No. 51
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 25. Juni
1867
siebenunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1867 Nr. 51 Seite 1]

- Neustrelitz, 22. Juni. Heute traf von Dresden die erfreuliche Nachricht hier ein, daß Se. Königliche Hoheit der Erbgroßherzog die Masern glücklich überstanden hat und völlig genesen ist.
- Am 19. Juni rückte die Großherzogl. Mecklenburg=Strelitzische Artillerie in Schwerin ein, um an den Schießübungen der dortigen Artillerie Theil zu nehmen.
- Bayern ist der Uebereinkunft wegen Erhaltung des Zollvereins beigetreten. Preußen beruft die Zollvertretung und führt in derselben den Vorsitz; es schließt im Namen der betheiligten Regierungen Handelsverträge ab und hat ein Veto (Nein) gegen Neuerungen in den Zollgesetzen.
- Die strategischen Genies à la Moltke scheinen in Preußen gut zu gedeihen. In Paris hatte sich ein Schachturnier etablirt, an welchem sich Franzosen, Engländer, Oesterreicher, Ungarn, Polen, Dänen etc. lebhaft betheiligten; die Herren machten viele Spiele, aber ein Preuße Neumann trug den Preis davon; er siegte gegen alle Nationen in 5 Partieen und verlor nur eine.
- Niemand hat es leichter als der Papst, Gäste zu empfangen. Die Bischöfe, die jetzt zum Peter=Paulsfeste nach Rom pilgern, bringen so viele Peterspfennige von ihren Gemeinden mit, daß dem Papst noch ein hübsches Sümmchen übrig bleibt, wenn die Schwalben wieder heimwärts ziehen.
- Das erste Dampfschiff, welches im Jahr 1819 die Fahrt von Newyork nach London wagte, war "Savannah" und brauchte 26 Tage. Im vorigen Jahre wurden nicht weniger als 1126 Fahrten pr. Dampf übers Meer gemacht in weniger als der Hälfte Zeit.
- Franz Drake, der die Kartoffeln in Europa eingeführt hat, wird in Berlin ein Denkmal erhalten. Ein Bürger hat 15,000 Thaler dazu bestimmt und den Magistrat ersucht, ihm einen Platz für das Denkmal anzuweisen.
- Kaiser Alexander hat der Dienerschaft im Elysee nicht 100,000 Franken, wie verlautete, sondern 50,000 Franken zurückgelassen, was immer noch sehr anständig ist. König Wilhelm ließ im Pavillon Marsan 40,000, der Kronprinz von Preußen 30,000 Franken vertheilen.
- Der Schwiegersohn der Königin Pomare hat, da er sich auf den Gesellschaftsinseln langweilt, die Reise nach Paris angetreten. Er verließ aber unter dem Titel Prinz Mokeïfago nur seinen guten französischen Namen Roques, da er ein geborener Pariser und bis vor zwei Jahren Gesangbegleiter im Variété=Theater gewesen, als sich die in Paris erzogene Tochter der Königin Pomare in ihn verliebte. - Auch der Fürst Milosch von Serbien kommt nach Paris.
- Für die gute Stadt Paris machte ihr gewandter Oberbürgermeister mit dem deutschen Namen Hausmann die Honneurs. Er gab den fürstlichen Gästen einen Ball, der 900,000 Franks kostete. Unsere Mittel erlauben uns das, sagte er, als er tief in den städtischen Säckel griff; jawohl, sagten die Pariser, man lebt weit flotter, wenn man von anderer Leute Geld lebt, als aus der eigenen Tasche. Den Grafen Bismarck setzte Herr Hausmann bei Tafel zwischen zwei Generalinnen, zwischen die wunderschöne Herzogin von Magenta und die kaum weniger schöne Gräfin Fleury. Das war eine scherzhafte Anspielung darauf, daß der preuß. Minister in Paris in Kürassier=Uniform aufgetreten war. Der kleine Krieg unter den Tischnachbaren, sagt die K. Z. wurde rasch lebhaft und bedenklich, aber der Graf war galant genug zu gestehen, daß la belle France sogar in seinen strategischen Blößen sehr gefährlich sei.
- Wenn Franz Joseph nach Paris kommt und auch seine Kaiserin mitbringt, dann ist Frau Eugenie etwas Großes zu thun fest entschlossen, nämlich ihren Sohn, das Kind von Frankreich mit der Erzherzogin Gisela zu verheirathen, NB. wenn sie keine Kinder mehr sind.
- Die Londoner Schneidergesellen feiern noch immer, weil die Meister höheren Lohn nicht bewilligen wollen. Die Meister schickten ihre Aufträge ihren Collegen in Brigthon zur Ausführung, kaum hörten das die Gesellen, so bewogen sie die meisten ihrer Brightoner Collegen, die Arbeit ebenfalls einzustellen. Die Londoner Meister dagegen kamen mit ihren Collegen in Brighton überein, auch die ihnen übrig gebliebenen Gesellen sammt weiblichen Gehülfen zu entlassen. Dadurch wächst die Zahl derer, die aus der Gesellenkasse unterhalten werden müssen, so außerordentlich, daß sie bald erschöpft sein wird. Und darauf speculiren die Meister.
- Vor einiger Zeit sind amerikanische Handelsspione nach Europa geschickt worden, um den wirklichen Werth der Waaren, die nach den Vereinigten Staaten ausgeführt werden, auszukundschaften und bei zu niedrigerer Taxirung derselben die Beschlagnahme der betr. Waaren herbeizuführen. Die Exporteure mögen aufpassen. Was einmal in den Klauen dieser Geier ist, kommt schwerlich wieder heraus. Die betr. Zunft hat bereits einige Hunderttausende erbeutet; denn sie bekommt fette Procente und möchte es gern zu ein paar Millionen bringen.
- Ungarn ist zum großen Theil prachtvoller Getreideboden und dennoch wird durchschnittlich nur das 18. Korn geerntet, während die an sich unergiebigeren Aecker Norddeutschlands das 12. Korn erzielen. Das macht: die Ungarn düngen sehr selten und kennen nichts als den einfachen Fruchtwechsel von Korn und Mais. Sie schlagen Liebigs Warnung vor der ununterbrochenen Fruchtfolge in den Wind und ruiniren allmählig ihren Boden.
- Der Sultan wird sich mit großem Pomp nach Paris begeben. Er wird von einem Theile seiner Garde in ihrem glänzenden Costüm begleitet sein. Es wird Abdul Aziz seine drei Lieblings=Reitpferde mitbringen, einen Schimmel, einen glänzenden Rappen und eins von Taubenhalsfarbe. Der Sultan bedient sich bei dem Reiten dieser Pferde des alten Sattels der Kalifen mit goldenen

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Eicheln. Ein purpurrother Stoff bedeckt das Kreuz des Pferdes und die goldenen Eicheln werden von Personen seines Gefolges gehalten. Der Sultan ist sehr einfach und überdies fast immer in Civilkleidung; er hat den Diamantenstrauß, welcher dem traditionellen Gebrauch gemäß seinen Fez zierte, abgeschafft. Dieser sehr zusammengedrückte, mit Aufschlägen erweiterte Fez stützt sich auf einen Kopf, welcher einen etwas wilden Ausdruck hat, vorn ganz schwarze und im Nacken ganz weiße Haare. Abdul Aziz, von gewöhnlicher Größe, ist sehr lebhaft und stark. Man glaubt, daß er in Paris bei den Revüen oder bei den amtlichen Festen in seinem Galacostüme erscheinen wird. Der Sultan wird Militärmusik mit nach Paris bringen. - Einstweilen ist der egyptische Pharao mit großem Gefolge angekommen, ein Ausbund von Häßlichkeit und Klugheit.
- Die erste japanesische Zeitung erscheint seit Anfang d. J. und trägt den Titel: Ban Kok Shin Bun Shi d. h. Neues aus allen Gegenden. Das Papier ist gelblich und hat mehr mit dem Cocongespinnst des Seidenwurms als mit unserm Papier Aehnlichkeit. Der mit schwarzem Rand eingefaßte Titel zeigt einen in voller Fahrt begriffenen Dampfer und darüber eine aufgehende Sonne, in deren Scheibe die Spitzen der Masten hineinragen. Im Vorwort heißt es: Diese Zeitung soll die Japaner mit den wichtigsten Ereignissen der Fremde bekannt machen und wird monatlich zwei Mal ausgegeben, sobald die Postdampfer in Yokuhama angelangt sind; denn das intelligente Volk des Landes will von anderen Ländern lernen.
- Die Geizhälse sind närrische Kerle, sie häufen den Mammon auf, ohne sich zu getrauen, ihn zu benutzen. In Marienau lebten zwei solcher sonderbaren Leute, Vater und Sohn, Buchbinder ihres Zeichens, die in Lumpen einhergingen und kaum trockenes, halbverschimmeltes Brod aßen. Ihr einziger Luxus war Sonntags eine mit Hammeltalg geschmelzte Wassersuppe; sie wohnten in einem Hundeloche und starben fast zu gleicher Zeit. Nach ihrem Tode fand die Behörde an 4000 Thlr. baar.
- Wien war entsetzt über einen Raubmord, der vor acht Tagen in einer Vorstadt am hellen Tage in lebhafter Straße verübt worden war. Ein junges, bildschönes Mädchen, die Tochter eines Kaufmanns, war im Laden ermordet worden, sie war höchstens eine halbe Stunde allein gewesen und wurde mit durchschnittenem Hals und zerschmettertem Kopfe gefunden, an Geld etc. waren mehre tausend Gulden geraubt. Der Polizei gelang es, die Verbrecher zu entdecken; es ist ein eleganter Schustergeselle Troll aus Böhmen und seine Geliebte und Landsmännin Petersilka. Die Letztere war Köchin bei einem der Miether im Mordhause und hat das Verbrechen mit vieler Schlauheit eingeleitet und dabei Beistand geleistet; sie galt als das bravste Mädchen, so sehr wußte sie sich zu verstellen. Bei dem Mörder wurde das ganze Geld gefunden; als er verhaftet wurde, sagte er lächelnd: noch nie war ich eingesperrt, der Mensch muß Alles probiren! - Die Nacht nach dem Morde hatte das verbrecherische Paar im Wirthshaus verjubelt.


Gott vergelt's Tausendmal.
[Erzählung]
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1867 Nr. 51 Seite 3]

Gott vergelt's Tausendmal.
[Erzählung]
[Fortsetzung.]


Anzeigen.

Verkaufsanzeigen.

Am Sonnabend, den 29. Juni d. J., Nachmittags von 2 Uhr ab, sollen im Hause des Büdners Goode in Duvennest nachstehende Gegenstände öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkauft werden, als:

1 Ziege, 1 Hammel, 2 junge Schweine, 1 eichener Koffer, 2 eichene Laden, 1 Spiegel, 1 amerikanische Stubenuhr, 2 Brettstühle, 2 kl. Schränke, 1 Ruhebank, 1 Schiebkarrre, 3 messingene Kessel u. s. w.
Schönberg, den 20. Juni 1867.
Kutzbach, Landreiter.


Vermischte Anzeigen.

Alle Diejenigen, welche nicht zu Hypothekenbuch eingetragene Forderungen an den bisherigen Hauswirth H. H. Boye zu Bechelsdorf zu erheben haben, werden ersucht, solche vom 1. Juli d. J. an bei mir anzumelden, um event. Berichtigung zu gewärtigen.
Gleichzeitig ergeht an die sämmtlichen Hypothekgläubiger des etc. Boye das Ersuchen, vom 1. Juli d. J. an auf ihre resp. Capitalien die bis zu Johannis d. J. zu berechnenden Zinsen beim Unterzeichneten gegen Quittung in Empfang zu nehmen.
Die von Johannis c. an weiter laufenden Zinsen hat der Käufer der Boye'schen Stelle, Herr Rickhoff, demnächst abzuführen.
Schönberg, den 24. Juni 1867.
A. Dufft, Registrator
(im Auftrage des bisherigen Hauswirthes Boye in Bechelsdorf).


Der Lübecker Feuer=Versicherungs=Verein für Landbewohner,
welcher am 1. Juni 1827 mit einer Versicherungs=Summe von 3 Millionen Mark ins Leben trat und gegenwärtig in Norddeutschland an 16,400 Mitglieder mit einer Versicherungssumme von 90,529,246 Mark zählt, hat während der 40 Jahre seines Bestehens mit Inbegriff der für die ersten 4 Monate vom 1. Juni bis 1. October 1827 ausgeschriebenen 1 1/2 Simpla im Ganzen 51 3/4 Simpla eingefordert, mithin, da von der jüngsten Mai=Termins=Ausschreibung 50,000 Mark für das laufende Semester überschießen, bis jetzt im Durchschnitt nicht mehr als 1 1/4 Simplum jährlich erheischt, was für die gewöhnlichen ländlichen Versicherungen unter weicher Bedachung bei dem Ansatz von 2 ßl. Simplum pr. 100 Mark der Versicherungssumme einem Jahres=Beitrage von 1 9/16 pro Mille, für harte Bedachungen

[ => Original lesen: 1867 Nr. 51 Seite 4]

dagegen sowie für rauhe Feldfrüchte bei dem Ansatze von 1 1/2 ßl. pr. 100 Mark dem jährlichen Beitrage von 1 11/64 oder von wenig mehr als 1 1/6 pro Mille entspricht.
Im Auftrage der Direction wird dies sehr befriedigende Resultat zur Nachricht für die Interessenten des Vereins und für diejenigen Landbewohner, welche demselben möchten beitreten wollen, hiedurch veröffentlicht.
Lübeck, Namens der Direction im Juni 1867.
Bruhn, Secretair.


Soeben erschienen in meinem Verlage:
Charakterstücke

Nr. 1. Ergebung.
Nr. 2. Tarantella.
Nr. 3. Ständchen.
Nr. 4. Notturno.
Nr. 5. Des Kindes Reise-Erzählung.
Nr. 6. Des Kindes Reise-Erzählung.
Nr. 7. Saltarello.
Nr. 8. Marsch.
Nr. 9. Ball-Erinnerung.
Nr. 10. Sehnsucht.
für das Pianoforte, componirt von
J. H. Meier.
Op. 4. Preis 22 1/2 Sgr.
F. W. Kaibel's Kunst & Musikalien-Handlung in Lübeck.


Photographisches Atelier von W. Schacht ist geöffnet von Morgens 10 bis Nachmittags 5 Uhr. Visitenkartenportraits à Dutzend 2 Taler (Mecklenburg) - Schilling (Mecklenburg).
Visitenkartenportraits à 1/2 Dutzend 1 Taler (Mecklenburg) 8 Schilling (Mecklenburg).
per comptant.


Die Landmeister der Schuhmacherzunft werden aufgefordert, spätestens den 1. Juli d. J., als am Montage nach Johanni, ihre rückständigen Quartalgelder zu entrichten, widrigenfalls dieselben auf Kosten der Restanten eingefordert werden.
Schönberg, den 20. Juni 1867.
Die Aelterleute der Schuhmacherzunft.


Soeben erhalte ich von der Schweriner Sparcasse die Nachricht, daß dieselbe von Antoni k. J. an den Zinsfuß erhöht und für das Jahr aus jeden Thaler 1 3/4 Schill , also circa 3 3/4 Proc. zahlen wird.
Indem ich dies nun hiermit zur allgemeinen Kenntniß bringe, empfehle ich dies alte, reelle und bewährte Institut bestens, und werde alle an mich gelangenden Einlagen, die ich bis zum 26. d. M. annehme, eben so gewissenhaft besorgen, wie bisher.
Schönberg, den 18. Juni.
J. P. Bade.


Gegen größtentheils hypothekarische, oder sonst gute Sicherheit suche ich noch zu Johannis folgende Geldpöste
in städtische Grundstücke:
1 von 1200 Thlr. - 1 von 1000 Thlr. - 1 von 700 Thl. - 2 von 600 Thlr. - 1 von 400 Thlr.
J. P. Bade, Buchbinder.


Die Vormaht meiner vor Schönberg an der Chaussee nach Rehna belegenen Wiese beabsichtige ich unter der Hand zu verkaufen, und wollen sich Kaufliebhaber deshalb bei mir melden.
J. Behnke, Cigarrenmacher und Musikus.


Wichtige Anzeige für Taube und Harthörige.
Dr. John Robinson in London macht auf sein erfundenes Gehör=Oel alle Gehör=Leidenden aufmerksam. Dieses Oel heilt binnen kurzer Zeit die Taubheit, falls Selbige nicht angeboren, es bekämpft ferner alle mit der Harthörigkeit verbundenen Uebel, als die Ohrenschmerzen und das Sausen und Brausen in den Ohren, und erlangen selbst ältere Personen das feinste Gehör wieder, falls keine reine Unmöglichkeiten obwalten. Alle Genesungs=Atteste mitzutheilen, wäre zu kostspielig, weshalb nur 3 folgen.
Herr Kaufmann H. Brakelmann in Soest in Preußen nimmt die Bestellungs=Aufträge für mich entgegen, an den man sich daher zu wenden hat, und wird jeder Auftrag mit Gebrauchsanweisung prompt ausgeführt.
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Thatsachen beweisen die große Heilkraft des Dr. Robinson'schen Gehör=Oeles.
Weißensee, Sachsen, 16. Februar 1864.
Herrn H. Brakelmann in Soest.
Im vorigen Sommer sandten Sie, werther Herr, mir durch Postvorschuß Entnommenes ein Glas Gehör=Oel. Da ich dieses nur den dritten Theil verbraucht, und mein Gehör sich dann völlig wieder eingestellt hatte, so sage ich Ihnen hiermit nochmals meinen verbindlichsten Dank etc.
Achtungsvoll gez. Benj. Setterling.
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Tuttlingen, Kgr. Württemberg, 16. Aug. 1864.
Herrn Kaufmann Brakelmann in Soest.
Da ich schon einigemal von Ihrem Gehör=Oel bezogen habe, welches gute Dienste geleistet hat, so sage ich Ihnen hiermit nochmals meinen verbindlichsten Dank etc.
gez. Jetter, Stadtbaumeister.
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Mendrisio, Kanton Tessin, den 1. Febr. 1865.
Herrn H. Brakelmann in Soest.
Im Jahre 1862 überschickten Sie mir auf mein Gesuch ein Fläschchen Ihres heilsamen Gehör=Oels und da es sich von gutem Erfolge bewies, wurde ich abermals etc. (folgt neuer Auftrag etc.)
Mit aller Hochachtung gez. Rosamunde de Purriani, geb. v. Hungerthausen.


Wohnungs=Veränderung.
Meine Wohnung ist vom heutigen Tage an im Kaufmann Vock'schen Hause neben Herrn Uhrmacher Meier.
Schönberg den 15. Juni 1867.
Heinr. Schäding.


Meteorologische Beobachtungen.
1867
Juni
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
21.
22.
23.
24.
38.15
39.27
37.51
35.88
6.3
7.5
8.7
11.5
16.5
17.5
17.5
18.8
NNW
NO
NNO
NO
1
1
1
1
ziemlich heiter.
heiter.
ziemlich heiter.
heiter.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pfund10 1/2 - 11 Schilling (Mecklenburg).
Holst. d. Pfund11 - 11 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Hühner, d. St.14 - 16 Schilling (Mecklenburg).
Küken, d. St.8 - 10 Schilling (Mecklenburg).
Tauben, d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg).
Schinken, d. Pfund8 - 9 Schilling (Mecklenburg).
Wurst d. Pfund9 - 10 Schilling (Mecklenburg).
Schweinskopf, d. Pfund5 - 5 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Häringe, - St.- Schilling (Mecklenburg).
Eier 8 St. für4 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln, d. Faß7 - 8 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(per Sack in Lüb. Crt.)
Weitzen26 - 27Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Roggen18 - 18Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Gerste14 - 14Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 - 11Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Erbsen14 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen14 - 15Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
W.=Rapsaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wint.=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 21Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


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