No. 12
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 11. Februar
1868
achtunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1868 Nr. 12 Seite 1]

- Von der aufgeregten Stimmung in Frankreich gab Napoleons Minister Rouher in der Kammer selber Zeugniß. "Wir fürchten die Presse nicht, denn wir haben die Mittel, sie im Zaum zu halten. Beschwichtigen werden wir die Parteien nicht, aber wir wissen, daß Sie ohnmächtig sind. Treten Sie beherzt auf Seite der Regierung und lassen Sie sich nicht spalten!" rief er der schwankenden Mehrheit der Abgeordneten zu. - Einstweilen haben die Offiziere Ordre erhalten, wenn ein Aufstand oder Cravall ausbricht, das Volk dreimal zum Auseinandergehen aufzufordern und dann sofort mit aller Strenge einzuschreiten. Die Stimmung in der Armee ist so, daß die Soldaten unbedenklich auf das Volk schießen werden, namentlich sind Offiziere und Soldaten über die Zeitungen erbittert, welche die Grausamkeiten der französischen Truppen in Mexiko enthüllt haben.
- Kennt Bismarck seine Pappenheimer? Mit Carl Schurz, dem Befreier Kinkels, früherem Gesandten, jetzt Zeitungsschreiber in Amerika, unterhielt er sich über Pariser Zustände; er gab zu, daß eine Revolution ausbrechen könne. Aber auf Preußen, sagte er, wird sie ohne Wirkung bleiben. Ich würde ohne Bedenken mit der ganzen Armee, Linie und Landwehr, das Land verlassen, und es wurde ganz ruhig bleiben. - Ironisch wird er's doch nicht gemeint haben.
- Die Eisenindustrie in dem Zollverein soll in den letzten 10 Jahren einen solchen Aufschwung genommen haben, daß die fremden Eisenfabrikate größtentheils ganz vom Markte darin verschwunden sind.
- Der König von Hannover feiert in diesem Monat seine silberne Hochzeit. Viele Gesangvereine Hannovers wollen dann Deputationen zu ihrem in Wien lebenden Könige schicken und üben zu dem Zwecke fleißig Festhymnen ein, mit denen sie ihren unglücklichen Landesvater erfreuen wollen.
Die vier hübschen Costümpuppen in Lebensgröße, einen Biestower Bauer, eine Biestower Bäuerin, ein Rehnaer Bauer und eine Warnemünderin darstellend, welche in der mecklenburgischen Abtheilung der internationalen Ausstellung zu Paris so große Aufmerksamkeit erregten, sollen für das Londoner Museum angekauft und weit über den Kostenpreis bezahlt sein.
(M. A.)
- Das General=Postamt des Norddeutschen Bundes hat, um den Umtausch der früheren Freimarken gegen neue auf dem Lande zu erleichtern, angeordnet, den Umtausch noch bis zum 1. April zu bewerkstelligen.
- Den Mannschaften des stehenden Heeres in Preußen soll künftig nach zurückgelegtem Dienst bei ihrer Entlassung in die Heimath außer einem Waffenrocke, Hose und Mütze, auch noch ein Hemde sowie ein Paar Stiefeln oder Schuhe überlassen bleiben.
- Aus Nizza wird berichtet, daß König Ludwig I. von Bayern erkrankt ist und schon seit einigen Tagen das Bett nicht verlassen darf. Es sollen sich, heißt es, Anzeichen einer Wassersucht gezeigt haben.
- Man kann die Freßsucht der Schweine steigern, wenn man von Zeit zu Zeit einige Stücke Steinkohlen in den Stall derselben wirft. Namentlich jüngere Schweine fallen begierig darüber her und verzehren mit dem größten Appetit die Steinkohlenstücke.
- Auf jeden Kopf der Münchener Bevölkerung kommen jährlich 1281, sage und schreibe zwölfhunderteinundachzig Quart Bier, also täglich zehn Seidel!
- Auf dem Fischmarkte zu Paris wurden kürzlich sieben kleine Haifische, die bei der Ebbe an der Nordküste gefangen wurden, verkauft und fanden zahlreiche Liebhaber.
- Ein von der Schriftstellerin Emilie Carlen in Stockholm veranstalteter Bazar zum Besten der Armen hat 20,000 Rthlr. eingebracht.
- In Mannheim ist eine Gasrevolution ausgebrochen. Nachdem das Publikum längere Zeit die Gasanstalt vergeblich ersucht hatte, den Preis für 1000 Cubikfuß von 5 fl. auf 3 fl. 30 kr. zu ermäßigen, wurde am 1. Februar der Gasverbrauch eingestellt und Petroleum eingeführt. Dem Professor Krebs, dem Leiter der Anti=Gasbewegung, wurde ein Fackelständchen gebracht und im Prinzen Max ein mit vielem Humor gewürztes Petroleum=Fest gefeiert.
- Ein junger adliger Gutsbesitzer in Ungarn wettete 100 Ducaten, die Musiker würden eher ermüden, zum Tanze aufzuspielen, als er zu tanzen. Er tanzte 11 Stunden mit kurzen Unterbrechungen, plötzlich stürzte er mit einem leisen Schrei zu Boden und war eine Leiche.
- Die Insel Java muß ein gemüthlicher Aufenthaltsort sein. Zufolge eines officiellen statistischen Berichts wurden daselbst in einem Jahre 148 Personen von Tigern aufgefressen und in einem andern Jahre traf dasselbe Schicksal 131 Personen. Durch Krokodille wurden in einem Jahre 50 Menschen und 30 bis 40 von Schlangen getödtet. Der Gouverneur der Insel hat seit Kurzem eine Belohnung von 2 L. für jeden getödteten Tiger ausgesetzt.
- In Düsseldorf stand ein als Mörder angeklagter Mann vor den Geschwornen. In dem Augenblicke, als er aus Mangel an Beweisen freigesprochen wurde, brach er zusammen und war eine Leiche.
- In einem böhmischen Dorfe hatte sich ein Getreidedieb in eine Scheune eingeschlichen; diese wurde umstellt und der Dieb aufgefordert, herauszukommen. Nach vielen vergeblichen Versuchen zu entkommen brannte er die Vorräthe an und kam in den Flammen um, ohne einen Laut auszustoßen.
- Kaiser Napoleon hat der Königin von Preußen zwei kostbare Vasen aus Sevres, die ihr in Paris besonders gefallen hatten, zum Geschenk gemacht.
- Der Kriegsminister v. Roon hat die 300,000 Thlr. Dotation zu einer v. Roon'schen Familienstiftung verwendet.
- Auf Teneriffa hat ein Sturm den riesen=

[ => Original lesen: 1868 Nr. 12 Seite 2]

haften Drachenbaum von Orotava , dessen Alter Humboldt auf 6000 Jahre schätzte, umgerissen.
- Die Sammlungen für Ostpreußen, an deren Spitze der Kronprinz in Berlin steht, haben bis jetzt 380,000 Thlr. betragen. Der betreffende Verein läßt gutes Brod backen und schickt es den Armen. Die Verkaufs=Ausstellungen im königlichen Schlosse liefern 60-70,000 Thlr., ein großes Concert unter Wieprecht's Leitung 3000 Thlr. Sehr erfreulich sind die Beiträge aus Bauern, die über 50,000 fl. betragen. - Bis nach Rom erstreckt sich die deutsche Bruderliebe. Die Künstler dort haben ein Concert für die armen Ostpreußen gegeben, das 3000 Francs ertragen hat. - Mehrere Königsberger Aerzte, die auf's Land zur Hülfe eilten, sind dem Typhus erlegen, andere erkrankt. In Stadt und Land ist die Noth groß. Concurse und Versteigerungen, Ausreißereien und Prozesse, Diebstahl, Schwindel und Raub sind an der Tagesordnung; denn die Noth - sagt ein Bericht - bricht Eisen.
- (Eine gemüthliche Gerichtsscene.) Ein kleines, ärmlich aber reinlich gekleidetes Mädchen, Lucile R. stand vor einigen Tagen vor dem Zuchtpolizeigerichte zu Paris, dessen Richter, wenn es sich nicht gerade um Politik handelt, oft sehr menschliche Leute sind. Das kleine Mädchen war des Vagabondirens angeklagt. - Präsident: Reclamirt dich Jemand? Angeklagte: Ach Herr, ich habe Niemanden mehr, mein Vater und meine Mutter sind todt; ich habe nur noch einen Bruder, den Jacob; aber er ist auch noch ganz klein. Ach Gott, was wird aus mir werden? Präs.: Das Tribunal wird genöthigt sein, dich in's Correctionshaus zu senden. - Eine kindliche Stimme tönt aus den Zuschauern hervor: "Da bin ich, Schwester, hab keine Angst, da bin ich!" Und ein kleiner, aufgeweckt und intelligent aussehender Knabe in dem eleganten Costüme eines Grooms (Stalldiener) tritt aus der Menge hervor. Präs.: Wer bist du? - Der Jacob, ihr Bruder. - Wie alt bist du? - Dreizehn Jahre. - Und was willst Du? - Ich will die Lucile abholen. - Hast du denn die Mittel, um für ihren Unterhalt zu sorgen? - Gestern hatte ich sie noch nicht, aber heute habe ich sie. Habe keine Angst, Lucile. - Lucile: Du guter, guter Jacob! Präs.: Höre, mein Kind, der Gerichtshof ist bereit, für deine Schwester Alles zu thun, was er kann. Gieb mir einige Aufklärungen. - Jacob: Als meine arme Mutter starb, waren wir in gräßlicher Verlegenheit. Ich sagte mir: Du mußt Arbeiter werden; wenn ich ein Handwerk kenne, ernähre ich die Schwester. Ich trat bei einem Bürstenfabrikanten in die Lehre. Alle Tage brachte ich meiner Schwester die Hälfte meines Essens; des Abends führte ich sie im Geheimen in mein Zimmer; sie schlief in meinem Bette, und ich wickelte mich in meinen Kittel und schlief auf dem Fußboden. Es scheint aber, daß die arme Kleine nicht genug gegessen hatte, weil sie Brod verlangt hat. Als ich hörte, daß man sie deshalb arretirt habe, nahm ich Dienst als Groom bei einem guten Herrn. - Lucile (weinend und die Hände ringend): Mein Gott, wie gut ist er, der liebe, liebe Jacob! Präs. (mit bewegter Stimme zu Jacob: Mein Kind, dein Betragen ist bewunderungswürdig, bleibe auf diesem Wege, und Gott wird dich segnen! - Der Gerichtshof beschließt, daß Lucile ihrem Bruder zurückgegeben werde. Diese erhebt sich von der Anklagebank, um sich auf ihren Bruder zu stürzen, aber der Präsident sagte zu ihr freundlich:
Mein Kind, du kannst erst morgen in Freiheit gesetzt werden. Jacob zu ihr: Sei ruhig, ich komme morgen ganz frühe (und sich gegen die Richter wendend:) ich darf sie doch küssen, nicht wahr, meine Herren? Und ohne die Antwort abzuwarten, umhalsen sich beide, laut weinend. - Jacob geht dann fort, indem er sich die Thränen abwischt. - In der ganzen Versammlung blieb kein Auge trocken.
- Die Haustyrannen sind die schlimmsten und in Wien hat jedes größere Haus seinen Tyrannen; das ist der Hausmeister. Punkt 10 Uhr Nachts schließt er unerbittlich die Hausthüre und wer von den zahlreichen Bewohnern aus= und eingehen will, muß 10 Kreuzer zahlen. Das ist eine ungeheure Abgabe, denn sie trifft Jeden, der das Theater oder Bälle oder Conzerte besucht, aber auch Jeden, der hübsch daheim bleibt, aber sich Wein oder Bier holen läßt oder nach dem Arzte oder Apotheker schickt.
- Ein Arbeiter in Hatschein trug von einer Flasche, die ihm ein Anderer an den Kopf warf, eine schwere Wunde davon. Das Gericht erkannte auf eine schwere Verletzung und sprach ihm Entschädigung zu. "Ich will nichts," sagte der Mann, "denn mein guter Kamerad hat's gethan."
- (Arabisches Sittenbild.) Ein Knabe von 9 Jahren, klein sogar für sein Alter, stand in den letzten Tagen vor den Geschwornen in Algier. Der nachfolgende Auszug aus seinem Verhöre setzt das ganze Factum ins Klare. Präs.: Sie haben gestanden, daß Sie den jungen Mohamed getödtet, indem Sie ihn ins Wasser stießen, nachdem er auf Ihren Rath am Ufer des Flusses niedergekniet war, um zu trinken? - Das ist wahr. Ich habe aber dabei nur der Aufforderung seiner Mutter entsprochen, welche mir drohte, daß ich, wenn ich das Kind nicht tödte, von ihr werde ermordet werden. - Präs.: Warum wollte sie, daß Sie das Kind ertränken? - Angekl.: Mohamed aß zu viel. Wenn sie es mir nicht befohlen hätte, würde ich es nicht gethan haben. Die Geschwornen erklärten, der Angeklagte, Omar, sei eines mit Ueberlegung ins Werk gesetzten Mordes schuldig. Dem Gesetze gemäß wurde Omar zu fünfjähriger Einsperrung in eine Besserungsanstalt verurtheilt.
- Ein schlagender Beweis. Als der bekannte englische Staatsmann Layard sich zum erstenmal um ein Mandat für's Parlament bewarb, trat ihm ein Wähler mit der ziemlich brüsken Redensart entgegen: Ich werde nicht für Sie stimmen. - Und warum nicht? fragte Layard. - Weil Sie kein Engländer sind! - O, Sie irren sich! Ich bin Engländer wie Sie! - Das ist nicht wahr, Sie sind Franzose! - Ich wiederhole Ihnen, daß Sie sich irren. Ich bin allerdings in Frankreich geboren, es ist wahr aber mein Vater und meine Mutter waren Engländer, ich bin es also auch. - Als der Mann die Richtigkeit der Behauptung noch immer nicht anerkennen wollte, überzeugte ihn Layard durch das Argument: Sie zweifeln noch, Sie sagen noch immer ich sei ein Franzose? Nun also, wenn ich anstatt in Frankreich in einem Pferdestall geboren wäre, würden Sie sagen , ich sei ein Pferd. Nicht? - All right! - entgegnete der Mann lachend. - Ihre Logik hat mich geschlagen! Und er gab Layard seine Stimme.


(D. Z.) Die heilsame Wirkung des Honigs war schon den Alten bekannt. Schon Aeschylus erzählt uns von der guten Wirkung des Honigs bei Husten und allen katarrhalischen Anfällen. Hufeland nennt den gereinigten Honig das köstlichste Medicament aus dem Thierreich und sagt: "Der Honig ist der unentbehrlichste Hausarzt jeder besorgten Mutter und der Universalarzt gegen viele Krankheiten." Allein für sich und in größeren oder öfteren Gaben wirkt jedoch der Honig zu sehr anregend oder überreizend, auch selbst in ganz geläutertem Zustande. Ungeachtet dessen hatte es doch selbst bis auf die neueste Zeit Niemand versucht, dieses vorzügliche Naturerzeugniß in leicht zu applicirender und nicht überreizender Beschaffenheit dem Publikum darzureichen, bis vor einer Reihe von Jahren Herr L. W. Egers in Breslau auf diese glückliche Idee kam. Er griff zum Honig, läuterte ihn von allen ungehörigen Beimischungen auf das Rationellste, vermischte ihn mit verschiedenen vegetabilischen Stoffen, unter diesen auch mit den Extractiv=Stoffen der Fenchelpflanze, und gelangte so im Jahre 1859 zu der Erfindung eines heilsamen und angenehmen Mittels, dem er zu Folge seiner Hauptbestandteile die Bezeichnung "
" beilegte. Da hierdurch einem allgemein gefühlten Bedürfnisse, ein Radical=Hausmittel gegen Husten, Heiserkeit, Katarrh, Verschleimung etc. zu

[ => Original lesen: 1868 Nr. 12 Seite 3]

besitzen, genügt wurde, so konnte es nicht ausbleiben, daß ihm bald von Nah und Fern Aufträge darauf zugingen. Wir enthalten uns jeder weiteren Lobeserhebung dieses Fabrikats, da es durch seine heilbringenden Wirkungen und den Weltruf, welchen es erworben, genügend für sich selbst spricht., Nur darauf wollen wir aufmerksam machen, daß auch in die Bereitung dieses allgemein bekannten Schlesischen Fenchel=Honigs=Extracts*) von L. W. Egers in Breslau die lukrative Speculation ihre pfuschende Hand streckt, und, aufmerksam gemacht durch dessen weitverbreiteten Absatz, es Einzelne gewagt haben eine stümperhafte Nachahmung mit dem prunkvollen Aushängeschild "Eigene Erfindung" auf marktschreierische Weise anzubieten. Wir halten es für unsere Pflicht, das Publikum vor derartigen Nachpfuschungen zu warnen. Man wolle sehr genau darauf achten, daß jede Flasche des ächten Schlesischen Fenchel=Honig=Extracts die eingebrannte Firma von L. W. Egers in Breslau trage, sowie mit seinem Siegel und auf der Etiquette mit seinem Facsimile versehen sein muß.

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*) Die autorisirte Niederlage des Schlesischen Fenchel=Honig=Extracts von L. W. Egers in Breslau ist nur beim Buchbinder C. Sievers in Schönberg.


Anzeigen.

Vorladung.

Antragsmäßig soll über das dem Arbeitsmann Johann Tretow hieselbst gehörige allhier in der Schlauentrifft belegene Wohnhaus c. p. ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen zu deren Anmeldung auf Dienstag den 18. Februar 1868 Morgens 11 Uhr peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht aufgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Schönberg, den 16. November 1867.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Proclam.

Dem Niedergerichte hieselbst hat Procurator Fisci Namens des löblichen Zehntenamtes mit der Bitte um Verstattung eines Proclams angezeigt:
Am 10. October 1867 sei die, angeblich am 3. April 1823 zu Lockwisch, Amt Schönberg bei Ratzeburg geborne Haushälterin Anna Maria Sager mit Tode abgegangen. Ihre Erben hätten bisher nicht ermittelt werden können.
Und ist dieses Proclam dahin erkannt:

daß Alle, welche an diese Verlassenschaft aus einem Erbrechte oder aus irgend einem andern Rechtsgrunde Ansprüche erheben wollen, diese - und zwar Auswärtige durch einen gehörig legitimirten hiesigen Bevollmächtigten - bis zum 30. Mai 1868 als einzigen peremtorisch anberaumten Termin, bei diesem Gerichte zu melden und demnächst zu rechtfertigen schuldig sein sollen, bei Strafe des Ausschlusses und ewigen Stillschweigens.
Hamburg, den 11. Januar 1868.
Zur Beglaubigung:
Bülau, Actuar.


Zu Ostern d. J. wird eine Aufnahme neuer Zöglinge in das Großherzogliche Schullehrer=Seminar hieselbst stattfinden, und wird die Aufnahmeprüfung Donnerstag den 27. Februar von Morgens 8 Uhr an abgehalten werden.
Bei der Aufnahme werden solche junge Leute, die im laufenden Jahre ihr 18. Lebensjahr zurücklegen, in erster Linie berücksichtigt werden.
Die Meldung, welche bis zum 19. Februar einzureichen ist, geschieht durch Einsendung eines von dem Seminar=Aspiranten selber angefertigten und geschriebenen Lebenslaufes an den Unterzeichneten, worin namentlich über den Gang der Vorbildung, den bisherigen Aufenthalt und die etwaige Dienststellung berichtet wird. Diejenigen Aspiranten, welche öffentliche Schulen in Städten besucht haben, haben ein Abgangszeugniß von der zuletzt besuchten Schule beizufügen. Außerdem ist von einem jeden beizubringen: ein Taufschein; ein Zeugniß des competenten Physikus über die gesunde Beschaffenheit der Brust, des Gesichts und Gehörs; ein von dem betreffenden Prediger auszustellendes Zeugniß über sittliche Befähigung und untadelhafte Führung; endlich eine vom Vater oder Vormunde vollzogene, von der Ortsobrigkeit beglaubigte Bescheinigung über das Vorhandensein der erforderlichen Geldmittel zur Bestreitung des Pensionsgeldes - 5 Rthlr. Gold Eintrittsgeld und jährlich 25 Rthlr. Cour. - auf drei Jahre.
Mirow, den 25. Januar 1868.
Der Vorsteher der Anstalt
Beckström.


Die Mecklenburgische Lebensversicherungs= und Spar=Bank
in Schwerin

schließt Lebensversicherungen, Leibrentenversicherungen, Kapital=Einlage=, Darlehns= und alle sonstigen Geld=, Inkasso= und Kommissions=Geschäfte durch die unterzeichnete Agentur zu den vortheilhaftesten Bedingungen ab. Die Geschäfts=Prospekte (Nr. I. für Lebensversicherungen, Nr. II. für Leibrentenversicherungen, Nr. III. für Spar=Bank=Geschäfte) sind bei derselben unentgeltlich zu entnehmen und wird jede gewünschte nähere Auskunft bereitwilligst ertheilt. Die in den letzten drei Jahren zur Vertheilung zurückgestellten, mittleren Dividenden der Lebensversicherten betragen respective 36 %, 40 % und 36 % der eingezahlten Prämie.
Agentur Schönberg.
J. P. Bade.


Zur 7ten und Hauptklasse der Hamburger Stadtlotterie empfehlen zum Glücksversuche Kaufloose in allen Eintheilungen in großen und kleinen Nummern,
ganze Loose à 36 Thl., halbe à 18 Thl., viertel à 9 Thl., achtel à 4 1/2 Thl.
Aufträge mit Rimessen oder gegen Nachnahme führen prompt aus und senden Listen nach der Ziehung sofort franco unsern Interessenten. Clubs, Gesellschaften und Untercollecteure erhalten ansehnlichen Rabatt.
S. A. Behrens & Comp.
Hauptcollecteure in Hamburg.


Bei gänzlicher Aufhebung meines Möbel=Geschäftes wird der Ausverkauf sämmtlicher Möbel, Spiegel und Polsterwaaren zu Einkaufspreisen und darunter fortgesetzt.
Der Zoll wird vergütet.
Lübeck, im Januar 1868.
Joh. Wencker, 247. Obere Glockengießerstraße.


[ => Original lesen: 1868 Nr. 12 Seite 4]

Bekanntmachung
betreffend das Abhalten der Controll=Versammlungen im Februar d. J.

Nach stattgehabter Genehmigung der Landwehr=Bezirks=Eintheilung im Großherzogthum Mecklenburg Strelitz treten sämmtliche in demselben sich aufhaltende Mannschaften des Beurlaubtenstandes in die Controle und unter das Commando des

2ten Bataillons (Neustrelitz)
1sten Mecklenburgischen Landwehr=Regiments Nr. 89.

Es haben sich zu den Controll=Versammlungen nach der in dem untenstehenden Plane angegebenen Weise zu stellen:

1) Alle Großbeurlaubten, Combattanten und Noncombattanten der Einstellungsjahre 1861, 1862, 1863, 1864 und 1865.
2) Alle im Großherzogthum sich aufhaltenden Reserve= und Landwehrmannschaften aus anderen Landwehr=Bataillons=Bezirken des Norddeutschen Bundes.
Zu den Controll=Versammlungen sind die Urlaubspässe und Führungs=Atteste mit zur Stelle zu bringen. Ungehorsames Ausbleiben wird nach der Strenge der Militairgesetze bestraft.
Alle Behörden werden dienstergebenst ersucht und die Schulzen aufgefordert, für die Verbreitung obiger Bekanntmachung nach Kräften zu sorgen.

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Geschäftsplan
für die Controll=Versammlungen im Februar 1868 im Bezirk des 2ten Bataillons (Neustrelitz) des 1sten Mecklenb. Landwehr=Regiments Nr. 89.

Neustrelitz, den 22. Januar 1868.

Zeit. Ort der Controll=Versammlung. Ortschaften aus denen sich die Mannschaften zu gestellen haben.
Freitag den 21. Februar, Vormittags 9 Uhr. Schönberg, auf dem Amtsplatz Voigtei Schönberg.
Stadt Schönberg und Amtsplatz, Bardowick, Blüssen, Gr. Bünsdorf, Kl. Bünsdorf, Falkenhagen, Grieben, Hohenmeile, Kleinfeldt, Lindow, Lübseerhagen, Malzow, Menzendorf Dorf und Hof, Papenhusen, Rabensdorf Dorf und Hof, Retelsdorf, Rodenberg, Rottensdorf, Rüschenbeck, Sabow, Schönberger Bauhof und Ziegelei, Schwanbeck, Siechenhaus, Selmsdorf Dorf und Hof, Gr. Siemz, Kl. Siemz, Sülsdorf, Teschow, Törpt, Zarnewenz Dorf und Hof, Torisdorf.
Voigtei Rupensdorf.
Bechelsdorf, Boitin=Resdorf, Duvennest, Herrnburg, Lauen, Lenschow, Lockwisch Dorf und Hof, Westerbeck, Lüdersdorf, Kl. Mist, Niendorf, Ollndorf, Palingen, Petersberg, Rupensdorf, Wahlsdorf, Wahrsow Dorf und Hof.
Sonnabend den 22. Februar Vormittags 9 Uhr. Schlagsdorf an der Kirche. Vogtei Schlagsdorf.
Baeck mit Mühle, Campow mit Hoheleuchte, Domhof bei Ratzeburg mit Palmberg, Heiligeland, Lankow, Mechow Dorf und Hof, Gr. Mist, Gr. Molzahn, Kl. Molzahn, Neuhof, Raddingsdorf, Rieps, Römnitz c. p., Schlagbrügge, Schlagresdorf mit Perükenkrug, Schlagsdorf Dorf und Hof, Sülsdorf, Thandorf, Wendorf, Wietingsbeck, Ziethen.
Voigtei Stove.
Carlow, Cronscamp, Demern Dorf und Hof, Klocksdorf, Kuhlrade, Maurinmühle, Neschow, Pogez, Röggelin c. p., Gr. Rünz, Kl. Rünz, Samkow, Schaddingsdorf, Stove Dorf, Hof und Mühle.
Voigtei Mannhagen.
Hammer, Mannhagen, Panten, Walksfelde, Dodow, Horst, Neu=Horst.

1stes Mecklenburgisches Landwehr=Regiment Nr. 89.
2ten Bataillon (Neustrelitz)
Das Bezirks=Commando.

v. Pentz.


August Groth, Marienstraße, empfiehlt dem geehrten Publikum zur bevorstehenden Confirmation eine große Auswahl passender Stoffe zu sehr billigen aber festen Preisen, - Cattune und Halbleinen von 3 ßl. an per Elle.


Hiezu eine Beilage.


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1868 Nr. 12 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 11 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 11. Februar 1868.


Dr. Pattison's Gichtwatte lindert sofort und heilt schnell Gicht und Rheumatismen aller Art, als: Gesichts=, Brust=, Hals= und Zahnschmerzen, Kopf=, Hand= und Kniegicht, Gliederreißen, Rücken= und Lendenweh.
In Paketen zu 12 Sch. und halben zu 7 Sch. bei Wilh. Heincke.


Für Flachs und Heede bezahlt die höchsten Preise Wilh. Heincke.


Das geistliche Concert in der Domkirche am Sonntag den 2. Februar zum Besten der Nothleidenden in Ostpreußen hat, gewiß zur großen Freude aller Betheiligten, einen Rein=Ertrag von 90 Thlr. Pr. Crt. ergeben, deren Weiterbeförderung Herr Probst Rußwurm gütigst übernommen hat.
Herzlichen Dank Allen, die diesen Erfolg herbeiführen halfen, insbesondere auch den Frauen der Domgemeinde, die durch reiche Spendung von Lichtern uns eine so schöne Erleuchtung der Kirche kostenfrei ermöglichten.
Mette. Burmeister. Tieck. Willers.
Domhof=Ratzeburg, den 10. Februar 1868.


Montag den 27. Januar und folgende Tage Ausverkauf der bei der Inventur zurückgesetzten hellen und dunklen Kleiderstoffe, schwarz und coul. Seidenzeuge, Herbst= und Winter=Mäntel und =Jacken, Gardinenstoffe u. s. w. zu bedeutend herabgesetzten Preisen.
U. Beermann & Comp.
Lübeck, Klingberg 927.


Diese Woche Fortsetzung des alljährlich nur einmal stattfindenden Ausverkauf über sämmtliche bei der Inventur theils auf die Hälfte früherer Preise herabgesetzte Waaren.
Berendsohn, 43. Großer Neumarkt Hamburg 43.
Wollkleider verschiedenster Muster, früher 5, 6 u. 7 Mrk., heruntergesetzt zu 44 ßl., 3 u. 4 Mrk" bessere früher 7 u. 8 Mrk., jetzt 5 und 6 Mrk. Halbseidene früher 7 und 8 ßl., jetzt 5 und 6 ßl. Jacquards und Flammés, 5/4 breit, früher 10 ßl., jetzt 6 ßl. Reinwollene schottische, 6/4 Wollstoffe, früher 14 ßl., jetzt 8 ßl. Elle. Echt französische Merinos, früher 16 ßl., jetzt 12 ßl., gedruckte für Kinder jetzt 4 ßl.
Frühjahrskleider: 200 Stück schönste grau, chamois und weißgr. Mohairs, früher 8, jetzt 4 ßl. Elle. - 500 Kleider, 5/4 Glacé verschiedenster Muster, früher 8 und 10, jetzt 5 und 6 ßl. - 200 Stück 6/4 Jaconnets, früher 4 Mrk., jetzt 44 ßl., Kleid v. 14 Ell., superfein französ. reizende Muster, früher 8, jetzt 4 ßl. Ell. 800 Ell. grau mel. Barege, früher 4, jetzt 2 ßl. Ell., bessere fein gestr. früher 7 Mrk. 8 ßl., jetzt 4 Mrk. pr. Kleid von 20 Ell. - 6/4 Woll=Crêpes, schwarz und braun, früher 10, jetzt 7 ßl. - Mixed double Coating, früher 8, jetzt 5 ßl., Mixed Lüstre, früher 5 und 6, jetzt 3 und 4 ßl.
Wollmoiree, früher 8, jetzt 6 ßl., schwere früher 12, jetzt 9 ßl. 6/4 Victoriastoffe, extraschwer, früher 14, jetzt 8 ßl. Victoria=Röcke, früher 3 Mrk. 8 ßl., jetzt 40 ßl., beste Sorte, früher 5 Mrk. 8 ßl., jetzt 3 Mrk. 8 ßl.
400 Stück Cattunkleider, heruntergesetzt 2 Mrk. pr. Kleid (16 Ell.). 1000 Stück fein franz. weißgrund, do. (Percales) und halbdunkle, bisher 5 und 6 ßl., jetzt 3 1/2 und 4 ßl. Ell.
Seidenzeuge, glanzvoll und schön, früher 20, 24 und 28 ßl., jetzt 18, 22 und 24 ßl., 5/4 Lyoner Prachttaffet, früher 36, jetzt 28 ßl., 6/4 Taffet, früher 40, jetzt 32 ßl. 5/4 schwarze, schwere Gros grains (gereift), früher 3 Mrk. 8 ßl., jetzt 40 ßl. Schwarze façonnirte Seidenzeuge jetzt 22 ßl. Ell.
Couleurte Seidenzeuge, früher 20, jetzt 16 ßl. reichere früher 24, jetzt 20 ßl., bis zu den elegantesten und reichsten, früher 40 ßl. à 3 Mrk., jetzt 28 à 36 ßl.
Echte Sammete, schwarz, früher 3, jetzt 2 Mrk. 6/4 Lyoner Mantelsammet, früher 9 Mrk. 8 ßl., jetzt 7 Mrk. 8 ßl. Ell., - coul. echte Sammete, früher 44, jetzt 24 ßl.
Schwarz. halbecht. Sammet, früher 24, jetzt 16 ßl., Schachtelsammet jetzt 6 ßl.
Für Bälle:
30 St. Ball=Beduinen mit reich. Quäst., bisher 15 Mrk., jetzt 8 Mrk. 8 ßl.
20 St. 12/4 farbiger oder weißer Tarlatans, früher 7, jetzt 4 ßl. Ell.
60 St. 8/4 weißer guter schweizer Mulle, früher 7, jetzt 4 ßl. Ell.
30 St. Brüsseler Tüllkleider, prachtvoll plattgestickt, mich selbst 47 Frcs. kostend, für 10 Mrk.!!!
40 St. Mullkleider, abgepaßt, glatt und gestickt, früher 12 Mark. 8 ßl., jetzt 7 Mrk. 8 ßl.
150 Streif. Mullfestons, superfein, früher 10, jetzt 4 ßl. Streif, von 2 Ell. lang.
20 St. weiße gute Linons für Unterkleider, früher 5, jetzt 3 ßl.
15 Dutz. seid., gestickte schwarze Schleier, bisher 24, für 8 ßl. Stück.
30 Dutz. seid. Knottücher, heruntergesetzt 4 ßl. Stück.

[ => Original lesen: 1868 Nr. 12 Seite 6]

Sonnenschirme 60 Stück höchst elegante, alle Farben, mit dicken geschnitzt. Griffen, früher 6 Mrk. 8 ßl., jetzt 3 Mrk., etwas einfachere in gleich reicher Ausstattung früh. 3 Mrk. 8 ßl., jetzt 40 ßl.
Weiße Waaren (theils vom Liegen nur etwas malpropre geworden). 6/4 schwere appreturfreie franz. Madapolams, früher 7 ßl., jetzt 4 ßl. - 8/4 feine Rockbatiste, früher 10, jetzt 6 ßl. - 8/4 superfeine Nansoc, früher 14, jetzt 8 ßl. Ell. - 5/4 schwere halbleinene Dowlas, früher 5, jetzt 3 ßl., etwas geringer früher 4 1/2, jetzt 2 1/2 ßl. - 6/4 superfeine Hemdenhalbleinen (Holland), früher 8, jetzt 5 ßl. Ell. - 6/4 Shirtings, früher 4, jetzt 2 1/2 ßl. - Kleingemusterte Piques, früher 7, jetzt 4 ßl. schwere für Damenwesten, früher 11, jetzt 6 ßl., 5/4 schwere geplüschte Piques, früher 8 Mrk. 8 ßl., jetzt 5 Mrk. pr. Rock, oder früher 14, jetzt 10 ßl. Ell.
- 6/4 kleingemusterte feine Brillantines, früher 7, jetzt 4 ßl. - 5/4 br. feines Indiania, abgepaßt, mit vielen genähten Aufsäumen, pr. Rock früher 5 Mrk., jetzt 40 ßl. (eine Naht). - 6/4 feines Bielefelder Leinen, früher 14, jetzt 10 ßl., 7/4 superfein holländisches Leinen (für Hemdeneinsätze u. dgl.), früher 22, jetzt 16 ßl. (in Resten jetzt 10 ßl.), 6/4 feine Herrnhuter Leinen, früher 11, jetzt 8 ßl., 5/4 schweres Hansmachenleinen, früher 8, jetzt 5 ßl., 12/4 do. für Bettücher, früher 16, jetzt 12 ßl. - 6/4 gestr. Demities, früher 8, jetzt 5 ßl. - 6/4 weißgestreifte Sateens (engl. Leder), früher 10, jetzt 6 ßl. - 5/4 schwerer Ripps, früher 14, jetzt 8 ßl. - 50 Dutz. einz. leicht beschäd. leinene Taschentücher, à 3 Mrk. Dutz. (oder 4 ßl.), (NB. nicht unter 1/4 Dutz.). - 40 Dutz. feine, früher 8 ßl. Stück, jetzt 6 ßl. - 10 Dutz. superfeine reizend gemust. leinene Credenz=Servietten mit Franzen, früher 4 Mrk., jetzt 40 ßl. Dutz. - 6/4 weißgebl. Damast für Spreitdecken etc., früher 10, jetzt 6 ßl. Ell. - 12/4 große weiße Pique=Bettdecken, früher 4 Mrk. 8 ßl., jetzt 3 Mrk. 8 ßl. - 6/4 carr. Baumwollenzeuge in blau, roth und weiß für Bettbezüge, früher 6, jetzt 4 ßl. - Schwer. Parchent, früher 6, jetzt 3 1/2 ßl. - Gebleichter do., früher 8, jetzt 5 ßl. - Schwere Westenpiques, früher 12, jetzt 7 ßl. Ell. - 6/4 superfeine Indiania, früher 16, jetzt 10 ßl. - Schwere graue gedruckte Sateens für Kinderkleider, früher 8, jetzt 5 ßl. = Braune Tuchtischdecken mit seid. Borde, früher 10 Mrk., jetzt 6 Mrk. 8 ßl., gestickt früher 12 Mrk. 8 ßl., jetzt 7 Mrk. 8 ßl. Filz=Bettvorleger, früher 3 Mrk. 8 ßl., jetzt 36 ßl.
Gardinen, 7/4 hübsche gestreifte oder carr. Mullgardinen, mit festonirter Borde, früher 4 1/2, jetzt 3 1/2 ßl., pr. 38 Ell. 3 ßl. - 7/4 do. durchgeh. reich broch. mit festonirter 1/2 Ell. breiter Borde, früher 6, jetzt 5 ßl., pr. 38 Ell. 4 1/2 ßl. = 9/4 do. bisher 10, jetzt 7 ßl., pr. 38 Ell. 6 ßl. = 8/4 brillant damascirte Sieb= u. Gaze=Gardinen mit Festons, bisher 9, jetzt 7 ßl, pr. 38 Ell. 6 ßl. - 9/4 breite do., früher 12, jetzt 8 ßl., pr. 38 Ell. 7 ßl. - Mullgardinen mit Tüllborde, 9/4 reich gestickt do., früher 18 ßl., pr. 19 Ell. jetzt 12 ßl., 10/4 Tüllgard. (ganz Tüll), reich gestickt, früher 22, jetzt 16 ßl. 8/4 engl. Tüllgard., früher 8, jetzt 5 ßl.
10/4 Wolldamaste (rein Wolle), alle Farb. früher 2 Mrk., jetzt 26 ßl.
Reste Wollstoffe 2 à 3 ßl., 6/4 do. 4 à 5 ßl. Reste 6/4 geblümter Jaconnet (theils zu Kleidern) 2 ßl. - Reste Wollbareges 1 1/2 ßl. - Reste Cattune, theils zu Kleidern, 2 ßl. Ell. - Reste feinen Batist u. Nansoc jetzt 3 ßl. Ell. - Reste weiße kl. gemusterte Piques 4 ßl. Ell. - Reste weißen Shirting 2 ßl. - 1000 Ell. von einem Muster Reste Meuble=Cattun 2 ßl. - Große 10/4 breite Reste schwarzer schwerer gerippter Doublestoffe, früher 20, jetzt 12 ßl., extraschwer früher 2 Mrk., jetzt 20 ßl., do. mit untergewebtem Plüschfutter früher 3 Mrk. 8 ßl., jetzt 36 ßl. - 10/4 reinwollene Buckskins früher 5 Mrk. 8 ßl., jetzt 3 Mrk. 8 ßl. (pr. Hose und Weste 6 Mrk. 12 ßl. - Schwere superfein niederländer Buckskins, 10/4 breit, bisher 7 Mrk. 8 ßl" jetzt 4 Mrk. 8 ßl. Ell. (pr. Hose und Weste 14 Mrk.). - Reste schwarzen Doeskin, früher 5 Mrk. 8 ßl., jetzt 4 Mrk. - Reste 10/4 Lama, früher 24, jetzt 14 ßl. - Reste (gefleckter) 6/4 weißer Wiener Leinen, früher 6, jetzt 4 ßl. - Große Reste schwarzen Orleans für Stoßfutter 3 ßl. Ell. - Reste coul. carr. Seidenzeuge 12 ßl. Ell. - 7 Ellen große Reste carr. Baumwollenzeuge (roth) mit Borde, leicht beschädigt, jetzt 14 ßl. für 7 Ellen. - Reste schwarzen Sammet 4 ßl. Elle. Reste 7/4 grüner Paramatta (beschäd.), früher 12, jetzt 4 ßl.
Frankirte Aufträge werden gegen Cassa oder Postvorschuß ausgeführt. - Entgegen dem sonstigen Geschäftsprinzip können des überhäuften Platzgeschäftes halber während des "Ausverkaufs" durchaus keine Proben versandt werden, jedoch wird jede Ordre bei gef. genauen Angaben der Farben etc. auf's Sorgfältigste und möglichst rasch effectuirt, und wie während des ganzen Jahres nicht convenirende, selbst abgeschnittene Artikel getauscht mit Ausnahme von Resten, die weder getauscht, noch zurückgenommen werden.
Berendsohn, 43. Großer Neumarkt, Hamburg 43.


Beste belgische Stearinlichter à Pack 10 1/2 Schilling (Mecklenburg), in Kisten billiger, empfiehlt C. J. W. Burmeister.


Maskerade
am Donnerstag, den 20. Februar d. Js. im Boye'schen Gasthause hieselbst.
Billete für Zuschauer zu numerirten Sperrsitzen - auf welche keine Subscription eröffnet wird - wolle man gefälligst abfordern bei Wilh. Heincke.


Arco Letzten Dienstag hat sich in der Nähe Schönberg's ein schwarzer Hund mit weißen Füßen und weißem Halse, um den sich ein Strick befindet, verlaufen. Wer denselben wiederbringt oder Auskunft über ihn geben kann, erhält eine angemessene Belohnung bei Rademacher Schwarz in Schönberg.


Pferd Meine 4 schönen und starken Hengste, 1 vierjähriger schwarzer und 3 braune, stehen zum Decken für die Herren Landleute bereit.
Hausw. Hamann, Kronskamp.


Meteorologische Beobachtungen.
1868
Febr.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
7.
8.
9.
10.
37.83
32.66
39.95
38.02
1.0
1.0
-0.7
-0.7
4.0
3.4
1.1
5.0
W
W
NW
WNW
1
2
1
1
heiter.
trübe.
zieml. heit.
bedeckt.

Am 8. und 10. fielen 15 Cubikz. Regen und 33 Cubikz. Wasser aus Schnee auf 1 []'.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pfund10 1/2 - 11 Schilling (Mecklenburg).
Holst. d. Pfund11 1/2 - 12 Schilling (Mecklenburg).
Hasen, d. St. 40 - 48 Schilling (Mecklenburg).
Enten, d. St.24 - 28 Schilling (Mecklenburg).
Hühner, d. St.12 - 16 Schilling (Mecklenburg).
Tauben, d. St.4 Schilling (Mecklenburg).
Spickgans, d. St.24 - 32 Schilling (Mecklenburg).
Flickgans, d. St.24 - 28 Schilling (Mecklenburg).
Schinken, d. Pfd.8 Schilling (Mecklenburg).
Schweinskopf, d. Pfd.5 - 5 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Wurst d. Pfd.10 Schilling (Mecklenburg).
Eier 4 St.4 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln, d. Faß7 - 7 1/2 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(per Sack in Lüb. Crt.)
Weizen27 1/2 - 28Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Roggen22 - 22Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Gerste15 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 - 11Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen18 - 19Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken16Mark (Lübeck)17Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen14 1/2 - 15Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 21Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)


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