belegene Wohnhaus c. p. giebt das Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg auf das am 21. d. Mts. abgehaltene Liquidations=Protocoll, nachdem die öffentliche gehörige Bekanntmachung dieses Termins zu den Acten docirt worden, hiermit den Bescheid:
daß alle weder in dem Liquidations=Termine am 21. d. Mts. noch bis jetzt angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Von Rechts Wegen !
Schönberg, den 22. Januar 1869.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuchs über dasjenige Wohnhaus c. p. des Bauunternehmers, früheren Bäckermeisters Carl Oldenburg, welches zu Schönberg im Galgenmoor vor der Sabower Straße belegen und von dem Bäcker Vielhaack'schen Hause das dritte, nach Schönberg zu liegende Haus ist, giebt das Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg auf das am 22. d. Mts. abgehaltene Liquidations=Protocoll, nachdem die öffentliche gehörige Bekanntmachung dieses Termins zu den Acten docirt worden, hierdurch den Bescheid:
daß alle weder in dem Liquidations=Termine am 22. d. Mts. noch bis jetzt angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht aus=

[ => Original lesen: 1869 Nr. 9 Seite 4]

genommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Von Rechts Wegen!
Schönberg, den 23. Januar 1869.
C. L. V. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hyothekenbnches über dasjenige Wohnhaus c. p. des Bauunternehmers, früheren Bäckermeisters Carl Oldenburg, welches zu Schönberg im Galgenmoor vor der Sabower Straße belegen und von dem Bäcker Vielhaack'schen Hause das vierte, nach Schönberg zu liegende Haus ist, giebt das Großherzogliche Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg auf das am 22. d. Mts. abgehaltene Liquidations=Protocoll, nachdem die öffentliche gehörige Bekanntmachung dieses Termins zu den Acten docirt worden, hierdurch den Bescheid:
daß alle weder in dem Liquidations=Termine am 22. d. Mts. noch bis jetzt angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem Proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Von Rechts Wegen!
Schönberg, den 23. Januar 1869.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Holz=Verkauf.
Es sollen gegen gleich baare Bezahlung meistbietend verkauft werden unter den bekannten Bedingungen:
am Mittwoch den 3. Februar im Baalen: 27 Faden buchen Olm= und Knüppelholz, und 79 Faden tannen Kluft= und Knüppelholz.
Versammlung der Käufer Morgens 9 Uhr an der Seebrücke.
Ferner am Donnerstag den 4. Februar bei freier Concurrenz im Baalen: 46 Cavelinge starkes eichen Durchforstungsholz.
Versammlung der Käufer Morgens 9 Uhr an der Seebrücke.
Schönberg, den 27. Januar 1869.
Dankwarth.


Die zum Törber'schen Nachlaß gehörende Büdnerei Nr. 2 zu Roduchelsdorf (Grundfläche 705 []Ruthen, Canon 15 1/2 Scheffel) wird auf Antrag der Erben am 16. Februar d. J., Morgens 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtsgericht öffentlich meistbietend verkauft.
Gadebusch, den 18. Januar 1869.
Großherzogliches Amtsgericht Rehna.


Bekanntmachung.
Die Zahlung einer Armensteuer zum vollen Beitrag ist erforderlich und werden die Bewohner des Schönberger Districtes hiemit anfgefordert, an die resp. Armenvorsteher in Schönberg, Bäckermeister Grünthal, Webermeister Klodt und Schneidermeister Freitag, in den Dörfern aber an die Hauswirthe Peters in Niendorf, Heinrich Lenschow in Sabow, Timm in Blüssen und Teews in Wahlsdorf ihre Beiträge fördersamst zu bezahlen. Schönberg, den 6. Januar 1869.
Die Armenbehörde.


Vom 1. Februar c. ab werden auf der Beschälstation Schönberg die Großherzoglichen Landbeschäler Stradella, Sch.=H. von Paganini, Sohn des Herodes, Neger, schw. H. von Prialas a. d. Danaide, Samson, schw. H. von einem Percheron=Hengst und einer Mecklenb. Stute, Blackcock, schw. H. von Cevevies (Trakehner) zur Benutzung des pferdezüchtenden Publikums aufgestellt sein und zu den bisherigen Preisen decken.
Neustrelitz, den 22. Januar 1869.
Großherzogliches Marstall=Amt.
v. Bernstorff.


Bekanntmachung.
Alle vom 1. Juli 1848 bis ultimo December 1852 gebornen jungen Leute, welche sich zur Zeit in der Stadt Schönberg aufhalten, werden aufgefordert, zwecks Eintragung ihrer Namen in die Militair=Stammrolle am Montag den 1. Februar, Vormittags 10 Uhr, vor dem Magistrate allhier zu erscheinen und ihre Geburtsscheine mitzubringen.
Schönberg, den 25. Januar 1869.
Der Magistrat.


Apfelsinen, Citronen, Traubrosinen, getrocknete Bibbeeren, weiße Bohnen, türkische und böhmische Pflaumen u. s. w.; ferner eine Auswahl von Flachs empfiehlt H. Hein vor Schönberg.


Die Unterzeichneten schreiben Wechsel auf alle Plätze Nord= und Süd=Amerika's und vermitteln Auszahlungen daselbst. Wechsel auf die Hauptplätze Australiens; in China, Japan und Ostindien auf Bombay, Calcutta, Ceylon, Hongkong besorgen dieselben billigst.
Ferner empfehlen sie sich zum Ein= und Verkauf aller Staatspapiere, Eisenbahn=Actien, Prioritäts=Obligationen, Prämien=Loosen, überhaupt aller courshaltenden Papiere, vermitteln alle Zeit= und Prämien=Geschäfte unter Berechnung von 1/4 % Provision inclusive aller Spesen.
Rostock, im Januar 1869.
Weber & Winkler, Bank= und Wechsel=Geschäft.


Für meine Tuch=, Manufactur= und Materialwaaren=Han dlung suche ich sofort oder zu Ostern einen Sohn rechtlicher Eltern als Lehrling unter annehmbaren Bedingungen.
Gadebusch 1869.
J. C. Schröder.


Allen Denen, die meiner lieben Frau am 25. d. Mts. die letzte Ehre erwiesen und sie zu Grabe geleitet, haben, sage ich meinen aufrichtigsten Dank!
L. Groth.


Wiener Märzen-Bier und Erlanger Bier auf Flaschen empfiehlt Wilh. Heincke.


Knaben, welche die Schulen Lübecks besuchen sollen, finden bei einer Familie daselbst unter annehmbaren Bedingungen freundliche Aufnahme. Näheres in der Exped. d. Bl.


Ausverkauf der bei der Inventur zurückgesetzten Waaren.
Ludwig Wendt in Lübeck.


Hiezu eine Beilage.


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1869 Nr. 9 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 9 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 29. Januar 1869.


Freitag den 22. Januar und folgende Tage
Diesjähriger Ausverkauf
von
Manufactur-Waaren, darunter auch
Damenmäntel und Jaquettes,
zu bedeutend herabgesetzten Preisen.
Lübeck, Klingberg, 927.                                                    
                                                    U. Beermann & Co.


Ausverkauf
der bei der Inventur zurückgesetzten Manufactur=Waaren
zu billigen Preisen bei
                                                    August Raspe.
Lübeck 1869.                                                    


Arco Ein kleiner rothbrauner Hund mit weißer Brust, ein sog. Schweißhund, mit ledernem Halsbande, auf den Namen "Schweiz" hörend, ist vor einigen Tagen nach der Richtung Rodenberg, Papenhusen und weiter entlaufen. Wer denselben wiederbringt oder Auskunft über ihn ertheilt, erhält angemessene Belohnung
                                                    bei M. v. Päpke.
Lütgenhof bei Dassow.                                                    


Ammen, Köchinnen, Kindermädchen, Kutscher und Knechte können zum 1. Mai und gleich gute Plätze erhalten durch das Nachweisungs=Comptoir von J. A. Hoffmann in Lübeck, gr. Burgstraße 592.


2 Mamsellen, welche im Hausstande erfahren, bei Kindern den ersten Unterricht in Schularbeiten und in der Musik ertheilen können, können sogleich nachgewiesen werden durch das Nachweissungs=Comptoir von J. A. Hoffmann in Lübeck, gr. Burgstraße 592.


Ein Sohn rechtlicher Eltern, der Lust hat, das Schuhmacherhandwerk zu erlernen, kann zu Ostern eine Stelle erhalten bei

W. Hagen, Schuhmachermeister.     


Haus=Verkauf.

Haus Ein in Schlutup vor 5 Jahren neu erbautes Haus, in welchem seither die Häringsräucherei betrieben wurde, nebst Garten mit Obstbäumen und einem Pferdestall, soll unter der Hand verkauft werden.
Kaufliebhaber wollen sich gef. wenden an

H. Koch in Schlutup.     


Water-Twist
jetzt in ganz vorzüglicher Qualität
empfiehlt
                                                    Carl Kreutzfeldt.
                                                    Lübeck, große Burgstraße 723.


Pferdedecken
empfiehlt billigst
                                                    Carl Kreutzfeldt.
                                                    Lübeck, gr. Burgstraße 723.


Gesucht wird zu Ostern ein Lehrling in die Malerlehre nach Lübeck unter sehr günstigen Bedingungen. Näheres in der Exped. d. Bl.


Ein junger Mensch, welcher Lust hat, die Schneiderei zu erlernen, kann Unterkommen finden bei

H. J. Ollrogge, Schneider.     


Jeden Sonnabend fährt mein Omnibus von Rehna über Schönberg nach Lübeck.

Abfahrt von Schönberg (vom Hause des Ackerbürgers Spehr):

Morgens 6 Uhr nach Lübeck, und
Abends 6 1/2 Uhr nach Rehna.

J. Ditz, Omnibusbesitzer.     


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Geboren: D. 12. Jan. Dem Schustermeister Godknecht hieselbst eine Tochter. - 14. Jan. Dem Hauswirthe Maack in Rupensdorf eine Tochter. - 15. Jan. Dem Landvogtei=Copiist Bartold hieselbst ein Sohn. - 23. Jan. Dem Arbeitsm. P. H. Lenschow vor Schönberg ein todter Sohn. - 24. Jan. Dem Arbeitsm. Lindemann vor Schönberg eine Tochter.

Gestorben: D. 16. Jan. C. H. Reinhard Hose, hiesiger Schustermeister, Nachtwächter emerit., 70 J. 5 M. alt. - D. 20. Jan. Anna Maria Catharina Groth, geb. Wieschendorf, Bäckermeisters=Frau hieselbst, 34 J. 8 M. alt. - 22. Jan. Joh. Fr. Wilh. Sager, Arbeitsm.=Sohn zu Malzow, 1 J. 7 M. alt. - 24. Jan. Maria Elisabet Niehuß, geb. Lüß, Arbeitsm.=Frau hieselbst, angeblich 74 J. alt. - 25. Jan. Catharina Nevermann, geb. Peters aus Zarnewenz, Arbeitsm.=Frau hieselbst, angeblich 40 J. alt. - 26. Jan. Anna H. C. M. Elisabet Wittfoth, Arbeitsm.=Tochter vor Schönberg, 1 J. 1 M. alt.

Copulirt: D. 15. Jan. Hans Joachim Beck, verwittw. Arbeitsmann vor Schönberg, und Arbeitsm.=Wittwe Anna Maria Catharina Maaß vor Schönberg, geb. Evert von Löwitz. - 22. Jan. Hans Blomberg aus Sülsdorf, Arbeitsm. zu Bechelsdorf, und Catharina Buschow zu Petersberg. - Hans Heinrich Grewe aus Niendorf, Arbeitsm. zu Petersberg, und Catharina Maria Bohnhoff daselbst.

Sonntag den 31. Januar.
Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Nachmittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Meteorologische Beobachtungen
Jan.
1869.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
26.
27.
28.
33.61
32.74
32.09
-2.8
-0.2
0.2
0.8
3.0
1.3
WSW
W
SO
2
1
1
trübe.
-
Neb. bed.

Am 26. auf 1[]' 35 Cubikz. Wass. (aus Schnee).


Getreide=Preise in Lübeck.
(pro Sack in Lüb. Crt.)
Weizen20 1/4 - 20Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Roggen15 3/4 - 16Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Gerste15 - 15Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Hafer12 - 12Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen16 - 18Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken17 - 18Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen14 - 15Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 20Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.14 - 14 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.15 - 15 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.32 - 40 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.14 - 16 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans d. St.24 - 32 Schilling (Mecklenburg),
Flickgans d. St.20 - 24 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.8 -9 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf d. Pf.5 - 5 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.10 Schilling (Mecklenburg),
Eier 5 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.6 Schilling (Mecklenburg).


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