No. 94
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 22. November
1867
siebenunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1867 Nr. 94 Seite 1]

- Der Mecklenburger Landtag ist am 19. d. in herkömmlicher Weise in Sternberg eröffnet. Als besonders wichtig erscheint der Punkt in den schwerinschen Vorlagen, in welchem der Landesherr die Anzeige macht, daß er gesonnen sei, im nächsten Jahre eine Vererbpachtung der sämmtlichen Bauerstellen im Domanio vor sich gehen zu lassen.
- Der 18. Nov. war für die Stadt Schwerin durch den Besuch des Königs von Preußen am Schweriner Hofe zu einem Festtage geworden. Die Häuser waren mit preußischen, mecklenb. und Bundes=Flaggen geschmückt und durch die Straßen wogte vor Ankunft des Eisenbahnzuges die Menge der Einwohner dem Bahnhofe zu. Der König traf gegen 4 Uhr mittelst Extrazug am Bahnhofe ein, wo er von S. K. H. dem Großherzoge und den Mitgliedern des Großherzoglichen Hauses empfangen wurde. Auf dem Perron des Bahnhofes hatte sich das gesammte Offiziercorps aufgestellt. Der König wurde beim Heraustreten aus dem Bahnhofsgebäude von dem überaus zahlreich versammelten Publikum durch lebhafte Zurufe begrüßt. Ohne Aufenthalt ging die Fahrt zum Schloß. Um 7 Uhr erschienen die Allerhöchsten Herrschaften Alle mit reichem Gefolge, in der großen fürstlichen Loge des festlich erleuchteten Hoftheaters. Das gesammte Publikum hatte sich erhoben, ein Tusch ging den Worten des Senators Bade voran, die ein dreimaliges lebhaftes Hoch dem Könige Wilhelm "dem hohen Gast, dem nahen Verwandten und Freund unseres fürstlichen Hauses, dem glorreichen Sieger und Haupt des nordd. Bundes, des ganzen deutschen Vaterlandes Hoffnung und Zuversicht," ausbrachten. Nachdem sich die hohen Herrschaften in erster Reihe gesetzt hatten, begann der Festmarsch, dem dann die Theater=Vorstellung folgte.
- Wie die Berliner "Post" wissen will, steht die mecklenburgische Regierung bereits wegen Ausführung der Eisenbahn von Lübecks nach Kleinen in Unterhandlungen, die vermuthen lassen, daß die Regierung den Bau aus Staatsmitteln zu unternehmen beabsichtigt.
- Für beide Großherzogthümer Mecklenburg ist der Grenzzoll für mehrere Waaren erhöht worden, nämlich von 25 ßl. auf 2 Thlr für den Centner Caffee, Thee und die außereuropäischen Gewürze; von 25 ßl. auf 1 Thlr. für den Centner Südfrüchte, Cacao, Confecte, Delicatessenwaaren, eingemachte Früchte, Spirituosen, fabricirte Tabacke, Wein, Zucker; von 12 ßl. auf 1 Thlr. für den Centner Käse aller Art, mit Ausnahme des ordinairen sog. Lederkäses. Der Zoll der Postgüter ist gleichfalls von 3 Pf. auf 6 Pf. für das Pfund und die Abgabe von Salz für den Centner auf 44 ßl. erhöht worden. - Diese Steuererhöhung ist wohl die Ursache des auch hier neuerdings aufgetauchten Gerüchts, als sei der Eintritt Mecklenburgs in den Zollverein nahe bevorstehend.
- In Paris sagt man, die Persönlichkeit des Kaisers Napoleon trete immer mehr zurück und seine Person immer mehr hervor. Mit andern Worten, der Kaiser altere und der Einfluß seiner von Geistlichen und bigotten Generalen berathenen Frau wachse.
- Um sich aus der italienischen Patsche herauszuhelfen, schlug Napoleon den Großmächten vor, die Angelegenheit auf einer Conferenz zu regeln, sein Vorschlag scheint aber wenig Anklang zu finden. England kann nicht an der Conferenz Theil nehmen, es hat abgelehnt, sogar rund heraus, was viel heißen will; Rußland will nur kommen, wenn Alle kommen.
- Baron v. Hübner, ein alter Freund und Günstling der Jesuiten, war österreichischer Gesandter in Rom. Ihn zum Vertreter der Abschaffung des Concordats zu machen, hätte geheißen, den Bock zum Gärtner machen. Darum hat ihn Beust abberufen.
- Abessinien war seit einer Reihe von Jahren wie der Rachen eines Haifisches: alles ging hinein, nichts heraus. So kommts, daß 32 Ausländer, darunter 19 Deutsche, in dem Lande gefangen, vielleicht auch in den Schatten des Todes liegen, unter ihnen die Missionare Stern und Rosenthal mit ihren Frauen, die Missionare Stein und Brandeis, die Naturaliensammler Schiller und Eßler und 12 deutsche Handwerker. Der Kriegsminister des schwarzen Königs Theodor war bis vor Kurzem ein Deutscher aus Dessau; wenn er's noch ist, benutzt er vielleicht den jetzigen Krieg mit den Engländern, sich aus dem Lande heraus zu manövriren. Die englischen Truppen rückten von dem Landungsplatze möglichst rasch landeinwärts, um Trinkwasser zu erhalten; denn die Hitze war Tag und Nacht unglaublich, ebenso der vom Winde aufgewirbelte Staub, der Alles in Wolken hüllte.
- Die Thronrede, mit welcher Napoleon am 18. d. die Sitzung des gesetzgebenden Körpers in Paris eröffnete, ist gegenwärtig ein Hauptthema in den Zeitungen. Alle stimmen darin überein, daß die Rede einen vorherrschend friedlichen Charakter trage.
- Das Bundeskanzleramt beabsichtigt auch den Stempel auf Spielkarten und Kalender in allen norddeutschen Bundesstaaten gleich festzustellen.
- Die bisher im Gebrauch befindlichen Freimarken und Franco=Couverts werden zum 1. Jan. k. J. im ganzen Gebiet des norddeutschen Postverbandes außer Gebrauch gesetzt. Dagegen werden für alle Länder dieses Postgebiets Freimarken in den Werthbeträgen von 1/4, 1/3, 12, 1, 2 und 5 Sgr. eingeführt.
- Gerüchtsweise verlautet in Wien , daß der Erzherzog Albrecht (der Sieger von Custozza) sich mit der Prinzessin Friederike, Tochter des Königs von Hannover, verlobt habe. Der Erzherzog steht im 51., die Prinzessin im 20. Lebensjahre.
- In Paris ist die Aufregung noch immer groß. Die Hälfte der Truppen der Garnison ist fortwährend in den Casernen.
- Im October d. J. wurde in Berlin folgende haarsträubende Verhandlung gepflogen: Der

[ => Original lesen: 1867 Nr. 94 Seite 2]

Schuhmachergeselle Gille, 44 Jahre alt, dem das hohläugige Elend aus allen Rocksfalten herausguckt, konnte bei keinem Meister Arbeit bekommen, da bei dem Ueberflusse an jungen Gesellen keiner den alten haben wollte; weil aber Frau und Kinder täglich nach Brod verlangten, suchte Gille sich selber zu helfen: er verfertigte auf eigene Faust Schusterarbeiten, und ist nun des unbefugten Gewerbebetriebes angeklagt, weil er nicht Meister geworden ist. Die von Gille bedienten Kunden waren mit der Arbeit ganz zufrieden. Gille selbst möchte recht gern die Meisterprüfung bestehen, die Fähigkeit dazu hat er, aber die Gelder nicht, und die Schusterinnung hält was auf ihre Reputation, sie weist sogar jede Teilzahlung zurück; wer Meister werden will hat die Gebühren auf ein Brett zu bezahlen, sonst nicht. In seiner Noth wandte sich Gille an das Ministerium um Unterstützung zur Bezahlung der Forderung der Schusterinnung, erhielt aber keinen Bescheid. Nach den bestehenden Gesetzen war die Verurtheilung Gilles unzweifelhaft und konnte er Gott danken, daß er mit 10 Thalern Geldbuße davonkam.


Rouge et noir.
[Erzählung]
(Schluß folgt.)


[ => Original lesen: 1867 Nr. 94 Seite 3]

Anzeigen.

Vorladung.

Antragsmäßig soll über die dem Büdner und Maurergesellen Joachim Heinrich Lühr zu Wahrsow gehörige, alldort belegene Büdnerstelle c. p. ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Freitag den 31. Januar 1868, Morgens 10 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 15. November 1867.
Großherzogliches Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg
C. L. v. Oertzen.
(L.S.) A. Dufft.


Verkaufs=Anzeigen.

Auction in Lübeck
über Planken und Bretter
am Dienstag den 28. November, Vormittags präcise 9 1/2 Uhr am neuen Hafen auf dem Holzlagerplatze Nr. 3 B. für auswärtige Rechnung:
1664 Zwölfer 9 Stück Planken und Bretter, 3, 1 1/2, 1 1/4 und 1 Zoll dick, 5 1/2 bis 11 Zoll breit, in Längen von 6 bis 22 Fuß, durch den beeidigten Makler
Joh. N. Stolterfoht Gottl. Sohn.


Die bisher nicht bezahlten Beiträge zur Armensteuer sind innerhalb acht Tagen an die resp. Armenvorsteher zu berichtigen, da nach Ablauf dieser Frist die Listen zur executiven Einforderung abgegeben werden müssen.
Schönberg den 21. November 1867.
Die Armenbehörde.


Vermischte Anzeigen.

Zum kommenden Antoni=Termin sind bei mir bedeutende Capitalien angemeldet, und habe ich daher gegen hypothekarische Sicherheit, am liebsten in hiesigen Landstellen
23,850 Thaler
in kleineren und größeren Posten abzugeben. Hierauf Reflektirende können persönlich mit mir weitere Rücksprache nehmen.
Schönberg den 22. November 1867.
J. P. Bade.


Sehr schönen groben Bruch=Reis à Pfd. 2 1/2 Schilling (Mecklenburg), eine große Partie schönschmeckenden Santos=Caffee à Pfd. 8 Schilling (Mecklenburg), Laguayra=Caffee à Pfd. 10 Schilling (Mecklenburg), Java=Caffee à Pfd. 12 Schilling (Mecklenburg) empfiehlt als besonders preiswerth
Schönberg, den 18. Nov. 1867.
Aug. Spehr.


Von heute ab steht meine Häckerlingmaschine mit Göpelwerk dem Publikum zur Benutzung überwiesen. Dieselbe ist in meinem Zimmerschuppen entsprechend bequem eingerichtet. Für solche Interessenten, die eigenes Gespann (2 leichte Pferde) selbst stellen und denen ich den Einleger der Halme stelle, ist der Preis pro Stunde 12 Schilling (Mecklenburg), bei Nutzung von ganzen Tagen 10 Schilling (Mecklenburg) per Stunde. Denjenigen, die nicht Pferde halten, lasse ich das Stroh aus dem Hause holen und den Häcksel davon zurückbringen und berechne dafür so billig als thunlich.
C. Egert, Zimmermeister.


Eine neue Auswahl von angefangenen u. musterfertigen Stickereien, Weißstickereien, sowie sehr hübsche Galanterie=Sachen in Marmor, Holz, Leder, etc. als Wandtaschen, Handtuch=, Garderoben=, Zahnbürsten=, Cigarren= und Flaconhalter, Feuerzeuge, Cigarrenetuis, Cigarrenkasten u. =Teller, Portemonnaies, Brieftaschen, visites, Aschbecher etc. mit und ohne Stickerei=Einrichtung empfehle zu billigen Preisen.
Carl Bade.


Die dem Samariterstifte Craschnitz bei Militsch
zugewandte Sorgfalt des Herrn Grafen v. d. Recke=Volmerstein, welche größerer Unterstützungen von Menschenfreunden würdig ist, hat die erfreulichsten Erfolge an den bei den blöden Kindern zur Stärkung angewandten Johann Hoff'schen Malzfabrikaten (Malzextract=Gesundheitsbier, Malz=Gesundheitschocolade) wahrgenommen, wo andere Stärkungsmittel nicht anschlagen wollten. Anknüpfend hieran geben wir noch folgende Relata. - "Greifswald, den 4. Juni 1867. Ich leide seit 5 Jahren an Verdauungsschwäche, mein Arzt rieth mir die Anwendung Ihres Malzextract=Gesundheitsbieres; ich habe auch schon davon gebraucht und fühle, daß es mir sehr wohl bekommt etc. J. Vollmann." "Daß der Schneidermeister Vollmann des Hoff'schen Malzextract=Gesundheitsbieres bedarf, da er an hochgradiger Verdauungsschwäche leidet, wird demselben hierdurch bezeugt. Dr. Haasemann in Greifswald " - "Bad Landeck, den 19. Juli 1867. Ich bitte um sofortige Absendung von Ihrer Malz=Gesundheitschocolade nach Bad Landeck, da sie für einen Kranken nothwendig gebraucht wird. Gräfin Seherr." - In den Bädern werden jetzt vielfach die Johann Hoff'schen Malzfabrikate, Malz=Extract, Malz=Chocolade, meist nach ärztlicher Ordination angewandt. - "Es sind höchst vorzügliche Genußmittel sowohl für Kranke als für Reconvalescenten. Dr. Werner in Breslau." - "Ich habe mich hinreichend von der außerordentlichen Wirksamkeit in der Reconvalescenz der verschiedensten Krankheiten überzeugt. Dr. Tscherner, Sanitäts=Rath in Hirschberg." - Diese Ueberzeugung der Aerzte und hervorragenden Personen nimmt mit Recht das Vertrauen des Publikums in Anspruch, und läßt in eintretenden Fällen seine Zuflucht zu den so wirksamen Mitteln nehmen. Niederlage in Schönberg bei Wilh. Heincke.


Zur 1. Klasse der 73. Königl. Sächs. Lotterie, Ziehung am 9. Dezember d. J. empfehle ich nachstehende getheilte Loose, als

26,206 - 7 - 8 - 9 - 10.
52,741 - 43 - 44 - 46 - 47 - 49 - 50 und 55,768
zur gefälligen Abnahme zum Planpreise.
Joh. John, Lübeck, Aegidienstraße Nr. 696.
Größter Gewinn:
== 150,000 Thlr. ==


[ => Original lesen: 1867 Nr. 94 Seite 4]

Vernachlässigung von Katarrh oder gar der Grippe kann leicht unheilbares Lungenleiden nach sich ziehen. Diese Leiden bedürfen zu ihrer Heilung vor Allem beständig gleichmäßiger und warmer Zimmerluft. Wie zweckmäßig in solchen Fällen der Gebrauch des Schlesischen Fenchel=Honig=Extractes von L. W. Egers in Breslau ist, geht aus folgendem Zeugniß hervor:
"Nachdem ich seit längerer Zeit an einer heftigen Grippe und Husten gelitten und die Medicin nicht den gewünschten Erfolg hatte, brauchte ich den Schlesischen Fenchel=Honig=Extract von Herrn L. W. Egers in Breslau. Schon nach Verbrauch von einer Flasche fühlte ich bedeutende Linderung , so daß ich mich nach Verbrauch von noch einigen Flaschen der gänzlichen Beseitigung meiner Krankheit erfreue.
Brieg.             v. Paczenski-Tenczin, Major a. D."
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Alleinige Niederlage des Schlesischen Fenchel=Honig=Extractes von L. W. Egers in Breslau ist nur beim Buchbinder C. Sievers in Schönberg.


10 Thaler Belohnung.
In der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch d. W. ist mir aus meinem Kornspeicher ein Sack mit 4 Scheffeln Roggen gestohlen worden. Wer mir den Dieb so nachweist, daß ich ihn dem Gerichte zur Bestrafung anzeigen kann, erhält eine Belohnung von 10 Thalern.
Hauswirth Oldenburg in Zarnevenz.


Auf dem Wege von Selmsdorf nach Schönberg ist am Sonnabend den 2. Novbr. Abends ein Paar vorgeschuhte Mannsstiefeln verloren worden. Der Finder wird dringend gebeten, dasselbe gegen eine Belohnung zurückzugeben beim Schuhmacher Drevs in Selmsdorf.


Schiller's sämmtliche Werke, Duodez=Ausgabe in 12 Bänden, zu 1 Taler (Mecklenburg),
Schiller's sämmtliche Gedichte für nur 4 Schilling (Mecklenburg) sind, wie überhaupt alle im Buchhandel erscheinenden neuen billigen Classiker=Ausgaben, sonstige Werke, Zeitschriften etc. stets zu den billigsten Preisen zu haben bei
J. P. Bade.


Den geehrten Hausfrauen empfehle ich meine Mett= od. Fleischhackmaschine sowie Wurstmaschine zum Ausleihen. Ich berechne für erstere 8 Schilling (Mecklenburg), für letztere 4 Schilling (Mecklenburg) per Tag.
Klempnermeister Lenschow.


Apotheker Bergmann's
Tannin-Balsam-Seife,
ein wirklich reelles Mittel, binnen kürzester Zeit eine schöne, weiße, weiche und reine Haut zu erlangen, empfiehlt à Stück 8 Schilling (Mecklenburg)
J. F. Eckmann.


Alles und jedes Sandfahren aus unserm Sandberge verbieten wir hiermit und werden künftig diejenigen, die dabei betroffen werden, dem Gerichte zur Bestrafung anzeigen.
Die Dorfschaft Ollndorf.


Backtafel für die Stadt Schönberg
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Schönberg, den 20. Nov. 1867.
Bürgermeister und Rath.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Geboren: Den 1. Nov. Dem Bäckermeister Dettmann hieselbst ein Sohn. - 4. Nov. Dem Arbeitsmann Stricker zu Torriesdorf ein Sohn. - 5. Nov. Dem Arbeitsmann Peter Arndt vor Schönberg eine Tochter. - 6. Nov. Dem Schneidermeister Ollrogge vor Schönberg ein Sohn. - Dem Bäckermeister Hagen hieselbst eine Tochter. - Dem Krämer Brüggemann hieselbst ein Sohn. - 7. Nov. Dem Hauswirth=Anerben Rentzow zu Rabensdorf eine Tochter. - 12. Nov. Dem Arbeitsmann Lenschow auf dem hiesigen Bauhofe eine Tochter. - 13. Nov. Dem Schlachtermeister Lehmann, p. t. zu Lockwisch, eine Tochter. - 17. Nov. Dem Arbeitsmann Reiher hieselbst eine Tochter. - 19. Nov. Dem Arbeitsmann Will zu Klein=Bünsdorf eine Tochter.

Gestorben: Den 4. Nov. Johann Friedrich Aug. Mickla aus Sano bei Senftenberg, Müllergesell vor Schönberg, 22 J. alt. - 9. Nov. Johanna M. C. S. Fanselow, Schneidermeisterstochter hieselbst, fast 1 J. alt. - 15. Nov. Anna Catharina Lühr, geb. Kröger, Hauswirthswittwe aus Lüdersdorf, p. t. zu Lockwisch, 80 J. 5 M. alt.

Copulirt: Den 1. Nov. Joachim Heinrich Clasen aus Parber, Arbeitsmann hieselbst, und Maria Lisette Hecht zu Gr. Siemz. - Hans Heinrich Busch, Büdner und Webermeister zu Rabensdorf, und Marie Elise Volkmann zu Klein=Siemz. - 8. Nov. Christian Stender, Arbeitsmann auf dem hiesigen Bauhofe, und Catharina Maria Eggers zu Malzow. - Heinrich Adolf Voß, Schneidermeister zu Rabensdorf, und Christina Maria Dorothea Masch daselbst. - Nicolaus Peter Heinrich Kock, Hausw. Anerbe zu Rüschenbeck und Anna Catharina Maria Kleinfeld zu Lockwisch. - 12. Nov. Christian Friedrich Theodor Rutz, hiesiger Bürger und Malermeister und Wittwe Anna Elisabeth Teege hieselbst, geb. Reppenhagen. - 14. Nov. Hermann Heinrich Carl Gottlieb Vielhack, hiesiger Bürger und Bäckermeister, und Anna Catharina Maria Warnemünde vor Schönberg. - 15. Nov. Johann Heinrich Renzow, angehender Arbeitsmann zu Gr. Bünsdorf, und Catharina Margaretha Freytag daselbst. - Joachim Heinrich Drevs, verwittw. Maurergesell zu Lockwisch, und Anna Engel Karsten zu Rupensdorf. - 19. Nov. Joachim Heinrich Voß, Hauswirth zu Wahlsdorf, und Catharina Margaretha Ahrendt daselbst.

Proclamirt: Joachim Heinrich Asmus Möller angehender Arbeitsmann in Carlow, und Anna Catharina Sophia Schütt zu Rupensdorf.

Sonntag, den 24. November 1867.
Früh=Kirche: Pastor Fischer.
Vormittags=Kirche: Pastor Kaempffer.
Amtswoche: Pastor Kaempffer.


Meteorologische Beobachtungen.
1867
Nov.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
19.
20.
21.
34.30
34.34
49.91
-0.8
0.0
-0.3
5.0
3.0
1.5
NNW
NW
NNO
2
1
1
wolkig.
trübe.
-

Am 19. und 20. 12 und 5 Cubikz. Regen auf 1 []'.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pfund14 1/2 - 15 Schilling (Mecklenburg).
Holst. d. Pfund14 1/2 - 15 Schilling (Mecklenburg).
Enten, d. St.24 - 28 Schilling (Mecklenburg).
Hühner, d. St.12 - 16 Schilling (Mecklenburg).
Küken, d. St.6 - 8 Schilling (Mecklenburg).
Tauben, d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg).
Gänse, d. Pfund7 - 8 Schilling (Mecklenburg).
Wurst d. Pfund10 Schilling (Mecklenburg).
Eier 5 St. für4 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln, d. Faß6 1/2 - 7 Schilling (Mecklenburg).
Hasen, d. St.38 - 40 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(per Sack in Lüb. Crt.)
Weitzen27 - 28Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Roggen21 - 21Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Gerste15 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 - 11Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Erbsen18 - 20Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen15 - 15Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
W.=Rapsaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wint.=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat21 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


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