No. 17
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 28. Februar
1868
achtunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1868 Nr. 17 Seite 1]

- Wenn die Brücke über den Main geschlagen wird, so ist Baden der erste Pionier. Der Großherzog von Baden hat den preußischen General v. Beyer zu seinem Kriegsminister gemacht. Beyer war seither der Militair=Bevollmächtigte Preußens in Carlsruhe.
- In den Wahlen zum Zollparlament in Bayern haben die Ultramontanen, d. h. Anhänger des Papstes, den Sieg davon getragen. Der König neigt sich in letzter Zeit sehr der Geistlichkeit zu. Die Spitzen der Geistlichkeit sind in den letzten Wochen durch Ordensverleihungen auffällig ausgezeichnet worden, der König hat die Adresse für das weltliche Regiment des Papstes sehr gnädig aufgenommen. Man sagt, er sei mehr für die Erzbischöfe wie für die Minister zu sprechen. Am Hofe, sagt man, finde der ultramontane Ausfall der Wahlen einen sehr günstigen Boden.
- Die Londoner Zeitung "International" erzählt: Der preußische Botschafter in Paris, Graf v. d. Goltz hat dem König von Preußen neulich rundweg erklärt: "Ich habe die feste Ueberzeugung, daß Frankreich einen Krieg will und zwar einen Krieg auf Leben und Tod gegen Preußen." Der Botschafter habe hinzugefügt, Jeder, der eine andere Sprache führe, täusche entweder sich selbst, oder wolle den König irre führen.
- Der Bundesrath des deutschen Zollvereins ist zum 2. März d. J. einberufen. Dem Bundeskanzler ist der Vorsitz übertragen.
- Wegen der Aufnahme beider Großherzogthümer Mecklenburg und Lübecks in den Zollverein werden demnächst einleitende Verhandlungen eröffnet werden , an denen außer der preußischen Regierung, noch eine andere norddeutsche Regierung und Bayern Theil nehmen wird.
- Es heißt, demnächst werde von Seiten der Zollvereinsbehörden eine Commission nach Mecklenburg abgeordnet werden, um über die durch den Zollanschluß Mecklenburgs gebotenen Einrichtungen zu berathen.
- Aus Amerika bringt der Telegraph die wichtige Nachricht, daß das Repräsentantenhaus des Congresses beschlossen hat, den Präsidenten Johnson in Anklagezustand zu versetzen. Es wird letzterem von der radikalen Partei vorgeworfen, Uebergriffe in seinem Amte begangen zu haben.
- Die kriegerischen Gerüchte in Frankreich erhalten sich. Ein's will wissen, daß das Lager von Chalons in diesem Jahre bedeutend verstärkt werden soll. Nach einem Anderen werden in allen Dorfgemeinden an der deutschen Grenze Gewehre deponirt, um die Bauern im Falle eines feindlichen Einfalls zu bewaffnen und Freischärler aus ihnen zu machen.
- Fürst Metternich, Oesterreichs Botschafter in Paris, bringt fertig, was vielen andern Sterblichen schwer fallen würde. Er hat einen Gehalt von 250,000 Francs und die Einnahmen aus seinen Gütern, Papieren und Weinbergen (Johannisberg!) betragen das Doppelte; dennoch macht er jährlich ein hübsches Deficit und seine schönere Hälfte hilft ihm getreulich.
- An der Kiste von Schleswig wurde der Fischfang seither von Fremden, namentlich Engländern, die incognito fischten, sehr beeinträchtigt; der norddeutsche Bundeskanzler hat veranlaßt, daß ein Kanonenboot Wache hält und den Fremden das Handwerk legt.
- Fast sämmtliche europäische Fürsten haben dem Könige Georg zur Feier seiner silbernen Hochzeit ihre Glückwünsche dargebracht, theils durch besondere Gesandte, theils durch ihre Vertreter in Wien, theils telegraphisch. Die aristocratische Gesellschaft Wiens; so wie ein Theil der wissenschaftlichen und Künstlerwelt schrieb sich in die aufliegenden Bücher ein. Als der Kaiser seine Glückwünsche persönlich darbrachte, und durch die Reihen der im Treppenhause des Stöckel wartenden Hannoveraner schritt, brachten diese ihm Hochrufe aus.
- König Georg hat den Armen seiner Residenz Hannover 10,000 Thaler zur Feier seiner silbernen Hochzeit geschenkt. Abends wurden die Demonstrationen zu Gunsten des Königs so laut, daß die Polizei einschritt und Verhaftungen vornahm. Ein Bauer hat dem König einen prächtigen Schimmel als Hochzeitsgeschenk geschickt.
- In Berlin ist eine ostpreußische Deputation eingetroffen, um den Ministern und Abgeordneten Aufschluß über die Zustände zu geben. Die Herren erklärten, daß der Nothstand eine Höhe erreicht habe die Niemand vorher für möglich gehalten. Fast kein Bauer vermöge noch Zahlung zu leisten, und selbst die großen Grundbesitzer befänden sich in der ärgsten Verlegenheit. Loos= und Instleute aber hungerten, da die Unterstützungen nicht mehr ausreichten und der Typhus wüthe mit jeder Woche schlimmer. Im Kreise Stallupönen seien bereits zwei Aerzte gestorben und ein dritter erkrankt, der vierte, vom Frauenverein dorthingesandte Dr. Raunyn, verwalte mit größter Anstrengung ein Lazareth, das von zwei Dörfern gefüllt worden sei; so sei denn nur noch ein Arzt für den ganzen weitläufigen Kreis vorhanden. Nicht viel anders sehe es in den übrigen 30 Kreisen aus. Dabei fürchten die Aerzte, daß mit dem Eintritt der warmen Witterung die Seuche nicht ab= sondern zunehmen werde.
- Das Provinzial=Comite für den Nothstand in Ostpreußen zu Königsberg hat einen zweiten Rechenschaftsbericht ausgegeben, worin die bis zum 17. Februar eingegangenen Beiträge und bewilligten Unterstützungen verzeichnet sind. In der Einleitung wird gesagt: "Wir danken zugleich für die Unterstützung, die unserm Bestreben, die herrschende Noth zu mildern, von allen Seiten auf so erhebende Weise zu Theil geworden ist. Die Organisation ist in den Provinzen so weit vorgeschritten, daß den dringenden Bedürfnissen überall begegnet werden kann. Um dies zu erreichen, ist es jedoch erforderlich, daß

[ => Original lesen: 1868 Nr. 17 Seite 2]

uns die milden Gaben noch auf längere Zeit so reichlich zufließen, und müssen wir deshalb die dringende Bitte wiederholen, uns auch ferner Ihren Beistand in ungeschwächter Weise zu leihen."
- Wie wir hören, liefern die vom landwirthschaftlichen Verein im hiesigen Fürstenthum für die Ostpreußen veranstalteten Sammlungen einen guten Ertrag, so daß schon jetzt, obgleich die Sammlungen noch nicht beendet, über 600 Thaler an den Secretair des Vereins abgeliefert sind.
- Aus Mecklenburg schreibt man der K. Z.: Von Fritz Reuter wird Ende Mai erscheinen: "De Reis' nah Constantinopel." Reuter machte vor einigen Jahren die Gesellschaftsfahrt nach Constantinopel mit; es ist daher zu vermuthen, daß er hier wieder Selbsterlebtes, Memoirenartiges bietet, ein Stoff, in welchem er entschieden glücklicher ist, als in der freien Composition.
- Das Polizei=Präsidium in Berlin macht auf eine Verordnung vom 19. October 1867 aufmerksam, welche verbietet, daß nachstehende Vogelarten: Blaukehlchen, Rothkehlchen, Nachtigal, Grasmücke, Rothschwanz, Steinschmätzer, Wiesenschmätzer, Bachstelze Pieper, Zaunkönig, Pirol, Goldhähnchen, Meise, Ammer, Fink, Hänfling, Sperling, Zeisig, Stieglitz, Baumläufer (Kleiber), Wiedehopf, Tagschlaf, Schwalbe, Staar, Dohle, Saatkrähe, Rake (Mandelkrähe), Fliegenschnäpper, Würger, Kuckuk, Specht, Wendehals, Bussard (Mäusefalk) und Eule (mit Ausnahme des Uhu) bei Strafe von 20 Thalern vom 1. Januar 1868 ab nicht mehr auf den Märkten und sonst im Handel feil geboten werden dürfen.
- Nach der Schw. Z. lebt in Tessin ein Postillon, der den Beruf zu etwas Höherem in sich fühlte. Er richtete deshalb ein Gesuch um Beförderung an die General=Postdirection zu Berlin, aber diese Behörde war der Ansicht, daß er zu nichts Besserem zu gebrauchen sei. Das Gesuch blieb in Folge dessen ohne Antwort. Unsern Rosselenker schüchterte dieser erste mißlungene Versuch aber nicht ein, er wandte, sich nun an Bismarck und bemerkte in seiner Bittschrift, daß er lesen und schreiben könne, worauf wirklich als Antwort die Aufforderung erfolgte, er möge Proben seiner Handschrift einsenden. In Folge dessen bedeckte unser Postillon einen großen Schreibebogen mit der mehrmaligen Abschrift folgenden Spruchs: "Der feste Wille macht den Menschen stark. Das zeigt uns der edle Graf Bismarck!" An maßgebender Stelle scheint dieser poetische Erguß nicht ohne Eindruck geblieben zu sein, denn vor einigen Tagen ging der Oberpostdirection die Weisung zu, die Sache zu untersuchen und dem Postillon die gewünschte Beförderung zukommen zu lassen , falls nicht triftige Gründe dagegen sprechen sollten.
- Der Kuhhirte in G. sollte ausgepfändet werden. Den Executoren wird freundlich Thor und Thür, geöffnet, damit sie sich überzeugen, daß da garnichts zu holen ist. Der im daneben stehenden Stalle aufgestellte Zuchtstier ist Eigenthum der Dorfgemeinde. Die Executoren durchsuchen jeden Winkel den Wohnstube. Das ist langweilig und der Kuhhirte, die Stubenthüre hinter sich geöffnet lassend, empfiehlt sich nun den Executoren mit der Bemerkung, daß er den Zuchtstier inzwischen aus dem Stalle in das Nachbargehöft führen werde. Sein Weg mit dem Stier geht aber durch die Hausflur vor der Wohnstube vorbei und gerade vor dieser angelangt, reißt der Stier sich los und springt brüllend in die Stube. Die Männer der Execution fluchen, schreien und springen endlich zum Fenster hinaus. Fort sind sie! Jetzt schwebt aber Klage gegen den Kuhhirten! Die Executoren behaupten, der Kuhhirte habe absichtlich dem Stiere die Wohnstube geöffnet, um die Executoren zu vertreiben, der Kuhhirt versichert, der Stier, gewohnt aus der Wohnstube heraus mit Brod delectirt und gefüttert zu werden, habe sich losgerissen und sei wider Willen des Führers in die Stube eingedrungen. Da der Zuchtstier nicht sprechen und Zeugniß ablegen kann, so wird die Entscheidung den Richtern Kopfzerbrechen machen.


Anzeigen.

Daß an Stelle des verstorbenen Hauswirth=Altentheilers Oldörp zu Pahlingen der Hauswirth Johann Heinrich Tews zu Wahlsdorf hinwiederum zum Districtstaxanten für die Voigtei Rupensdorf ernannt und als solcher am 21. d. M. beeidigt worden ist, wird den Eingesessenen der Vogtei Rupensdorf zur Nachricht hiedurch bekannt gemacht.
Schönberg den 22. Februar 1868.
Großherzogliches Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Vorladung.

Antragsmäßig soll über das dem Schneidermeister Hans Joachim Lange zu Schönberg gehörige , allhier sub Nr. 128 d an der Ratzeburger Chaussee belegene Wohnhaus c. p. ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das anzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Freitag den 3. April d. J., Morgens 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 14. Januar 1868.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. von Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Präclusiv=Bescheid.

In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuchs über das zu Schönberg in der Schlauentrifft belegene Wohnhaus c. p. des Arbeitsmanns Johann Tretow giebt das Großherzogliche Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg auf das Liquidationsprotocoll vom 18. d. M. nachdem die gehörige Bekanntmachung des Terrains zu den Acten docirt worden, hierdurch den

Bescheid:

daß alle weder in dem Liquidationstermine noch bis jetzt angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.

Von Rechts Wegen!

Schönberg, den 20. Februar 1868.
C. L. v. Oertzen.


Verkaufs=Anzeigen.

Holzverkauf.
Unter den bekannten Bedingungen sollen am Mittwoch den 4. März im Röggeliner Holze

107 Faden buchen Kluft=, Olm= und Knüppelholz,
4 Faden eichen Olm,
6 Faden aspen und
4 1/2 tannen Holz
meistbietend gegen baare Zahlung verkauft werden und wollen sich Käufer Morgens 1/2 10 Uhr am Schlagbaum einfinden.
Danckwarth.
Schönberg, den 27. Februar 1868.


[ => Original lesen: 1868 Nr. 17 Seite 3]

Am Montag den 2. k. Mts., Vormittags 10 Uhr, soll im Kruge zu Neschow in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:

1 schwarzbunte Kuh,
l rothe Kuh,
1 Zweijährige Starke,
2 Kälber,
9 Schafe,
2 Ferkel,
1 neuer tannener Koffer.
Struck.
Carlow, den 24. Februar 1868.


Vermischte Anzeigen.

Verpachtung von Kartoffelland.
Am Donnerstag den 5. März sollen in den Hohenmeiler Tannen 24 Parcellen von 50 bis 100 []R. zum Kartoffelbau gegen baare Zahlung meistbietend verpachtet werden und wollen sich Pachtliebhaber Morgens 9 Uhr beim Forstgehöft Hohenmeile einfinden.
Danckwarth.
Schönberg, den 27. Februar 1868.


Alle Inhaber von Lübecker Stadtkassenbriefen aus dem Fürstenthume Ratzeburg werden zu einer Versammlung am 2. März d. J., Vormittags 10 Uhr, bei der Ackerbürgerwittwe Boye hieselbst eingeladen, um die Art und Weise zu besprechen, wie dieselben hinsichtlich ihrer Stadtkassenbriefe zu dem ihnen eigenmächtig entzogenen Rechte der Kündigung und Auszahlung oder erhöhten Zinsfußes ihrer Kapitalien wieder gelangen können.
Schönberg, den 20. Februar 1868.


Da mir Gelegenheit geboten ist, zum bevorstehenden Antoni=Termin Gelder sowohl hier im Lande als auswärts sicher unterzubringen, so erbitte ich desfallsige fernere Anmeldungen.
Schönberg, den 5. December 1867.
Kindler, Advocat.


Einem hochgeehrten Publikum die ergebene Anzeige, daß ich meine Glasspinnerei und Glasblaserei heute, Freitag den 28. Februar, zum letzten Male zeige und bitte um zahlreichen Besuch.
Ergebenst A. Michault.


Mein completes Lager von Kachelöfen in verschiedenen Farben und möglichst billigen Preisen, sowie Töpferwaaren jeder Gattung empfehle den geehrten Bewohnern des Fürstenthums bestens.
H. Weinrebe, Töpfermeister.
Schönberg 1868.


Einfache und doppelte Bruchbänder, Suspensorien, Fontanell=Binden, Wundspritzen, runde und Flügel=Mutterkränze, Warzenzieher, um die Warze hervorzuholen und damit die Milch abzunehmen, Warzendeckel zum Gebrauch bei wunder Warze, Zahnringe für Kinder, anwendbar beim Zahnen, Gummi=Zahnkitt, sehr gut für hohle Zähne, sowie giftfreie Milchsauger von reinem Gummi sind stets zu haben bei Emil Jannicke, Bandagist und Handschuhmacher.
Schönberg.
NB. Auch mache ich darauf aufmerksam, daß ich Warzenzieher zum täglichen Gebrauch ausleihe.


Möbel-Magazin.
Das Möbel=Magazin im Hause des Kaufmanns Wieschendorff empfiehlt den geehrten Landbewohnern und einem geschätzten Publicum Schönbergs eine Auswahl modern und dauerhaft gearbeiteter Tischler= und Stuhlmacher=Arbeiten zu möglichst billigen und festen Preisen, auch nimmt das Magazin Bestellungen auf Aussteuern und einzelne Arbeiten jeder Art an, welche prompt und reell ausgeführt werden.
Schönberg, 1867.
Das Tischleramt.


Den geehrten Tischlermeistern der Stadt und Umgegend mache ich ergebenst die Anzeige, daß bei mir alle Bildhauerarbeiten angefertigt werden.
Werkstube bei Hrn. Schleuß, Drechslermeister.
H. Möller, Bildhauer.


Hiemit erlauben wir uns die ergebene Anzeige, daß unser Lager in allen Neuheiten der Frühjars=Saison auf's Reichhaltigste sortirt ist, und empfehlen wir noch besonders:
Eine große Auswahl der modernsten Kleiderstoffe und Kattune, darunter eine Partie 5/4 breiter starker Kleiderzeuge, in hübschen, soliden Mustern, die Elle zu 5 ßl.
Für Confirmanden:
Sehr schöne glanzreiche Zanellas, echte Tybets, Paramattas, Crêps, Orleans und Moirees, Victoria= und weiße gestickte Röcke in allen Preisen.
Schwarze Taffete, sowie Atlas und seid. Rips in verschiedenen Breiten und Preisen.
Die neuesten Long-Shawls, Umschlagtücher und seidene Umhänge in mannigfaltiger Auswahl. Ferner schwarze Tuche, Buckskins, Düffels in allen Preisen, darunter schon 8/4 breite Tuche von 34 ßl. die Elle an.
Gebr. Schweigmann.


[ => Original lesen: 1868 Nr. 17 Seite 4]

Hennings & Lenschau,
Lübeck, Kohlmarkt, Ecke der Sandstraße, 270.
empfehlen zur bevorstehenden Confirmation ihr reichhaltig assortirtes Lager von:
9/4 schweren schwarzen Tuchen und Buckskins, 5/4 und 10/4 Zanella's (seiden Lastings), Orleans, Paramatta's, Crêps, Cachemires, sowie schwarze glanzvolle Seidenzeuge in allen Breiten, Shawltücher, seidene und wollene Jacquets
zur geneigten Abnahme, billige und reelle Bedienung zusichernd.


Herrn L. W. Egers in Breslau, Erfinder des Schlesischen Fenchel=Honig=Extracts:
Wohlthätiger Menschenfreund!
Ich litt schon mehrere Jahre an trockenem Husten, Verschleimung, ein aufgeregtes Herzklopfen entkräftigte mich, auch Stiche auf der Brust waren sehr empfindlich, daher ich immer bedürftiger aussah und mein Zustand nicht minder gefährlich war. Schon viele angewendete Arzneimittel konnten mir den erwünschten Erfolg nicht verschaffen. Endlich, von Gott geführt, ging ich einstens in der Stadt Leobschütz an einer Thüre vorbei, erblickte daselbst außen angeheftet eine Anzeige von dem L. W. Egers'schen Fenchel=Honig=Extract. Ich entschloß mich, dieses Mittel zu gebrauchen und bezog eine kleine Flasche aus der von Ihnen anvertrauten Niederlage, dazu ich auch eine Gebrauchsanweisung erhielt. Schon nach Verbrauch von dieser Flasche führte ich bedeutende Linderung. Ich habe mir sofort noch mehrere Flaschen zugeeignet und nach vorgeschriebenem Gebrauch und Diät eingenommen, wovon sich das Uebel änderte und beseitigt wurde. Die Quellen der Ernährung öffneten sich wieder, so daß ich, wie besagt ist, in längerer Zeit nach erzielter Besserung meines Hauptleidens auch an Körperfülle zugenommen habe und meiner Berufsarbeit emsig obliegen kann. Nächst Gott danke ich Ihnen meine Genesung, und wünsche, daß sich ihr Fabrikat immer mehr verbreite.
Steudendorf, den 19. April 1867.
J. Schefer.
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Der Schlesische Fenchel=Honig=Extract von L. W. Egers in Breslau ist nebst einer Brochüre über seine Wirkungen, welche die Käufer gratis erhalten, allein ächt zu haben beim Buchbinder C. Sievers in Schönberg.


Gesetze des norddeutschen Bundes.
Nr. 1. Verfassung des Norddeutschen Bundes und Zoll und Handelswesen, 7 1/2 Sgr.
Nr. 2. und 39. Gesetz über Postwesen,

Gesetz über Freizügigkeit,
Gesetz über Verpflichtung zum Kriegsdienst, 2 Sgr.
Nr. 3. Militair=Gesetz,
Gesetz, betreffend die Verpflichtung zum Kriegsdienst, 8 Sgr.
Nr. 4. Gesetz über das Postwesen,
Reglement, Posttaxwesen und Tarife 6 Sgr.
sind soeben in eleganten Ausgaben erschienen und vorräthig bei
J. P. Bade


Bei gänzlicher Aufhebung meines Möbel=Geschäftes wird der Ausverkauf sämmtlicher Möbel, Spiegel und Polsterwaaren zu Einkaufspreisen und darunter fortgesetzt.
Der Zoll wird vergütet.
Lübeck, im Januar 1868.
Joh. Wencker, 247. Obere Glockengießerstraße.


Zu Ostern kann ein Sohn rechtlicher Eltern, der Lust hat, Taback= und Cigarrenfabrikation zu erlernen, in die Lehre treten bei J. Fanselow.


Als gerichtlich bestellte Vormünder der minorennen Kinder des zu Pogetz verstorbenen Hauswirths Harms fordern wir hierdurch Alle und Jede auf, die noch rechtliche Ansprüche an den Nachlaß des Verstorbenen zu machen haben, sich innerhalb 4 Wochen bei uns zu melden. Spätere Meldungen können wir nicht mehr berücksichtigen.
Hauswirth Robrahn=Pogetz.
Schulze Parbs=Kl. Molzahn.


Seit einiger Zeit wurden mir aus dem an meiner am Schönberg=Bünsdorfer Wege belegenen Koppel befindlichen Zaun wiederholt die Pfähle herausgezogen und gestohlen. Ich sichere demjenigen eine Belohnung zu, der mir den Thäter zur gerichtlichen Bestrafung namhaft macht.
Hauswirthin Bonhoff in Kl. Bünsdorf.


Ein völlig neuer Mannsrock, mit echtem Sammetkragen, blauem Futter und bis auf den Kragen mit Band eingefaßt, ist am letzten Montag Abend auf dem Saale des Ackerbürgers Spehr gegen einen alten ähnlichen Rock mit weißem Futter wahrscheinlich vertauscht. Der jetzige Inhaber des neuen Rockes wird hierdurch aufgefordert, denselben an den Ackerbürger Spehr zurückzuliefern.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Sonntag den 1. März 1868.
Vormittags=Kirche: Pastor Kaempffer.
Nachmittags=Kirche: Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Kaempffer.


Meteorologische Beobachtungen.
1868
Febr.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
25.
26.
27.
36.54
37.36
36.49
3.9
5.0
5.3
6.0
7.8
7.5
NW
W
WSW
1
3
2
trübe.
-
-


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pfund12 1/2 - 13 Schilling (Mecklenburg).
Holst. d. Pfund11 1/2 - 12 Schilling (Mecklenburg).
Hasen, d. St. 40 - 48 Schilling (Mecklenburg).
Enten, d. St.24 Schilling (Mecklenburg).
Hühner, d. St.12 - 16 Schilling (Mecklenburg).
Tauben, d. St.4 Schilling (Mecklenburg).
Spickgans, d. St.24 - 32 Schilling (Mecklenburg).
Flickgans, d. St.24 - 28 Schilling (Mecklenburg).
Schinken, d. Pfd.8 Schilling (Mecklenburg).
Schweinskopf, d. Pfd.5 - 5 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Wurst d. Pfd.10 Schilling (Mecklenburg).
Eier 7 St.4 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln, d. Faß7 - 7 1/2 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(per Sack in Lüb. Crt.)
Weizen28 - 28Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Roggen22 1/2 - 22Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Gerste16 - 16Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 1/2 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Erbsen18 - 20Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken17 - 18Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen15 - 15Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 21Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


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