No. 50
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 21. Juni
1867
siebenunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1867 Nr. 50 Seite 1]

- Kaiser Napoleon glaubte anfangs, daß der Schuß des Polen ihm gegolten; erst nach einigen Stunden erfuhr er, daß ein Pole der Attentäter gewesen, und die schwere Angst wich von ihm. Uebrigens hat ein Stück Blei ihn getroffen, doch nur einen unbedeutenden kleinen Riß verursacht. Es soll in Paris verboten gewesen sein, hiervon zu reden, so lange der Kaiser von Rußland noch in Frankreich war.
- Angeregt durch den Oberbürgermeister von Thorn, geht man damit um, in Norddeutschland eine Versicherung gegen Kriegsschäden in's Leben zu rufen. Begründet soll diese Anstalt auf Gegenseitigkeit und auf Actien werden. Die Kriegsschäden sollen, um muthwillig herbeigeführten Zerstörungen vorzubeugen, nur mit 75 % des statutenmäßig festgestellten Schadens vergütet werden, der Versicherte also das fehlende Viertel selbst tragen. Es würde dies eine segensreiche Anstalt werden.
- S. K. H. der Großherzog von Mecklenburg=Schwerin ist seit acht Tagen gleichfalls in Paris: derselbe war auch auf dem Balle des preußischen Botschafters zu Ehren der preußischen und russischen Herrschaften anwesend. Höchstderselbe gedenkt gegen Ende dieses Monats nach Schwerin zurückzukehren.
- Jetzt wissen wir's, um wie viel theurer künftig das Rauchen in Deutschland zu stehen kommt. Es sollen von Rohtaback 10 Thlr., von fabricirtem Taback 15 Thlr., von Cigarren 25 Thlr. pr. 100 Pfund und außerdem soll eine Fabrikations= und Consumtionssteuer von Cigarren extra pr. Mille einen halben Thaler und auf Rauchtabak und Schnupftabak durchschnittlich 1 Sgr. pr. Pfund bezahlt werden. Ferner soll der Landmann, welcher Tabak baut, pr. Morgen (180 []Ruthen) 20 Thlr. Steuer bezahlen.
- Wegen der Theuerung der Lebensmittel erhalten die französischen Linientruppen 4 Cent. täglich mehr an Sold.
- Ein Pariser Blatt sagt, daß die Gesundheit des kaiserlichen Prinzen, nach der förmlichen Versicherung der Aerzte, jetzt vollkommen wieder hergestellt und jede Spur des Uebels, an dem er gelitten, beseitigt sei.
- Der Kaiser Napoleon wird, wie man aus Paris erfährt, erst im Spätherbst nach Berlin kommen.
- Im Jahre 1866 waren nur die Soldaten mobil, andere brave Staatsbürger mußten stille sitzen. In diesem Jahre holen letztere es nach. Die Bäder sind theilweise schon jetzt stark besucht in Karlsbad allein sind bereits ca. 8000 Kurgäste und man erwartet, daß sich diese Zahl auf das Doppelte hebt. Das Berner Oberland wimmelt von Fremden. Die Dampfer auf dem Vierwaldstättersee sind übervoll, und täglich haben 50 und mehr Saumpferde zu thun, um die Reisenden auf den Rigi zu tragen. Der Vierwaldstättersee ist so mit Wasser gefüllt, daß die nächste Umgebung, Aecker, Gärten und Wiesen, unter Wasser stehen. Beim Inseli, in der Nähe des Bahnhofes, sieht man nur noch die Kronen der Bäume aus dem Wasser hervorragen. Im niedrigen Theile von Luzern sind die Keller 2 Fuß hoch mit Wasser gefüllt; es braucht nur noch wenig, um Luzern in ein Venedig umzuwandeln, und man kann alsdann in den Straßen mit Kähnen fahren.
- Der Sultan wird in Paris als Goldregen auftreten, wie weiland Zeus unter den Töchtern der Sterblichen. Kaiserin Eugenie empfängt von ihm einen Schmuck von 2 Millionen Franks Werth.
- In einem Theater in Berlin fand sich ein Franzose gemüssigt, auf die Deutschen zu raisonniren und wollte sich gar nicht zur Ruhe weisen lassen. Als er aber aufstand und ausrief: die Deutschen bleiben dumme Nation, da riß die Geduld, und ehe sich's der Franzose versah, war er etwas unsanft vor die Thüre gesetzt.
- Die scheußlichste Fratze eines Menschen ist die Heuchelei. Man höre, wie weit sie ein Teufel in Menschengestalt, Tim Thode, der geständige Mörder von Vater und Mutter und fünf Brüdern und Schwestern getrieben hat. Er bestellte, während er noch für unschuldig galt, einen Leichenstein für seine Opfer, die alle in einer Gruft ruhen sollten, und wählte lange an einer Aufschrift; endlich entschied er sich für Psalm 103, 15: "ein Mensch ist in seinem Leben wie Gras etc." Dann ließ er folgende Gesangbuchverse folgen: Es schickt der Tod nicht immer Boten, - unangemeldet tritt er ein - und fordert Dich in's Reich der Todten; - drum werd' noch heut' in Jesu rein. - Denn an des Lebens kurzer Zeit - hängt Deiner Seelen Seligkeit." Und Zu guter Letzt: "Hier ruhen sanft in Gott meine lieben Eltern und Geschwister, die durch Mörders Hand gestorben sind."
- Die Wiener Advokatenkammer hat beim Reichsrathe um Abschaffung der Todesstrafe gebeten.
- In Lappmarken herrscht ununterbrochene Hungersnoth, und auch in den angrenzenden nördlicheren Landschaften des Königreichs Schweden macht sich ein beklagenswerther Mangel an Lebensmitteln der verschiedensten Gattung geltend. So wird Anfangs Juni aus der Stadt Lulea geschrieben: "Es ist wirklich eine traurige Zeit, und es verstreicht kein Tag, ohne daß man von zahlreichen Bettlern bestürmt wird, welche sich umhertreiben und betteln, um oben in Lappmarken dem Hungertode zu entgehen. Hierzu kommt, daß die Kaufleute von ihren Wintervorräthen kein Mehl mehr übrig behalten haben. Ein Sack Roggenmehl kostet jetzt 40-50 Reichsthaler und dabei ist zu diesem Preise nicht einmal immer Waare zu bekommen. Das Meer ist noch mit einer Eisdecke von etwa 2 Fuß Dicke belegt, und auf dem Felde lagert ellenhoher Schnee. Nicht ein einziger Hering oder sonstiger Fisch ist zu kaufen. Roggenmehl findet man in unbeträchtlicher Menge nur bei einzelnen Kaufleuten, indeß die Kartoffeln verzehrt und nicht für Geld zu haben sind. Das alleinige Nahrungsmittel, welches an den Markt

[ => Original lesen: 1867 Nr. 50 Seite 2]

gebracht wird, ist Fleisch. Weiter nördlich in Sundsvall, kosten die Kartoffeln 12 Reichsthaler pr. Tonne und das Pfund Roggenmehl wird mit 4 Reichsthalern bezahlt."
- Charakteristisch amerikanisch ist das Benehmen eines Mädchens in Indiana, das seinen 19jährigen Liebhaber mit dem Revolver in der Hand oder vielmehr an seiner Stirn zwang, ihn zum Districtsgeistlichen zu folgen, um eine Heirathserlaubniß zu holen, dann zum Friedensrichter, vor welchem sie ihn durch dasselbe Mittel zu einem mürrischen leisen Ja bewog. Der Ehemann wider Willen machte sich zwar sofort aus dem Staube und ließ das Mädchen die Gebühren bezahlen, aber es ist doch in den Augen der öffentlichen Meinung legalisirt, und das war Alles, was es wollte.
- Ein Mädchen in Stein sucht an den dort sehr steilen Ufern des Rheins Kräuter, verliert die Haltung und stürzt, ohne daß etwas von ihm gehört wird, in den Rhein. Unterhalb der Stelle befindet sich eine Fischfalle. Die heruntergelassene Bähre (Netz) gibt ihr Signal, der Fischer zieht; der Zug ist schwer, die Erwartung groß. Mit Kraft arbeitet er das Garn aus der Tiefe herauf: ein Mädchen liegt drin. Er bringts an's Land: es lebt noch und ist gerettet. Ein romantischer, glücklicher Lachsfang!


Die Rinderpest.

Die Rinderpest, auch Löserdürre genannt, ist eine sehr ansteckende Krankheit des Rindviehs, als deren Heimath die östlichsten russischen Steppen angesehen werden. Durch den Handel mit Vieh und den Verkehr überhaupt verbreitet sich diese Seuche in ferne Länder und tritt in Deutschland nur in Folge der Ansteckung auf. Sie ist die gefährlichste Rindviehseuche, ergreift jedes Alter und Geschlecht, ist unabhängig von Jahreszeit und Witterung, verbreitet sich, wenn ihr nicht durch kräftige Maßregeln Einhalt gethan wird, von Ort zu Ort über große Bezirke und ganze Länder und rafft gewöhnlich 80 bis 90 Prozent von den ergriffenen Heerden weg. Auch Ziegen und Schafe, sowie andere wiederkäuende Thiere können von der Rinderpest angesteckt werden, dagegen bleiben Pferde und andere nicht wiederkäuenden Thiere ebenso wie die Menschen von ihr verschont.
Der Ansteckungsstoff ist sehr flüchtig und entwickelt sich bei den rinderpestkranken Thieren schon im ersten Beginn der Krankheit, er haftet so rasch und sicher, wie kein Ansteckungsstoff irgend einer anderen Krankheit. Derselbe durchdringt den ganzen Körper des pestkranken Thieres; er ist enthalten in dessen Hautausdünstung und der ausgeathmeten Luft, im Miste, Urin, Speiche, Nasenausfluß und in der Thränenfeuchtigkeit; alle Theile der an der Seuche gefallenen oder im kranken Zustande getödteten Thiere, so namentlich Häute, Haare, Fleisch, Eingeweide u. s. w. sind ansteckend. Die Ansteckung erfolgt entweder unmittelbar durch pestkranke Thiere, deren Ausleerungen oder Kadavertheile oder unmittelbar durch Personen und Gegenstände, welche mit Pestkranken Thieren in Berührung kamen, denen der Ansteckungsstoff anhängt oder in die derselbe eindringen konnte, und die deshalb als Träger desselben dienen. Zu solchen Zwischenträgern gehören besonders Stallungen, Eisenbahnwagen und Schiffe, in denen pestkrankes Vieh untergebracht war, dann mit letzterem zusammengewesene andere Thiere, ebenso auch Menschen mit ihren Kleidern; ferner Wolle, Pelzwerk, Haare, Heu, Stroh u. s. w., endlich auch die Luft.
Die Verbreitung der Seuche folgt besonders den Verkehrswegen; sie geschieht durch langsames Fortschreiten von einem Gehöft zum andern, von einem Orte und Bezirke zum andern, oder in größeren Sprüngen, indem sie an einzelnen Orten auftaucht, die meilenweit vom Seuchenheerde entfernt sind. In diesem letzteren Falle ist der Ansteckungsstoff durch Zwischenträger, besonders durch Menschen oder durch solche Handelsartikel, welche von pestkranken Thieren herstammen, namentlich durch Fleisch und Häute verschleppt worden. Bei dem heutigen Eisenbahnverkehr kann die Rinderpest sehr große Sprünge machen, und in den entferntesten Ländern zum Ausbruch kommen. Da jedoch mit der größeren Entfernung der unmittelbare Verkehr abnimmt, so vermindert sich mit ihr auch die Gefahr der Ansteckung, dieselbe wird also um so größer, je näher der Seuchenheerd ist.
Erscheinung und Verlauf der Krankheit am lebenden Thiere. Von dem Zeitpunkte an, in welchem die Ansteckung erfolgt ist, vergehen gewöhnlich 3-7 Tage; das eintretende Fieber verräth sich durch wechselnde Körperwärme, trüben matten Blick, rauhes, gesträubtes Haar, Verminderung der Freßlust und plötzliche Abnahme der Milchabsonderung. Mit dem 2. bis 3. Tage werden die Krankheitserscheinungen bestimmter; das Fieber ist heftiger, die Bindehaut der Augen hat sich geröthet, die Augenlider sind angeschwollen, meistens fließen Thränen über die Backen ab; das Maul ist heiß, geröthet und voll Speichel; das Athmen geschieht schneller und erfolgt öfter ein kurzer Husten. Fressen und Wiederkäuen hört nun ganz auf, es stellt sich ein mehr oder minder starker Durchfall ein; die Augen treten tief in ihre Höhlen zurück, der Speichel fließt ab, ebenso findet aus der Nase ein dickschleimiger Ausfluß statt, auf der Schleimhaut des Maules, besonders am Zahnfleische, dann der Nase und der Scheide zeigen sich mattweißliche oder gelblich graue, später wundwerdende Flecke; das Athmen wird angestrengter, stöhnend, die Schwäche nimmt immer mehr überhand, die Thiere liegen viel und es erfolgt der Tod gewöhnlich am 5. bis 7. Tage nach dem Beginn der Krankheit.
Nach den Erfahrungen, welche in der von dieser Seuche heimgesuchten Ländern gemacht wurden, ist die sofortige Tödtung aller von der Krankheit befallenen und derselben verdächtigen Thiere das einzig sichere Mittel diese verheerende Seuche rasch zu unterdrücken. Wo der ganze Viehreichthum eines Landes auf dem Spiele steht, ist das Landesinteresse höher zu achten als das Interesse eines Einzelnen und äußerste strenge Wohlthat. Wichtig und daher auch von den meisten Gesetzgebungen anerkannt ist es, daß für das getödtete Vieh voller Ersatz geleistet wird, aber nur dann, wenn die Erkrankung angezeigt und die Tödtung amtlich angeordnet worden ist.


Gott vergelt's Tausendmal.
[Erzählung]

[ => Original lesen: 1867 Nr. 50 Seite 3]

Gott vergelt's Tausendmal.
[Erzählung]
[Fortsetzung.]


Anzeigen.

Verkaufs=Anzeigen.

Am Sonnabend, den 29. Juni d. J., Nachmittags von 2 Uhr ab, sollen im Hause des Büdners Goode in Duvennest nachstehende Gegenstände öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkauft werden, als:

1 Ziege, 1 Hammel, 2 junge Schweine, 1 eichener Koffer, 2 eichene Laden, 1 Spiegel, 1 amerikanische Stubenuhr, 2 Brettstühle, 2 kl. Schränke, 1 Ruhebank, 1 Schiebkarrre, 3 messingene Kessel u. s. w.
Schönberg, den 20. Juni 1867.
Kutzbach, Landreiter.


Vermischte Anzeigen.

Großherzog-Georg-Stiftung
(Altersversorgung.)

Diejenigen, welche dieser Stiftung beizutreten beabsichtigen, wollen sich bis zum 23. d. M. unter Beibringung einer ihr Alter bezeugenden Bescheinigung bei mir melden.
Zugleich mache ich darauf aufmerksam, daß auch Personen im Alter von 1-27 Jahren aufgenommen werden.
Die Statuten dieser Stiftung sind bei mir unentgeltlich zu haben.
Schönberg, den 17. Juni 1867.
G. Grapow.


Der Lübecker Feuer=Versicherungs=Verein für Landbewohner,
welcher am 1. Juni 1827 mit einer Versicherungs=Summe von 3 Millionen Mark ins Leben trat und gegenwärtig in Norddeutschland an 16,400 Mitglieder mit einer Versicherungssumme von 90,529,246 Mark zählt, hat während der 40 Jahre seines Bestehens mit Inbegriff der für die ersten 4 Monate

[ => Original lesen: 1867 Nr. 50 Seite 4]

vom 1. Juni bis 1. October 1827 ausgeschriebenen 1 1/2 Simpla im Ganzen 51 3/4 Simpla eingefordert, mithin, da von der jüngsten Mai=Termins=Ausschreibung 50,000 Mark für das laufende Semester überschießen, bis jetzt im Durchschnitt nicht mehr als 1 1/4 Simplum jährlich erheischt, was für die gewöhnlichen ländlichen Versicherungen unter weicher Bedachung bei dem Ansatz von 2 ßl. Simplum pr. 100 Mark der Versicherungssumme einem Jahres=Beitrage von 1 9/16 pro Mille, für harte Bedachungen dagegen sowie für rauhe Feldfrüchte bei dem Ansatze von 1 1/2 ßl. pr. 100 Mark dem jährlichen Beitrage von 1 11/64 oder von wenig mehr als 1 1/6 pro Mille entspricht.
Im Auftrage der Direction wird dies sehr befriedigende Resultat zur Nachricht für die Interessenten des Vereins und für diejenigen Landbewohner, welche demselben möchten beitreten wollen, hiedurch veröffentlicht.
Lübeck, Namens der Direction im Juni 1867.
Bruhn, Secretair.


Mit den zum diesjährigen Johannis=Termin von mir bei dem Landkasten in Rostock angemeldeten 54,925 Thlrn. ist dessen Bedürfniß für diesen Termin gedeckt. Zum Antoni=Termin künftigen Jahres werden aber voraussichtlich wieder Gelder angenommen werden, worüber ich mir nähere Bekanntmachung vorbehalte. Es haben sich noch Mehrere aus hiesigem Fürstenthume wegen Anleihen mit hypothekarischer Sicherheit zu diesem Johannis=Termine bei mir gemeldet, und bitte ich Diejenigen, die hierauf eingehen wollen, das Nähere bei mir zu erfragen.
Die Johannis d. J. fälligen Zinsen bitte ich schon jetzt recht bald von mir abzuholen.
Schönberg, den 14. Juni 1867.
Kindler, Advokat.


Ein Hauswirth hiesigen Fürstenthums hat mir zehn Thaler, die ihm als Prämie auf der letzten Thierschau zugefallen sind, zur Vertheilung an arme Leute überwiesen.
Schönberg, den 20. Juni 1867.
Kindler, Advocat.


Die Landmeister der Schuhmacherzunft werden aufgefordert, spätestens den 1. Juli d. J., als am Montage nach Johanni, ihre rückständigen Quartalgelder zu entrichten, widrigenfalls dieselben auf Kosten der Restanten eingefordert werden.
Schönberg, den 20. Juni 1867.
Die Aelterleute der Schuhmacherzunft.

Gußstahl=Sensen in vorzüglicher Güte bei J. F. Eckmann.


Beachtenswerth!
Unterzeichneter besitzt ein vortreffliches Mittel gegen nächtliches Bettnässen, sowie gegen Schwäche=Zustände der Harnblase und Geschlechts=Organe. Auch finden diese Kranke Aufnahme in des Unterzeichneten Heilanstalt.
Specialarzt Dr. Kirchhoffer. in Kappel bei St. Gallen (Schweiz).


Zahnschmerz Die heftigsten Zahnschmerzen
beseitigen augenblicklich unfehlbar die berühmten
Tooth-Ache Drops.
Verkauf in Originalgläsern à 12 Schilling (Mecklenburg) od. 7 1/2 Sgr. in Schönberg bei J. P. Bade.
Aehnliche Anzeigen beruhen auf Anmaßung und Fälschung.


Traubrosinen, Datteln, sowie Sardinen, à Dose 6 Schilling (Mecklenburg), empfiehlt Heiden vor Schönberg.


Soeben erhalte ich von der Schweriner Sparcasse die Nachricht, daß dieselbe von Antoni k. J. an den Zinsfuß erhöht und für das Jahr aus jeden Thaler 1 3/4 Schill , also circa 3 3/4 Proc. zahlen wird.
Indem ich dies nun hiermit zur allgemeinen Kenntniß bringe, empfehle ich dies alte, reelle und bewährte Institut bestens, und werde alle an mich gelangenden Einlagen, die ich bis zum 26. d. M. annehme, eben so gewissenhaft besorgen, wie bisher.
Schönberg, den 18. Juni.
J. P. Bade.


Gegen größtentheils hypothekarische, oder sonst gute Sicherheit suche ich noch zu Johannis folgende Geldpöste
in städtische Grundstücke:
1 von 1200 Thlr. - 1 von 1000 Thlr. - 1 von 700 Thl. - 2 von 600 Thlr. - 1 von 400 Thlr.
J. P. Bade, Buchbinder.


Apotheker Schauffert's Haarbalsam
ein untrügliches Haarwuchsmittel, nach dessen zwei= bis dreiwöchentlichem Gebrauche das Haar nicht mehr ausfällt und der neue Wachsthum der Haare selbst an kahlen Stellen unbedingt erfolgt, à Flasche 15 Sgr, bei J. F. Eckmann.


4 Thaler Belohnung.
Seit einiger Zeit haben Unbefugte auf meiner Kleekoppel, sowie auf der Wiese hinter dem sogen. Fuchsberge Futter abgeschnitten. Wer mir den Thäter so anzeigt, daß ich ihn gerichtlich belangen kann, erhält obige Belohnung.
M. Boye Wwe.


Wohnungs=Veränderung.
Meine Wohnung ist vom heutigen Tage an im Kaufmann Vock'schen Hause neben Herrn Uhrmacher Meier.
Schönberg den 15. Juni 1867.
Heinr. Schäding.


Am Johannestage, Montag, den 24. Juni, von Nachmittags 5 Uhr an Harmonie-Musik in meinem Garten. - Entree à Person 4 Schill., Kinder die Hälfte. Es ladet hierzu freundlichst ein Gastwirthin Boye.


Meteorologische Beobachtungen.
1867
Juni
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
18.
19.
20.
37.70
38.04
37.44
7.8
7.1
6.2
10.2
13.8
15.8
WNW
NO
NNW
1
0
1
wolkig.
ziemlich heiter.
-

Am 18. 23 Kubikzoll Regen auf 1 []'.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pfund10 1/2 - 11 Schilling (Mecklenburg).
Holst. d. Pfund11 - 11 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Hühner, d. St.14 - 16 Schilling (Mecklenburg).
Küken, d. St.8 - 10 Schilling (Mecklenburg).
Tauben, d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg).
Schinken, d. Pfund8 - 9 Schilling (Mecklenburg).
Wurst d. Pfund9 - 10 Schilling (Mecklenburg).
Schweinskopf, d. Pfund5 - 5 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Häringe, - St.- Schilling (Mecklenburg).
Eier 8 St. für4 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln, d. Faß7 - 8 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(per Sack in Lüb. Crt.)
Weitzen26 - 27Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Roggen18 - 18Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Gerste14 - 15Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 - 11Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen14 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen14 - 15Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
W.=Rapsaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wint.=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


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