No. 13
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 14. Februar
1868
achtunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1868 Nr. 13 Seite 1]

- Bei der bevorstehenden Cardinals=Promotion soll auch Msgr. Prinz Lucian Bonaparte, Sohn des Prinzen von Canino und Neffe des Kaisers der Franzosen, den Cardinalshut erhalten. Diese Ernennung dürfte für die weitere Entwicklung der römischen Frage nicht ohne Einfluß sein, besonders wenn die in Wien bereits laut gewordene Behauptung, daß man den neuen Cardinal als künftigen Papst betrachten könne, der Begründung nicht entbehrt. Die Erlangung der Tiara für ein Mitglied der Napoleonischen Familie, heißt es, sei offenbar ein Ziel, welches Napoleon schon längst in's Auge gefaßt habe, ja es bilde diese Eventualität Seit dem ersten Napoleon sogar eine Bonapartistische Tradition. Ferner sagt man, Cardinal Bonaparte würde wahrscheinlich seinen Wohnsitz wieder nach Rom zurückverlegen und möglicherweise vorläufig das Staatssecretariat übernehmen, welches den Händen Antonelli's allmählig entsinke. Der Prinz wird als feiner Kopf geschildert und gilt als Günstling des gegenwärtigen Papstes.
- Napoleon hat wieder einen seiner politischen Proberitte gemacht. Nach den letzten stürmischen Kammerverhandlungen setzte er sich zu Pferde und ritt über die Boulevards und die Arbeiterviertel, um die Stimmung zu prüfen. Er ward gut aufgenommen und kehrte vergnügt zurück. Mit dem weiteren Ritt an den Rhein hat's nun noch einige Zeit.
- Der evangelisch=lutherische Missionsverein zu Leipzig hatte im vorigen Jahre eine Einnahme von fast 60,000 Thlr. Hiezu haben beigesteuert: Rußland (Ostseeprovinzen) 11,600 Thlr, Sachsen 8,800 Thlr., Bayern 10,600 Thlr., beide Mecklenburg 4000 Thlr. etc. Im Missionshause zu Leipzig werden unter Leitung Hardelands gegenwärtig 12 Zöglinge zu Missionären ausgebildet. 16 Missionäre des Vereins sind im Tamulenlande in Asten thätig. Die Gesammtzahl der lutherischen Tamulen, welche sich auf 274 Ortschaften vertheilen, beträgt 8300; von diesen wurden im vorigen Jahre 741 getauft.
- Die Schlacht von Montana, von den Franzosen gewonnen, wird von Italien als ein Nationalunglück empfunden, in Tausenden von Familien ist durch ihre Opfer Trauer eingekehrt. Dennoch sollte sie durch kirchliche Feste von der Geistlichkeit gefeiert werden. In Padua drangen, nach voraufgegangener Warnung, die Studenten in den Dom, stürzten die Candelaber um, verjagten die Priester, stimmten die Garibaldi=Hymne an und ließen den König, Garibaldi und ihren Rector leben, der zur Ruhe mahnte. In einer andern Kirche wollten eben die Priester, Seminaristen etc. in feierlicher Prozession zum Dankgottesdienste einziehen, als die Studenten herankamen. Es kam zu einer furchtbaren Prügelei, die Priester im Ornate und ihre Seminaristen schlugen mit Fäusten, Wachslichtern, Kirchengeräthen etc. auf die Studenten los, die ihrerseits Schläger und Stöcke gebrauchten, bis die Nationalgarde die Kämpfenden trennte.
- Der Pole Bereczowski, der in Paris auf den Kaiser von Rußland schoß, soll aus dem Bagno in Toulon entflohen sein. Mit hoher obrigkeitlicher Bewilligung?
- Eine Lebensversicherungsgesellschaft in Newyork versichert Leute, welche sich homöopathisch behandeln lassen, zu ermäßigten Preisen.
- Der Löwe von Flensburg, den die Dänen nach dem Siege von Idstädt über die Schleswig=Holsteiner aufgerichtet hatten, steht jetzt als Siegestrophäe im Zeughaus in Berlin.
- Die deutsche Gesellschaft in Newyork hat von den überlebenden Passagieren des Auswandererschiffes Leibnitz einige Einzelheiten über die Zustände auf diesem Schiffe erhalten und veröffentlicht. Die Nahrung war von der schlechtesten Beschaffenheit, das Wasser spärlich und schmutzig und als die Cholera ausbrach , kümmerten sich die Schiffsoffiziere nicht um die Unglücklichen, von denen nach und nach 105 todt über Bord geworfen wurden. Der Ueberrest, 300, kam in einem an Wahnsinn gränzenden Zustand in Newyork an. Das Brod, das vorgezeigt wurde, war ungenießbar und grau von Schimmel.
- Auch ein Bundeswappen haben wir jetzt erhalten. Nach den an den Bundes=Post= und Telegraphenämtern angebrachten Schildern zu schließen, hat man jetzt als Bundeswappen einfach die drei übereinanderliegenden schwarz=weiß=rothen Streifen angenommen, wobei als Schildhalter die von dem preußischen Wappen her bekannten beiden wilden Männer dienen. Dagegen sind die im Bundeskanzleramt geführten Siegel aus den Wappen sämmtlicher 22 Bundesstaaten zusammengesetzt. Sämmtliche Wappen sind auf dem Siegel in gleicher Größe dargestellt, in der Mitte das Wappen der Präsidialmacht, ein Schild mit dem preußischen Adler; um dieses befinden sich in einem engern Kreise die 6 Wappen des Königreichs Sachsen, der Großherzoge beider Mecklenburg, von Weimar und Oldenburg und des Herzogs von Braunschweig; dann folgen in einem weitern Kreise die Wappen der übrigen 14 Staaten (4 Herzogthümer, 7 Fürstenthümer, 3 freie Städte. Da die übrigen Wappenschilde Kronen haben, die der freien Städte nicht, so entstand hierdurch eine Lücke in dem äußern Ringe, welche durch die Inschrift "Norddeutscher Bund" ausgefüllt ist. Dieses Siegel wird namentlich auch auf den für Bundesbeamte ausgefertigten königlichen Ernennungspatenten angewendet.
- Seit Anfang d. J. wird aus allen Städten Mecklenburgs über lästige Bettelei der Handwerksburschen geklagt, dem auch Schönberg sich mit vollem Recht anschließen kann, denn kein Tag vergeht, wo nicht ein halbes Dutzend und mehr derselben bettelnd von Haus zu Haus geht und zwar theilweise mit einer Dreistigkeit, als sei die Polizei

[ => Original lesen: 1868 Nr. 13 Seite 2]

aus der Welt verschwunden. Der Rehnaer Magistrat hat, um dieser Bettelei entgegenzuwirken, die Herbergswirthe verpflichtet: 1) Von den bei ihnen einkehrenden Gesellen sich die Legitimationspapiere zeigen zu lassen und wenn sie begründete Bedenken gegen diese Papiere haben oder diese qu. Individuen ohne Legitimationspapiere sind, fördersamst der Polizei davon Anzeige zu machen. 2) Jene Personen nur auf ausdrückliche polizeiliche Erlaubniß mehr als eine Nacht bei sich zu beherbergen. 3) Dieselben nach ihrer Einkehr in geeigneter Weise auf das Verbot der Bettelei hinzuweisen und dennoch begangene Betteleien, sobald sie ihnen bekannt werden, der Polizeibehörde sofort anzeigen. Uebertretungen dieser Art sollen mit 1-5 Thlr. belegt werden.
- An einem Brandstifter in Lausanne vollzog das Schicksal die Strafe. Er erstickte in seiner Gefängniszelle durch den Rauch eines Feuers in der Nebenzelle. Als man ihm zu Hülfe eilte, war er bereits todt.
- Als gute Tochter des Papstes will die Kaiserin Eugenie sich willig dessen Anordnungen in Betreff der Kleidung fügen. Beim französischen Hofe sollen künftig keine Chignons, keine anstößig ausgeschnittenen Kleider, keine chinesischen Lätze, Keile und übermäßige Schleppen zugelassen werden. Man sieht diese Maßregel als einen, wenn auch nur kleinen Fortschritt zum Sittlichen an.
- Am 7. Febr. ging an der Dassower Brücke das erste Dampfschiff, "Martha", vor Anker, das bestimmt ist. künftig regelmäßige Fahrten zwischen Lübeck und Dassow zu unterhalten.
- Ein deutsches Städtchen hatte die Ehre eine Festung zu sein und eine Garnison zu haben. So sah's der neue Herr Commandirende an, während die Weiblein nur die nützliche Seite in's Auge faßten und auf den Rasenstücken des Exerzierplatzes ihre Wäsche bleichten. Der Commandirende sah die Wäsche einmal, zweimal und erließ dann ein strenges Verbot. Als er aber ein paar Tage später zum Exerciren ausrückte, da glänzte schon von weitem das weiße, alles bedeckende Linnen. Vorwärts marsch! rechts abgeschwenkt, links abgeschwenkt! kommandirte wüthend der Offizier, kreuz und quer stampfte die Truppe über die Hemden und Leintücher, über die Strümpfe und Windeln, bis todtenbleich und händeringend die eigene Magd des Commandirenden herbeigestürzt kam: "Ach Gott, gnädiger Herr, was wird die Madame sagen!" - Was die Madame zum Tyrannen ihrer und seiner Wäsche gesagt hat, ist leider nicht bekannt geworden.
- In Hödnitz bei Znaim hat eines jener berühmten Mißverständnisse zur Bauernschlacht geführt. Eine Anzahl junger Bursche rückte vor ein Hochzeitshaus, um dem Brautpaare ein Ständchen zu bringen; das Ständchen klang aber so wunderlich, daß es die Hochzeitsgäste für eine Katzenmusik hielten. Sie machten mit Messern, Heugabeln etc. einen Ausfall und die Ungeladenen draußen mit Latten, Prügeln etc. einen Einfall. Alles wurde demolirt, die Schlacht wogte hin und her und 14 schwer Verwundete bedeckten die Wahlstatt.
- Die Schauerthat in Groß=Campen, die dem Namen Timm Thode in der Criminalgeschichte zu einer entsetzlichen Berühmtheit verholfen hat, ist am 31. v. M. in Itzehoe zum gerichtlichen Abschluß gekommen. Folgendes Nähere wird aus der Verhandlung mitgetheilt: Timm Thode, der im Jahre 1866 an Einem Tage seinen Vater, seine Mutter, seine vier Brüder, seine Schwester und ein Dienstmädchen erschlagen, und dann, um das Verbrechen zu verhüllen, das elterliche Haus angezündet hatte, ist erst 23 Jahre alt und macht den Eindruck eines Bauers, wie man sie in den holsteinischen Marschen häufiger antrifft. Er sieht sehr wohl aus. Der untere Theil des Gesichtes springt etwas hervor, die Lippen sind wülstig aufgeworfen, die Augen spotten in ihrem glitzernden Leuchten, wenn er sich einmal dem Zuschauerraum zugewendet, der classischen äußern Unbefangenheit, welche er an den Tag legt. Den Hergang des Verbrechens erzählt Timm Thode selbst, ohne dabei die geringste Erregtheit zu verrathen, folgendermaßen: Er habe mit seinen Brüdern Johann, Martin und Cornils auf unfreundlichem Fuße gestanden; auch das Verhältniß mit seinem Vater sei nicht günstig gewesen. Mit den Uebrigen, meinte er, "wär's gegangen". Im Frühjahr 1866 faßte er den Entschluß, seine Familie zu tödten, um dem fortwährenden Streit ein Ende zu machen; dann den Hof, welcher ihm nach dem Tode seiner Angehörigen zufallen würde, zu verkaufen und somit in alleinigen Besitz eines bedeutenden Vermögens zu gelangen. Am 6. August hatte er schon eine fünf Fuß lange Handspeiche zurecht gelegt, um die Brüder zu erschlagen. "Een bi een woll ick se in de Schüün locken, um Se denn en na enander dodtslagen!" sagt er. Diese Absicht wird nicht ausgeführt, da es ihm nicht gelingt, den Plan in gedachter Weise zu vollbringen. Am Dienstag den 7. August fuhren die Eltern mit dem Nachbar Schwarzkopf aus dem Hause, um einen Besuch bei Bekannten abzustatten. Timm Thode weiß es zu veranlassen, seinen mit der Arbeit beschäftigten Brüdern Martin, Cornils und Reimer einzeln nachzugehen, und erschlägt dann hinterrücks mit der fünf Fuß langen, am untern Ende dicken "Handspake die Brüder nacheinander. Martin fällt zuerst unter des Bruders mörderischer Hand, dann Cornils und Reimer. Den Johann schlägt er über den Kopf. Dieser taumelt hin und her und ruft den Bruder an. Der Mörder schwingt auf's Neue die Handspeiche und schlägt ihn dann todt. - Nun muß der Vater beseitigt werden. - Timm weiß ihn durch die Aussage: die Ochsen seien ausgebrochen, zu veranlassen, vor die Hausthüre zu treten, und "links" vor der Hofstelle erschlägt er ihn. In einer Karre bringt er den Leichnam des Vaters nach Hause und vertilgt die etwaigen Blutspuren durch Ausgrabung der Erde, welche er mit auf die Karre wirft. Zwei wachsame Hunde sind auf dem Hofe des Johann Thode. Diese könnten dem Mörder gefährlich werden; deßhalb muß er dieselben beseitigen. Die Hunde sind ihm zugethan. Er lockt sie an sich heran, schlingt einen Strick um den Hals des ersten und hängt ihn auf. Darauf ruft er dem andern Hund. Das Thier folgt dem Rufe. Mit seinem Rasirmesser sucht er demselben den Hals abzuschneiden. Es gelingt ihm nicht ganz, und heulend enteilt der Hund den Händen des Mörders. Nun erscheint die Mutter mit brennendem Lichte an der Thür und fragt nach der Ursache des Lärmens. "Es ist nichts," behauptete Timm. - Nun folgt die Erzählung des entsetzlichen Kampfes in der kleinen Stube zwischen Schwester und Bruder. Von einem Schlage der Axt betäubt liegt die Mutter auf dem Boden. Die Schwester springt aus dem Bette, um die Mutter zu retten. Mit einem Messer sticht er auf die Schwester los und schlägt sie dann mit der Axt todt. Die Mutter "günste" noch; er erschlägt auch diese. Endlich ist er in die Mädchenkammer; er fühlt im Finstern nach dem Kopfende des Bettes und schlägt mit der Axt zweimal zu, und der letzte Mord ist geschehen. Lautlos stirbt das Mädchen. "Da hat ick Se All dodt!" sind seine eigenen Worte. - Dann steckt er die Scheune in Brand, um die That zu verdecken und placirt die Leichname derartig, daß dieselben beim Ausbruche der Feuersbrunst zerstört werden mußten. Hierauf legt er sich so lange abwartend auf das Bett, bis das Feuer den gewünschten Umfang hatte. - Die Erzählung der Schauderthat aus des Mörders eigenem Munde macht auf die Zuhörer den entsetzlichsten Eindruck. Der Vertheidiger weiß nichts zu sagen, als sein innerstes Bedauern über die That auszudrücken. Der Gerichtshof beschloß darauf, ohne Hinzuziehung der Geschwornen, das Unheil zu fällen. Nach demselben wird Timm Thode wegen Verbrechens wiederholter Brandstiftung und achtfachen Mordes zum Tode verurtheilt. Der Angeklagte hört mit unerschütterlicher Ruhe sein Urtheil an, und auf die letzte Frage des Präsidenten, ob er noch etwas zu bemerken habe, antwortet er kalt und gleichgültig in seinem plattdeutsch: "Ne - nix!"


[ => Original lesen: 1868 Nr. 13 Seite 3]

Anzeigen.

Vorladung.

Antragsmäßig soll über das dem Zimmermeister Chr. Egert zu Schönberg gehörige, daselbst im Neuenwall belegene Wohnhaus c. p., und zwar über dasjenige, welches unmittelbar neben seinem anderen, daselbst befindlichen, der Siemzerstraße zunächst liegenden Wohnhause steht, ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Dienstag den 28. April 1868, Morgens 10 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Schönberg, den 4. Februar 1868.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Antragsmäßig soll über das dem Zimmermeister Chr. Egert zu Schönberg gehörige, daselbst im Neuenwall belegene Wohnhaus c. p., und zwar über dasjenige seiner beiden Häuser, welches der Siemzerstraße zunächst liegt, ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Dienstag, den 28. April 1868, Morgens 10 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Schönberg, den 4. Februar 1868.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Präclusiv=Bescheid.

In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuchs über die zu Wahrsow belegene Büdnerstelle c. p. des Maurergesellen Joachim Heinrich Lühr giebt das Großherzogliche Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg auf das am 31. Januar d. J. abgehaltene Liquidationsprotocoll, nachdem die öffentliche gehörige Bekanntmachung des Termins zu den Acten docirt worden, hiemit zu Recht den

Bescheid:

daß alle weder in dem Liquidationstermine am 31. Januar c. noch bis jetzt angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.

Von Rechts Wegen!

Schönberg, den 6. Februar 1868.
C. L. v. Oertzen.


Vermischte Anzeigen.

Geburtsanzeige.
Hierdurch erlauben wir uns statt weiterer Meldung ergebenst anzuzeigen, daß wir heute durch die glückliche Geburt einer gesunden Tochter hoch erfreut sind.
Justizamts=Assessor W. Saur und Frau.
Schönberg, den 11. Februar 1868.



Auszug des Rechnungs=Abschlusses bei der Hagel=Assecuranz=Societät im Fürstenthum Ratzeburg pro 1867.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Die Zahl der Mitglieder hat sich in diesem Jahre um 28 Personen vermehrt und die Versicherungssumme sich um 94,625 Taler (Mecklenburg) vergrößert. Es sind gegenwärtig 178 Interessenten mit 308,900 Taler (Mecklenburg) versichert.
Schönberg, den 31. December 1867.


Da mir Gelegenheit geboten ist, zum bevorstehenden Antoni=Termin Gelder sowohl hier im Lande als auswärts sicher unterzubringen, so erbitte ich desfallsige fernere Anmeldungen.
Schönberg, den 5. December 1867.
Kindler, Advocat.


Carl Kreutzfeldt,
723. Große Burgstraße. 723.
Lübeck
empfiehlt nachstehende Waaren sehr preiswürdig:

Ungebl. Stouts 2, 3, 4, 5, 6 Schilling (Mecklenburg).
Gebleichtes Halbleinen 2 1/2, 3, 4, 5, 6 Schilling (Mecklenburg).
Bettstouts 7, 8 Schilling (Mecklenburg).
Bedruckter Stouts 4, 5, 6 Schilling (Mecklenburg).
parchende 3, 4, 5, 6, 7, 8 Schilling (Mecklenburg).
Bettüberzüge 4, 5, 6, 7 Schilling (Mecklenburg) Schürzenzeuge 6, 7, 8 Schilling (Mecklenburg).
Leinen 5, 6, 7, 8, 9, 10 Schilling (Mecklenburg).
Leinen, 12/4 breit, zu Bettlaken 14 Schilling (Mecklenburg).
Cattune von 2 Schilling (Mecklenburg) an.
Mixedcoating von 3 Schilling (Mecklenburg) an.
Orleans , Paramatta's, Crêps, Wollatlas, Italian Cloth in 6/4 und 9/4 u. s. w.


Nach einem ganz vorzüglichen, mir kürzlich aus Amerika gesandten Modell einer Waschmaschine habe ich ebenfalls eine solche angefertigt, die sich durch ihren leichten Gang sowohl wie durch reine Wäsche und sonstige Vorzüge vor andern derartigen Apparaten auszeichnet. Dieselbe steht zur Ansicht bei mir bereit, und empfehle ich mich den geehrten Hausfrauen zur Anfertigung solcher Maschinen.
Tischlermeister Kiel.


Arco Letzten Dienstag hat sich in der Nähe Schönberg's ein schwarzer Hund mit weißen Füßen und weißem Halse, um den sich ein Strick befindet, verlaufen. Wer denselben wiederbringt oder Auskunft über ihn geben kann, erhält eine angemessene Belohnung bei Rademacher Schwarz in Schönberg.


Von jetzt an sind alle Sorten Sämereien bei mir zu haben. Zugleich bemerke ich, daß schon jetzt überwinterte Pflanzen von Sommerkohl vorräthig sind.
Gärtner Prill Wittwe.


[ => Original lesen: 1868 Nr. 13 Seite 4]

Zahnschmerz Die heftigsten Zahnschmerzen
beseitigen augenblicklich unfehlbar die berühmten
Tooth-Ache Drops.
Verkauf in Originalgläsern à 12 Schilling (Mecklenburg) in Schönberg bei J. P. Bade.
Aehnliche Anzeigen beruhen auf Anmaßung und Fälschung.


Von dem wegen seiner vortrefflichen heilkräftigen Eigenschaften und als Hausmittel unentbehrlich gewordenen allein ächt von Herrn G. A. W. Mayer in Breslau erzeugten
weißen Brust=Syrup
von der Jury der Pariser Welt=Ausstellung
1867
prämiirt
hält stets frisch auf Lager und empfiehlt solchen Buchbinder C. Sievers in Schönberg.


Gußeiserne Kanonöfen mit Kocheinrichtung,
Gußeiserne Grabkreuze mit porcellan Platte bei C. Schwedt.


Flächsen und heeden Garn kauft Aug. Spehr.
Schönberg, den 6. Februar 1868.


Zur 7ten und Hauptklasse der Hamburger Stadtlotterie empfehlen zum Glücksversuche Kaufloose in allen Eintheilungen in großen und kleinen Nummern,
ganze Loose à 36 Thl., halbe à 18 Thl., viertel à 9 Thl., achtel à 4 1/2 Thl.
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S. A. Behrens & Comp.
Hauptcollecteure in Hamburg.


Bei gänzlicher Aufhebung meines Möbel=Geschäftes wird der Ausverkauf sämmtlicher Möbel, Spiegel und Polsterwaaren zu Einkaufspreisen und darunter fortgesetzt.
Der Zoll wird vergütet.
Lübeck, im Januar 1868.
Joh. Wencker, 247. Obere Glockengießerstraße.


Maskerade am Donnerstag, den 20. Februar d. Js. im Boye'schen Gasthause hieselbst.
Billete für Zuschauer zu numerirten Sperrsitzen - auf welche keine Subscription eröffnet wird - wolle man gefälligst abfordern bei
Die Theilnahme am Balle ist nur gegen Vorzeigung des Eintrittsbilletes gestattet.
Wilh. Heincke.


Water=Twist, sehr billig, empfiehlt Carl Kreutzfeldt,
723. Große Burgstraße. 723.
Lübeck.


Carl Kreutzfeldt,
723. Große Burgstraße. 723.
Lübeck.
empfiehlt
blaue Flanelle 10, 11, 12, 14, 16, 18 Schilling (Mecklenburg) weiße Flanelle 12, 16 Schilling (Mecklenburg).
blaue Wollenzeuge, Tuche, Buckskins und Düffels, halbwollene Hosenstoffe, Casinetts und Engl. Leder, sowie sein Lager von fertigen Röcken, Hosen und Westen.


Den geehrten Einwohnern Schönbergs und Umgegend empfehle ich meine echten und fortwährend frischen Brust-Bonbons, (wie Althee= und Malz=) zur geneigten Abnahme.
Hochachtungsvoll
Conditor Greiff Wittwe


Zu Michaelis dieses Jahres habe ich eine Wohnung, bestehend aus 4 Zimmern, Küche, Bodenraum, Keller und Holzstalle zu vermiethen.
Marie Klatt.
Schönberg, den 13. Februar 1868.


Für meine Handlung suche ich zu sogleich oder zu Ostern einen mit guten Schulkenntnissen versehenen jungen Mann als Lehrling.
J. H. Stutz.
Dassow, den 9. Februar 1868.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Sonntag den 16. Februar 1868.
Vormittags=Kirche: Pastor Kaempffer.
Nachmittags=Kirche: Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Kaempffer.


Meteorologische Beobachtungen.
1868
Febr.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
11.
12.
13.
36.98
37.59
38.33
2.9
0.7
-1.5
5.5
2.8
2.5
WNW
NNW
WSW
2
1
0
wolkig.
-
(Neb.) trübe.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pfund11 - 11 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Holst. d. Pfund11 1/2 - 12 Schilling (Mecklenburg).
Hasen, d. St. 40 - 48 Schilling (Mecklenburg).
Enten, d. St.24 - 28 Schilling (Mecklenburg).
Hühner, d. St.12 - 16 Schilling (Mecklenburg).
Tauben, d. St.4 Schilling (Mecklenburg).
Spickgans, d. St.24 - 32 Schilling (Mecklenburg).
Flickgans, d. St.24 - 28 Schilling (Mecklenburg).
Schinken, d. Pfd.8 Schilling (Mecklenburg).
Schweinskopf, d. Pfd.5 Schilling (Mecklenburg).
Wurst d. Pfd.10 Schilling (Mecklenburg).
Eier 5 St.4 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln, d. Faß7 - 7 1/2 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(per Sack in Lüb. Crt.)
Weizen27 1/2 - 28Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Roggen22 - 22Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Gerste15 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 - 11Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen17 - 18Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken16 - 17Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen14 - 15Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 21Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)


Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 7.


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


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