No. 27
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 03. April
1868
achtunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1868 Nr. 27 Seite 1]

- Aus dem südlichen Theile Preußens schreibt man, daß dort überall dem Landmanne die schöne Aussicht einer reichen frühen Ernte entgegentrete. Begünstigt von trefflichen Witterungsverhältnissen, herrscht auf den Feldern die Thätigkeit eines Bau=Bienenvolkes. Ueberall sind Pflugschaar, Säemann und Säemaschine in Bewegung und die Landwirthe schwören Stein und Bein darauf, daß das Jahr 1868 einen Körnerertrag liefern werde, gegen dessen Reichthum selbst die weiland sieben fetten Jahre Aegyptens als Mißernten erscheinen würden. Die Landleute berufen sich für ihre so überaus beruhigende Prophezeiung darauf, daß in diesem Jahre es "im dürren Busch gedonnert" (Februargewitter) und seit "Menschengedenken" und noch darüber hinaus sei beobachtet worden, daß diesem Phänomen allemal ein Jahr des überschüttendsten, Erntesegens gefolgt sei. Dieser allgemein herrschende Bauernglaube scheint denn auch die zurückgehaltenen Kornvorräthe mobil und die Preise etwas weichend zu machen.
- Der französische Armee=Moniteur erhebt ein Loblied über das glücklich durchgesetzte Militairgesetz. Das große Werk, sagt er, ist vollendet, wenn jemals die Sicherheit Frankreichs bedroht wird, so kann der Kaiser die Soldaten mit dem Fuße aus der Erde stampfen. - O Uebermuth! Napoleon I. meinte auch, als er nach Rußland zog, er habe monatlich 10,000 Mann zu "depensiren" (vergeuden.) Sein leichtsinniger Neffe scheint nicht daran zu denken, daß man am wenigsten heutzutage die Menschen depensirt, wie die leichtsinnigen Spieler ihre Napoleonsd'or. Frankreich würde dann am sichersten und glücklichsten sein, wenn es die Hälfte seiner Soldaten an den Pflug und in die Werkstatt entließe - und andere Länder auch.
- Aus Lübeck erhalten wir Folgendes mit der Bitte um Aufnahme zugesandt: Nicht selten hört und liest man Klagen über die Schulverhältnisse Mecklenburgs und doch gehen aus Mecklenburg Männer hervor, wie sie kaum ein anderes Land mit den besten Lehranstalten aufzuweisen hat. Namentlich ist es Lübeck, wo die Chefs mehrerer der ersten Handlungshäuser in Dorfschulen erzogene Mecklenburger sind die mit wenigen pecuniären Mitteln durch eigene Kraft und Bildung sich zu solcher Höhe aufgeschwungen haben. - Ein sprechendes Beispiel des Gesagten ist der Chef der hiesigen Handlungsfirma H. J. Damm, einer unserer unternehmendsten Kaufleute. Für seine Landsleute dürfte es von Interesse sein zu erfahren, daß derselbe innerhalb dreier Jahre kürzlich das dritte Dampfschiff ("Orion" mit Namen), ein Stolz unserer Rhederei, von Stapel ließ. Möge Mecklenburg uns noch viele solche Männer geben!
                      Y.
- Es ist höchster Befehl ergangen, mit der Befestigung der Schanzen in Düppel und auf Alsen energisch fortzufahren. (Köln. Z.)
- Der preußische Kronprinz wird nach Ostern der Hochzeit des italienischen Kronprinzen in Florenz beiwohnen.
- In dem bayerischen Städtchen Traunstein kam es bei der Controlversammlung der Militair=Pflichtigen zu bedeutenden Excessen. Mit dem Rufe: "Wir schwören nicht dem preußischen Könige, wir wollen keine Preußen werden", trieben sie Officiere und Beamte gewaltsam fort, und wurden hierauf alle Bureaulocalitäten förmlich demolirt; kein Ofen, kein Tisch, kein Stuhl, keine Thür, kein Treppengeländer blieb ganz, alles wurde vollständig zerstört und schließlich sämmtliche Fenster des Rathhauses zertrümmert. Auf telegraphischem Wege wurde Militair aus München gerufen.


Anzeigen.

Vorladung.

Antragsmäßig soll über das dem Zimmermeister Chr. Egert zu Schönberg gehörige, daselbst im Neuenwall belegene Wohnhaus c. p., und zwar über dasjenige seiner beiden Häuser, welches der Siemzerstraße zunächst liegt, ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Dienstag, den 28. April 1868, Morgens 10 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Schönberg, den 4. Februar 1868.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuchs über das allhier in der Siemzerstraße sub Nro. 171 belegene Wohnhaus c. p. des Krämers Joachim Heinrich Otto giebt das Großherzogliche Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg auf das Liquidationsprotocoll vom 24. d. M., nachdem die gehörige Bekanntmachung des Termins zu den Acten docirt worden, hierdurch den

Bescheid:

daß alle weder in dem Liquidationstermine noch bis jetzt angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.

Von Rechts Wegen!

Schönberg, den 26. März 1868.
C. L. v. Oertzen.
A. Dufft.


[ => Original lesen: 1868 Nr. 27 Seite 2]

Holzverkauf.
Am Montage den 6. April sollen gegen baare Zahlung im Selmsdorfer Kirchenholze meistbietend verkauft werden:

20 Eichheister,
5 1/4 Faden buchen Knüppel und Olmholz,
1/2 Faden eichen Knüppel,
1 1/2 Faden ellern Knüppel,
56 ellern Schleete,
2 1/2 Fuder eichen Durchforstungsholz,
6 Fuder buchen Durchforstungsholz, und
16 Fuder ellern Wadelholz,
und wollen sich Käufer Morgens 1/2 10 Uhr am Schlagbaum des Selmsdorfer Kirchenholzes einfinden.
Schönberg, den 2. April 1868.
Danckwarth.


Zur Deckung der stattgehabten Brandschäden, Anschaffung einer neuen Spritze und Zubringer, sowie Zahlung der Verwaltungskosten ist eine neue Hebung von 4 Schilling (Mecklenburg) pro 100 Taler (Mecklenburg) erforderlich und wird den einzelnen Ortschaften der Zahlungstag später noch näher bestimmt werden.
Direction der Feuer=Versicherungs=Societät für das Fürstenthum Ratzeburg.
H. Boye.   J. P. Bade.


Das "Geistliche Concert" in der Domkirche am letzten Sonntage zum Besten unserer Armen hat einen Nettoertrag von 46 Taler (Mecklenburg) 30 Schilling (Mecklenburg) Pr. Crt. ergeben.
Domhof=Ratzeburg, den 31. März 1868.
Mette.   Burmeister.   Tieck.   Willers.


Unterzeichnete empfiehlt sich zur bevorstehenden Sommer=Saison mit einer großen Auswahl von Strohhüten, als: runde Hute für Kinder von 8 Schilling (Mecklenburg) an, für Erwachsene von 10 Schilling (Mecklenburg) an, Damen=Capot=Hute von 24 Schilling (Mecklenburg) an in neuester Façon, die neuesten Organdi=Hüte von 32 Schilling (Mecklenburg) an in allen möglichen Farben; ferner eine schöne Auswahl von Bändern und Pariser Blumen und Federn von 2 Schilling (Mecklenburg) pr. Stück, sowie von Gürteln in Seide, Sammet, Gummi und Leder von 4 Schilling (Mecklenburg) an, von Herren= und Damen=Kragen und Manschetten, Hutfaçons u. s. w. Auch erlaube ich mir, mein Strohhutwaschen, Farben und Umnähen in Erinnerung zu bringen, und zugleich anzuzeigen, daß alle alten Hüte, gleichviel welche Farbe, bei mir auf das schönste broncirt werden.
C. Bonhoff.
Schönberg im März 1868.


Physikats=Zeugniß.
Der Alpenkräuter=Liqueur "Hämorrhoiden-Tod" des Dr. J. Fritz ist aus vegetabilischen, aromatisch bittern Stoffen mit reinstem Cognac bereitet und wirkt magenstärkend, schleimlösend und gelinde eröffnend. Er entfaltet seine wohltätige Wirkung insbesondere gegen das unter dem Collectivnamen "Hämorrhoiden" bekannte Leiden und die daraus hervorgehenden Beschwerden der gestörten Verdauung, Magen= und Darmverschleimung, trägen Leibesöffnung, hypochondrischen Gemüthsverstimmung etc. etc. Auf Grund eigener Beobachtung kann ich diesen Liqueur allen denjenigen Personen, welche an den genannten Beschwerden leiden, empfehlen.
Lauenberg i. Pomm. Dr. Schultzen, Königl. Sanitätsrath und Kreis=Phys.
Niederlage in Schönberg à Flasche 10 Sgr. bei Carl Bade.


Da mir Gelegenheit geboten ist, zum bevorstehenden Antoni=Termin Gelder sowohl hier im Lande als auswärts sicher unterzubringen, so erbitte ich desfallsige fernere Anmeldungen.
Schönberg, den 5. December 1867.
Kindler, Advocat.


Gußeiserne Keller= und Stallfenster, Dachfenster, Ofenthüren, Ofenröhren, Grabkreuze, Gartenbänke, Rosten und Ofenplatten und emaillirtes Kochgeschirr empfiehlt C. Schwedt.


Braunen Leberthran, der besonders vortheilhaft als Schmiere für Sielengeschirre und Fußbekleidung anzuwenden ist, indem er das Leder geschmeidig erhält, wasserdicht macht und vor Bruch schützt, empfiehlt, per Pfund 8 ßl., J. F. Eckmann.


Ein sehr gut assortirtes Lager von billigen Tapeten, Borden und Rouleaux empfiehlt C. Schwedt.


Frisch gebrannten Kalk und neue Rigaer Säe=Leinsaat empfiehlt bestens A. Wigger.


Ein zuverlässiger Hausknecht gegen 60 Taler (Mecklenburg) Lohn und ein nettes tüchtiges Stubenmädchen gegen 40 Taler (Mecklenburg) Lohn werden gesucht. Näheres bei Wilh. Heincke.


Mit Waschen, Färben und Umnähen von Strohhüten, sowie in allen vorkommenden Putzarbeiten empfiehlt sich M. Hülsemann.


Wohnungsveränderung.
Zahnarzt Gehrke in Ratzeburg Hospitalstraße 64.
Sprechstunden, Vormittags bis 12 Uhr.
Nachmittags von 2 Uhr bis 4 1/2 Uhr
mit Ausnahme des Sonntags.


Etwaige Forderungen an den Nachlaß des verstorbenen Schornsteinfegers Hr. Lenschow hieselbst erbitte ich mir innerhalb 8 Tagen mitzutheilen.
Schönberg, den 31. März 1868.
Ludwig Vogel, als Vormund.


Mit gefüllten Stockrosen (Malven) empfiehlt sich jetzt, und mit Georginen zur Pflanzzeit L. Bohn.
Demern 1868.


Ein tüchtiges Landmädchen, das die Meierei erlernen will, fandet zu Ostern Aufnahme auf dem Hofe Kl. Rünz.


Wohnungsveränderung.
Einem hochgeehrten Publikum Schönbergs und der Umgegend zur gefälligen Nachricht, daß ich von heute an nicht mehr bei dem Schlachtermeister Hennings bei der Kirche wohne, sondern jetzt im Hause des Hrn. Chirurgius Leichert, neben Hrn. Dr. Liebenow am kalten Damm.
Hochachtungsvoll
Emil Jannicke, Handschuhmacher und Bandagist.
Schönberg, den 26. März 1868.


Für Confirmanden:
Starke schwarze, weiße und couleurte Glacéhandschuhe empfiehlt bestens und billig Emil Jannicke, Handschuhmacher.


Arco Verlaufen am letzten Sonntag ein gelber Dachshund. Dem Wiederbringer eine reichliche Belohnung. Näheres in der Expedition d. Bl.


[ => Original lesen: 1868 Nr. 27 Seite 3]

Die Unterzeichnete hat zu verkaufen:

Heu=Futter per 1000 Pfd. 5 Taler (Mecklenburg) 10 Schilling (Mecklenburg),
Roggen=Stroh per Bund 3 Schilling (Mecklenburg),
Hafer=Stroh per Bund 2 Schilling (Mecklenburg).
Auch beabsichtigt dieselbe, ihre beiden Moore zu verpachten.
Kaufliebhaber wollen sich gefälligst wenden an Wittwe Trems.


Vor etwa 14 Tagen ist zwischen hier und Carlow ein Kapital=Depositen=Schein B Nro. 14055 der Schweriner Bank über 175 Taler (Mecklenburg) verloren gegangen. Da dies bereits der Bank angezeigt, das Document also für jeden Andern ohne Werth ist, so wird der redliche Finder gebeten, es gegen eine Belohnung in der Expedition der Anzeigen abzugeben.


Glücks=Offerte.
Am 14. April d. J. beginnt die von der Herzogl. Braunschweigischen Regierung genehmigte und garantirte große
Geld=Verloosung
und endet am 30. April d. J.
Es kommen folgende Treffer zur Entscheidung:
Preuß. Thaler 100,000, 60,000, 40,000, 20,000, 10,000, 8000, 6000, 5000, 4000, 2 à 3000, 3 à 2000, 3 à 1500, 100 à 1000, 120 à 400, 140 à 200, 175 à 100 und 10,350 à 47; letztere deckt den Einsatz aller Classen.
Es ist allgemein bekannt, daß unsere Haupt=Collecte die Allerglücklichste ist, indem bei uns die größten Hauptgewinne sämmtlich gefallen sind.
Wir empfehlen zu dieser günstigen Verloosung folgende Originalloose und führen jeden Auftrag nach Empfang der Cassa oder gegen Postvorschuß prompt und verschwiegen aus, senden Ziehungsliste und Gewinngelder nach Entscheidung zu.
17414. 21991. 21999. 24858. 27299 à 40 Thaler.
19937. 19950. 20238. 20239. 20243. 27717. 27737. 27756. 27784 à 20 Thaler.
5851. 5853. 5855. 5858. 5859. 5860. 5861. 12662. 12664. 12665. 12670. 12678. 12679. 12680. 12683. 13313. 13321. 13333. 13339. 13341. 20301. 20303. 20305. 20306. 20308. 20309. 29003. 29004. 29005. 29054. 29056. 29058. 29060. à 10 Thaler.
1205. 1207. 1208.1209. 1212. 1215. 1216. 1230. 1233. 1239. 1278. 1279. 1282. 1284. 1299. 1300. 19151. 19156. 19157. 19167. 19169. 19171. 19172. 23487. 23488. 23489. 23490. 27210. 27213. 27222. 27260. 27264. 27265. 27269. 27271. 27272. 32114. 32115. 32117. 32119. 32122. 32125. 32128. 32129. 32131. à 5 Thl.
Auch kann man Loose mit Verzicht auf den kleinsten Gewinn von 47 Thaler erhalten, dann kostet ein ganzes Loos 20 Taler (Mecklenburg), ein halbes 10 Taler (Mecklenburg), ein Viertel 5 Taler (Mecklenburg), ein achtel 2 1/2 Taler (Mecklenburg).
Man wende sich baldigst an Adolph Lilienfeld & Co.
Glückscomptoir Graskeller 7.
Hamburg.


Gicht-, Hämorrhoiden- u. Bleichsuchtkranke heilt Dr. J. M. Müller, Specialarzt in Coburg.
Dessen populäre Schriften über Gicht und Hämorrhoiden sind in Schönberg beim Buchbinder C. Sievers stets vorräthig.
Preis: 4 Schilling (Mecklenburg).


Auf dem Hofe zu Lockwisch ist Johannis=Roggen zu verkaufen.


Tanzunterricht.
Einem hochgeehrten Publikum Schönbergs und der Umgegend die ergebenste Anzeige, daß ich 14 Tage nach Ostern einen Tanz=Cursus zu eröffnen beabsichtige. Indem ich mich hierzu den geehrten Familien bestens empfehle, bitte ich um eine recht zahlreiche Betheiligung, und wird hauptsächlich mein eifrigstes Bestreben dahin gerichtet sein, den Kindern eine gute körperliche Haltung, leichte Gangart und Anweisungen zum Anstande zu geben, und schmeichle ich mir auch diesmal, wie früher, das mir geschenkte Vertrauen vollkommen zu rechtfertigen.
Ergebenst
W. Lundt, Tanzlehrer.


Die so beliebten kleinen wie auch große Ratzeburger Gesangbücher sind auch bei mir sowohl in gewöhnlichen soliden, als auch in sehr eleganten Einbänden mit Stahlstich Titelkupfer zu haben.
Ferner empfehle ich für Confirmanden eine Auswahl der gediegensten Communion= und Andachtsbücher.
J. P. Bade.


[ => Original lesen: 1868 Nr. 27 Seite 4]

Die so sehr beliebten Ratzeburger kleinen Gesangbücher sind wieder vorrätig beim Buchbinder C. Sievers in der Siemzerstraße.


Für Confirmanden:
Eine sehr schöne Auswahl der neuesten Jaquettes, Bedouinen und Talma in Wolle und Seide, wie auch Double=Chales und Tücher in allen Gattungen zu sehr billigen Preisen.
U. Beermann & Co.
Lübeck. Klingberg 927.


Am 16. April Ziehungsanfang der von der Hamburger Regierung genehmigten und garantirten großen Geldverloosung.
In dieser Verloosung kommen 17,800 Treffer zur Entscheidung, als Mark
225,000, 125,000, 100,000, 50,000, 30,000, 20,000, 2 à 15,000, 2 à 12,000, 2 à 10,000, 2 à 8000, 3 à 6000, 3 à 5000, 4 à 4000, 10 à 3000, 79 à 2000, 4 à 1500, 4 à 1200, 106 à 1000, 106 à 500 u. s. w.
Der kleinste Gewinn deckt den Einsatz für alle Classen.
Unsere Collecte erfreut sich des besten Rufes, indem derselben Schlag auf Schlag die größten Treffer zufielen. Wir empfehlen zu dieser günstigen Verloosung
ganze Loose à 2 Thaler, halbe à 1 Th., Viertel à 1/2 Th., achtel à 1/4 Thlr.
Man wende sich baldmöglichst an das Glückscomptoir
Adolph Lilienfeld & Co.
Graskeller 7. Hamburg.


Mein Lager von Tapeten und Borden, sowie von Rouleaux in vielen geschmackvollen Mustern empfehle ich dem geehrten Publikum zur Abnahme bestens.
Maler Wolgast.


Als gerichtlich bestellte Vormünder der minorennen Kinder des zu Gr. Mist verstorbenen Steinhauers Hans Joachim Oldenburg fordern wir diejenigen auf, welche Forderungen an den Nachlaß desselben zu machen haben, sich binnen 4 Wochen bei uns zu melden; andererseits wollen die Schuldner des Verstorbenen diese ihre Schuld innerhalb derselben Zeit berichtigen. - Zugleich bitten wir, falls irgendwo noch dem Verstorbenen gehörende Gerätschaften, als Hammer, Keile etc. liegen sollten, dieselben ehestens an uns abliefern zu wollen.
Gr. Mist d. 18. März 1868.
Schulze Oldenburg,
Hauswirth Retelsdorf.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Geboren: 17. März. Dem Hauswirth Rußwurm zu Lockwisch ein Sohn. - 20. März. Dem Webermeister Trehms vor Schönberg eine Tochter. - Dem Arbeitsmann Böttcher vor Schönberg eine Tochter. 23. März. Dem Schulzen=Anerben Grevsmühl zu Retelsdorf Zwillinge (ein Sohn und eine Tochter). - Dem Zimmergesell Ahrendt vor Schönberg eine Tochter. - 27. März. Dem Maurergesell Zölcker vor Schönberg ein Sohn. - 29. März. Dem Schneidermeister Eckmann vor Schönberg eine Tochter. - 1. April. Dem Arbeitsm. Arndt zu Westerbeck eine Tochter.

Gestorben: 19. März. Rudolf Joach. Heinrich Söhlbrandt, Arbeitsm.=Sohn hieselbst, 1 J. 4 1/2 M. alt. - 26. März. Johann Heinrich Heidinger vor Schönberg, Zieglerlehrling, 18 J. 10 M. alt. - 27. März. Catharina Else Robrahn, geb. Reppenhagen, Arbeitsm.=Frau a. d. hiesigen Bauhofe, 64 J. alt. - 29. März. Friedrich Matthias Möller, verwittw. Arbeitsm. zu Sabow, 71 J. alt. - 1. April. Marie Friederike Piper, geb. Kniep, Schuhmachermeisters=Frau hies., 54 J. alt.

Copulirt: 26. März zu Petersberg: Johann Joachim Bruhn, Halbhufner zu Selmsdorf, und Catharina Maria Mett zu Petersberg.

Freitag den 3. April.
Passionspredigt: Pastor Fischer.
Sonntag den 5. April 1868.
Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Nachmittags=Prüfung der Confirmanden: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Meteorologische Beobachtungen.
1868
April
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
31.
1.
2.
40.15
39.30
41.62
1.8
3.6
1.4
9.3
8.1
6.4
NW
NW
NO
1
1
0
trübe.
-
heiter.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pfund13 1/2 - 14 Schilling (Mecklenburg).
Holst. d. Pfund14 1/2 - 15 Schilling (Mecklenburg).
Hasen, d. St. 40 - 48 Schilling (Mecklenburg).
Enten, d. St.24 Schilling (Mecklenburg).
Hühner, d. St.12 - 16 Schilling (Mecklenburg).
Tauben, d. St.4 Schilling (Mecklenburg).
Spickgans, d. St.24 - 32 Schilling (Mecklenburg).
Flickgans, d. St.24 - 28 Schilling (Mecklenburg).
Schinken, d. Pfd.8 Schilling (Mecklenburg).
Schweinskopf, d. Pfd.5 - 5 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Wurst d. Pfd.10 Schilling (Mecklenburg).
Eier 7 - 8 St.4 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln, d. Faß7 - 8 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(per Sack in Lüb. Crt.)
Weizen27 1/2 - 28Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Roggen22 - 22Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Gerste16 - 16Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Hafer12 - 12Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen18 - 20Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken14 - 18Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen15 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 21Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


Hiezu eine Beilage.


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1868 Nr. 27 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 27 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 3. April 1868.


- In Itzehoe meint man , daß die Hinrichtung des berüchtigten Mörders Timm Thode noch lange auf sich warten lassen könne, denn es fehle an einem Scharfrichter. Das dortige Gericht habe sich deshalb schon mit dem Berliner Scharfrichter Reindel in Verbindung gesetzt; ob dieser den Auftrag annehmen wird, ist noch zweifelhaft.
- Die Spielclubs in Paris sind rasend geworden. Es kommt nicht selten vor, daß Einer in einer Nacht eine halbe Million verliert. Einer brachte es jüngst zu einem Gewinn von 995,000 Fr. er wollte die Million voll machen, spielte fort und verlor die Hälfte. Zu den Spielern dort gehören die liederlichen Weiber. Eine der schamlosesten, Madame Müsard, ersteigerte einen einst königlichen Schmuck für 600,000 Fr. Man sagt, sie habe ihn mit holländischen Zehnguldenstücken bezahlt.
- Die Zeitungen haben kürzlich erzählt, König Ludwig habe 20 Millionen Gulden hinterlassen. Sie können jetzt froh sein , daß sie nicht drauf legen müssen, was an den 20 Millionen fehlt. Das Testament ist in München feierlich eröffnet worden und es fanden sich nur 1 1/2 Millionen vor und diese sollen in einem Fideicommiß angelegt werden. Die außerordentlich reichen Kunstsammlungen werden dem Krongut einverleibt.
- Mit Recht drücken die Engländer (siehe Nr. 24 der Anzeigen) ihre Unzufriedenheit über die Putz= und Vergnügungssucht ihrer Frauen und Töchter öffentlich aus. In Deutschland wäre ebenfalls viel Wahres darüber zu sagen, man würde nach einem echten deutschen Mädchen, wie es so oft besungen worden ist, in mancher Stadt lange vergeblich suchen können. Ist es aber mit den Männern, den gebietenden Herren der Welt, etwa besser bestellt? Stellen wir einen Vergleich an. Die Frauen stecken sich falsche Locken und Zöpfe (Chignons) an, die Männer färben Haare und Bart und stecken die Hände in feines Leder, um sie schön weiß und glatt zu erhalten, klemmen Zwicker auf die Nase, um ihre glanzlosen Augen dahinter zu verbergen und mit gränzenloser Unverschämtheit jedem weiblichen Wesen in's Gesicht zu starren. Die Frauen besuchen Theater, Conzerte und Bälle grade wie die Männer. Und könnten die Damen auf Bälle gehen, wenn die Männer sie nicht veranstalteten? Die Frauen kleiden sich nach dem Muster der Pariserinnen und ahmen ihre Thorheiten nach; die Männer nehmen sich die geckenhaften Stutzer der Pariser Modenwelt zum Vorbild und vergessen nur eins, das Beste: die den Franzosen angeborene Galanterie und Höflichkeit gegen die Frauen. Die Mädchen heirathen das Geld und die Titel der Männer, diese hingegen suchen in allen Zeitungen - nun was? - 5 - 6000 Thaler Geld nebst einer liebenswürdigen, häuslichen Frau, welche den zärtlichen Gatten der Thaler mit hingebender Liebe pflegen, seine Wäsche und Kleider in Ordnung halten und seine zierlichen Stiefel, wenn nicht küssen, doch wo möglich wichsen soll. Kann man etwa von solchen Männern sagen, daß sie an Liebe und Glück denken, und darf sich eine junge Frau schmeicheln, ihr Gatte habe sie nur um ihrer selbst willen geheirathet? - Gewiß, es gibt unter den Männern und unter den Frauen Ausnahmen, aber leider werden sie immer seltener.                                                         Ein deutsches Mädchen.


Das schöne Annerl.
[Erzählung]
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1868 Nr. 27 Seite 6]

Das schöne Annerl.
[Erzählung]
[Fortsetzung.]


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