No. 2
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 05. Januar
1866
sechsunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1866 Nr. 2 Seite 1]

- Aus dem ungarischen Landtage sind bis jetzt noch keine bestimmte Resultate hervorgegangen. Durch das Entgegenkommen der Regierung, sowie durch den Eindruck, den das persönliche erscheinen des Kaisers in Pesth hervorgerufen, zeigen sich die verschiedenen Parteien unter den Ungarn im Ganzen zu einem Ausgleich geneigt, doch herrscht über die Art und Weise, wie der Ausgleich zu beschaffen, noch die größte Meinungsverschiedenheit.
- Es heißt, der Kaiser von Rußland habe sich die preußische Wehrpflicht zum Muster genommen und beabsichtige, dieselbe auch in seinem Reiche einzuführen, sodaß also künftig in Rußland auch jeder Gesunde Soldat werden muß. Freilich müßte dann auch die Knute beim Militair abgeschafft werden.
- Nach dem jetzt veröffentlichten Staatsvoranschlag beträgt das Gesammtgelderforderniß für Oesterreich im Jahre 1866 531 Mill. Gulden, also 3 Million. Gulden weniger als im vorigen Jahre. Die Gesammteinnahme beträgt 491 Mill. Gulden; es wird mithin ein Deficit von ca. 40 Mill. Gulden vorhanden sein, während dasselbe im verflossenen Jahre 76 Mill. Gulden betrug, Für das Jahr 1867 wird das Deficit auf 28 Mill. Gulden veranschlagt.
- Am 30. Decbr. beschloß der Lübecker Bürgerausschuß fast einstimmig, den Bau der Lübeck=Travemünder Eisenbahn in Ausführung zu bringen.
- Der Magistrat in Waren hat wegen des in diesem Jahre herrschenden Futtermangels unbemittelten Viehbesitzern gestattet, Moos und Tannennadeln aus den städtischen Forsten zu entnehmen.
- Das Schlächtergewerk in Friedland hat beschlossen, daß künftig jeder Amtsmeister daselbst verpflichtet sein soll, jedes von ihm geschlachtete Schwein auf Trichinen mikroskopisch untersuchen zu lassen.
- Die Zahl der bis jetzt an der Trichinenkrankheit in Hedersleben Gestorbenen belaufe sich schon auf einige neunzig.
- Aus Stockholm wird geschrieben: Die anhaltend milde Witterung giebt unserm Lande einen für diese Jahreszeit merkwürdigen Anblick. Auf dem Felde zeigt sich überall das frische Grün der jungen Saat, wie im Frühling. Die Feldarbeit kann ununterbrochen fortgesetzt werden. In den Gärten haben die Pflanzen große Knospen und das Wasser ist überall frei von Eis.
- Es ist zu arg! Die Spielbank in Wiesbaden, welche bisher vom 1. Januar bis 1. April nicht geöffnet war, bewirbt sich jetzt bei der nassauischen Regierung, diese Beschränkung aufzuheben. Die Bank hat in den letzten Monaten 1 Million 650,000 Gulden gewonnen.
- In einem Dorfe bei Culm ereignete sich das Unglück, daß ein 13jähriger Knabe seinen vier Jahre alten Bruder erschoß. Die Eltern waren nicht zu Hause und die Kinder sich selbst überlassen. Der 13jährige Knabe nahm das an der Wand hängende geladene Gewehr, spielte damit, legte auf seinen Bruder an, drückte den Hahn ab und traf den Bruder dergestalt, daß dieser sofort todt zur Erde niedersank. Die eingeleitete Untersuchung wird ergeben, ob dem Vater eine Fahrlässigkeit zur Last gelegt werden kann oder nicht. Mag dieser Fall aber allen denen als Warnung dienen, die geladene Gewehre in einem Wohnzimmer halten.
- Am Rhein wird noch immer über großen Wassermangel geklagt. Der Wasserstand des Rheins ist gegenwärtig so niedrig, daß viele Schiffe nicht einmal mehr in den Sicherheitshafen gebracht werden können. Auch in vielen Brunnen der Städte ist kein Wasser mehr zu finden.
- Der älteste Sohn des Kronprinzen von Preußen, Prinz Friedrich Wilhelm, der in einigen Wochen 8 Jahre alt wird, soll demnächst der Leibcompagnie des ersten Garde=Regiments zu Fuß als Seconde=Lieutenant zugetheilt werden. Alle königl. Prinzen beginnen ihre militairische Laufbahn in diesem Regiment.
- In Darmstadt ist vor einigen Tagen ein ernstliches Kinderduell vorgekommen, das übrigens glücklicherweise nur eine leichte Verwundung des einen Knaben zur Folge hatte. Die Betheiligten waren, wie man erzählt, zwei Gymnasiasten von 13 und 11 Jahren. Dieselben hatten aber nur eine Pistole auftreiben können, so daß das Loos entscheiden mußte, wer den ersten Schuß haben sollte.
- Unweit des Starnberger Sees bei München ist kürzlich auf einem langen Hügel ein vollständiges Todtenfeld unter der Erde entdeckt worden. Nachdem man die Erde abzugraben begonnen hatte, sind über hundert Gräber zu Tage gefördert, von denen man einige zwanzig öffnete. Die Scelette, durchgehends von ansehnlicher, oft bis zu 7 Fuß reichender Größe, liegen in Reihen, ungefähr 4 Fuß unter ganz hartem Kies, über welchem sich 1 Fuß dicker Humus der besten Art befindet. Alle liegen mit dem Angesicht nach Südwest gerichtet, die Gebeine verrathen ein urkräftiges Geschlecht, die makellosen Zähne eine ungekünstelte, rauhe Nahrung desselben. Die Bildung des Schädels ist von der Stirn zum Hinterkopf ganz auffallend flach, und schmal - nur ein einziges, mehr gerundetes Haupt fand sich bis jetzt, dessen einstiger Inhaber wohl nicht dem Stamme angehörte - die Arme sind zu beiden Seiten angelehnt. Bei den meisten Sceletten fand man zur Linken ein verrostetes eisernes Messer und ein kurzes Schwert nebst den metallenen Resten des Wehrgehänges, als Schnallen etc.; von Schmuckgegenständen bronzene Armreife, Halsbandkugeln von Glas und Thon, verschieden an Farbe. Es fanden sich auch viele Seeleute, bei

[ => Original lesen: 1866 Nr. 2 Seite 2]

denen nur Halsperlen lagen, was, abgesehen von weiteren Merkmalen, auf weibliche Herkunft hindeutet. Im Ganzen ist vorläufig wohl die Annahme gerechtfertigt, man habe es mit Ueberresten von Leuten zu thun, welche noch in römischen Diensten standen oder solchen, welche in das 6. Jahrhundert hineinlebten.
- Daß die Bären zur Belustigung der Jugend dienen, ist allgemein bekannt, daß sie mitunter aber auch Wachtdienste versehen können, beweist folgender Fall. Dieser Tage kam ein Bärentreiber in einem Städtchen der Provinz Posen an und ersuchte den einzigen Gastwirth um Nachtherberge für sich und sein Ungethüm. Der Wirth wies die Bitte ab, da er für den außerordentlichen Gast kein passendes Unterkommen hatte. Auf Anrathen der Wirthin kam man jedoch dahin überein, den Bären für diese Nacht in einen Schweinestall, worin drei gemästete Schweine bisher gemüthlich beisammenlebten, unterzubringen und den borstigen Bewohnern ein anderes Local anzuweisen. In der Nacht, als Menschen und Thiere in tiefster Ruhe lagen, schlichen drei Gauner, die wohl schon vorher ein Auge auf die fetten Schweine geworfen hatten, herbei, um dieselben zu stehlen. Zwei der Diebe blieben auf Posto stehen, und der Eine ging in den Stall, worin er aber, da der Bär in einer Ecke zusammengekauert lag, nichts fand. Er ging zurück, wurde aber von seinen Gefährten noch einmal hineingeschickt, mit der Bemerkung, die Schweine würden im Winkel liegen und er möge sie mit dem Stocke aufjagen. Der Dieb gehorchte und schlug wacker auf den Bären los, der aber sofort aufsprang und den Gauner mit seinen Tatzen fest umarmte. Jetzt fing der Dieb an zu schreien, der Bär stimmte mit seinem Gebrumme ein. Auf das Geschrei eilten Wirth und Bärentreiber herbei und erlösten den Gefangenen aus der unsanften Umarmung des Bären. Die beiden andern Strolche hatten unterdeß das Weite gesucht. Der von dem Bären ertappte Dieb wurde am andern Tage dem Gerichte übergeben.
- Die Dauerhaftigkeit der verschiedenen Holzarten hängt sehr bedeutend von der Zeit ab, in welcher die betreffenden Hölzer geschlagen werden, wie dies folgende veröffentlichte Versuche zur Genüge darthun. Vier Fichtenstämme von gleichem Alter, die auf gleichem Boden, in gleicher Lage neben einander gewachsen waren und die Kennzeichen gleicher Gesundheit an sich trugen, wurden Ende December, Ende Januar Ende Februar und Ende März gefällt. Alle wurden in Balkenstücke zu 30 Fuß lang, 6 Zoll breit und 5 Zoll dick sorgfältig behauen und zwar so, daß der Kern in der Mitte blieb. Nachdem die Balken möglichst eingetrocknet waren, wurden sie auf Gerüste gelegt und durch Beschwerung mit Gewichten in ihrer Wirkung auf ihre Tragfähigkeit probirt. Bei den Balken, wozu das Holz im Januar geschlagen, war die Tragfähigkeit 12 pCt., bei den im Februar gehauenen 20 pCt., bei den im März gefällten 38 pCt. geringer, als bei den im December geschlagenen. Auch anderweitige Versuche ergaben das für die Praxis höchst wichtige Resultat, daß Bauhölzer etc. stets im December geschlagen werden sollten.


Der Mönch.
Aus den Erzählungen eines alten Herrn.
[Erzählung]
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1866 Nr. 2 Seite 3]

Der Mönch.
Aus den Erzählungen eines alten Herrn.
[Erzählung]
[Fortsetzung.]


Verkaufsanzeigen.

Am Montag d. 8 Januar, Morgens 9 1/2 Uhr, sollen im Hause der Frau Gastwirthin Boye

Mehrere Betten, mehrere Bolzen flächsen und heeden Leinen, Tischzeug, sowie 2 Bässe, 1 Tuba, 1 Klapphorn, 1 Clarinette und 1 Violine
öffentlich meistbietend gegen baare Bezahlung verkauft werden.
Seegert, Landreiter.


Vermischte Anzeigen.

Alle Diejenigen, welche im bevorstehenden Termin Gelder und Sparkassenbücher durch mich an die Sparkasse in Schwerin besorgt zu haben wünschen, werden ersucht, solche bis spätestens zum 17. Januar bei mir abzugeben.
J. P. Bade, Buchbinder.


Wir machen hiermit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft am Montage nach Neujahr, den 8. Januar 1866, stattfindet, und werden die Gesellen aufgefordert, persönlich zu erscheinen.
Schönberg, den 27. December 1865.
Die Vorsteher und Altgesell der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft.


[ => Original lesen: 1866 Nr. 2 Seite 4]

Billigstes illustrirtes Familienblatt!
Illustrirtes Familienblatt 'Die Gartenlaube'

150,000 Auflage. Wöchentlich 2 Bogen in gr. Quart. Auflage 150,000.
Mit vielen prachtvollen Illustrationen.
Vierteljährlich 15 Sgr. Mithin der Bogen nur ca. 5 1/2 Pfennige.
Trotz der mannigfachen Nachahmungen und trotz der Gegner, welche unserm Blatte neuerdings erstanden sind, haben wir die Genugthuung, daß seine Verbreitung sich abermals um Tausende gesteigert hat. Diese nachhaltige Theilnahme des Publikums ist der beste Beweis, daß wir auf dem rechten Pfade geblieben sind, den wir auch künftig unbeirrt und treu unserm Banner - Volksbildung und Humanität - verfolgen werden.
Die als trefflich anerkannten Beiträge eines Bock, Beta, Brehm, Schulze=Delitzsch, K. Vogt, L. Storch, Fr. Gerstäcker, G. Hiltl, Schücking, J. Scherr, Temme, G. Hammer, Schmidt=Weißenfels, Wallner, R. Benedix, A. Schloenbach, G. Rasch, L. Ernesti, L. Steub, L. Walesrod u. s. w. werden auch das neue Quartal zieren und unter vielen andern ausgezeichneten Aufsätzen zunächst die nachverzeichneten interessanten Artikel zum Abdruck kommen: Der Dorfcaplan. Von Herm. Schmid. - Eine Novelle von L. Schücking - Erzählungen von Melchior Meyer. -Erinnerungen an Heinrich Zschocke. Von dessen Schwager Nüsperli. Mit Illustration von Paul Thumann. - Göthe in Leipzig. Mit Illustration. - Die Hirschjagd in den Hochalpen. Von H. Noe. Mit Illustration von L. Fux. - Ein deutscher Mann in der Fremde: Prinz Albert von Sachsen=Coburg. - Aus dem rauhen Hause zu Horn. Ein Schattenbild. - Die Falschmünzer am Prägstocke. Mit Illustration von Litschauer. - Anatomische Leiden und Freuden. Von Alfred Meißner. - Ein preußischer General und kein Gamaschenheld. Mit dem Portrait Pfuel's. - Im Crocodil. Mit Illustration von Th. Pixis. - Ein Bahnbrecher im Kampfe für die Zukunftsgestaltung. Von Ludwig Storch. - Beim alten Truchseß. Literaturbild aus dem Anfange unsers Jahrhunderts. - Die Edelkoralle und ihre Fischer. Von Karl Vogt. Mit Abbildungen. - Kleine Ursachen, große Wirkungen. Von Bock u. s. w. - Daß wie immer den
Tagesereignissen und Zeiterscheinungen
besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden wird, bedarf keiner ausdrücklichen Betonung.
Ernst Keil in Leipzig.
Alle Postämter und Buchhandlungen nehmen Bestellungen an.

Unsern herzlichsten Dank allen denen, welche unsere liebe Mutter, am 3. d. M., zu ihrer Ruhestätte begleiteten.
Heinrich und Hulda Bräme.
Schönberg den 4. Januar 1866.


Durch Vereinbarung sämmtlicher Webermeister im hiesigen Fürstenthum ist der bisherige Preis für ihre Arbeit geregelt und vom 1. Januar 1866 an folgendermaßen festgestellt worden: Es soll kosten an Weberlohn jede Elle Heedenleinen: ellenbreit 1 1/2 Schilling (Mecklenburg), 5/4 breit 2 Schilling (Mecklenburg), 6/4 breit 3 Schilling (Mecklenburg). Flächsenleinen: ellenbreit 2 Schilling (Mecklenburg), 5/4 breit 2 1/2-3 Schilling (Mecklenburg), 6/4 breit 4 Schilling (Mecklenburg). Vierkamm: Kissen à Elle 5-6 Schilling (Mecklenburg), Betten à Elle 7-8 Schilling (Mecklenburg), Brath à Elle 4-5 Schilling (Mecklenburg). Fünfkamm: Kissen à Elle 6-8 Schilling (Mecklenburg), Betten à Elle 9-10 Schilling (Mecklenburg), Brath á Elle 5-6 Schilling (Mecklenburg). Keperbühren: Heden à Elle 6-7 Schilling (Mecklenburg), Flächsen à Elle 8-10 Schilling (Mecklenburg). Gansaugen: Heden à Elle 3/4 breit 2 1/2 Schilling (Mecklenburg), 4/4 breit 4 Schilling (Mecklenburg), 5/4 breit 5 Schilling (Mecklenburg), 6/4 breit 6 Schilling (Mecklenburg), Kleinheden à Elle 3/4 breit 3 Schilling (Mecklenburg), 4/4 breit 5 Schilling (Mecklenburg), 5/4 breit 6 Schilling (Mecklenburg), 6/4 7 Schilling (Mecklenburg). Drell: Heden à Elle 3/4 breit 4 Schilling (Mecklenburg), 4/4 breit 5 Schilling (Mecklenburg), 5/4 breit 6 Schilling (Mecklenburg), 6/4 breit 7-8 Schilling (Mecklenburg), Flächsen à Elle 3/4 breit 4-5 Schilling (Mecklenburg), 4/4 breit 5-6 Schilling (Mecklenburg), 5/4 breit 6-8 Schilling (Mecklenburg), 6/4 breit 8-10 Schilling (Mecklenburg). Wollenarbeit à Elle 2 1/2 Schilling (Mecklenburg) und jedes Stieg Ellen 4-6 Schilling (Mecklenburg) Ungeld. Spulgeld: jedes Pfund Hedengarn 1/2 Schilling (Mecklenburg) und jedes Pfund Flächsengarn 1 Schilling (Mecklenburg).
Schönberg.
Das Amt der Weber.


2tes Abonnements-Concert am Mittwoch, den 19. Januar 1866, im Saale des Herrn Senator Spehr.
Entrée für Nichtabonnenten à Person 8 ßl.
Anfang: Abends präcise 7 1/2 Uhr.
Die Vereins=Musiker.


Da eine Anzahl der verlangten Geldpöste bereits angemeldet, so suche ich nur noch 1 Posten von 1200 Taler (Mecklenburg), 1 do. von 1000 Taler (Mecklenburg) und 2 do. von 350 Taler (Mecklenburg) J. P. Bade.


Zahnschmerz   Die heftigsten Zahnschmerzen
beseitigen augenblicklich unfehlbar die berühmten
Tooth-Ache Drops.
Verkauf in Originalgläsern à 12 Schilling (Mecklenburg) od. 7 1/2 Sgr. in Schönberg bei J. P. Bade.
Aehnliche Anzeigen beruhen auf Anmaßung und Fälschung.


Zinszahlung für freiwillige Anleihen in Lübeck an der Kriegsstube:

Dienstag d. 9. Januar,
Freitag d. 12. Januar,
Dienstag d. 16. Januar.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

1865.
Geboren: 156 Kinder (84 Knaben und 72 Mädchen) - darunter 28 uneheliche (19 K. 9 M.).
Confirmirt: 92 Kinder (55 K. 37 M.).
Copulirt: 50 Paare; proclamirt 66 Paare.
Gestorben: 165 Personen (78 männl., 87 weibl. Geschlechts).
Communicanten: 2181 (1072 männl., 1109 weibl. Geschl.), darunter 21 Private 34 Krankencommunionen.
Geschenkt an die Kirche 1865:
20. Januar. Aus Malzow, Vermächtniß 2 Taler (Mecklenburg). - 19. März. Aus Malzow, von einer Hauswirthin 3 Taler (Mecklenburg). - 21. Juni. Aus Petersberg, vom Jahrenwohner Bohnhoff 4 Taler (Mecklenburg) 12 Schilling (Mecklenburg). - 27. August. Aus Kleinfeld 2 Taler (Mecklenburg). - 30. December. Aus Gr. Bünsdorf, von einer Hauswirthin 4 Taler (Mecklenburg). (Summa 15 Taler (Mecklenburg) 12 Schilling (Mecklenburg).)

Sonntag, den 7. Januar.
Vormittagskirche: Pastor Kaempffer.
Nachmittagskirche: Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Kaempffer.


Meteorologische Beobachtungen.
1866
Januar
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
2.
3.
4.
38.61
34.57
39.57
1.3
1.0
0.0
3.4
5.4
3.7
SW
SW
SSO
1
3
1
wolkig.*)
trübe.**)
heiter.

*) 2 u. **) 6 Kubz. Reg. auf 1 Quadratfuß.


Markt=Preise in Lübeck.
(Nach Angabe des Marktvogtes.)
Butter, Meckl. d. Pfund14 Schilling (Mecklenburg).
Holst. d. Pfund15 Schilling (Mecklenburg).
Hasen, d. St.32 - 36 Schilling (Mecklenburg).
Enten, d. St.20 - 28 Schilling (Mecklenburg).
Hühner, d. St.10 - 12 Schilling (Mecklenburg).
Küken, d. St.8 - 10 Schilling (Mecklenburg).
Tauben, d. St.3 - 4 Schilling (Mecklenburg).
Gänse, d. Pfund7 1/2 - 8 Schilling (Mecklenburg).
Schinken, d. Pfund7 1/2 - 8 Schilling (Mecklenburg).
Schweinskopf, d. Pf.4 1/2 - 5 Schilling (Mecklenburg).
Wurst d. Pfund8 - 10 Schilling (Mecklenburg).
Eier 5-6 St. für4 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln, d. Faß.4 - 5 Schilling (Mecklenburg).
Karpfen d. Pfund10 - 12 Schilling (Mecklenburg).
Spickgans d. St.28 - 34 Schilling (Mecklenburg).
Flickgans d. St.18 - 20 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(per Sack in Lüb. Crt.)
Weitzen18 1/2 - 20Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Roggen14 - 15Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste13 - 13Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 - 11 Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Erbsen15 - 17Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen12 - 13Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapsaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Rübsen.-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 21Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)

Hamburger Viehmarkt. Schweine innerhalb der Accise 30-37 Mark (Lübeck), außerhalb derselben 29-36 Mark (Lübeck) pr. 100 Pfund, Mastkälber 30-45 Mark (Lübeck).


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


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