No. 8
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 26. Januar
1869
neununddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1869 Nr. 8 Seite 1]

Mit der heutigen Nummer wird das Inhalts=Verzeichniß zum Bundesgesetzblatt 1868 versandt.


- Wie verlautet, wird dem Reichstage in nächster Session der Entwurf eines Heimathsgesetzes vorgelegt, das hauptsächlich die Frage wegen des Unterstützungs=Wohnsitzes in bestimmter Weise zu regeln soll. Dasselbe soll zur Ergänzung des Freizügigkeitsgesetzes dienen.
- Das norddeutsche Bundesheer zählt 803,000 Mann. Die höchsten Commandostellen werden künftig nicht nur mit den Generalen der Infanterie, sondern auch mit Generalen der Cavallerie und Artillerie besetzt werden. Man hat im Kriege von 1866 die Erfahrung gemacht, daß die Verwendung der Cavallerie und Artillerie bei entscheidenden Handlungen deshalb vieles zu wünschen übrig ließ, weil die Divisions= und Corps=Commandeure mit dem eigenartigen Wesen und den Voraussetzungen des richtigen Eingreifens dieser Truppengattungen mangelhaft bekannt waren.
- Es dürfte nicht allgemein bekannt sein, daß auch in der Bundes=Kriegsmarine der einjährig freiwillige Militairdienst abgeleistet werden kann. Junge Seeleute, welche sich nämlich bei der Flotten=Stammdivision mit einem Zeugniß über die auf einer norddeutschen Navigationsschule bestandene Steuermanns=Prüfung, sowie mit einem obrigkeitlichen Führungszeugnisse melden, können als einjährig Freiwillige eingestellt werden, "ohne im Besitze eines Berechtigungsscheins zum einjährigen Dienste zu sein." Personen, welche sonst einen derartigen Berechtigungsschein haben, können ihre Dienstpflicht in der Marine dann ableisten, wenn sie den dafür gestellten Anforderungen genügen. Junge Seeleute von Beruf und Maschinisten, welche die Berechtigung zum einjährig freiwilligen Dienste erlangt haben, genügen ihrer Verpflichtung für die active Marine "ohne zur Selbstbekleidung und Selbstverpflegung verpflichtet zu sein."


Anzeigen.

Vorladung.
Antragsmäßig soll über dasjenige Wohnhaus des Bauunternehmers Carl Oldenburg zu Schönberg, welches daselbst an der Rottensdorfer Chaussee belegen ist, von Rottensdorf kommend links an der Chaussee steht und der Stadt Schönberg zunächst liegt, mit daneben befindlichem zu 22 Bauplätzen bestimmten Ackerstück, das als Pertinenz des bezeichneten Wohnhauses angesehen werden soll, ein Hypothekenbuch niedergelegt werden.
Die Grundfläche des Wohnhaus beträgt 13 []Rth., der Straßenantheil dazu 1 []Rth., während der zu 22 Bauplätzen bestimmte Acker eine Größe von 187 []Rth. hat, so daß das ganze Grundstück 201 []Rth. groß ist.
Es werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Freitag den 12. Februar 1869, Morgens 10 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Schönberg, den 20. November 1868.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Auf Antrag Dris. Conrad Plitt für
1) den Buchdruckergehülfen Heinrich Wilhelm Xaverius Kock in Lübeck;
2) den Malermeister Gottlieb Heinrich Carstens in Lübeck;
3) den Arbeitsmann Carl Wilhelm Matthias Gehrtz in Lübeck;
werden hiedurch alle diejenigen
I. welche außer dem Antragsteller Heinrich Wilhelm Xaverius Koch an die im obern Stadtbuche Mar. Quart. Lib. V. fol. 32. auf den Namen seines am 18. Mai 1838 verstorbenen Großvaters, Jochim Friedrich Kock geschriebene sub Nr. 646,10 in der Dankwärtsgrube im Gange belegene Wohnung Erb= oder andere Ansprüche zu haben vermeinen;
II. welche außer dem Antragsteller Gottlieb Heinrich Carstens an die im obern Stadtbuche Mar. Quart. Lib. I. fol. 107 auf den Namen seines am 15. Januar 1847 verstorbenen Vaters Jochim Hinrich Carsten (alias Jochim Heinrich Carstens) geschriebene sub Nr. 646,11 in der Dankwärtsgrube im Gange belegenen Wohnung Erb= oder andere Ansprüche zu haben vermeinen;
III. welche außer dem Antragsteller Carl Wilhelm Matthias Gehrtz an die im obern Stadtbuche Joh. Quart, Lib. I. fol. 82 auf den Namen seines am 31. Januar 1849 verstorbenen Vaters Johann Gottfried Gehrtz geschriebene, sub Nr. 191,4 im Gange in der Balauerfohr, zwischen der Hürter= und Wagemannstraße belegene Bude Erb= oder andere Ansprüche zu haben vermeinen,
aufgefordert und schuldig erkannt, solche Ansprüche binnen doppelter sächsischer Frist vom Erlaß diese Proclams, also spätestens am 19. März 1869 im hiesigen Stadt= und Landgerichte unter dem Rechtsnachteile anzumelden, daß sie widrigenfalls mit ihren Ansprüchen ausgeschlossen und die betreffenden Wohnungen und Bude auf den Namen der resp. Antragsteller umgeschrieben werden sollen.
Lübeck den 18. Dec. 1868.
Das Stadt= und Landgericht.
Zur Beglaubigung W. Gädeke Dr., Actuar.


[ => Original lesen: 1869 Nr. 8 Seite 2]

Holz=Auction.
Am Mittwoch den 27. Januar werde ich in meiner Holzkoppel 55 Faden buchenKluft= und Knüppelholz öffentlich gegen baare Zahlung meistbietend verkaufen.
Die Kaufliebhaber werden ersucht, sich Morgens 9 Uhr daselbst einzufinden.
Öldörp in Lockwisch.


Auctions=Anzeige.
Am Montag, den 1. Februar d. J. von Morgens 9 Uhr an, sollen auf der Törber'schen Büdnerei Nr. 2 zu Rodüchelstorf öffentlich meistbietend gegen baare Zahlung verkauft werden: 1 Kuh, Mobilien, Bett und Leinenzeug, Flachs, Haus= und Küchengeräth, Kleidungsstücke und sonstige Sachen, wozu Kaufliebhaber eingeladen werden.
Rehna, den 9. Januar 1869.
W. Neumann, Amtsprotocollist.


Vom 1. Februar c. ab werden auf der Beschälstation Schönberg die Großherzoglichen Landbeschäler Stradella, Sch.=H. von Paganini, Sohn des Herodes, Neger, schw. H. von Prialas a. d. Danaide, Samson, schw. H. von einem Percheron=Hengst und einer Mecklenb. Stute, Blackcock, schw. H. von Cevevies (Trakehner) zur Benutzung des pferdezüchtenden Publikums aufgestellt sein und zu den bisherigen Preisen decken.
Neustrelitz, den 22. Januar 1869.
Großherzogliches Marstall=Amt.
v. Bernstorff.


Bekanntmachung.
Alle vom 1. Juli 1848 bis ultimo December 1852 gebornen jungen Leute, welche sich zur Zeit in der Stadt Schönberg aufhalten, werden aufgefordert, zwecks Eintragung ihrer Namen in die Militair=Stammrolle am Montag den 1. Februar, Vormittags 10 Uhr, vor dem Magistrate allhier zu erscheinen und ihre Geburtsscheine mitzubringen.
Schönberg, den 25. Januar 1869.
Der Magistrat.


Seifenstein in bester Qualität, pr. Pfund 5 Schilling (Mecklenburg), halten stets vorräthig zur gefälligen Abnahme J. H. Sterly, Dassow. J. Sterly, Selmsdorf.


Linirte und unlinirte Rechnungsbücher, in den verschiedensten Größen und Stärken linirt, von 12 Schilling (Mecklenburg) an sind stets in reichlicher Auswahl zu billigen Preisen vorräthig bei J. P. Bade.


Feuerversicherungsbank für Deutschland in Gotha.
Zufolge der Mittheilung der Feuerversicherungsbank für Deutschland zu Gotha wird dieselbe nach vorläufiger Berechnung ihren Theilnehmern für 1868 ca. 65 Procent ihrer Prämieneinlagen als Ersparniß zurückgeben.
Die genaue Berechnung des Antheils für jeden Theilnehmer der Bank, sowie der vollständige Rechnungsabschluß derselben für 1868 wird am Ende des Monats Mai d. J. erfolgen.
Zur Annahme von Versicherungen für die Feuerversicherungsbank bin ich jederzeit bereit
. Schönberg, den 6. Januar 1869.
Chr. Schrep, Agent der Feuerversicherungsbank f. D.


W. Kolls, Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.


Aerztliches Zeugniß.
Die Wirkung der Stollwerck'schen Brust=Bonbons ist reizmildernd, nach Umständen krampfstillend, vorzüglich aber gelinde auflösend und beruhigend; daher die Anwendung derselben in allen katarrhalischen Hals= und Brustbeschwerden und daherrührender Heiterkeit, nicht als arzneiliches, sondern als diätisches Mittel mit Recht empfohlen werden kann.
Dr. Kopp, Königl. Kreis=, Stadtgerichts= und Polizei=Arzt.
Man findet die Stollwerck'schen Brust=Bonbons echt in versiegelten Packeten mit Gebrauchsanweisung à 4 Sgr. = 6 1/2 Schilling (Mecklenburg) in Schönberg bei Carl Bade; in Dassow bei H. C. Bühring; in Grevismühlen bei Wilh. Hagen und in Rehna bei H. Schreiber.


H. L. Haukohl empfiehlt sein Colonial-Waaren-Geschäft en gros und en detail.
Lübeck, Sandstrasse 1003.


Club im Hause des Herrn Aug. Spehr findet statt am Mittwoch den 3. Februar.
Mittagessen Nachmittags 3 Uhr.


Haus=Verkauf.
Haus Ein in Schlutup vor 5 Jahren neu erbautes Haus, in welchem seither die Häringsräucherei betrieben wurde, nebst Garten mit Obstbäumen und einem Pferdestall, soll unter der Hand verkauft werden.
Kaufliebhaber wollen sich gef. wenden an H. Koch in Schlutup.


Die Verlobung ihrer Tochter Marie mit dem Kaufmann Hrn. Nebermann zu Grevesmühlen beehren sich hiemit statt besonderer Meldung anzuzeigen H. Michaelsen und Frau.
Selmsdorf, den 24. Januar 1869.


Ausverkauf der bei der Inventur zurückgesetzten Manufactur=Waaren zu billigen Preisen August Raspe.
Lübeck 1869.


Ausverkauf der bei der Inventur zurückgesetzten Waaren.
Ludwig Wendt in Lübeck.


[ => Original lesen: 1869 Nr. 8 Seite 3]

43. Berendsohn, Großer Neumarkt, Hamburg. 43.
Nachdem die Inventur meines Lagers beendet, beginnt der alljährlich nur einmal stattfindende Ausverkauf über sämmtliche bei der Inventur theils auf die Hälfte früherer Preise herabgesetzte Waaren, und werden dieselben trotz der außerordentlich niedrigen Preise wie immer zollfrei geliefert, ohne daß der Zoll den geehrten Auftraggebern berechnet wird.
Wollkleider verschiedenster Muster, früher 5 und 6 Mrk., heruntergesetzt zu 3 und 4 Mrk., oder früher 5, 6 und 7, jetzt 3 und 4 ßl. - 5/4 br. Jaspés et changeants, früher 8 und 10 ßl., jetzt 4 1/2 u. 5 ßl. - Schwere façonnirte Ripps, früher 14, jetzt 10 ßl. d. Elle. - Gestreifte reinwollene 6/4 echte Poplins, früher 18 ßl., jetzt 12 ßl. - Halbwoll. schott, carr. do. früher 12, jetzt 8 ßl.
Frühjahrskleider, grau, chamois od. weißgr. Mohair, früher 6, jetzt 3 ßl., - - 100 St. 4/4 Jaconnets früher 4 Mrk. 8 ßl., jetzt 40 ßl. Kleid von 14 Ell., 800 Ell. feine melirte Bareges, früher 6 ßl., jetzt 3 ßl. d. Ell. 200 Ellen schwarze Barege, heruntergesetzt à 2 1/2 ßl. die Elle. 800 Ell. fein. schwarz. seidenartig. Double=Grenadin=Barege, früher 10, jetzt 6 ßl. Ell. - Wiener Glacé=Leinen 2 1/2 ßl. - Extra schön gestreifte wirkliche Wiener Leinen (keine imitirte), früher 7, jetzt 4 1/2 ßl. Ell.
7/4 Woll=Crêpes, früh. 10, jetzt 7 ßl. - 5/4 feiner Mixed=Lüstre, früher 5 u. 7 ßl., jetzt 4 u. 5 ßl. - 5/4 schwer. Mixed=Double=Coating früher 7 ßl., jetzt 4 1/2 ßl. Ell.
Rockstoffe, Wollmoirée, früher 8 u. 9 ßl., jetzt 5 ßl., schwerere früher 12 ßl., jetzt 9 ßl.; brauner Moiré, früher 14, jetzt 10 ßl. - Gestreifter Victoria=, früher 10, jetzt 6 ßl. - 9/4 ponceau Flanell, früher 20, jetzt 16 ßl. - Victoria=Röcke, abgepaßt mit Bord., früher 3 Mrk. 8 ßl., jetzt 36 ßl.
400 Stück Cattun, Cattun, heruntergesetzt zu 36 ßl. pr. Kleid von 14 Ell.
600 Stück fein. französischen (Percales) weißgr. oder halbdunkel, bisher 5 u. 6 ßl, jetzt 4 à 4 1/2 Ell. 400 gelben schlichten Piqué, namentlich für Kinder früher 8 ßl., jetzt 4 1/2 ßl. Ell.
Seidenzeuge, schwarze schwere Lyoner, bisher 30 ßl., jetzt 26 ßl., leichtere ital. Taffete, bisher 24 u. 26 ßl., jetzt 22 ßl. Ell. - 5/4 schwerer Lyoner Taffet mit ausgez. Glanz, früher 44 ßl., jetzt 2 Mrk. 4 ßl. - Gros faille, schwerer gerippt. Seidenstoff, früh. 3 Mrk. 12 ßl., jetzt 40 ßl.
Couleurte Seidenzeuge, früher 20 ßl., jetzt 16 ßl., reichere früher 26 u. 28 ßl. (auch gestreifte) jetzt 22 à 24 ßl.
Echte Sammete, schwarz, früher 40 ßl., jetzt 28 ßl., schwer, früher 3 Mrk., jetzt 40 ßl., braune echte Sammete, bisher 44 ßl., jetzt 24 ßl.
Halbechter schwarz. Patent=Sammet, früh. 24, jetzt 16 ßl. - Schachtelsammet, früh. 12, jetzt 8 ßl.
15 Dutz. seid. Einknottücher, früher 8 ßl., jetzt 4 ßl. d. St. 40 Dutz. seid. Fil=Netze, früher 6 ßl., jetzt 2 ßl. d. St. - 15 Dutz. Schleier, früher 20 ßl., jetzt 12 ßl. d. St. - 10 Dutz. große do. (für Communion u. dgl.), früher 2 Mrk., jetzt 16 ßl.
Weiße Waaren, (theils vom Liegen nur etwas gelb oder malpropre geworden.) Schwere appreturfreie franz. Madapolams, früher 7, jetzt 4 1/2 ßl., in großen Resten jetzt 3 1/2 ßl.Ell. - 8/4 Rockbattiste früher 7, jetzt 4 1/2 ßl. Ell. - 8/4 superfeine Nansoc früher 14, jetzt 9 ßl. Ell. - 5/4 schwere halbleinene Dowlas früher 5, jetzt 3 ßl., leicht beschädigt nur 2 1/2 ßl. Ell., 6/4 schwere halbleinene Dowlas früher 7, jetzt 5 ßl. Ell., 8/4 für Bettücher früher 10, jetzt 8 ßl. - 8/4 superfeine Hemdenhalbleinen (Holland) früher 8, jetzt 5 ßl. Ell. -5/4 Shirtings früher 4, jetzt 3 ßl. - Kleingemusterte Pigues früher 9, jetzt 5 ßl., schwere für Damenwesten früh. 14, jetzt 10 ßl. - 5/4 schwere geplüschte Piques früher 14, jetzt 10 ßl. Ell. - 5/4 kleingemusterte feine Brillantines früher 7, jetzt 4 1/2 ßl. - 6/4 gestr. Demities früher 7, jetzt 4 1/2 ß1. - 6/4 weißgestr. Sateens (engl. Leder) früher 8, jetzt 6 ßl. - 5/4 schwerer Rips früher 12, jetzt 7 ßl., - 12/4 große weiße Pigue=Bettdecken, früher 4 Mrk. 8 ßl., jetzt 3 Mrk. 8 ßl. - Carr. Baumwollenzeuge in blau, roth und weiß (Chellas) für Bettbezüge früher 5, jetzt 3 1/2 ßl. - Schwer. Parchent früher 6, jetzt 4 ßl., gebleichter do., früher 8, jetzt 6 ßl. - 8/4 weiße Mulle früher 7, jetzt 4 ßl. (16 Ell. 3 Mrk. 8 ßl.) - 1000 Ell. 12/4 br. Tarlatan, alle Farben, früher jetzt 4 1/2 ßl. Ell.
Leinen 6/4 feines Bielefelder Leinen, früher 11, jetzt 8 ßl., 6/4 superf. holländisch. Leinen früher 22, jetzt 16 ßl. - Reste feines 6/4 Leinen für Hemdeneinsätze u. dgl. früher 14, jetzt 10 ßl. - 5 1/2 /4 feine Herrnhuter Leinen früher 11, jetzt 8 ßl., 5/4 schweres Hausmachenleinen früher 7, jetzt 4 1/2 ßl., 12/4 do. für Bettücher früher 18, jetzt 14 ßl., 6/4 do. für Küchenschürzen u. dgl. früher 9, jetzt 6 1/2 ßl. - 6/4 Creasleinen früher 8, jetzt 6 1/2 ßl. 50 Dutz. einzelne leicht beschädigte leinene Taschentücher, à 3 Mrk 6 ßl. Dutz. (oder 4 1/2 ßl.) (NB. Nicht unter 1/4 Dutz.) - 40 Dutz. feine früher 10, jetzt 6 ßl., St.
Gardinen, 7/4 hübsche gestreifte oder carr. Mullgardinen mit festonnirter Borde, früher 4 1/2, jetzt 3 1/2 ßl. - 7/4 do. durchgeh. reich brochirt mit festonnirter 1/2 Elle breit. Borde, früher 6 ßl., jetzt 5 ßl. (pr. 38 Ell. 4 1/2 ßl.) 9/4 do. bisher 10, jetzt 8 ßl. (pr. 38 Ell. 7 ßl.) 8/4 brillant damascirte Sieb= und Gaze=Gardinen mit Festons bisher 9, jetzt 8 ßl. (pr. 38 Ell. 7 ßl.), 9/4 breite do. früher 12, jetzt 9 ßl. (pr. 38 Ell. 8 ßl.) - Mullgardinen mit Tüllborde, reich gestickt do. früher 12, jetzt 8 ßl. 10/4 Wolldamaste (reine Wolle), alle Farb., früher 36, jetzt 28 ßl.
Reste. Wollstoffe 2 à 3 ßl., 6/4 do. 4 ßl., Reste 6/4 geblüum. Jaconnet (theils zu Kleid.) 2 1/2 ßl. - Reste Wollbareges à 8 ßl. - Reste Cattune, theils zu Kleid. 2 1/4 Ell. - Reste weiß. klein gemusterter Piques à 3 ßl. Ell. - Reste weisen od. grauen Schirting 2 ßl. - Reste Meuble=Cattun 2 1/2 ßl. - Große 10/4 Reste schwarzer schwerer Doublestoffe früher 24, jetzt 14 ßl., extraschwer früher 40, jetzt 24 ßl., do. mit untergewebtem Plüschfutter, früher 3 Mrk. 8 ßl., jetzt 40 ßl. - Reinwollene Buckskins früher 3 Mrk., jetzt 36 ßl. (pr. Hose und Weste), jetzt 8 Mrk. 8 ßl.) - 5/4 rein woll. mel. dunkle Buckskin Reste von 1 1/4 bis 5 Ell., leicht an der Kante beschädigt, bes. für Knaben, heruntergesetzt à 24 ßl. Elle. - Reste schwarz. Doeskin (Satin) für Herren, früher 5 Mrk. 8 ß ., jetzt 4 Mrk. 8 ßl. - Reste 10/4 schwarzes Tuch früher 5 Mrk. 8 ßl., jetzt 4 Mrk. 8 ßl. - Reste 10/4 fein Halbtuch, schwarz oder braun, früher 44 ßl., jetzt 36 ßl. - Reste fein 10/4 schwarz. Tricot früher 44 ßl., jetzt 2 Mrk. - Große Reste schwarz. Orleans für Stoßfutter 2 à 3 ßl. Elle, feinere Reste 3 ßl. Elle. - Reste carr. Gingham, leicht beschädigt, 2 ßl. Elle. - Reste blaugraun Fanell, früher 12, jetzt 8 ßl. - Schwarzer Sammet (fleckig), früher 10, jetzt 5 ßl. die Elle.
Frankirte Aufträge werden gegen Cassa oder Postvorschuß ausgeführt. Entgegen dem sonstigen Geschäftsprincip können des überhäuften Platzgeschäftes halber, "während des Ausverkaufs" durchaus keine Anforderungen auf Proben berücksichtigt oder solche versandt werden, jedoch wird jede Ordre bei gef. genauer Angabe der Farben etc. aufs Sorgfältigste und möglichst rasch effectuirt und wie während des ganzen Jahres nicht convenirende, selbst abgeschnittene Artikel getauscht mit Ausnahme von Resten die weder getauscht noch zurückgenommen werden.
Herrm. Berendsohn. Hamburg.


[ => Original lesen: 1869 Nr. 8 Seite 4]

Freitag den 22. Januar und folgende Tage Diesjähriger Ausverkauf von Manufactur-Waaren, darunter auch Damenmäntel und Jaquettes, zu bedeutend herabgesetzten Preisen.
Lübeck, Klingberg, 927.
U. Beermann & Co.


Ausverkauf von Manufacturwaaren.
Wegen Aufgabe meines Manufacturwaaren=Geschäftes verkaufe sämmtliche Vorräthe zu und unter Einkaufspreisen gegen baare Zahlung. Besonders mache aufmerksam auf eine große Partie: Tuche und Buckskins, Umschlagetücher, schwarze und couleurte Kleiderzeuge, Band u. v. A. in den neuesten Mustern.
Ratzeburg, den 19. Januar 1869.
Moritz Stein.


Water-Twist jetzt in ganz vorzüglicher Qualität empfiehlt Carl Kreutzfeldt.
Lübeck, große Burgstraße 723.


Pferdedecken empfiehlt billigst Carl Kreutzfeldt.
Lübeck, gr. Burgstraße 723.


Die Unterzeichneten schreiben Wechsel auf alle Plätze Nord= und Süd=Amerika's und vermitteln Auszahlungen daselbst. Wechsel auf die Hauptplätze Australiens; in China, Japan und Ostindien auf Bombay, Calcutta, Ceylon, Hongkong besorgen dieselben billigst.
Ferner empfehlen sie sich zum Ein= und Verkauf aller Staatspapiere, Eisenbahn=Actien, Prioritäts=Obligationen, Prämien=Loosen, überhaupt aller courshaltenden Papiere, vermitteln alle Zeit= und Prämien=Geschäfte unter Berechnung von 1/4 % Provision inclusive aller Spesen.
Rostock, im Januar 1869.
Weber & Winkler, Bank= und Wechsel=Geschäft.


Gesucht wird zu Ostern ein Lehrling in die Malerlehre nach Lübeck unter sehr günstigen Bedingungen. Näheres in der Exped. d. Bl.


Knaben, welche die Schulen Lübecks besuchen sollen, finden bei einer Familie daselbst unter annehmbaren Bedingungen freundliche Aufnahme. Näheres in der Exped. d. Bl.


R. Reimann's Eis-Pomade, anerkannt berühmtestes Mittel zum Kräuseln der Haare und Beförderung des Haar- und Bartwuchses. Nur ächt in der Niederlage bei Herrn Joh. Heinr. Ruesch in Lübeck.


Mit dem heutigen Tage habe ich neben meinem Korngeschäfte eine Colonial- und Materialwaaren-Handlung eröffnet, und empfehle mich einem geehrten Publikum Schönbergs und der Umgegend unter Zusicherung prompter und reeller Bedienung.
Achtungsvoll P. H. Schröder.
Schönberg, den 12. Januar 1869.


Apfelsinen, Citronen, Traubrosinen, getrocknete Bibbeeren, weiße Bohnen, türkische und böhmische Pflaumen u. s. w.; ferner eine Auswahl von Flachs empfiehlt H. Hein vor Schönberg.


Meteorologische Beobachtungen
Jan.
1869.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
22.
23.
24.
25.
43.04
40.77
39.14
37.76
-7.0
-5.2
-4.3
-4.0
-1.8
-2.7
-0.2
-1.0
NW
W
W
SW
0
1
1
2
trübe.
-
heiter.
trübe.


Getreide=Preise in Lübeck.
(pro Sack in Lüb. Crt.)
Weizen20 - 20Mark (Lübeck)10Schilling (Mecklenburg)
Roggen15 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste15 1/2 - 15Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Hafer12 - 12Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Erbsen16 - 17Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken17 - 18Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen14 - 15Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 20Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.14 - 14 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.15 - 15 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.32 - 40 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.24 - 28 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.12 - 16 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.8 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg),
Gänse d. Pf.8 - 9 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans d. St.24 - 34 Schilling (Mecklenburg),
Flickgans d. St.20 - 24 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.8 -9 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf d. Pf.9 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.10 Schilling (Mecklenburg),
Eier 5 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Karpfen d. Pf.10 - 11 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.6 Schilling (Mecklenburg).


Hiezu eine Beilage.


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1869 Nr. 8 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 8 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 26. Januar 1869.


- Die norddeutschen Regierungen sollen darüber einig sein, den Reichstag nicht vor Ostern einzuberufen. Daß der Reichstag gleich nach Ostern zusammentreten soll, ist anzunehmen.
- Der belgische Kronprinz ist in der Nacht zum 22. d. M. gestorben nach langem schmerzvollen Krankenlager. Der Zustand der unglücklichen Kaiserin Charlotte soll sich gleichfalls verschlimmern. Das belgische Königshaus wird schwer heimgesucht!
- Aus Schweden kommen wieder traurige Nachrichten. Mißernte und Arbeitslosigkeit lassen das Schlimmste für den strengen Winter erwarten, da sich schon jetzt an manchen Orten die Hungersnoth eingestellt hat, so z. B. in Smaland bei Jönköping und auf Oeland. - Der Betrieb der Lübeck=Kleinen Eisenbahn soll bekanntlich mit dem 1. Januar 1870 dem Verkehr übergeben werden. Zu diesem Ende sind die Erdarbeiten gleichzeitig an verschiedenen Stellen der Bahnstrecke mit der größten Energie in Angriff genommen. Der Schienenstrang selber ist, wenigstens von Kleinen aus, schon ein weites Ende vorgerückt; es sind beiläufig 3 Meilen, welche der Bahnkörper von Kleinen aus bis zur Mecklenburger Grenze mißt und fast zwei Meilen dieser Strecke sind mit Schienen belegt; die letzte Meile ist, sobald das augenblicklich die Arbeiten hemmende Frostwetter gewichen, in 4 - 5 Wochen zu bewältigen. Von Lübeck aus wird man im kommenden Frühjahre gleichfalls mit Vorschiebung des Schienenstranges beginnen. Nach allemdem dürfte es kaum Zweifel leiden, daß der Bau noch im Laufe dieses Jahres beendet sein wird. (M. Z.)
- Die Rumänier (Moldau und Wallachei) halten sich zu großen Dingen berufen. Ihr junger Fürst ist ein Hohenzoller aus Sigmaringen, die erste Geige spielt sein früherer Minister Bratiano, ein kluger, verschmitzter Mann, der gut weiß, was er sagt. Der sagte neulich in einer Volksversammlung: Rumänien ist das reichste Land der Welt, man hat den Abkömmling Friedrich des Großen und Napoleons I. zum Fürsten berufen, um aus dem Lande zu machen, was der alte Fritz aus den Einöden des deutschen Nordens gemacht hat.
- Drei Damen vom höchsten Adel in Spanien haben dem Marschall Serrano einen von 15,000 Frauen unterzeichneten Protest gegen die Einführung der Religionsfreiheit überreicht.
- Preußen hat soeben die Säcke und Fässer, in welchen im Jahr 1866 die Kriegsentschädigungen von Bayern etc. baar eingesendet wurden, für 373 Thaler verkauft.
- Der Reingewinn der Spielhölle in Wiesbaden und Ems hat im Jahre 1868 860,000 fl. betragen; die Hälfte davon haben sie diesmal zum Kurfonds abgeben müssen.
- Seit uralten Zeiten wird der 2te Sonntag im Januar in Meisterschwanden und Fahrwaagen im Aargau der Maidlesonntag genannt. An diesem Sonntag führen die Maidle die jungen Bursche zu Tisch und Tanz, traktiren sie mit Wein und Braten und halten sie zechfrei. Auch beim Gesang fangen die Mädchen an und dirigiren die Musik. So war's auch diesmal.
- Wie riesenhaft der Wasserdruck ist, gegen den das atlantische Kabel zu kämpfen hat, zeigt eine Thatsache, die noch nicht bekannt sein dürfte. Wenn ein Schiff auf der Fahrt nach Amerika die Region der großen Tiefen erreicht hat, wird dem Reisenden gewöhnlich folgender interessante Versuch gezeigt: Eine Flasche Champagner, die vollkommen unberührt und verschlossen ist, wird mit dem Senkblei so tief wie möglich hinabgelassen und nach einigen, vielleicht zehn Minuten wieder heraufgezogen. Statt des Champagners findet man jetzt beim Ablösen des Drahtes und Oeffnen des Korkes eitel Meerwasser, trotzdem der Flaschenverschluß unversehrt war. Der starke Druck der über der Flasche lastenden Wassersäule hat nämlich das schwerere Meerwasser durch die Poren des Korkes und des Glases hineingepreßt, während der leichtere moussirende Wein herausgedrückt wurde. Kauft also keinen Champagner, der den Ocean passirt und dies Meerwunder erlebt hat.
- Ein Brauer in Essen ließ einen Keller graben und trieb die Arbeiter zur Eile an, weil Winter und Frost nahte, aber die Arbeit wollte nicht vorwärts. Plötzlich änderte sich die Sache, die Arbeiter stellten sich vor der Zeit ein, gruben mit merkwürdigem Eifer und waren wie verwandelt; sie wollten selbst mit dem Arbeitgeber nicht mehr plaudern, sondern sagten: bei der Arbeit muß man Niemand stören. Als der Grund 30 Fuß tief gegraben war, mußten sie fast mit Gewalt zum Einstellen der Arbeit gezwungen werden. Wie kam das? Ein alter irdener, von Salz zerfressener Topf hatte dies Wunder bewirkt. Dieser Topf war in der Erde gefunden worden und in ihm ein Pergamentstreifen, auf dem in alter Schrift zu lesen war: "Hierunder ligt vill Geld begrawe, - Und wer et fint', der soll et hawe. - Gedenke der Armen." Wer aber den Zaubertopf dort heimlich vergraben hatte, das war der Brauer.
- In Genf hält ein Herr Rüfler auf Verlangen des landwirtschaftlichen Vereins öffentliche Vorträge über die in Frankreich gestellte Frage, ob der Ackerbau bei reichen Ernten und niedern Kornpreisen bestehen könne.
- In dem großen Rhöndorfe N. fiel der alte messingene Kronleuchter in der Kirche herunter und zerbrach; die Bruchstücke desselben mit andern von zerbrochenen Rauchfässern lagen Jahr und Tag in einem Winkel und wurden endlich dem Messing=, Gold= und Silber=Arbeiter Wachingen in Volkach am Main überbracht, damit er ein Rauchfaß für den gewöhnlichen Gebrauch herstelle und die werthlosen Stücke nach dem Gewichte in Anrechnung bringe. Der Mann arbeitete fleißig und überbrachte endlich der Kirche ein neues Rauchfaß von Silber. Allgemeines Erstaunen, der brave Mann mußte das Räthsel selber lösen. Die anscheinend wertlosen Stücke waren von Wachinger bei genauer Untersuchung als Silber erkannt worden; er sagte nichts, sondern bereitete der Gemeinde die schöne Ueberraschung.


Der Zigeuner.
(Erzählung von Friedrich Friedrich.)
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1869 Nr. 8 Seite 6]

Der Zigeuner.
(Erzählung von Friedrich Friedrich.)
(Fortsetzung.)


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