No. 97
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 15. Dezember
1865
fünfunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1865 Nr. 97 Seite 1]

- Neustrelitz. S. H. der Herzog Georg und dessen Gemahlin, die Großfürstin Catharina von Rußland, Kaiserl. H., sind mit Familie aus Schloß Remplin zu einem längeren Besuche hier eingetroffen. - Dem Vernehmen nach wird J. K. H. die Herzogin von Cambridge den hiesigen Hof nach einem mehrmonatlichen Besuche verlassen und über Hannover direct nach England zurückkehren.
- Aus Berlin wird unterm 10. d. geschrieben: Langjährige Bewohner Berlins wissen sich nicht zu erinnern , den großen schwermüthigen Steinwürfel, den man das Berliner Königsschloß nennt, lichterhellt von den Kellern bis in die Kumpeln hinauf, gesehen zu haben. Es war gestern Abend ein imposanter Anblick. Nicht zum ersten Male geschieht es, daß Fürsten aus dem Hause der Hohenzollern und dem Mecklenburg'schen, wie gestern geschah, vermählt wurden. 1429 gab Kurfürst Friedrich I. seine Tochter Dorothea an Heinrich dem Fetten, Herzog von Mecklenburg und Fürst der Wenden. Der Wittstocker Vertrag, durch den für den Fall des Aussterbens des Hauses Mecklenburg das Haus Brandenburg in die Thronerbschaft eingesetzt wurde, war eine Folge dieses Bündnisses. Des Kurfürsten Johann Cicero Tochter erkor zu kurzer, durch frühen Tod unterbrochener Ehe Heinrich der Friedfertige von Mecklenburg; Herzog Albrecht VI., der Schöne zubenannt, heirathete des Kurfürsten Joachim und Elisabeth von Dänemark, der Erbin von Schleswig=Holstein, Tochter. Ebenfalls nur zu kurzer Ehe vermählte der große Kurfürst seine Tochter Maria Aemilia dem Erbprinzen von Mecklenburg=Güstrow. Das letzte, wohl das in Hütte und Palast stets als das schönste und beneidenswertheste gefundene Ehebündniß knüpfte dann Mecklenburg mit Preußen durch Louise von Mecklenburg=Strelitz. (Vergessen ist in dieser Zusammenstellung die Vermählung der Großherzogin=Mutter, K. H. mit dem wail. Großherzoge Paul Friedrich von Mecklenburg=Schwerin.
- Die Ausstattung des jungen Herzoglichen Paares füllte viele Säle des k. Schlosses und mehre Seiten der größten Zeitungen. Auch sonst ist für das Auskommen des Hochfürstlichen Paares einstweilen gesorgt. Außer den 7 Mill. Thalern, die in der Berliner Seehandlung als eiserner Bestand niedergelegt sind, zahlt der König von Preußen eine jährliche Revenüe von 25,000 Thlr., der Großherzog von Mecklenburg ebensoviel, Prinzessin Albrecht 12,000 Thlr., Prinz Albrecht 6000 Thlr.; das sind Zusammen 68,000 Thlr. jährlich. - Das neuvermählte hohe Paar wird am Sonnabend Nachmittag von Ludwigslust pr. Wagen in Schwerin ankommen.
- König Leopold der Belgier ist am 10. December Vormittags gestorben. Dieser staatsweise und lebenskluge Fürst ist geboren in Coburg am 16. December 1790, wurde am 4. Juni 1831, nachdem sich Belgien von Holland losgerissen, vom Congreß zum König der Belgier erwählt und trat seine Regierung am 21. Juli desselben Jahres an. Vermählt war er zweimal 1) mit Prinzessin Charlotte von England 1816, die 1817 starb, 2) seit 1832 mit Louise, Tochter Louis Philipps von Frankreich, die 1850 starb. Aus dieser zweiten Ehe stammt sein Thronerbe, der nunmehrige König Leopold II., geb. 1835, seit 1853 mit der Erzherzogin Maria von Oesterreich vermählt.
- Pater Hyazinthe in Paris füllt die Kirchen in Paris, wenn er predigt. Er deutet die Geheimnisse des menschlichen Herzens und des Himmels und der Hölle gleich beredt und geistvoll. Auf den Frühstückstischen der vornehmen und schönen Sünderinnen liegen neben einander die Karten zur Kirche und zur Oper und der Preis eines Stuhles in der Kirche ist auf 10 Franks gestiegen.
- Der Cassier der Sparcasse zu Schwerin, das Mitglied einer angesehenen Familie daselbst, hat sich heimlich entfernt; nach seinem Verschwinden wurde in der Casse ein Deficit von 20,000 Thlrn. entdeckt, die er mitgenommen hat. Bis Wittenberge oder Magdeburg soll man seine Spur verfolgt, ihn selbst aber noch nicht erreicht haben.
- Die 92 mecklenburgische Landschmiedemeister, die sich an den Landtag mit der Bitte gewandt haben, künftig Gesellen halten zu dürfen, sind mit ihrem Antrage abgewiesen.
- Mehrere Aerzte in Hedersleben schreiben: "Die von uns angestellten Versuche, ob die Trichinen durch starkes Kochen getödtet werden oder nicht, stimmen vollständig mit den von wissenschaftlichen Autoritäten angestellten Experimenten überein, daß nämlich bei der Siedehitze des Wassers keine Trichine mehr lebt und daß die Trichine mit dem Gerinnen des Eiweißes zu Grunde geht. Das Eiweiß beginnt mit 49-55 Gr. R. Flocken zu bilden und Fütterungen mit Streifen trichinigen Fleisches, welches zehn Minuten lang einer Temperatur von 56 Gr. R. ausgesetzt war, mißlangen allemal. Wenn trotzdem Personen nach dem Genüsse von gekochtem oder gebratenem Fleisch an der Trichinose erkrankten - und wir haben hier mehrere solche Fälle - so ist dieses allein dadurch zu erklären, daß entweder beim Kochen des Fleisches die Temperatur von 55 Gr. nicht erreicht wird oder daß nur der äußere Theil der Siedehitze ausgesetzt war, der innere dagegen nur eine Temperatur erreicht hatte, bei der die Trichinen unmöglich zu Grunde gehen können. Wenn viele der uns besuchenden Fremden noch immer bezweifeln, daß überhaupt die Trichinen die Ursache der schrecklichen Krankheit sind, welche in dem hiesigen Dorfe wüthe, so legen wir ihnen einfach die Frage vor, ob sie noch an diesem Zweifel

[ => Original lesen: 1865 Nr. 97 Seite 2]

festhalten, wenn sie erfahren, daß in einem Fleischstücke von der Größe eines Stecknadelknopfes nicht weniger als 36 Trichinen unter dem Mikroskop gefunden worden sind, ob sie dann noch glauben, daß die Verblichenen an Wurstgift, Milzbrand oder einem anderen Gift gestorben sind?"
- In Halberstadt und Quedlinburg sind in Schweinen, die in Privathäusern geschlachtet und untersucht worden sind, ebenfalls Trichinen gefunden worden.
- Soldaten und Unterofficiere der päpstlichen Armee desertiren in Masse, weil sie unter dem neuen Kriegsminister genöthigt sind, gegen die Räuber zu fechten, mit welchen sie unter Merode auf kameradschaftlichem Fuße standen. Es muß ein sauberes Corps sein, diese Armee des heiligen Vaters! An der Grenze des Neapolitanischen werden viele dieser Deserteure verhaftet. Selbst die Zuaven und Grenadiere dieser heiligen Schaar desertiren und melden sich bei den italienischen Regimentern.
- Am 29. November fand im Dome zu Mailand eine Scene statt, die lebhaft an die Zeiten erinnert, wo Doctor Eck u. Samson in Deutschland und der Schweiz herumgezogen, um gegen die beginnende Reformation zu predigen. Der Dominikanermönch Fra Ghilardi, Bischof von Mondovi, donnerte gegen die verderbte Welt, welche nur auf den Sturz ,des Papstthums ausgehe, das Petrus zum Heile der Welt eingesetzt habe. Die "schlechte Presse, die Freidenker, die Gleichgültigen, die Freimaurer, die Protestanten und sonstigen Ketzer verdammte er sammt und sonders in den höllischen Schwefel= und Feuerpfuhl. Die Zuhörer waren jedoch an Zahl wie an Qualität sehr unansehnlich. Es war zahlreiche Polizeimannschaft aufgestellt, weil man Handgreiflichkeiten von Seiten des Volkes gegen den fanatischen Pfaffen fürchtete.
- Die schöne Fürstin Metternich, die Frau des österreichischen Gesandten in Paris, entzückt als geistvolle und gewandte Schauspielerin den ganzen Hof in Compiegne. In einem wunderschönen Stücke, welches Napoleon verherrlichte, trat sie in einem Rocke auf, der so kurz war, daß der "Charivari" lächelnd äußerte: Oesterreich spare jetzt überall, sogar am Rocke seiner Gesandtin. Natürlich riß sie alle Herzen hin.


Der Retter.
[Erzählung]
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1865 Nr. 97 Seite 3]

Der Retter.
[Erzählung]
[Fortsetzung.]


Anzeigen.

Präclusiv=Bescheid.

In Sachen, betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuchs über die Käthnerstelle c. p. des Bäckermeister Hans Heinrich Boye zu Schlagsdorf giebt das Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg reproductis ad acta proclamatibus cum documentis aff- et refixionis nec non insertionis auf das am 8. d. Mts. abgehaltene Termins=Protocoll hierdurch den

Bescheid:

daß alle weder in dem Liquidationstermin noch bis jetzt angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.

Von Rechts Wegen!

Schönberg, den 8. December 1865.

C. L. v. Oertzen.
(L. S.)     O. Reinhardt.


Verkaufsanzeigen.

Holzverkauf.
Unter den bekannten Bedingungen sollen am Donnerstag, den 21. December, im Niendorfer Zuschlage gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:

7 3/4 Faden eichen Knüppelholz,
1 Faden tannen Kluft= und
5 Faden tannen Knüppelholz,
Versammlung der Käufer Morgens 1/2 10 Uhr am Schlagbaume an der Chaussee.
Schönberg, den 14. December 1865.
Danckwarth.


Vermischte Anzeigen.

Todes=Anzeige.
"Zu kurz ist oft der Hoffnung Freude,
Die dargebotene Spanne Zeit."
Am 5. December erkrankte unsere liebe Tochter (Schwester) Louise Gossow, geb. Vogel, in Folge der Entbindung mehr. Ihr Zustand verschlimmerte sich täglich. Sie wurde uns am 13. früh 4 Uhr durch den unerbittlichen Tod im 31sten Lebensjahre entrissen, nach noch nicht 2jährigem Bestehen Ihrer mühevollen, aber glücklichen Ehe. Tief erschüttert blicken Mann, Mütter mit dem zarten Säugling, Vater, Bruder, Freunde auf die theure Leiche und rufen Ihr ein "Schlaf in Frieden" nach. Um stille Theilnahme bittet die
Familie Vogel.
Schönberg, den 14. December 1865.


Vom evangelischen Bücher=Verein in Berlin ist mir eine Niederlage auserlesener Erbauungsbücher der evangelischen Kirche überwiesen worden, die gebunden und ungebunden zu sehr wohlfeilen Preisen abgegeben werden, wie Luthers Hauspostille (ungeb. 20 Sgr.), Müllers geistliche Erquickstunden (ungeb. 8 Sgr.), Arnd's wahres Christenthum (ungb. 13 Sgr.) , unverfälschter Liedersegen (ungeb. 8 Sgr.), Bunyan's Reise eines Christen nach der Seligen Ewigkeit (ungeb. 5 Sgr.), Jung Stilling's Leben (ungeb. 5 Sgr.), Fresenius Beicht= und Communion=Buch (ungeb. 7 Sgr.), Scriver's Seelenschatz (ungeb. in 3 Bänden 2 Thlr.), Matthesius Leben Luthers (ungeb. 7 Sgr.), Rambach's Betrachtungen über das Leiden Christi (ungeb. 17 1/2 Sgr.), Evangelien=Postille zum Vorlesen in Kirchen und zum häuslichem Gebrauch (ungebunden 1 Thlr.)
Schönberg den 11. December 1865.
Rektor Beckstroem.


Club im Hause des Herrn A. Spehr am Donnerstag, den 21. Dezember.
Schönberg, den 14. Dezember 1865.


5 Thaler Belohnung.
Am 28. November ist mir bei der Frau Gastwirthin Boye auf dem Bauernball ein dunkelbrauner Buckskin Paletot gestohlen worden; wer mir den jetzigen Besitzer so nachweist, daß ich ihn gerichtlich belangen kann, erhält eine Belohnung von 5 Thlrn.
Schönberg.
Georg Creutzfeldt, Müllergesell.


Dem geehrten Publikum empfehle zum bevorstehenden Weihnachtsfeste mein wohl completirtes Lager sämmtlicher Manufactur=Waaren zu den billigsten Preisen.
August Groth.


Zum Pfeffernußbacken empfehle ich ganz vorzüglich schönen Syrup, das Pfund 3 1/2 Schilling (Mecklenburg)
J. F. Eckmann, v. d. Sabower Thore.


Reinschmeckender Caffee, Pfund 11 ßl., bessere Sorten 12, 13 u. 14 ßl. pr. Pfund, schönen Reis zu 2, 3, 4 und 5 ßl. pr. Pfund, feinen Melis in Broden 6 ßl., feine Raffinade pr. Pfund 6 1/4 ßl., Syrup in schöner dicker Waare pr. Pfund 3 1/2 ßl., Perlsago pr. Pfund 5 ßl. empfiehlt Heinrich Otto.


Rechnungs-Formulare,
pr. Buch 14 Schillinge,
in der Buchdruckerei von L. Bicker.
Bis Neujahr eingehende Bestellungen darauf werden, auf Wunsch, mit dem Namen des resp. Bestellers versehen.


[ => Original lesen: 1865 Nr. 97 Seite 4]

Anilin=Dinte, gleich schwarz, die Stahlfedern nicht angreifend, das Pfund zu 8 Schilling (Mecklenburg), die Flasche zu 14 Schilling (Mecklenburg) und die halbe Flasche zu 8 Schilling (Mecklenburg) bei C. Schwedt.


Mit leichtem und unverfälschtem Moselwein (Schrot'schen Curwein) die Flasche zu 16 Schilling (Mecklenburg), Rothwein und Weißwein die Flasche zu 8, 10, 12 und 16 Schilling (Mecklenburg), Rum die Kanne zu 12, 16 u. 20 Schilling (Mecklenburg), feinem Rum in Flaschen, Grogkextract die Flasche zu 12 Schilling (Mecklenburg) empfiehlt sich C. Schwedt.


Große und volle französische Wallnüsse, Trauben=Rosinen, Krachmandeln, Succade, Pommeranzenschaalen, Malaga Feigen, gereinigte Pottasche, Citronen, Weihnachtslichte, Wachsstöcke bei C. Schwedt.


Mit echtem Zucker=Syrup, zu braunen Pfeffernüssen und Kuchen passend, empfiehlt sich C. Schwedt.


Als Weihnachtsgeschenke
empfehle ich eine gute Auswahl aller möglichen Uhren, worunter zumal alle Sorten Taschenuhren in Gold und Silber, sowie die so beliebten Talmiketten sich zu Festgeschenken eignen.
H. Meyer, Uhrmacher.


Lübecker Marzipan
mit geschmackvollen Verzierungen als Blumen, Frucht=Jagdstücken Lübecker Ansichten, so wie auch andere Gegenstände darstellend, hält Unterzeichneter zum bevorstehenden feste zu verschiedenen Preisen vorräthig.
Wilh. Prahl in Lübeck.


Beste rheinische Wallnüsse à Schock 4 Schilling (Mecklenburg), neue Malaga Feigen à Pfund 6 Schilling (Mecklenburg), Krachmandel à Pfund 22 Schilling (Mecklenburg), Pottrosinen à Schilling (Mecklenburg) 16 Schilling (Mecklenburg), neue Genueser Succade à Pfund 18 Schilling (Mecklenburg), trockne und candirte Pommeranzenschaalen, gereinigte Pottasche, echten Rio=Sago à Pfund 8 Schilling (Mecklenburg), Perl=Sago à Pfund 5 Schilling (Mecklenburg), Pfeifen= u. Figuren=Nudeln, Capern, Pickles, Soya, Gelatine, sowie auch besten rheinischen May=Wein=Essenz, Gewürz= u. Vanille=Chocoladen zu 15 bis 40 Schilling (Mecklenburg) à Pfund empfiehlt Aug. Spehr.
Schönberg, den 23. November 1865.


Zu dem bevorstehenden Weihnachtsfeste empfehle ich mein gut assortirtes Handschuhlager in reichhaltiger Auswahl, als: Glacee=, Wild=, Waschleder= und Winterhandschuhe, mit Pelz und Plüsch gefüttert; sowie eine gute Auswahl in Hosenträgern, Strumpfbändern, Gürteln und dergleichen mehr. Sämmtliche Gegenstände sind anpassend zu Weihnachtsgeschenken. NB. Auch werden bei mir alle in meinem Fache vorkommenden Stickereiarbeiten verfertigt.
Schönberg.
Emil Jannicke, Handschuhmacher.


Spielwerke mit 4-36 Stücken, worunter Prachtwerke mit Glockenspiel, Trommel und Glockenspiel, mit Flötenspiel, mit Himmelsstimmen, mit Mandolinen; ferner Spieldosen mit 2-12 Stücken, Necessairen, Cigarrentempel, Photographie=Albums, Schreibzeuge und Schweizerhäuschen mit Musik, alles fein geschnitzt oder gemalt; Puppen in Schweizertracht mit Musik, tanzend, stets das Neueste empfiehlt J. H. Heller in Bern. - Franco. -
Defekte Werke oder Dosen werden reparirt.
Diese Werke, die mit ihren lieblichen Tönen jedes Gemüth erheitern, sollten in keinem Salon und an keinem Krankenbette fehlen.


Zum bevorstehenden Feste halte mein gut sortirtes Waarenlager bestens empfohlen.
Eine große Auswahl in Fanchons, Seelenwärmern, Cachenez für Herren, Umschlagtüchern von 1 Thaler an, sowie in echten gewirkten französischen Longshawls von 14 bis 30 Thalern das Stück, sehr schöne schwarze Seidenzeuge, Damen=Mänteln und Jacken u. s. w. so wie auch im Ausverkauf ebenfalls Kleiderzeuge von 4 Schill. an pr. Elle, eine Parthie Resten und andere Sachen vorkommen.
Schönberg.
Ludwig Creutzfeldt.


H. Rübcke, Hamburg,
Kurz-, Galanterie-, Parfümerie= u. Lederwaaren,
Grosser Burstah 31.
(zwischen Hahntrapp und kl. Burstah.)
Porzellan-, Glas-, Steinzeug= und Thonwaaren,
Bohnenstrasse 20.
(Ecke der Neuenburg.)
Einem geehrten auswärtigen Publikum erlaube ich mir hiedurch die ergebene Anzeige zu machen, daß es mir nach dem Brande, weites im vorigen Monat mein Etablissement "Alte Bank" völlig zerstörte, schon jetzt gelungen ist, in den oben bemerkten beiden Localitäten ein ganz neues und so reichhaltiges Waarenlager zu assortiren, daß ich hoffen darf, den Ansprüchen meiner verehrten Gönner genügen zu können. Unter Zusicherung reellster und billiger Bedienung bitte ich um geneigten Besuch und zeichne
Hochachtungsvoll
H. Rübcke.


(Hiezu eine Beilage.)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1865 Nr. 97 Seite 5]

Beilage
zu den Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 15. December 1865.


Um vielfach ausgesprochenen Wünschen entgegenzukommen, werden wir auch in diesem Jahre, von heute an, einen Ausverkauf moderner Kleiderstoffe von 4 Schilling (Mecklenburg) an per Elle, veranstalten.
Eine Partie Resten sehr billig.
Zu Weihnachtsgeschenken empfehlen besonders Damen=Mäntel in allen Preisen, Damen=Jacken von 1 1/4 Thaler an, Cachenez für Herren, Kattun von 4 Schilling (Mecklenburg) an, Reise=Decken, und alle übrigen bekannten Artikel in reichster Auswahl
Gebrüder Schweigmann.


Meine mit vielen neuen Artikeln versehene
Weihnachts=Ausstellung
werde ich am Sonntag, den 10. Dezember, eröffnen, und empfehle dieselbe dem Wohlwollen der verehrten Bewohner Schönbergs und der Umgegend. Das Vertrauen, was mir durch den von Jahr zu Jahr gesteigerten Absatz bewiesen, werde ich auch ferner durch reelle Behandlung zu verdienen suchen.
J. P. Bade, Buchbinder.


Weihnachts-Ausstellung.
Auch in diesem Jahre habe ich wieder die Einrichtung getroffen, in meinem Locale Gegenstände, welche sich zu Weihnachtsgeschenken eignen, übersichtlich aufzustellen. Ich erlaube mir einem wohlwollenden Publicum, dieselbe bestens zu empfehlen.
Schönberg, den 7. Dezember 1865.
Aug. Spehr.


Meine Spielwaaren-Ausstellung zum diesjährigen Weihnachten habe ich eröffnet und empfehle mich damit einem geehrten Publicum ergebenst. Preise billigst.
C. Schwedt.


Feine Strickwollen, von jetzt an in größerer Auswahl empfiehlt zu billigen Preisen Carl Bade.


Die Weihnachts=Ausstellung der Gewerke in Rehna,
im geheizten Rathhaussaale daselbst, wird am 14. d. M. eröffnet. Die Ausstellung, welche eine reiche Auswahl an nützlichen und eleganten Festgeschenken zu soliden Preisen darbietet, wird zur geneigten Benutzung gehorsamst empfohlen.
Die Committe.


Spielwaaren, sowie diverse Kurzwaaren, zu Weihnachtsgeschenken passend, empfiehlt Heinrich Schreep, Siemzerstraße 128 a.


C. Sievers, Buchbinder in der Siemzerstraße, empfiehlt eine schöne Auswahl Weihnachtsbücher, sowie auch sonstige zu Festgeschenken passende Artikel.


Der Angriff auf die Athmungswerkzeuge.
Die Werkzeuge des Athmens bilden Lunge, Hals, Mund und Nase. Wenn ein Krümchen sich in den Kehlkopf verirrt, anstatt in den Schlund einzutreten, wenn ein abnormaler Zustand der Drüsen, wenn Skropheln den Schleim des Halses übermaßig häufen, wenn ein plötzlich kalter Luftstrom in die Lunge einzieht, mit einer Geschwindigkeit, die die Lebensbewegung übertrifft und überrascht, so daß der in der Lunge erzeugte Schleim einen heftigen Reiz ausübt, so fühlt der Mensch durch den entstandenen Husten seine Respirationswege angegriffen. Den Husten zu beseitigen vermag man nur, sobald man die erzeugende Ursache entfernt. Veralteter Husten giebt uns den Beweis, daß der Körper ernstlicher angegriffen ist, und auf das Blut noch besonders eingewirkt werden muß, um das Uebel gründlich zu heilen. Hier wirkt das Hoff'sche Malzextract=Gesundheitsbier in doppelter Weise günstig, es bessert das Blut und besänftigt den augenblicklichen Reiz, ohne bei seiner Kraft den oft sehr geschwächten Körper zu erregen, und gewährt noch einen dritten, wesentlichen Vortheil: es erhöht und erhebt die gesunkenen Kräfte. Dies wurde in sehr ausdrucksvoller Weise bewiesen von den praktischen Aerzten Herrn Dr. v. Graetzer, Sanitätsrath in Breslau, Herrn Dr. Friedberg, Sanitätsrath in Berlin, dem Oberstabsarzt Herrn Dr. Seyppel ebendaselbst, dem Herrn Dr. G. C. Wittstein in München etc. schon beim ersten Auftreten des Hoff'schen Malzextrakt=Gesundheitsbiers; jetzt nach 16jährigem Bestande dieses Fabrikats wird es von den Aerzten fast allgemein empfohlen, und tausende von Dankschreiben beweisen die gewährte Hülfe. Der Herr Prediger Schalm in Bellin bei Bärwalde N./M. schreibt unterm 4. d. M. an den Fabrikanten, Herrn Hoflieferanten Johann Hoff, Neue Wilhelmstr. 1 in Berlin: "Ihr Malzextrakt=Gesundheitsbier habe ich schon mehrere Winter hintereinander gebraucht, und dabei gefunden, daß es bei meinem alten Uebel, einen tief eingegriffenen Husten, lindernd und beruhigend wirkt." Aus Boitzenburg a./E. schreibt der pens. Steueraufseher Herr J. D. Zimmermann am 1. August: "er finde das Malzextrakt=Gesundheitsbier habe ihm sehr gute Dienste gethan." - Wir wollen eine Menge ähnlicher originaliter vorliegende Dank= und Anerkennungsschreiben für jetzt übergehen, und nur darauf hindeuten, daß man niemals auf einzelne innere Organe wirken kann, ohne daß gleichzeitig die Ernährungsorgane dabei mitwirken, und daß darum das Hoff'sche Malzextrakt=Gesundheitsbier in den Heilanstalten so bevorzugt wird, weil es diesen Umstand mit in die Berechnung gezogen hat.
J. Hoff's Präparate sind zu beziehen durch Herrn Wilh. Heincke in Schönberg.


[ => Original lesen: 1865 Nr. 97 Seite 6]

Die Hälfte aller Lungenschwindsuchten ensteht sicher aus vernachlässigtem Husten und Katarrh,
deshalb wolle man bei Hals= und Brustleiden ohne Zögern den L. W. Egers'schen Extract brauchen. Für dessen schnelle und sichere Wirkung spricht wieder nachstehendes wahrhaftes Zeugniß:
Herrn L. W. Egers in Breslau, Messergasse 17, zum Bienenstock.
Hildesheim, den 20. September 1865.
"Ein Mann aus hiesiger Stadt litt schon seit längeren Jahren an einer fortwährenden Brustbeklemmung und zu Zeiten an einem sehr starken Husten. Da die Beschäftigung dieses Mannes, er war nämlich Maurer und hatte Familie, ihm nicht erlaubte, sich zu schonen, so nahm das Uebel so zu, daß ihm vor Schwäche Hände und Kniee zitterten. Nach Gebrauch von 1 Flasche Ihres L. W. Egers'schen Extractes wurde er merklich besser und nach Gebrauch der zweiten verließ ihn nicht nur das Zittern, sondern er wurde so gekräftigt, daß er wieder arbeiten konnte. Dieses Beispiel theile ich Ihnen wahrheitsgetreu mit und zeichne mit Achtung ergebenst
J. L. Lauth."
Die alleinige Niederlage des L. W. Egers'sche Extract ist bei C. Sievers, Buchbinder in Schönberg. (Sattler Bohnhoff'sches Haus.)


Uhren=Handlung von Heinrich Rohr in Rehna.
Dieselbe empfiehlt gut gehende Cylinder=Uhren unter zweijähriger Garantie
mit 4 Steinlöchern 7 Thlr.
bessere do. 8 1/2 Thlr.
mit 8 Steinlöchern 9 Thlr.
die beste Sorte 10 Thlr.
Gut gehende Anker=Uhren, sowie goldene Herren= und Damen=Uhren zu enorm billigen Preisen.
Taschen=Chronometer, ohne Schlüssel aufzuziehen.
Ganz vergoldete Pariser Tisch=Uhren von 14 Thaler an.
Regulateure, Rahmen=Uhren sowie Amerikaner u. Schwarzwälder Uhren.
Ferner: Eine große Auswahl von Uhrketten, echten Talmi=Hals= und Westen=Ketten.
Um Vorurtheilen zu begegnen, gebe ich jede Uhr eine Zeit lang auf Probe.
Reparaturen werden äußerst sorgfältig ausgeführt.
Zugleich empfehle ich mein Photographisches Atelier zur Aufnahme aller Sorten Portraits.
Die Aufnahme findet von Morgens 10 bis Nachmittags 2 Uhr im geheizten Glashause statt.
Auch halte ich eine große Auswahl von Photogrphie-Rähmen und Albums zu sehr billigen Preisen vorräthig.


Ein Haus mittlerer Größe, in oder vor der Stadt, wenn möglich mit etwas Land dabei, wird zu kaufen gesucht. Reflectanten wollen ihre Adresse gefälligst der Expedition d. Blätter übergeben.


Alle, die noch rechtliche und gehörig nachzuweisende Ansprüche an meine Bauerstelle, die ich im vorigen Herbste von meinem Vater übernommen, zu machen haben, fordere ich hiedurch auf, sich bis Neujahr bei mir zu melden, indem ich später keine derartige Forderungen mehr anerkenne.
Hauswirth Wittfoht in Wendorf.


Nachdem ich mich nun als Drechslermeister in Schlagsdorf niedergelassen habe, empfehle ich mich zur Anfertigung aller Drechslerarbeiten in Holz und Horn.
Carl Fick.
Schlagsdorf, den 10. December 1865.


Ein Flügel=Pianoforte in elegantem Mahagonigehäuse mit dreichörigem Bezug und starkem Tone, soll wegen Platzmangel zu 50 Taler (Mecklenburg) verkauft werden; auch ein großer Schreibtisch, mit oder ohne Aufsatz.
Näheres in de Expedition dieses Blattes.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Geboren: D. 1. December. Dem Arbm. Sterly hies. eine T. - D. 5. Eine unehel. T. zu Lockwisch. - D. 7. Dem Schmiedemeister Busch zu Torriesdorf eine T. - D. 10. Dem Arbm. Groth zu Niendorf ein todter Sohn. - D. 12. Dem Schulmeister Schulze zu Lockwisch eine T. - Dem künftig. Hausw. Renzow zu Rabensdorf ein Sohn.

Gestorben: D. 4. December. Cathar. Maria S. Groth, Maurergesellentocht. vor Schönberg, 9 J. 1 M. a. - Anna Elisabet Wigger, geb. Grevsmühl, Maurergesell.frau vor Schönberg, 43 J. 2 M. a. - Aug. H. H. Peter Söhlbrandt, Arbm.sohn hies., 19 T. a. - D. 9. Mathias Heinrich Möller, Maurergesell zu Niendorf, 64 J. 1 M. a. - D. 10. Joach. Peter Hellmann, geb. zu Bülow, Wittwer u. Arbm., im hiesigen Krankenhause, 77 J. 7 M. a.

Copulirt: D. 1. December. Hans Joach. Friedr. Stier, Maschinenarbeiter hies., und Anna Maria Cath. Hose hies. - Johann Christof Friedr. Loose, Maschinenarbeiter hies., und Catharina Maria Clasen hies. - D. 8. Joach. Heinr. Maaß, Zimmergesell hies., und Anna Maria Möller zu Lindow. - Mathias Heinr. Creutzfeld, Maurergesell zu Niendorf, und Catharina Maria Elisab. Eckmann zu Lindow.

Proclamirt: Hans Heinr. Meyer aus Rabensdorf, Schneidermeister hies., u. Maria Elise Grothkopf zu Hagenow.

Sonntag, den 17. December.
Vormittagskirche: Pastor Fischer.
Nachmittagskirche: Pastor Kaempffer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Meteorologische Beobachtungen.
1865
Decbr
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
12.
13.
14.
44.51
41.88
37.88
-2.5
-3.8
-1.0
1.0
-0.4
3.0
NNO
SW
WSW
0
1
1
zieml. heit.
völl. heit.*)
bedeckt.

*) Kubz. Wasser aus dem Schnee auf einem Quadratfuß.


Markt=Preise in Lübeck.
(Nach Angabe des Marktvogtes.)
Butter, Meckl. d. Pfund13 1/2 - 14 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pfund14 1/2 - 15 Schilling (Mecklenburg),
Hasen, d. St.32 - 36 Schilling (Mecklenburg),
Enten, d. St.20 - 26 Schilling (Mecklenburg),
Hühner, d. St.10 - 12 Schilling (Mecklenburg),
Küken, d. St.6 - 8 Schilling (Mecklenburg),
Tauben, d. St.3 - 4 Schilling (Mecklenburg),
Gänse, d. Pfund7 - 8 Schilling (Mecklenburg),
Schinken, d. Pfund7 1/2 - 8 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf, d. Pf.4 1/2 - 5 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pfund8 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Eier 5-6 St. für4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln, d. Faß.4 - 5 Schilling (Mecklenburg),
Karpfen d. Pfund10 - 12 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans d. St.28 - 34 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(per Sack in Lüb. Crt.)
Weitzen19 - 20Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Roggen14 - 15Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste13 - 13Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Hafer10 - 11 Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Erbsen14 - 16Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen12 - 13Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapsaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Rübsen.-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 21Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)

Hamburger Viehmarkt. Schweine innerhalb der Accise 30-37 Mark (Lübeck), außerhalb derselben 29-36 Mark (Lübeck) pr. 100 Pfund, Mastkälber 30-45 Mark (Lübeck).


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