No. 100
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 13. Dezember
1867
siebenunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1867 Nr. 100 Seite 1]

- Am Montag den 9. d. Mts. haben sich die Kammer=Franzosen mit Deutschland beschäftigt. Die deutsche Frage stand mit Erlaubniß des Kaisers auf der Tagesordnung. Da der Kaiser voriges Jahr gesagt hat, der Respect vor einem Lande richte sich nach seinem Heere, so werden die französischen Reden über Deutschland wahrscheinlich etwas respectvoller gelautet haben als über Italien.
- Frankreich wird mit Italien nie ganz einig werden können, so lange es Italiens nationalen Drang nach Rom bekämpft. Der französische Minister Moustier sagte etwas in der Kammer von oben herunter: Italien werde Rom niemals besitzen. In Italien dagegen ist der Instinkt, Rom besitzen zu müssen, so in alle Kreise eingedrungen, daß sogar der Minister Menabrea, der als stark pfäffisch gesinnt gilt, in der Kammer sagte: Rom ist für Italien so nothwendig wie Paris für Frankreich.
- Rouher, Frankreichs leitender Minister, vertheidigte das militärische Einschreiten in Italien also: "Ohne unser Einschreiten wäre die Revolution in Paris und Florenz eingezogen; unsere Truppen bleiben in Rom, bis die Ruhe hergestellt ist. Italien wird Rom niemals besitzen, aber Frankreich wird Italiens Einheit befestigen."
- "Reich wie ein Basler!" sagt man in der Schweiz. Es läuft dabei etwas Uebertreibung unter, wie amtliche Feststellungen erweisen. Beim Einzug der neuen Vermögenssteuer von 1 Proc. vom Tausend ergaben sich 320,000 Fr., also ein Gesammtvermögen von 320 Millionen. Ferner erfuhr man, daß 62 Baseler je eine Million und darüber besitzen, und 162 je zwischen einer halben und einer ganzen Million bei einer Gesammtzahl von 3560 Steuerpflichtigen. Noch bezeichnender für den Baseler Vermögensstand ist aber, daß 356 Hausbesitzer über gar kein Activvermögen verfügen, da ihre Passiva ihren Activis gleichkommen.
- Die Wiener Blätter schildern die des Mordes angeschuldigte Julie Ebergenyi so anschaulich, daß man sie leibhaftig vor sich sieht. "Sie ist mittelgroß, von schlankem Wuchse und vollendet schönen Gesichtszügen, mit dunkeln Augen und schwarzem üppigen Haar, das in leichten Locken ihren blendendweißen Nacken umwallt. Ihre Kleidung ist schwarz und sehr gewählt." - Graf Chorinsky, der zum Protestantismus übertreten wollte, um sich von seiner Frau scheiden und die Ebergenyi heirathen zu können, ist 35-37 Jahre alt, hoch, blond, von sehr einnehmendem Aeußern, im Umgange sehr heiter und gutmüthig. In Geldsachen war er immer sehr leichtsinnig, sein Vater half ihm aber immer wieder heraus. - Viermal mußte er das österreichische Militär quitiren.
- Der Geheime Commissionsrath Nicolaus v. Dreyse, der Erfinder des Zündnadelgewehrs, ist den 9. d. Mts. in Sömmerda gestorben. - Sein Andenken wird unvergeßlich sein.
- Die preußische Regierung beabsichtigt zu Geisenheim im Rheingau eine große pomologische Lehr=, Versuchs= und Musteranstalt zu errichten und schon im nächsten Jahre mit der Ausführung vorzugehen.
- In Grevesmühlen soll in nächster Zeit eine Sparkasse gegründet werden.
- Berlin wird Weltstadt. Das beweist uns auch der neue Etat der Berliner Polizeiverwaltung. Es findet sich zum ersten Male in demselben ein Posten von 4680 Thlrn. ausgeworfen für "Civilkleider und Verkleidungen" der Beamten der Kriminal= und Sittenpolizei, sowie zu dem Zweck, es diesen Beamten möglich zu machen, in "Wirthshäusern, die von der Verbrecherwelt besucht werden zur Wahrung des Incognito's sich ebenso zu verhalten wie alle andern Gäste." In demselben Etat wird die Neuanstellung von 3 Polizeilieutenants, 6 Wachtmeistern und 60 Schutzmännern verlangt, um in der Gegend von dem Hamburger bis zum Prenzlauer Thore und zwischen der Spree und der Landsberger Straße "dem Zusammenfluß von zahlreichen Bauarbeitern und der Rohheit und Sittenlosigkeit der daselbst vorzugsweise verkehrenden unteren Volksklassen gegenüber durch entschiedenes von hinlänglichen Kräften unterstütztes Auftreten die Ordnung und Sicherheit aufrecht erhalten zu können."
- Kaiserin Eugenie wird von den Parisern die Spanierin genannt. Es ist dies kein Schmeichelname, es steckt bei den Franzosen immer ein geheimer und gefährlicher Groll dahinter, wenn sie ihre Fürstinnen nach ihrer fremden Abstammung benamsen. Die Kaiserin kann diesen Namen als eine Verwarnung ansehen. Alle Welt wirft ihr vor, daß sie eine wahre Sucht habe, eine politische Rolle zu spielen, und selbst die Anhänger des Kaisers klagen, daß sie einen verderblichen Einfluß auf den Kaiser übe, und nichts weniger sei als sein guter Stern.
- Graf Münster erzählt in einem kürzlich eschienenen Buche: Ein deutscher Mechaniker arbeitete in einer Fabrik in Pera. Er wollte zurück und trat die Reise über Nischney=Nowgorod zu Fuß an. Unglücklicherweise begegnete ihm ein Transport von Gefangenen, welche nach Sibirien gingen. Dem Unteroffizier, der den Zug führte, war ein Gefangener, - eine Nummer fehlte ihm, entsprungen; er nahm daher ruhig den vorbeigehenden Mechaniker gefangen, rasirte ihm die Haare, gab ihm die fehlende Nummer und führte ihn nach Sibirien. Der arme Mann wurde nun so 9 Monate lang weiter geführt, bis ihm zufälliger= und glücklicherweise ein deutscher Arzt, der auf einer Reise in Sibirien war, begegnete, dem er die Leidensgeschichte mittheilte. Der Arzt schrieb an den betreffenden Gesandten, dieser wendete sich an die obersten Behörden, und es geschah Alles, um den Mann wiederzufinden. Es dauere sehr lange, wohl anderthalb Jahre, bis der Mann aufgefunden, nach St. Petersburg gebracht und dort reichlich entschädigt wurde.
- Ein Gürtlermeister in Berlin hatte am Sonnabend etwas tief in das Glas geguckt und trennte sich erst spät von seinen Freunden, um in etwas seliger Stimmung den Heimweg anzutreten.

[ => Original lesen: 1867 Nr. 100 Seite 2]

Das genossene Bier begann unterwegs derart zu wirken, daß der erwähnte Gürtlermeister sich veranlaßt fand, in der Anklamerstraße den Bürgersteig zu verlassen, um in dem dunkeln Raum einer Baustelle seine Nothdurft zu verrichten. Hier mag ihn wohl der Schlaf übermannt haben, denn am nächsten Morgen fand man ihn auf einem Steinhaufen sitzend und - erfroren. Die Leiche wurde von einem Bekannten, der sich zufälligerweise unter den herbeieilenden Neugierigen befand, rekognoscirt.
- Die Städte Berlin und Paris wetteifern im Schuldenmachen, Paris ist aber der Goliath. Eine neue Anleihe von 280 Mill. Fr. erhebt die städtische Schuldenlast auf die stattliche Höhe von 894 Millionen, auf jeden Pariser Kopf kommen 1000 Fr. Berlin macht eine neue Anleihe von 3 Mill., und erhebt einen Zuschlag zur Einkommensteuer von 33 1/3 %.
- Die bayerischen Trauerspiele spielen im Wirthshause. Beim Tanz in Brückeuan gings hoch her, als plötzlich einem Tänzer sein Mädchen aus den Armen glitt und todt zu Boden fiel. EinLehrer bat, den Todtentanz einzustellen und rief dadurch eine furchtbare Rauferei hervor; ein zweiter Lehrer, der seine Partei annahm, feuerte angegriffen einen blinden Schreckschuß ab. Da fielen die Wüthenden über ihn her, schlugen ihn nieder und richteten ihn so zu, daß er sterben wird.


Anzeigen.

Vorladung.

Antragsmäßig soll über das dem Zieglermeister Fritz Beck zu Schönberg gehörige, allhier in der Schlauentrifft belegene Wohnhaus c. p. ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Freitag den 10. Januar 1868, Morgens 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheile hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 28. October 1867.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L.S.) A. Dufft.


Vermischte Anzeigen.

Sterbefall.
Den nach kurzem Krankenlager heute Morgen erfolgten Tod seiner lieben Frau, Rosalie geb. Avé=Lallemant, zeigt tief betrübt an
J. L. Hahn, Amtsverwalter,
für sich, seine 4 Kinder, Schwieger=Sohn und 2 Enkelinnen.
Schönberg, den 11. December 1867.


Club im Hause des Herrn Aug. Spehr in Schönberg am Donnerstag den 19. December.
Mittagessen um 3 Uhr.


Da mir Gelegenheit geboten ist, zum bevorstehenden Antoni=Termin Gelder sowohl hier im Lande als auswärts sicher unterzubringen, so erbitte ich desfallsige fernere Anmeldungen.
Schönberg, den 5. December 1867.
Kindler, Advocat.


Die Schlutuper Schmiede
mit Ländereien, Wiesen und Torfmoor ist zu verkaufen oder zu verpachten. Reflectanten werden gebeten sich zu melden bei Krüger & Comp. in Lübeck, Beckergrube Nr. 198.


Rechnungs-Formulare
in allen Größen sind zu haben in der Buchdruckerei von L. Bicker.
Bis Neujahr eingehende Bestellungen darauf werden, auf Wunsch, mit dem Namen des betr. Bestellers versehen.


Aerztliche Empfehlungen für Hoff's Malzpräparate.
"St. Petersburg, 18. Novemb. 1866.
Das Hoff'sche Malzextract=Gesundheitsbier hat einen überaus erfreulichen Erfolg bei meinen Kranken gehabt, nicht minder die Chocoladen=Präparate (Malz=Gesundheits=Chocolade und Chocoladenpulver), deren Wirkung eine auffallend schnelle und erfreuliche war etc.
Dr. Siminowsky Oberarzt."

"Chodziesen, R.=B. Bromberg, 9. Febr.
Indem ich Ew. W. die ganz ergebene Mittheilung mache, daß das mir übersandte Malzextract=Gesundheitsbier seine wohlthätige Wirkung auch hier geübt hat, bitte ich mir gefäll. eine zweite Sendung, und zwar diesmal eine von 25 Flaschen, zukommen lassen zu wollen etc.
Dr. Tobias Santer."

"Berlin, 15. Aug. Ew. Wohlgeboren ersuche ich zur Fortsetzung meiner Kur um eine weitere Sendung Ihres ganz vorzüglichen Malzextract=Gesundheitsbiers.
Freifrau v. Witzingerode, Kothnerstr, 14."

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Niederlage bei Wilh. Heincke in Schönberg.


Zum kommenden Antoni=Termin sind bei mir bedeutende Capitalien angemeldet, und habe ich daher gegen hypothekarische Sicherheit, am liebsten in hiesigen Landstellen
23,850 Thaler
in kleineren und größeren Posten abzugeben. Hierauf Reflektirende können persönlich mit mir weitere Rücksprache nehmen.
Schönberg den 22. November 1867.
J. P. Bade.


Double- und Mäntelstoffe,
sowie schwarz und bunt gestickte und schlichte Manchetten und Kragen in großer Auswahl.
Eine Partie Fanchons in allen Mustern, namentlich sehr schöne für Landleute in lilla und schwarz sollen für 12 Schilling per Stück verkauft werden. Werth 32 Schilling.
Gebr. Schweigmann.


[ => Original lesen: 1867 Nr. 100 Seite 3]

Dem Wunsche vieler S. T. Namen Schönbergs und Umgegend gleichwie in anderen mecklenburgischen Blättern auch in diesem stets den Empfang neuer oder besonders preiswürdiger Artikel zu inseriren, entspreche hierdurch mit Vergnügen in der Hoffnung, durch nachstehend specifizirten Prospectus wohl zu recht bedeutenden Ordres Veranlassung zu geben.

Berendsohn, 43. Hamburg, 43, großer Neumarkt.
Weihnachtsgeschenke
empfiehlt unter der bequemen Condition, daß alle im December gekauften selbst abgeschnittenen Artikel, die nachträglich nicht gefallen == bis zum 8. Januar 1868 == ohne Zugabe getauscht werden können; außerdem wird wie alljährlich jeder Ordre von mir einigermaßen erheblichem Betrage gratis ein entsprechendes Cadeau beigefügt.

[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

[ => Original lesen: 1867 Nr. 100 Seite 4]

[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Frankirte Aufträge werden prompt gegen Cassa oder Postvorschuß ausgeführt; nicht convenirende Artikel bis zum 8. Januar 1868 getauscht.

Herm. Berendson, Hamburg.


Für Unterleibs=Bruchleidende.
Zeugnisse (Briefauszüge) an Gottlieb Sturzenegger in Herisau Kanton Appenzell, Schweiz.

Euer Wohlgeboren
ersuche ich hiermit ergebenst, mir für Patienten wiederhot 7 Töpfchen Ihrer höchst vorzüglichen Bruchsalbe zu senden, und zwar von der schwächern Sorte 2 Töpfe, von der stärkern 5 Töpfe. Die bis jetzt von Ihnen erhaltenen Portionen haben den nie geahnten günstigen Erfolg gehabt, und ist mithin durch Sie der leidenden Menschheit ein Mittel geworden, welchem nicht nur allen Theorien spottet, sondern auch die bruchkranken Mitmenschen Ihnen mit nicht zu beschreibenden Worten dankend segnend verpflichtet sind. Steudnitz=Siegendorf, Kreis Haynau, Preußisch=Schlesien, den 31. Juli 1867.              Dr. Kraudt.

Ich erlaube mir hiemit um ein Töpfchen Ihrer ausgezeichneten Bruchsalbe zu bitten, da ich bereits Wunder deren Wirksamkeit beobachtet habe und daher dieselbe wärmstens als einzige Hülfe ohne der mindesten Belästigung der leidenden Menschheit gewissenhaft anempfehle. Diese meine medizinische Anerkennung wollen Sie nach Belieben veröffentlichen.
Pawlowitz bei Prerau, Mähren, Oesterreich,
           den 20. August 1867.                    Med. Dr. Franz Prziwanek.

Diese vorzügliche, durchaus total unschädliche Bruchsalbe heilt in weitaus den meisten Fällen diejenigen Brüche, die ohne Operation zu heilen nur möglich sind, ohne jede Entzündung noch Unannehmlichkeit vollkommen. Dafür liegen tausende der besten und unzweifelhaftesten Zeugnisse aus allen und jeden Ständen vor. Bruchschmerzen werden besonders bald gestillt. Einfach Morgens und Abends davon einzureiben. Preis per Topf nebst ausführlicher Gebrauchsanweisung und Zeugnissen: 1 Thaler 20 Sgr. Preuß. Cour. gegen Postvorschuß beim Erfinder.
                 Gottlieb Sturzenegger in Herisau, Schweiz.

Gegen einen Kostenzuschlag von 8 Silbergroschen kann diese Bruchsalbe jederzeit auch ächt und frisch bezogen werden durch Hrn. A. Günther zur Löwenapotheke, Jerusalemer Straße Nr. 26 in Berlin.


Grosser Ausverkauf
von jetzt an bis Weihnacht über die bei der letzten Inventur zurückgelegten Waaren
bei Ludwig Creutzfeldt.
Damenmäntel von 4 Taler (Mecklenburg) an, Kleiderzeuge von 3 Schilling (Mecklenburg) per Elle an, schwarze Orleans von 6 Schilling (Mecklenburg) an, schwarz und couleurt Thibets, die Elle 16 Schilling (Mecklenburg), weiß Halbleinen, couleurte und weiße Shirting von 3 Schilling (Mecklenburg) an, wollene Frauenjacken 36 Schilling (Mecklenburg), Kinderjacken, Seelenwärmer von 20 Schilling (Mecklenburg) an, Fanchos von 6 Schilling (Mecklenburg) an, Umschlagtücher von 1 Taler (Mecklenburg) an, Piqué und wollene Westen 12 und 16 Schilling (Mecklenburg), schwarz und couleurt Eisengarn Dutz. 4 Schilling (Mecklenburg), auf Rollen Dutz. 10 Schilling (Mecklenburg), Maschinenzwirn die große Rolle 6 Schilling (Mecklenburg), nebst vielen anderen Sachen.
Ludwig Creutzfeldt.


Weihnachts-Ausstellung.
Zum bevorstehenden Weihnachtsfeste habe ich in meinem Locale eine große Auswahl verschiedener zu Weihnachtsgeschenken sich eignender Artikel übersichtlich aufgestellt.
Ich erlaube mir, diese Ausstellung dem geehrten Publikum zu einem Besuche bestens zu empfehlen.
Schönberg, den 12. December 1867.
Aug. Spehr.


Meine soeben geordnete
Weihnachts-Ausstellung,
sehr viele neue, geschmackvolle und billige Artikel enthaltend, sowie eine Auswahl der besten Jugendschriften und Bilderbücher, empfehle ich meinen geehrten Herren Gönnern und Freunden bestens.
J. P. Bade.


Uhren.
Zu Weihnachtsgeschenken passend, empfehle ich eine gute Auswahl von goldenen und silbernen Anker= und Cylinderuhren, ferner alle Sorten Stubenuhren, goldähnliche Talmi= und andere Uhrketten zu den verschiedensten und billigsten Preisen.
H. Meyer, Uhrmacher.


Gußeiserne Kanonenöfen mit Kocheinrichtung,
Gußeiserne Grabkreuze mit polirter Platte bei
C. Schwedt.


(Hiezu eine Beilage.)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1867 Nr. 100 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 100 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 13. December 1867.


August Groth,
Marienstraße,
empfiehlt dem geehrten Publikum zum bevorstehenden Weihnachtsfeste sein completes
Manufacturwaaren=Lager,
wie: Tuche, Buckskins, Düffels, halbwollene Stoffe, ferner die neuesten Muster Kleiderstoffe, als auch schwarze Stoffe, wie Orleans, Crepe, Paramatta Zanella, Rips, Thibet u. s. w.
Eine Partie Wintermäntel von 4 Thlr., Umschlagtücher von 1 Thlr. per Stück an, Kleiderstoffe von 3 ßl. an per Elle, Fanchons, Seelenwärmer ebenfalls zu den billigsten aber festen Preisen.


Unser neu eingerichtetes Lager von
Tuch= und Manufacturwaaren Mäntel, Paletots, Jaquetts und Jacken halten wir zum bevorstehenden Weihnachtsfeste bestens empfohlen.
Hochachtungsvoll Hennings & Lenschau, Lübeck, Kohlmarkt, Ecke der Sandstraße 270.


Zum bevorstehenden Weihnachtsfeste empfehle ich mich einem geehrten Publikum Schönbergs und der Umgegend mit braunen und weisen Kuchen, Pfeffernüssen, verschiedenen Sorten Zuckerpuppen und Tannenbaum=Confekt. Auch habe ich gestoßenes Brod, das Pfund 5 Schilling (Mecklenburg), vorräthig, welches sich besonders zum Wurstmachen eignet.
Hochachtungsvoll ergebenst
Heinrich Wolgast, Bäckermeister.

Rothschild's
größte
Pelzwaaren-Fabrik,
bekannt als reell und am billigsten.
Iltis=Muff und =Kragen von Thlr. 8 an,
Bisam=Muffen von Thlr. 3 und 4 an,
Boa (ächt Bisam) von Thlr. 2 1/2 und 3 an,
Bisam=Manschetten 1 und 2 Thlr.,
schwarze und braune Muffen und Kragen von Thlr. 2 an, Bisam Cardinal von Thlr. 4 an,
Damen=Kappen mit Pelzbesatz im Etui von Thlr. 3 an.
Aufträge prompt, unter Postvorschuß.
Nur 2 Spitalerstr. 2 Hamburg, im niedrig eingehenden Laden.


Zu verkaufen:
4 bis 6 Tausend Pfund gutes Kuhheu
C. Schwedt.


Den geehrten Einwohnern Schönbergs und der Umgegend empfehle ich mich mit frischen, warmen Berliner Pfannkuchen, welche jeden Sonntag Morgen 8 Uhr und Mittwoch Nachmittag 2 Uhr bei mir zu haben sind, sowie auch mit feinem Theebrod, welches ich gerne auf Bestellung in die Wohnungen liefere. Auch halte ich stets gestoßenes Brod vorräthig, ebenso Honigkuchen, Pfeffernüsse, Puppen, sowie ich mein übriges Brod der geneigten Beachtung empfehle.
Schönberg, den 12. December 1867.
Ergebenst H. Vielhaack, Bäcker.


Zum nächsten
Weihnachtsfeste
empfehle meinen verehrten Gönnern eine Auswahl zu Geschenken sich eignende Artikel: Galanteriesachen, Damentaschen, Necessaires, Albums, Papeterien, Schreibmappen, Portemonnaies, Cigarrentaschen, Jugendschriften, Bilderbücher u. s. w. zur geneigten Abnahme.
Buchbinder C. Sievers.


Als zu Weihnachtsgeschenken passend empfehle ich die so beliebten
Pfeifenköpfe
aus plastisch poröser Kohle
(Fabrik von Louis Glocke in Cassel)
sowie kurze complete Pfeifen mit ächten, halbächten und gebrannten Meerschaumköpfen zu äußerst billigen Preisen.
J. F. Eckmann.


Den Bewohnern Schönbergs und Umgegend empfehle ich mich mit einer Auswahl Herren=, Damen= und Kinder=Morgenschuhen.
Schönberg.
A. Lenschow, Schuhmachermeister.
Hinterstraße.


[ => Original lesen: 1867 Nr. 100 Seite 6]

Hiedurch erlauben wir uns die Anzeige, daß wir von heute an unsere
Weihnachts=Ausstellung
leicht übersichtlich aufgestellt und eröffnet haben.
Namentlich empfehlen: Mäntel und Jacken neuester Façons. Große Damen=Jacken schon von 1 1/4 Thlr. an.
Mäntel, Umschlag= und Cravats=Tücher etc.
In Kleiderstoffen waren wir bemüht, das neueste, schönste und billigste zu bringen und empfehlen besonders 5/4 breite gute Lüster in soliden Mustern zu 5 ßl. per Elle.
Ferner zurückgesetzte Waaren im
Ausverkauf
von 3 ßl. per Elle an. Resten, um damit zu räumen, sehr billig.
Für Herren: Tuche, Buckskin, Düffel, Double=Stoffe, Cachenez etc.
Gebr. Schweigmann.


Zur Verfertigung von gestickten Hosenträgern, Turnergürteln, Strumpfbänder und dergleichen mehr, welche ich zu verschiedenen Preisen arbeite, empfiehlt sich Emil Jannicke, Handschuhmacher.


Zahnschmerz Die heftigsten Zahnschmerzen
beseitigen augenblicklich unfehlbar die berühmten
Tooth-Ache Drops.
Verkauf in Originalgläsern à 12 Schilling (Mecklenburg) in Schönberg bei J. P. Bade.
Aehnliche Anzeigen beruhen auf Anmaßung und Fälschung.


Apotheker Schauffert's Haarbalsam
ein untrüglichem Haarwuchsmittel, nach dessen zwei= bis dreiwöchentlichem Gebrauche das Haar nicht mehr ausfällt und der neue Wachsthum der Haare selbst an kahlen Stellen unbedingt erfolgt, à Flasche 15 Sgr., bei J. F. Eckmann.


Allen geehrten Geschäftsleuten der Stadt zeige hiemit ergebenst an, daß ich mich beim bevorstehenden Jahresschluß zum Ausschreiben der Rechnungen und Abschluß der Geschäftsbücher sowohl in als außer dem Hause unter Zusicherung billigster Bedienung bestens empfohlen halte.
Schönberg, im December 1867.
Wilh. Abels.


Unterzeichnete erlaubt sich hierdurch ergebenst anzuzeigen, daß sie vom 1. Januar 1868 ab einen Unterrichtscurs in weiblichen Handarbeiten, als Nähen, Stricken, Häkeln, Sticken etc. beginnen wird, und ersuche daher die geehrten Eltern, welche mir ihre Töchter anvertrauen wollen, sich bei mir zu melden.
Schönberg, im December 1867.
Helene Abels.


Ein fast neuer
Mineralwasser-Apparat,
der bisher hauptsächlich zur Fabrikation künstlichen Champagners benutzt, soll nebst Anweisung zur Fabrikation desselben, sowie noch vorhandenes Betriebsmaterial, sofort billig verkauft werden. Adresse zu erfragen in der Exped. d. Anz.


In meinem Hause vor der Marienstraße habe ich mit dem heutigen Tage ein Cigarrengeschäft eröffnet, was ich einem geehrten Publikum hiermit gehorsamst anzeige, indem ich um gütigen Zuspruch bitte.
Schönberg, den 2. Dezember 1867.
J. Behnke.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Geboren: 29. Nov. Dem Maurermst. J. Schleuß hieselbst ein Sohn. - 6. Dec. Dem Viehverschneider Callies vor Schönberg eine Tochter.

Gestorben: 6. Dec. Anna Catharina Henriette Schulze zu Bechelsdorf, Arbeitsm.=Tochter von Horst, 23 Jahr 6 M. alt. - 9. Nov. Joachim Friedrich Eckmann zur Lockwischer Mühle 8 J. 5 M. alt. - 11. Dec. J. F. D. Rosalie Hahn, geb. Avé=Lallemant, Amtsverwalters Frau hieselbst. - 12. Nov. Asm. Pet. Heinrich Lenschow, Schornsteinfegermeister vor Schönberg, 42 J. 2 M. alt.

Proclamirt: 29. Nov. Hans Heinrich Schröder aus Volkenshagen, Arbeitsmann vor Schönberg, und Wittwe Maria Sophia Elisabeth Harms, geb. Zarnow, vor Schönberg. - 3. Dec. Joachim Heinrich Olpörp aus Resdorf, Arbeitsmann zu Sabow, und Maria Luise Bade zu Schaddingsdorf. - 6. Dec. Johann Heinrich Lübsdörp, genannt Godknecht, hiesiger Bürger und Schustermeister, und Maria Sophia Dorothea Kock hieselbst. - Hans Heinrich Karl Kähler, verwittw. Arbeitsmann zu Torriesdorf, und Catharina Dorothea Dierck daselbst. - Peter Heinrich Asmus Bockhold, geb. zu Carlow, Arbeitsmann zu B.=Resdorf, und Anna Catharina Retelsdorf zu Resdorf.

Sonntag, den 15, December.
Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Nachmittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Amts=Woche: Pastor Fischer.


Meteorologische Beobachtungen.
1867
Dec.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
10.
11.
12.
33.30
31.54
32.80
-8.1
1.2
1.7
2.1
3.7
3.3
W
NW
NW
1
1
1
trübe.
völlig heiter.
zieml. heiter.

Am 10. 12 Kubikz. Wasser aus Schnee auf 1 []'.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pfund11 1/2 - 12 Schilling (Mecklenburg).
Holst. d. Pfund12 1/2 - 13 Schilling (Mecklenburg).
Enten, d. St.24 - 28 Schilling (Mecklenburg).
Hühner, d. St.12 - 16 Schilling (Mecklenburg).
Küken, d. St.6 - 8 Schilling (Mecklenburg).
Tauben, d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg).
Gänse, d. Pfund7 1/2 - 8 Schilling (Mecklenburg).
Wurst d. Pfund10 Schilling (Mecklenburg).
Eier 5 St. für4 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln, d. Faß6 1/2 - 7 Schilling (Mecklenburg).
Hasen, d. St.38 - 40 Schilling (Mecklenburg).
Spickgans28 - 38 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(per Sack in Lüb. Crt.)
Weitzen26 - 27Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Roggen22 - 22Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Gerste15 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 - 11Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Erbsen17 - 20Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen15 - 15Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
W.=Rapsaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wint.=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat21 - 22Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


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