No. 14
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 18. Februar
1868
achtunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1868 Nr. 14 Seite 1]

Für die Abgebrannten in Johann=Georgenstadt sind ferner bei Großherzoglicher Landes=Regierung eingegangen aus Cammin 14 Taler (Mecklenburg) 18 Schilling (Mecklenburg), aus Ganzkow 25 Taler (Mecklenburg) 36 Schilling (Mecklenburg), aus Wrechen 10 Taler (Mecklenburg), aus Schömhausen 10 Taler (Mecklenburg) 24 3/4 Schilling (Mecklenburg), aus dem Amte Feldberg 10 Taler (Mecklenburg) und aus dem Amte Mirow 126 Taler (Mecklenburg) 26 Schilling (Mecklenburg), welche gleichfalls dem Königlich Sächsischen Ministerium des Innern zur Verwendung im Interesse der Abgebrannten übersandt worden sind.
Nachdem nunmehr 379 Taler (Mecklenburg) 24 Schilling (Mecklenburg), 838 Taler (Mecklenburg) 36 1/2 Schilling (Mecklenburg) und jetzt 197 Taler (Mecklenburg) 8 3/4 Schilling (Mecklenburg) eingeschickt worden, wird die Sammlung für Johann=Georgenstadt hiemit geschlossen.
Neustrelitz, den 8. Februar 1868.

Großherzoglich Mecklenb. Landesregierung.
F. v. Kardorff.


Im Auftrage der Hohen Großherzoglichen Landes=Regierung wird hierdurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht:

Daß der Buchdrucker Bicker hieselbst den Pächtern und Schulzen des Fürstenthums mit dem officiellen Anzeiger auch das Bundesgesetzblatt unentgeltlich, sei es mit den wöchentlichen Anzeigen, sei es ohne dieselben, liefere wird, und ihm gestattet ist, für die Abonnenten der wöchentlichen Anzeigen und des officiellen Anzeigers, welche auch das Bundesgesetzblatt beigelegt haben wollen, den Abonnementspreis um 20 Schillinge zu erhöhen.
Die bisher erschienenen Nummern des Bundesgesetzblattes werden den zuerstgedachten Personen mit dem officiellen Anzeiger nachgeliefert werden, und werden die Pächter und Schulzen zur ordnungsmäßigen Sammlung der Gesetze mit dem Eröffnen angewiesen, daß etwaige Lücken der den Ortschaften zuständigen Sammlungen künftig auf Kosten der Nachlässigen ausgefüllt werden sollen.
Schönberg, den 12. Februar 1868.

Großherzoglich Mecklenburgische Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben. C. L. v. Oertzen. Seip.


- Ein rheinisches Blatt schildert die französische Regierung also: Zur Regierung in Frankreich gehören Drei, 1) der Kaiser, 2) Eugenie, 3) Prinz Napoleon. Jeder hat seine Rolle und das Volk regiert nicht, sondern wird regiert. Eugenie ist die Patronin der Geistlichkeit und ihres bäuerlichen Anhangs, Prinz Napoleon der Patron der Democraten und Liberalen. Die Kaiserin hält die Geistlichkeit warm und bei Hoffnung, der Prinz die Freiheitsschwärmer. Der Kaiser läßt sich heute von der Einen und morgen von dem Andern anscheinend drängen zu Zugeständnissen und hält die Wage, an der seine Frau und sein Vetter die Schalen sind, und nach Kräften das Gleichgewicht. Nur ist er oft nicht wie der ewige Gedanke, der über den Wolken thront, sondern wie der Fischerjüngling im Liede: "Halb zog sie ihn, halb sank er hin."
- Kurz und treffend schildert die V. Z. die Stellung Oesterreichs zwischen Frankreich und Preußen, als die einer angenehmen Wittwe, um welche sich kluge Bewerber gern bemühen. Sie blickt auf ihr Unglück mit stiller Fassung. Sie verwandelt ihren Wittwensitz zu einem Aufenthalt trostreicher Ruhe und sieht unter einem Seufzer halb erbaulicher, halb beschaulicher, halb vertraulicher Natur auf ihre Freiwerber mit wieder erwachter, halb jungfräulicher Lust auf ihre freigewordene Hand mit ruhiger Wittwen=Klugheit.
- Sachsen hat nachträglich von Oesterreich eine kleine Rechnung von 600,000 Thlr. für Quartier und Kostgelder im Jahre 1866 präsentirt erhalten. Der Landtag hat 400,000 Thlr. in geheimer Sitzung bewilligt.
- In Rußland, namentlich in Finnland, Archangel, Tula, Orel wüthet die entsetzlichste Hungersnoth. Die Engländer schlugen zuerst Lärm und sammelten und seitdem ist's auch in St. Petersburg erlaubt, davon zu sprechen und zu sammeln. Die russischen Kriegsgedanken haben durch die Noth ein Schlag bekommen.
- Eine in Frankreich streng verbotene Flugschrift: "Was habt Ihr aus Frankreich gemacht?" wird mit 250 Francs bezahlt. Ihr Verfasser ist der Herzog von Aumale, der Sohn Louis Philipps.
- Es dient nicht zur Gesundheit eines Landes, wenn die Glücksgüter zu ungleich vertheilt sind. In England, Schottland und Irland befinden sich 77 Millionen Acker Land und nur 36,000 Eigenthümer. Der Herzog von Cleveland kann 23 Meilen durch sein eigenes Besitztum reiten; der Herzog von Devonshire besitzt allein in der Grafschaft Derby 96,000 Acker. Der Herzog von Rich=

[ => Original lesen: 1868 Nr. 14 Seite 2]

mond hat 340,000 Acker und der Marquis von Brealdabane kann von seiner Hausthür 100 Meilen in gerader Linie durch sein Eigenthum jagen. 30,000 Menschen können daher zu 30 Millionen sagen: Hier sollt ihr gehen und hier nicht; hier mögt ihr ackern und pflügen, dort ist es euch verboten. Von dem Ackerlande sind nur 45 Millionen unter Cultur; 26 Millionen werden vom Pflug und Spaten nie berührt und liegen unnütz; denn sie dienen nur zum Tummelplatz der herrschenden Jäger und zu Spazierfahrten für die Familien der Lords.
- Auf der Schießschule in Spandau werden die Versuche mit allen neu erfundenen Handfeuerwaffen eifrig betrieben. Das Zündnadelgewehr steht bis jetzt in der Schnelligkeit des Feuers hinter dem Chassepotgewehre und einigen andern zurück; dieser Vorzug des Chassepots wird aber durch häufiges Versagen, leichtes Verschleimen des Rohres und Seitenabweichung der Geschosse aufgewogen. Durch eine einfache und wenig kostspielige Aenderung soll das Zündnadelgewehr dem Chassepot ebenbürtig werden.
- Eine eindringliche Predigt nach dem Tode hat ein junger Mann in Paris gehalten, dessen Leichnam aus der Seine gefischt wurde. Man fand bei ihm folgendes Schreiben. "Niemand soll meines Todes angeklagt werden; die beiliegenden Papiere weisen meine Persönlichkeit nach. Ich bin eine Waise und habe keine Verwandte mehr auf Erden. Jung und im Besitz eines bedeutenden Vermögens habe ich die Schwachheit gehabt, dasselbe in Vergnügungen zu verschleudern. Heute ohne Hülfsmitteln und an ein weichliches, träges Dasein gewöhnt, blieb mir nur noch die Fähigkeit, mich von diesem Leben zu befreien, was ich jetzt thue."
- Das schöne Testament des Dechanten Holzapfel in Gottschee (Krain) lautet: "Meine Seele Gott, den Staub der Erde. Zum Erben setze ich das für Krain zu errichtende Taubstummen=Institut ein." Die Erbschaft betrug 70,000 Gulden.
- Eine spanische Sängerin in Mexiko, Sennora Mendez, hat sich mutiger und würdiger benommen, wie mancher Mann. Sie wurde im Theater aufgefordert, ein boshaftes Spottlied auf die Kaiserin Charlotte zu singen und weigerte sich. Das Publikum tobte und ein Offizier drohte ihr mit der Reitpeische. Da trat sie vor und erklärte mit lauter Stimme: Niemals werde ich ein Spottlied auf eine Frau singen, die einst meine Wohlthäterin war und die ich immer verehren werde. - Andern Tags schickten ihr viele Frauen einen mächtigen Lorbeerkranz, dessen Blätter Goldmünzen bildeten.
- Im Bazar im k. Schloß zu Berlin, wo die schönsten und vornehmsten Fräulein für die armen Ostpreußen köstliche Dinge feil halten, trat ein ältlicher Herr von der Börse an eine Verkäuferin heran und fragte: Was kostet ein Kuß? - Das Fräulein antwortete lächelnd: "Stück für Stück 100 Thaler, aber dieser Artikel muß im Voraus bezahlt werden." - Der reiche Herr spitzte den Mund und legte einen 100=Thaler=Schein auf den Tisch. Da spitzt auch die schalkhafte Dame das Mäulchen und - wirft dem Herrn den gratiösesten Handkuß zu, der sich denken läßt. - Alles für die Ostpreußen.
- In den Zeitungen liest man jetzt von Zeit zu Zeit treffende Wetterprophezeiungen von dem "Herriedener Wetterbeobachter," wie er allgemein genannt wird. Ueber die Persönlichkeit dieses vortrefflichen Mannes lesen wir folgende Auskunft. Sein Name ist Dr. Heidenstreiter, er ist 50 Jahre alt, lebt in Herrieden bei Ansbach, hat sich als praktischer Arzt ein großes Vermögen erworben, seine Praxis einem anderen Arzte übergeben und lebt nun ganz der Erforschung der natürlichen Wetterbedingungen, der Windströmungen etc. Er wendet auf die wissenschaftliche Erforschung und den Bezug der Depeschen aus aller Welt große Summen.


Das Auswandererschiff Leibnitz.

In einer kürzlich abgehaltenen Berathung der Auswanderungs=Commission in Newyork statteten die Herren Kapp und Bissinger Berichte über das Ergebniß ihres Besuches an Bord des Leibnitz ab. Bekanntlich lief das genannte Schiff am 2. November mit 544 deutschen Passagieren an Bord von Hamburg aus. 108 Personen davon starben, ehe der "Leibnitz" Newyork erreichte. Das Schiff ging an Madeira vorüber bis zum 20. Breitengrade, die Hitze erreichte oft 24 Gr. R.; die meisten Passagiere waren Mecklenburger Arbeiter, etwa 40 Pommern und Posener. Herr Friedrich Kaßner, der Inspections=Beamte, gab zu Protocoll, als er an Bord gegangen, habe er das Fahrzeug in einem solchen Zustand der Unreinlichkeit vorgefunden, daß er an der Leiter und an den Seilen kaum einen Fleck getroffen, den man mit der Hand berühren konnte seit 5 Jahren sei ihm etwas Derartiges auf einem Schiffe nicht vorgekommen. Mit Ausnahme der Deckluken und zweier sehr kleiner Luftlöcher, gab es keine Vorrichtung auf dem Schiffe, um dem innern Räume frische Luft zuzuführen, und während der ganzen Ueberfahrt war weder Fenster noch Luke geöffnet worden. Im Uebrigen sei es nicht schlimmer als andere Auswandererschiffe gewesen. Nur das untere Zwischendeck sei eine fürchterliche Pesthöhle, wo der gesündeste Mann habe zu Grunde gehen müssen. Das einzige Licht, das in diesen Raum drang, kam vom oberen Deck durch eine Luke, und obwohl letztere bei der Visitation des Schiffes offen war und trotz der freien Lage desselben in offener See, war es unmöglich, dort unten weiter als zwei oder drei Fuß etwas zu sehen. Auf angestellte Nachfragen über diesen Punkt wurde erklärt, man habe den Raum während der Passage mit Laternen erhellt, so lange dieselben nämlich brannnten, wegen der verdorbenen Luft indessen war schon bald nicht mehr davon die Rede. Und dort waren 70 Tage lang 150 Menschen für den größten Theil der Zeit bei tropischer Hitze eingepfercht, bei spärlichen Rationen, vollkommen unzureichendem Wasser und Ausdünstungen von allen Seiten, die für sich allein Fieber und Epidemie im Gefolge haben mußten. Da vom Zwischendeck der Zugang auf das Verdeck einigermaßen schwierig war, so versäumten die Passagiere des oberen Zwischendecks es vielfach aus Bequemlichkeit, dort oben ihre Bedürfnisse zu verrichten, wodurch die Luft besonders für die Unglückseligen im untern Zwischendeck auf eine entsetzliche Weise verpestet wurde. Ein Arzt war nicht an Bord. Das Essen war ausnehmend schlecht. Zweimal wöchentlich wurden Häringe statt Fleisch gegeben, die Butter war ranzig und Bohnen und Sauerkraut oft so schlecht, daß die Hungrigen sie über Bord warfen. Die Behandlung war herzlos, und die Kranken erhielten dieselbe Nahrung wie die Gesunden. Ausnahmen mußten schwer bezahlt werden.
Diese Schilderung entnehmen wir dem amtlichen Berichte der Herren Kapp und Bissinger in Newyork an die dortige Auswanderungs=Commission. Ein Mecklenburger, der in Newyork lebt und uns denselben zusendet, fügt seinem Briefe folgende Bemerkung zu: Die Zeiten sind augenblicklich hier im Allgemeinen schlecht, viele Tausende sind in Newyork arbeitslos, die Geschäfte liegen fast gänzlich nieder, Jedermann klagt. Der Grund ist in dem Ruin der Südstaaten und zum Theil in dem Zwiespalt zwischen dem Präsidenten Johnson und dem Congresse und der scheußlichen Corruption der Beamten zu suchen. Im Frühjahr hofft man ein Aufleben der Geschäfte, doch sind die nächsten Aussichten für die Union nicht glänzend.


Anzeigen.

Vorladung.

Proclam.

Dem Niedergerichte hieselbst hat Procurator Fisci Namens des löblichen Zehntenamtes mit der Bitte um Verstattung eines Proclams angezeigt:
Am 10. October 1867 sei die, angeblich am 3. April 1823 zu Lockwisch, Amt Schönberg bei

[ => Original lesen: 1868 Nr. 14 Seite 3]

Ratzeburg geborne Haushälterin Anna Marie Sager mit Tode abgegangen. Ihre Erben hätten bisher nicht ermittelt werden können.
Und ist dieses Proclam dahin erkannt:

daß Alle, welche an diese Verlassenschaft aus einem Erbrechte oder aus irgend einem andern Rechtsgrunde Ansprüche erheben wollen, diese - und zwar Auswärtige durch einen gehörig legitimirten hiesigen Bevollmächtigten - bis zum 30. Mai 1868 als einzigen peremtorisch anberaumten Termin, bei diesem Gerichte zu melden und demnächst zu rechtfertigen schuldig sein sollen, bei Strafe des Ausschlusses und ewigen Stillschweigens.
Hamburg, den 11. Januar 1868.
Zur Beglaubigung:
Bülau, Actuar.


Verkaufs=Anzeigen.

Am Montag den 24. d. M. Vormittags 10 Uhr, soll im Kruge zu Neschow in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:

1 dreijährige Starke,
1 Stuhlwagen ohne Federn,
1 Paar gute Hintersielen.
Carlow den 15. Februar 1868.
Struck, Landreiter.


Vermischte Anzeigen.

Auszug des Rechnungs=Abschlusses bei der Hagel=Assecuranz=Socieät im Fürstenthum Ratzeburg pro 1867.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Die Zahl der Mitglieder hat sich in diesem Jahre um 28 Personen vermehrt und die Versicherungssumme sich um 94,625 Taler (Mecklenburg) vergrößert. Es sind gegenwärtig 178 Interessenten mit 308,900 Taler (Mecklenburg) versichert.
Schönberg, den 31. December 1867.


Für die nothleidenden Brüder in Ostpreußen sind heute an den Hülfsverein in Berlin von mir eingesandt:

1) Der Ertrag eines am 2. d. M. in der Domkirche gegebenen Concerts mit 90 Thlr. - Schilling (Mecklenburg) 2) Die von Mitgliedern meiner Gemeinde mir übergebenen Liebesgaben mit 72 Thlr. 40 Schilling (Mecklenburg) 3) Die durch Herrn Pastor Klöckner in Ziethen mir übergebenen Liebesgaben aus Ziethen und Mechow mit 28 Thlr. 8 Schilling (Mecklenburg)
in Summa 191 Thlr. - Schilling (Mecklenburg)
Ich bin gerne bereit, auch ferner Gaben für nie Nothleidenden anzunehmen und an den Hülfsverein für Ostpreußen zu befördern.
Domhof zu Ratzeburg den 15. Februar 1868.
J. Rußwurm, Probst.


Gesetze des norddeutschen Bundes.
Nr. 1. Verfassung des Norddeutschen Bundes und Zoll und Handelswesen, 7 1/2 Sgr.
Nr. 2. und 39. Gesetz über Postwesen,

Gesetz über Freizügigkeit,
Gesetz über Verpflichtung zum Kriegsdienst, 2 Sgr.
Nr. 3. Militair=Gesetz,
Gesetz, betreffend die Verpflichtung zum Kriegsdienst, 8 Sgr.
Nr. 4. Gesetz über das Postwesen,
Reglement, Posttaxwesen und Tarife 6 Sgr.
sind soeben in eleganten Ausgaben erschienen und vorräthig bei
J. P. Bade


Zur 7ten und Hauptklasse der Hamburger Stadtlotterie empfehlen zum Glücksversuche Kaufloose in allen Eintheilungen in großen und kleinen Nummern,
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blaue Wollenzeuge, Tuche, Buckskins und Düffels, halbwollene Hosenstoffe, Casinetts und Engl. Leder, sowie sein Lager von fertigen Röcken, Hosen und Westen.


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Ungebl. Stouts 2, 3, 4, 5, 6 Schilling (Mecklenburg).
Gebleichtes Halbleinen 2 1/2, 3, 4, 5, 6 Schilling (Mecklenburg).
Bettstouts 7, 8 Schilling (Mecklenburg).
Bedruckter Stouts 4, 5, 6 Schilling (Mecklenburg).
parchende 3, 4, 5, 6, 7, 8 Schilling (Mecklenburg).
Bettüberzüge 4, 5, 6, 7 Schilling (Mecklenburg) Schürzenzeuge 6, 7, 8 Schilling (Mecklenburg).
Leinen 5, 6, 7, 8, 9, 10 Schilling (Mecklenburg).
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[ => Original lesen: 1868 Nr. 14 Seite 4]

Aufruf. Auf Anregung des Hülfsvereins für Ostpreußen hat der landwirthschaftliche Verein für das Fürstenthum Ratzeburg in seiner heutigen Versammlung beschlossen, sich mittelst Subscriptionslisten, welche durch seine Mitglieder in Umlauf gesetzt werden sollen, der Sammlung von Geldbeiträgen für die Ostpreußen zu unterziehen und die einlaufenden Gaben dahin zu befördern. Es gilt einem Werke menschenfreundlicher Nächstenliebe; es gilt, die durch wiederholte Mißerndten, namentlich durch die beispiellose Nässe der verflossenen Sommer= und Herbst=Monate hervorgerufen durch die strenge Kälte der letzten Monate auf das Aeußerste gesteigerte Noth in der Provinz Preußen zu lindern. In ganz Deutschland, sogar im Auslande werden Liebesgaben zu diesem Zwecke gesammelt. Auch im Fürstenthume Ratzeburg wird der Nothschrei der darbenden Ostpreußen nicht ungehört verhallen; es wird auch hier nur der Anregung bedürfen, um den oft bewährten Wohlthätigkeitssinn der Ratzeburger zuwerkthätiger und umfassender Hülfe zu veranlassen. In diesem zuversichtlichen Vertrauen wendet sich der landwirthschaftliche Verein an alle Einwohner des Fürstenthums Ratzeburg mit der dringenden Bitte, daß Jeder nach seinen Kräften, und sei es auch das geringste Scherflein, beisteuere, um an seinem Theile zur Unterstützung der durch Hungersnoth schwer heimgesuchten Ostpreußen mitzuwirken.
Schönberg den 13. Februar 1868.
Der landwirthschaftliche Verein für das Fürstenthum Ratzeburg.


August Groth, Marienstraße, empfiehlt dem geehrten Publikum zur bevorstehenden Confirmation eine große Auswahl passender Stoffe zu sehr billigen aber festen Preisen, - Cattune und Halbleinen von 3 ßl. an per Elle.


Die von vielen medicinischen Autoritäten anerkannte und durch glänzende Zeugnisse bewährte Bruchsalbe für Unterleibs=Bruchleidende von Gottl. Sturzenegger in Herisau, Canton Appenzell (Schweiz) ist fortwährend frisch und echt, sowohl von demselben, als auch durch Herrn Apotheker O. Eichapfel in Hamburg, Rödingsmarkt 83. Preis pr. Topf 1 Th. 20 Sgr. enthält keine schädlichen Stoffe, Heilung ohne Entzündung, in weitaus den meisten Fällen sicher. Gebrauchsanweisung und Zeugnisse zur vorherigen Ueberzeugung auf Verlangen gratis. Reichhaltiges Lager in Bruchbändern.


Nach einem ganz vorzüglichen, mir kürzlich aus Amerika gesandten Modell einer Waschmaschine habe ich ebenfalls eine solche angefertigt, die sich durch ihren leichten Gang sowohl wie durch reine Wäsche und sonstige Vorzüge vor andern derartigen Apparaten auszeichnet. Dieselbe steht zur Ansicht bei mir bereit, und empfehle ich mich den geehrten Hausfrauen zur Anfertigung solcher Maschinen.
Tischlermeister Kiel.


Arco Letzten Dienstag hat sich in der Nähe Schönberg's ein schwarzer Hund mit weißen Füßen und weißem Halse, um den sich ein Strick befindet, verlaufen. Wer denselben wiederbringt oder Auskunft über ihn geben kann, erhält eine angemessene Belohnung bei Rademacher Schwarz in Schönberg.


Von jetzt an sind alle Sorten Sämereien bei mir zu haben. Zugleich bemerke ich, daß schon jetzt überwinterte Pflanzen von Sommerkohl vorräthig sind.
Gärtner Prill Wittwe.


Maskerade am Donnerstag, den 20. Februar d. Js. im Boye'schen Gasthause hieselbst.
Billete für Zuschauer zu numerirten Sperrsitzen - auf welche keine Subscription eröffnet wird - wolle man gefälligst abfordern bei
Die Theilnahme am Balle ist nur gegen Vorzeigung des Eintrittsbilletes gestattet.
Wilh. Heincke.


Zu Michaelis dieses Jahres habe ich eine Wohnung, bestehend aus 4 Zimmern, Küche, Bodenraum, Keller und Holzstalle zu vermiethen.
Marie Klatt.
Schönberg, den 13. Februar 1868.


Für meine Handlung suche ich zu sogleich oder zu Ostern einen mit guten Schulkenntnissen versehenen jungen Mann als Lehrling.
J. H. Stutz.
Dassow, den 9. Februar 1868.


Meteorologische Beobachtungen.
1868
Febr.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
14.
15.
16.
17.
37.45
35.98
40.05
40.32
1.8
2.7
1.0
0.9
3.5
4.4
5.0
4.8
NNW
WSW
WNW
SW
2
2
2
1
wolkig.
trübe.
zieml. heit.
trübe.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pfund11 - 11 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Holst. d. Pfund11 1/2 - 12 Schilling (Mecklenburg).
Hasen, d. St. 40 - 48 Schilling (Mecklenburg).
Enten, d. St.24 - 28 Schilling (Mecklenburg).
Hühner, d. St.12 - 16 Schilling (Mecklenburg).
Tauben, d. St.4 Schilling (Mecklenburg).
Spickgans, d. St.24 - 32 Schilling (Mecklenburg).
Flickgans, d. St.24 - 28 Schilling (Mecklenburg).
Schinken, d. Pfd.8 Schilling (Mecklenburg).
Schweinskopf, d. Pfd.5 Schilling (Mecklenburg).
Wurst d. Pfd.10 Schilling (Mecklenburg).
Eier 5 St.4 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln, d. Faß7 - 7 1/2 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(per Sack in Lüb. Crt.)
Weizen27 1/2 - 28Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Roggen22 - 22Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Gerste15 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 - 11Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen17 - 18Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken16 - 17Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen14 - 15Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 21Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)


Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 8.


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


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