No. 95
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 26. November
1867
siebenunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1867 Nr. 95 Seite 1]

- Der König von Preußen ist am 21. Nov. von Schwerin wieder nach Berlin zurückgekehrt.
- Nach dem Etat pro 1868 belaufen sich gegenwärtig die Staatsschulden Preußens, incl. die der neuen Landestheile, auf 406,658,000 Thaler. Dazu kommen noch 15,842,000 Thlr. unverzinslicher Schulden (Kassenanweisungen). Zur Verzinsung obiger Summe sind 16,454,000 Thlr. nöthig.
- Aus dem officiellen Berichte des "Moniteur" über die Schlacht von Montana geht Folgendes hervor: Die 3 Kompagnien des ersten Regiments hatten wie auf dem Schießplatze eine bestimmte Anzahl von Patronen, die sie in einem "feu à volonté" verschießen mußten. Statt auf Scheibenbretter schossen sie auf die in dichten Schaaren fliehenden Garibaldianer. Es fehlte nur noch die Chassepot=Kommission, um die Treffer zu notiren und Denen, die am schnellsten und besten geschossen, Preise zuzuerkennen. Beachtenswerth ist auch eine andere Stelle des Berichtes, aus der sich ergibt, daß das Bataillon des ersten Regiments zwei der famosen kleinen Infanterie=Kanonen (Kugelspritzen) in Anwendung gebracht hat. Zwei andere Geschütze, heißt es, waren diesem Bataillone zur Verfügung gestellt, mit denen es ein "wohlgenährtes" Feuer eröffnete. Endlich werden die Verheerungen wohlgefällig hervorgehoben, welche diese Geschütze angerichtet, sowie die Feuersbrunst, die sie verursacht haben.
- Der Sultan ist jetzt wirklich ein kranker Mann; er liegt gefährlich darnieder.
- Die Zahl der im vorjährigen Kriege verschollenen Preußen beträgt über 1000.
- Der Bäckermeister Sauer in Würzburg ist wegen grober Fahrlässigkeit in der Aufbewahrung von Arsenik und des Verkaufs vergifteten Brodes für schuldig erkannt und zu 6 Monaten Gefängniß, einer Geldstrafe von 150 Gulden und zur Tragung sämmtlicher Kosten verurtheilt worden.
- Der Krieg der nordamerikanischen Union gegen die Indianerstämme wird durch einen Vertrag beendet, wodurch dieselben gegen eine jährliche Entschädigung von 30,000 Dollars und eine bestimmte Lieferung von Kleidern sich verpflichten, dem Baue der Eisenbahn nach dem stillen Ocean künftig kein Hinderniß mehr in den Weg zu legen.
- Briefe aus Tunis von Mitte November berichten, daß daselbst große Noth herrsche. Es heißt, daß daselbst täglich ungefähr sieben Menschen dem Hungertode erliegen.
- Die Hamburger werden künftig nur mit den Preußen zusammen Buße thun; ihr eigener Buß= und Bettag ist aufgehoben.
- Juarez hat jetzt die Leiche des Kaiser Maximilians dem österreichischen Admiral Tegethoff ausgeliefert, der am 12. Nov. mit dem Körper abgereist ist. Prinz Salm und die übrigen fremden Gefangenen sind ebenfalls freigelassen.
- Vom neuen Jahr an müssen alle Apothekerbüchsen in Warschau die polnischen Aufschriften löschen und russische anschreiben.
- Die Frankfurter haben 50,000 fl. zum Wiederaufbau ihres Domes gesammelt.
- In der Festung Graudenz mußte das Lehrerseminar geschlossen werden, weil sämmtliche Seminaristen (70) von der egyptischen Augenkrankheit befallen sind.
- Der in Gaunersdorf wohnende Schweinehändler Joseph M. hatte am 5. November Abends 22 Schweine dem Fleischer Karl Aller nach Korneburg gebracht und hierfür eine Summe von 1000 fl. erhalten, mit welcher er sich auf den Weg nach Wolkersdorf machte, um dort einen der Stellwagen nach Gaunersdorf zu benutzen. Er war ungefähr eine Stunde weit gegangen, als er in einem Gehölze plötzlich von rückwärts angefallen wurde, und eine Stimme sein Geld verlangte. M. wehrte sich aus allen Kräften und suchte den Räuber von sich abzuschütteln. Als dieser bemerkte, daß er seinem Gegner nicht gewachsen sei, zog er ein bereitgehaltenes Messer hervor und brachte dem Schweinehändler einen Stich in den Rücken bei. In diesem Augenblick kehrten die beiden Hunde des M. zurück, der sie auf den Räuber hetzte, aber auch schon in Folge der erhaltenen Wunde besinnungslos zu Boden sank. Als er nach einiger Zeit wieder zu sich kam, sah er unweit von sich eine unförmliche Masse von Fleisch und Blut, von seinen beiden Hunden bewacht, liegen, er kroch hin und sah nun, daß es der Räuber war, den die Hunde zu Boden geworfen und im vollen Sinne des Wortes zu Tode gebissen hatten. Durch Vorübergehende wurde der Verwundete aufgefunden und nach Korneburg gebracht.
- Am 12. d. fingen Flensburger Fischer bei Kollund einen Ungeheuern Aal, der 6 Fuß lang, 9 Zoll dick und 50 Pfund schwer war. Das Seeungeheuer wurde in einen Kasten gepackt und nach Hamburg geschickt.
- Ein armer Telegraphenbeamter in Bodenbach, Namens Zöhrer, wurde dieser Tage von der englischen Bank benachrichtigt, daß ein mit ihm verwandter Großgrundbesitzer in Brasilien gestorben sei und ihm testamentarisch eine Summe von 1,870,000 Dollars in Silber hinterlassen hatte. Zugleich machte dem glücklichen Erben die Dresdener Escomptebank das Anerbieten, sie sei bereit, gegen eine entsprechende Provision die ererbte Summe möglichst bald auszuzahlen. Allein Herr Zöhren ließ sich von der Dresdener Bank vorläufig nur 3000 Dollars vorstrecken, entsagte dem Staatsdienste und ist bereits auf der Reise nach London begriffen, die immense Erbschaft selbst zu erheben.
- In dem Gebirgsdorfe Perneck unweit Pesth brach bei einer Hochzeit Feuer aus, das bei dem herrschenden Ostwinde bald das ganze Dorf in Asche legte, da die enggebaueten Häuser keinen Zutritt und wenig Hülfeleistung gestatteten. 92 Häuser und 52 meist volle Scheunen brannten bis auf den Grund nieder. Von den Haus= und Wirthschaftsgebäuden konnte nur sehr wenig gerettet werden. Auch 700 Klafter im Depot liegendes Buchenholz wurden ein

[ => Original lesen: 1867 Nr. 95 Seite 2]

Raub der Flammen. Das Gräßlichste aber ist daß 17 Menschen verbrannten und 5 schwer Verwundete in Todesgefahr schweben. Außerdem verbrannte viel Vieh in den Stallungen. Das Elend der schwer heimgesuchten Dorfbewohner soll grenzenlos sein.
- In Berlin ist ein junger Schwindler, der Privatlehrer Hoffmann, wegen Urkundenfälschung, Betrug etc. zu 2 1/2 Jahren Zuchthaus verurtheilt worden. Er war vor Jahren aus der Secunda des Breslauer Gymnasiums abgegangen, gab sich für einen Theologen aus und verwaltete auf Grund gefälschter Zeugnisse fast ein ganzes Jahr die Pfarrei Oderin bei Buchholz, und zwar zur vollen Zufriedenheit der Gemeinde. Mit der Tochter der Predigerwittwe hatte er sich verlobt.
- Mittel gegen die Rinderpest. Im Journal d'Agriculture pratique theilt Herr Moll, eine angesehene landwirthschaftliche Autorität Frankreichs, mit, daß er ein Schreiben von einem sehr bedeutenden Gutsbesitzer Südrußlands erhalten habe, in welchem unter Anderm Folgendes gesagt sei: "Ich beeile mich, sie davon in Kenntniß zu setzen, daß unter allen den Mitteln, welche ich bei meinen Heerden zur Verhütung der Rinderpest versucht habe, dasjenige der Anwendung von See= an Stelle von gewöhnlichem Trinkwasser sich allein vollständig bewährt hat. Alle Thiere, welchen ich Seewasser geben ließ, blieben von der Seuche verschont, trotzdem daß ich sie fortwährend absichtlich in Berührung mit kranken Thieren bringen ließ." Die Glaubwürdigkeit dieser Mittheilung wird dadurch bestärkt, daß, wie Herr Moll sagt, der Schreiber dieses Briefes Besitzer von 80,000 Merinoschafen, 2000 bis 3000 Stück Hornvieh, 500 bis 600 Pferden ist, und daß seine Güter in der Krim, der Heimath der Rinderpest, gelegen sind. Bei der Pariser Ausstellung wurde ihm eine der beiden an Rußland für Wolle ertheilten Goldmedaillen zuerkannt.


Rouge et noir.
[Erzählung]
(Schluß.)

[ => Original lesen: 1867 Nr. 95 Seite 3]

Rouge et noir.
[Erzählung]
[Schluß.]


Anzeigen.

Vorladung.

Antragsmäßig soll über das dem Arbeitsmann Johann Tretow hieselbst gehörige, allhier in der Schlauentrifft belegene Wohnhaus c. p. ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Dienstag den 18. Februar 1868 Morgens 11 Uhr peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Schönberg, den 16. November 1867.
Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L.S.) A. Dufft.


Auf Antrag Dris. W. Brehmer für die vormaligen Aeltesten des Knochenhaueramtes Johann Christian Heinrich Ratze, Johann Claus Conrad Groth und Daniel Heinrich Christian Kaben wird hiedurch

1) zur öffentlichen Kunde gebracht, daß das bisherige Amt der Knochenhauer in Lübeck auf Grund des Gesetzes vom 29. September 1866 in seiner Generalversammlung vom 28. Juni 1867 seine Auflösung und Theilung seines Vermögens beschlossen hat, und werden
2) etwaige Mitglieder des Amtes der Knochenhauer in Lübeck, deren Namen sich in der im Actuariate dieses Gerichtes zur Einsicht aufliegenden Anlage 3 der Akten nicht verzeichnet finden, sowie die Gläubiger des Amtes, mit Ausnahme der auf dem Grundbesitze des Amtes in öffentlichen Hypothekenbüchern protocollirten, aufgefordert und schuldig erkannt, ihre etwaigen Ansprüche und Forderungen binnen doppelter sächsischer Frist vom Erlaß dieses Proclams angerechnet, mithin spätestens am 19. Dezember d. Js. bei dem Stadt= und Landgerichte ordnungsmäßig - Auswärtige durch einen gehörig legitimirten hiesigen Bevollmächtigten - schriftlich anzumelden und zu rechtfertigen, unter dem Rechtsnachtheile, daß nach Ablauf dieser Frist die nicht Angemeldeten mit ihren Ansprüchen und Forderungen gänzlich ausgeschlossen, das Amt der Knochenhauer vorbehältlich der Zustimmung des Senates völlig aufgelöst und dessen Vermögen unter die angegebenen Mitglieder vertheilt werden soll, dieselben auch von aller ferneren Verbindlichkeit und Verantwortlichkeit befreit sein sollen;
3) alle diejenigen, welche an die im angeblichen Eigenthum des Knochenhaueramtes befindlichen, auf dem Küterhofe rechts von der Passage gelegenen, seit unvordenklicher Zeit vom Amte der Knochenhauer in Lübeck besessenen und benutzten beiden Höfe, genannt: Der Frei=Koven und der Trift=Koven, bessere oder gleiche Anrechte, als das bisherige Amt der Knochenhauer in Lübeck oder dingliche Forderungen an jenen Höfen zu haben vermeinen, aufgefordert und schuldig erkannt, ihre deßfallsigen Ansprüche binnen doppelter sächsischer Frist vom Erlaß dieses Proclams angerechnet, mithin spätestens am 19. Dezember d. Js., bei dem Stadt= und Landgerichte ordnungsmäßig - Auswärtige durch einen gehörig legitimirten Bevollmächtigten - anzumelden und zu rechtfertigen, unter dem Rechtsnachtheil, daß sie widrigenfalls mit ihren Ansprüchen ausgeschlossen werden sollen und die betreffenden Höfe dem bisherigen Amte der Knochenhauer, und zwar eventuell mit den angemeldeten Forderungen, im Obern=Stadtbuch zugeschrieben werden sollen.
Lübeck, den 20. September 1867.
Das Stadt= und Landgericht. Zur Beglaubigung W. Gädeke Dr. Actuar.


[ => Original lesen: 1867 Nr. 95 Seite 4]

Am Montag den 2. k. Mts., Vormittags 10 Uhr soll im hiesigen Kruge in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung öffentlich meistbietend verkauft werden:

1 schwarzbunte Kuh,
1 dreijährige Starke,
1 Zweijährige Starke,
1 jährig Kalb,
1 Stuhlwagen ohne Federn,
2 Hintersielen.
Carlow, den 25. November 1867.
Struck.


Auction in Lübeck
über Planken und Bretter
am Dienstag den 28. November, Vormittags präcise 9 1/2 Uhr am neuen Hafen auf dem Holzlagerplatze Nr. 3 B. für auswärtige Rechnung:
1664 Zwölfer 9 Stück Planken und Bretter, 3, 1 1/2, 1 1/4 und 1 Zoll dick, 5 1/2 bis 11 Zoll breit, in Längen von 6 bis 22 Fuß, durch den beeidigten Makler
Joh. N. Stolterfoht Gottl. Sohn.


Grosser Ausverkauf
von jetzt an bis Weihnacht über die bei der letzten Inventur zurückgelegten Waaren
bei Ludwig Creutzfeldt.
Damenmäntel von 4 Taler (Mecklenburg) an, Kleiderzeuge von 3 Schilling (Mecklenburg) per Elle an, schwarze Orleans von 6 Schilling (Mecklenburg) an, schwarz und couleurt Thibets, die Elle 16 Schilling (Mecklenburg), weiß Halbleinen, couleurte und weiße Shirting von 3 Schilling (Mecklenburg) an, wollene Frauenjacken 36 Schilling (Mecklenburg), Kinderjacken, Seelenwärmer von 20 Schilling (Mecklenburg) an, Fanchos von 6 Schilling (Mecklenburg) an, Umschlagtücher von 1 Taler (Mecklenburg) an, Piqué und wollene Westen 12 und 16 Schilling (Mecklenburg), schwarz und couleurt Eisengarn Dutz. 4 Schilling (Mecklenburg), auf Rollen Dutz. 10 Schilling (Mecklenburg), Maschinenzwirn die große Rolle 6 Schilling (Mecklenburg), nebst vielen anderen Sachen.
Ludwig Creutzfeldt.


Die modernsten Winter= Mäntel und =Jacken in sehr bedeutender Auswahl!
Lübeck, Klingberg 927.
U. Beermann & Comp.


Physikats=Zeugniß.
Der Alpenkräuter=Liqueur "Hämorrhoiden-Tod" des Dr. J. Fritz ist aus vegetabilischen, aromatisch bittern Stoffen mit reinstem Cognac bereitet und wirkt magenstärkend, schleimlösend und gelinde eröffnend. Er entfaltet seine wohltätige Wirkung insbesondere gegen das unter dem Collectivnamen "Hämorrhoiden" bekannte Leiden und die daraus hervorgehenden Beschwerden der gestörten Verdauung, Magen= und Darmverschleimung, trägen Leibesöffnung, hypochondrischen Gemüthsverstimmung etc. etc. Auf Grund eigener Beobachtung kann ich diesen Liqueur allen denjenigen Personen, welche an den genannten Beschwerden leiden, empfehlen.
Lauenberg i. Pomm. Dr. Schultzen, Königl. Sanitätsrath und Kreis=Phys.
Niederlage in Schönberg á Flasche 10 Sgr. bei Carl Bade.


10 Thaler Belohnung.
In der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch d. W. ist mir aus meinem Kornspeicher ein Sack mit 4 Scheffeln Roggen gestohlen worden. Wer mir den Dieb so nachweist, daß ich ihn dem Gerichte zur Bestrafung anzeigen kann, erhält eine Belohnung von 10 Thalern.
Hauswirth Oldenburg in Zarnevenz.


Den geehrten Hausfrauen empfehle ich meine Mett= od. Fleischhackmaschine sowie Wurstmaschine zum Ausleihen. Ich berechne für erstere 8 Schilling (Mecklenburg), für letztere 4 Schilling (Mecklenburg) per Tag.
Klempnermeister Lenschow.

Rothschild's
größte
Pelzwaaren-Fabrik,
bekannt als reell und am billigsten.
Iltis=Muff und =Kragen von Thlr. 8 an,
Bisam=Muffen von Thlr. 3 und 4 an,
Boa (ächt Bisam) von Thlr. 2 1/2 und 3 an,
Bisam=Manschetten 1 und 2 Thlr.,
schwarze und braune Muffen und Kragen von Thlr. 2 an, Bisam Cardinal von Thlr. 4 an,
Damen=Kappen mit Pelzbesatz im Etui von Thlr. 3 an.
Aufträge prompt, unter Postvorschuß.
Nur 2 Spitalerstr. 2 Hamburg, im niedrig eingehenden Laden.


(Hiezu eine Beilage.)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1867 Nr. 95 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 95 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 26. November 1867.


Für Unterleibs-Bruchleidende.
Zeugnisse (Briefauszüge) an Gottlieb Sturzenegger in Herisau, Kanton Appenzell, Schweiz.

Mit Freuden ergreife ich die Feder und schreibe Ihnen, daß Sie mich, Gott sei Dank, durch Ihre Salbe von meinem 16jährigen Bruchleiden vollständig kurirt haben. Ich danke Ihnen tausendmal dafür. Gott und der Himmel wird Ihnen den Segen geben, denn Sie haben ihn verdient.
Könnte ich es allen Menschen sagen, die das Uebel haben, daß sie die gute Salbe des Herrn Sturzenegger brauchen sollten, - ich würde es thun.
Konstanz am Bodensee, 29. Juni 1867.                      F. H.

Ich erlaube mir hiemit um ein Töpfchen Ihrer ausgezeichneten Bruchsalbe zu bitten, da ich bereits Wunder deren Wirksamkeit beobachtet habe und daher dieselbe wärmstens als einzige Hülfe ohne der mindesten Belästigung der leidenden Menschheit gewissenhaft anempfehle. Diese meine medizinische Anerkennung wollen Sie nach Belieben veröffentlichen.
Pawlowitz bei Prerau, Mähren, Oesterreich, den 20. August 1867.       Med. Dr. Franz Prziwanek.

Diese vorzügliche durchaus total unschädliche Bruchsalbe heilt in weitaus den meisten Fällen diejenigen Brüche, die ohne Operation zu heilen nur möglich sind, ohne jede Entzündung noch Unannehmlichkeit vollkommen. Dafür liegen tausende der besten und unzweifelhaftesten Zeugnisse aus allen und jeden Ständen vor. Bruchschmerzen werden besonders bald gestillt. Einfach Morgens und Abends davon einzureiben. Preis per Topf nebst ausführlicher Gebrauchsanweisung und Zeugnissen: 1 Thaler 20 Sgr. Preuß. Cour. gegen Postvorschuß beim Erfinder.
                   Gottlieb Sturzenegger in Herisau, Schweiz.

Gegen einen Kostenzuschlag von 8 Silbergroschen kann diese Bruchsalbe jederzeit auch ächt und frisch bezogen werden durch Hrn. A. Günther zur Löwenapotheke, Jerusalemer Straße Nr. 26 in Berlin.


Sehr schönen groben Bruch=Reis à Pfd. 2 1/2 Schilling (Mecklenburg), eine große Partie schönschmeckenden Santos=Caffee à Pfd. 8 Schilling (Mecklenburg), Laguayra=Caffee à Pfd. 10 Schilling (Mecklenburg), Java=Caffee à Pfd. 12 Schilling (Mecklenburg) empfiehlt als besonders preiswerth
Schönberg, den 18. Nov. 1867.
Aug. Spehr.


Zur 1. Klasse der 73. Königl. Sächs. Lotterie, Ziehung am 9. Dezember d. J. empfehle ich nachstehende getheilte Loose, als

26,206 - 7 - 8 - 9 - 10.
52,741 - 43 - 44 - 46 - 47 - 49 - 50 und 55,768
zur gefälligen Abnahme zum Planpreise.
Joh. John, Lübeck, Aegidienstraße Nr. 696.
Größter Gewinn:
== 150,000 Thlr. ==


Auf dem Wege von Selmsdorf nach Schönberg ist am Sonnabend den 2. Novbr. Abends ein Paar vorgeschuhte Mannsstiefeln verloren worden. Der Finder wird dringend gebeten, dasselbe gegen eine Belohnung zurückzugeben beim Schuhmacher Drevs in Selmsdorf.


Arco Es hat sich bei mir vor kurzer Zeit ein großer schwarzer Jagdhund angefunden. Der Eigenthümer mag ihn so bald wie möglich gegen Erstattung der Kosten von mir abholen.
Hauswirth H. J. Burmeister in Schlag=Sülsdorf.


Obstbäume jeglicher Art, schönste Sorten und in allen Formen.
Alleebäume: Linden, italienische Pappeln, Kastanien und Eschen, hochst.
Zu Hecken: holl. Weißdorn, Ligustrum, Ribes, Spiraea, Kastanien.
Fruchtsträucher: engl. Stachelbeeren, Kirsch=Johannisbeeren, Himbeeren, Quitten etc.
Ziersträucher der schönsten Sorten.
Ratzeburg, den 21. November 1867.
C. Gründel, Pflanzen= und Samenhandlung.


Spielwerke

mit 4 bis 48 Stücken, worunter Prachtwerke mit Glockenspiel, Trommel und Glockenspiel mit Himmelsstimmen, mit Mandolinen, mit Expression u. s. w.

Spieldosen

mit 2 bis 12 Stücken, ferner Necessaires, Cigarrenständer, Schweizerhäuschen, Photographie=Albums, Schreibzeuge, Cigarrenetuis, Tabaks= und Zündholzdosen, tanzende Puppen, Arbeitstischchen, alles mit Musik, ferner Stühle, spielend, wenn man sich drauf setzt, empfiehlt
J. H. Heller in Bern. Franco.
Diese Werke, mit ihren lieblichen Tönen jedes Gemüth erheiternd, sollten in keinem Salon und an keinem Krankenbette fehlen; - großes Lager von fertigen Stücken. Reparaturen werden besorgt. Selbstspielende, elektrische Klaviere zu Frcs. 10,000.


Der Arbeitsmann Hans Niehus in Schönberg und seine Ehefrau, Maria geb. Lüß, feiern am 6. December ihre goldene Hochzeit.
H.


Meteorologische Beobachtungen.
1867
Nov.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
22.
23.
24.
25.
35.15
40.22
42.78
39.73
-2.0
-2.0
-2.4
-0.8
5.3
2.6
0.2
4.4
NNW
N
SW
W
2
2
1
1
wolkig.
zieml. heiter.
wolkig.
-

Am 24. 11 Cubikz. Regen auf 1 []'.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pfund14 - 14 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Holst. d. Pfund14 - 15 Schilling (Mecklenburg).
Enten, d. St.24 - 28 Schilling (Mecklenburg).
Hühner, d. St.12 - 16 Schilling (Mecklenburg).
Küken, d. St.6 - 8 Schilling (Mecklenburg).
Tauben, d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg).
Gänse, d. Pfund7 1/2 - 8 Schilling (Mecklenburg).
Wurst d. Pfund10 Schilling (Mecklenburg).
Eier 5 St. für4 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln, d. Faß6 1/2 - 7 Schilling (Mecklenburg).
Hasen, d. St.38 - 40 Schilling (Mecklenburg).
Spickgans28 - 32 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(per Sack in Lüb. Crt.)
Weitzen27 - 28Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Roggen21 - 21Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Gerste15 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 - 11Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Erbsen18 - 20Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen15 - 15Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
W.=Rapsaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wint.=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat21 - 22Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


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