No. 83
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 16. Oktober
1868
achtunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1868 Nr. 83 Seite 1]

In Gemäßheit der Verordnung vom 7. August d. J. wird hiermit bekannt gemacht, daß unter den Schafen des Hauswirths Kreuzfeld in Niendorf und der Hauswirthe Sager und Wigger in Törpt die Pocken ausgebrochen sind.
Schönberg, den 14. October 1868.

Großherzoglich Mecklenburgische Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.


- Das norddeutsche Bundesheer zählt gegenwärtig einen Bestand von 12,900 Generalen, Stabs= und Subaltern=Officieren. Von dieser Zahl befinden sich seit dem 1. Oct. allein 1200, mithin beinahe der zehnte Theil, in Berlin vereinigt. Die größere Hälfte davon besteht aus Abcommandirten zu den verschiedenen Militär=Erziehungs= und Bildungsanstalten, technischen Instituten etc., während die kleinere Hälfte aus den dort regimentirten Officieren besteht.
- Im norddeutschen Bundesgebiet sollen während des Jahres 1869 110 neue Telegraphen=Stationen errichtet werden. Die Zahl der Stationen wird dadurch auf 930 wachsen.
- Aus Schwerin schreiben die "M. A.": Das Nothgewerbegesetz vom 8. Juli d. J. hat auch bei uns industrielle Unternehmungen mancherlei Art hervorgerufen. Die Zahl der Kaufleute in der Stadt hat sich bedeutend vermehrt, aber auch jedes größere Bauerndorf hat bereits seinen Materialwaarenhändler aufzuweiten, in mancher Dorfschaft, z. B. Banzkow, existiren deren zwei. Ist auf diese Weise den Kaufleuten in der Stadt eine mehr oder weniger große Concurrenz erwachsen, so wird auch voraussichtlich in nicht zu ferner Zeit den Consumenten in den Städten vom Lande her eine Concurrenz entstehen, die nicht ohne Einfluß sein kann. Schon jetzt verkaufen viele Landleute, namentlich Büdner, Tagelöhner etc. ihre überflüssigen Naturalien an die auf dem Lande wohnenden Kaufleute, sie sparen, wie sie sagen, dadurch den weiten Weg. Die Kaufleute schicken das Gekaufte entweder in großen Quantitäten in die Stadt und verkaufen dasselbe zu verhältnißmäßig hohem Preise, wie man sich täglich auf dem Markte überzeugen kann. Für Geflügel, Butter, Eier etc. werden jetzt Preise gefordert, wie wir sie sonst nicht kannten, oder die Naturalien werden vom Lande aus direkt nach dem Hamburger oder Berliner Markt befördert. Wird es dem Consumvereine, der, wie wir hören, sein Verkaufslokal am 1. November zu eröffnen gedenkt, gelingen, der durch dergleichen Privatspeculationen herbeigeführten Preissteigerung entgegen zu wirken?
- An den Straßenmauern Lissabons finden sich Proclamationen, welche die iberische Union unter König Ludwig von Portugal verlangen. Mehreren Zeitungen zufolge sind dieselben in Spanien gedruckt worden.
- In Paris wird behauptet, daß die spanische Revolution nicht ohne Bedeutung für die internationale Politik Frankreichs gewesen sei. Man versichert, daß wenn Topete den Ausbruch der Revolution nur um wenige Tage verschoben hätte, so würde man das rührende Schauspiel einer officiellen Zusammenkunft in San Sebastian und Biarritz erlebt und schließlich die Ueberzeugung gewonnen haben, daß es sich dabei um Ersetzung der französischen Truppen in Rom durch spanische, im Falle eines Krieges und um eine förmliche Alliance bei Fortdauer desselben gehandelt habe. Die Ereignisse seien dem Tuilerien=Cabinete so überraschend gekommen, und es hätte den Sieg der Revolution für so unmöglich gehalten, daß die Idee einer Garantie Isabellens, oder einer Intervention zu Gunsten derselben gar nicht aufgetaucht sei. Sowie also die Erhaltung Isabellens auf dem Throne die Möglichkeit eines Krieges mit Preußen vermehrt habe, so müsse nun nothwendigerweise ihre Entthronung als eine Garantie mehr für den europäischen Frieden betrachtet werden.
- Die beiden Generale und Parteihäupter der spanischen Revolution, Serrano und Prim, sind am 7. October au der Spitze ihrer Truppen in Madrid unter großem Jubel eingezogen. Sie stiegen sofort auf den Balkon des Königspalastes, umarmten sich vor allem Volk und riefen: Nieder mit den Bourbonen! Serrano neigt sich zur Monarchie, Prim zur Republik. Serrano hat den Gesandten der Großmächte unter der Hand zu verstehen gegeben, die Errichtung einer Republick liege nicht in den Wünschen der Armee. Was aber die Spanier mit ihrem freigewordenen Thron anfangen werden, ist noch unentschieden.
- Napoleon braucht sich keine Mühe zu geben, um die Moral aus der spanischen Revolution zu ziehen; seine Franzosen präsentiren ihm diese Moral auf dem Teller. "Wenn man das Haus seines Nachbars brennen sieht," sagen sie, "so läßt man aus Vorsicht seinen eigenen Kamin fegen." Der Schornsteinfeger, den Frankreich, nöthig hat, heißt - Freiheit.
- Der König von Württemberg hat seinem Gesandten in der Schweiz 2000 Fr. zur Unterstützung der durch die Rheinüberschwemmungen Beschädigten zugehen lassen.
- Der Indianerkrieg in Amerika nimmt täglich eine bedenklichere Gestalt an. Raub und Mord sind in Kansas jetzt an der Tagesordnung; Männer werden zu Dutzenden scalpirt, Kinder und Weiber auf die schrecklichste Weise mißhandelt und verstümmelt. Dagegen sind der amerikanischen Truppen nur wenige, denn in eine Abtheilung concentrirt, könnten sie auf diesen weiten Ebenen nichts ausrichten, und der Krieg verspricht, eine gute Spanne Zeit anzudauern.
- Die italienische Armee besitzt bereits 100,000 Hinterlader, die in entsprechendem Verhältniß unter alle Regimenter vertheilt worden sind.


[ => Original lesen: 1868 Nr. 83 Seite 2]

Anzeigen.

Zur öffentlich meistbietenden Verpachtung der Meierei Menzendorf, welche Johannis 1869 aus der Pacht fällt, ist von dem unterzeichneten Groß= herzoglichen Domainen=Amte Termin auf Sonnabend, den 31. October d. J., Morgens 11 Uhr, anberahmt worden, wozu Pachtliebhaber eingeladen werden.
Dem hohen Kammer= und Forst=Collegio bleibt die Entscheidung über die Annehmlichkeit des Gebots und die Wahl unter den 3 Meistbietenden vorbehalten, und haben diese, falls sie nicht schon Kammerpächter sind, sofort eine Conventionalpön von 2000 Taler (Mecklenburg) Crt. zu bestellen und sich über ihre bisherige Führung und öconomische Tüchtigkeit, sowie über das zur Annahme des Pachtstückes erforderliche Vermögen auszuweiten.
Die Contracts=Bedingungen können in der hiesigen Amts=Registratur eingesehen und das Pachtstück, nach zuvoriger Meldung auf dem Hofe, in Augenschein genommen werden.
Schönberg, den 28. September 1868.

Großherzogl. Mecklenb. Domainen=Amt.
F. Graf Eyben.


Es wird hiemit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die mittelst Verfügung vom 5. December 1866 über den Krämer Klatt aus Schönberg angeordnete Curatel nunmehro wiederum aufgehoben ist.
Schönberg, den 4. October 1868.

Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Am Montag den 19. d. Mts., von Morgens 9 Uhr an, soll im Hause der Ackerbürgerwittwe Boye hieselbst öffentlich meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden, als:

Betten, 35 Pfund Flachs, 16 Pfund Heede, 1 Schatulle, 1 Bolzen heeden Leinen, 1 tannen Kleiderschrank, 1 eichen Koffer, 1 Schaufenster, Manns= und Frauen=Kleidungsstücke, Tische, eichene Laden gute Polsterstühle und noch mehrere Sachen.
Schönberg, den 12. October 1868.
Seegert, Landreiter.


Am Donnerstag den 22. d. Mts., Morgens von 10 Uhr an, sollen im Kruge zu Neschow in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:

10 Bolz. flächsen und 19 Bolz. heeden Leinen, 6 flächs. Bettlacken, 2 Ueberbetten, 3 Unterbetten, 1 Pfühl, 3 Kopfkissen, 1 eich. Kiste, 2 eich. Laden, Frauenkleidungsstücke aller Art, Hausgeräthe u. s. w.
Carlow, den 12. October 1868.
Struck.


Vermischte Anzeigen.

Durch die im Sommer wiederholt durch Gewitter entstandenen Brandschäden vernothwendigt sich für dieses Jahr eine zweite Hebung von 2 Schilling (Mecklenburg) für 100 Taler (Mecklenburg) der Versicherungssumme und wird der Zahlungstag für die Ortschaften noch besonders angezeigt.
Die Direction der Feuerversicherungs=Gesellschaft des Fürstenthums Ratzeburg.


Allen, welche unsern Sohn Clemens August am Dienstag den 13. October zu Grabe begleitet haben, unsern tiefgefühlten Dank!
J. Schweigmann und Frau.


Todes=Anzeige.
Am 11. d. Mts. entschlief zum bessern Erwachen unser guter Vater, der Bäcker=Aeltermann J. Pöhls, welches wir seinen Bekannten hiemit anzeigen.
Um stille Theilnahme bitten die hinterbliebenen Kinder.


Ziegen=Hörner, sowie kurze Pferdehaare, vom Schweif geschnitten, werden gekauft das Pfund à 12 - 14 Schilling (Mecklenburg) bei J. Licht, Bürstenmacher.


Geld, das mir anvertraut wird, kann ich zu jeder Zeit und in jedem beliebigen Posten gegen sichere Hypothek unterbringen zu 4, 4 1/2 und auch 5 Procent Zinsen.
Schönberg, den 5. Oktober 1868.
Kindler, Advocat.


Uhren=Empfehlung.
Einem geehrten Publikum empfehle eine große Auswahl von goldenen und silbernen Anker= und Cylinder=Uhren, ferner alle Sorten Stuben=Uhren, goldähnliche Talmi= und andere Uhr=Ketten zu den verschiedensten und billigsten Preisen.
H. Meyer, Uhrmacher.


Gußeiserne Säulenöfen, Kanonöfen, Circuliröfen, Unteröfen zu Kachelaufsätzen, Mantelöfen etc.
Vorstehende Oefen sind mit Füll=Regulir=Einrichtung zu Wasserheizung, wie auch zu Cokes=, Holz= und Torfheizung vorräthig.
Sparherde (sowie die eisernen, kupfernen und messing. Theile dazu) mit den neuesten erprobten Einrichtungen.
Auch alle sonstigen Guß=Bau=Artikel vom besten Harzer=Guß empfehle zu billigen Preisen.
Heinr. Pragels, Lübeck, Breitestrasse 945, hinterm Markt.


Am 18. d. Mts. eröffne ich mein Flaschenwein-Geschäft und empfehle mich einem geehrten Publikum ganz gehorsamst
Bernhard Drenkhahn.
Schönberg, den 12. October 1868.


Hennings & Lenschau
in Lübeck
Kohlmarkt, Ecke der Sandstraße 270.
empfehlen ihr Lager von
Tuchen, Buckskins, Doubles, Düffels, Kleiderzeuge in den neuesten Mustern, von 4 - 32 Schilling (Mecklenburg),
Double=Mäntel und Paletots, von 4 - 20 Taler (Mecklenburg),
Double=Jacken, von 1 - 5 Taler (Mecklenburg),
Moiré=Röcke in allen Preisen,
Umschlagetücher von 1 1/2 - 40 Taler (Mecklenburg),
Seidenzeuge in allen Preisen,
Seelenwärmer,
Shawls und Tücher für Herren von 16 Schilling (Mecklenburg) bis 3 Taler (Mecklenburg) zur geneigten Abnahme.
Probesendungen werden prompt gemacht.


Zur hohen Beachtung für Bruchleidende.
Der berühmte Bruch=Balsam, dessen hoher Werth selbst in Paris anerkannt und welcher von vielen medicinischen Autoritäten erprobt wurde, welcher auch in vielen tausend Fällen glückliche Kuren hervorbrachte, kann Jederzeit direct brieflich vom Unterzeichneten die Schachtel à 2 Thlr. bezogen werden. Für einen nicht so alten Bruch ist eine Schachtel hinreichend.
J. J. Kr. Eisenhut in Gais,
bei St. Gallen (Schweiz).


[ => Original lesen: 1868 Nr. 83 Seite 3]

Probesendungen auf Verlangen werden prompt besorgt.
Damen=Mäntel und Jacken in großer Auswahl und neuesten Façon,
Kleiderstoffe
aller Art, in den modernsten Mustern, von den billigsten bis zu den feinsten Qualitäten.
Lübeck, Klingberg 927.
U. Beermann & Co.


Lohnendes Einkommen
für Geschäftsleute, namentlich für Inhaber von Droguen-, Materialwaaren, Parfümerie-Geschäften und von Bade-Anstalten.
Bedürfniss halber werden Niederlagen meiner Hoff'schen Malzfabrikate vergeben. Bewerber wollen gute Referenzen angeben und sich auf das Blatt beziehen, wo sie diese Annonce gelesen haben.
Johann Hoff, Königl. Commissions-Rath und Hof-Lieferant in Berlin, Neue Wilhelms-Strasse Nr. 1.


Baugewerkschule Schwerin.
Der Unterricht für Maurer, Zimmerer. Tischler, Schlosser, Maschinenbauer etc. beginnt am 2. November d. J. Die Anmeldungen für's Casernement werden zeitig erbeten.
Schwerin i. M. den 6. August 1868.
Die Direction der Baugewerkschule.


Dr. Pattison's Gichtwatte
das bewährteste Heilmittel gegen Gicht und Rheumatismen aller Art, als: Gesichts=, Brust=, Hals= und Zahnschmerzen, Kopf=, Hand= und Kniegicht, Gliederreißen, Rücken= und Lendenweh u. s. w. Alle anderen Gichtwatten sind nur Nachahmungen. In Paketen zu 12 Schilling (Mecklenburg) und halben zu 7 Schilling (Mecklenburg) bei Wilh. Reincke in Schönberg.


Nähmaschinen für Familiengebrauch.
Nähmaschine
Die älteste Nähmaschinen=Fabrik Deutschlands von
Carl Beermann,
Berlin, Unter den Linden 8 und vor dem Schlesischen Thore,

empfiehlt Nähmaschinen nach Wheeler und Wilson zum Familiengebrauch und zur Fabrikation in tadelloser Ausführung mit Schnur= und Säumvorrichtung ? 38 Thlr.
Verpackung 2 Thlr. extra. - Versendung nach allen Richtungen.


15,050 Thlr. sind zum kommenden Antoni=Termin in hiesigen Landstellen größtentheils gegen hypothekarische Sicherheit und 4 % Zinsen, in Pöste von 200 Taler (Mecklenburg) bis 1200 Taler (Mecklenburg) zu belegen. Näheres bei J. P. Bade.


Sehr schöner Kopfkohl,
per Schock 40 ßl.,
ist zu haben bei Gastwirth F. Fick.
Ich ersuche die geehrten Herrschaften, die darauf reflectiren, sich gef. bald an mich wenden zu wollen.


Eine neue größere Auswahl geschmackvoller Stickereien, angefangene und musterfertige Sachen, sowie sehr hübsche aufgezeichnete Weißstickereien, die verschiedensten Galanteriewaaren, worunter praktische und dauerhafte Haushaltungsgegenstände empfiehlt zu billigen Preisen
Carl Bade.


Den geehrten Herren in Schönberg und auf dem Lande erlaube ich mir anzuzeigen, daß ich von jetzt an alle Arten
Herrengarderobe
in Röcken, Paletots, Beinkleidern und Westen stets fertig vorräthig halte, die ich zu billigen und festen Preisen bestens empfehle.
J. H. Lange, Schneidermeister, vor Schönberg Nr. 128d.


Zahnschmerz Die heftigsten Zahnschmerzen
beseitigen augenblicklich unfehlbar die berühmten
Tooth-Ache Drops.
Verkauf in Originalgläsern à 12 Schilling (Mecklenburg) in Schönberg bei J. P. Bade.
Aehnliche Anzeigen beruhen auf Anmaßung und Fälschung.


Ein junger kräftiger Ziegenbock steht bei mir zum Decken der Ziegen.
J. Trems.


[ => Original lesen: 1868 Nr. 83 Seite 4]

Bruchbänder,
einfache und doppelte in reichlicher Auswahl, verschieden gearbeitet und von den billigsten Preisen an, sowie Suspensor (Tragbeutel), Fontanellbinden, Wundspritzen zu jeglichem Gebrauch, runde und Flügel=Mutterkränze, Milchpumpen oder Warzenzieher, die Warze hervorzuholen und die Milch damit abzunehmen, Warzendeckel zum Gebrauch bei wunder Warze, Gummi=Zahnringe, sehr gut für Kinder beim Zahnen, Gummi=Luftkissen und =Eisbeutel mit festem Verschluß für Kranke, Gummi=Zahnkitt, gut für hohle Zähne, wasserdichtes Zeug, sehr praktisch in Wiegen zum Schutz des Durchnässens für die Betten, sowie ächte Milchsauger von reinem Gummi sind stets zu haben in Schönberg bei
Emil Jannicke, Bandagist und Handschuhmacher.


Uhren!
Alle Sorten Anker= und Cylinderuhren, fast zu en gros-Preisen,
Spindeluhren zum Einkaufspreis und darunter,
14tägige Bronce=Pendulen mit Glaskuppel zu 14 Taler (Mecklenburg),
Amerikanische und andere Stubenuhren von 2 Taler (Mecklenburg) an
empfiehlt bei dauernder Garantie ergebenst
L. A. Vogel, Uhrmacher.


Gußeiserne Keller= und Stallfenster, Dachfenster, Ofenthüren, Ofenröhren, Grabkreuze, Gartenbänke, Rosten und Ofenplatten und emaillirtes Kochgeschirr empfiehlt C. Schwedt.


Geschäfts-Eröffnung.
Den hochgeehrten Bewohnern Schönbergs und der Umgegend die ergebenste Anzeige, daß ich mich hieselbst als Gold- & Silberarbeiter etablirt habe und empfehle mich als solcher zur Ausführung geneigter Aufträge dem geehrten Publikum bestens unter Zusicherung prompter und reeller Bedienung
Hochachtungsvoll Theodor Creutzfeldt,
Siemzerstraße, im Hause des Hrn. Bäckermeister Joh. Greiff.
NB. Reparaturen werden prompt und billig ausgeführt.


Zahn-Leidenden
empfiehlt sich zur Einsetzung von künstlichen Zähnen wie zu allen Zahn=Operationen auf das Gewissenhafteste unter Garantie
Aug. Ed. Stelling, approb. Zahn=Arzt.
Königstraße 670, Lübeck.
Lübeck, den 1. October 1868.


Ziegenbock Ein junger kräftiger Ziegenbock steht zum Decken bereit beim Arbeitsmann Arp vor dem Siemzerthor.


Feierabend.
Der Unterricht in der Gewerbeschule des "Feierabend" beginnt wieder am Dienstag den 20. Oct. Abends 8 Uhr.
Unterrichtsgegenstände sind : Montags vierstimmiger Gesang für den Männerchor, Dienstags Rechnen und Schönschreiben, Donnerstags Zeichnen und Deutsche Sprache. - Für die Vereinsmitglieder ist an denselben Abenden, wie auch Sonntags Nachmittags das Lesezimmer geöffnet.
Die Anmeldung zur Aufnahme im Männerchor oder zum Besuch der Gewerbeschule geschieht bei dem Unterzeichneten.
Den Lehrlingen, welche die Gewerbeschule besuchen, wird es noch besonders zur Pflicht gemacht, zur Vermeidung aller Störung an den Unterrichtsabenden präcise um 8 Uhr im Schullocale sich einzufinden und ihre Controlebücher beim Eintritt in die Klasse sogleich abzugeben.
Domhof=Ratzeburg, den 16. Oct. 1868.
J. G. Willers.


Am Montag und Dienstag den 19. und 20. October lasse ich bei dem Krüger Knabjohann in Campow
300 Pfd. Ochsenfleisch
nach der Scheibe verschießen.
Gewinne:
Nr. 1-36 Pfund Nr. 9 - 12 Pfund Nr. 17-8 Pfund Nr. 25-5 Pfund Nr. 2-25 Pfund Nr. 10-12 Pfund Nr. 18-8 Pfund Nr. 26-5 Pfund Nr. 3-20 Pfund Nr. 11-10 Pfund Nr. 19-8 Pfund Nr. 27-5 Pfund Nr. 4-15 Pfund Nr. 12-10 Pfund Nr. 20-8 Pfund Nr. 28-5 Pfund Nr. 5-15 Pfund Nr. 13-10 Pfund Nr. 21-8 Pfund Nr. 29-5 Pfund Nr. 6-15 Pfund Nr. 14-10 Pfund Nr. 22-8 Pfund Nr. 30-5 Pfund Nr. 7-12 Pfund Nr. 15 - 8 Pfund Nr. 23-5 Pfund Nr. 8-12 Pfund Nr. 16 - 8 Pfund Nr. 24-5 Pfund Das Loos kostet 16 Schilling (Mecklenburg).
Büchsen, Pulver und Blei werden geliefert. - Auf einen Satz von drei Schüssen fällt nur ein Gewinn.
Boye, Schlachtermeister.



Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Sonntag, den 18. October.
Früh=Kirche: Pastor Fischer.
Vormittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Meteorologische Beobachtungen.
1868
Oct.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
13.
14.
15.
39.43
37.99
37.19
1.8
4.2
5.4
10.5
5.8
8.3
OSO
OSO
S
0
1
0
wolkig.
trübe.
Neb. bed.
-


Getreide=Preise in Lübeck.
Weizen21 1/2 - 22Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Roggen17 1/2 - 18Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste15 1/2 - 16Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Hafer12 - 12Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen16 - 19Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen16 - 16Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
(Pro Sack in Lüb. Crt.)
Butter, Meckl. d. Pfund15 1/2 - 16 Schilling (Mecklenburg).
Holst. d. Pfund16 - 16 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Hasen, d. St.28 - 34 Schilling (Mecklenburg).
Enten, d. St.16 - 20 Schilling (Mecklenburg).
Hühner, d. St.12 - 16 Schilling (Mecklenburg).
Küken, d. St.8 - 10 Schilling (Mecklenburg).
Tauben, d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg).
Gänse, d. St.40 - 56 Schilling (Mecklenburg).
Wurst d. Pfd.9 Schilling (Mecklenburg).
Eier 5 - 6 St.4 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln, d. Faß5 - 6 Schilling (Mecklenburg).


Hiezu eine Beilage.


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1868 Nr. 83 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 83 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 16. October 1868.


- Die muthigen deutschen Seeleute, welche die Nordpolfahrt unternommen hatten, kehrten am 10. October nach Bremerhaven zurück. Sie wurden mit einem Dampfer durch das Festcomite eingeholt und alle Schiffe im Hafen flaggten.
- Pariser Blätter fangen schon wieder gegen Preußen zu plänkeln an, diesmal wegen Schleswig.
- Berlin wächst wie ein Stein von außen. In den letzten vierzehn Tagen haben sich 1400 Auswärtige angesetzt. Wenn Berlin so "zuwächst", so wird's in 8 bis 10 Jahren ein Steinhaufen von 1 Million Menschen.
- Die Ausfuhr Frankfurts a. M. nach den Vereinigten Staaten Nordamerika's hatte im Jahre 1867 laut eines Berichts des dortigen nordamerikanischen Consuls den Werth von 3,650,814 fl., davon kamen 919,076 fl. allein auf Hasenfelle, 707,452 fl. auf Wein, Apfelwein und Branntwein, 553,429 fl. auf Leder, 208,093 fl. auf Juwelierarbeiten, 175,868 fl. auf Droguerien und Chemikalien, 152.893 fl. auf Fabrikate aus Leder.
- Der Kronprinz von Preußen mit Gemahlin hat sich am 12. October zum Besuche am königlichen Hofe in Dresden eingefunden.
- Der Kaiser von Japan hat wieder einmal die Ausübung des Christenthums verboten.
- Der rasche Aufschwung von Californien gränzt ans Wunderbare; vor 20 Jahren noch eine von Indianern durchzogene Wildniß hat es gegenwärtig eine Bevölkerung von bald einer Million; die Hauptstadt San Francisco zählt 120,000 Einwohner. In der ersten Hälfte des laufenden Jahres hat es für 5 Mill. Doll. Korn und über 1 Mill. Doll. Wolle ausgeführt. Es sind in derselben Zeit 32,000 Personen eingewandert. Die feinere kalifornische Wolle wird der spanischen gleich geschätzt. Es sind in dieser Zeitfrist 1150 Schiffe im Hafen von San Francisco eingelaufen, und haben an Eingangszöllen, allein 4 Mill. Doll. bezahlt. Drei Gesellschaften verfügen über 40 Dampfboote, welche monatlich 6 Reisen nach Panama machen und eine nach Japan und China. Außerdem existiren regelmäßige Verbindungen mit Akapulco, Oregon und Vancouversland. Im Jahre 1867 wurden für 17 Mill. Gold ausgemünzt; nach Mexiko wurde für 2 Mill. Doll. Quecksilber verkauft und nimmt neuerdings der Seidenbau einen großen Aufschwung. Wenn die Pacifikbahn vollendet ist, wird San Francisco in wenigem Jahren das New=York des Westens sein.
- In Paris sind die berühmten siamesischen Zwillinge angekommen, um sich in ihrem 59. Jahre von einem Operateur scheiden zu lassen. Früher erklärten die Aerzte jede Operation für lebensgefährlich, seitdem sie aber erfahren haben, daß der eine Bruder krank und wieder gesund werden kann ohne Mitleidenheit des andern zweifeln sie an einer zu engen Verflechtung der Lebensorgane. Die alte rührende Brüderlichkeit besteht nicht mehr unter den Zwillingen; sie haben seit 5 Jahren nicht mehr mit einander gesprochen, man sagt, ihre Frauen seien schuld; denn sie sind verheirathet und haben zusammen 18 Kinder.


Tolle Streiche.
(Erzählung von Friedrich Friedrich.)
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1868 Nr. 83 Seite 6]

Tolle Streiche.
(Erzählung von Friedrich Friedrich.)
(Schluß folgt.)


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