No. 26
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 31. März
1868
achtunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1868 Nr. 26 Seite 1]

- Die Oesterreicher jauchzen zum Himmel hoch, daß sie die Hauptstücke des Concordats los sind; sie sind aber auch zum Tode betrübt, daß ihr Finanzminister ihnen neue und hohe Steuern auflegt, - eine tüchtige Couponsteuer - an welcher das Ausland tüchtig tragen helfen muß, ferner eine Capitalsteuer u. s. w.
- Napoleons Moniteur spielt täglich das Thema ab: Ha welche Lust, Soldat zu sein! - Im Süden Frankreichs scheint aber die Lust gar nicht so groß zu sein, es gibt viel Cravall, wenn die Soldaten ausgehoben werden. Cravalle und zwar recht bedenkliche gab's in Toulouse, Nantes, Bordeaux und Rennes. Die jungen Leute rotteten sich zusammen, sangen die Marseillaise, ließen die Republik leben, steckten rothe Tücher auf ihre Stöcke, prügelten die Polizisten durch und ließen sich nur von ganzen Regimentern Soldaten zur Ruhe bringen.
- In der Stadt der Intelligenz hat der vielbesprochene Naturforscher Carl Vogt fünf Vorträge über die Urgeschichte der Menschen gehalten. Er schloß mit dem Nachweis, daß der Mensch von keinem der jetzt lebenden menschenähnlichen Affen abstammen könne, daß aber beide in einem gemeinschaftlichen Stamme wurzeln. Die Berliner wollen nun beweisen, daß sie sehr weit vom Stamme gefallen sind.
- In Prag im Marstall des Kurfürsten von Hessen, wurden vier schöne Wagenpferde ausgemustert, viel jüdische und christliche Pferdeliebhaber hatten sich zum Steigern eingestellt, die Pferde wurden aber zum Wasenmeister geführt und erschossen. Den jammernden Liebhabern wurde gesagt, der Kurfürst hat's immer so mit seinen ausgemusterten Thieren gehalten, er hat sie niemals in ihrem Alter der Tierquälerei aussetzen wollen.
- Die Fortschrittspartei hat einen Antrag auf Gewährung von Diäten und Reisegeldern an die Abgeordneten beim Reichstage eingebracht, und die Schornsteinfeger haben dem Reichstage eine Denkschrift überreicht, worin sie um Einführung von Schornsteinfeger=Kehrbezirken im ganzen Norddeutschen Bunde bitten.
- Vor Kurzem haben Abgeordnete der Maurer= und Zimmer=Innungen Norddeutschlands in Berlin Versammlungen gehalten, und in denselben folgende Petition an den Reichstag beschlossen und einstimmig angenommen. Dieselbe lautet: "Die unterzeichneten Privatbaumeister, Maurer= und Zimmermeister als Abgeordnete und Bevollmächtigte der Gewerke von Städten des Norddeutschen Bundes bitten: In Erwägung, daß das Gewerbe der Maurer= und Zimmermeister unbestritten zu denjenigen gehört, welche bei mangelhaftem Betriebe Gemeingefahr hervorrufen und zu derer Verhütung fachwissenschaftliche Kenntnisse nöthig sind, wolle der hohe Reichstag beschließen: diese Gewerbe unter denjenigen beizubehalten, zu deren Betrieb der Nachweis der persönlichen Befähigung notwendig ist.
- Der verstorbene König Ludwig von Bayern soll bis in seine letzten Jahre täglich ein Capitel des Neuen Testamentes gelesen haben und zwar in griechischer Sprache.
- Graf Gyulai, der unglückliche Feldherr Oesterreichs wider Franzosen und Italiener im Kriege von 1859, liegt am Sterben.
- Der Dichter des alten Burschenschaftsliedes: "Wir hatten erbauet ein stattliches Haus," v. Binzer, ist in diesen Tagen, 75 Jahre alt, gestorben.
- Eine der ältesten und schönsten Eichen stand bei Neukirchen bei Seehausen in der Altmark. Sie hatte am Stamme einen Umfang von 27 Fuß 4 Zoll, die schöne Krone hatte etwa 90 Fuß Durchmesser. Das Alter des Baumes wurde auf 900 Jahre geschätzt. Zum Leidwesen der weiten Umgegend, die auf den schönen Patriarchen stolz war, hat der Eigenthümer den Baum fällen lassen, weil er anfing, hohl zu werden.
- In einem Städtchen Italiens hat ein fremder Juwelier, der kostbare Steine bei sich trug, um gastliche Aufnahme in dem Haus eines Priesters. Nachts klopft es an die Thür. Wer ist's, fragt die Magd. - Der Richter! - Die Magd öffnet, zwei Männer treten ein und stechen die Magd über den Haufen, auch den Priester, der nach dem Lärm sehen will. Der Juwelier erwacht auch, greift nach seinem Revolver und erschießt die eindringenden Mörder. Als Leute herbeieilen und die Leichen ansehen, wen erkennen sie? - Den Richter des Orts und seinen Schreiber.
- Das "H. Tgbl." schreibt über Professor Steinhausens Zauberkünste: "Neulich war derselbe auf dem Wochenmarkt und kaufte einem Bauer eine Mettwurst, die ein Pfund wiegen sollte, für 12 Groschen ab. Die Wurst wird eingewickelt und auf die Waage gelegt, während der Käufer aus seinem Portemonnaie einen Thaler nimmt, ihn dem Bauer gibt und sich die übrigen Groschen herausgeben läßt. Als er dann die Wurst wieder aufhebt, behauptet er, dieselbe sei viel zu leicht und wiege kaum ein halbes Pfund. Der Bauer, der erst grob wird, prüft selbst, findet die Angabe des Käufers bestätigt, reißt das Papier weg und findet statt der Wurst - eine gelbe Wurzel. Unter diesen Umständen verlangt der Käufer seinen guten harten Thaler wieder zurück. Der Verkäufer will denselben aus seinem langen Geldbeutel hervorholen, findet aber statt des Geldstücks - eine Kartoffel. Die Haare steigen ihm unter der Zipfelmütze zu Berge, und als habe er glühende Kohlen in der Hand, wirft er die Kartoffel weg. Der Käufer aber hebt sie wieder auf, zerschneidet sie und klingend fällt der Thaler zur Erde. Die Wurst findet sich in einer Seitentasche des Leinenrocks wieder, womit der Bauer bekleidet war. Dieser schüttelte zweifelhaft den Kopf und stammelte endlich die Worte heraus: "Eck gloobe, hei is de Dübel." "Nein, - sprach der Fremde, - ich bin nicht der Teufel, sondern ich heiße Steinhaufen." Der Bauer soll sich hierauf vorgenommen haben, künftig seine Augen besser aufzuthun.


[ => Original lesen: 1868 Nr. 26 Seite 2]

Das schöne Annerl.
[Erzählung]
(Fortsetzung.)

1. Im Hochgebirge Vorarlbergs.

[ => Original lesen: 1868 Nr. 26 Seite 3]

Das schöne Annerl.
[Erzählung]
[Fortsetzung.]


- Ueber den in Schönberg eintreffenden Hrn. Steinhausen, welcher seine Vorstellung beabsichtigt, schreibt die "Berl. Zwischenakts=Theater=Zeitung": "Die Vorstellung unsers überaus geschickten Prestidigiteurs k. k. Hofkünstlers Hrn. Steinhausen, die derselbe allabendlich im Saale des Hotel de Russie auf einer sehr geschmackvoll decorirten Bühne gibt, gehören zu den unterhaltendsten, was je in diesem Kunstgenre in Berlin erschienen. Sie umfassen all' die Unbegreiflichkeiten, die früher von seinen Collegen per Renommé producirt wurden, übertreffen dieselben aber jedenfalls in der Sicherheit und in der Eleganz der Ausführung. Wie Jene bedient sich auch Herr Steinhausen nur selten mechanischer Apparate; die aber, welche er benutzt, sind so glänzend und geschmackvoll, daß sie auf das Auge des Zuschauers einen sehr angenehmen Eindruck üben. Die Zahl seiner Kunstpiecen ist so groß, daß er selten an drei auf einander folgenden Abenden dieselben producirt, sondern stets mit unterhaltenden Abwechselungen bei der Hand ist. Manche seiner natürlichen Zaubereien sind so überraschend, daß, obgleich er sie oft im Kreise seiner Zuschauer ausführt, selbst dem kundigen Dilettanten das Errathen und Begreifen schwer werden dürfte. Es würde den uns angewiesenen Raum übersteigen, wollten wir auf die Spezialitäten eingehen. Was nun diesen Vorstellungen den höchsten Reiz verleiht, ist das Erscheinen der anmutigen jungen Zauberin in Person der Frau Steinhausen, welche in ihrem Genre wohl zur Zeit einzig dasteht; denn es werden ebenfalls von ihr die unglaublichsten Piecen auf's Unnachahmlichste executirt u. s. w."

Anzeigen.

Vorladung.

Antragsmäßig soll über die dem Webermeister Joachim Franck zu Menzendorf gehörige, daselbst belegene Büdnerstelle c. p. ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Freitag den 12. Juni d. Js. Morgens 10 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Schönberg, den 23. März 1868.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. von Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Verkaufs=Anzeigen.

Das zu Schönberg vor dem Sabower Thore belegene neue Wohnhaus c. p. des sub cura des Arbeitsmanns Johann Peters und des Maschinenbauers Kleinfeldt hieselbst stehenden Maurergesellen Heinrich Peters allhier soll auf Antrag dieser Curatoren und nach ertheiltem obervormundschaftlichen Veräußerungsdecrete öffentlich meistbietend verkauft werden in dem dazu anberaumten einzigen Verkaufstermine am Donnerstag den 23. April d. J., Morgens 11 Uhr. Kaufliebhaber werden dazu hiedurch vorgeladen mit dem Bemerken, daß bei annehmlichen Bote der obervormundschaftliche Zuschlag binnen 8 Tagen nach dem Termine erfolgen wird, daß der Meistbietende in dem Termine sofort eine baare Conventionalpön von 500 Thaler zu zahlen hat und daß die Uebergabe event. nach erlangter Confirmation der Großherzogl. Kammer zu Neustrelitz schon vor oder zu Johannis c. geschehen soll.
Die Einsicht der Verkaufsbedingungen ist drei Wochen vor dem Termin auf der Registratur gestattet, auch Abschrift derselben gegen die Gebühr zu erhalten. Die Besichtigung des Grundstücks qu. ist nach vorausgegangener Meldung bei den Curatoren gestattet.
Schönberg den 24. Februar 1868.
Großherzogliches Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Vermischte Anzeigen.

Die Beiträge zu der unterm 9. Januar c. publicirten Armensteuer sind binnen acht Tagen an die resp. Armenvorsteher: Bäckermeister Fr. Grünthal, Webermeister Wilh. Klodt und Schneidermeister M. H. Freitag in Schönberg, und an die Hauswirthe Peters in Niendorf, Heinr. Lenschow in Sabow, Timm in Blüssen und Teews in Wahlsdorf zu bezahlen. Bemerkt wird, daß nach Ablauf dieser Frist die Listen zur executiven Einforderung abgegeben werden.
Schönberg, den 26. März 1868.
Die Armenbehörde.


Am Mittwoch, den 1. April, beginnt die öffentliche Prüfung unserer Schüler.
Mittwoch Vorm. 8 Uhr: Mädchkl. III. bibl. Geschichte; Mädchkl. II. Deutsch. - 10 Uhr: Mädchkl. I. Rechnen. - Entlassung.
Donnerstag Vorm. 8 Uhr: Choral. Knabkl. I. Religion; Knabkl. II. Geographie. - 10 1/2 Uhr: Realkl. II. Mathematik. - Nachm. 2 Uhr: Realkl. I. Französisch; Realkl. III. Geographie. - Entlassung; Choral.
Freitag Nachm. 2 Uhr: Elementarkl. bibl. Gesch. und Lesen; Knabkl. III. Lesen; Religion.
Zu gefälliger Theilnahme an diesen Schulfeierlichkeiten sind die hochgeehrten Mitglieder des Scholarchats, sowie alle Gönner und Freunde unserer Schulanstalten, insbesondere die Eltern und Angehörigen unserer Zöglinge hiedurch ehrerbitigst und höflichst von sämmtlichen Lehrern eingeladen.
Schönberg, den 26. März 1868.
Dr. Wittmütz Director.


[ => Original lesen: 1868 Nr. 26 Seite 4]

Die so sehr beliebten Ratzeburger kleinen Gesangbücher sind wieder vorrätig beim Buchbinder C. Sievers in der Siemzerstraße.


Für Confirmanden:
Eine sehr schöne Auswahl der neuesten Jaquettes, Bedouinen und Talma in Wolle und Seide, wie auch Double=Chales und Tücher in allen Gattungen zu sehr billigen Preisen.
U. Beermann & Co.
Lübeck. Klingberg 927.


Am 16. April Ziehungsanfang der von der Hamburger Regierung genehmigten und garantirten großen Geldverloosung.
In dieser Verloosung kommen 17,800 Treffer zur Entscheidung, als Mark
225,000, 125,000, 100,000, 50,000, 30,000, 20,000, 2 à 15,000, 2 à 12,000, 2 à 10,000, 2 à 8000, 3 à 6000, 3 à 5000, 4 à 4000, 10 à 3000, 79 à 2000, 4 à 1500, 4 à 1200, 106 à 1000, 106 à 500 u. s. w.
Der kleinste Gewinn deckt den Einsatz für alle Classen.
Unsere Collecte erfreut sich des besten Rufes, indem derselben Schlag auf Schlag die größten Treffer zufielen. Wir empfehlen zu dieser günstigen Verloosung
ganze Loose à 2 Thaler, halbe à 1 Th., Viertel à 1/2 Th., achtel à 1/4 Thlr.
Man wende sich baldmöglichst an das Glückscomptoir
Adolph Lilienfeld & Co.
Graskeller 7. Hamburg.


G. Brunnenberg, Färber
und G. Schmidt, Walkmüller,
zeigen hiermit ihren geehrten Kunden an, daß jetzt Waaren zum Färben und Walken zollfrei eingeführt werden dürfen und bitten um gütigen Zuspruch.
Ratzeburg den 16. März 1868.


Etwaige Forderungen an den Nachlaß des verstorbenen Schornsteinfegers Hr. Lenschow hieselbst erbitte ich mir innerhalb 8 Tagen mitzutheilen.
Schönberg, den 31. März 1868.
Ludwig Vogel, als Vormund.


Mit gefüllten Stockrosen (Malven) empfiehlt sich jetzt, und mit Georginen zur Pflanzzeit L. Bohn.
Demern 1868.


Ein tüchtiges Landmädchen, das die Meierei erlernen will, fandet zu Ostern Aufnahme auf dem Hofe Kl. Rünz.


Die Unterzeichnete hat zu verkaufen:

Heu=Futter per 1000 Pfd. 5 Taler (Mecklenburg) 10 Schilling (Mecklenburg),
Roggen=Stroh per Bund 3 Schilling (Mecklenburg),
Hafer=Stroh per Bund 2 Schilling (Mecklenburg).
Auch beabsichtigt dieselbe, ihre beiden Moore zu verpachten.
Kaufliebhaber wollen sich gefälligst wenden an Wittwe Trems.


Auf dem Hofe zu Lockwisch ist Johannis=Roggen zu verkaufen.


Wir machen hiermit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft am Dienstag den 14. April 1868 stattfindet, und werden die Gesellen aufgefordert, persönlich zu erscheinen, oder aber ihre zu sendenden Beiträge etwas zu erhöhen, da sich solches zur Deckung der gehabten Auslagen vernothwendigt.
Schönberg, den 31. März 1868.
Die Vorsteher und Altgesell der Schuhmacher=Gesellen= Brüderschaft.


Für eine solide deutsche Hagelversicherungs=Gesellschaft wird für Ratzeburg und Umgegend ein tüchtiger Agent unter günstigen Conditionen gesucht. Offerten werden unter A. Z. in der Expedition d. Blattes erbeten.


Mein Lager von Tapeten und Borden, sowie von Rouleaux in vielen geschmackvollen Mustern empfehle ich dem geehrten Publikum zur Abnahme bestens.
Maler Wolgast.


Im Saale der Madame Boye heute, Dienstag den 31. März.
Auf ihrer Durchreise geben der k. Preuß. k. Russ. Hof=Künstler
Steinhausen & Frau
ihre mysteriösen Vorstellungen.
1. Platz 16 Schilling (Mecklenburg), 2. Platz 8 Schilling (Mecklenburg). - Kinder die Hälfte. Billets à 12 Schilling (Mecklenburg) zum 1. Platz sind noch bis Abends 6 Uhr im Locale zu haben. - Anfang 7 1/2 Uhr.


Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 14 und eine Beilage.


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1868 Nr. 26 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 26 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 31. März 1868.


Wohnungsveränderung.
Einem hochgeehrten Publikum Schönbergs und der Umgegend zur gefälligen Nachricht, daß ich von heute an nicht mehr bei dem Schlachtermeister Hennings bei der Kirche wohne, sondern jetzt im Hause des Hrn. Chirurgius Leichert, neben Hrn. Dr. Liebenow am kalten Damm.
Hochachtungsvoll
Emil Jannicke, Handschuhmacher und Bandagist.
Schönberg, den 26. März 1868.


Für Confirmanden:
Starke schwarze, weiße und couleurte Glacéhandschuhe empfiehlt bestens und billig Emil Jannicke, Handschuhmacher.


Arco Verlaufen am letzten Sonntag ein gelber Dachshund. Dem Wiederbringer eine reichliche Belohnung. Näheres in der Expedition d. Bl.


Glücks=Offerte.
Am 14. April d. J. beginnt die von der Herzogl. Braunschweigischen Regierung genehmigte und garantirte große
Geld=Verloosung
und endet am 30. April d. J.
Es kommen folgende Treffer zur Entscheidung:
Preuß. Thaler 100,000, 60,000, 40,000, 20,000, 10,000, 8000, 6000, 5000, 4000, 2 à 3000, 3 à 2000, 3 à 1500, 100 à 1000, 120 à 400, 140 à 200, 175 à 100 und 10,350 à 47; letztere deckt den Einsatz aller Classen.
Es ist allgemein bekannt, daß unsere Haupt=Collecte die Allerglücklichste ist, indem bei uns die größten Hauptgewinne sämmtlich gefallen sind.
Wir empfehlen zu dieser günstigen Verloosung folgende Originalloose und führen jeden Auftrag nach Empfang der Cassa oder gegen Postvorschuß prompt und verschwiegen aus, senden Ziehungsliste und Gewinngelder nach Entscheidung zu.
17414. 21991. 21999. 24858. 27299 à 40 Thaler.
19937. 19950. 20238. 20239. 20243. 27717. 27737. 27756. 27784 à 20 Thaler.
5851. 5853. 5855. 5858. 5859. 5860. 5861. 12662. 12664. 12665. 12670. 12678. 12679. 12680. 12683. 13313. 13321. 13333. 13339. 13341. 20301. 20303. 20305. 20306. 20308. 20309. 29003. 29004. 29005. 29054. 29056. 29058. 29060. à 10 Thaler.
1205. 1207. 1208.1209. 1212. 1215. 1216. 1230. 1233. 1239. 1278. 1279. 1282. 1284. 1299. 1300. 19151. 19156. 19157. 19167. 19169. 19171. 19172. 23487. 23488. 23489. 23490. 27210. 27213. 27222. 27260. 27264. 27265. 27269. 27271. 27272. 32114. 32115. 32117. 32119. 32122. 32125. 32128. 32129. 32131. à 5 Thl.
Auch kann man Loose mit Verzicht auf den kleinsten Gewinn von 47 Thaler erhalten, dann kostet ein ganzes Loos 20 Taler (Mecklenburg), ein halbes 10 Taler (Mecklenburg), ein Viertel 5 Taler (Mecklenburg), ein achtel 2 1/2 Taler (Mecklenburg).
Man wende sich baldigst an Adolph Lilienfeld & Co.
Glückscomptoir Graskeller 7.
Hamburg.


Der nur allein ächte weiße Brust-Syrup, prämiirt von der Jury der Pariser Welt-Ausstellung 1867 aus der einzigen, 1855 gegründeten Fabrik von G. W. Mayer in Breslau, ist stets vorräthig in Original=Flaschen zu den Fabrikpreisen: 24 Schilling (Mecklenburg) und 13 Schilling (Mecklenburg) beim Buchbinder C. Sievers in Schönberg.


Meteorologische Beobachtungen.
1868
März
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
27.
28.
29.
30.
32.32
40.93
42.81
42.28
1.0
1.2
0.5
-0.2
5.6
3.2
5.7
7.6
WNW
NNW
N
NW
1
1
1
0
wolkig.
trübe.
heiter.
-

Am 26. und 27. fielen 28 und 17 Cubikz. Regen auf 1 [].


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pfund13 1/2 - 14 Schilling (Mecklenburg).
Holst. d. Pfund14 1/2 - 15 Schilling (Mecklenburg).
Hasen, d. St. 40 - 48 Schilling (Mecklenburg).
Enten, d. St.24 Schilling (Mecklenburg).
Hühner, d. St.12 - 16 Schilling (Mecklenburg).
Tauben, d. St.4 Schilling (Mecklenburg).
Spickgans, d. St.24 - 32 Schilling (Mecklenburg).
Flickgans, d. St.24 - 28 Schilling (Mecklenburg).
Schinken, d. Pfd.8 Schilling (Mecklenburg).
Schweinskopf, d. Pfd.5 - 5 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Wurst d. Pfd.10 Schilling (Mecklenburg).
Eier 7 - 8 St.4 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln, d. Faß7 - 7 1/2 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(per Sack in Lüb. Crt.)
Weizen27 1/2 - 28Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Roggen22 - 22Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Gerste16 - 16Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Hafer12 - 12Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen18 - 20Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken14 - 18Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen15 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 21Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


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