No. 96
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 29. November
1867
siebenunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1867 Nr. 96 Seite 1]

Am letzen Sonnabend sind auf der Feldmark der Dorfschaft Lüdersdorf folgende Effecten gefunden:

eine Reisetasche, ein halbleinen Hemde ein braunes Buckskinbeinkleid, eine do. alte Mütze, ein Paar Halbstiefel, zwei kleine Wichsbürsten, eine leere Branntweinflasche, Theile einer Tabakspfeife, eine ovale Blechmarke, gezeichnet Courier F. F. F.
Diejenigen, welche über den Eigenthümer dieser Sachen Auskunft zu geben wissen, werden ersucht, der unterzeichneten Behörde baldige Nachricht zukommen zu lassen.
Schönberg, den 27. November 1867.

Großherzoglich=Mecklenburgische Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.


- Was im Innern von Rußland vorgeht, liegt für das Ausland wie hinter einer Wolke. Aus dieser Wolke heraus dringen Gerüchte umfassender und ziemlich eiliger Rüstungen. Das russische Volk sagt, Rußland stehe vor einem großen Krieg gegen die Türkei etc. Der kranke Mann in Constantinopel steht aber unter Protection von Oesterreich, England, Frankreich etc.
- Papst Pius hat an die Kaiserin Eugenie einen eigenhändigen Brief gerichtet, worin er der frommen und schönen Frau für die wichtigen Dienste dankt, die sie der Mutter Kirche geleistet habe, ihr seinen apostolischen Segen spendet und ewiges Seelenheil zusichert. ER weiß nicht, ob er sich freuen oder ärgern soll; denn es fiel ihm das Bild des Kladderadatsch ein, in welchem Kaiserin Eugenie zur Staatsrathssitzung in Hosen und Kanonenstiefeln, er selber im Weiberrock schreitet.
- Sämmtliche Verwaltungsbeamte des norddeutschen Bundes sollen uniformirt werden. Was wird das für eine Pracht werden: steife, bordirte Kragen, lange weiße Schoßweste, Rohrstock mit goldenem Knopf u. s. w.
- Geschickte Aerzte, welche Garibaldi's Feldzug beiwohnten, berichten über die Wirkung der Chassepot=Gewehre: Die große Menge von Geschossen, welche diese Feuerwaffen in wenigen Minuten über ein Schlachtfeld ausstreuen, vermag viele Soldaten kampfunfähig zu machen; wegen der außerordentlichen Kleinheit der Geschosse aber sind die dadurch verursachten Wunden selten tödtlich. Die Chassepotkugel zerschmettert nur selten einen Knochen, zieht sich vielmehr in den meisten Fällen um denselben herum, wie das an vielen Verwundeten von Mentana beobachtet worden ist.
- Man merkts in Paris sehr, daß die Kaiserin Eugenie die Hosen trägt. Hicroy war einer der ältesten und treuesten Diener des Kaisers und seit manchem Jahr Chef der persönlichen Sicherheitspolizei des Kaisers. In seinem Bericht über die letzten Unruhen läßt der alte Herr einfließen, die Leute hätten gerufen: "Nieder mit der Ausländerin!" Die Kaiserin war wüthend und verbot dem alten Herrn sofort, je wieder vor ihr Antlitz zu kommen. Der Kaiser mußte ihn entlassen. Es war eine Dummheit, lieber Alter, kaum darf ich noch so sagen! Er gab ihm einen einträglichen Posten in der entferntesten Provinz.
- Die Stadt Paris verkaufte 1823 ihre jährliche Schmutz=Ernte für 75,000 Francs; 1831 zahlten die Unternehmer 140,000 Fr. und 1855 500000 Fr. Jetzt ist der Preis auf 550,000 Fr. gestiegen. Nachdem dieser Schmutz einige Zeit in Fäulnißgruben gehalten worden ist, wird er als Dünger für 3-5 Fr. der Kubikmeter verkauft und trägt eine Summe von 3 Millionen Franken ein.
- In dem Kloster Paradies bei Meseritz hat man bei der Durchbrechung einer Mauer einen Kasten aufgefunden, darin sich Münzen aus dem 15. und 16. Jahrhundert befanden. Sie tragen österreich., sächsisches und polnisches Gepräge. Der Werth beläuft sich auf 1200 Thaler.
- An der festen Rheinbrücke bei Köln wird jetzt die Reiterstatue des Königs Wilhelm von Preußen aufgestellt. Sie war bei der Weltausstellung in Paris ausgestellt.
- In Stadler (Bayern) sind vier Kühe, die von einem kranken Hunde gebissen worden, nach 4 Wochen wuthkrank geworden.
- In Tübingen wurde ein betrunkener Student im Raufhandel mit dem Kneipwirth so verwundet, daß er andern Tages starb.
- Der "Bosphorus", einer der großen Transportdampfer der abyssinischen Expedition (1999 Tonnen) ist am Cap der guten Hoffnung gescheitert. Die Mannschaft rettete sich in Booten.
- Der Vicekönig von Aegypten hat eine neue Anleihe von 2,080,000 Pfd. Sterl. zu 9 Proc. abgeschlossen. Der Cours ist 90.
- Angesichts der neugegründeten Speiseanstalt in Zürich tritt im "Republikaner" ein Kenner mit dem guten Ratschlage an die Köchinnen auf, das Rindfleisch nicht in Wasser zu legen, das allmählig zum Kochen kommt und eine Menge Nahrungsstoff durch Abschäumen verliert, sondern erst das Wasser ins Kochen zu bringen und sodann das Fleisch einzulegen, wodurch sich dessen Poren schließen, die volle Nahrungskraft darinnen bleibt und das Abschäumen gar nicht nöthig ist. Der Mann hat sehr Recht und wird von dem berühmten Chemiker Liebig unterstützt, allein es ist schwer, in dieser Richtung etwas Neues in das conservative Gebiet der Küche einzuführen, selbst wenn die Presse von der Hochwacht ihrer Aufgabe herabsteigt in dieses Reich, dem am Ende doch Alles zugewandt ist.
                         (Stb. Z.)

[ => Original lesen: 1867 Nr. 96 Seite 2]

- In Philadelphia vergifteten zwei alte Schwestern, Rachel und Mary Jones, die 4jährige Annie Richards durch Strychnin, das sie dem Kinde in einem Pfirsich über den Zaun zuwarfen. Grund: Das Kind hatte sie verrunzelte Jungfrauen genannt.
- Ein Hamburger Jüngling meldete sich zum Examen für den einjährigen Freiwilligendienst. Der Examinator fragte ihn nach dem Namen der südamerikanischen Republiken. Keine Antwort. - "Wo kommt denn der Guano her?!" fragte der Examinator, um dem Jüngling auf die Sprünge zu helfen. - "Von Mutzenbecher und Co.!" antwortete der Einjährige rasch.
- Für den Regierungsdirektor v. Buchner in Würzburg war es ein Glück, daß sein Diener noch dümmer war, als sein Schlosser. Der Schlosser öffnete den Schreibtisch des Herrn v. B., obgleich ihn nur der Diener dazu aufforderte und Niemand als der Diener sich sehen ließ, und der Diener leerte das Geldfach des Schreibtisches aus und steckte das Geld, etwa 120 fl. ein. Er hatte aber nicht daran gedacht, die Fenster des Zimmers zu verhängen und so geschah es, daß die Nachbarn im gegenüber liegenden Haus Augenzeugen wurden und Anzeige machten. Der Schlosser erhielt einen Riffel, der Diener 5 Jahre Zuchthaus.


Anzeigen.

Vorladung.

Antragsmäßig soll über das dem Zieglermeister Fritz Beck zu Schönberg gehörige, allhier in der Schlauentrifft belegene Wohnhaus c. p. ein Hypothekenbuch niedergelegt werden , und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Freitag den 10. Januar 1868, Morgens 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheile hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 28. October 1867.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L.S.) A. Dufft.


Antragsmäßig soll über das dem Postmeister Alexander Christian Friedrich Saß zu Schönberg gehörige, allhier in der Marienstraße sub Nr. 37 belegene Wohnhaus c. p. nebst dem unmittelbar daneben befindlichen Bauplatze Nr. 10 ein gemeinschaftliches Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesen Grundstücken zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Freitag den 21. Februar 1868, Morgens 10 Uhr peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an den proclamirten Grundstücken sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer derselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 21. November 1867.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L.S.) A. Dufft.


Am Montag den 2. k. Mts., Vormittags 10 Uhr soll im hiesigen Kruge in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung öffentlich meistbietend verkauft werden:

1 schwarzbunte Kuh,
1 dreijährige Starke,
1 Zweijährige Starke,
1 jährig Kalb,
1 Stuhlwagen ohne Federn,
2 Hintersielen.
Carlow, den 25. November 1867.
Struck.


Die bisher nicht bezahlten Beiträge zur Armensteuer sind innerhalb acht Tagen an die resp. Armenvorsteher zu berichtigen, da nach Ablauf dieser Frist die Listen zur executiven Einforderung abgegeben werden müssen.
Schönberg den 21. November 1867.
Die Armenbehörde.


Zum kommenden Antoni=Termin sind bei mir bedeutende Capitalien angemeldet, und habe ich daher gegen hypothekarische Sicherheit, am liebsten in hiesigen Landstellen
23,850 Thaler
in kleineren und größeren Posten abzugeben. Hierauf Reflektirende können persönlich mit mir weitere Rücksprache nehmen.
Schönberg den 22. November 1867.
J. P. Bade.


Club im Hause des Herrn Aug. Spehr in Schönberg am Mittwoch, den 4. December.
Mittag Essen 3 Uhr.


Wohl zu beachten!
Der Dr. med. Hoffmann'sche Kräuter=Brust=Syrup, welchen ich bei Hrn. R. Franke hier kaufte, hat mir, da ich schon seit längerer Zeit an Husten und Brustschmerzen litt, nach sehr kurzem Gebrauch solche Dienste geleistet, daß ich denselben allen an diesen Uebeln Leidenden nur empfehlen kann.
Lockwitz b. Dresden, d. 11. Jan. 1867. Carl Wehner, Kunstgärtner, Schloß Lockwitz.
In Schönberg ist dieser Kräuter=Syrup in Flaschen zu 1 Thlr., 24 und 12 Schill. stets echt zu bekommen bei
Herrn A. Wigger.


Von heute ab steht meine Häckerlingmaschine mit Göpelwerk dem Publikum zur Benutzung überwiesen. Dieselbe ist in meinem Zimmerschuppen entsprechend bequem eingerichtet. Für solche Interessenten, die eigenes Gespann (2 leichte Pferde) selbst stellen und denen ich den Einleger der Halme stelle, ist der Preis pro Stunde 12 Schilling (Mecklenburg), bei Nutzung von ganzen Tagen 10 Schilling (Mecklenburg) per Stunde. Denjenigen, die nicht Pferde halten, lasse ich das Stroh aus dem Hause holen und den Häcksel davon zurückbringen und berechne dafür so billig als thunlich.
C. Egert, Zimmermeister.


Schiller's sämmtliche Werke, Duodez=Ausgabe in 12 Bänden, zu 1 Taler (Mecklenburg),
Schiller's sämmtliche Gedichte für nur 4 Schilling (Mecklenburg) sind, wie überhaupt alle im Buchhandel erscheinenden neuen billigen Classiker=Ausgaben, sonstige Werke, Zeitschriften etc. stets zu den billigsten Preisen zu haben bei
J. P. Bade.


[ => Original lesen: 1867 Nr. 96 Seite 3]

Eine neue Auswahl von angefangenen u. musterfertigen Stickereien, Weißstickereien, sowie sehr hübsche Galanterie=Sachen in Marmor, Holz, Leder, etc. als Wandtaschen, Handtuch=, Garderoben=, Zahnbürsten=, Cigarren= und Flaconhalter, Feuerzeuge, Cigarrenetuis, Cigarrenkasten u. =Teller, Portemonnaies, Brieftaschen, visites, Aschbecher etc. mit und ohne Stickerei=Einrichtung empfehle zu billigen Preisen.
Carl Bade.


Rothschild's
größte
Pelzwaaren-Fabrik,
bekannt als reell und am billigsten.
Iltis=Muff und =Kragen von Thlr. 8 an,
Bisam=Muffen von Thlr. 3 und 4 an,
Boa (ächt Bisam) von Thlr. 2 1/2 und 3 an,
Bisam=Manschetten 1 und 2 Thlr.,
schwarze und braune Muffen und Kragen von Thlr. 2 an, Bisam Cardinal von Thlr. 4 an,
Damen=Kappen mit Pelzbesatz im Etui von Thlr. 3 an.
Aufträge prompt, unter Postvorschuß.
Nur 2 Spitalerstr. 2 Hamburg, im niedrig eingehenden Laden.


!! Grosse Geldverloosung !!
der von der Regierung genehmigten Klassen=Lotterie, enthaltend Hauptgewinne von Thlr. 100,000, 80,000, 70,000, 60,000, 40,000, 20,000, 10,000 etc. Hiezu empfehle Originalloose zu der am 12. Dec. beginnenden Ziehung 1. Klasse 1/8 = 15 Sgr. 1/4 = 1 Thlr., 1/2 = 2 Thlr., 1/1 = 4 Thlr. unter Zusicherung reeller und verschwiegener Bedienung.
N. Reiss, Lotterie=Einnehmer in Braunschweig.


10 Thaler Belohnung.
In der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch d. W. ist mir aus meinem Kornspeicher ein Sack mit 4 Scheffeln Roggen gestohlen worden. Wer mir den Dieb so nachweist, daß ich ihn dem Gerichte zur Bestrafung anzeigen kann, erhält eine Belohnung von 10 Thalern.
Hauswirth Oldenburg in Zarnevenz.


Neue geschmackvolle Galanterie=Waaren und Lampenschirme in den neuesten geschmackvollsten Mustern und verschiedenen Farben erhielt Soeben und empfiehlt zu billigen Preisen J. P. Bade.


Die Malzfabrikate des Hoflieferanten Johann Hoff in Berlin
(Filiale Hamburg, Schauenburgerstraße 36) bedürfen, nachdem Tausende von Aerzten sie verordnen, Hunderttausende des Publikums sie, gemäß der Dankesäußerungen, mit vorzüglichstem Erfolge für ihren Körper anwenden und alle Welt sie nur von der rühmlichsten Seite kennt, keiner weiteren Empfehlung. So lange jedoch Versuche zur Täuschung des Publikums gemacht werden, ist es Pflicht, auf die Wahrheit zu verweisen.
Wir bringen deßhalb noch folgende neueste ärztliche Ergebnisse:

"Stolp, 11. September 1867. Meine Ihnen früher mitgetheilten Erfahrungen über die Wirkung Ihrer ausgezeichneten Malzpräparate kann ich jetzt nach mehrjährigem Beobachten noch sicherer bestätigen. 1) Das Malzextract=Gesundheitsbier hat sich in den meisten Fällen von langwierigen Brust= und Unterleibskrankheiten sowie von allgemeiner Körper und Nervenschwäche sehr stärkend bewiesen. 2) Die Malz=Gesundheitschocolade hat ebenfalls bei Schwäche der Ernährung und Nervenschwäche, besonders bei Frauen, große Hülfe geleistet. 3) Das Malz=Chocoladenpulver hat sich bis dato noch immer bei entkräfteten Kindern sehr wohlthuend und stärkend gezeigt. 4) Die Malzbonbons haben sich als Heilmittel bei Brust= und Halskrankheiten, bei Erwachsenen sowohl als bei Kindern, stets sehr bewährt.
Dr. Weinschenck, königl. Oberarzt."

Kopenhagen, 3. April. Gestern holte mein Bedienter von Ihnen 6 Flaschen Hoffschen Malzextract. - Da ich dieses schöne Getränk gegen meine Leiden bereits längere Zeit mit Erfolg gebrauche und ferner von Ihnen beziehen werde, ersuche ich Sie, für die Folge eine Nota über das Gelieferte mitzugeben etc.
C. Leuning (Justizminister)."

"Kjerteminde, 2. December. Ewr. Wohlgeboren ersuche, mir aufs Neue 12 Flaschen des Hoflieferanten Johann Hoff'schen Malzextractes zu senden. Die letzte Sendung, welche etc., gewann verdienten Beifall.
H. v. Levetzan, Kammerjunker."

Niederlage in Schönberg bei Wilh. Heincke.


Grosser Ausverkauf
von jetzt an bis Weihnacht über die bei der letzten Inventur zurückgelegten Waaren
bei Ludwig Creutzfeldt.
Damenmäntel von 4 Taler (Mecklenburg) an, Kleiderzeuge von 3 Schilling (Mecklenburg) per Elle an, schwarze Orleans von 6 Schilling (Mecklenburg) an, schwarz und couleurt Thibets, die Elle 16 Schilling (Mecklenburg), weiß Halbleinen, couleurte und weiße Shirting von 3 Schilling (Mecklenburg) an, wollene Frauenjacken 36 Schilling (Mecklenburg), Kinderjacken, Seelenwärmer von 20 Schilling (Mecklenburg) an, Fanchos von 6 Schilling (Mecklenburg) an, Umschlagtücher von 1 Taler (Mecklenburg) an, Piqué und wollene Westen 12 und 16 Schilling (Mecklenburg), schwarz und couleurt Eisengarn Dutz. 4 Schilling (Mecklenburg), auf Rollen Dutz. 10 Schilling (Mecklenburg), Maschinenzwirn die große Rolle 6 Schilling (Mecklenburg), nebst vielen anderen Sachen.
Ludwig Creutzfeldt.


[ => Original lesen: 1867 Nr. 96 Seite 4]

August Groth,
Marienstraße,
empfiehlt dem geehrten Publikum zum bevorstehenden Weihnachtsfeste sein completes
Manufacturwaaren=Lager,
wie: Tuche, Buckskins, Düffels, halbwollene Stoffe, ferner die neuesten Muster Kleiderstoffe, als auch schwarze Stoffe, wie Orleans, Crepe, Paramatta Zanella, Rips, Thibet u. s. w.
Eine Partie Wintermäntel von 4 Thlr., Umschlagtücher von 1 Thlr. per Stück an, Kleiderstoffe von 3 ßl. an per Elle, Fanchons, Seelenwärmer ebenfalls zu den billigsten aber festen Preisen.


Den hochgeehrten Herrschaften in Schönberg und der Umgegend erlaube ich mir anzuzeigen, daß ich am Sonntag den 1. December d. J. in meinem in der Siemzer=Straße allhier - nahe bei der Kirche belegenen - neu erbauten Wohnhause nicht allein eine Bäckerei, sondern auch eine Conditorei eröffnen werde, welche beide Geschäfte ich in der Fremde gründlich betrieben und erlernt habe.
Allen hohen Herrschaften empfehle ich mich daher zur täglichen Abnahme von grob und fein Brod, feinem Backwerk und allen Conditorei=Waaren auf das Freundlichste, sowie an den Tagen: Dienstag, Donnerstag und Sonnabend zum Backen von Hausbackenbrod, und verspreche die pünktlichste und reellste Bedienung allen Denen, die mich mit Aufträgen zu beehren die Güte haben werden.
Schönberg, den 26. November 1867.
Heinrich Freitag, Bäcker und Conditor.


Von dem wegen seiner vortrefflichen heilkräftigen Eigenschaften und als Hausmittel unentbehrlich gewordenen allein ächt von Herrn G. A. W. Mayer in Breslau erzeugten
weißen Brust=Syrup
von der Jury der Pariser Welt=Ausstellung
1867
prämiirt
hält stets frisch auf Lager und empfiehlt solchen Buchbinder C. Sievers in Schönberg.


Herrn G. A. W. Mayer in Breslau.
- Durch das Machwerk des dort neu etablirten Brustsyrup=Fabrikanten ist das Geschäft mit Ihrem Fabrikate für längere Zeit ganz unterbrochen gewesen, da er den hiesigen Platz und Umgegend ganz damit überschwemmte und das Publikum wegen des bedeutend billigeren Kostenpreises für den ersten Moment sich damit täuschen ließ, jetzt aber bereits schon wieder einsehen lernt, daß nur der von Ihnen fabrizirte der allein ächte und wirksame ist. In Folge dessen belebt sich das Geschäft wieder in erfreulicher Weise, und ersuche Sie, mir umgehend und ohne allen Verzug per Bahn - - (Bestellung) - -
M.=Schönberg, 3. April 1867.
E. J. Wanke.


Am Stiftungsfeste des Sonnabendvereins ist im Gasthause des Herrn Fick ein Paletot verwechselt worden. In dem vermißten Rock steckte eine Cigarrentasche, ein paar Handschuhe und ein Taschentuch. Man bittet den Rock in der Expedition d. Bl. abliefern und den andern dort dafür in Empfang nehmen zu wollen.


Sehr schönen groben Bruch=Reis à Pfd. 2 1/2 Schilling (Mecklenburg), eine große Partie schönschmeckenden Santos=Caffee à Pfd. 8 Schilling (Mecklenburg), Laguayra=Caffee à Pfd. 10 Schilling (Mecklenburg), Java=Caffee à Pfd. 12 Schilling (Mecklenburg) empfiehlt als besonders preiswerth
Schönberg, den 18. Nov. 1867.
Aug. Spehr.


Obstbäume jeglicher Art, schönste Sorten und in allen Formen.
Alleebäume: Linden, italienische Pappeln, Kastanien und Eschen, hochst.
Zu Hecken: holl. Weißdorn, Ligustrum, Ribes, Spiraea, Kastanien.
Fruchtsträucher: engl. Stachelbeeren, Kirsch=Johannisbeeren, Himbeeren, Quitten etc.
Ziersträucher der schönsten Sorten.
Ratzeburg, den 21. November 1867.
C. Gründel, Pflanzen= und Samenhandlung.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Geboren: D. 25. eine unehel. Tochter vor Schönberg. D. 26. dem Hausw. Heinrich Lenschow zu Sabow ein Sohn. - D. 28. dem Tischlermeister Flügge vor Schönberg e. Tocht.

Gestorben: D. 28. Elisaheth Moll vor Schönberg, 7 Monate alt.

Copulirt: D. 22. Heinrich Hundt, verw. Arbeitsm. zu Petersberg, und Anna Catharina Kalkhorst zu Bechelsdorf. - Johann Joachim Holst, Büdner zu B

echelsdorf, und Catharina Maria Oldenburg daselbst. - D. 22. Carl Joachim Andreas Stockfisch, hiesiger Bürger und Schlachtermeister, und Johanna Dorothea Oldenburg hieselbst.

Sonntag den 1. December Vormittags.

Predigt: Pastor Fischer.
Einführung des Maurermeister Joh. Schleuß jun. in das Amt eines Kirchenjuraten: Pastor Kämpffer.
Nachmittagskirche fällt aus.
Amtswoche: Pastor Fischer.

Erratum: In den kirchlichen Nachrichten in Nr. 94 d. Bl. muß es unter "Geboren" heißen: dem Schachtmeister Lehmann, nicht dem Schlachtermeister Lehmann.


Meteorologische Beobachtungen.
1867
Nov.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
26.
27.
28.
36.75
35.90
37.68
2.6
0.8
-0.5
4.8
4.4
3.7
SW
WNW
SW
2
1
1
(Neb.) trübe.
zieml. heiter.
bedeckt.

Am 28. 34 Cubikz. Regen auf 1 []'.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pfund14 - 14 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Holst. d. Pfund14 - 15 Schilling (Mecklenburg).
Enten, d. St.24 - 28 Schilling (Mecklenburg).
Hühner, d. St.12 - 16 Schilling (Mecklenburg).
Küken, d. St.6 - 8 Schilling (Mecklenburg).
Tauben, d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg).
Gänse, d. Pfund7 1/2 - 8 Schilling (Mecklenburg).
Wurst d. Pfund10 Schilling (Mecklenburg).
Eier 5 St. für4 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln, d. Faß6 1/2 - 7 Schilling (Mecklenburg).
Hasen, d. St.38 - 40 Schilling (Mecklenburg).
Spickgans28 - 32 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(per Sack in Lüb. Crt.)
Weitzen27 - 27Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Roggen21 1/2 - 21Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Gerste15 1/2 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 - 11Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen18 - 20Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen15 - 15Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
W.=Rapsaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wint.=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat21 - 21Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


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