No. 23
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 20. März
1868
achtunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1868 Nr. 23 Seite 1]

- Der Ausschuß des Bundesrathes für Zoll= und Steuerwesen hielt am 17. d. eine Sitzung, um über Eingaben, betreffend die Entschädigung wegen Zollanschlusses, sowie über den Wechsel=, Zeitungs= und Kalenderstempel zu berathen.
- Dem Zollparlament wird eine Eingangssteuer auf Petroleum von 15 Silbergroschen per Centner vorgeschlagen werden.
- Im preußischen Kriegs=Ministerium ist eine neue Militair=Ersatz=Instruction für den Norddeutschen Bund berathen und jetzt fertig, die schon bei der nächsten Rekrutenaushebung maßgebend sein soll.
- Die abyssinische Expedition ist mit größeren Schwierigkeiten verknüpft, als die englische Regierung und das englische Publikum sich träumen ließen. Die Truppen rücken nur mühselig in das unwegsame Hochland vor; die Zufuhr von Lebensmitteln verursacht schon jetzt ganz unerwartete Anstrengungen und enorme Kosten, und diese steigern sich, je weiter die Hauptschaar Napiers in das Innere eindringt. Die eingeborenen Häuptlinge, auf deren Bundesgenossenschaft man rechnete, erweisen sich als unzuverlässig und mißtrauisch, während der König Theodorus vorderhand durch die Engländer nicht im geringsten beirrt wurde. Unter diesen Anzeichen gibt man in London den Gedanken, daß der Feldzug binnen einem Quartale abgewickelt sein werde, auf, und im Parlamente wird von Sir Northcote auf eine Einrede als Trost mitgetheilt, General Napier glaube, noch in diesem Jahr die Expedition vollenden zu können. Das heißt, mit den früheren Erklärungen der Regierung zusammengehalten, so viel wie die Verheißung eines mehrjährigen Feldzuges; aus einem solchen wird sich dann wohl eine dauernde Occupation entwickeln.
- Kaiser Napoleon malt sich den Gedanken lebhaft aus, wie weit es einer bringen kann, der den Papst zum Vetter hat. Sein Vetter, Prinz Lucian Bonaparte, ist nämlich vom Papste zum Cardinal gemacht worden und es ist ein öffentliches Geheimniß, daß er nach dem Tode des jetzigen Papstes den päpstlichen Stuhl besteigen soll. Alles ist dazu eingeleitet.
- Zwischen Lübeck und Ratzeburg soll in diesem Sommer eine regelmäßige Dampfschiffahrt stattfinden. Nach vorher eingeholter Erlaubniß wird das Dampfschiff den Namen Bismarck führen.
- In Dacota im amerikanischen Felsengebirge sind Goldlager aufgefunden worden, die alle bisher bekannten an Reichhaltigkeit übertreffet sollen. Für Liebhaber fügen wir als Wegweiser hinzu, daß diese schöne Gegend 100 engl. Meilen seitwärts von der Pacific=Eisenbahn liegt.
- Die bekannten Bucherschen Feuerlöschdosen werden seit längerer Zeit auf allen Schiffen des norddeutschen Lloyd in Bremen geführt und sollen sich bestens bewährt haben.
- Preußische Amtsblätter enthalten Warnungen gegen die Auswanderung nach Peru. Man kenne, sagen sie, einen Plan, 5000 Deutsche zur Auswanderung über Antwerpen nach Lima zu locken, und zwar unter dem Vorwand der Gründung einer Colonie am Maproflusse.
- Während des Jahres 1867 kamen in Berlin an: 58,180 Wispel Weizen, 98,894 Wispel Roggen; 23,771 W. Gerste, 87,245 W. Hafer, 2525 W. Erbsen, 436,657 Centner Weizenmehl und 605,433 Centner Roggenmehl. Die Berliner Mühlen producirten im vorigen Jahre Mehl aus 76,181 Ctr. Weizen und aus 251,704 Ctr. Roggen.
- Ein neues Beleuchtungsmaterial wird in Hamburg von den Gebrüdern Bloch; Neuerwall 68, verkauft. Es nennt sich Paraffin=Oel und soll an Helle das Gaslicht bedeutend übertreffen, dabei aber um die Hälfte billiger wie dieses sein. Das Paraffin=Oel ist auf jeder Petroleumlampe zu brennen und wird in versiegelten Flaschen, von 1, 2, 5 oder 10 Pfund Inhalt, von oben genannter Firma verkauft.
- Nach der Neust. Z. sind in der Nacht zum 15. d. in Altstrelitz 4 Scheunen vor dem Wesenberger Thore abgebrannt, von denen nur zwei versichert waren.
- Am vorigen Montag Abend traf in Berlin mit der Bahn ein junger Oeconom ein und drängte mit dem Gepäck eiligst durch die Wagenreihe, um zu einer Droschke zu gelangen. Hierbei kam er den Pferden eines Rollwagens zu nahe, und eines derselben biß ihn so heftig in die Schulter, daß sein Rock und Plaid beschädigt wurden, und der Biß eine leichte Hautwunde am Arme verursachte. Der junge Mann ging am andern Tage seinen Geschäften nach, obwohl der Arm etwas angeschwollen war; schon am Mittwoch mußte er ärztliche Hülfe in Anspruch nehmen, und die anfänglich ganz unscheinbare Wunde hat sich so böse gestaltet, daß ein zweiter hinzugezogener Arzt die sofortige Abnahme des verletzten rechten Armes angeordnet hat und man ernstliche Besorgnisse für das Leben des jungen Mannes hegt. Pferdebisse sind bekanntlich meist sehr gefährlich.
- In der Allee bei Sanssouci hat der Sturm am 8. März eine Rüster mit prächtigem Wipfel umgeworfen, die der alte Fritz noch gepflanzt hat.
- Ein schlagendes Wetter im Brückenbergschachte bei Zwickau hat 9 Bergleute getödtet und 23 verwundet.
- Nach dem Lübecker Geschichtskalender ließ im März des Jahres 1341 ein reicher Lübecker Bürger seinen einzigen Sohn, der ein gar arger Wüstling und Schlemmer war, kurz vor seinem Ende zu sich rufen und ihn geloben, wenn er alles durchgebracht und an Selbstmord dächte, in den gewölbten Keller zu gehen und sich an dem großen eingemauerten Ring daselbst zu erhängen. Der Sohn gab lachend den Schwur und der Alte starb. Es kam, wie dieser gesagt: bald hatte der Wüstling das väterliche Erbe durchgebracht und steckte bis über die Ohren in Schulden. Da ging er, wilder Verzweiflung voll, in den Keller, schlug den Strick um den Ring und dann um seinen Hals, sprang von dem Stuhl und - fiel sammt Ring und Strick

[ => Original lesen: 1868 Nr. 23 Seite 2]

auf die Erde. Neben ihm und auf ihm lagen viele Hundert Goldgulden. Still erhob er sich, sammelte alle Goldstücke zusammen und wurde von Stund an ein anderer besserer Mensch, der das seine zu Rathe hielt. Von nun au lebte er ein Stillleben, war thätig und sparsam und starb in einem hohen Alter, bemittelt, und geachtet von Manchem, geliebt und betrauert von Vielen.
- Der zweite norddeutsche Handwerkertag wird vom 16. - 18. April d. J. in Dresden tagen. Auf seinem Programme stehen folgende Gegenstände. Austausch der Erfahrungen über die Wirkungen der Gewerbefreiheit. Besprechungen der Grundzüge eines norddeutschen Gewerbegesetzes im Sinne der Handwerker=Innungen und der Freiheit der Arbeit innerhalb der Innungen, sowie einer darauf zu begründenden Bittschrift an die norddeutsche Gesetzgebung. Berathung über die Mittel zur Kräftigung des Handwerker=Corporations=Wesens, als Ortsverbrüderungen etc. Vertretung der Interessen des Handwerkerstandes in der Gemeinde und dem Staate. Besprechung darüber, welchen Nutzen das Genossenschaftswesen dem Handwerkerstande bisher gewährt hat. Berathung über die Mittel zur Vertretung des Handwerkerstandes durch die Presse. - Gäste, die von dem angebotenen freien Quartier Gebrauch machen wollen, haben dies baldmöglichst dem Vorsitzenden Herrn Korbmachermeister Zeidler in Dresden mitzutheilen.
- In Algerien ist die Hungersnoth über jede Beschreibung fürchterlich. Ein Beispiel! Eine eingeborene Frau aus der Gegend von Missergin schlachtete ihre Tochter und gab das Fleisch des 12jährigen Mädchens ihren andern Kindern zum Essen, um sie vom Tode zu retten und aß selbst davon. So berichtet die Zeitung von Oran.
- Um Weihnachten 1866 wurde auf einer Straße in Berlin ein arbeitender Scheerenschleifer von dem Führer eines großen Bierwagens überfahren und schwer verletzt. Dem Manne mußte der Fuß abgenommen werden und er starb in Folge dessen. Der Brauerknecht wurde deshalb zu 1 Jahr Gefängniß verurtheilt. Nachdem letzterer seine Strafe verbüßt, klagte die Wittwe des Scheerenschleifers gegen ihn auf lebenslängliche Unterstützung und erhielt vom Gericht das Erkenntniß, daß der Brauerknecht ihr monatlich bis zu ihrer Wiederverheirathung 8 Thlr. zu zahlen habe.
- Das Benzin ist einer von den vielen Körpern, die sich in dem so unansehnlichen Steinkohlentheer finden, aus dem beiläufig auch die prachtvollen Anilinfarben hergestellt werden. Von den vielen Anwendungen, die das Benzin findet, wollen wir nur die hervorheben, daß sich dasselbe mit gutem Erfolg gegen den lästigen schwarzen Kornwurm anwenden läßt. Man besprengt zu dem Ende die Getreidehaufen in Magazinen mit Benzin, deckt dieselben dann zu und läßt die sich bald reichlich entwickelnden Dämpfe 5 bis 10 Minuten auf die im Haufen befindlichen Kornwürmer einwirken. Nach dieser Zeit wird schwerlich noch ein einziges Thier am Leben sein. Keines der gegen den Kornwurm empfohlenen Mittel führt so leicht zum Ziele, wie das Benzin.
- In der Herberge zur Rose in Brünn kehrte ein Geselle aus Sachsen ein und bat um ein Zimmer zum Uebernachten. Kostet 5 Kreuzer, sagte der Rosenwirth. Der Geselle hatte nur 4 Kr. und mußte sich zu den Andern in den Stallräumen legen, wo das Schlafgeld 3 Kr. kostete. Nachts brach das Stallgebäude zusammen und der Geselle, dem 1 Kr. fehlte, ward erschlagen.
- (So schmeckt's.) In Plureau in der Bretagne herrscht bei Trauungen ein sonderbarer Gebrauch. Gleich nach der Ceremonie gibt der Bräutigam der Braut eine Ohrfeige (die aber wohl nicht allzu derbe sein wird) mit den Worten: "So schmeckt's, wenn ich bös bin", und dann einen Kuß mit den Worten: "So schmeckt's wenn ich gut bin."
- Wolfgang Wenzel erzählt in seiner Geschichte des Krieges von 1866 folgende Anekdote aus dem Mainfeldzuge: "Während des heftigsten Gefechts um Kissingen ging ein Engländer mit seiner Gemahlin unter einem Regenschirm auf dem Verschönerungswege spazieren. Als die Kugeln um die Dame pfiffen, sagte er: "Es sind die Kugeln der Bayern und Preußen." - "Aber, lieber Mann, bemerkte die Frau, es ist doch sehr gefährlich." - Er aber erwiderte: "Es geht uns ja nichts an!"
- Unlängst ist in der Umgegend von Wilna eine unerhörte Schandtat verübt worden. Ein Bettler ohne Beine, der sich viele Jahre auf seinen Holzbeinen in der Stadt umhergeschleppt hatte, ging auf's Land, um daselbst Almosen zu sammeln. Ungefähr eine halbe Meile von der Stadt erhielt er auf der Meierei eines wohlhabenden Grundbesitzers Speisen und Nachtquartier. Er erfuhr bei dieser Gelegenheit aus einem Gespräche seines Wirthes mit der Frau, daß ersterer am folgenden Tage mit einer Summe von 70 Rubel nach Wilna zu fahren gedenke. Am folgenden Morgen bedankt sich der Bettler bestens für die ihm gewährte Gastfreundschaft und ging dann fort. Bald darauf machte sich auch der Grundbesitzer auf den Weg. Da er den Bettler bald einholte, so fragte er diesen, ob er nicht mit ihm fahren wolle. Natürlich wurde das Anerbieten mit Dank angenommen; es war dem Stelzfuß jedoch unmöglich, allein in den Schlitten zu steigen. Um ihm zu helfen, stand der Landmann auf und erfaßte ihn mit beiden Armen. In demselben Augenblick blitzte jedoch auch das Messer und der Unglückliche sank mit durchschnittener Kehle zur Erde. Nachdem der Bettler ihn beraubt, humpelte er ruhig seines Weges weiter. Das Pferd kehrte mit dem Schlitten nach Hause zurück. Die erschrockene Frau schickte sofort den Knecht dem Manne nach. An der Stelle angekommen, wo der Leichnam lag, fand der Bote Fußspuren und diese führten ihn direct zu dem Bettler, der sich nicht einmal die Mühe gegeben hatte, sich von dem Blute zu reinigen, welches noch an seinen Kleidern triefte und sein Verräther wurde. Da er sich dem Knechte mit dem Messer in der Hand zur Wehre setzte, fing dieser ihn mit einer Schlinge ein und brachte ihn so nach Wilna.


Anzeigen.

Vorladung.

Antragsmäßig soll über die der Ehefrau des Käthners Lühr, Catharina geb. Mustin zu Schlagsdorf gehörige, daselbst belegene Käthnerstelle c. p. ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Dienstag den 9. Juni d. J., Morgens 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 12. März 1868.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


In Gemäßheit des § 1 des Publicandi hoher Großherzoglicher Landes=Regierung vom 20. Februar a. c. wird hiedurch bekannt gemacht, daß das Resultat der am 10. ds. Mts. stattgehabten Wahl eines Abgeordneten zum Reichstage des Norddeutschen Bundes

[ => Original lesen: 1868 Nr. 23 Seite 3]

am Donnerstag den 19. d. M., Vormittags von 9 Uhr ab, im Saale des Rathhauses zu Neubrandenburg in öffentlicher Sitzung von mir ermittelt werden wird.
Neubrandenburg, d. 16. März 1868.
Der Wahlcommissarius.
C. Piper.


Verkaufs=Anzeigen.

Das zu Schönberg vor dem Sabower Thore belegene neue Wohnhaus c. p. des sub cura des Arbeitsmanns Johann Peters und des Maschinenbauers Kleinfeldt hieselbst stehenden Maurergesellen Heinrich Peters allhier soll auf Antrag dieser Curatoren und nach ertheiltem obervormundschaftlichen Veräußerungsdecrete öffentlich meistbietend verkauft werden in dem dazu anberaumten einzigen Verkaufstermine am Donnerstag den 23. April d. J., Morgens 11 Uhr. Kaufliebhaber werden dazu hiedurch vorgeladen mit dem Bemerken, daß bei annehmlichen Bote der obervormundschaftliche Zuschlag binnen 8 Tagen nach dem Termine erfolgen wird, daß der Meistbietende in dem Termine sofort eine baare Conventionalpön von 500 Thaler zu zahlen hat und daß die Uebergabe event. nach erlangter Confirmation der Großherzogl. Kammer zu Neustrelitz schon vor oder zu Johannis c. geschehen soll.
Die Einsicht der Verkaufsbedingungen ist drei Wochen vor dem Termin auf der Registratur gestattet, auch Abschrift derselben gegen die Gebühr zu erhalten. Die Besichtigung des Grundstücks qu. ist nach vorausgegangener Meldung bei den Curatoren gestattet.
Schönberg den 24. Februar 1868.
Großherzogliches Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Am Sonnabend den 28. d. M., Morgens von 1/2 10 Uhr an, soll bei der Wwe. Baars in Demern in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:

Tischlerhandwerkzeug aller Art, eine Parthie eichen, eschen, buchen, ipern, birken, linden und Birnbaum=Bretter und Bohlen, eine Uhr, zwei Bettstellen , ein Eßschrank , ein Hängeschrank, 9 Stock Bienen, und was sich sonst noch vorfindet.
Carlow den 15. März 1868.
Struck.


Der Hauswirth Peter Meier zu Neschow hat mich beauftragt, seine daselbst belegene, 2 Last große Bauerstelle wegen Wegzuges von hier, öffentlich meistbietend zu verkaufen.
Zu dem Zwecke habe ich einen Termin auf Sonnabend den 4. April d. J., Mittags 12 Uhr, angesetzt, und wollen Kaufliebhaber sich zu demselben im Locale der Frau Gastwirthin Boye hieselbst einfinden. Bei annehmlichem Gebot wird die Stelle schon in diesem einen Termine ohne weiteren Ueberbotstermin rein zugeschlagen werden.
Die Verkaufsbedingungen sind jederzeit bei mir einzusehen.
Schönberg, den 18. März 1868.
W. Baumast, als öffentlicher Notar.


Alle vom 1. Januar bis 31. December 1847 und vom 1. Januar bis 30. Juni 1848 inklusive geborenen jungen Leute männlichen Geschlechts, gleichviel ob einheimische oder fremde, welche sich zur Zeit in der Stadt Schönberg aufhalten, werden aufgefordert, Zwecks der Eintragung in die Militär=Stammrolle, am Sonnabend den 28. März d. J, Vormittags 10 Uhr, vor dem Magistrate allhier zu erscheinen und jedenfalls ihre Taufscheine mitzubringen.
Schönberg den 16. März 1868.
Der Magistrat.


Vermischte Anzeigen.

Sonntag den 29. März d. J., Nachmittags 2 Uhr, Versammlung des Imker-Vereins im Locale der Gastwirten Boye.
Indem ich die Mitglieder des Vereins dringend ersuche, recht zahlreich zu erscheinen, bitte ich zugleich freundlichst um die baldige Entrichtung der rückständigen Beiträge.
D. Hempel.


Da mir Gelegenheit geboten ist, zum bevorstehenden Antoni=Termin Gelder sowohl hier im Lande als auswärts sicher unterzubringen, so erbitte ich desfallsige fernere Anmeldungen.
Schönberg, den 5. December 1867.
Kindler, Advocat.


Club im Hause des Herrn Aug. Spehr in Schönberg am Mittwoch den 25. März.
Mittagessen um 3 Uhr.


Herrn Hoflieferanten Johann Hoff in Berlin.
"Döbbelin bei Stendal, 1. Nov. Ew. W. bitte ich um Zusendung von Malzextract, Malzgesundheitschocolade und Malzbonbons.
v. Bismarck."
"Heiligengrabe, 2. Nov. Ew. W. ersuche um Sendung von Malzextractgesundheitsbier, für 8 Wochen ausreichend, ferner Malzgesundheitschocolade und Malzbonbons etc.
E. v. Sommerfeld."
"(Erster Brief.) Langensalza, 3. Nov. Der Malzextract wird namentlich von den an der Brust verwundeten Kranken ungemein gern getrunken und verschafft er Linderung bei quälendem Husten. Die Patienten haben um neue Sendung gebeten.
Burghard, Baron v. Gramm."
(Zweiter Brief.) Dresden, 1. Dec. Hierbei sende ich Cassa etc. und nehme die Gelegenheit wahr, meinen herzlichen Dank für Ihre Güte auszusprechen. Das Hoff'sche Malzextractgesundheitsbier hat fortwährend gute Dienste gethan, und waren Malzchocolade und Malzbonbons bei unsern Kranken gleich beliebt. Ich habe Langensalza seit einigen Tagen verlassen und für den Winter meinen Aufenthalt hier genommen.
Burghard, Baron v. Gramm."
Niederlage in Schönberg bei Hrn Wilh. Heincke.


Mein Lager von Tapeten und Borden, sowie von Rouleaux in vielen geschmackvollen Mustern empfehle ich dem geehrten Publikum zur Abnahme bestens.
Maler Wolgast.


Gußeiserne Keller= und Stallfenster, Dachfenster, Ofenthüren, Ofenröhren, Grabkreuze, Gartenbänke, Rosten und Ofenplatten und emaillirtes Kochgeschirr empfiehlt C. Schwedt.


Zu Ostern habe ich 3 Wohnungen zu vermieten.
C. Egert.


Drainsröhren in allen Weiten, porös und gut ausgebrannt.
C. Egert.


Am Sonntag Abend wurde auf dem Wege vom Bauhofe bis zur Marienstraße ein schwarzes Medaillon mit zwei Bildern verloren. Der ehrliche Finder wird gebeten, dasselbe in der Expedition d. Bl. abgeben zu wollen.


Für Kalbfelle, Lammfelle u. Ziegenfelle bezahlt die höchsten Preise Wilh. Heincke.


[ => Original lesen: 1868 Nr. 23 Seite 4]

Für Confirmanden:
Eine sehr schöne Auswahl der neuesten Jaquettes, Bedouinen und Talma in Wolle und Seide, wie auch Double=Chales und Tücher in allen Gattungen zu sehr billigen Preisen.
U. Beermann & Co.
Lübeck. Klingberg 927.


Mit einer Sendung neuer Umschlagetücher in großer Auswahl und verschiedenen Preisen empfiehlt sich Heinrich Creutzfeldt.
Schönberg 1868.


Unter der Hand zu verkaufen:
Einige Trittsteine, in Längen von 5-6 Fuß sowie Steinhauer=Geräthschaften. Kaufliebhaber wollen sich melden beim Schulzen Oldenburg in Gr. Mist.


Am 16. April Ziehungsanfang der von der Hamburger Regierung genehmigten und garantirten großen Geldverloosung.
In dieser Verloosung kommen 17,800 Treffer zur Entscheidung, als Mark
225,000, 125,000, 100,000, 50,000, 30,000, 20,000, 2 à 15,000, 2 à 12,000, 2 à 10,000, 2 à 8000, 3 à 6000, 3 à 5000, 4 à 4000, 10 à 3000, 79 à 2000, 4 à 1500, 4 à 1200, 106 à 1000, 106 à 500 u. s. w.
Der kleinste Gewinn deckt den Einsatz für alle Classen.
Unsere Collecte erfreut sich des besten Rufes, indem derselben Schlag auf Schlag die größten Treffer zufielen. Wir empfehlen zu dieser günstigen Verloosung
ganze Loose à 2 Thaler, halbe à 1 Th., Viertel à 1/2 Th., achtel à 1/4 Thlr.
Man wende sich baldmöglichst an das Glückscomptoir
Adolph Lilienfeld & Co.
Graskeller 7. Hamburg.


Ein sehr gut assortirtes Lager von billigen Tapeten, Borden und Rouleaux empfiehlt C. Schwedt.


Ein wohlerhaltenes, tafelförmiges Clavier steht preiswürdig zu verkaufen, und wollen Kaufliebhaber sich an den Gastwirth Herrn F. Fick hieselbst wenden.


G. Brunnenberg, Färber
und G. Schmidt, Walkmüller,
zeigen hiermit ihren geehrten Kunden an, daß jetzt Waaren zum Färben und Walken zollfrei eingeführt werden dürfen und bitten um gütigen Zuspruch.
Ratzeburg den 16. März 1868.


Als gerichtlich bestellte Vormünder der minorennen Kinder des zu Gr. Mist verstorbenen Steinhauers Hans Joachim Oldenburg fordern wir diejenigen auf, welche Forderungen an den Nachlaß desselben zu machen haben, sich binnen 4 Wochen bei uns zu melden; andererseits wollen die Schuldner des Verstorbenen diese ihre Schuld innerhalb derselben Zeit berichtigen. - Zugleich bitten wir, falls irgendwo noch dem Verstorbenen gehörende Gerätschaften, als Hammer, Keile etc. liegen sollten, dieselben ehestens an uns abliefern zu wollen.
Gr. Mist d. 18. März 1868.
Schulze Oldenburg,
Hauswirth Retelsdorf.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Geboren: Den 9. März. Dem Chausseewärter Eckner vor Schönberg eine Tochter. - Dem Arbeitsm. Jacobs in Schönberg ein Sohn. - 10. März. Dem Arbeitsm. Dräger vor Schönberg eine Tochter. - 11. März. Dem Hauswirth Riekhof zu Bechelsdorf eine Tochter. - 13. März. Dem Maschinenarbeiter Seier in Schönberg eine Tochter. - 16. März. Dem Hauswirth Böttcher in Rupensdorf ein Sohn.

Gestorben : 15. März. Jochen Oldörp, verwittw. Arbeitsm. in B.=Resdorf, 76 J. 7 1/2 M. alt.

Freitag den 20. März.
Passionspredigt: Pastor Fischer.

Sonntag den 22. März 1868.
Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Abendkirche (Passionspredigt): Pastor Kämpffer.
Amts=Woche: Pastor Fischer.


Meteorologische Beobachtungen.
1868
März
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
17.
18.
19.
35.82
37.70
37.14
1.3
2.3
-1.0
8.5
5.5
5.7
S
WNW
WSW
2
1
1
zieml.heit.

wolkig.
zieml.heit.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pfund13 1/2 - 14 Schilling (Mecklenburg).
Holst. d. Pfund14 1/2 - 15 Schilling (Mecklenburg).
Hasen, d. St. 40 - 48 Schilling (Mecklenburg).
Enten, d. St.24 Schilling (Mecklenburg).
Hühner, d. St.12 - 16 Schilling (Mecklenburg).
Tauben, d. St.4 Schilling (Mecklenburg).
Spickgans, d. St.24 - 32 Schilling (Mecklenburg).
Flickgans, d. St.24 - 28 Schilling (Mecklenburg).
Schinken, d. Pfd.8 Schilling (Mecklenburg).
Schweinskopf, d. Pfd.5 - 5 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Wurst d. Pfd.10 Schilling (Mecklenburg).
Eier 7 - 8 St.4 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln, d. Faß7 - 7 1/2 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(per Sack in Lüb. Crt.)
Weizen28 - 29Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Roggen22 - 22Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Gerste16 1/2 - 17Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer12 - 12Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen18 - 20Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken15-16Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen15 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 21Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


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