No. 18
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 03. März
1868
achtunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1868 Nr. 18 Seite 1]

Nachdem durch Bekanntmachung Großherzoglicher Hoher Landesregierung vom 16. Januar die Wahl eines Abgeordneten zum Norddeutschen Reichstage auf den 10. d. M. ausgeschrieben worden ist und die verschiedenen Wählerlisten vorschriftsmäßig ausgelegen haben, werden hierdurch die Wahlbezirke und die Locale, woselbst die Wahl vorzunehmen, bekannt gemacht:
1. Wahlbezirk: Stadt Schönberg, Ackerbürger Grevsmühl Ziegelei auf der Stadtfeldmark.
     Wahllocal: bei Wittwe Boye hieselbst.
2. Wahlbezirk: Amt und Amtsfreiheit, Mühle, Bauhof, Feldziegelei, Kleinfeld, Mahlzow, Kl. Bünsdorf, Gr. Bünsdorf.
     Wahllocal: Registratur=Gebäude.
3. Wahlbezirk: Sülsdorf, Teschow, Hof und Dorf Zarnevenz, Schwanbeck, Siechenhaus.
     Wahllocal: Krug in Zarnewenz.
4. Wahlbezirk: Menzendorf Hof und Dorf mit Menzenberg, Rottensdorf, Lübseerhagen, Grieben, Blüssen, Rüschenbeck, Rodenberg, Papenhusen.
     Wahllocal: Schulzenhaus in Menzendorf.
5. Wahlbezirk: Rabensdorf Hof und Dorf, Retelsdorf, Sabow, Falkenhagen mit dem rothen Hause.
     Wahllocal: Krug in Rabensdorf.
6. Wahlbezirk: Selmsdorf Hof und Dorf, Bardowieck, Hohemeile.
     Wahllocal: Krug in Selmsdorf.
7. Wahlbezirk: Gr. Siemz, Kl. Siemz, Lindow, Törpt.
     Wahllocal: Schulzenhaus in Gr. Siemz.
8. Wahlbezirk: Bechelsdorf, Ollndorf mit dem Kruge an der Chaussee, Niendorf, Boitin=Resdorf, Kl. Mist.
     Wahllocal: Ollndorfer Krug an der Chaussee.
9. Wahlbezirk: Hof und Dorf Lockwisch mit Westerbeck, Hof Wahrsow mit Lenschow, Petersberg, Rupensdorf, Wahlsdorf.
     Wahllocal: Krug in Petersberg.
10. Wahlbezirk: Herrnburg, Pahlingen, Lauen, Duvennest, Lüdersdorf, Dorf Wahrsow.
     Wahllocal: Krug auf der Lohse'schen Stelle in Herrnburg.
11. Wahlbezirk: Hof und Dorf Demern, Schaddingsdorf, Röggeliner Ziegelei, Gr. Rünz, Kl. Rünz.
     Wahllocal: Krug in Demern.
12. Wahlbezirk: Carlos, Kronscamp, Pogez, Sahmkow, Klocksdorf, Kuhlrade, Stove mit der Mühle, Röggelin, Neschow und Maurin=Mühle.
     Wahllocal: Krug in Carlow.
13. Wahlbezirk: Domhof.
14. Wahlbezirk: Mechow, Hof und Dorf, Wietingsbeck, Ziethen, Lankow, Bäk mit den Mühlen, Römnitz und Kalkhütte.
     Wahllocal: Krug in Mechow.
15. Wahlbezirk: Gr. Molzahn, Kl. Molzahn, Schlagresdorf mit Perückenkrug, Schlagbrügge.
     Wahllocal: Krug in Schlagresdorf.
16. Wahlbezirk: Raddingsdorf, Rieps, Wendorf, Gr. Mist, Schlag=Sülsdorf.
     Wahllocal: Krug in Rieps.
17. Wahlbezirk: Schlagsdorf, Hof und Dorf, mit Heilige=Land, Neuhof, Campow mit Hoheleuchte, und Thandorf.
     Wahllocal: Krug in Schlagsdorf.
18. Wahlbezirk: Mannhagen, Hammer mit den Mühlen, Panten, Walksfelde.
     Wahllocal: Krug in Mannhagen.
Die Wahl selbst findet in den beiden Schönberger Wahldistricten um 8 Uhr Morgens, in allen übrigen Districten Mittags 11 Uhr statt.
Schönberg, den 2. März 1868.

Großherzoglich Mecklenburgische Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


[ => Original lesen: 1868 Nr. 18 Seite 2]

- (Egs.) Domhof d. 2. März. Auf Grund der Bestimmungen der Art. 33 und 40 der Verfassung des Norddeutschen Bundes ist, wie der "Officielle Anzeiger für das Fürstenthum Ratzeburg" es den Dombewohnern verkündete, im Interesse des Verkehrs und der Zollsicherheit der Domhof nebst Palmberg seit dem 17. Februar in die Linie des Zollvereins eingezogen und zwar mit denselben Königlichen Verordnungen über die Gesetzgebung des Zollvereins im Herzogthum Lauenburg, dd. Berlin d. 30. December 1867; also unter Nachversteuerung. Bis auf Weiteres ist den Königl. Zollbeamten des Herzogthums Lauenburg von Sr. Königlichen Hoheit dem Großherzog die Erhebung der nach diesen Gesetzen zu entrichtenden Abgaben, sowie die Zollverwaltung in diesem Gebiet übertragen In Folge der schon mit dem Anschluß Lauenburgs an den Zollverein für die Dombewohner eingetretenen Verkehrsschwierigkeiten bei Post= und Waarensendungen, deren Empfangnahme, wie schon früher in diesen Blättern angedeutet, eine fortwährende Begleitung von Zollbeamten über die Grenze erforderte, und die in der letzten Zeit eine dankenswerthe Erleichterung durch die freundliche Vermittelung des Herrn Apothekers Schlüter fanden; war die Einziehung dieses Gebietes in die Zolllinie gewiß eine dringende Nothwendigkeit, und es ist erfreulich, daß damit doch jene Calamität beseitigt ist.
Andererseits ist aber nun der Verkehr der dem Domhofe gegenüber am nordöstlichen Ufer des Sees belegenen Ortschaften des Fürstenthums mit dem Domgebiet und der Stadt, soweit derselbe seit alter Zeit durch die Domfähre vermittelt worden, einstweilen fast aufgehoben. Die Bewohner dieser Ortschaften dürfen nämlich, nach Anordnung der Zollbehörden, ihre Kunden auf dem Domhofe auf diesem Wege nicht mehr mit Fleisch, Butter, Eiern, kurz mit Allem was zollpflichtig, versorgen, sondern müssen es sich gefallen lassen, mit ihrer Last nach dem Königl. Nebenzollamt an der Schweriner Chaussee zu wandern oder fahren, haben also, beiläufig gesagt, einen Umweg von ca. einer Stunde zu machen. Auch der nähere Weg durch das Bäker Holz ist ihnen untersagt, indem man beim Zollamt an der Brücke ja nicht wissen kann, ob sie aus mecklenburgischem oder preußischem Gebiete herkommen. Daß dadurch Landleute, Schlachter, Handelsleute der erwähnten Ortschaften, welche nicht Lust haben, solche Umwege zu machen, entweder ganz wegbleiben oder nur spärlich kommen, ist Selbstfolge; ebenso daß der Fährmann dadurch schwere Einbuße an seinem Erwerbe leidet. Hoffentlich dauert aber auch dieser Uebelstand nicht lange, da der demnächstige Anschluß beider Mecklenburg mit allen ihren Gebietstheilen an den Zollverein demselben ein Ende machen wird.
Auch im Domgebiet verfahren die Zollbeamten in humaner Weise bei der Nachversteuerung, da wohl vorausgesetzt werden kann, daß keiner der Bewohner sich mit mehr als den gesetzlich erlaubten Vorräthen versorgt haben wird. - In der Stadt Ratzeburg sind in voriger Woche bei einem Tabacks= und Cigarrenfabrikanten von den Zollbeamten ca. 1000 Pfund Taback in Ballen in einem Versteck aufgefunden worden, welche confiscirt und nach dem Zollamt transportirt wurden und dem Eigenthümer noch obendrein die vierfache Steuer, also gegen 200 Thaler Strafe kosten; eine Warnung für Jedermann, daß mit Zollbeamten nicht gut Versteckens spielen ist.
- Der neuen Aera in Oesterreich werden große Hindernisse in den Weg gelegt. Die katholischen Bischöfe treten offen gegen den Kaiser auf und suchen mit allen Mitteln das Concordat zu halten. Die Ungarn sind fortwährend unzufrieden und machen mit ihren Forderungen dem Kaiser das Leben nicht wenig sauer.
- Kaum der mißliche Zustand der Finanzen ist in Oesterreich der freien Entwickelung der Dinge so hinderlich, als der Einfluß, den das Concordat den Geistlichen auf die Ehe= und Schulgesetzgebung einräumt. Die Geistlichen, namentlich die Bischöfe wühlen eifrig, um die neue Gesetzgebung nicht aufkommen zu lassen. Der neue Minister des Innern, Giskra, hat nun in einem ernsten Erlaß die Statthalter aufgefordert, den geistlichen Wühlereien und Uebergriffen energisch entgegenzutreten und seinen Erlaß namentlich den Bischöfen vorzulesen "zur Darnachachtung."
- Zwischen dem norddeutschen Bunde und den Vereinigten Staaten von Nordamerika ist ein Vertrag abgeschlossen worden, der langjährigen Streitigkeiten ein Ende macht. Neu ist die Bestimmung, daß wenn ein Norddeutscher wegen eines Verbrechens oder wegen Desertion nach Amerika geht, derselbe, wenn er nach 5 Jahren wieder zurückkommt, zur Strafe gezogen werden kann.
- Berichte aus Rom sprechen laut von den neuen Drangsalen, die gegenwärtig den päpstlichen Hof heimsuchen. Oesterreich drängt mit der Forderung um gründliche Aenderung des Concordates, und Frankreich macht einerseits Vorstellungen wegen der bourbonischen Umtriebe und reclamirt andererseits sehr scharf wegen der päpstlichen Breve an Msgr. Dupanloup, der als ein Eingriff in die inneren Verwaltungsfragen Frankreichs angesehen wird. Es heißt sogar, daß Cardinal Antonelli daran ist, als Opfer des französischen Unwillens zu fallen. Er soll letzter Tage gegenüber einem Diplomaten ärgerlich ausgerufen haben: "Schlechter wäre es uns nicht ergangen, wenn Italiener in Rom eingezogen wären."
- Das preuß. Abgeordnetenhaus hat den Gesetzentwurf wegen der Spielbanken angenommen, wonach diese Banken längstens noch bis zum Ende des Jahres 1872 fortdauern, Das Haus hat aber einen Zusatz gemacht, durch welchen bestimmt wird, daß an Sonn= und Festtagen auch schon jetzt nicht gespielt werden solle.
- Der alte König Ludwig von Bayern, der kürzlich in Nizza erkrankte, ist von den Aerzten aufgegeben. Ganz München ist durch dies bevorstehende traurige Ereigniß höchst erregt, denn König Ludwig war die Zuflucht der Armen und Bedrängten geworden und seine Wohlthätigkeit eine großartige gewesen.
- Am 24. Februar waren es 400 Jahre, daß Johannes Guttenberg, der Erfinder der Buchdruckerkunst gestorben ist.
- Ein alter Herr schreibt in einer Berliner Zeitung, es gebe gar viele gute Leute in Deutschland, die den armen Ostpreußen kein Geld schicken könnten, sie würden aber gerne Ostpreußen in die Arbeit und in's Haus nehmen und sie bis zu besseren Zeiten nähren. Die Eisenbahnen möchten sie nur gratis in's Land bringen, sie würden unterkommen. Wir fürchten, daß damit nicht geholfen wäre, die Bevölkerung in Ostpreußen ist nichts weniger als zu groß und dicht und es fehlt eher an Arbeitern als daß ihrer zu viel wären. Die Landwirthschaft wird im Frühling aller Kräfte bedürfen. Ein Versuch, ostpreußische Arbeiter in Schlesien zu beschäftigen, soll ziemlich mißlich ausgefallen sein.
- Eins der Opfer, die der abyssinische Feldzug den Engländern gekostet hat, ist der junge Commandeur des 33. Regiments Oberst Dunn. Nicht der Feind, dem er in der Krimm und anderwärts mit exemplarischer Bravour die Stirn geboten, gab ihm den Tod, sondern auf der Jagd entlud sich sein Gewehr, und er verlor das Leben. In dem Treffen bei Balaclava im Krimkrieg war er Lieutenant und zeichnete sich durch große Tapferkeit aus, avancirte seit dieser Zeit so schnell, daß er, 37 Jahre alt, der nächste zum General war.
- Bei einem scharfen Spazierritt ist der Herzog von Nassau in Frankfurt vom Pferde gestürzt und wurde für todt in ein Nachbarhaus getragen. Er kam jedoch wieder zu sich, hat aber noch an den innern Erschütterungen zu leiden.
- Der greise Componist Auber in Paris hat eine neue Oper geschrieben, betitelt "der erste Glückstag", die bei der ersten Aufführung viel Glück machte. Auber steht in seinem 85. Jahre. Daß ein Komponist noch in solchem Alter für die Bühne schafft, ist gewiß ein einzig dastehender Fall. Dafür wird Auber vom Kaiser zum Senior ernannt werden.

[ => Original lesen: 1868 Nr. 18 Seite 3]

Vor Zeiten endeten die Musiker im Spitale, heute im Senate. So ändern sich die Zeiten.
- Die Zahl der weiblichen Aerzte, welche sich auf amerikanischen Universitäten ausgebildet haben und gegenwärtig praktiziren, beläuft sich schon auf dreihundert. Die erste Amerikanerin, welche als Doctorin promovirte, war Miß Blackwall im Jahre 1840. In Newyork gibt es weibliche Aerzte, deren Jahreseinkommen zwischen 10 bis 15,000 Dollars besagt.
- In Bonn hat am 18. Februar die Wittwe des Dichters Ernst Moritz Arndt, geb. Schleiermacher, ihren 82. Geburtstag gefeiert.
- Sogar die Spanier fragen kopfschüttelnd, ob der Papst wirklich unfehlbar sei. Er hat nämlich der spanischen Königin die geweihte goldene Rose geschickt. Der Papst hat sich vergriffen, sagt auch Kaiserin Eugenie in Paris, die auch eine Spanierin ist; sie hat seit Montana auf die Rose vergeblich gewartet. Jetzt zerbräche sie lieber das Chassepot=Gewehr, das Rom gerettet. Pius hat wirklich einen Fehler gemacht, den nach alten Erfahrungen Frauen und Diplomaten weniger verzeihen als eine Sünde.


Anzeigen.

Bekanntmachung.

betreffend die Herstellung des freien Verkehrs zwischen den durch Verordnung vom 5. Februar 1868 in die Zolllinie des Herzogthums Lauenburg eingezogenen Großherzoglich=Strelitzischen Gebietstheilen und dem Zollverein.
Unter Bezugnahme auf den § 10 der durch den § 1 pass. 11 der Verordnung, betreffend die Einziehung des Domhofes und des Palmberges bei Ratzeburg in die Zolllinie des Herzogthums Lauenburg, d. d. Neustrelitz d. 5. Februar 1868, für den Domhof und für den Palmberg in Kraft gesetzten Verordnung über die Nachversteuerung der Bestände an ausländischen Waaren vom 30. December 1867 bringt die unterzeichnete mit der Leitung der Nachversteuerungs=Geschäfts in jenen Gebietstheilen beauftragte Commission hiedurch zur öffentlichen Kunde, daß nach erfolgter Beendigung der Revision der nachsteuerpflichtigen Waaren der freie Verkehr zwischen den gedachten Gebietstheilen und dem Zollverein nunmehr hergestellt ist.
Bergedorf, den 1. März 1868.

Die Nachsteuer=Commission.
Kirchhoff. Müller.


Präclusiv=Bescheid.

In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuchs über das hieselbst in der Marienstraße sub Nr. 37 belegene Wohnhaus c. p. nebst dem unmittelbar daneben befindlichen Bauplatze Nr. 10 des Postmeisters Alexander Christian Friedrich Saß giebt das Großherzogliche Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg auf das Liquidationsprotocoll vom 21. d. M., nachdem die gehörige Bekanntmachung des Termins zu den Acten docirt worden, hierdurch den

Bescheid:

daß alle weder in dem Liquidationstermine noch bis jetzt angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an den proclamirten Grundstücken sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer derselben erloschen sein sollen.
Von Rechts Wegen!
Schönberg, den 23. Februar 1868.
C. L. v. Oertzen.


Verkaufs=Anzeigen.

Das zu Schönberg vor dem Sabower Thore belegene neue Wohnhaus c. p. des sub cura des Arbeitsmanns Johann Peters und des Maschinenbauers Kleinfeldt hieselbst stehenden Maurergesellen Heinrich Peters allhier soll auf Antrag dieser Curatoren und nach ertheiltem obervormundschaftlichen Veräußerungsdecrete öffentlich meistbietend verkauft werden in dem dazu anberaumten einzigen Verkaufstermine am Donnerstag den 23. April d. J., Morgens 11 Uhr. Kaufliebhaber werden dazu hiedurch vorgeladen mit dem Bemerken, daß bei annehmlichen Bote der obervormundschaftliche Zuschlag binnen 8 Tagen nach dem Termine erfolgen wird, daß der Meistbietende in dem Termine sofort eine baare Conventionalpön von 500 Thaler zu zahlen hat und daß die Uebergabe event. nach erlangter Confirmation der Großherzogl. Kammer zu Neustrelitz schon vor oder zu Johannis c. geschehen soll.
Die Einsicht der Verkaufsbedingungen ist drei Wochen vor dem Termin auf der Registratur gestattet, auch Abschrift derselben gegen die Gebühr zu erhalten. Die Besichtigung des Grundstücks qu. ist nach vorausgegangener Meldung bei den Curatoren gestattet.
Schönberg den 24. Februar 1868.
Großherzogliches Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Zum öffentlich meistbietenden Verkauf der Bohnhoff'schen Häuslerei Nr. III. zu Bresen, mit einem Haus= und Hofplatz von 12 []R. und einer jährlichen Grundheuer von 28 Schilling (Mecklenburg) ist ein anderweitiger Termin auf den 25. März d. J. Morgens 12 Uhr angesetzt, wozu Kaufliebhaber mit dem Bemerken geladen werden, daß im ersten Termin 1060 Thlr. geboten sind.
Gadebusch, den 27. Februar 1868.
Großherzogliches Amtsgericht.


Holzverkauf.
Montag den 9. März d. J. sollen im Woitendorfer Holze, Vitenser Forste, meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden:

eichen Drümme,
Eichhester zu geringem Nutz- und Pfahlholz tauglich,
3.7.7.' eichen Fadenholz,
eichen Spähen in 4.7.7' Faden,
5 Stück buchen Nutzholz=Drümme,
3.7.7' buchen Fadenholz,
buchen Fuderholz,
3.7.7' buchen Rodestämme,
geringes eschen Nutzholz,
ellern Schleete,
birken Schleete,
birken Wadelholz.
Käufer wollen sich Morgens 9 Uhr beim Holzwärter=Hause zu Woitendorf einfinden.
Vitense, den 2. März 1868.
Wiegandt, Förster.


Vermischte Anzeigen.

Zur ärztlichen Untersuchung Derjenigen jungen Leute, welche in diesem Frühjahr zum einjährigen freiwilligen Militairdienste sich melden wollen, haben wir den 1 bis 8. März d. J. Vormittags von 9 bis 10 Uhr bestimmt.
Neustrelitz den 26. Februar 1868.
Peters Dr. Obermedicinalrath.
Dr. Eggers, Stabsarzt.


Als gerichtlich bestellte Vormünder der minorennen Kinder des zu Pogetz verstorbenen Hauswirths Harms fordern wir hierdurch Alle und Jede auf, die noch rechtliche Ansprüche an den Nachlaß des Verstorbenen zu machen haben, sich innerhalb 4 Wochen bei uns zu melden. Spätere Meldungen können wir nicht mehr berücksichtigen.
Hauswirth Robrahn=Pogetz.
Schulze Parbs=Kl. Molzahn.


[ => Original lesen: 1868 Nr. 18 Seite 4]

Hiemit erlauben wir uns die ergebene Anzeige, daß unser Lager in allen Neuheiten der Frühjars=Saison auf's Reichhaltigste sortirt ist, und empfehlen wir noch besonders:
Eine große Auswahl der modernsten Kleiderstoffe und Kattune, darunter eine Partie 5/4 breiter starker Kleiderzeuge, in hübschen, soliden Mustern, die Elle zu 5 ßl.
Für Confirmanden:
Sehr schöne glanzreiche Zanellas, echte Tybets, Paramattas, Crêps, Orleans und Moirees, Victoria= und weiße gestickte Röcke in allen Preisen.
Schwarze Taffete, sowie Atlas und seid. Rips in verschiedenen Breiten und Preisen.
Die neuesten Long-Shawls, Umschlagtücher und seidene Umhänge in mannigfaltiger Auswahl. Ferner schwarze Tuche, Buckskins, Düffels in allen Preisen, darunter schon 8/4 breite Tuche von 34 ßl. die Elle an.
Gebr. Schweigmann.


Von dem wegen seiner vortrefflichen heilkräftigen Eigenschaften und als Hausmittel unentbehrlich gewordenen allein ächt von Herrn G. A. W. Mayer in Breslau erzeugten
weißen Brust=Syrup
von der Jury der Pariser Welt=Ausstellung
1867
prämiirt
hält stets frisch auf Lager und empfiehlt solchen Buchbinder C. Sievers in Schönberg.


Zahnschmerz Die heftigsten Zahnschmerzen
beseitigen augenblicklich unfehlbar die berühmten
Tooth-Ache Drops.
Verkauf in Originalgläsern à 12 Schilling (Mecklenburg) in Schönberg bei J. P. Bade.
Aehnliche Anzeigen beruhen auf Anmaßung und Fälschung.


Mein completes Lager von Kachelöfen in verschiedenen Farben und möglichst billigen Preisen, sowie Töpferwaaren jeder Gattung empfehle den geehrten Bewohnern des Fürstenthums bestens.
H. Weinrebe, Töpfermeister.
Schönberg 1868.


Zur hohen Beachtung für Bruchleidende.
Der berühmte Bruch=Balsam, dessen hoher Werth selbst in Paris anerkannt und welcher von vielen medicinischen Autoritäten erprobt wurde, welcher auch in vielen tausend Fällen glückliche Kuren hervorbrachte, kann Jederzeit direct brieflich vom Unterzeichneten die Schachtel à 2 Thlr. bezogen werden. Für einen nicht so alten Bruch ist eine Schachtel hinreichend.
J. J. Kr. Eisenhut in Gais,
bei St. Gallen (Schweiz).


Am Sonntag Abend zwischen 6 und 7 Uhr ist auf dem Wege vom Sabower Thore über den Markt durch die Marienstraße ein Mantelkragen verloren worden. Der Finder wird ersucht, denselben in der Exped. d. Bl. abzugeben.


In Voriger Woche ist mir mein auf den Namen "Hector" hörender Hund fortgelaufen. Derselbe ist dunkelbraun und langhaarig, mit gelben Vorderfüßen. Wer mir denselben wiederbringt oder seinen Verbleib sicher nachweist, erhält eine gute Belohnung.
Schuhmachermeister H. Söhlbrandt.


Den geehrten Tischlermeistern der Stadt und Umgegend mache ich ergebenst die Anzeige, daß bei mir alle Bildhauerarbeiten angefertigt werden.
Werkstube bei Hrn. Schleuß, Drechslermeister.
H. Möller, Bildhauer.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Bußtag den 6. März 1868.
Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Nachmittags=Kirche: Pastor Kaempffer.


Meteorologische Beobachtungen.
1868
Febr.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
28.
29.
1.
2.
36.56
35.45
31.70
33.14
5.0
3.8
1.5
0.0
6.7
10.0
6.7
2.8
SW
SSW
W
WSW
1
1
2
1
trübe.
-
wolkig.
-


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pfund12 1/2 - 13 Schilling (Mecklenburg).
Holst. d. Pfund11 1/2 - 12 Schilling (Mecklenburg).
Hasen, d. St. 40 - 48 Schilling (Mecklenburg).
Enten, d. St.24 Schilling (Mecklenburg).
Hühner, d. St.12 - 16 Schilling (Mecklenburg).
Tauben, d. St.4 Schilling (Mecklenburg).
Spickgans, d. St.24 - 32 Schilling (Mecklenburg).
Flickgans, d. St.24 - 28 Schilling (Mecklenburg).
Schinken, d. Pfd.8 Schilling (Mecklenburg).
Schweinskopf, d. Pfd.5 - 5 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Wurst d. Pfd.10 Schilling (Mecklenburg).
Eier 7 St.4 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln, d. Faß7 - 7 1/2 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(per Sack in Lüb. Crt.)
Weizen28 - 28Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Roggen22 1/2 - 22Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Gerste16 - 16Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 1/2 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Erbsen18 - 20Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken17 - 18Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen15 - 15Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 21Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 11.


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


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