No. 96
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 12. Dezember
1865
fünfunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1865 Nr. 96 Seite 1]

- Endlich wird alles fertig, auch das neue gemeinsame Maß und Gewicht in Deutschland. Die Commission hat es ausgearbeitet und es fehlt ihm nur noch die Unterschrift des Bundestages, an der jedoch nicht zu zweifeln ist. Die Grundlage des neuen Maßes und Gewichtes ist das Meter, unter welchem diejenige Längengröße zu verstehen ist, welche durch das zu Paris aufbewahrte Mêtre des Archives bei der Temperatur des schmelzenden Eisens dargestellt wird. Als allgemein deutsche Maße gelten künftig: 1) als Längenmaß das Meter und dessen bekannte Theilungen; 2) als Flächenmaß die Quadrate der Längenmaße, als Feldmaß insbesondere das Ar (= 100 Quadratmeter), das Hectar (= 100 Ar = 10,000 Quadratmeter); 3) als Körpermaße die Würfel der Längenmaße, als Hohlmaß insbesondere der Liter, ein Kubikdecimeter des Hectoliter = 100 Liter. Diese Maße haben ausschließliche Geltung. Dem Bundesgesetze bleibt es
übrigens überlassen, neben diesem Maße auch nachstehende Maße oder einzelne derselben unter den angegebenen Namen als Landesmaße einzuführen, insofern bei der Annahme dieser Maß= und Gewichtsordnung ein darauf bezüglicher Vorbehalt gemacht worden ist: 1) Längenmaße: der Fuß = 3 Decimeter, Zoll = 3 Centimeter, Linie = 3 Millimeter; das Lachter bei dem Bergbau und der Faden bei dem Seewesen = 2 Meter; die Ruthe = 5 Meter; die Meile = 7500 Meter; dreimalige Teilung dieser Längenmaße; 2) Flächenmaße: die Quadrate dieser Längemaße; Feldmaße insbesondere: der Morgen = 2500 Quadratmeter = 1/4 Hectar = 100 Quadratruthen; das Joch = 5000 Quadratmeter = 1/2 Hectar = 200 Quadratruthen; 3) Körpermaße die Würfel obiger Längenmaße; die Klafter = 4 Kubikmeter. Das Gewicht eines Cubikcentimeters destillirten Wassers im luftleeren Raume bei der Temperatur von + 4 Grad Cels. ist das Gramm. Das Pfund = 500 Gramm = 1/2 Kilogramm bildet die Einheit des deutschen Gewichts. Der Centner = 100 Pfund = 50 Kilogramm; die Schiffslast = 4000 Pfund = 2000 Kilogramm. Die Untertheilung des Pfundes wird durch die Landesgesetze bestimmt, ebenso der Zeitpunkt der Einführung dieser Maß= und Gewichtsordnung.
- Es gewinnt den Anschein, als habe sich Preußen durch den Vertrag von Gastein, welcher Oesterreich Holstein ganz überließ, ein Joch aufgebunden, das es schwer drückt. Graf Bismarck soll Oesterreich für Holstein 80, lies achtzig Millionen Thaler geboten, Oesterreich aber dies Geld lieber von den Franzosen geborgt, als von den Preußen geschenkt genommen haben. Zur Ehre Preußens sei gesagt, daß es die Abtretung Nordschleswigs an Dänemark zurückweist, obwohl es Napoleons Gunst gewinnen könnte, wenn es auf die Zurückgabe eingehen würde.
- Kaum klimperts wieder wie Silber in den Kassen des österreichischen Finanzministers, da wird auch schon das Heer herausgeputzt. Die Jäger werden hohe Aufzugstiefel, rothe Hosen, blaue Jacken mit breitem Ledergürtel und braune Mäntel mit Kapuzen erhalten und mit neuen Stutzen ausgerüstet werden; ebenso soll die gesammte Infanterie statt der bisher im Gebrauch stehenden Tschakos die französischen Käppis erhalten.
- König Leopold von Belgien ahnt nicht, daß sein Lebensende so nahe ist. Er sitzt im Lehnstuhle, plaudert mit seinen Söhnen, liest Zeitungen, unterschreibt mit zitternder Hand und macht Reisepläne nach Nizza und an den Comersee. Sein Pianist muß ihm jeden Abend eine Stunde vorspielen, namentlich die Ouvertüre zum Tannhäuser.
- In Schweizer Blättern ist das tolle Gerücht zu lesen, Prinz Napoleon in Paris speculire auf eine Herstellung des westphälischen Königreichs seinem Vaters; Graf Bismarck habe ihm aber bedeutet, er möge sich den Appetit vergehen lassen, die westphälischen Schinken hätten Trichinen.
- Berliner Blätter verrathen von den Feierlichkeiten bei der Vermählung J. K. H. der Prinzessin Alexandrine mit S. H. dem Herzoge Wilhelm von Mecklenburg u. A. das Folgende. Nach der Trauung setzt sich das junge Paar mit den Majestäten an den Spieltisch und hört nebenbei das Conzert der Hofkapelle. Beim Festmahl nehmen an der Ceremonientafel nur das Brautpaar, das Königspaar, die Prinzen und Prinzessinnen und die fürstlichen Gäste Platz; die Aufwartung geschieht durch Würdenträger der Krone, deren Leibpagen die Speisen und Getränke zutragen; als Speisevorleger fungiren zwei dazu ernannte Generallieutenants, die gut tranchiren können. Die übrigen Herrschaften Speisen an 5 Tafeln in den Nebenzimmern. Nach aufgehobener Tafel folgt der Fackeltanz; derselbe wird durch die 12 Staatsminister mit Wachsfackeln ausgeführt; das Brautpaar hat mit jedem Mitgliede der königlichen Familie einmal zu tanzen. Dann bewegt sich der Fackelzug nach den Brautgemächern; das Strumpfband wird in der Gallerie Friedrich I. ausgetheilt.
- Prinzessin Eugenie von Leuchtenberg wird die Braut des italienischen Kronprinzen Humbert. Der Kronprinz ist ein ernster schweigsamer junger Mann, der es seinem galanten Vater Victor Emanuel überläßt seiner Braut den Hof zu machen.
- Graf Bismarck hat einen Doppelgänger in Breslau und darf auf dessen Popularität eifersüchtig sein. Dieser Doppelgänger von überraschender

[ => Original lesen: 1865 Nr. 96 Seite 2]

Aehnlichkeit bis hinauf zu den drei Härchen aus der kahlen Stirn ist ein Dienstmann, der sich vor Aufträgen kaum retten kann.
- In Paris gehts hoch zu Roß im Galopp bergauf. Denselben ziemlich steilen Berg Montmartre, von dem einst die Verbündeten nach Paris herunterstiegen, hat neulich das Garde=Chasseur=Regiment zu Pferde erstiegen. Es war ein prächtiges Schauspiel, wie die feurigen arabischen Hengste, mit denen das Regiment beritten ist, die Schwierigkeiten des steilen Bodens im Galopp überwanden; oben schlugen die Reiter ein Bivouac auf.
- Die deutschen Apotheker hatten schon längst den Bundestag um Erlaß einer deutschen Arzeneitaxe gebeten, aber vergeblich. Da legten sie selber Hand an's Werk, arbeiteten eine Taxe aus und übersandten sie den deutschen Regierungen.
- In der neuesten Zählung brachte es Preußen auf 19,255,139 Einwohner, die in 1000 Städten und 331 landräthlichen Kreisen wohnen.
- Die Zahl der an der Trichinenkrankheit in Hedersleben Verstorbenen ist inzwischen auf 65 gestiegen; 70-80 Kinder sind verwaist.


Der Retter.
[Erzählung]
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1865 Nr. 96 Seite 3]

Der Retter.
[Erzählung]
[Fortsetzung.]


Anzeigen.

Präclusiv=Bescheid.

In Sachen, betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuchs über das an der Rehnaer Chaussee vor Schönberg belegene Wohnhaus c. p. des früheren Schuhmachergesellen, jetzigen Getraidehändlers Peter Schröder, giebt das Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg reproductis ad acta proclamatibus cum documentis aff- et refixionis nec non insertionis auf das am 17. November d. J. abgehaltene Termins=Protocoll hierdurch den

Bescheid:

daß alle weder in dem Liquidationstermin noch bis jetzt angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als die künftigen Besitzer derselben erloschen sein sollen.

Von Rechts Wegen!

Schönberg, den 4. December 1865.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) O. Reinhardt.


Verkaufsanzeigen.

Am Donnerstag, den 14. d. M., Morgens 9 1/2 Uhr, sollen im Hause des Ackerbürgers Böckmann gegen gleich baare Bezahlung öffentlich meistbietend verkauft werden:

1 Kuh, etwas Heu und Stroh, Betten, Leinzeug, Manns= und Frauenkleidungsstücke, einige Scheffel Hafer und Roggen, sowie Tische, Stühle, Bettstellen, 1 Koffer, 1 Kiste und was sich sonst noch vorfindet.
Schönberg, den 6. Dezember 1865.
Seegert, Landreiter.


Am Freitag den 15. December, Morgens von 9 Uhr an, soll im Hause des Krügers Hecht in Schlagsdorf Nachbenanntes in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:

einiges Mobilier, Frauen=Kleidungsstücke, ein vollständiges Bett, Leinewand, Leinenzeug, Flachs, Haus= und Küchengeräthe, ein Rest Torf, etwas Brennholz, 14 Scheffel Kartoffeln, 1 Ziege.
Schlagsdorf den 8. December 1865.
Krüger, Landreiter.


Vermischte Anzeigen.

Vom evangelischen Bücher=Verein in Berlin ist mir eine Niederlage auserlesener Erbauungsbücher der evangelischen Kirche überwiesen worden, die gebunden und ungebunden zu sehr wohlfeilen Preisen abgegeben werden, wie Luthers Hauspostille (ungeb. 20 Sgr.), Müllers geistliche Erquickstunden (ungeb. 8 Sgr.), Arnd's wahres Christenthum (ungb. 13 Sgr.) , unverfälschter Liedersegen (ungeb. 8 Sgr.), Bunyan's Reise eines Christen nach der Seligen Ewigkeit (ungeb. 5 Sgr.), Jung Stilling's Leben (ungeb. 5 Sgr.), Fresenius Beicht= und Communion=Buch (ungeb. 7 Sgr.), Scriver's Seelenschatz (ungeb. in 3 Bänden 2 Thlr.), Matthesius Leben Luthers (ungeb. 7 Sgr.), Rambach's Betrachtungen über das Leiden Christi (ungeb. 17 1/2 Sgr.), Evangelien=Postille zum Vorlesen in Kirchen und zum häuslichem Gebrauch (ungebunden 1 Thlr.)
Schönberg den 11. December 1865.
Rektor Beckstroem.


Außer einer Auswahl der gediegensten und schönsten Jugendschriften und Bilderbücher sind noch vorräthig und empfiehlt zu Weihnachtsgeschenken:

Schillers sämmtliche Werke, Prachtband 4 3/4 Taler (Mecklenburg)
Shakespeares do. do. 4 3/4 Taler (Mecklenburg)
Körners do. do. 1 1/3 Taler (Mecklenburg)
Fritz Reuter und seine Dichtungen von Otto Glogau do. 1 1/3 Taler (Mecklenburg)
Weihestunden von Karl Sudhof do. 1 1/2 Taler (Mecklenburg)
Freudvoll und Leidvoll do. 1 1/2 Taler (Mecklenburg)
sowie Gedichte von Uhland, Rückert, Geibel u. a.
J. P. Bade.


Vor längerer seit ist bei mir ein Tuch liegen geblieben, enthaltend eine Serviette und ein Umschlagetuch. Der sich legitimirende Eigenthümer kann dasselbe gegen Erstattung der Kosten zurückerhalten bei J. F. Eckmann vor Schönberg.


5 Thaler Belohnung.
Am 28. November ist mir bei der Frau Gastwirthin Boye auf dem Bauernball ein dunkelbrauner Buckskin Paletot gestohlen worden; wer mir den jetzigen Besitzer so nachweist, daß ich ihn gerichtlich belangen kann, erhält eine Belohnung von 5 Thlrn.
Schönberg.
Georg Creutzfeldt, Müllergesell.


Zum Pfeffernußbacken empfehle ich ganz vorzüglich schönen Syrup, das Pfund 3 1/2 Schilling (Mecklenburg).
J. F. Eckmann, v. d. Sabower Thore.


Reinschmeckender Caffee, Pfund 11 ßl., bessere Sorten 12, 13 u. 14 ßl. pr. Pfund, schönen Reis zu 2, 3, 4 und 5 ßl. pr. Pfund, feinen Melis in Broden 6 ßl., feine Raffinade pr. Pfund 6 1/4 ßl., Syrup in schöner dicker Waare pr. Pfund 3 1/2 ßl., Perlsago pr. Pfund 5 ßl. empfiehlt Heinrich Otto.


Dem geehrten Publikum empfehle zum bevorstehenden Weihnachtsfeste mein wohl completirtes Lager sämmtlicher Manufactur=Waaren zu den billigsten Preisen.
August Groth.


Rum, die Kanne 12, 16, 20 u. 24 Schilling (Mecklenburg), in Gebinden billiger, feinere Rums 12, 16, 20, 24 Schilling (Mecklenburg) bis zu 1 Taler (Mecklenburg) 8 Schilling (Mecklenburg) die Flasche, Cognac 16, 24 u. 40 Schilling (Mecklenburg) pr. Flasche, Arrac 16 u. 32 Schilling (Mecklenburg) pr. Flasche. Direct bezogene reine Mosel= u. Rheinweine von 12 Schilling (Mecklenburg) pr. Flasche und theurer. Medoc die Flasche 8 Schilling (Mecklenburg), in Dutzend Flaschen billiger, bessere Rothweine zu 10, 14, 18, 20, 26, 30 Schilling (Mecklenburg) bis zu 1 Taler (Mecklenburg) 24 Schilling (Mecklenburg) die Flasche, diverse Weißweine zu 8 ßl. die Flasche und theurer. Punsch=Extrakt 16 ßl. die Flasche, Sherry u. Portwein zu billigen Preisen empfiehlt Aug. Spehr.


[ => Original lesen: 1865 Nr. 96 Seite 4]

Vom 1. August bis heute sind nachstehende Schäden bei unserem Verein angemeldet:
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
und werden unsere Mitglieder ersucht, zur Deckung dieser Schäden einen Beitrag von 16 Schillingen pro 100 Thlr. Versicherungssumme am Sonnabend, den 16. d. M., Morgens 10 Uhr, im Gasthause der Madame Boye hieselbst einzuzahlen.
Der Rechnungsabschluß für das Rechnungsjahr vom 1. August 1864 bis 1. August 1865 liegt an demselben Tage zur Einsicht aller Mitglieder vor.
Schönberg, den 8. December 1865.
Direction des Vieh=Versicherungs=Vereins für das Fürstenthum Ratzeburg.


Um vielfach ausgesprochenen Wünschen entgegenzukommen, werden wir auch in diesem Jahre, von heute an, einen Ausverkauf moderner Kleiderstoffe von 4 Schilling (Mecklenburg) an per Elle, veranstalten.
Eine Partie Resten sehr billig.
Zu Weihnachtsgeschenken empfehlen besonders Damen=Mäntel in allen Preisen, Damen=Jacken von 1 1/4 Thaler an, Cachenez für Herren, Kattun von 4 Schilling (Mecklenburg) an, Reise=Decken, und alle übrigen bekannten Artikel in reichster Auswahl
Gebrüder Schweigmann.


Englischen Portland Cement aus der Fabrik von Otto Trechmann, Hartlepool, in Originaltonnen und Packung unter Garantie.
Asphaltirte Dachpappe und Papier,
Asphaltröhren für Gas= und Wasserleitungen,
Patent=Dach=, Schiff=, Wand=Filz,
Zinkbleche von der schlesischen Actien=Gesellschaft empfiehlt zu billigen Preisen zur gefälligen Abnahme
Arnold Riesland, Lübeck, obere Johannisstraße Nr. 6., Joh.=Quart.


Weihnachts-Ausstellung.
Auch in diesem Jahre habe ich wieder die Einrichtung getroffen, in meinem Locale Gegenstände, welche sich zu Weihnachtsgeschenken eignen, übersichtlich aufzustellen. Ich erlaube mir einem wohlwollenden Publicum, dieselbe bestens zu empfehlen.
Schönberg, den 7. Dezember 1865.
Aug. Spehr.


Als Weihnachtsgeschenke
empfehle ich eine gute Auswahl aller möglichen Uhren, worunter zumal alle Sorten Taschenuhren in Gold und Silber, sowie die so beliebten Talmiketten sich zu Festgeschenken eignen.
H. Meyer, Uhrmacher.


Alle, die noch rechtliche und gehörig nachzuweisende Ansprüche an meine Bauerstelle, die ich im vorigen Herbste von meinem Vater übernommen, zu machen haben, fordere ich hiedurch auf, sich bis Neujahr bei mir zu melden, indem ich später keine derartige Forderungen mehr anerkenne.
Hauswirth Wittfoht in Wendorf.


Nachdem ich mich nun als Drechslermeister in Schlagsdorf niedergelassen habe, empfehle ich mich zur Anfertigung aller Drechslerarbeiten in Holz und Horn.
Carl Fick.
Schlagsdorf, den 10. December 1865.


Lübecker Marzipan
mit geschmackvollen Verzierungen als Blumen, Frucht=Jagdstücken Lübecker Ansichten, so wie auch andere Gegenstände darstellend, hält Unterzeichneter zum bevorstehenden feste zu verschiedenen Preisen vorräthig.
Wilh. Prahl in Lübeck.


Meine Spielwaaren-Ausstellung zum diesjährigen Weihnachten habe ich eröffnet und empfehle mich damit einem geehrten Publicum ergebenst. Preise billigst.
C. Schwedt.


Große und volle französische Wallnüsse, Trauben=Rosinen, Krachmandeln, Succade, Pommeranzenschaalen, Malaga Feigen, gereinigte Pottasche, Citronen, Weihnachtslichte, Wachsstöcke bei C. Schwedt.


Mit echtem Zucker=Syrup, zu braunen Pfeffernüssen und Kuchen passend, empfiehlt sich C. Schwedt.


Anilin=Dinte, gleich schwarz, die Stahlfedern nicht angreifend, das Pfund zu 8 Schilling (Mecklenburg), die Flasche zu 14 Schilling (Mecklenburg) und die halbe Flasche zu 8 Schilling (Mecklenburg) bei C. Schwedt.


Mit leichtem und unverfälschtem Moselwein (Schrot'schen Curwein) die Flasche zu 16 Schilling (Mecklenburg), Rothwein und Weißwein die Flasche zu 8, 10, 12 und 16 Schilling (Mecklenburg), Rum die Kanne zu 12, 16 u. 20 Schilling (Mecklenburg), feinem Rum in Flaschen, Grogkextract die Flasche zu 12 Schilling (Mecklenburg) empfiehlt sich
C. Schwedt.

(Hiezu eine Beilage.)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1865 Nr. 96 Seite 5]

Beilage
zu den Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 12. December 1865.


Das steigende Interesse, welches sich der Nähmaschinen=Manufactur zuwendet, und besonders um Gelegenheit zu finden, die beiden bisher bewährtesten amerikanischen Constructionen der Singer und Wheeler & Wilson's Manufactoring Company nebeneinander kennen zu lernen und vergleichen zu können, veranlaßte uns, noch die Vertretung der Letzteren zu übernehmen.
Durch die Verwendung beider Maschinen in unserer Fabrik und in Folge der dadurch gesammelten Erfahrungen, hatten wir Gelegenheit, die Vorzüge jeder einzelnen Construction kennen zu lernen, so daß wir bei Anschaffung einer Maschine, sei es für den Familien=Gebrauch, oder für einen besondern Arbeitszweck, die Anleitung zur richtigen Wahl der betreffenden Construction geben könnten.
Wir empfehlen demnach diese beiden Maschinen unter vollkommener Garante für deren Leistungsfähigkeit und Dauerhaftigkeit.

Näh-Maschinen
für den
Familien=Gebrauch.
Zum Nähen
in
Tuch, Buckskin, Doublestoffen,
Weißzeug,
sowie
Kleiderstoffen
in
Seide, Wolle, Baumwolle,
als auch
Mull, Gaze
etc.
Familien-Nähmaschine von Singer Zum
Steppen,
Litzeneinnähen,
Litzenaufnähen,
Faltennähen,
Einfassen,
Säumen,
Kräuseln
etc.
Wheeler & Wilson's
Manufacturing Company.
New-York.
Fabrik=Preise.
   The Singer
Manufacturing Company.
New-York.
Fabrik=Preise.
Maschine zum Familien=Gebrauch und Weiß=
näherei Taler (Mecklenburg) 55.
Dieselbe besonders ausgestattet Taler (Mecklenburg) 60.
Maschine für Schneider Taler (Mecklenburg) 65.
   Littera A. Familien=Maschine. Taler (Mecklenburg) 70.
Kleine Maschine für Schneider Taler (Mecklenburg) 70.
Große do. für do. Taler (Mecklenburg) 105
Maschine für Schuhmacher Taler (Mecklenburg) 108.

Maschinen mit Deckel, sowie mit auseinanderzulegendem Kasten, mehr oder weniger verziert, kosten entsprechend mehr.
Die gründlichste Anweisung im Nähen auf beiden Maschinen wird Reflectirenden gratis ertheilt.
Böning & Oldermann, Lübeck, Schüsselbuden Nr. 200.


Nur 1 Thaler oder 1 3/4 Gulden.
Jedes Loos gewinnt mindestens den siebenfachen Werth des Einsatzes.
Verloosung des Schwefel- & Schlammbades Fiestel bei Pr. Minden.
Ziehung am 15. April 1866.
Den ersten Hauptgewinn bildet das Bad Fiestel, bestehend aus einem Kurhause, 2 Logirhäusern, 2 Badehäusern, 2 Nebengebäuden, einem Maschinenhause und einem etwa 15 Morgen großen Kurgarten, mit sieben nie versiegenden Schwefel= und Schlammquellen.
Außerdem kommen viele Hundert andre werthvolle Gegenstände, als: elegante Equipagen, Pferde, Silbersachen und Doppel=Gewehre zur Verloosung.
Diejenigen Loose, welche gegenwärtig noch vorhanden, sind von dem Generalagenten Herrn J. Spanier in Wunstorf bei Hannover gegen franco Einsendung oder Postnachnahme von 1 Thlr pr. Loos zu begehen.
Pospecte gratis und franco.
Der Verwaltungsrath.


Feine Strickwollen, von jetzt an in größerer Auswahl empfiehlt zu billigen Preisen Carl Bade.


Wurst=Maschinen hat zu vermiethen pro Tag 4 ßl.
F. Hülsemann sen.


Zum bevorstehenden Antoni=Termin suchen die unterzeichneten Vormünder gegen sichere Hypothek in die Oldörp'sche Stelle zu Thandorf zwei Pöste zu 500 Thlr. und einen Posten zu 300 Thlr. Capitalisten werden dieserhalb ersucht, sich bei uns zu melden.
Hauswirthe J. H. Ziething und J. Ziething in Thandorf.


[ => Original lesen: 1865 Nr. 96 Seite 6]

Nur 4 Thaler
kostet bei Unterzeichneten 1 ganzes Original=Loos zu der am
14. December d. J.
beginnenden 1. Classe der garantirten
Großen Braunschweiger Staats-Lotterie.
in welcher nur Gewinne gezogen werden.
Gesammt=Verloosungs=Capital
2 Millionen 677,250 Mark
Haupttreffer Mark 250,000, 150,000, 100,000, 50,000, 25,000, 2mal 20,000 2mal 15,000, 2mal 12,500, 2mal 10,000, 2mal 7500, 8mal 5000, 4mal 3750, 105mal 1000, 5mal 750, 130mal 500 etc. etc.
Ein halbes Original=Loos kostet 2 Thlr. 1/4 Loos 1 Thlr.
Ein ganzes Loos für alle 6 Classen kostet 40 Thlr., 1/2 Loos 20 Thlr., 1/4 Loos 10 Thlr.
Einer besonderen Empfehlung unserer Haupt=Collecte bedarf es wohl nicht, da solche durch ihr langjähriges Bestehen, welches wir nur unserer prompten, discreten und reellen Bedienung verdanken, hinreichend in dortiger Gegend bekannt ist und läßt unsere Haupt=Collecte auch in anderer Beziehung nichts zu wünschen übrig, indem dieselbe durch die ihr stets zufallenden bedeutenden Hauptgewinne zu den von Fortuna Begünstigten gezählt wird.
Aus den entferntesten Gegenden kommende Aufträge, mit Rimessen versehen, führen wir prompt und verschwiegen und senden unseren Interessenten amtliche Ziehungslisten und Gewinngelder sofort nach Entscheidung zu.
Man wende sich bald und direct an
L. S. Weinberg & Co.
Bank= u. Wechselgeschäft, Herzogl. Braunschw. Haupt=Lotterie=Collecteure in Hamburg.


Weihnachts=Ausstellung.
Einem geehrten hiesigen und auswärtigen Publikum die ergebene Anzeige, daß ich am Sonntag den 10. December meine diesjährige
Weihnachts-Ausstellung
eröffnen werde, und empfehle ich mich mit einer reichhaltigen Auswahl auf das geschmackvollste gearbeiteter Conditor=Waaren zu möglichst billigen Preisen, als: sehr sauber gearbeitete Liqueursachen in allen Assortements, Naturelconfect, Marzipantorten in verschiedenen Größen, glacirtem Marzipan, echte Zuckerbilder, Chocoladenconfect und eine große Auswahl Schaumconfect; ferner braune und weiße Kuchen verschiedener Art und Pfeffernüsse, sowie alle zur Conditorei gehörenden Gegenstände. Bestellungen auf Aufsätze, Torten und sonstige Confituren werden wie immer prompt und billig ausgeführt.
Ich bin überzeugt, den Anforderungen eines geehrten Publicums Genüge leisten zu können, und bitte, mit dem Versprechen einer reellen Bedienung um zahlreichen Zuspruch.
Conditor M. Greif, Wittwe.


Reiner Zucker=Syrup, der beste und sicherste zum Pfeffernußbacken à Pfund 4 ßl., gewöhnlicher Syrup in schöner dicker Waare à 3 1/2 ßl. pr. Pfund empfiehlt Aug. Spehr.
Schönberg, den 30. November 1865.


J. Heimerdinger's Delicatessen-Magazin in Hamburg
versendet alle für die Tafel wie für die Küche erforderl. Delicatessen u. Esswaaren, auch frische See- u. Fluss-Fische, Hummer, Austern, Geflügel, Wild, frisches u. geräuchertes Fleisch, Gemüse, Colonial-Waaren, f. ausländ. Liqueure, Weine, Spirituosen etc.


Uhren=Handlung von Heinrich Rohr in Rehna.
Dieselbe empfiehlt gut gehende Cylinder=Uhren unter zweijähriger Garantie
mit 4 Steinlöchern 7 Thlr.
bessere do. 8 1/2 Thlr.
mit 8 Steinlöchern 9 Thlr.
die beste Sorte 10 Thlr.
Gut gehende Anker=Uhren, sowie goldene Herren= und Damen=Uhren zu enorm billigen Preisen.
Taschen=Chronometer, ohne Schlüssel aufzuziehen.
Ganz vergoldete Pariser Tisch=Uhren von 14 Thaler an.
Regulateure, Rahmen=Uhren sowie Amerikaner u. Schwarzwälder Uhren.
Ferner: Eine große Auswahl von Uhrketten, echten Talmi=Hals= und Westen=Ketten.
Um Vorurtheilen zu begegnen, gebe ich jede Uhr eine Zeit lang auf Probe.
Reparaturen werden äußerst sorgfältig ausgeführt.
Zugleich empfehle ich mein Photographisches Atelier zur Aufnahme aller Sorten Portraits.
Die Aufnahme findet von Morgens 10 bis Nachmittags 2 Uhr im geheizten Glashause statt.
Auch halte ich eine große Auswahl von Photogrphie-Rähmen und Albums zu sehr billigen Preisen vorräthig.


Meteorologische Beobachtungen.
1865
Decbr
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
8.
9.
10.
11.
44.27
43.72
41.62
42.86
0.0
-0.9
-0.6
2.2
1.0
0.9
5.0
5.0
SSW
SSW
W
NNW
1
1
2
1
Neb., bed.
- -
- -
völl. heit.


Markt=Preise in Lübeck.
(Nach Angabe des Marktvogtes.)
Butter, Meckl. d. Pfund14 1/2 - 15 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pfund15 1/2 - 16 Schilling (Mecklenburg),
Hasen, d. St.32 - 36 Schilling (Mecklenburg),
Enten, d. St.20 - 26 Schilling (Mecklenburg),
Hühner, d. St.10 - 12 Schilling (Mecklenburg),
Küken, d. St.6 - 8 Schilling (Mecklenburg),
Tauben, d. St.3 - 4 Schilling (Mecklenburg),
Gänse, d. Pfund7 - 8 Schilling (Mecklenburg),
Schinken, d. Pfund7 1/2 - 8 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf, d. Pf.4 1/2 - 5 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pfund8 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Eier 5-6 St. für4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln, d. Faß.4 - 5 Schilling (Mecklenburg),
Karpfen d. Pfund10 - 12 Schilling (Mecklenburg).
Spickgans d. Pfund28 - 36 ßl.


Getreide=Preise in Lübeck.
(per Sack in Lüb. Crt.)
Weitzen19 - 20Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Roggen14 - 15Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Gerste12 - 13Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Hafer10 - 11 Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Erbsen14 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen12 - 12Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapsaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Rübsen.-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)

Hamburger Viehmarkt. Schweine innerhalb der Accise 30-37 Mark (Lübeck), außerhalb derselben 29 - 36 Mark (Lübeck) pr. 100 Pfund, Mastkälber 30-45 Mark (Lübeck).


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