No. 10
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 02. Februar
1869
neununddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1869 Nr. 10 Seite 1]

- Schönberg. Wie wir hören, wird der berühmte Pianist, Herr Sigismund Blumner, am Sonntag den 14. Februar hieselbst in "Spehr's Hotel" ein Concert veranstalten unter Mitwirkung der ausgezeichneten Sängerin Frau Emma Wernicke=Bridgeman aus London, worauf wir unsere Leser hiedurch noch besonders aufmerksam machen. Ueber die künstlerischen Leistungen des Concertgebers, deren die Kunstberichte großer Zeitungen bei jeder Gelegenheit mit Auszeichnung gedenken, äußert sich ein Leipziger Kunstblatt wie folgt: "Herr Blumener erntete durch seinen gediegenen Vortrag großen Beifall und wiederholten Hervorruf. Die Vorzüge seines Spiels kennzeichnen sich durch einen sehr gut ausgebildeten Anschlag, welcher in allen Schattirungen auf das vorteilhafteste zur Geltung kommt: Er beherrscht die ganze Technik mit spielender Leichtigkeit, er entfaltet ein gutes Staccato, elegant ausgeführte Octavengänge und perlrunde Coloraturen. Die Ausbildung der linken Hand ist bekanntlich eine der größten Schwierigkeiten; vielen Clavierspielern gelingt es nicht, den erforderlichen Grad der Fertigkeit zu erlangen. Der Concertgeber bewies aber, daß er das von Natur aus etwas ungeschickte Glied sehr gut geschult hat. In der Prudent'schen Etude, ein glanzvolles Effectstück, zeigte er seine Virtuosität in Ueberwindung der Schwierigkeiten und bekundete hierdurch hinreichend, daß er auch den Anforderungen moderner Concertstücke gerecht zu werden vermag. Nach geistiger Seite hin bezeichnen wir als einen Vorzug seines Spiels die klare Gruppirung aller Gedankenfolgen, das gleichsam plastische Hinstellen der Tongebilde, gänzlich frei von Manierirtheit und affectirtem Wesen, also die gesunde natürliche Darstellung." - Schließlich sei noch erwähnt, daß Herr Blumner einen Concertflügel des Hoffabrikanten C. Bechstein in Berlin mit sich führt.
- Die Verordnung über die Beschlagnahme des Vermögens des Königs Georg von Hannover ist am 29. d. M. vom preußischen Abgeordnetenhause genehmigt und zugleich beschlossen worden, daß dieselbe nur mit Zustimmung des Landtages, also durch ein Gesetz, aufgehoben werden soll.
- Zur Conferenz wird der N. P. Z. aus Paris geschrieben, daß Nachrichten aus Athen eingegangen seien, nach welchem das griechische Cabinet in Bezug auf die Beschlüsse der Conferenz nachgegeben hat.
- Der arme Königssohn in Belgien hat lange und furchtbar gelitten bis er starb. Der Jammer übermannte oft den Vater und König, er ging vom Krankenbett hinaus in den Park und weinte bitterlich. Bei dem Begräbniß mußte er sich auf seinen Bruder, den Grafen von Flandern stützen, um sich aufrecht zu halten.
- Der Chef des Hauses Rothschild in Wien, Baron Anselm v. Rothschild, hat dem Vorstand der israelitischen Cultusgemeinde 200,000 fl. zum Baue eines israelitischen Krankenhauses, in welchem 100 Betten Raum finden sollen, angeboten. Es wird nur die Bedingung daran geknüpft, daß am Giebel des Hauses der Name des verstorbenen Vaters, Salomon Freiherr v. Rothschild, angebracht werde.
- In Leipzig herrscht noch die Sitte, daß die Eltern derjenigen Kinder, welche die Wohlthat des Freiunterrichts genießen, im Amtsblatt öffentlich genannt werden.
- In Schneeberg hat ein verruchter Sohn seinen 74jährigen Vater, den Böttcher Leisching , mit dem Hammer erschlagen, weil er ihm kein Geld geben wollte.
- In Wien verweilt Daud Pascha , der fähigste aller türkischen Minister. Er unterhandelt mit Oesterreich über den Bau der rumelischen Eisenbahnen, durch welche Constantinopel mit dem europäischen Bahnnetze verbunden und zu dem größten Stapelplatze des Welthandels erhoben werden soll. Daud Pascha ist Armenier, hat in Berlin studirte sich daselbst den Doctorhut und einen Sitz in der Akademie erworben, kennt die europäischen Sitten und Einrichtungen wie kein Anderer und ist der erste Christ, der türkischer Minister (Handelsminister) wurde.
- Im letzten Seekriege zwischen Frankreich und England gingen innerhalb 22 Jahren 32 Linienschiffe, 68 Fregatten, 50 Kanonenboote außer einer Menge kleinerer Schiffe verloren. Ein Jahrhundert verbraucht nach einer 1850 angestellten Berechnung etwa 2000 Linienschiffe und 3-400,000 andere Kriegs= und Handelsfahrzeuge, da die Seetüchtigkeit eines Schiffes nicht länger als 20 Jahre dauert. Zur Herstellung eines Linienschiffes von nur 72 Kanonen braucht man 2000 Tannen oder 40,000 Center Holz. Rechnet man 25 hundertjährige Eichen auf einen Scheffel (60 []Ruthen) Aussaat Land, so gehören zur Erbauung eines solchen Schiffes nicht weniger als 40 Morgen Wald.
- Der Vorsteher in Hundsfeld in Bayern hatte Sorge über das viele Heirathen. Er klingelte die Gemeinde zusammen und sprach: Liebe Nachbarn, die neuen Gesetze erlauben Jedem das Heirathen, wir können es Niemandem wehren, es nimmt aber in unserm Dorfe so überhand, daß wir am Ende nur lauter arme Leute haben. Wir müssen ihnen das Heirathen auf andere Weise verleiden und zwar so: Jeder Ortsnachbar, der einem Armen eine Wohnung vermiethet, zahlt 50 Gulden Strafe in die Armenkasse. Stimmen wir ab! -Es gab ein arges Durcheinander, aber abgestimmt wurde nicht.
- In Göttingen haben 2 Studenten aus Holstein ein Pistolenduell gehabt. Die Schüsse fielen zugleich. Der eine Student fiel sofort, der andere wurde verhaftet. (Wann wird endlich dies Duellunwesen auf den Universitäten aufhören?)
- Das Gewerbe, welches die Zigeuner treiben, muß ein sehr einträgliches sein. Eine Bande, die sich jetzt in Königsberg in Preußen aufhält, hat durch ihren Hauptmann der Regierung eine Caution von 6000 Thalern offerirt, wenn ihr der Aufenthalt um eine kurze Frist verlängert wird.
- In Burgos (Spanien) wurde der Gouverneur in dem Dom von Klostermönchen ermordet und sein Leichnam durch die Straßen geschleppt. Viele Mitglieder des Domkapitels sind verhaftet, Sie waren in der Kirche anwesend, ohne dem Morde zu wehren. Der Gonverneur wollte im Auftrage der Regierung die Archive untersuchen. - Vor dem Palaste des päpstlichen Gesandten in Madrid gab's stürmische Auftritte, das Volk verlangt seine Abreise.
- (Egs.) Herr B. zu St. bei Grevesmühlen

[ => Original lesen: 1869 Nr. 10 Seite 2]

schickte kürzlich seinen schwedischen Knecht nach Wismar, um Sachen von dort mit seinem Zweispänner=Fuhrwerk holen zu lassen. Auf dem Rückwege von dort - es ist inzwischen Dämmerung geworden -fährt er einen ziemlich steilen Berg hinunter aber im Sommerweg der Chaussee, der bei feuchter Witterung nicht befahren werden darf. Unglücklicherweise kommt der Chaussee=Wärter, der ihm 1 Thlr. Strafe abverlangt. Der arme Schwede, welchem die Mecklb. Chausseegesetze wie die deutsche Sprache noch so ziemlich Geheimnisse sind, vergeht natürlich nichts von dem Schelten des Wärters, erschrickt aber furchtbar und glaubt, da der Chaussee=Polizist von Thalern (also von Geld) spricht, es sei auf einen Raub abgesehen und sagt, er habe nichts. Wüthend darüber, greift der Gegner dem Pferde in die Zügel und der Schwede verbittet sich unter Drohung einen solchen Eingriff; es erfolgt eine Gegendrohung, und in Folge dessen beginnt eine gemüthliche Keilerei, die, auf Gegenseitigkeit abgesehen, blaue Augen hinterläßt. Der schwedische Knecht gewinnt schließlich die Oberhand, fährt, seinen Gegner aus dem Wege räumend, nach Hause und erzählt dort - natürlich schwedisch - sein Abenteuer. Erst am Tage darauf hat sich die Geschichte durch Einreichung der Klage bei Hrn. B. aufgeklärt. F.


Der Zigeuner.
(Erzählung von Friedrich Friedrich.)
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1869 Nr. 10 Seite 3]

Der Zigeuner.
(Erzählung von Friedrich Friedrich.)
(Fortsetzung.)


Unter heutigem Dato sind folgende Firmen in's Handelsregister eingetragen:

1) sub Nr. 29 Fol. XVI
Firma: Bernhard Drenkhahn.
Ort der Niederlassung: Schönberg
Name u. Wohnort des Inhabers: Kaufmann Bernhard Drenkhahn.
2) sub Nr. 30 Fol. XVII
Firma: P. H. Schröder.
Ort der Niederlassung: Schönberg.
Name u. Wohnort des Inhabers: Krämer Peter Heinrich Schröder in Schönberg.
3) sub Nr. 31 Fol. XVIII
Firma: J. Borchert.
Ort der Niederlassung: Carlow.
Name u. Wohnort des Inhabers: Krämer Johannes Borchert in Carlow.
4) sub Nr. 32 Fol. XIX
Firma: H. Hein.
Ort der Niederlassung: Schönberg.
Name u. Wohnort des Inhabers: Krämer Friedrich Heinrich Hein in Schönberg.
5) sub Nr. 33 Fol. XX
Firma: J. Hagen.
Ort der Niederlassung: Herrnburg.
Name u. Wohnort des Inhabers: Krämer Johann Joachim Hagen in Herrnburg.

Schönberg, im Fürstenthum Ratzeburg, den 30. Januar 1869.
Das Handelsgericht.
W. Saur.
A. Dufft.


Präclusiv=Bescheid.
Gegen alle diejenigen, welche ihre Ansprüche auf das unterm 26. November d. J. erlassene betreffende Mortifications=Proclam nicht angemeldet haben, ist die angedrohte Präclusion erkannt, und die am 15. October 1858 für den weil. Schullehrer und Küster in Seedorf, Heinrich Dietrich Peters ausgefertigte und auf der Hufenstelle des Hauswirths Carsten Jochen Heinrich Mirow zu Kl. Zecher Fol. 3 eingetragene Obligation über 100 Rthlr. N 2/3 zv. mortificirt worden, dem nunmehrigen Gläubiger aber Ausfertigung einer neuen Obligation zugesichert.
Gericht Zecher d. 27. Januar 1869.
Sachau.


Die zum Törber'schen Nachlaß gehörende Büdnerei Nr. 2 zu Roduchelsdorf (Grundfläche 705 []Ruthen, Canon 15 1/5 Scheffel) wird auf Antrag der Erben am 16. Februar d. J., Morgens 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtsgericht öffentlich meistbietend verkauft.
Gadebusch, den 18. Januar 1869.
Großherzogliches Amtsgericht Rehna.


Vom 1. Februar c. ab werden auf der Beschälstation Schönberg die Großherzoglichen Landbeschäler Stradella, Sch.=H. von Paganini, Sohn des Herodes, Neger, schw. H. von Prialas a. d. Danaide, Samson, schw. H. von einem Percheron=Hengst und einer Mecklenb. Stute, Blackcock, schw. H. von Cevevies (Trakehner) zur Benutzung des pferdezüchtenden Publikums aufgestellt sein und zu den bisherigen Preisen decken.
Neustrelitz, den 22. Januar 1869.
Großherzogliches Marstall=Amt.
v. Bernstorff.


Die Mecklenburgische Lebensversicherungs= und Spar=Bank in Schwerin schließt Lebensversicherungen, Leibrenteversicherungen, Kapital=Einlage=, Darlehns= und alle sonstigen Geld=, Inkasso= und Commissions=Geschäfte durch die unterzeichnete Agentur zu den vortheilhaftesten Bedingungen ab. Die Geschäfts=Prospekte (Nr. I. für Lebensversicherungen, Nr. II. für Leibrentenversicherungen, Nr. III. für Spar=Bank=Geschäfte) sind bei derselben unentgeltlich zu entnehmen und wird jede gewünschte nähere Auskunft bereitwilligst ertheilt. Die von der Gesellschaft an die Lebensversicherten zur Vertheilung disponirten mittleren Dividenden betragen für die drei letzten Jahre resp. 36, 36 und 32 Procent der eingezahlten Prämie.
Agentur Schönberg.
J. P. Bade.


Water-Twist jetzt in ganz vorzüglicher Qualität empfiehlt Carl Kreutzfeldt.
Lübeck, große Burgstraße 723.


Pferdedecken empfiehlt billigst Carl Kreutzfeldt.
Lübeck, gr. Burgstraße 723.


Haus=Verkauf.
Haus Ein in Schlutup vor 5 Jahren neu erbautes Haus, in welchem seither die Häringsräucherei betrieben wurde, nebst Garten mit Obstbäumen und einem Pferdestall, soll unter der Hand verkauft werden.
Kaufliebhaber wollen sich gef. wenden an H. Koch in Schlutup.


Wiener Märzenbier und Erlanger Bier auf Flaschen empfiehlt Wilh. Heincke.


Knaben, welche die Schulen Lübecks besuchen sollen, finden bei einer Familie daselbst unter annehmbaren Bedingungen freundliche Aufnahme. Näheres in der Exped. d. Bl.


Arco Ein kleiner rothbrauner Hund mit weißer Brust, ein sog. Schweißhund, mit ledernem Halsbande, auf den Namen "Schweiz" hörend, ist vor einigen Tagen nach der Richtung Rodenberg, Papenhusen und weiter entlaufen. Wer denselben wiederbringt oder Auskunft über ihn ertheilt, erhält angemessene Belohnung bei M. v. Päpke.
Lütgenhof bei Dassow.


Ammen, Köchinnen, Kindermädchen, Kutscher und Knechte können zum 1. Mai und gleich gute Plätze erhalten durch das Nachweisungs=Comptoir von J. A. Hoffmann in Lübeck, gr. Burgstraße 592.


2 Mamsellen, welche im Hausstande erfahren, bei Kindern den ersten Unterricht in Schularbeiten und in der Musik ertheilen können, können sogleich nachgewiesen werden durch das Nachweissungs=Comptoir von J. A. Hoffmann in Lübeck, gr. Burgstraße 592.


Jeden Sonnabend fährt mein Omnibus von Rehna über Schönberg nach Lübeck.
Abfahrt von Schönberg (vom Hause des Ackerbürgers Spehr):

Morgens 6 Uhr nach Lübeck, und
Abends 6 1/2 Uhr nach Rehna.

J. Ditz, Omnibusbesitzer.


W. Kolls, Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.


[ => Original lesen: 1869 Nr. 10 Seite 4]

Freitag den 22. Januar und folgende Tage Diesjähriger Ausverkauf von Manufactur-Waaren, darunter auch Damenmäntel und Jaquettes, zu bedeutend herabgesetzten Preisen.
Lübeck. Klingberg, 927.
U. Beermann & Co.


Oesterreichische Staatspapiere.
Die laut Gesetz vom 20. Juni 1868 festgestellte Umwandlung der verschiedenen Gattungen österreichischer Effecten in eine einheitliche Schuld besorgt kostenfrei Meyer Cohn Berlin. 11. Unter den Linden.


Ausverkauf der bei der Inventur zurückgesetzten Waaren.
Ludwig Wendt in Lübeck.


Liebig's Fleisch-Extract
Nur ächt, wenn jeder Topf mit Unterschrift der Herren Baron J. v. Liebig und Dr. M. v. Pettenkofer versehen.
Detail=Preise für ganz Deutschland in Töpfen von


1/1 Pfund 1/2 Pfund 1/4 Pfund 1/8 Pfund
3 Taler (Mecklenburg) 8 Schilling (Mecklenburg) 1 Taler (Mecklenburg) 32 Schilling (Mecklenburg) 44 Schilling (Mecklenburg) 24 Schilling (Mecklenburg)

zu haben bei Aug. Spehr.
Schönberg, den 31. Januar 1869.


Bergedorfer Actien-Bier.
Bestellungen auf obiges Bier werden sowohl in meinem Comptoir, Fleischhauerstraße Nr. 78, wie bei Hrn. August Wecker, Königsstr. Ecke der Pfaffenstraße Nr. 671, entgegengenommen und prompt ausgeführt.
Der Preis ist pr. Hamburger Tonne von 500 Seideln Crt. Mrk. 35, und pr. 1 Dutzend 1/2 Originalflaschen 1 Mrk. 2 ßl. frei ab hier.
Bei Versendung von Flaschenbier werden die Flaschen und die Verpackung billigst berechnet und zum selben Preise wieder retour genommen.
Die Flaschen sind mit dem Stempel der Brauerei versehen und die Korken gleichfalls auf beiden Seiten gestempelt.
Lübeck, den 31. Januar 1869.
J. L. Vogt.


Gesucht wird zu Ostern ein Lehrling in die Malerlehre nach Lübeck unter sehr günstigen Bedingungen. Näheres in der Exped. d. Bl.


Ein junger Mensch, welcher Lust hat, die Schneiderei zu erlernen, kann Unterkommen finden bei H. J. Ollrogge, Schneider.


Ein Sohn rechtlicher Eltern, der Lust hat, das Schuhmacherhandwerk zu erlernen, kann zu Ostern eine Stelle erhalten bei W. Hagen, Schuhmachermeister.


In einem Kirchdorfe des Fürstenthums ist ein Bauplatz mit 5 Scheffel Aussaat Acker billig zu verkaufen. Näheres in der Exped. d. Bl.


Wer noch Forderungen an den verstorbenen Tischlermeister J. Grevsmühl zu machen hat, wird hierdurch aufgefordert, dieselbe innerhalb 14 Tagen bei dem Unterzeichneten anzumelden; imgleichen bitte ich Alle, welche dem Verstorbenen noch schuldig sind, diese ihre Schuld gleichfalls innerhalb 14 Tagen zu berichtigen.
H. Meyer, als Vormund der Grevsmühl'schen Minorennen.


Apfelsinen, Citronen, Traubrosinen, getrocknete Bibbeeren, weiße Bohnen, türkische und böhmische Pflaumen u. s. w.; ferner eine Auswahl von Flachs empfiehlt H. Hein vor Schönberg.


Für meine Tuch=, Manufactur= und Materialwaaren=Han dlung suche ich sofort oder zu Ostern einen Sohn rechtlicher Eltern als Lehrling unter annehmbaren Bedingungen.
Gadebusch 1869.
J. C. Schröder.


Die Unterzeichneten schreiben Wechsel auf alle Plätze Nord= und Süd=Amerika's und vermitteln Auszahlungen daselbst. Wechsel auf die Hauptplätze Australiens; in China, Japan und Ostindien auf Bombay, Calcutta, Ceylon, Hongkong besorgen dieselben billigst.
Ferner empfehlen sie sich zum Ein= und Verkauf aller Staatspapiere, Eisenbahn=Actien, Prioritäts=Obligationen, Prämien=Loosen, überhaupt aller courshaltenden Papiere, vermitteln alle Zeit= und Prämien=Geschäfte unter Berechnung von 1/4 % Provision inclusive aller Spesen.
Rostock, im Januar 1869.
Weber & Winkler, Bank= und Wechsel=Geschäft.


Meteorologische Beobachtungen
Jan.
1869.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
29.
30.
31.
1.
30.78
33.95
31.53
29.28
2.0
3.7
3.0
5.2
5.5
5.8
7.5
8.4
S
SSW
SSW
SW
1
2
2
2
trübe.
wolkig.
-
trübe.


Getreide=Preise in Lübeck.
(pro Sack in Lüb. Crt.)
Weizen20 1/4 - 20Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Roggen15 3/4 - 16Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Gerste15 - 15Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Hafer12 - 12Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen16 - 18Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken17 - 18Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen14 - 15Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 20Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
 
WeizenmehlNr.0: 26Mark (Lübeck) -Schilling (Mecklenburg),
Nr.1: 24Mark (Lübeck) -Schilling (Mecklenburg),
Nr.2: 19Mark (Lübeck) 8Schilling (Mecklenburg),
pr. 200 Pfund Netto zum Consum.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.14 - 14 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.15 - 15 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.32 - 40 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.14 - 16 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans d. St.24 - 32 Schilling (Mecklenburg),
Flickgans d. St.20 - 24 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.8 -9 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf d. Pf.5 - 5 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.10 Schilling (Mecklenburg),
Eier 5 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.6 Schilling (Mecklenburg).


Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 4.


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


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