No. 25
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 27. März
1868
achtunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1868 Nr. 25 Seite 1]

Da es zur Anzeige gekommen , daß die Mehrzahl der Producten=Aufkäufer mit ihren Waaren die seit dem Jahre 1861 eingeführten Schönberger Wochenmärkte nicht mehr bezieht, so wird diesen Händlern eröffnet: daß, wenn sie ihrer Verpflichtung, die Wochenmärkte hieselbst pünktlich zu besuchen, nicht nachkommen, ihnen ihre Concession unnachsichtlich genommen werden wird.
Schönberg, den 17. März 1868.

Großherzoglich Mecklenburgische Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


Mit der heutigen Nummer wird Nr. 6 des Bundesgesetzblattes versandt.


- Die "Neustrelitzer Zeitung" schreibt unterm 21. März Folgendes: "Bei der am 10. d. M. stattgefundenen Wahl vertheilten sich die Stimmen, welche resp. für Herrn v. Oertzen auf Kotelow und für Herrn Pogge auf Blankenhof abgegeben wurden, in folgender Weise: Neustrelitz 340 und 321, Neubrandenburg 61 und 695, Friedland 94 und 595, Woldegk 28 und 214, Strelitz 36 und 346, Fürstenberg 93 und 24, Stargard, 30 und 104, Wesenberg 43 und 27, in den Städten zusammen: 725 und 2326; Cabinetsamt 114 und 25, Amt Stargard 498 und 569, Amt Mirow 307 und 190, Amt Strelitz 200 und 362, Amt Feldberg 596 und 257; in den Aemtern zusammen: 1715 und 1403; in der Ritterschaft 1611 und 269; im Herzogthum Strelitz zusammen: 4051 und 3998; im Fürstenthum Ratzeburg 111 und 1596; im ganzen Lande also; 4162 und 5594. - Mit Ausnahme von Strelitz sind die für den conservativen Candidaten abgegebenen Stimmen bei den bisher stattgefundenen drei Wahlen in allen Städten der Zahl nach stetig gewachsen. - Bemerkenswerth ist noch, daß Herr v. Oertzen im diesseitigen Landestheile (in den Städten , Aemtern und der Ritterschaft zusammen) 53 Stimmen mehr erhalten hat als Herr Pogge, und daß nur das ungünstige Wahlergebniß im Fürstenthum Ratzeburg, wo den Leuten eingeredet ist, Herr Pogge werde ihnen noch eine ganz besondere ratzeburgische Verfassung auswirken, ein anderes Resultat herbeigeführt hat."
- Der Norddeutsche Reichstag wurde am 23. d. Mittags 1 Uhr vom Könige in Person eröffnet. Die Thronrede begrüßt die Abgeordneten, bezeichnet als Aufgabe der Reichtagssession den weiteren Ausbau der inneren Bundeseinrichtungen und nennt alsdann folgende vom Bundesrathe theilweise schon berathenen Vorlagen: Ausbildung des Freizügigkeitsgesetzes durch eine neue Gewerbeordnung auf Grund der Gewerbefreiheit, sowie durch Aufhebung der polizeilichen Beschränkungen durch Eheschließungen, ferner ein Gesetz über die Quartierleistungen im Frieden, Regelung des Maaß= und Gewichtswesens, Gesetz über Beamtenverhältnisse, ein Gesetzentwurf über das Bundesschuldenwesen. Der König hofft bezüglich des letzteren auf ein besonderes Entgegenkommen des Reichstages. Ferner werden genannt: Regelung der Pensionsverhältnisse der schleswig=holsteinischen Offiziere, sowie der hülfsbedürftigen Familien der Ersatzreserven, ferner Besteuerung des Branntweins in Hohenzollern und Hessen. Die Rede kündigt die Vorlage des Budgets für 1869 an, erwähnt die mit den süddeutschen Staaten, mit Oesterreich, Luxemburg, Nordamerika und Norwegen abgeschlossenen Postverträge, welche dem Reichstage vorgelegt werden sollen, und bemerkt, daß andere Postverträge dem Abschlusse nahe sind. Der Vertrag zwischen Norddeutschland und der nordamerikanischen Union Behufs Regelung der Staatsangehörigkeit der Einwanderer wird besonders genannt, welcher bestimmt sei, aus den Beziehungen zweier durch Verkehrsinteressen und Familienbande eng verbundener Nationen die Keime der Zwistigkeiten zu entfernen. Die Rede gedenkt endlich der Herstellung einer Vertretung des Bundes im Auslande, welcher Schritt allseitig in dem Geiste aufgefaßt und erweitert worden sei, aus welchem er hervorgegangen; derselbe habe die auswärtigen freundschaftlichen Beziehungen Norddeutschlands gefördert und befestigt, deren Pflege und Erhaltung der Gegenstand unausgesetzter Sorgfalt bleiben werde. Die Rede schließt: Ich darf daher die Ueberzeugung aussprechen, daß der Segen des Friedens auf den Anstrengungen ruhen werde, welche Sie der Förderung der nationalen Interessen widmen wollen, zu deren Pflege und Schutz das Gesammtvaterland sich verbündet.
- Der Präsident des vorigen Reichstages, Simson, ist auch jetzt mit 158 von 171 Stimmen zum Präsidenten wiedergewählt.
- Ein mächtiges Bollwerk des Concordates mit Rom ist das Herrenhaus in Wien, in ihm sitzen die Häupter der Kirche und des hohen Adels. Vor einigen Tagen wurde in diesem Hause um ein Ehegesetz gekämpft und bei der Abstimmung mit 69 gegen 34 Stimmen angenommen, welches das erste Loch in das Concordat gebrochen hat; denn es befreit die bürgerliche Eheschließung, von den Fesseln des Concordats. Der Kaiser hat die Annahme des Gesetzes gewünscht, die Erzherzoge haben für dasselbe gestimmt.
- Der Jubel in Wien ist groß. Als die Abstimmung im Herrenhause Abends bekannt wurde, improvisirten die Einwohner eine allgemeine Illumination, die Häuser schwammen in einem Lichtmeer,

[ => Original lesen: 1868 Nr. 25 Seite 2]

eine fröhliche Volksmenge, alles durcheinander, durchzog die Straßen und ließ die Minister und die Redner gegen das Concordat hoch leben. Nur die Paläste der Bischöfe und ihrer Parteigänger blieben finster.
- Nach den neuesten Nachrichten aus Abessynien befindet sich König Theodorus im Besitze von 13 Geschützen und 10,000 Mann eingeschulter Truppen bei Magdala. Auch sei derselbe mit dem Ansammeln von Vorräthen an Lebensmitteln beschäftigt. - Die Abessynier sind, seitdem man sie näher kennen gelernt hat, durchaus nicht als verächtliche Feinde zu betrachten; sie verstehen das Reiten und Speerwerfen vortrefflich. In dem kriegerischen Geist, den König Theodor bewährt, liegt auch sein Ansehen; Volk und Soldaten gehorchen ihm, trotzdem er es täglich ärger treibt, seine Anhänger und Weiber selbst nicht verschont, sie in Häute nähen und ins Wasser werfen oder in Oel tauchen und ins Feuer schleudern läßt. Ein Zug aus neuester Zeit thut dies am augenscheinlichsten dar. Er hört, daß seine Leute meutern wollen, steigt auf einen Hügel, versammelt seine Truppen um sich, schwingt seinen Speer und ruft: "Ihr Schufte, ich weiß, was Ihr vorhabt; Ihr würdet mich tödten, wenn Ihr es wagen würdet, aber eher thue ich es Jedem von Euch wie Diesem da!" Sein Speer saust durch die Luft und heftet einen ihm nahestehenden Soldaten an einen Baum. Unbewaffnet und allein, wie er dasteht, verschränkt er die Arme und blickt die erschrockenen Soldaten scharf an. Sie sinken auf's Kniee und rufen: "Befehle über uns; wir sind Deine Sclaven!"
- Nach einem in England eingetroffenen Telegramme aus Washington hat das Verhör gegen den Präsidenten Johnson am 23. begonnen. Der Vertheidiger Johnsons bestreitet sämmtliche Punkte der Anklage=Acte und verlangt vom Senat, daß ein dreißigtägiger Aufschub der Verhandlungen bewilligt werde, damit der Angeklagte auf das Verhör sich genügend vorbereiten könne. Der Senat lehnte diesen Antrag mit 46 gegen 12 Stimmen ab.
- Wie die schlechten Zeiten nach jeder Richtung hin nachwirken, ersieht man, Londoner Blättern zufolge, aus der Thatsache, daß seit dem 31. Januar d. J. 1600 Equipagen bei den Steuerregistern abgemeldet wurden, was in den Staats=Einnahmen einen Ausfall von 10,000 Pf. St. darstellt. Seit einem Jahre haben sich drei reiche Lords durch Rennen, Wetten und Spiel zu Grunde gerichtet und ihren Marstall unter den Hammer gebracht. Der Renner Vauban wurde für 3200 Pfd. zugeschlagen.
- Wenn Jemand sagen kann, er habe die Welt gesehen, so ist es Fr. Gerstäcker. Er hat soeben die Vereinigten Staaten zum zweiten Mal durchzogen, hat ganz Mexiko durchwandert und eine kurze Tour nach Ecuador beendet. Er steht im Begriff, sich über Jamaica und St. Thomas nach Venezuela einzuschiffen, wo er einige Monate verweilen und dann nach Deutschland zurückkehren will.
- Die bekannte und seiner Zeit sehr gefeierte Tänzerin Signora Pepita de Oliva ist kürzlich in Turin gestorben.
- Der Vesuv ist in gewaltiger Aufregung; die Feuergarben, die er ausspeit, erheben sich oft bis zu einer Höhe von 1500 Fuß. Die Lava strömt jetzt fast überall heraus aus dem Krater, und in der Nacht machen die unzähligen Feuerströme einen großartigen Eindruck.
- Eine Mutter, die ihr Kind verkauft. Eine ergreifende Scene menschlichen Elends hat sich dieser Tage in Klausenburg abgespielt. Auf dem jüngsten Wochenmarkte bot dort eine arme Frau ein einjähriges Kind, das sie auf dem Rücken trug, zum Verkaufe aus - für einen Gulden! Die arme Frau hatte seit drei Tagen keinen Bissen gegessen und ihr Mutterherz griff zu diesem verzweifelten Mittel, um wenigstens das Kind vor dem Hungertode zu bewahren.
- Der vielbesungene Loreleyfelsen, die Zierde des Rheinstroms, ist in Gefahr, dem Nützlichkeitsprincip zum Opfer zu fallen. Am Fuße desselben ist mit Bewilligung der Ortbehörde ein Steinbruch angelegt worden. Bereits haben zwölf Tagelöhner, die unausgesetzt daran arbeiten, für Rechnung eines Bürgers von St. Goarshausen mächtige Steine mit Pulver und Bickel aus den ihnen angewiesenen Orten herausgesprengt, um sie als Speculationsartikel den Rhein herunterzuführen, und zum Eisenbahnbau zu verwenden.
- Die Todesstrafe ist kein Abschreckungsmittel. In der Straße Comadre in Madrid wohnte ein junges Weib, das durch seine Schönheit berühmt ist. Eines Morgens besucht sie, wie schon oft, ein junger, bildschöner Mann, die Nachbarn hören bald nachher Hülferufe, und sehen das junge Weib, aus tiefen Wunden blutend, aus dem Hause stürzen. Der Mörder - ihr Liebhaber - ist der Henker von Madrid.
- Ein Arbeiter in Nassau ließ sich von seinen Cameraden drei Stunden weit schicken, um ein "Augenmaß" zu holen und brachte eine mächtige Wagenscheere mit. - Seine Frau klagt nun auf Scheidung, weil der Kerl zu dumm sei.
- Auf der Geislinger Steige in Württemberg ist am 20. März ein großer Güterzug verunglückt. Sämmtliche Wagen, meist mit Getreide für Frankreich und mit Hopfenstangen beladen, wurden zertrümmert, 5 Conducteure sind todt, einem mußten die Hopfenstangen, die ihn gespießt hatten, am Leibe abgesägt werden; der Locomotivführer und Heizer kamen mit dem Leben davon, da sich Locomotive, Tender und ein Güterwagen losgerissen hatten. Wäre das Unglück nur wenige Minuten später geschehen, so wäre auch der Personenzug verloren gewesen.
- Aus Rehna schreibt die "N. W. Z.": Gelegentlich der Hochzeit der Schulzentochter Runge zu Vitense bemerkte der Herr Präpositus Bauer in der Traurede, daß nach Ausweis des Kirchenbuches das Vitenser Schulzenamt nun bereits 200 Jahre - weiter reichen die Rehnaer Kirchenbücher nicht zurück - in der Familie Runge vom Vater auf den Sohn geerbt sei. In einem improvisirten längeren Toaste berührte ein Hochzeitsgast diesen gewiß seltenen Fall mit den Worten:

Zweihundert Jahre - sagt's Kirchenbuch -
Dies Haus schon den Namen Runge trug,
Zweihundert Jahre und drüber noch,
Es lebe der Name Runge hoch!
Es regierten der Hausväter fünfe hier,
Sich selber zur Ehre, Vitense zur Zier,
Der fünfte von ihnen, er lebet noch:
Unser Hochzeitsvater ist es, er lebe hoch!
- In einem Städtchen der Provinz Posen erkrankte vor mehreren Tagen eine arme Frau, und ließ sich, da sie sich dem Tode nahe fühlte, den Geistlichen mit den Sterbesacramenten kommen. Diesem gestand sie sodann in der Beichte, daß sie vor ca. 30 Jahren von einem Knaben entbunden, einen Dienst als Amme bei der Gräfin X. erhielt, die ebenfalls mit einem Knaben niedergekommen war. Als sie nun eines Tages mit dem gräflichen Kinde ihr eigenes besuchte, zog sie dem ersteren die Kleiderchen ihres Kindes und diesem wieder die des gräflichen Kindes an, und nahm ihr eigenes Kind mit in die gräfliche Familie und ließ das gräfliche Kind als ihr eigenes zurück. Da weder die Pflegefrau ihres Kindes noch die gräfliche Familie diesen Tausch bemerkt hat, so hat auch Niemand bis auf den heutigem Tag etwas davon erfahren. Ihr Knabe ist als junger Graf erzogen und hat sich als solcher bereits mit einer Dame aus alter gräflicher Familie verheirathet; der wirkliche gräfliche Sohn ist als armer Junge erzogen, hat gedient und sich endlich verheirathet und wohnt gegenwärtig unweit seiner gräflichen Besitzungen Komornik mit einigen Kindern. Sie gestand, daß sie nicht sterben könne, ohne dies Geheimniß offenbart zu haben. Der Geistliche wandte sich sofort an seine vorgesetzte Behörde und erhielt von dieser die Weisung, nochmals zu der Frau zu gehen und sie zu fragen, ob sie bei ihrem Geständnisse bleibe, und falls dies der Fall sein sollte, davon Anzeige zu machen. Dies soll denn auch, da die Frau bei ihrer Aussage verharrt, geschehen sein. Die gerichtliche Untersuchung ist bereits eingeleitet.


[ => Original lesen: 1868 Nr. 25 Seite 3]

Anzeigen.

Vorladung.

Antragsmäßig soll über das dem Schneidermeister Hans Joachim Lange zu Schönberg gehörige , allhier sub Nr. 128 d an der Ratzeburger Chaussee belegene Wohnhaus c. p. ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das anzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Freitag den 3. April d. J., Morgens 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 14. Januar 1868.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. von Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Antragsmäßig soll über das dem Arbeitsmann Jochen Flügge zu Schönberg gehörige, daselbst im Neuenwall sub Nr. 361 belegene Wohnhaus c. p. ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Dienstag den 21. April 1868, Morgens 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 16. Januar 1868.
Großherzogliches Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Verkaufs=Anzeigen.

Der Hauswirth Peter Meier zu Neschow hat mich beauftragt, seine daselbst belegene, 2 Last große Bauerstelle wegen Wegzuges von hier, öffentlich meistbietend zu verkaufen.
Zu dem Zwecke habe ich einen Termin auf Sonnabend den 4. April d. J., Mittags 12 Uhr, angesetzt, und wollen Kaufliebhaber sich zu demselben im Locale der Frau Gastwirthin Boye hieselbst einfinden. Bei annehmlichem Gebot wird die Stelle schon in diesem einen Termine ohne weiteren Ueberbotstermin rein zugeschlagen werden.
Die Verkaufsbedingungen sind jederzeit bei mir einzusehen.
Schönberg, den 18. März 1868.
W. Baumast, als öffentlicher Notar.


Vermischte Anzeigen.

Die Beiträge zu der unterm 9. Januar c. publicirten Armensteuer sind binnen acht Tagen an die resp. Armenvorsteher: Bäckermeister Fr. Grünthal, Webermeister Wilh. Klodt und Schneidermeister M. H. Freitag in Schönberg, und an die Hauswirthe Peters in Niendorf, Heinr. Lenschow in Sabow, Timm in Blüssen und Teews in Wahlsdorf zu bezahlen. Bemerkt wird, daß nach Ablauf dieser Frist die Listen zur executiven Einforderung abgegeben werden.
Schönberg, den 26. März 1868.
Die Armenbehörde.


Alle vom 1. Januar bis 31. December 1847 und vom 1. Januar bis 30. Juni 1848 inklusive geborenen jungen Leute männlichen Geschlechts, gleichviel ob einheimische oder fremde, welche sich zur Zeit in der Stadt Schönberg aufhalten, werden aufgefordert, Zwecks der Eintragung in die Militär=Stammrolle, am Sonnabend den 28. März d. J, Vormittags 10 Uhr, vor dem Magistrate allhier zu erscheinen und jedenfalls ihre Taufscheine mitzubringen.
Schönberg den 16. März 1868.
Der Magistrat.


Am Mittwoch, den 1. April, beginnt die öffentliche Prüfung unserer Schüler.
Mittwoch Vorm. 8 Uhr: Mädchkl. III. bibl. Geschichte; Mädchkl. II. Deutsch. - 10 Uhr: Mädchkl. I. Rechnen. - Entlassung.
Donnerstag Vorm. 8 Uhr: Choral. Knabkl. I. Religion; Knabkl. II. Geographie. - 10 1/2 Uhr: Realkl. II. Mathematik. - Nachm. 2 Uhr: Realkl. I. Französisch; Realkl. III. Geographie. - Entlassung; Choral.
Freitag Nachm. 2 Uhr: Elementarkl. bibl. Gesch. und Lesen; Knabkl. III. Lesen; Religion.
Zu gefälliger Theilnahme an diesen Schulfeierlichkeiten sind die hochgeehrten Mitglieder des Scholarchats, sowie alle Gönner und Freunde unserer Schulanstalten, insbesondere die Eltern und Angehörigen unserer Zöglinge hiedurch ehrerbitigst und höflichst von sämmtlichen Lehrern eingeladen.
Schönberg, den 26. März 1868.
Dr. Wittmütz Director.


Außerordentliche Generalversammlung der Lübeck=Kleinen Eisenbahn=Gesellschaft am Freitag den 17. April 1868, Vormittags 10 Uhr, im Geschäftslokal, Königstraße Nr. 662.
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Tagesordnung:
a. Veräußerung der Bahnanlage nebst Activis an die Großh. Mecklenburg=Schwerinsche Regierung.
b. Demnächstige Auflösung der Gesellschaft.
Wegen der Legitimation Derjenigen, welche an der Generalversammlung theilnehmen wollen, wird auf § 26 und § 27 der Statuten verwiesen.
Lübeck, den 9. März 1868.
Die Direction der Lübeck=Kleinen Eisenbahn=Gesellschaft.


Verloren wurde am 19. d. eine Reisedecke, in die der Name des Eigenthümers eingenäht ist. Der ehrliche Finder wird ersucht, dieselbe in der Expedition dieses Blattes abgeben zu wollen.


G. Brunnenberg, Färber
und G. Schmidt, Walkmüller,
zeigen hiermit ihren geehrten Kunden an, daß jetzt Waaren zum Färben und Walken zollfrei eingeführt werden dürfen und bitten um gütigen Zuspruch.
Ratzeburg den 16. März 1868.


Zu vermiethen sind zu Michaelis dieses Jahres zwei Wohnungen, bestehend die eine aus 2 Stuben, 1 Schlafstube, Küche, Dachkammer und Bodenraum; die andere aus 2 Stuben, Schlafstube, Küche, Kammer und Bodenraum. Näheres in der Expedition d. Bl.


[ => Original lesen: 1868 Nr. 25 Seite 4]

Von 5. December v. J. bis heute sind nachstehende Schäden bei unserm Vereine angemeldet:

1. vom Schulzen Siebenmark in Schwanbeck ein Pferd 50 Thlr.
2. vom Hauswirth Meyer daselbst eine Kuh 30 Thlr.
3. vom Ackerbürger Langhans vor Ratzeburg ein Pferd 70 Thlr.
4. vom Hauswirth Lohse in Kleinfeldt ein Pferd 50 Thlr.
5. vom Hauswirth Maaß in Mahlzow ein Pferd 100 Thlr.
6. vom Hauswirth J. Lange in Ziethen ein Pferd 70 Thlr.
7. vom Hauswirth Siebenmark in Schwanbeck eine Kuh 30 Thlr.
8. vom Hauswirth Retelsdorf in Selmsdorf eine Kuh 30 Thlr.
9. vom Hauswirth Lohse daselbst eine Starke 20 Thlr.
10. vom Hauswirth Böttcher in Campow eine Kuh 30 Thlr.
11. vom Hauswirth Böttcher in Petersberg ein Pferd 30 Thlr.
12. vom Hauswirth Freitag in Lübseerhagen eine Kuh 30 Thlr.
13. vom Hauswirth Ollrogge in Schlag=Resdorf eine Kuh 35 Thlr.
14. Vom Schulzen Boye in Rabensdorf eine Kuh 35 Thlr.
und werden unsere Interessenten ersucht, zur Deckung dieser Schäden einen Beitrag von 24 Schill. pro 100 Thlr. Versicherungssumme am Dienstag den 31. März, Mittags 12 Uhr, im Boye'schen Gasthause einzuzahlen. - Wir bitten, den Zahlungstermin recht pünktlich inne zu halten, damit den Beschädigten an demselben Tage die Versicherungs=Prämien ausgekehrt werden können.
Schönberg, den 23. März 1868.
Die Direction der Viehversicherungs=Gesellschaft im Fürstenthum Ratzeburg.


Für Confirmanden:
Eine sehr schöne Auswahl der neuesten Jaquettes, Bedouinen und Talma in Wolle und Seide, wie auch Double=Chales und Tücher in allen Gattungen zu sehr billigen Preisen.
U. Beermann & Co.
Lübeck. Klingberg 927.


Ich litt seit ca. 5 Jahren an einem hartnäckigen Husten und hatte schon unzählige Mittel ohne Erfolg gebraucht, als ich, nachdem selbst ärztliche Hülfe vergebens war, meine Zuflucht zu dem Schlesischen Fenchel=Honig=Extract von L. W. Egers in Breslau nahm. Es kann sich Jeder leicht denken, daß ich, nachdem ich schon so viele Mittel nutzlos angewandt hatte, kein rechtes Zutrauen zu diesem Fenchel=Honig=Extract haben konnte. Ich sollte aber bald vom Gegentheil überzeugt werden, denn nach Verbrauch von 1 Flasche ließ der Husten nach und ist derselbe, Gott sei Dank, jetzt ganz unbedeutend, so daß ich glaube, wenn ich den Gebrauch noch einige Zeit fortsetze, derselbe ganz verschwinden werde.
Schwelm, 6. März 1867. David Doevermann.
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Der Schlesische Fenchel=Honig=Extract von L. W. Egers in Breslau ist nebst einer Broschüre über seine Wirkungen, welche die Käufer gratis erhalten, allein ächt zu haben beim Buchbinder C. Sievers in Schönberg.


Da mir Gelegenheit geboten ist, zum bevorstehenden Antoni=Termin Gelder sowohl hier im Lande als auswärts sicher unterzubringen, so erbitte ich desfallsige fernere Anmeldungen.
Schönberg, den 5. December 1867.
Kindler, Advocat.


Geburtsanzeige.
Durch die glückliche Geburt eines gesunden Sohnes wurden hoch erfreut
H. Stülcken,
M. Stülcken, geb. Baer.
Lübeck, den 24. März 1868.


Ein wohlerhaltenes, tafelförmiges Clavier steht preiswürdig zu verkaufen, und wollen Kaufliebhaber sich an den Gastwirth Herrn F. Fick hieselbst wenden.


Für Kalbfelle, Lammfelle und Ziegenfelle bezahlt die höchsten Preise Wilh. Heincke.


Für eine solide deutsche Hagelversicherungs=Gesellschaft wird für Ratzeburg und Umgegend ein tüchtiger Agent unter günstigen Conditionen gesucht. Offerten werden unter A. Z. in der Expedition d. Blattes erbeten.


Als gerichtlich bestellte Vormünder der minorennen Kinder des zu Gr. Mist verstorbenen Steinhauers Hans Joachim Oldenburg fordern wir diejenigen auf, welche Forderungen an den Nachlaß desselben zu machen haben, sich binnen 4 Wochen bei uns zu melden; andererseits wollen die Schuldner des Verstorbenen diese ihre Schuld innerhalb derselben Zeit berichtigen. - Zugleich bitten wir, falls irgendwo noch dem Verstorbenen gehörende Gerätschaften, als Hammer, Keile etc. liegen sollten, dieselben ehestens an uns abliefern zu wollen.
Gr. Mist d. 18. März 1868.
Schulze Oldenburg,
Hauswirth Retelsdorf.


Gußeiserne Keller= und Stallfenster, Dachfenster, Ofenthüren, Ofenröhren, Grabkreuze, Gartenbänke, Rosten und Ofenplatten und emaillirtes Kochgeschirr empfiehlt C. Schwedt.


Zu Ostern habe ich 3 Wohnungen zu vermiethen.
C. Egert.


(Hiezu eine Beilage.)

Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.

[ => Original lesen: 1868 Nr. 25 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 11 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 27. März 1868.


 

[Beilage fehlt.]

 

 

 

 

 


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