No. 24
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 23. März
1868
achtunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1868 Nr. 24 Seite 1]

Da es zur Anzeige gekommen , daß die Mehrzahl der Producten=Aufkäufer mit ihren Waaren die seit dem Jahre 1861 eingeführten Schönberger Wochenmärkte nicht mehr bezieht, so wird diesen Händlern eröffnet: daß, wenn sie ihrer Verpflichtung, die Wochenmärkte hieselbst pünktlich zu besuchen, nicht nachkommen, ihnen ihre Concession unnachsichtlich genommen werden wird.
Schönberg, den 17. März 1868.

Großherzoglich Mecklenburgische Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


- Die Wahl eines Reichstags=Abgeordneten für das Großherzogthum Mecklenburg=Strelitz hat das folgende, am 19. März in Neubrandenburg durch den Wahlcommissarius, Herrn Canzleirath Piper, ermittelte Ergebniß: Zahl der abgegebenen Stimmen 9796, absolute Majorität 4899. Es sind gefallen: auf Herrn Pogge=Blankenhof 5594, auf Herrn Kammerherrn v. Oertzen=Kotelow 4162, zersplittert haben sich 405 Stimmen. Demnach hat Hr. Pogge 695 Stimmen über die absolute Majorität erhalten und ist demnach zum Reichstag=Abgeordneten für Mecklenburg=Strelitz gewählt.
- Der König von Preußen eröffnet am Montag den 23. März Mittags 1 Uhr den Norddeutschen Reichstag persönlich.
- Die dem Bundesrathe vorgelegte neue Gewerbe=Ordnung für den Norddeutschen Bund ist ein sehr umfangreiches Actenstück. Das Gesetz hat 185 Paragraphen.
- Nächstens soll in Berlin eine Commission zur Ausarbeitung eines norddeutschen Militair=Straf=Gesetzes zusammentreten.
- Die Ungarn haben ihr Getreide nach Frankreich geschickt und haben neue schöne Rückfracht. Am 15. März kamen durch Inspruck zwei Eisenbahnwagen mit 40 Kisten voll Napoleonsd'or.
- Die Könige von Preußen geben ein gutes Beispiel. Der bayerische König gab 25,000 Gulden zum Bau einer protestantischen Kirche in München und der König von Preußen 10,000 Thaler zum Bau einer katholischen Kirche in Ems.
- Am 16. März ist Napoleons Sohn 13 Jahre alt geworden.
- Der hohe Adel in Westphalen unterhält 45 päpstliche Zuaven in Rom und schickt jährlich für jeden Mann 500 Francs nach Rom.
- In Weimar ist im hohen Alter Karl Eberwein gestorben, der zu Göthe's Faust und Holtei's Leonore eine Musik componirt hat.
- Die Staatsanwaltschaft in Bromberg erläßt folgendende Bekanntmachung: "Bei einem Arbeitsmanne, welcher bei der 3. Compagnie des 7. Pommerschen Infanterie=Regiments N. 54 den Feldzug von 1866 mitgemacht hat, sind über 7000 Thaler, meistens in preußischen Einhundertthaler=Banknoten, vorgefunden, welche er auf dem Schlachtfelde von Königgrätz gefunden haben will. Es wird ersucht, über den mutmaßlichen Eigenthümer oder dessen Erben hierher Mittheilung zu machen."
- Um die Irländer und Engländer auszusöhnen, schlägt ein englischer Privatmann vor, recht viele Ehen zwischen Beiden zu veranstalten und den Eheleuten und deren Kindern Prämien zu gewähren.
- Das in London erscheinende Wochenblatt "Saturdey Review" schildert in einem Artikel "Unsere heutigen Mädchen" in sehr scharfen Worten die Veränderungen in den Sitten des weiblichen Geschlechts, die unter dem Einfluß der in Frankreich den Ton angebenden Demi=Monde sich entwickelt haben. Wenn der Artikel zunächst den englischen Mädchen gilt, so wird man doch zugeben, daß der verderbliche Pariser Einfluß sich auch in andern Ländern geltend gemacht hat. Wir entnehmen dem Artikel folgende Stellen: "Es hat eine Zeit gegeben, wo wir Engländer stolz auf unsere Mädchen waren und sie als Ideal der Weiblichkeit betrachteten. Das war in der guten alten Zeit, wo sie zufrieden waren, so zu erscheinen, wie sie Gott und Natur gemacht hat. Diese Zeiten sind leider vorbei. Das englische Mädchen von heute ist ein Geschöpf, dem das Färben des Haares und Schminken des Gesichts als oberste Glaubensartikel gelten, und das auf seinen Anzug so viel Verstand und Nachdenken verwendet, als ihm eben zu Gebote stehen. Statt das Gewand züchtig in die Höhe zu heben, zeigen sie die Hälfte des Beines. Statt des früheren allerdings albernen riesigen Hutes heften sie jetzt ein paar Strohhalme mit einer Rosenknospe, oder ein Stückchen Spitze mit ein paar Glasperlen auf den Kopf. Je wahnsinniger der Haarputz, desto beliebter. Mit der Reinheit des Geschmackes ist unsern Mädchen auch die Reinheit und Zartheit des Gedankens abhanden gekommen. Sie ahmen nach, was die Demi=Monde toll zur Erregung der Aufmerksamkeit versucht, und wundern sich dann, wenn sie von Männern zuweilen mit ihrem Muster verwechselt werden. Unanständigkeit der Kleidung führt allmählig zu einer herausfordernden Unterhaltung, zu ungemessener Vergnügungssucht. Unsere Mädchen denken mehr an Geld, denn an Liebe und Glück, sie werden nutzlos in der Wirtschaft, unzufrieden in der Einförmigkeit des gewöhnlichen Lebens und abgestumpft gegen jedes zarte Gefühl. Die Romantik ist verschwunden, und wenn heute noch ein junger Ehemann sich schmeicheln sollte, daß er ein Wesen geheirathet hat, das sein eigen sein will, so thäte er am besten, je eher je lieber begreifen zu lernen, daß besagtes Wesen blos sein Haus, seine Equipage, sein Geld und

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seinen Titel geheirathet, ihn selbst aber nur als unentbehrliches Anhängsel mit in den Kauf genommen hat. Freilich wird das Heirathen deshalb immer seltener, und zwar mit Recht." So schreibt ein englisches Blatt über die Mädchen in England.
- Auf den am Mittwoch und Donnerstag voriger Woche in dem Rupensdorfer, Kleinfelder und Mahlzower Holze abgehaltenen Holzauctionen trat der seit Jahren nicht da gewesene Fall ein, daß das zum Verkauf gestellte Holz bei einem Gebot von wenigen Schillingen über die Forsttaxe zugeschlagen werden mußte; - während in diesen Forstrevieren bei allen früheren Auctionen 11 Thaler und noch mehr für den Faden buchen Kluftholz geboten und bezahlt war, mußte in voriger Woche dasselbe Quantum Holz für 6 Thaler und wenige Schillinge, da Niemand mehr bot, weggeben werden. Die zahlreich erschienenen Käufer hatten sich nämlich vor Beginn der Auction über den zu bietenden Preis verständigt und hielten mit unerschütterlicher Consequenz ihre Verabredung bis zum Schlusse der Auction aufrecht.
- Die von dem Schauspiel=Director Hocke in Schönberg vor und nach Ostern d. J. beabsichtigten Theater=Vorstellungen finden, wie wir hören, nicht statt, weil dem Unternehmer der Boye'sche Saal nur bis Ostern zu diesem Zwecke eingeräumt worden ist; da derselbe auf so kurze Zeit seine Rechnung hier nicht zu finden glaubt, gedenkt er Schönberg in diesem Jahre mit seiner Gesellschaft gar nicht zu besuchen.
- Am 18. d. ist der Vertrag der Hamburg=Pariser Bahn unterzeichnet worden. Hamburg hat sich zur Uebernahme der Kosten des Baues einer Elbbrücke im Betrage von 9-10 Millionen bereit erklärt.
- Ein Franzose hat den Vorschlag gemacht, bei Paris Gold zu graben. Er will die betreffenden Minen auf den Kirchhöfen anlegen; er hat nämlich berechnet, daß täglich durchschnittlich 125 Personen in Paris begraben werden, und nimmt an, daß von diesen, abgesehen von Ringen etc., wenigstens 10 mit Gold plombirte Zähne oder gar Gebisse mit Goldplatten haben, die Verwes'ten also eine ergiebige Ausbeute liefern würden.
- Man berichtet aus Nantes über einen gräulichen Vorfall, der auf offener See vorgekommen ist. Der von Calcutta kommende und für Marseille bestimmte französische Dreimaster "Saint Paul" scheiterte in der Nähe der Insel Brandom. Seine Mannschaft rettete sich in die Schaluppe und das kleine Boot. Es war unmöglich auf der genannten Insel zu landen, und die Schiffbrüchigen beschlossen, auf Madagascar zu steuern. Das kleine Boot verschwand in einer Nacht und am nämlichen Tage starb der Capitän, infolge dessen der Obersteuermann das Commando übernahm. Die Lebensmittel waren bald erschöpft und nach neuntägigen Leiden erklärte der Obersteuermann seinen Unglücksgenossen, daß ihnen, um noch schrecklicheren Qualen zu entgehen, nichts übrig bleibe, als sich Alle zu ertränken. Aber ein Matrose schlug vor, das Loos entscheiden zu lassen, wer von ihnen den Andern zur Nahrung dienen solle. Dieser schreckliche Vorschlag wurde angenommen, und das Loos traf einen Passagier, der nach Frankreich zurückkehrte. Alle stürzten heißhungrig nach ihm hin; aber der Obersteuermann verlangte einige Minuten Aufschub. Der arme Passagier benutzte denselben, um zu beten, überließ sich dann seinem Schicksale ohne Widerstand und mit den Worten: "Ich bin zu eurer Verfügung!" Alle ergriff tiefe Bewegung; ungeachtet der Qualen, welche der Hunger bereitete, wagte Keiner, den ersten Schlag zu thun; man mußte wieder loosen, wer ihn führen sollte. Das Loos traf den Zimmermann, der eine Axt ergriff und dem Opfer einen Schlag über den Hals versetzte. Was folgte, war schrecklich. Die Matrosen fielen über den Leichnam her, rissen sich um das Fleisch, das Blut, das Gehirn, das Knochenmark. Nachdem sie ihren ersten Hunger gestillt, wurde der Leichnam in Stücke zerschnitten und an der Sonne getrocknet und jeden Morgen ein Theil an die Mannschaft vertheilt. Am dreizehnten Tag endlich gelangten die Schiffbrüchigen nach Madagascar - ein Viertel des Leichnams war noch übrig. Die Schiffbrüchigen waren halb todt; die Eingeborenen kleideten sie, gaben ihnen Nahrung und brachten sie nach Tamatava, wo sie unter den Schutz des Sultans gestellt wurden. Ein Bericht über die ganze Angelegenheit wurde an das Marine=Ministerium gerichtet.
- Es ist im Werke, eine Sammlung mecklenburgischer Sagen herauszugeben , zu der schon in Folge der im vorigen Jahre ergangenen öffentlichen Aufforderung reichliche Beiträge eingegangen sind. Der Prof. Bartsch in Rostock veröffentlicht in der "R. Z." als Probe einige dieser Sagen, und bittet um fernere Unterstützung seines Werkes durch Einsendung von Sagen etc., welcher Art sie auch seien.

Die Unterirdischen in der hohen Nonne.

Hart an der alten Landstraße von Güstrow nach Schwerin, da, wo die Witziner und Mustiner Feldmark sich berühren, liegt ein kleiner, kegelförmiger Berg, die "hoch Naun" genannt. Der südliche Abhang derselben ist mit Tannen, der Hügel selbst mit Moos und Wachholdersträuchen bestanden. In seinem Schooße birgt er der Sage nach die goldene Wiege eines Wendenfürsten. Kein Mensch aber kann den kostbaren Schatz erlangen denn Tag und Nacht wird er von den Unterirdischen gehütet. Vor etwa 50 Jahren war auf der Spitze des Hügels ein tiefes Loch, das seitdem mit Steinen gefüllt ist; wurde da ein Stein hineingeworfen, hörte man einen tiefen metallenen Ton.
Einst brachte ein Bauer aus Mustin eine Fuhre Waizen nach Bützow. Er hatte sich zeitig auf den Weg gemacht, um Abends nicht zu spät zu Hause zu sein. Wie er in die Nähe der hohen Nonne kommt, bemerkt er, daß der Berg von vier gewaltigen Stützen getragen wird. Er traute kaum seinen Augen, aber täuschen konnte er sich nicht, denn der Mond schien hell und klar. Mit etwas schwerem Herzen fährt er weiter. Als er an der Seite des Berges ist, wird er plötzlich von einem Unterirdischen angerufen: "Heda Bauer, wohin willst du mit deinem Korn!" Als der Bauer Bescheid gegeben, bittet der Unterirdische, der Bauer möge ihm das Korn abstehen. Nach langem Bitten geht der Bauer darauf ein. Er fährt in den Berg hinein und schüttet seine Säcke aus. Als er seine Bezahlung fordert, thut der Unterirdische in den einen der Säcke etwas hinein und übergibt ihn dem Bauern mit der Weisung, ihn erst bei seiner Ankunft zu Hause zu öffnen. Der Bauer fährt weg; unterwegs aber kann er der Neugier nicht widerstehen, öffnet den Sack und findet darin Pferdedung. Zornig schüttet er mit den Worten: "Dat kannst du di werre halen" den Dung aus. Als er nach Hause kommt, wirft er die Säcke vom Wagen; da fühlt er denn, daß der eine Sack schwerer ist als die übrigen und wie er ihn auf die Erde wirft, vernimmt er auch einen Klang. Bei näherem Zusehen findet er darin ein paar Goldstücke, die Reste des inzwischen in Gold verwandelten Dunges. Schnell reitet er nach der Stelle zurück, wo er ihn ausgeschüttet hatte; aber es war nichts mehr zu finden, der Unterirdische hatte sich's wirklich wiedergeholt.

Die Riesen von Daschow und Kritzow.

Westlich vom Dorfe Broock bei Lübz zieht sich ein kleiner Höhenzug, parallel den Marnitzer Bergen, hin, reich an Quellen, die zu kleinen Bächen anwachsen. Neben einer solchen Quelle auf der Hufe des Bauern Brockmann lag noch vor 33Jahren ein großer Stein, der zum Bau des Brockmannschen Viehhauses verwandt worden ist und nicht weniger als elf Fuder geliefert hat. Diesen Stein sollen die Riesen von Daschow hingeworfen haben. Eine große Hand war tief und deutlich daran zu sehen. Die Riesen, die nämlich in der Gegend von Kritzow hausten, hatten nämlich einen Wettstreit im Steinwerfen mit denen von Daschow angestellt und als Ziel sich den ziemlich in der Mitte zwischen Daschow und Kritzow gelegenen Thurm der Kuppentiner Kirche ausersehen. Da geschah es, daß die Daschower Riesen das Ziel verfehlten, der Stein aber noch über eine halbe Meile weiter flog und auf der Brockmannschen Hufe neben dem sogenannten "großen Born" niederfiel. Die Kritzower Riesen aber trafen den Thurm, und daher hat die schöne Kirche zu Kuppentin noch heute bloß einen hölzernen Thurm.

[ => Original lesen: 1868 Nr. 24 Seite 3]

Auch der Kritzower See und der nahe dabei liegende "swart Barg" stammt von den Riesen. Diese wollten sich ein Wasserloch machen und schütteten die ausgetragene Erde regelmäßig umher. Da riß einer der Riesenfrauen das Schürzband, und das galt den Riesen als schlimme Vorbedeutung, sie hörten mit dem Austragen auf, ließen aber auch die Schürze voll Erde auf einem Haufen liegen, und so ist der merkwürdige schwarze Berg entstanden. Das ausgegrabene Loch ist der Kritzower See. Weiter zeigt man noch in der Blockkoppel, einem Holze neben dem See, zwei große Gräber, worin Riesen begraben seien, und die Irrlichter, die von dort ziehen, sind Seelen der nicht zur Ruhe gekommenen Riesen.

Die grüne Glocke im Dom zu Schwerin.

Vor Zeiten sollen zwei Schiffer aus Schwerin an das entgegengesetzte Ende des Schweriner Sees gekommen sein. Als sie sich dem Ufer näherten, bemerkten sie daselbst zwei fremdartig gekleidete Knaben, welche baten, sie mitzunehmen. Die Schiffer legten an, lassen die beiden Knaben einsteigen und fahren wieder zurück. Als sie etwa auf der Mitte des Sees sind, sind die beiden Knaben plötzlich verschwunden und statt ihrer stehen zwei große Kisten im Kahn. Neugierig öffnen sie die Kisten und finden, der Eine lauter blinkendes Gold, der Andere eine grüne Glocke. Der Erste verteilte sein Gold bis auf das, was er brauchte, unter die Armen, der zweite schenkte die Glocke an den Dom, in welchem sie noch jetzt hängt.


Verkaufs=Anzeigen.

Am Sonnabend den 28. d. M., Morgens von 1/2 10 Uhr an, soll bei der Wwe. Baars in Demern in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:

Tischlerhandwerkzeug aller Art, eine Parthie eichen, eschen, buchen, ipern, birken, linden und Birnbaum=Bretter und Bohlen, eine Uhr, zwei Bettstellen , ein Eßschrank , ein Hängeschrank, 9 Stock Bienen, und was sich sonst noch vorfindet.
Carlow den 15. März 1868.
Struck.


Vermischte Anzeigen.

Alle vom 1. Januar bis 31. December 1847 und vom 1. Januar bis 30. Juni 1848 inklusive geborenen jungen Leute männlichen Geschlechts, gleichviel ob einheimische oder fremde, welche sich zur Zeit in der Stadt Schönberg aufhalten, werden aufgefordert, Zwecks der Eintragung in die Militär=Stammrolle, am Sonnabend den 28. März d. J, Vormittags 10 Uhr, vor dem Magistrate allhier zu erscheinen und jedenfalls ihre Taufscheine mitzubringen.
Schönberg den 16. März 1868.
Der Magistrat.


Sonntag den 29. März d. J., Nachmittags 2 Uhr,
Versammlung des Imker Vereins
im Locale der Gastwirthin Boye.
Indem ich die Mitglieder des Vereins dringend ersuche, recht zahlreich zu erscheinen, bitte ich zugleich freundlichst um die baldige Entrichtung der rückständigen Beiträge.
D. Hempel.


Verloren wurde am 19. d. eine Reisedecke, in die der Name des Eigenthümers eingenäht ist. Der ehrliche Finder wird ersucht, dieselbe in der Expedition dieses Blattes abgeben zu wollen.


Ein wohlerhaltenes, tafelförmiges Clavier steht preiswürdig zu verkaufen, und wollen Kaufliebhaber sich an den Gastwirth Herrn F. Fick hieselbst wenden.


G. Brunnenberg, Färber
und G. Schmidt, Walkmüller,
zeigen hiermit ihren geehrten Kunden an, daß jetzt Waaren zum Färben und Walken zollfrei eingeführt werden dürfen und bitten um gütigen Zuspruch.
Ratzeburg den 16. März 1868.


Am 16. April Ziehungsanfang der von der Hamburger Regierung genehmigten und garantirten großen Geldverloosung.
In dieser Verloosung kommen 17,800 Treffer zur Entscheidung, als Mark
225,000, 125,000, 100,000, 50,000, 30,000, 20,000, 2 à 15,000, 2 à 12,000, 2 à 10,000, 2 à 8000, 3 à 6000, 3 à 5000, 4 à 4000, 10 à 3000, 79 à 2000, 4 à 1500, 4 à 1200, 106 à 1000, 106 à 500 u. s. w.
Der kleinste Gewinn deckt den Einsatz für alle Classen.
Unsere Collecte erfreut sich des besten Rufes, indem derselben Schlag auf Schlag die größten Treffer zufielen. Wir empfehlen zu dieser günstigen Verloosung
ganze Loose à 2 Thaler, halbe à 1 Th., Viertel à 1/2 Th., achtel à 1/4 Thlr.
Man wende sich baldmöglichst an das Glückscomptoir
Adolph Lilienfeld & Co.
Graskeller 7. Hamburg.


Zur Haupt= und Schluß=Ziehung der Braunschweiger Lotterie, welche am 14. April a. c. beginnt, empfehlen Kaufloose in größter Nummernauswahl bestens:
Ganze Loose à 40 Thlr.,
Halbe Loose à 20 Thlr.,
Viertel Loose à 10 Thlr.,
Achtel Loose à 5 Thlr.
Gegen Einsendung oder Nachnahme des Betrags versenden prompt bestellte Loose, ebenso werden nach Ziehung franco die Listen versandt.
Größter Treffer ev. 100,000 Thlr.
Gewinne bezahlen coulant und ohne Abzug baar aus und nehmen dabei keinerlei Douceure, wie es von vielen Seiten oft beansprucht wird
S. A. Behrens & Co.
Hauptcollecteure u. Geldwechsler in Hamburg.


Unter der Hand zu verkaufen:
Einige Trittsteine, in Längen von 5-6 Fuß, sowie Steinhauer=Gerätschaften. Kaufliebhaber wollen sich melden beim Schulzen Oldenburg in Gr. Mist.


[ => Original lesen: 1868 Nr. 24 Seite 4]

Von 5. December v. J. bis heute sind nachstehende Schäden bei unserm Vereine angemeldet:

1. vom Schulzen Siebenmark in Schwanbeck ein Pferd 50 Thlr.
2. vom Hauswirth Meyer daselbst eine Kuh 30 Thlr.
3. vom Ackerbürger Langhans vor Ratzeburg ein Pferd 70 Thlr.
4. vom Hauswirth Lohse in Kleinfeldt ein Pferd 50 Thlr.
5. vom Hauswirth Maaß in Mahlzow ein Pferd 100 Thlr.
6. vom Hauswirth J. Lange in Ziethen ein Pferd 70 Thlr.
7. vom Hauswirth Siebenmark in Schwanbeck eine Kuh 30 Thlr.
8. vom Hauswirth Retelsdorf in Selmsdorf eine Kuh 30 Thlr.
9. vom Hauswirth Lohse daselbst eine Starke 20 Thlr.
10. vom Hauswirth Böttcher in Campow eine Kuh 30 Thlr.
11. vom Hauswirth Böttcher in Petersberg ein Pferd 30 Thlr.
12. vom Hauswirth Freitag in Lübseerhagen eine Kuh 30 Thlr.
13. vom Hauswirth Ollrogge in Schlag=Resdorf eine Kuh 35 Thlr.
14. Vom Schulzen Boye in Rabensdorf eine Kuh 35 Thlr.
und werden unsere Interessenten ersucht, zur Deckung dieser Schäden einen Beitrag von 24 Schill. pro 100 Thlr. Versicherungssumme am Dienstag den 31. März, Mittags 12 Uhr, im Boye'schen Gasthause einzuzahlen. - Wir bitten, den Zahlungstermin recht pünktlich inne zu halten, damit den Beschädigten an demselben Tage die Versicherungs=Prämien ausgekehrt werden können.
Schönberg, den 23. März 1868.
Die Direction der Viehversicherungs=Gesellschaft im Fürstenthum Ratzeburg.


Für Confirmanden:
Eine sehr schöne Auswahl der neuesten Jaquettes, Bedouinen und Talma in Wolle und Seide, wie auch Double=Chales und Tücher in allen Gattungen zu sehr billigen Preisen.
U. Beermann & Co.
Lübeck. Klingberg 927.


Drainsröhren in allen Weiten, porös und gut ausgebrannt.
C. Egert.


Mein Lager von Tapeten und Borden, sowie von Rouleaux in vielen geschmackvollen Mustern empfehle ich dem geehrten Publikum zur Abnahme bestens.
Maler Wolgast.


Arbeiten von Portland-Cement:
Grabdenkmäler verschiedenster Art, Preis: von 2 Thlr. an bis 20 Thlr., Buchstaben einzugraviren: à 1 Thlr., ferner Pferde= und Kuhkrippen, Schweine= und Börmtröge, der lfd. Fuß von 24 ßl. bis 40 ßl., Sohlbänke, Aufwaschen, Fliesen und Röhren zur Wasserleitung und sonstige Cement=Arbeiten werden auf das Billigste angefertiget. Auch ist in Allem Etwas vorräthig oder wird auf Bestellung so bald wie möglich gemacht von J. Lenschow, Maurer in Grieben.


Am Sonntag den 29. d. Mts.
Concert
im Saale der Gastwirthin Boye.
Entree à Person 8 ßl. Anfang 8 Uhr.
Wozu freundlich einladen
die Vereinsmusiker.
Programm in nächster Nummer.


Sonntag den 29. März Nachmittags
Geistliches Concert
in der Domkirche zum Besten unserer Armen.
Das Programm erfolgt in der nächsten Nummer des Blattes.
Domhof=Ratzeburg, den 24. März 1868.
Mette. Burmeister. Tieck. Willers.


Mit Waschen, Färben und Umnähen von Strohhüten, sowie in allen vorkommenden Putzarbeiten empfiehlt sich M. Hülsemann.


Backtafel für die Stadt Schönberg
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Schönberg, den 21. März 1868.
Bürgermeister und Rath.


Meteorologische Beobachtungen.
1868
März
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
20.
21.
22.
23.
35.93
37.68
37.76
32.49
0.6
4.0
5.8
4.0
6.0
7.0
8.5
7.5
SW
SW
SW
W
2
2
2
2
trübe.
-
-
-


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pfund13 1/2 - 14 Schilling (Mecklenburg).
Holst. d. Pfund14 1/2 - 15 Schilling (Mecklenburg).
Hasen, d. St. 40 - 48 Schilling (Mecklenburg).
Enten, d. St.24 Schilling (Mecklenburg).
Hühner, d. St.12 - 16 Schilling (Mecklenburg).
Tauben, d. St.4 Schilling (Mecklenburg).
Spickgans, d. St.24 - 32 Schilling (Mecklenburg).
Flickgans, d. St.24 - 28 Schilling (Mecklenburg).
Schinken, d. Pfd.8 Schilling (Mecklenburg).
Schweinskopf, d. Pfd.5 - 5 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Wurst d. Pfd.10 Schilling (Mecklenburg).
Eier 7 - 8 St.4 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln, d. Faß7 - 7 1/2 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(per Sack in Lüb. Crt.)
Weizen28 - 29Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Roggen22 - 22Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Gerste16 1/2 - 17Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer12 - 12Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen18 - 20Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken15-16Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen15 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 21Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


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