No. 19
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 06. März
1868
achtunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1868 Nr. 19 Seite 1]

Nachdem durch Bekanntmachung Großherzoglicher Hoher Landesregierung vom 16. Januar die Wahl eines Abgeordneten zum Norddeutschen Reichstage auf den 10. d. M. ausgeschrieben worden ist und die verschiedenen Wählerlisten vorschriftsmäßig ausgelegen haben, werden hierdurch die Wahlbezirke und die Locale, woselbst die Wahl vorzunehmen, bekannt gemacht:
1. Wahlbezirk: Stadt Schönberg, Ackerbürger Grevsmühl Ziegelei auf der Stadtfeldmark.
     Wahllocal: bei Wittwe Boye hieselbst.
2. Wahlbezirk: Amt und Amtsfreiheit, Mühle, Bauhof, Feldziegelei, Kleinfeld, Mahlzow, Kl. Bünsdorf, Gr. Bünsdorf.
     Wahllocal: Registratur=Gebäude.
3. Wahlbezirk: Sülsdorf, Teschow, Hof und Dorf Zarnevenz, Schwanbeck, Siechenhaus.
     Wahllocal: Krug in Zarnewenz.
4. Wahlbezirk: Menzendorf Hof und Dorf mit Menzenberg, Rottensdorf, Lübseerhagen, Grieben, Blüssen, Rüschenbeck, Rodenberg, Papenhusen.
     Wahllocal: Schulzenhaus in Menzendorf.
5. Wahlbezirk: Rabensdorf Hof und Dorf, Retelsdorf, Sabow, Falkenhagen mit dem rothen Hause.
     Wahllocal: Krug in Rabensdorf.
6. Wahlbezirk: Selmsdorf Hof und Dorf, Bardowieck, Hohemeile.
     Wahllocal: Krug in Selmsdorf.
7. Wahlbezirk: Gr. Siemz, Kl. Siemz, Lindow, Törpt.
     Wahllocal: Schulzenhaus in Gr. Siemz.
8. Wahlbezirk: Bechelsdorf, Ollndorf mit dem Kruge an der Chaussee, Niendorf, Boitin=Resdorf, Kl. Mist.
     Wahllocal: Ollndorfer Krug an der Chaussee.
9. Wahlbezirk: Hof und Dorf Lockwisch mit Westerbeck, Hof Wahrsow mit Lenschow, Petersberg, Rupensdorf, Wahlsdorf.
     Wahllocal: Krug in Petersberg.
10. Wahlbezirk: Herrnburg, Pahlingen, Lauen, Duvennest, Lüdersdorf, Dorf Wahrsow.
     Wahllocal: Krug auf der Lohse'schen Stelle in Herrnburg.
11. Wahlbezirk: Hof und Dorf Demern, Schaddingsdorf, Röggeliner Ziegelei, Gr. Rünz, Kl. Rünz.
     Wahllocal: Krug in Demern.
12. Wahlbezirk: Carlos, Kronscamp, Pogez, Sahmkow, Klocksdorf, Kuhlrade, Stove mit der Mühle, Röggelin, Neschow und Maurin=Mühle.
     Wahllocal: Krug in Carlow.
13. Wahlbezirk: Domhof.
14. Wahlbezirk: Mechow, Hof und Dorf, Wietingsbeck, Ziethen, Lankow, Bäk mit den Mühlen, Römnitz und Kalkhütte.
     Wahllocal: Krug in Mechow.
15. Wahlbezirk: Gr. Molzahn, Kl. Molzahn, Schlagresdorf mit Perückenkrug, Schlagbrügge.
     Wahllocal: Krug in Schlagresdorf.
16. Wahlbezirk: Raddingsdorf, Rieps, Wendorf, Gr. Mist, Schlag=Sülsdorf.
     Wahllocal: Krug in Rieps.
17. Wahlbezirk: Schlagsdorf, Hof und Dorf, mit Heilige=Land, Neuhof, Campow mit Hoheleuchte, und Thandorf.
     Wahllocal: Krug in Schlagsdorf.
18. Wahlbezirk: Mannhagen, Hammer mit den Mühlen, Panten, Walksfelde.
     Wahllocal: Krug in Mannhagen.
Die Wahl selbst findet in den beiden Schönberger Wahldistricten um 8 Uhr Morgens, in allen übrigen Districten Mittags 11 Uhr statt.
Schönberg, den 2. März 1868.

Großherzoglich Mecklenburgische Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


[ => Original lesen: 1868 Nr. 19 Seite 2]- Nach einer telegraphischen Depesche der M. A. haben Se. Königliche Hoheit der Großherzog von Mecklenburg=Schwerin sich am 4. März in Rudolstadt mit Ihrer Durchlaucht der Prinzessin Marie Caroline Auguste von Schwarzburg=Rudolstadt verlobt. Ihre Durchlaucht die Prinzessin Marie ist geboren am 29. Januar 1850.
- In der am 2. März stattgefundenen ersten Sitzung des Bundesrathes des deutschen Zoll= und Handelsvereins bewillkommnete der Vorsitzende desselben, Graf v. Bismarck die Bevollmächtigten und bezeichnete als Gegenstände der Berathungen die Ausdehnung des Vereins auf Mecklenburg, Lauenburg und Lübeck in Verbindung mit der Herstellung einer angemessenen Zollgrenze gegen Hamburg; die Befestigung und Erweiterung der vertragsmäßigen Beziehungen zu Oesterreich; Abänderung der Zollordnungen und des Tarifs in Verbindung mit einer gleichmäßigen Besteurung des einheimischen Tabaks etc.
- König Ludwig I. von Bayern ist in Nizza am 29. Februar im 82. Lebensjahre gestorben. An seinem Sterbebette standen zwei seiner Söhne, der Leichnam wird nach München gebracht und Hof und Land trauern drei Monate. Der König hatte einen originellen Sterbetag (29. Februar), wie manchen originellen Zug des Geistes und Charakters, eine Mischung von Eigenschaften, deren Aeußerungen in Aller Gedächtniß leben. Er hatte Ideale, - Religion und Kunst, die eine gemeinsame Wurzel haben, und übte je länger je mehr jene schöne Religion, die Allen verständlich ist , großartige Werke der Barmherzigkeit, mit unbefangenem Sinn und immer offener Hand. Der Kunst und der Kirche baute er Tempel und Paläste, die noch lange von ihm zeugen werden. Das deutsche Vaterland gehörte zu seinen Idealen in einer Zeit, wo diese Liebe unter Seinesgleichen noch originell und nicht ganz ohne Gefahr war, doch hat er diese Liebe nie übertrieben, wenn er auch jederzeit teutsch schrieb, dichtete und trachtete. Seine originellen Gedichte und Handschreiben, - der Stil ist der Mensch, - haben die Kritiker viel beschäftigt.
König Ludwig war ein strenger Regent, etwas freisinnig, etwas wunderlich, etwas tyrannisch. Als er 1848 vom Throne stieg, rühmte er seine Sparsamkeit wie die einer Republik.
Seiner Thronentsagung ging die dunkelste Zeit, die Lola=Periode, unmittelbar voraus; vielleicht hat er sich des Glaubens getröstet, daß viel vergeben wird dem, der viel geliebt hat. Die verlorene Popularität eroberte er sich als Privatmann wieder. Seine Kraft und Laune, seine Frohnatur war nicht gebrochen, er setzte sich nicht in den Schmollwinkel und fand vielmehr, daß das Leben auch fern vom Throne reich und interessant und, ach so schön sei. Es zeugt von seiner gesunden Natur, daß er auch ohne Staatsgeschäfte mit sich und dem Leben etwas anzufangen wußte, er reiste viel und studirte Menschen und Dinge mit unbefangenem Sinne, wie er denn - ein Einundachtziger - die Industrieausstellung in Paris zweimal besuchte und das Neue und Interessante unermüdlich studirte. Er konnte, als er mit dem Segen des Papstes fern vom Vaterlande starb, von sich sagen: "Ich war ein Mensch, nichts Menschliches war mir fremd."
König Ludwigs Gemahlin war die schöne und gute Königin Therese. Sie ist heute noch, obwohl Protestantin, im katholischen Bayern unvergessen; die ächte Herzensgüte ist weder katholisch, noch protestantisch und diese war der schönste Schmuck ihrer Krone.
(D. Z.)
- Aus Rehna schreibt die "N. W. Z." unterm 29. Februar: "Diese Woche sind in unserm Orte 2 Roßschlächtereien concessionirt. Die eine derselben bot bereits frisch geschlachtetes Fleisch an und fand willige Abnahme. - Auf der letzten Holzauction in der Vitenser Domanialforst sind, zum Theil durch die Concurrenz Schönberger Käufer, sehr hohe Preise erzielt worden. Bei den öffentlichen Auctionen im Amte Schönberg wurde bis in die neueste Zeit diesseitigen Käufern der Zuschlag nicht ertheilt. Wir sind neugierig, zu erfahren, ob man auch unter den gegenwärtigen Zeitverhältnissen diesen Brauch noch festhält.
- Nach den veralteten, aber noch immer in Kraft befindlichen englischen Preßgesetzen kann ein Zeitungsschreiber gehängt am Halse werden, bis er todt ist, auch geköpft und gestäupt. Freilich werden diese harten Strafen nicht mehr angewandt.
- Preußen zählte am 3. December 1867, mit Einschluß der neuen Landestheile, 23,967,524 Köpfe. Unter den Provinzen stehen Schlesien mit 3,579,000 Rheinland mit 3,452,000 und die Provinz Preußen mit 3,089,000 Einwohner obenan.
- Vor einigen Jahren sind Ackerbauern aus Württemberg nach Palästina ausgewandert und haben sich in und um Nazareth angesiedelt. Allein es will ihnen dort gar nicht behagen, weil sie theils das Klima nicht vertragen, theils mit ihrer Landwirthschaft nicht vorwärts kommen können.
- Nach den amtlichen Erhebungen, also gewiß mit möglichster Sparsamkeit veranschlagt, beläuft sich der auf fremde Hülfe angewiesene Bedarf an Saatfrucht in der Provinz Preußen auf folgende Zahlen: 25,000 Scheffel Sommer=Roggen, 140,000 Scheffel Gerste, 370,000 Scheffel Hafer, 76,000 Scheffel Erbsen, 5400 Scheffel Bohnen, 4000 Scheffel Lupinen, 27,000 Scheffel Wicken, 6000 Centner Klee= und Grassamen und endlich 1,000,000 Scheffel Kartoffeln.
- Der Eigenthümer Karetzner in Wien saß neulich abends am Schreibtisch, beschäftigt, eine Summe von 30,000 Gulden, welche er für verkaufte Obligationen erhalten hatte, zu zählen. Am Tisch brannte eine Petroleumlampe; plötzlich sprang eine Katze, welche bisher auf seinem Schooß gelegen hatte, auf den Tisch, kam aber der Lampe zu nahe und warf diese um. Das Petroleum ergoß sich über den Tisch, fing durch die noch brennende Flamme Feuer und floß auf den Schlafrock des Geldzählers herab. Aufspringend suchte Karetzner sich des brennenden Schlafrocks zu entledigen, was ihm zwar gelang, aber währenddem hatte das Feuer die Banknoten ergriffen, und als Karetzner sie dem verheerenden Element entreißen wollte, waren dieselben bereits verbrannt, nur einige kleine Reste waren übrig geblieben. Das Feuer hatte in kaum zwei Minuten 30,000 Gulden zerstört.
- Unsere guten Väter waren der Meinung, ihre Verstorbenen beschäftigten sich oben im Elysium oder unten in der Walhalla mit dem, was sie im Leben am liebsten getrieben hätten. Sie gaben dem Einen daher sein Leibroß, dem Andern seine Streitaxt, dem Dritten sein Trinkhorn mit in das Grab, damit er's sogleich bei der Hand habe. Bei einem in Grenchen (Schweiz) ausgegrabenen Skelette, in welchem man die Ueberreste eines im vorigen Jahrhundert gefallenen französischen Soldaten erkennen will, hat man einen ordonnanzmäßigen Eßlöffel gefunden. Die Schweizer schließen daraus, daß dieses Werkzeug die liebste Arbeit anzeige, der die Soldaten sich bei Lebzeiten widmen.
- In dem Städtchen Parkerburg haben die Amerikaner einen 6fachen Mörder aufgehängt. Johann Eisle., so hieß er, war aus Schwaben, trat jung in die päpstliche Armee, desertirte und ging unter die Räuber in den Abruzzen. Da ermordete er zwei Menschen und entfloh über England nach Amerika. Hier nahm er den Namen Schäfer an und setzte sein Handwerk fort. Ein Schweizer Ulrich, ein Preuße Lilienthal und ein Amerikaner White starben unter seinen mörderischen Fäusten. Der Letzte konnte sterbend den Namen seines Mörders nennen und ihn so an den Galgen bringen. Auf der Leiter stehend erklärte er, in Schwaben einen Landsmann erschlagen zu haben; ein Unschuldiger sei statt seiner ins Zuchthaus gekommen.
- Am 2. März fand im Boye'schen Saale zu Schönberg eine Versammlung der Inhaber von Lübecker Stadt=Kassenobligationen im Fürstenthum Ratzeburg statt, die zusammenberufen war, um Mittel und Wege zu berathen, wie die Inhaber wieder zu dem ihnen ursprünglich zugesicherten Recht der Kündbarkeit ihrer Obligationen gelangen könnten, das ihnen später, angeblich willkürlich, von dem Lübecker Senate vorenthalten wurde, indem diese Obligationen succesive gegen neue Obligationen umgewechselt waren, auf denen geschrieben stand, daß die

[ => Original lesen: 1868 Nr. 19 Seite 3]

Forderungen unkündbar seien. Auf der Versammlung waren die Inhaber von ca. 90,000 Mark (Lübeck) solcher Obligationen vertreten, und sollen die Besitzer, wie wir hören, sich dahin geeinigt haben: Großherzogliche Landesregierung zu Neustrelitz, event. den Bundesrath um Schutz in dieser Sache zu bitten.


Anzeigen.

Holzverkauf.
Unter den bekannten Bedingungen sollen am Mittwoch den 11. März im Niendorfer Zuschlage

40 Faden tannen Kluft= und Knüppelholz
meistbietend gegen baare Zahlung verkauft werden. Versammlung der Käufer Morgens 9 Uhr am Schlagbaum auf der Chaussee.
Danckwarth.
Schönberg, den 5. März 1868.


Holzverkauf.
Umstände halber kann die zum 9. März im Woitendorfer Holze angekündigte Holz=Auction erst am 11. März in bezeichneter Art abgehalten werden.
Vitense, den 5. März 1868.
Wiegandt, Förster.


Vermischte Anzeigen.

Zur ärztlichen Untersuchung derjenigen jungen Leute, welche in diesem Frühjahr zum einjährigen freiwilligen Militairdienste sich melden wollen, haben wir den 1. bis 8. März d. J. Vormittags von 9 bis 10 Uhr bestimmt.
Neustrelitz den 26. Februar 1868.
Peters Dr. Obermedicinalrath.
Dr. Eggers Stabsarzt.


Water=Twist, sehr billig, empfiehlt Carl Kreutzfeldt,
723. Große Burgstraße. 723.
Lübeck.


Carl Kreutzfeldt,
723. Große Burgstraße. 723.
Lübeck
empfiehlt nachstehende Waaren sehr preiswürdig:

Ungebl. Stouts 2, 3, 4, 5, 6 Schilling (Mecklenburg).
Gebleichtes Halbleinen 2 1/2, 3, 4, 5, 6 Schilling (Mecklenburg).
Bettstouts 7, 8 Schilling (Mecklenburg).
Bedruckter Stouts 4, 5, 6 Schilling (Mecklenburg).
parchende 3, 4, 5, 6, 7, 8 Schilling (Mecklenburg).
Bettüberzüge 4, 5, 6, 7 Schilling (Mecklenburg) Schürzenzeuge 6, 7, 8 Schilling (Mecklenburg).
Leinen 5, 6, 7, 8, 9, 10 Schilling (Mecklenburg).
Leinen, 12/4 breit, zu Bettlaken 14 Schilling (Mecklenburg).
Cattune von 2 Schilling (Mecklenburg) an.
Mixedcoating von 3 Schilling (Mecklenburg) an.
Orleans , Paramatta's, Crêps, Wollatlas, Italian Cloth in 6/4 und 9/4 u. s. w.


Haus=Verkauf.
In Demern soll ein neues massives Haus mit Ziegeldach, welches 3 Wohnungen, eine Tischler=Werkstatt und Kellerraum enthält und wobei ein massiver Stall und 50 []Ruthen Garten= und Ackerland sich befinden, unter der Hand verkauft werden. Der Zuzug kann schon zu Ostern d. J. geschehen.
Kaufliebhaber wollen sich baldigst melden beim Arbeitsmann Hartwig Holst in Carlow.


Der Control=Vieh=Versicherungs=Verein zu Nordhausen
sucht für alle größern Orte thätige Agenten unter annehmbaren Bedingungen. Frankirte Offerten erbittet sich
Die Direction.


Göthe's sämmtliche Werke in 36 Bänden à 4 Schill., also für nur 3 Thlr., ist in neuester Cotta'scher Duodez=Ausgabe vorräthig bei J. P. Bade.


Verkauf einer Landstelle im Fürstenthum Ratzeburg.
Der Verkauf einer ganz vorzüglichen Landstelle von über 2 Last des vorzüglichsten Ackers kann sehr preiswürdig nachgewiesen werden durch J. G. E. Herpfer in Lübeck.


Einfache und doppelte Bruchbänder, Suspensorien, Fontanell=Binden, Wundspritzen, runde und Flügel=Mutterkränze, Warzenzieher, um die Warze hervorzuholen und damit die Milch abzunehmen, Warzendeckel zum Gebrauch bei wunder Warze, Zahnringe für Kinder, anwendbar beim Zahnen, Gummi=Zahnkitt, sehr gut für hohle Zähne, sowie giftfreie Milchsauger von reinem Gummi sind stets zu haben bei Emil Jannicke, Bandagist und Handschuhmacher.
Schönberg.
NB. Auch mache ich darauf aufmerksam, daß ich Warzenzieher zum täglichen Gebrauch ausleihe.


Da mir Gelegenheit geboten ist, zum bevorstehenden Antoni=Termin Gelder sowohl hier im Lande als auswärts sicher unterzubringen, so erbitte ich desfallsige fernere Anmeldungen.
Schönberg, den 5. December 1867.
Kindler, Advocat.


Carl Kreutzfeldt,
723. Große Burgstraße. 723.
Lübeck.
empfiehlt
blaue Flanelle 10, 11, 12, 14, 16, 18 Schilling (Mecklenburg) weiße Flanelle 12, 16 Schilling (Mecklenburg).
blaue Wollenzeuge, Tuche, Buckskins und Düffels, halbwollene Hosenstoffe, Casinetts und Engl. Leder, sowie sein Lager von fertigen Röcken, Hosen und Westen.


Hennings & Lenschau,
Lübeck, Kohlmarkt, Ecke der Sandstraße, 270.
empfehlen zur bevorstehenden Confirmation ihr reichhaltig assortirtes Lager von:
9/4 schweren schwarzen Tuchen und Buckskins, 5/4 und 10/4 Zanella's (seiden Lastings), Orleans, Paramatta's, Crêps, Cachemires, sowie schwarze glanzvolle Seidenzeuge in allen Breiten, Shawltücher, seidene und wollene Jacquets
zur geneigten Abnahme, billige und reelle Bedienung zusichernd.


[ => Original lesen: 1868 Nr. 19 Seite 4]

Club im Hause des Herrn Aug. Spehr in Schönberg am Mittwoch den 11. März.
Mittagessen um 3 Uhr.


Unterleibs=Bruchsalbe betr.
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Aerztliches Zeugniß.
Ich erlaube mir hiermit, um ein Töpfchen Ihrer ausgezeichneten Bruchsalbe zu bitten, da ich bereits Wunder deren Wirksamkeit beobachtet habe, und daher dieselbe wärmstens als einzige Hülfe ohne der mindesten Belästigung der leidenden Menschheit gewissenhaft anempfehle. Diese meine medizinische Anerkennung wollen Sie nach Belieben veröffentlichen.
Pawlowitz bei Prerau, Mähren, Oesterreich, den 20. August 1867.
Med. Dr. Franz Prziwanek.
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Obige Salbe ist sowohl direct vom Erfinder Gottlieb Sturzenegger in Herisau, Kanton Appenzell (Schweiz) zu beziehen, als auch durch Herrn O. Eichapfel, Apoth. in Hamburg, Rödingismarkt 83.
Preis per Topf 1 Thlr. 20 Sgr. gegen Einsendung des Betrags. Heilung, ohne Entzündung, in weitaus den meisten Fällen sicher. Gebrauchsanweisung nebst weiteren Zeugnissen gratis. Reichhaltiges Lager in Bruchbändern.


Herrn Hoflieferanten Joh. Hoff in Berlin.
Stolp, den 11. Sept. 1867. Meine Ihnen früher mitgetheilten Erfahrungen über die Wirkungen Ihrer ausgezeichneten Malzpräparate kann ich jetzt nach langjährigem Beobachten noch sicherer bestätigen. 1) Das Malzextract=Gesundheitsbier hat sich in den meisten Fällen von langwierigen Brust= und Unterleibskrankheiten, sowie von allgemeiner Körper= und Nervenschwäche sehr stärkend bewiesen. 2) Die Malz=Gesundheits=Chocolade hat ebenfalls bei Schwäche der Ernährung und Nervenschwäche, besonders bei Frauen, große Hülfe geleistet. 3) Das Malz=Chocoladenpulver hat sich bis dato noch immer bei entkräfteten Kindern sehr wohlthuend und stärkend gezeigt. 4) Die Malzbonbons haben sich als Heilmittel bei Brust= und Halskrankheiten, bei Erwachsenen sowohl als bei Kindern, stets bewährt.
Dr. Weinschenck, Königl. Oberarzt.


Reformdinte.
Eine große Plage für Schreibende ist schlechte Dinte. Sie gibt durch ihre bösen Eigenschaften Veranlassung, daß Schrift, Stil, Inhalt eines Briefes undeutlich, nicht fließend und verständlich werden und dem Schreiber selbst nicht gefallen, denn schlechte Dinte stört beim Schreiben durch ihre Fehler den Ideengang des Correspondenten. Auf Feder und Dinte muß sich jeder Schreibende verlassen können, andernfalls wird's übel aussehen mit dem Resultat seiner Arbeit. - Die Reformdinte, nach den Regeln der modernen Chemie zusammengesetzt, vereinigt alle guten Eigenschaften einer Dinte in sich und ist daher zum Gebrauch auf:
Comptoiren, Canzleien, Archiven und für Privatpersonen sehr zu empfehlen.
In 1/1 Flaschen (1 Pfd. enthalt.) 12 ßl., in 1/2 Flaschen 7 ßl., in 1/4 Flaschen 4 ßl.
Alleiniges Hauptdepot bei E. Richter in Hamburg, Zollenbrücke 5.
Handlungen, welche den Vertrieb der Dinte für dort übernehmen wollen, mögen sich franco an das Hauptdepot wenden.


In voriger Woche ist mir mein auf den Namen "Hector" hörender Hund fortgelaufen. Derselbe ist dunkelbraun und langhaarig, mit gelben Vorderfüßen. Wer mir denselben wiederbringt oder seinen Verbleib sicher nachweist, erhält eine gute Belohnung.
Schuhmachermeister H. Söhlbrandt.


Gefunden wurde am letzten Sonntag eine Holzaxt, die der sich als rechtmäßig ausweisende Eigenthümer gegen Erstattung der Insertionskosten zurückerhalten kann beim Productenhändler Utpahl in Schönberg.


Backtafel für die Stadt Schönberg
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Schönberg, den 4. März 1868.
Bürgermeister und Rath.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Geboren: 21. Febr. Eine uneheliche Tochter hieselbst. - 23. Febr. Eine uneheliche Tochter hieselbst. - Dem Schneidermeister Stree hieselbst ein Sohn. - 26. Febr. Dem Büdner Maaß zu Olndorf ein todter Sohn. - 27. Febr. Dem Arbeitsm. Buggenthin a. d. hies. Bauhofe ein Sohn. - Dem Zimmergesell Heitmann vor Schönberg eine Tochter. - 2. März. Dem Maurergesell Nevermann vor Schönberg ein Sohn. - 3. März. Dem Arbeitsm. Warnemünde hieselbst eine Tochter.

Gestorben: 22. Febr. Margareta Elisabet Runge, geb. Grevsmühl, Rademachers Frau zu Rabensdorf 24 J. 2 M. alt. - 28. Febr. Heinrich Joh. Wilhelm Vitense, Arbeitsm. Sohn vor Schönberg, 4 J. 1 M. alt. - 29. Febr. Joachim Peter Maaß vor Schönberg 8 J. 5 M. alt. - Peter Hinrich Meyer, Arbeitsm. hieselbst, 51 J. 9 M. alt. - 2. März. Joachim Hinrich Denker, Schulmeister zu Rupensdorf, 34. J. 4. M. alt. - 3. März. Ernst Aug. Adolf Westphal, Malermeisters Sohn hieselbst, 7 Wochen alt.

Copulirt: 28. Febr. Joachim Heinrich Schlichting, Arbeitsm. zu Wahlsdorf, und Anna Catharina Werner daselbst.

Sonntag den 8. März 1868.
Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Abendkirche (Passionspredigt): Pastor Kämpffer.
Amts=Woche: Pastor Fischer.


Meteorologische Beobachtungen.
1868
März
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
3.
4.
5.
38.38
35.54
29.63
-0.2
-0.2
2.3
4.5
5.8
7.0
NW
NW
SW
1
1
3
heiter.
wolkig.
bedeckt.

Am 4. u. 5. 65 und 29 Cubikz. Regen auf 1 []'.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pfund12 1/2 - 13 Schilling (Mecklenburg).
Holst. d. Pfund13 1/2 - 14 Schilling (Mecklenburg).
Hasen, d. St. 40 - 48 Schilling (Mecklenburg).
Enten, d. St.24 Schilling (Mecklenburg).
Hühner, d. St.12 - 16 Schilling (Mecklenburg).
Tauben, d. St.4 Schilling (Mecklenburg).
Spickgans, d. St.24 - 32 Schilling (Mecklenburg).
Flickgans, d. St.24 - 28 Schilling (Mecklenburg).
Schinken, d. Pfd.8 Schilling (Mecklenburg).
Schweinskopf, d. Pfd.5 - 5 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Wurst d. Pfd.10 Schilling (Mecklenburg).
Eier 7 - 8 St.4 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln, d. Faß7 - 7 1/2 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(per Sack in Lüb. Crt.)
Weizen28 - 28Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Roggen22 - 22Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Gerste16 - 16Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Hafer12 - 12Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Erbsen18 - 20Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken16 - 18Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen15 - 15Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 21Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 12.


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


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