No. 86
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 25. Oktober
1867
siebenunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1867 Nr. 86 Seite 1]

- Der Reichstag nahm am 22. d. das Freizügigkeitsgesetz definitiv an, genehmigte die Militairconventionen Preußens mit den kleinen Staaten des norddeutschen Bundes und nahm die Marineanleihe von 10 Millionen Thalern an mit Zusätzen, wonach die jährlich zu verausgabenden Beträge der Anleihe durch das Bundeshaushaltsgesetz festzustellen sind.
- Aus Italien immer noch nicht entscheidende Nachrichten. Am 19. October stand ein italienisches Heer bereit, um in den Kirchenstaat einzurücken und Rom zu besetzen, nur der Theil, in welchem der Vatican liegt und der Papst wohnt, sollte unbesetzt bleiben. Der Papst sollte in Rom bleiben und jenen Theil der Stadt als Freigebiet behalten. Cardinal Antonelli soll heimlich in Florenz gewesen sein und mit Victor Emanuel verhandelt haben.
- Andere Nachrichten versichern, Frankreich und Italien hätten sich friedlich geeinigt und Usedom, der preußische Gesandte in Florenz, habe große und von Napoleon anerkannte Verdienste um diese Einigung. - Am 20. October Nachmittags hatte sich die französische Brigade Polyas auf 6 Schiffen in Toulon eingeschifft, nachdem vorher Napoleon dem Papste seinen Schutz angekündigt hatte.
- Jetzt erst, nachdem der entthronte König Otto von Griechenland gestorben, hat der Papst den jetzigen König Georg als Herrscher der Hellenen anerkannt und mit dessen Regierung die diplomatischen Beziehungen wieder angeknüpft.
- Der Kaiser von Oesterreich ist am 21. October nach Paris abgereist. Den Armen Wiens spendete derselbe vor seiner Abreise 4000 fl. Die Erzherzöge Ludwig Victor und Karl Ludwig begleiten den Kaiser. - Am folgenden Tage wurde der Kaiser auf dem badischen Bahnhofe Oos vom Großherzoge von Baden empfangen. Wenige Minuten nach dem Eintreffen des kaiserlichen Zuges erschien der König von Preußen, welcher zur Begrüßung des Kaisers zu Wagen in Begleitung eines Adjutanten von Baden gekommen war. Die Begegnung der beiden Monarchen war auf beiden Seiten die freundlichste und herzlichste. Nach etwa zehn Minuten setzte der Kaiser nach eingenommenem Frühstück die Reise wieder fort.
- Die bayerische Abgeordnetenkammer genehmigte mit 117 gegen 17 Stimmen am 22. October den Zollvereinvertrag, nachdem der Ministerpräsident Fürst Hohenlohe Tags vorher erklärt hatte, Preußen habe auf das Bestimmteste erklärt, es werde keinen andern Zollvereinsvertrag eingehen, als auf den von Preußen vorgeschlagenen Grundlagen, wollten die Südstaaten diese nicht, so möchten sie für sich einen eigenen Zollverein bilden. Baden und Württenberg hätten letzteres schon abgelehnt, Bayern allein könne aber kein Zollgebiet bilden, da es die Kosten hierfür nicht erschwingen könne, eine Freihandelspolitik aber würde Bayern ruiniren. - Nach diesem Entweder-Oder stimmte die Kammer den Verträgen bei.
- Die von den preuß. Provinzialbehörden eingeforderten Gutachten betreffs der Tabackssteuer sollen sich insgesammt gegen Einführung einer Fabrikationssteuer ausgesprochen haben.
- Demnächst werden auch Postfreimarken und Frankocouverts für den norddeutschen Bund ausgegeben. Die Marken werden in der Mitte das Werthzeichen tragen, umgeben von einem Eichenkranze, die Unterschrift "Norddeutscher Postbezirk" und in den 4 Ecken Posthörner und geflügelte Räder erhalten.
- Auch aus Wien heißt es, daß das Korn immer theurer wird. Käufer aus der Schweiz treiben dort den Werth in die Höhe. Sie bezahlen dort Weizen die 200 Pfund mit 28-29 Fr. Man hat berechnet, daß Ungarn allein für das theils schon ausgeführte theils zur Ausfuhr angekaufte Getreide bereits ca. 150 Mill. Gulden eingenommen hat, wovon ein Drittel auf Frankreich kommt.
- Der berühmte Maler Kaulbach hat sein Bild "das Zeitalter der Reformation" für 50,000 Franken an einen Amerikaner verkauft.
- In Nußdorf gingen zwei Freunde auf die Jagd, aus Unvorsichtigkeit erschoß der Eine den Andern und in der Verzweiflung darüber sofort auch sich selbst.
- König Ludwig von Bayern soll ein kühler Bräutigam gewesen sein; man sagt, die warme Hinneigung seiner Braut und deren Familie zu den Ultramontanen habe ihn abgekühlt. Von dem alten König Ludwig wird in einem Athem Widersprechendes erzählt: er sei ein Gegner der Verlobung seines königlichen Enkels gewesen, und habe doch der Braut desselben Geschenke im Betrage von einer Million gemacht. Die Prinzessin ist nach Dresden gereist; ihre Brüder wollen aus der Armee austreten.
- Die Stadt Quedlinburg athmet auf; denn sein Rinaldini, der Räuber Weidling ist gefangen worden. Seit 8 Monaten war er der Schrecken der Stadt und Umgegend, mehrere sehr bedeutende Einbrüche und Raubmorde werden ihm zur Last gelegt und ohne Erfolg war ein Preis von 200 Thalern auf seine Gefangennahme ausgesetzt. Die Winterkälte hatte ihn in die Stadt getrieben, wo sein Schlupfwinkel umstellt und er gefangen wurde.
- Die drei kostbarsten Bilder der Welt gehören der Bank von England, Rothschild und dem Marquis von Westminster. Es gibt überhaupt nur drei Exemplare davon; denn jedes ist eine 100,000 Pfund=Note (600,000 Thaler) und hängt unter Glas und Rahmen an der Wand. Dem Marquis erlauben das seine Mittel; denn er hat jährlich 3 1/2 Millionen Thaler Einkünfte und ist der reichste Mann in England.
- Die Zeitung Aftonbladet in Stockholm schrieb vor einiger Zeit wörtlich: "Unsere Stadt ist augenblicklich eine Einöde; denn alles, was Leben und Geist hat, ist verreist und wenn man Jemand trifft, so ist es entweder ein Hund oder ein Deutscher." Die Hamburger Wespen" bemerkten dazu: "Wir nehmen also an, daß sich neben Deutschen nur noch der Redacteur des Aftonbladet in Stockholm aufhält" und schickten ihm das Blatt zu.

[ => Original lesen: 1867 Nr. 86 Seite 2]

- Den Berliner Bäckern droht eine schwere Concurrenz, eine neue Actien=Brodbäckerei, die sich nicht blos wie die jetzt schon bestehende Brodfabrik auf Roggenbrod beschränken, sondern auch Weißgebäck in weitester Ausdehnung fabriciren will.
- Dieser Tage haben mehr als 500 Beamte des Pariser Stadthauses wegen unzureichender Besoldung ihren Abschied gefordert.
- In einem Dorfe bei Potsdam sind am 10. d. M. zwei kleine Mädchen von neun und fünf Jahren auf eine Häckselschneidemaschine gekrochen und da diese zufälligerweise eben in Bewegung gesetzt wurde, fanden beide Mädchen unter den Messern der Maschine ihren Tod.
- Die Rohheit und Dummheit der Irländer ist in Newyork sprüchwörtlich geworden. - Ein Irländer tritt an das Fenster des Postbeamten: "Ist ein Brief für mich da?" "Wie heißen Sie?" fragt Jener. "Das geht Sie nichts an!" "Dann kann ich Ihren Brief nicht heraussuchen!" "Ich heiße Patrick O'Neil!" erwiedert der Irländer nach einigem Besinnen. Der Postbeamte sucht. "Nichts da für Sie," ist das Resultat. "Nun, da danken Sie Gott, daß hier nur Ihr Fenster und keine Thür ist, sonst käme ich hinein und bräche Ihnen die Knochen entzwei für Ihre dummdreiste Frage nach meinem Namen. Wenn Sie aber glauben, daß ich solch ein Esel gewesen, Ihnen den richtigen Namen zu sagen, so sind Sie sehr grün!" Im Bewußtsein Seiner Klugheit ging dann der Irländer stolz davon.
- Am 18. d. M. früh ging der v. Rochowsche Förster Maix durch sein Revier beim Dorfe Ferch am Schwilowsee bei Potsdam, als er einen Schuß in der Forst fallen hörte und plötzlich auf einen Mann traf, welcher mit dem Gewehr im Arm, auf der Schulter das erlegte Wild trug. Beide blieben in einer Entfernung von ungefähr 40 Schritten von einander stehen, und während Maix den Wilddieb aufforderte, die Waffe fortzuwerfen, ließ dieser schon das Wild von der Schulter fallen und schlug auf den Förster an, der ebenfalls anlegte. In demselben Augenblick fielen beide Schüsse. Des Wildschützen Kugel pfiff dicht am Kopfe des Maix vorüber, doch des Försters Schuß war mitten in das Gesicht des Diebes geschlagen und hatte ihn augenblicklich getödtet. Der Wilddieb heißt Fischer, ist ein Bruder der durch den Gregyschen Mord berüchtigten und darum zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe verurtheilten Marie Fischer! schon einmal, vor mehreren Jahren, hatte Maix denselben Fischer mit einem Kumpan beim Wilddieben überrascht. Damals erschoß im Kampfe der Förster den Spießgesellen des Fischer, während Letzterer mit einer mehrjährigen Zuchthausstrafe davon kam.
- Auf dem Gute Stockerau bei Wien starb infolge Selbstmordes in voriger Woche der Sohn des Gutsbesitzers Neuert, 23 Jahre alt. Wegen Kränklichkeit mußte er seine Studien unterbrechen, sein Lungenleiden wurde immer bedenklicher und sein Gemüth verdüsterte sich immer mehr. Aus Furcht vor dem "elenden Sterben" im Bette faßte er endlich den Entschluß zum Selbstmord. Am Abend brachte er Steinkohlen in sein Zimmer, schloß Fenster und Thüren und setzte die Kohlen in Brand. Als man am andern Tage seine Abwesenheit bemerkte, drang man in das Zimmer ein und fand nun den unglücklichen Mann todt am Sopha liegen. Auf dem Tische lag ein Blatt Papier, worauf folgende Zeilen standen: "Mein letztes Lebewohl an Dich, mein Vater und meine Freunde." Und etwas tiefer: "Wahrnehmungen während meines Todeskampfes: 10 Uhr: Jetzt beißt ein dichter, übelriechender Dampf die Augen, ich bekomme Kopfweh; - 5 Minuten später: die Augen sowie die Kopfschmerzen heftig, das Licht brennt düster; -10 Uhr 12 Minuten: Ich habe eine Empfindung des Getragensein, Kopfschmerz hat geendet, hinaus, leicht, o meine Brust, ich sehe kaum - es ist nicht leicht" - damit enden seine Aufzeichnungen.
- Im Circus Renz ereignete sich am Montag Abend bei der Vorstellung der japanesischen Jongleur=Gesellschaft der allen Zuschauern einen erschütternden Anblick gewährende Unfall, daß das Papierseil, auf welchem in einer Höhe von etwa 15 Fuß die halsbrechendsten Pirouetten von den "Kindern der Sonne" ausgeführt werden, gleich nach den ersten Bewegungen des tollkühnen japanesischen Künstlers mitten durchriß, so daß derselbe sich überschlagend aus der gefährlichen Höhe zu Boden fiel. Er erlitt dabei so erhebliche Verstauchungen, daß er trotz mehrfacher Versuche außer Stande war, sich ohne fremde Hülfe wieder auf die Beine zu bringen und daß er aus dem Circus hinausgetragen werden mußte.


Das böse Gewissen.
[Erzählung]
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1867 Nr. 86 Seite 3]

Das böse Gewissen.
[Erzählung]
[Fortsetzung.]


Anzeigen.

Am Sonnabend, den 2. November d. J., findet der diesjährige Forstschreibtag zum Verkauf von eichen und buchen Blöcken, Schleeten, Latten und Hopfenstangen statt, und können Kaufliebhaber am gedachten Tage, Mittags 12 Uhr, auf der Amtsstube hieselbst sich einfinden.
Schönberg, den 22. October 1867.
Großherzogl. Meckl. Domainen=Amt und Forst.
F. Graf Eyben.     Danckwarth.


Verkaufs=Anzeigen.

In Sachen, betreffend die Subhastation des allhier belegenen Wohnhauses c. p. der Schlosserwittwe Abels zu Schönberg wird hiermit bekannt gemacht, daß in dem Verkaufstermine am 8. Oct. 1867 für das qu. Grundstück c. p. 1500 Thlr. Pr. Cour. geboten sind.
Gleichzeitig wird der anstehende Ueberbotstermin hiemit in Erinnerung gebracht mit dem Bemerken, daß derselbe nicht am Freitag den 8. November c., sondern erst am Freitag den 29. November 1867, Vormittags 11 Uhr, stattfinden wird.
Schönberg, den 11. October 1867.
Großherzogliches Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg
C. L. v. Oertzen.
(L.S.) A. Dufft.


Sammlung
zur Unterstützung der Abgebrannten in Johann=Georgenstadt.

In Folge der von Großherzoglicher Landvogtei in Nr. 81 dieser Anzeigen erlassenen Aufforderung, Sammlungen für die Abgebrannten in Johann=Georgenstadt betreffend pp. haben folgende Bürger übernommen, eine Haus=Sammlung in hiesiger Stadt vorzunehmen. - Die Herren sind:

Tischlermeister Wilh. Stüve.
Krämer J. F. Eckmann.
Krämer C. L. Creutzfeldt.
Buchbinder Carl Bade.
Uhrmacher Meyer.
Uhrmacher Opticus Vogel.
Kaufmann Ludw. Creutzfeldt.
Kaufmann A. Wigger.
Schmiedmeister Carl Köhler.
Privatcopiist W. Heincke.
Tabacksfabrikant Stüve.
Zimmermeister C. Egert und
Buchdrucker L. Bicker,
und bittet der Unterzeichnete, gedachten Bürgern ihre mildthätige Unterstützung nicht zu versagen.
Schönberg, den 21. October 1867.
Der Magistrat.


Den geehrten Bewohnern des Fürstenthums, welche den 31. October den Rehnaer Markt besuchen, empfehle ich mein Tuch- & Manufactur-Geschäft ganz ergebenst.
In allen Artikeln kann ich die größte Auswahl neuer Waaren bieten und stelle die Preise auf's Billigste.
Große Tuche besonders billig, ebenso schwarze Zanellas die Elle von 16 Schilling (Mecklenburg) an, sehr preiswürdige schwarze Tuche, Büffels und Buckskins, baumwollene Hosenzeuge, gute Waare, zu 8 und 10 Schilling (Mecklenburg).
Fertige Jacken von den kleinsten bis zu den größten Sorten.
Um zahlreichen Besuch bittet achtungsvoll
Rehna, October 1867.
J. Burchardt.


Verschiedene Sorten Aepfel von 2-4 Mark per Scheffel,
Getrocknete Pflaumen per Pfd. 5 Schilling empfiehlt
H. Hein vor Schönberg.


Reinschmeckenden Kaffee à Pfund 8 und 9 Schilling (Mecklenburg),
vorzüglich schön schmeckenden zu 10 und 11 Schilling (Mecklenburg),
feinste Sorten zu 12, 13, 14 und 15 Schilling (Mecklenburg), - in Liespfunden billiger, - empfiehlt in reeller und recht preiswürdiger Waare
Heinrich Otto, Siemzer=Straße bei der Kirche 171.


[ => Original lesen: 1867 Nr. 86 Seite 4]

Die modernsten Winter= Mäntel und =Jacken in sehr bedeutender Auswahl!
Lübeck, Klingberg 927.
U. Beermann & Comp.


Schlesischer Fenchelhonig=Extract
von L. W. Egers,
als das wirksamste Hausmittel bei Hals= und Brustleiden, Husten, Heiserkeit, Verschleimung, Kitzel und Beschwerden im Halse, Krampf= und Keuchhusten etc. hinlänglich bekannt, bei Kinderkrankheiten so zu sagen eingebürgert als
Hausarzt jeder besorgten Mutter,
wie nicht minder für an Hämorrhoiden und Verstopfung Leidende zum Zwecke einer leichten Leibesöffnung so sehr bewähr, wird eben seiner erprobten Güte und weltverbreiteten Absatzes wegen vielfach nachgesucht. Man achte deshalb genau darauf, daß jede Flasche des ächten Schlesischen Fenchelhonig=Extracts Siegel, Etiquette nebst Facsimile, sowie die eingebrannte Firma seines Erfinders und alleinigen Verfertigers L. W. Egers in Breslau trage und gekauft wird nur bei Buchbinder C. Sievers in Schönberg.


Für den herannahenden Winter empfehle ich mein Lager von Mänteln, Paletots, Jacken, wie auch Double=Stoffen, Pilots, Ribbed etc.,
ferner:
Cachenz, Comfortables, wollene Shawls, Fanchons, Seelenwärmer, Handschuhe von Buckskin und anderen Stoffen, Unterjacken und =Hosen, Alles zu den billigsten Preisen.
Hermann Wilde.
= Lübeck, Markt 251. =


Für Weber.
Leinengarne und Twiste zu ermäßigten Preisen bei Hermann Wilde.


W. Kolls, Juwelen-, Gold- und Silber-Waaren-Handlung
Lübeck, Sandstrasse 1006.
Reparaturen werden prompt und billig ausgeführt.


Watertwist in den gangbaren Nummern empfiehlt zum billigen Preis
Carl Kreutzfeldt, Lübeck, große Burgstraße Nr. 723.


Die Schlutuper Schmiede
mit Ländereien, Wiesen und Torfmoor ist zu verkaufen oder zu verpachten. Reflectanten werden gebeten sich zu melden bei Krüger & Comp. in Lübeck, Beckergrube Nr. 198.


Am Markttage ist in meiner Bude ein Paket mit blankem Band liegen geblieben, das die rechts mäßige Eigenthümerin gegen Erstattung der Insertionskosten zurückerhalten kann.
Conditor Greiff Wittwe.


Auf dem Wege von Groß=Siemz bis Lindow ist am 15. October Morgens eine silberne Spindeluhr verloren worden. Der ehrliche Finder wird ersucht, dieselbe in der Expedition der Anzeigen gegen eine Belohnung abzugeben.


Der Bau des Grundwerks an der Lockwischer Mühle ist jetzt vollendet und die über dasselbe führende Brücke wieder zu passiren.
Lockwisch den 24. October 1867.
H. Rocksien.


Von Montag den 28. October an wird der Weg von Bardowick nach Palingen wegen Neubau der Brücke auf 4 Tage gesperrt.
Die Dorfschaft Bardowick.

Backtafel für die Stadt Schönberg
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Schönberg, den 19. Oct. 1867.
Bürgermeister und Rath.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Sonntag, den 27. October 1867.
Früh=Kirche fällt aus.
Vormittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Kaempffer.


Meteorologische Beobachtungen.
1867
Oct.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
22.
23.
24.
40.67
39.74
37.41
4.3
6.0
3.8
10.6
12.3
7.2
SSW
OSO
SSW
1
1
1
trübe.
heiter.
(Neb.) trübe.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pfund12 1/2 - 13 Schilling (Mecklenburg).
Holst. d. Pfund13 1/2 - 14 Schilling (Mecklenburg).
Hühner, d. St.12 - 16 Schilling (Mecklenburg).
Küken, d. St.6 - 8 Schilling (Mecklenburg).
Tauben, d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg).
Schinken, d. Pfund9 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Wurst d. Pfund10 Schilling (Mecklenburg).
Schweinskopf, d. Pfund5 Schilling (Mecklenburg).
Enten, d. St.24 - 28 Schilling (Mecklenburg).
Eier 5 - 6 St. für4 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln, d. Faß6 à 7 Schilling (Mecklenburg).
Gänse48 - 56 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(per Sack in Lüb. Crt.)
Weitzen27 - 28Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Roggen20 - 21Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Gerste15 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 - 11Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen19 - 20Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen14 - 14Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
W.=Rapsaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wint.=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 21Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


Hiezu: ein Preis=Courant der Kaibelschen Musikalien=Handlung in Lübeck.


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


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