No. 16
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 25. Februar
1868
achtunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1868 Nr. 16 Seite 1]

- König Georg von Hannover und der Kurfürst von Hessen glauben fest daran, daß sie in nicht ferner Zukunft als freie Herrscher in ihre Länder zurückkehren. Beide haben diese Ueberzeugung in feierlicher Weise ausgesprochen. König Georg feierte am 18. Februar seine silberne Hochzeit im Kursaal in Wien mit nahezu 2000 Hannoveranern, die aus der Heimath gekommen waren, zu gratuliren und Geschenke zu bringen. Der König erschien mit seiner ganzen Familie unter den Gästen und redete sie an: "Ich danke Euch herzlich dafür, daß Ihr zu diesem Feste gekommen seid: es ist dies ein Familienfest, als ob ein Vater seine Kinder versammle. Euer Erscheinen zeugt für die Zusammengehörigkeit des Welfenhauses mit dem Volke von Hannover. Ich hege die Ueberzeugung, daß ich als freier König wieder nach Hannover zurückkehren werde. Auch mein Ahne Heinrich der Löwe mußte aus seinem Lande, und ebenso brachte mein Großvater Jahre außer seinem Lande zu, aber Beide sind zurückgekehrt und fanden ein größeres Welfenreich wieder. So giebt mir die Vorsehung die Berechtigung zu dem Glauben, daß ich als freier und unabhängiger König in mein Land zurückkehren werde. Hannover, es lebe hoch!" - Der Wiener Hof hat sich von der Feier zurückgehalten. Der Kaiser brachte dem König seine Glückwünsche. Die Geschenke der Hannoveraner belaufen sich auf 120,000 Thlr. Der König trug die Langensalzaer Medaille.
- Das Hamburger Schiff "Leibnitz" ist von den Behörden in Newyork wegen Verletzung der in Betreff der Passagiere zu beobachtenden Gesetze mit Beschlag belegt worden.
- Dem nächsten Reichstage des nordd. Bundes soll eine Gewerbe=Ordnung zur Berathung vorgelegt werden. Die bisher üblichen, zur Niederlassung nöthigen Meisterprüfungen sind in das neue Gewerbe=Gesetz nicht mit aufgenommen.
- Die unglückliche Kaiserin Charlotte hat, wie es aus Brüssel heißt, an den Papst einen rührenden Brief geschrieben. Der schwarzgerandete Brief ist ganz eigenhändig, mit der gewohnten schönen Schrift der unglücklichen Fürstin geschrieben. Die Kaiserin empfiehlt darin die Seele des unglücklichen Maximilan den Gebeten Sr. Heiligkeit.
- Die Trauung der jungen Erzherzogin Maria Theresia mit dem Herzoge Ludwig von Bayern hat dieser Tage in Wien stattgefunden. An den Tagen vorher machten die Wiener wahre Wallfahrten zu der Aussteuer der Erzherzogin. Die größten Kenner haben solche Pracht und solchen Geschmack noch nicht gesehen, ein gewöhnlicher Sterblicher würde bei vielen Dingen in Verlegenheit kommen, sie zu nennen. Der Werth wird auf 2 Millionen Gulden geschätzt.
- Die Großherzogliche Regierung zu Neustrelitz hat die Vollmachten der mecklenburgischen, für R. M. Sloman in Hamburg arbeitenden Auswanderungs=Agenten bis zur Beendigung der Untersuchung wegen der Vorfälle auf dem "Leibnitz" außer Gültigkeit gesetzt.
- Der Landesculturrath für das Königreich Sachsen hat an das sächsische Ministerium den sehr dankenswerthen Antrag gebracht: "Dasselbe wolle die Erlassung eines Gesetzes zum Schutze der für die Land= und Forstwirthschaft nützlichen Vögel bei dem Bundesrath in Anregung bringen, und zugleich dahin wirken, daß mit den süddeutschen Staaten, Oesterreich, Frankreich, der Schweiz, Italien und Spanien internationale Verträge zum Schutze der bezeichneten Vögel abgeschlossen werden.
- Die Neustrelitzer Vorschuß=Anstalt will sich an dem Bau der Eisenbahn Berlin=Neustrelitz=Neubrandenburg mit einer Actienzeichnung von 10,000 Thalern betheiligen. Zur Errichtung einer Pferdeschlächterei in Neustrelitz gibt die Anstalt eine Beihülfe von 100 Thalern.
- Im Herzogthum Lauenburg ist am 22. Februar das preußische Münzgesetz eingeführt, doch soll bis zum 31. März d. J. die bisherige Lauenburgische Landesmünze von allen öffentlichen Kassen, sowie im Verkehr noch in Zahlung angenommen werden. Lauenburg hatte bekanntlich mit Mecklenburg bisher einerlei Münzen, die bis auf Schillings= und Dreilingsstücke mit den preußischen gleich sind, nur anders benannt werden; so z. B. sind 4 Schill. Meckl. gleich 2 1/2 Silbergroschen, 8 Schill. gleich 5 Silbergroschen u. s. w.
- In Holstein bilden sich unter den Landleuten Vereine, die sich die Aufgabe gestellt, dem gänzlichen Mangel an Saatkorn in Ostpreußen durch Zusammenbringung und Uebersendung bedeutender Quantitäten der verschiedenen Getreidearten nach Kräften entgegenzutreten.
- Julie Burow, die verwitt. Frau Pfannenschmidt, wurde am 19. d. im Theater zu Bromberg vom Schlage gerührt und starb nach wenigen Stunden. Sie hinterläßt als Schriftstellerin einen guten Namen.
- Zu Anfang dieses Monats gewährte der Papst etwa zweihundert Damen, unter denen sich auch eine Anzahl englischer Katholikinnen befand, eine öffentliche Audienz. Die schönen Besucherinnen kamen zu dem doppelten Zwecke: erstens ihre Zustimmung zu der Breve vom 12. October 1867 betreffs der Damentoilette auszusprechen, und zweitens dem heiligen Vater als Beweis ihrer Ergebenheit einige kostbare Geschenke zu überreichen. Eine der Damen drückte dies in einer Anrede aus, auf welche der Papst in italienischer Sprache antwortete und seine Zuhörerinnen daran erinnerte, daß der heilige Petrus nach seiner wunderbaren Befreiung aus dem Gefängnisse durch einen Engel ein Asyl unter Frauen fand. Dann sprach der heilige Vater seinen scharfen Tadel gegen die extravagante weibliche Kleidung der Jetztzeit aus, bezog sich auf die phantastischen Haartrachten der jetzigen Mode, auf die von den heidnischen Chinesen erborgten Gewänder und die zum Aergerniß gereichenden Kleider und ermahnte seine Zuhörerinnen, dieser "Propaganda des Teufels" eine ihres Cha=

[ => Original lesen: 1868 Nr. 16 Seite 2]

rakters und ihres Geschlechtes würdige katholische Kleidertracht entgegenzusetzen.
- Die eisernen Kochtöpfe kommen wieder aus der Mode. Man schafft jetzt Anhydrat=Kochtöpfe an, die bei Cohn in Berlin zu haben sind. Man kann darin ohne Wasser kochen und schmoren, und es ist nicht die geringste Aufsicht nöthig. Die Speisen werden schmackhafter und das Brennmaterial, das man braucht, ist gering. Der Preis der Töpfe geht von 3 bis 11 Thaler nach der Größe.
- An dem Spinnwettfest des landwirthschaftlichen Vereins in Dachwich bei Erfurt betheiligten sich 18 Spinnerinnen, unter ihnen 16, welche auf 2 Spulen oder Rollen zugleich spannen. Innerhalb der festgesetzten Zeit von 2 Stunden lieferten die 16 Zweihandspinnerinnen zusammen einen flächsenen Faden von 54,927 Leipziger Ellen, also im Durchschnitt 3433, die zwei Einhandspinnerinnen dagegen einen Faden von 4362, also im Durchschnitt 2182 Ellen. Das längste und an Qualität zugleich vorzüglichste Gespinnst lieferte Jungfrau Caroline Lauerwald aus Dachwig, nämlich einen Faden von 3706 Leipziger Ellen, so daß ihr durch die Prüfungscommission die erste Prämie zuerkannt wurde. Unter den Einhandspinnerinnen hatte eine Frau aus Gierstedt im Gothaischen den längsten und zugleich einen vorzüglichen Faden gesponnen, nämlich 2391 Leipziger Ellen.
- Im vorigen Sommer ist es oft vorgekommen, daß die Fischer an der Nordseeküste, namentlich die von Norderney, von unbekannten englischen Fischern beraubt und in ihrem Gewerbe gestört worden sind. Bei der Unmöglichkeit der gerichtlichen Verfolgung der Thäter hat das nordbündische Marineministerium beschlossen, dorthin ein Dampfkanonenboot zu entsenden, um die Wiederholung solcher Beeinträchtigung der deutschen Fischerei zu verhindern.
- Salamander, die von Mexiko in den Pflanzengarten von Paris versetzt wurden, haben sich in der Gefangenschaft so außerordentlich vermehrt, daß man von 6 Männchen und 1 Weibchen in 2 Jahren 9 Monaten 3300 Thiere entstehen sah.
- Die Anwendung von Maschinen zum Schleifen von Glas hat der englischen Firma Morey, Baillet und Comp. es möglich gemacht, auf der letzten Pariser Ausstellung mit Brillengläsern aufzutreten, von denen das Dutzend Paar mit dem dazu gehörigen Stahlgestell 25 Sgr. kostet, so daß die einzelne Brille auf wenig mehr als 2 Sgr. zu stehen kommt.
- Man erzählt folgende Bärengeschichte: Ein Banquier, welcher mit Töchtern reich gesegnet ist, ladet zu einem von ihm arrangirten Balle einen seiner Commis, Namens Bär, ein. Anstatt aber zu tanzen, wie vorgeschrieben, setzt sich letzterer ganz gemüthlich in ein Nebenzimmer und ergötzt sich an einer Schale Eis. Hierbei wird er von dem Prinzipal betroffen, welcher ausruft: "Was! Sie hier und tanzen nicht? Ich habe Sie nicht als Eisbär, sondern als Tanzbär eingeladen."
- In Claydon, Grafschaft Suffolk in England, ist vor Kurzem eine Frau gestorben, welche im Jahre 1761 getauft worden war. Ihr genaues Alter ist unbekannt; jedenfalls zählt sie mehr als 106 Jahre. Sie war Hebamme und mehr als die Hälfte der Einwohner Claydons sind durch ihre Intervention zur Welt befördert worden. Ihren 72jährigen Sohn pflegte sie als den Burschen "William" zu bezeichnen. Sie war heitern Temperaments und erfreute sich bis zu ihrem Ende einer auffallenden Kraft des Gedächtnisses.
- Auf der dem Grafen Alfons v. Mensdorff=Pouilly gehörigen Herrschaft Beskowitz in Mähren, welche einen Flächenraum von 27,316 Preuß. Morgen einnimmt, wurden in Jahresfrist bis 15. Januar d. Js. 3418 Stück Wild geschossen. Darunter waren 227 Rehe, 1087 Hafen, 24 Füchse, 3 Fasanen, 579 Rebhühner, 1 Haselhuhn, 20 Wachteln, 40 Schnepfen und 1459 verschiedenes Wild erlegt.


Anzeigen.

Vorladung.

Antragsmäßig soll über das dem Krämer Johann Heinrich Otto zu Schönberg gehörige, allhier in der Siemzerstraße sub Nr. 171 belegene Wohnhaus c. p. ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Dienstag den 24. März d. J., Morgens 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 2. Januar 1868.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Proclam.

Dem Niedergerichte hieselbst hat Procurator Fisci Namens des löblichen Zehntenamtes mit der Bitte um Verstattung eines Proclams angezeigt:
Am 10. October 1867 sei die, angeblich am 3. April 1823 zu Lockwisch, Amt Schönberg bei Ratzeburg geborne Haushälterin Anna Maria Sager mit Tode abgegangen. Ihre Erben hätten bisher nicht ermittelt werden können.
Und ist dieses Proclam dahin erkannt:

daß Alle, welche an diese Verlassenschaft aus einem Erbrechte oder aus irgend einem andern Rechtsgrunde Ansprüche erheben wollen, diese - und zwar Auswärtige durch einen gehörig legitimirten hiesigen Bevollmächtigten - bis zum 30. Mai 1868 als einzigen peremtorisch anberaumten Termin, bei diesem Gerichte zu melden und demnächst zu rechtfertigen schuldig sein sollen, bei Strafe des Ausschlusses und ewigen Stillschweigens.
Hamburg, den 11. Januar 1868.
Zur Beglaubigung:
Bülau, Actuar.


Verkaufs=Anzeigen.

Am Montag den 2. k. Mts., Vormittags 10 Uhr, soll im Kruge zu Neschow in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:

1 schwarzbunte Kuh,
l rothe Kuh,
1 Zweijährige Starke,
2 Kälber,
9 Schafe,
2 Ferkel,
1 neuer tannener Koffer.
Struck.
Carlow, den 24. Februar 1868.


Auction gegen baare Zahlung:
über ca. 100 Pappelstämme und deren Zweigholz am Donnerstag den 27. Februar, Morgens 10 Uhr, an der Rehnaer Chaussee.
Die Auctions=Bedingungen werden an Ort und Stelle verlesen.
C. Egert.


[ => Original lesen: 1868 Nr. 16 Seite 3]

Vermischte Anzeigen.

Nachdem in Folge einer Aufforderung des in Neustrelitz zusammengetretenen Committé's für Errichtung eines Denkmals für Se. Königl. Hoheit den hochseeligen Großherzog Georg im Jahre 18622 auch hier im Fürstenthume zahlreiche Unterschriften gesammelt waren, wurden die Geldbeträge dieser Unterschriften in verschiedenen Raten durch mich an das Neustrelitzer Committé und zwar in der Gesammtsumme von 747 Thlr. 42 ßl. eingesandt, wozu jedoch noch einige von hiesigen Unterzeichnern direct übersandte Summen kamen.
Als nun im verflossenen Jahre, nach vollendeter Aufstellung des Denkmals die Schlußabrechnung von dem Committé in Neustrelitz aufgestellt war, hat sich ein Ueberschuß von 4972 Thlr. 29 ßl. ergeben, wovon der nach Verhältniß der Beiträge auf das Fürstenthum fallende Antheil 139 Thlr. 36 ßl. beträgt. Diese 139 Thlr. 36 ßl. sind nun am 12. d. Mts. von dem Committé an mich zurückgesandt und kommt die Verwendung dieser Summe zur Frage.
Das die ganze Angelegenheit geleitet habende Committé in Neustrelitz hat den, auf die aus dem Herzogthume geleisteten Beiträge, entfallenden Antheil dem von Ihrer Hoheit der Frau Herzogin Caroline gegründeten Carolinenstift in Neustrelitz überwiesen, und ist mir von vielen der hiesigen Unterzeichner der Wunsch ausgesprochen, den diesseitigen Antheil so zu verwenden, daß auch mit der Zeit dem Fürstenthume eine ähnliche wohlthätige Anstalt, wenn auch nur in geringerem Umfange, verschafft werde, nämlich zur Ansammlung eines Fonds für ein demnächst hier in Schönberg zu errichtendes Krankenhaus.
Indem ich diesem mir geäußerten Wunsche Folge zu geben bereit bin, fordere ich alle diejenigen der Unterzeichner, welche hiermit nicht einverstanden sein sollten, hierdurch auf, binnen 4 Wochen ihren Antheil an dem Ueberschusse von mir abzufordern, indem ich nach Ablauf dieser Zeit, Einverständniß voraussetzend, den verbleibenden Ueberschuß für den vorbezeichneten Zweck zinsbar belegen werde.
Etwanige zur sofortigen Vergrößerung dieses Fonds bestimmte Beiträge bin ich in gleicher Zeit entgegenzunehmen bereit, indem ich bemerke, daß bereits ein Beitrag bei mir eingegangen ist.
Schönberg, den 17. Februar 1868.
F. Graf Eyben.


Alle Inhaber von Lübecker Stadtkassenbriefen aus dem Fürstenthume Ratzeburg werden zu einer Versammlung am 2. März d. J., Vormittags 10 Uhr, bei der Ackerbürgerwittwe Boye hieselbst eingeladen, um die Art und Weise zu besprechen, wie dieselben hinsichtlich ihrer Stadtkassenbriefe zu dem ihnen eigenmächtig entzogenen Rechte der Kündigung und Auszahlung oder erhöhten Zinsfußes ihrer Kapitalien wieder gelangen können.
Schönberg, den 20. Februar 1868.


2. Soirée musicale des Gesangvereins
am Donnerstag den 27. d. in Spehr's Hotel.
Anfang 7 Uhr.
-------
     Programm.
1. Chor von Schumann: Haidenröslein.
2. Walzer von Schulhoff, 4ms.
3. Lied von Abt, für Sopran.
4. Chor der Hirten aus dem Nachtlager in Granada, von Kreutzer.
5. Lied von Schubert, für Alt.
6. Sonate von Beethoven, für Piano und Violine.
7. Chor von Mendelsohn: Im Walde.
8. Arie aus "Elias", von F. M.-Bartholdy, für Bariton.
9. Rondeau von Beethoven, 4ms.
10. Chor von Schumann: Im Walde.
          Der Vorstand.
Schönberg, den 20. Februar 1868.


Carl Kreutzfeldt,
723. Große Burgstraße. 723.
Lübeck.
empfiehlt
blaue Flanelle 10, 11, 12, 14, 16, 18 Schilling (Mecklenburg) weiße Flanelle 12, 16 Schilling (Mecklenburg).
blaue Wollenzeuge, Tuche, Buckskins und Düffels, halbwollene Hosenstoffe, Casinetts und Engl. Leder, sowie sein Lager von fertigen Röcken, Hosen und Westen.


Carl Kreutzfeldt,
723. Große Burgstraße. 723.
Lübeck
empfiehlt nachstehende Waaren sehr preiswürdig:

Ungebl. Stouts 2, 3, 4, 5, 6 Schilling (Mecklenburg).
Gebleichtes Halbleinen 2 1/2, 3, 4, 5, 6 Schilling (Mecklenburg).
Bettstouts 7, 8 Schilling (Mecklenburg).
Bedruckter Stouts 4, 5, 6 Schilling (Mecklenburg).
parchende 3, 4, 5, 6, 7, 8 Schilling (Mecklenburg).
Bettüberzüge 4, 5, 6, 7 Schilling (Mecklenburg) Schürzenzeuge 6, 7, 8 Schilling (Mecklenburg).
Leinen 5, 6, 7, 8, 9, 10 Schilling (Mecklenburg).
Leinen, 12/4 breit, zu Bettlaken 14 Schilling (Mecklenburg).
Cattune von 2 Schilling (Mecklenburg) an.
Mixedcoating von 3 Schilling (Mecklenburg) an.
Orleans , Paramatta's, Crêps, Wollatlas, Italian Cloth in 6/4 und 9/4 u. s. w.


Anerkennung aus Hamburg!
Herrn Hoflieferanten Johann Hoff's Filiale in Hamburg, Schauenburgerstr. 36.
Hamburg, 24. Jan. 1868. Seit drei Jahren nach einer schweren Krankheit noch immer von einem chronischen Katarrh und Magenleiden so matt und entkräftet, daß ich vor Verzweiflung nicht mehr wußte, was ich machen sollte, wurde ich durch einen Freund, welcher mich zu Weihnachten mit mehreren Flaschen Hoff'schen Malz=Extract beschenkte, auf dies schöne Fabrikat aufmerksam gemacht und bin durch den regelmäßigen Gebrauch desselben bereits in guter Besserung. Auch die Hoff'sche Malz=Gesundheits=Chocolade bekommt mir sehr gut, indem sie nicht erhitzt, sondern kräftig nährt. Ich bin der festen Ueberzeugung, daß ich durch diese herrlichen Heil=Nahrungsmittel meine völlige Gesundheit wieder erhalten werde, und kann dieselben allen Leidenden mit Recht nicht genug empfehlen.
Friedrich Witt,
Hinterm Strohhause Nr. 24, St. Georg.


Da der Anschluß am Zollverein nahe bevorsteht, mache ich die ergebene Anzeige, daß ich, der Nachversteuerung halber, alle zollpflichtigen Waaren zum Einkaufspreis verkaufe, und mache besonders auf große Vorräthe von billigen baumwollen Waaren aufmerksam.

Weiße Halbleinen zu 3, 4 und 5 Schilling (Mecklenburg),
Stouts, schwere Waare, zu 4 und 5 Schilling (Mecklenburg),
Parchente 4 - 5 und 6 Schilling (Mecklenburg),
Gedruckte Färbe=Stouts 6 Schilling (Mecklenburg),
Cattun 4 - 5 und 6 Schilling (Mecklenburg),
7/4 zu Schürzen 8 und 9 Schilling (Mecklenburg).
Zahlreichen Besuch bitte ergebenst
J. Burchardt in Rehna.


Gesucht werden einige Last Saat=Erbsen. Wer solche abzugeben hat, erfährt Näheres bei Aug. Spehr.


[ => Original lesen: 1868 Nr. 16 Seite 4]

August Groth, Marienstraße, empfiehlt dem geehrten Publikum zur bevorstehenden Confirmation eine große Auswahl passender Stoffe zu sehr billigen aber festen Preisen, - Cattune und Halbleinen von 3 ßl. an per Elle.


Hennings & Lenschau,
Lübeck, Kohlmarkt, Ecke der Sandstraße, 270.
empfehlen zur bevorstehenden Confirmation ihr reichhaltig assortirtes Lager von:
9/4 schweren schwarzen Tuchen und Buckskins, 5/4 und 10/4 Zanella's (seiden Lastings), Orleans, Paramatta's, Crêps, Cachemires, sowie schwarze glanzvolle Seidenzeuge in allen Breiten, Shawltücher, seidene und wollene Jacquets
zur geneigten Abnahme, billige und reelle Bedienung zusichernd.


Einem hochgeehrten Publikum hiesiger Stadt und Umgebung sage ich meinen Dank für die gütige Aufnahme meiner Glasspinnerei und Blaserei und zeige zugleich an, daß mein Aufenthalt nur noch 5 Tage dauert, während welchen mein Kunstkabinet von Vormittags 10 Uhr bis Abends 10 Uhr geöffnet ist. Freitag zum letzten Male.
A. Michault.


Es steht ein großer, fast neuer Koffer zu verkaufen. Zu erfragen in der Exped. der Anz.


Zu Ostern kann ein Sohn rechtlicher Eltern, der Lust hat, Taback= und Cigarrenfabrikation zu erlernen, in die Lehre treten bei J. Fanselow.


Water=Twist, sehr billig, empfiehlt Carl Kreutzfeldt,
723. Große Burgstraße. 723.
Lübeck.


Gußeiserne Kanonöfen mit Kocheinrichtung,
Gußeiserne Grabkreuze mit porcellan Platte bei C. Schwedt.


Als gerichtlich bestellte Vormünder der minorennen Kinder des zu Pogetz verstorbenen Hauswirths Harms fordern wir hierdurch Alle und Jede auf, die noch rechtliche Ansprüche an den Nachlaß des Verstorbenen zu machen haben, sich innerhalb 4 Wochen bei uns zu melden. Spätere Meldungen können wir nicht mehr berücksichtigen.
Hauswirth Robrahn=Pogetz.
Schulze Parbs=Kl. Molzahn.


Seit einiger Zeit wurden mir aus dem an meiner am Schönberg=Bünsdorfer Wege belegenen Koppel befindlichen Zaun wiederholt die Pfähle herausgezogen und gestohlen. Ich sichere demjenigen eine Belohnung zu, der mir den Thäter zur gerichtlichen Bestrafung namhaft macht.
Hauswirthin Bonhoff in Kl. Bünsdorf.


Den geehrten Tischlermeistern der Stadt und Umgegend mache ich ergebenst die Anzeige, daß bei mir alle Bildhauerarbeiten angefertigt werden.
Werkstube bei Hrn. Schleuß, Drechslermeister.
H. Möller, Bildhauer.


Von jetzt an sind alle Sorten Sämereien bei mir zu haben. Zugleich bemerke ich, daß schon jetzt überwinterte Pflanzen von Sommerkohl vorräthig sind.
Gärtner Prill Wittwe.


Zur 7ten und Hauptklasse der Hamburger Stadtlotterie empfehlen zum Glücksversuche Kaufloose in allen Eintheilungen in großen und kleinen Nummern,
ganze Loose à 36 Thl., halbe à 18 Thl., viertel à 9 Thl., achtel à 4 1/2 Thl.
Aufträge mit Rimessen oder gegen Nachnahme führen prompt aus und senden Listen nach der Ziehung sofort franco unsern Interessenten. Clubs, Gesellschaften und Untercollecteure erhalten ansehnlichen Rabatt.
S. A. Behrens & Comp.
Hauptcollecteure in Hamburg.


Meteorologische Beobachtungen.
1868
Febr.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
21.
22.
23.
24.
36.18
35.20
36.27
36.15
1.8
1.7
1.2
1.6
5.2
5.0
5.5
4.0
WSW
S
WSW
SW
2
1
1
3
trübe.
-
heiter.
trübe.

Am 22. 16 Cubz. Regen auf 1 [].


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pfund10 1/2 - 11 Schilling (Mecklenburg).
Holst. d. Pfund11 1/2 - 12 Schilling (Mecklenburg).
Hasen, d. St. 40 - 48 Schilling (Mecklenburg).
Enten, d. St.24 Schilling (Mecklenburg).
Hühner, d. St.12 - 16 Schilling (Mecklenburg).
Tauben, d. St.4 Schilling (Mecklenburg).
Spickgans, d. St.24 - 32 Schilling (Mecklenburg).
Flickgans, d. St.24 - 28 Schilling (Mecklenburg).
Schinken, d. Pfd.8 Schilling (Mecklenburg).
Schweinskopf, d. Pfd.5 - 5 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Wurst d. Pfd.10 Schilling (Mecklenburg).
Eier 6 St.4 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln, d. Faß7 - 7 1/2 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(per Sack in Lüb. Crt.)
Weizen27 1/2 - 28Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Roggen22 - 22Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Gerste15 1/2 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 - 11Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen17 - 19Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken16 - 18Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen14 - 15Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 21Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 10.


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


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