No. 99
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 10. Dezember
1867
siebenunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1867 Nr. 99 Seite 1]

- Im preußischen Abgeordnetenhaus wird ein Antrag von der Fortschrittspartei vorbereitet, der dahin geht, die Staatsregierung zu ersuchen, dafür zu sorgen, daß künftig auf den Etat des Norddeutschen Bundes eine Quote für Repräsentationskosten für den König von Preußen gesetzt werde, um das Mehr an Aufwand zu decken, welches durch die Geschäfte eines Präsidenten und Oberfeldherrn des Bundes entspringen.
- Die Wiener "Debatte" meldet, daß die handelspolitische Verhandlung zwischen Preußen und Frankreich einer Lösung nahe sei. Es wäre hierdurch die Hoffnung vorhanden, daß demnächst ein Abschluß der Verhandlungen zwischen Oesterreich und dem Zollverein durch eine Einigung, welche die Feststellung des Weinzolles auf 2 2/3 Thlr. per Zollzentners als Grundlage haben würde, bevorstehe. - Von anderer Seite wird diese Nachricht widerrufen.
- Graf zur Lippe ist nicht mehr Minister der preußischen Justiz; der König hat am 3. December seine Entlassung unterzeichnet. Seine letzte Ministerrede war die Vertheidigung des Berliner Obertribunals am 2. December im Abgeordnetenhaus; "Wehe Dem, - rief er, - der von ihm behaupten sollte, er habe seine Pflicht verletzt!" - Lippe's Nachfolger soll der Präsident des Ober=Appellationsgerichts, v. Leonhardt, sein.
- In Paris läuft ein Wort um: die Kaiserin Eugenie ist nicht die Partei des Genie. Diese Partei hat aber Oberwasser. Vor einigen Jahren schrieb die Kaiserin Eugenie dem Papste: "So lange ich lebe und Kaiserin der Franzosen bin und so lange die französische Armee an der Fahnenehre festhält, wird Rom nicht aufhören, das Haupt der katholischen Welt zu sein. Die Schlacht bei Mentana liefert den Beweis, daß sie Wort gehalten hat. Der Kaiser leistete ihr freilich keinen großen Widerstand. Dem Prinzen Napoleon, der in ihn drang, Rom fahren zu lassen, antwortete er: "Ich fühle Frankreich täglich zweimal den Puls, aber ich habe nicht gefunden, daß dieses Land den Papst aus Rom verjagt wissen will." Der Papst muß bei sich zu Hause Herr sein! sagte er ein andermal und setzte hinzu: wenn es keinen Papst gäbe, müßte ich einen erfinden. - Auch des Briefes muß man sich erinnern, der im Jahr 1862 durch alle Zeitungen lief und in welchem der kleine Prinz Napoleon sein ganzes Leben, sein Gut und Blut dem Papste zur Verfügung stellte. Kaiserin Eugenie hatte den Brief ihrem Sohne dictirt, und er trug ihm einen vom Papste geweihten kostbaren Rosenkranz und ein Legendenbuch mit kunstvollen Heiligenbildern ein. Auf die Rückseite des Titelblattes schrieb der Papst eigenhändig folgenden Spruch Salomonis: "Höre, mein Sohn, die Lehren deines Vaters, und setze nicht hintan die Lehren deiner Mutter."
- Fürst Metternich hat sich beeilt, dem Pariser Hofe den erwarteten Familiensegen des österreichischen Kaiserhauses anzuzeigen, Kaiserin Eugenie soll dabei angedeutet haben, daß es ihr sehr erwünscht sein würde, wenn sie dabei zur Taufzeugin und Namengeberin des künftigen Täuflings ausersehen würde.
- Die Frauen Deutschlands und des Auslands sind eingeladen, sich an einer Industrieausstellung weiblicher Handarbeiten und Erzeugnisse der bildenden Kunst zu betheiligen. Diese Ausstellung soll vom 1. October 1868 an in Berlin unter dem Protectorate der Kronprinzessin Victoria stattfinden. Hervorragende Leistungen werden durch Verleihung goldener Medaillen ausgezeichnet.
- Die seit beinahe zwei Monaten über Köln nach Frankreich gehenden Getreide=Transporte dauern noch unvermindert an, und zwar in einem Umfange, daß fast kein Tag vergehe an dem nicht 10-15,000 Zentner Weizen und Roggen auf der Rheinischen Bahn ausgeführt werden.
- Die Suezkanal=Arbeiten sollen bis zum 1. Oct. k. J. beendet sein. Jeder Monat über diese Frist muß von den Unternehmern mit 500,000 Fr. Entschädigung bezahlt werden.
- Die jüngsten Stürme haben vieles Uferland der Insel Rügen verschlungen. - Der Vesuv speit gewaltig Feuer und Asche.
- Die dickste Frau in Paris, Mad. Montrouge, ist im 47. Jahre gestorben. Sie wog 514 Zollpfund. Im Jahre 1848 schrieb sie an die Nationalversammlung: Bürger Präsident! Ich bin eine schöne Frau, bin 27 Jahre alt, bei 5 Fuß 8 Zoll groß und wiege 200 Kilogramme. Ich wünsche die Göttin der Vernunft bei dem nächsten Nationalfeste darzustellen; ich bin überzeugt, daß dieselbe durch keine andere Person von einer so vortheilhaften Seite gezeigt werden kann, wie durch mich. - Der dicken Frau konnte dieser Wunsch nicht gewährt werden, denn das Nationalfest kam nicht zu Stande.
- Der Dhavalagiri und der Khanchinjinga, die seither als die höchsten Berge galten, sind jetzt abgesetzt worden. Der Reisende, Herr v. Schlagintweit, weist in einem Schriftchen nach, daß die drei höchsten bis jetzt bekannten Gipfel der Erde sind: 1) der Gaurisankas oder Mount Everest im Gebirgskamme des Himalaya an der Grenze des Nepaul und dem östlichen Tibet, 29,000 englische Fuß hoch; 2) der Dapsang im Gebirgskamme des Korakorum im westlichen Tibet, 28,278 Fuß hoch, und 3) der Khanchiujinga im Himalaya, 28,156 Fuß hoch.
- Für die Kaiserin von Oesterreich sind Kirchengebete bis zum April n. J. angeordnet. - Ein Tagelöhner in Linz wurde vor Schreck, daß seine Frau Drillinge zur Welt brachte, vom Schlage gerührt. - In Paris und Rom trifft man im Stillen Vorbereitungen zur neuen Papstwahl. - Garibaldi erhält mit jeder Post Hunderte von englischen Pfunden, um sich und den Familien seiner Freiwilligen etwas zu gut zu thun. Ein englischer Freund schickte 1000 Pfund. - Die preußische Regierung warnt neuerdings vor den Verlockungen südamerikanischer Agenten zur Auswanderung in dortige Colonien. Sie führen ihre Opfer in sicheres Elend. - Die von Preußen zu übernehmende Schuld von Schleswig=Holstein an Dänemark beträgt nahe an

[ => Original lesen: 1867 Nr. 99 Seite 2]

22 Mill. Thlr. - Benazet, der Pächter der Spielhölle in Baden-Baden, ist gestorben.
- Ueber den Häuptern der Mörder der Gräfin Chorinsky zieht sich das Netz dicht zusammen. Der Münchener Gastwirth hat in Julie Ebergenyi die Dame wiedererkannt, die als Baronin De Vay in seinem Hause logirt hatte; ebenso bezeugt die Hauswirthin der Ermordeten, daß die Wiener Dame diejenige sei, welche mit der Gräfin in der Mordstunde Thee getrunken. Baronin Ebergenyi übergab ihrem Stubenmädchen ein verschlossenes Packet zur Aufbewahrung; dasselbe soll enthalten haben - die fehlende Theekanne und den Schlüssel zum Zimmer der Gräfin. Sie stellt aber Alles in Abrede. Graf Chorinsky soll einem Faktotum seines Hauses eines Morgens 100 Gulden übergeben und gesagt haben: Fahren Sie nach München und erkundigen Sie sich dort nach dem Befinden der Gräfin! (Er fand Sie bereits todt.)
- In Paris ist man gegenwärtig in die Masken verliebt. Masken aus schwarzen Schleiern, aus schwarzer Gaze und andern ähnlichen Stoffen gemacht, bilden einen äußerst begehrten Artikel in der Damenwelt. Die Art, wie sie hergestellt, angewendet und benutzt werden, ist höchst originell und jedenfalls immer frappant. Die Pariserinnen sind ganz vernarrt in diese neueste Mode, und man gewahrt sie an den Löwinnen der diesjährigen Gesellschaft. Man erblickt die Damen auf der Promenade, im Wagen, im Theater fast immer in Masken. Die Maske, heißt es, schützt den Teint, behütet vor Erkältungen und Entzündungen der Haut: die Hauptsache aber ist, sie ist Mode, die Maske, so sehr Mode, daß sie jetzt sogar als Reizmittel auf der Bühne benutzt werden soll. Ganz Paris spricht davon, daß eine neu auftauchende Sängerin in einer Oper debutiren wird, die ihr Erscheinen in Maske fordert.
- Eine Lumpensammlerin in Berlin verkaufte in diesen Tagen ihre Vorräthe an einen Zwischenhändler. Mit dem Sortieren und Abwiegen der Lumpen beschäftigt, fand der Letztere zwischen den leinene wollenen und seidenen Fetzen aller Art einen Staatsschuldschein über 200 Thlr. Natürlich führte dieser Umstand zu einer näheren Durchsuchung der Lumpen, und siehe da - nicht weniger als vier Staatsschuldscheine und eine Berliner Stadt=Obligation, im Gesammtbetrage von 800 Thalern zog der Händler an das Tageslicht. Die alte Frau schüttelte etwas bedenklich mit dem Kopfe, als sie den hohen Werth der Papiere erfuhr, von dem sie keine Ahnung gehabt hatte. Wo die letztern hergekommen, vermochte sie nicht zu sagen. Jedenfalls kann das Geld nur durch großen Leichtsinn oder durch Umstände, die auf ein Verbrechen schließen lassen, in solche unscheinbare Gesellschaft gelangt sein.
- Die Japanesen in Leipzig führen merkwürdige Kunststücke auf. Einer balancirt eine 20 Ellen hohe Leiter, welche zwei kräftige Männer kaum zu tragen dieser Leiter die kühnsten Sprünge etc. ausführt. Ein anderer Knabe vollführt auf einer Pyramide von kleinen Holzblöcken von einem Umfang, daß nur zwei Hände oder Füße auf ihr Platz haben, mit einem scharfgeschliffenen Messer im Munde die kühnsten Umdrehungen um seine eigene Axe. Von unbeschreiblicher Anmuth ist eine Schmetterlings=Production. Ein Japanese formt aus Papier zwei Schmetterlinge und läßt diese durch die mit bloßer Hülfe eines Fächers erzeugten Luftschwingungen auf= und niederfliegen. Die Sicherheit und Sauberkeit der Ausführung ist wunderbar.
[ => Original lesen: 1867 Nr. 99 Seite 0]


Ein Zug aus dem Leben des Königs Friedrich Wilhelm IV.

Um die Mitte der fünfziger Jahre standen in einer kalten Septembernacht zwei Garde=Husaren, ein Nordbrandenburger und ein Schlesier, als Schildwachen vor der im Park von Sanssouci belegenen Sommer=Residenz des damaligen Königs, dem Schlößchen Charlottenhof, an dessen Fenstern kein Licht mehr sichtbar war. Der Brandenburger erzählte weinend seinem Kameraden, daß er am vorhergegangenen Abend von Hause die Nachricht erhalten, seine Mutter liege auf dem Sterbebette und verlange sehnsüchtig, ihn noch einmal zu sehen. Er habe sofort den Rittmeister um Urlaub gebeten, aber die Antwort erhalten, daß nach einem vor Kurzem vom König erlassenen Befehl wegen des bevorstehenden Manövers jetzt kein Urlaub ertheilt werden solle. Der Rittmeister habe ihn zwar zum Regiments=Commandeur begleitet und sein Gesuch
aber auch hier sei auf denselben Königlichen Befehl als absoluten Hinderungsgrund hingewiesen worden.
Plötzlich hörten die beiden Husaren die von einem Fenster des Schlößchens her ertönenden Worte; - "Aber ein Soldat unter dem Gewehr weint?"
"Ja, Majestät, - antwortete der Brandenburger, welcher sofort die Stimme seines Kriegsherrn erkannt hatte, - ich muß wohl weinen!"
Als der Husar auf die weitere Frage des Königs das eben Mitgetheilte berichtet, sagte der Monarch: "Geh' sofort zu meinem Cabinets=Rath Illaire, laß ihn wecken und überbring ihm meinen Befehl, Dir sogleich 15 Thaler Reisegeld auszuzahlen, damit Du Deine sterbende Mutter noch einmal sehen könntest!"
Treuherzig entgegnete der Husar dem Monarchen, dem das lebhafte Mitgefühl über die militairischen Gesetze hatte hinwegsehen lassen:
"Aber Majestät, ich kann doch nicht vom Posten gehen."
"Recht, mein Sohn, - erwiederte Friedrich Wilhelm, - ich werde Dich sogleich ablösen lassen."
Kurz darauf erschien der König, gab dem Husaren ein Billet an den Cabinets=Rath Illaire und verfügte sich selbst zur nahen Wache, deren Commandirenden er die sofortige Ablösung des betreffenden Husaren befahl. Dem Kameraden desselben, dem Schlesier, ward befohlen, nächsten Mittag nach Aufzug der neuen Wache, in das Schloß zu kommen, um dort als Ehrenwache zu fungiren.
Kaum war der Schlesier zur angegebenen Zeit erschienen, als auch schon sein Regiments=Commandeur gemeldet wurde. Mit ernstem Blick und strengem Ton fragte der König den Letzteren, weßhalb er nicht einem Soldaten Urlaub ertheile, der die sterbende Mutter zu sehen verlangt habe?"
Der Commandeur berief sich auf den von Sr. Majestät ertheilten strengen Befehl.
"Aber wissen Sie keinen Unterschied zu machen, - fuhr der König milder fort, - haben Sie so wenig Herz, daß Sie glauben konnten, ich hätte einem Sohne verbieten wollen, der Mutter die Augen zuzudrücken?"
Der Brandenburger kam zwar vom Grabe seiner Mutter zurück; aber er verdankt es dem Herzen Seines Königs, daß er ihr noch einmal in das von Liebe erfüllte Auge hatte blicken können.
Diese Thatsache ist hier getreu so wiedergegeben, wie sie der oben erwähnte aus Schlesien gebürtige Garde=Husar selbst berichtet hat.


[ => Original lesen: 1867 Nr. 99 Seite 3]

Vermischte Anzeigen.

Am Freitag den 13. d. Mts. Mittags 12 Uhr soll der Fuchsberg vor dem Siemzerthore auf sechs nach einander folgende Jahre in mehreren Parcellen öffentlich verpachtet werden, und wollen sich Pachtliebhaber zur gedachten Zeit an Ort und Stelle einfinden.
Schönberg, den 2. December 1867.
Die Städtische Wege=Commission.


Das beste Weihnachtsgeschenk für Hausfrauen ist unstreitig
== eine eiserne Nähmamsell, ==
d. h. eine Familien=Nähmaschine, besonders aus der weltberühmten Singer'schen Fabrik, wie solche stets bei mir zu haben sind. Da ich die Maschinen direct beziehe, weder Zoll noch Ladenmiethe zu berechnen habe, so kann ich solche billiger verkaufen, als sie in Lübeck und Hamburg zu haben sind. Ich leiste 2jährige Garantie, ertheile Credit und lasse Unterricht durch einen Sachverständigen gratis ertheilen. Auch Nichtkäufern werden die Maschinen bereitwilligst gezeigt.
Wilh. Heincke.


Uhren.
Zu Weihnachtsgeschenken passend, empfehle ich eine gute Auswahl von goldenen und silbernen Anker= und Cylinderuhren, ferner alle Sorten Stubenuhren, goldähnliche Talmi= und andere Uhrketten zu den verschiedensten und billigsten Preisen.
H. Meyer, Uhrmacher.


In meinem Hause vor der Marienstraße habe ich mit dem heutigen Tage ein Cigarrengeschäft eröffnet, was ich einem geehrten Publikum hiermit gehorsamst anzeige, indem ich um gütigen Zuspruch bitte.
Schönberg, den 2. Dezember 1867.
J. Behnke.


Zu Ostern kann ein Knabe als Lehrling in meinem Geschäfte Aufnahme finden.
C. Schwedt.


Wir bringen hiermit zur Kenntniß unserer Interessenten, daß der Hauswirth H. Damm zu Schlag=Sülsdorf zum Aeltermann und Taxanten für den dortigen District erwählt ist.
Schönberg, den 1. Dec. 1867.
Direction d. Viehversicherungs-Gesellschaft im Fürstenthum Ratzeburg.


Gußeiserne Kanonenöfen mit Kocheinrichtung,
Gußeiserne Grabkreuze mit polirter Platte bei
C. Schwedt.


Zum bevorstehenden Weihnachtsfeste empfehle ich mich einem geehrten Publikum Schönbergs und der Umgegend mit braunen und weisen Kuchen, Pfeffernüssen, verschiedenen Sorten Zuckerpuppen und Tannenbaum=Confekt. Auch habe ich gestoßenes Brod, das Pfund 5 Schilling (Mecklenburg), vorräthig, welches sich besonders zum Wurstmachen eignet.
Hochachtungsvoll ergebenst
Heinrich Wolgast, Bäckermeister.

Als passende Weihnachtsgeschenke empfiehlt Unterzeichneter
Regenschirme
in Seide, Alpaka und Baumwolle. - Auch werden Schirme überzogen, sowie alle Reparaturen prompt und billig ausgeführt von
H. Scheer.


Photographisches Atelier von W. Schacht ist geöffnet von Morgens 10 bis Nachmittags 5 Uhr. Visitenkartenportraits à Dutzend 2 Taler (Mecklenburg) - Schilling (Mecklenburg).
Visitenkartenportraits à 1/2 Dutzend 1 Taler (Mecklenburg) 8 Schilling (Mecklenburg).
per comptant.


August Groth,
Marienstraße,
empfiehlt dem geehrten Publikum zum bevorstehenden Weihnachtsfeste sein completes
Manufacturwaaren=Lager,
wie: Tuche, Buckskins, Düffels, halbwollene Stoffe, ferner die neuesten Muster Kleiderstoffe, als auch schwarze Stoffe, wie Orleans, Crepe, Paramatta Zanella, Rips, Thibet u. s. w.
Eine Partie Wintermäntel von 4 Thlr., Umschlagtücher von 1 Thlr. per Stück an, Kleiderstoffe von 3 ßl. an per Elle, Fanchons, Seelenwärmer ebenfalls zu den billigsten aber festen Preisen.


Double- und Mäntelstoffe,
sowie schwarz und bunt gestickte und schlichte Manchetten und Kragen in großer Auswahl.
Eine Partie Fanchons in allen Mustern, namentlich sehr schöne für Landleute in lilla und schwarz sollen für 12 Schilling per Stück verkauft werden. Werth 32 Schilling.
Gebr. Schweigmann.


[ => Original lesen: 1867 Nr. 99 Seite 4]

In den letzten vier Monaten sind nachstehende Verluste bei unserm Verein angemeldet:

1) vom Herrn Pastor Giehrke zu Herrnburg ein Pferd 175 Thlr.
2) vom Herrn Lohse in Kleinfeldt eine Kuh 30 Thlr.
3) Vom Herrn Siebenmark in Schlagsdorf eine Kuh 35 Thlr.
4) vom Herrn Oldenburg in Kl. Molzahn eine Kuh 30 Thlr.
5) vom Herrn Rentzow in Grieben eine Kuh 35 Thlr.
6) vom Herrn Bahrs in Ratzeburg eine Kuh 25 Thlr.
7) vom Herrn Boye in Zarnewenz eine Kuh 20 Thlr.
8) vom Herrn Zang vor Ratzeburg ein Pferd 80 Thlr.
9) vom Herrn Parbs in Kl. Molzahn ein Bolle 20 Thlr.
10) vom Herrn Clasen in Campow eine Kuh 30 Thlr.
11) vom Herrn Oldenburg in Kl. Molzahn ein Pferd 150 Thlr.
12) von Madame Boye hieselbst eine Kuh 35 Thlr.
13) vom Herrn Hauschildt in Ziethen eine Kuh 35 Thlr.
14) von demselben eine Kuh 35 Thlr.
15) vom Herrn Hamann in Cronscamp ein Pferd. 75 Thlr.
16) vom Herrn Böttcher in Petersberg ein Pferd 35 Thlr.
17) vom Herrn Haiden in Schlagsdorf ein Pferd 150 Thlr.
Zur Deckung dieser Schäden ist ein Beitrag von 32 Schillingen pro 100 Thaler Versicherungssumme erforderlich, und werden unsere Mitglieder ersucht, solchen Beitrag am Sonnabend den 14. d. M., Morgens 10 Uhr,
im Gastwirth Boye'schen Gasthause hieselbst einzuzahlen.
Schönberg, den 5. December 1867.
Direction der Viehversicherungs=Gesellschaft für das Fürstenthum Ratzeburg.


Hiedurch erlauben wir uns die Anzeige, daß wir von heute an unsere
Weihnachts=Ausstellung
leicht übersichtlich aufgestellt und eröffnet haben.
Namentlich empfehlen: Mäntel und Jacken neuester Façons. Große Damen=Jacken schon von 1 1/4 Thlr. an.
Mäntel, Umschlag= und Cravats=Tücher etc.
In Kleiderstoffen waren wir bemüht, das neueste, schönste und billigste zu bringen und empfehlen besonders 5/4 breite gute Lüster in soliden Mustern zu 5 ßl. per Elle.
Ferner zurückgesetzte Waaren im
Ausverkauf
von 3 ßl. per Elle an. Resten, um damit zu räumen, sehr billig.
Für Herren: Tuche, Buckskin, Düffel, Double=Stoffe, Cachenez etc.
Gebr. Schweigmann.


Der nur allein ächte
weiße Brust-Syrup,
prämiirt von der Jury der Pariser Welt-Ausstellung 1867, aus der einzigen, 1855 gegründeten Fabrik von G. A. W. Mayer in Breslau,
ist stets vorräthig in Original=Flaschen zu den Fabrikpreisen: 24 Schilling (Mecklenburg) und 13 Schilling (Mecklenburg)
beim Buchbinder C. Sievers in Schönberg.


So spricht ein Arzt! Endesgefertigter gibt hiermit der leidenden Menschheit kund, daß er den G. A. W. Mayer'schen weisen Brust=Syrup in sehr vielen Krankheiten der Respirationsorgane, wie veralteten Lungenkatarrhen, Heiserkeit etc. mit dem besten Erfolge angewendet habe.
Komenitz a. d. Linde in Böhmen.
Dr. Novak, Stadtphysikus.


Zur Verfertigung von gestickten Hosenträgern, Turnergürteln, Strumpfbänder und dergleichen mehr, welche ich zu verschiedenen Preisen arbeite, empfiehlt sich Emil Jannicke, Handschuhmacher.


Ein fast neuer
Mineralwasser-Apparat,
der bisher hauptsächlich zur Fabrikation künstlichen Champagners benutzt, soll nebst Anweisung zur Fabrikation desselben, sowie noch vorhandenes Betriebsmaterial, sofort billig verkauft werden. Adresse zu erfragen in der Exped. d. Anz.


Alten Schirmfischbein à Stange 2 und 3 Schilling (Mecklenburg) empfiehlt H. Scheer.


(Hiezu eine Beilage.)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1867 Nr. 99 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 99 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 10. December 1867.


Grosser Ausverkauf
von jetzt an bis Weihnacht über die bei der letzten Inventur zurückgelegten Waaren
bei Ludwig Creutzfeldt.

Damenmäntel von 4 Taler (Mecklenburg) an, Kleiderzeuge von 3 Schilling (Mecklenburg) per Elle an, schwarze Orleans von 6 Schilling (Mecklenburg) an, schwarz und couleurt Thibets, die Elle 16 Schilling (Mecklenburg), weiß Halbleinen, couleurte und weiße Shirting von 3 Schilling (Mecklenburg) an, wollene Frauenjacken 36 Schilling (Mecklenburg), Kinderjacken, Seelenwärmer von 20 Schilling (Mecklenburg) an, Fanchons von 6 Schilling (Mecklenburg) an, Umschlagtücher von 1 Taler (Mecklenburg) an, Piqué und wollene Westen 12 und 16 Schilling (Mecklenburg), schwarz und couleurt Eisengarn Dutz. 4 Schilling (Mecklenburg), auf Rollen Dutz. 10 Schilling (Mecklenburg), Maschinenzwirn die große Rolle 6 Schilling (Mecklenburg), nebst vielen anderen Sachen.

Ludwig Creutzfeldt.     


Unser neu eingerichtetes Lager von

Tuch= und Manufacturwaaren

Mäntel, Paletots, Jaquetts und Jacken halten wir zum bevorstehenden Weihnachtsfeste bestens empfohlen.

Hochachtungsvoll
                          Hennings & Lenschau,
                          Lübeck, Kohlmarkt, Ecke der Sandstraße 270.


Meine soeben geordnete

Weihnachts-Ausstellung,

sehr viele neue, geschmackvolle und billige Artikel enthaltend, sowie eine Auswahl der besten Jugendschriften und Bilderbücher, empfehle ich meinen geehrten Herren Gönnern und Freunden bestens.

J. P. Bade.     


Frischen Gest
häl tstets vorräthig                          
                                                    J. F. Eckmann.


Die

Schlutuper Schmiede

mit Ländereien, Wiesen und Torfmoor ist zu verkaufen oder zu verpachten. Reflectanten werden gebeten sich zu melden bei

Krüger & Comp.                   
in Lübeck, Beckergrube Nr. 198.     


Zum nächsten

Weihnachtsfeste

empfehle meinen verehrten Gönnern eine Auswahl zu Geschenken sich eignende Artikel: Galanteriesachen, Damentaschen, Necessaires, Albums, Papeterien, Schreibmappen, Portemonnaies, Cigarrentaschen, Jugendschriften, Bilderbücher u. s. w. zur geneigten Abnahme.

Buchbinder C. Sievers.     


Zum 1. Club in diesem Winter zu Neschow am Mittwoch den 11. December lade ich meine Freunde hierdurch ergebenst ein. Jeder Hauswirth des Fürstenthums Ratzeburg, der Lust hat, hieran Theil zu nehmen, wird, auch ohne besonders eingeladen zu sein, gerne gesehen.

Arndt in Neschow.     


Backtafel für die Stadt Schönberg
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Schönberg, den 7. Dec. 1867.
Bürgermeister und Rath.


Meteorologische Beobachtungen.
1867
Dec.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
6.
7.
8.
9.
33.88
34.47
37.27
39.72
-4.0
-2.8
-6.8
-8.6
-1.8
0.5
-1.7
-4.4
OSO
N
N
S
0
2
1
0
Neb. bedeckt.
bedeckt.
zieml. heiter.
-

Am 6. und 7. 34 und 32 Kubikz. Wasser aus Schnee auf 1 []'.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pfund11 1/2 - 12 Schilling (Mecklenburg).
Holst. d. Pfund12 1/2 - 13 Schilling (Mecklenburg).
Enten, d. St.24 - 28 Schilling (Mecklenburg).
Hühner, d. St.12 - 16 Schilling (Mecklenburg).
Küken, d. St.6 - 8 Schilling (Mecklenburg).
Tauben, d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg).
Gänse, d. Pfund7 1/2 - 8 Schilling (Mecklenburg).
Wurst d. Pfund10 Schilling (Mecklenburg).
Eier 5 St. für4 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln, d. Faß6 1/2 - 7 Schilling (Mecklenburg).
Hasen, d. St.38 - 40 Schilling (Mecklenburg).
Spickgans28 - 38 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(per Sack in Lüb. Crt.)
Weitzen26 - 27Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Roggen21 1/2 - 22Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Gerste15 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 - 11Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen18 - 20Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen15 - 15Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
W.=Rapsaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wint.=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat21 - 22Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


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