No. 84
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 31. Oktober
1865
fünfunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1865 Nr. 84 Seite 1]

- Wieder ein neues Gerücht zur preußischen Annectirungslust taucht in den Zeitungen auf. Es gilt diesmal aber keinem der beiden norddeutschen Herzogthümer, deren Schicksal noch immer nicht definitiv entschieden ist, sondern die Berliner thun jetzt uns die Ehre an, sich mit dem schönen und so gesegneten Fürstenthume Ratzeburg zu beschäftigen und zu behaupten, daß bei "einigem Entgegenkommen" (von welcher Seite?) die Sache der Annectirung des Fürstenthums durch Preußen jetzt lange nicht so schwierig sei wie früher. Es wird besonders hervorgehoben, daß bei der Anwesenheit des Königs von Preußen mit seinem ersten Minister, Graf Bismarck, in Ratzeburg beide sich lebhaft für den Dom zu Ratzeburg, wie auch für das an dem Ratzeburger See belege diesseitige Gebiet interessirt und vornehmlich die schöne Lage desselben betont hätten. Die Vossische Zeitung, die diese neue Mähr zuerst verkündete, bringt zugleich eingehende Darstellungen der Verhältnisse des Fürstenthums Ratzeburg, die wegen ihrer Gründlichkeit und allgemeinen Beleuchtung derselben die Annahme aufdrängt, daß irgend ein unzufriedener und daneben erfindungsreicher Bewohner des Fürstenthums diese Annectirung durch die "Tante Voß" angeregt habe. Unser Allergnädigster Großherzog aber wird sicher, falls diese Veränderung von preußischer Seite wirklich in Erwägung genommen würde, und Preußen Höchstihm auf den Verkauf des Fürstenthums Ratzeburg zielende Anträge machte, dieselben ebenso bestimmt wie entschieden zurückweisen, und die treue Anhänglichkeit der Ratzeburger an ihr geliebtes Fürstenhaus die sich in guten und schlimmen Tagen gleich geblieben, damit am Schönsten belohnen!
- Der preußische Staatsanzeiger thut der Welt kund und zu wissen: "Sollte der Prinz von Augustenburg nochmals ohne Erlaubniß des Königs den Schleswig'schen Boden betreten und Anlaß zu Demonstrationen geben, so wird seine Verhaftung erfolgen." - Eben dasselbe hat der Gouverneur v. Manteuffel dem Prinzen zum 18. October geschrieben; "denn Preußen könne nicht dulden, daß sich der Prinz einen landesherrlichen Charakter anmaße."
- In den politischen Kreisen in Berlin ist man der Ansicht, 1) daß Preußen und Oesterreich sich in Gastein zum gemeinsamen Vorgehen gegen jede fortschrittliche Bewegung in Deutschland (und natürlich auch zu Hause) verabredet haben, 2) daß die Regierungen der Mittelstaaten den Schritten der Großmächte nicht entgegentreten, sondern sich ihnen mehr oder weniger schnell und mehr oder weniger vollständig anschließen werden.
- Der Bauschwindel ist in Berlin furchtbar. Das neue große Haus in der Wasserthorstraße ist das vierte, welches in diesem Jahre dort eingestürzt ist. Das neugebaute Gymnasialgebäude in der Brandenburgerstraße hat auch bereits bedenkliche Risse gezeigt und mußte abgesperrt werden. Nur die Gesetzgebung kann dem Bauschwindel Einhalt thun und Menschenleben schützen. Das Unglück in der Wasserthorstraße hat 27 Menschen, zumeist Tischlergesellen, das Leben gekostet, ziemlich eben so viele schwer verwundete liegen darnieder. Die 27 Gesellen sammt 3 Maurern, die bei einem andern Bau ihr Leben verloren, wurden am 25. mit großen Feierlichkeiten beerdigt. Der König hat die Unglücksstätte besichtigt und ist bis in die Keller hinuntergestiegen, Branddirektor Scabells unermüdliche Feuerwehr hat er höchlich belobt und strengste Untersuchung angeordnet. In ganz Berlin sind Sammlungen veranstaltet.
- Wie sehr das Mitgefühl für die Verunglückten alle Schichten der Einwohner von Berlin durchdrungen, konnte man an allen Straßenecken sehen, wo gesammelt wurde. In der überfüllten Bierstube von Siechen schrieb der beliebte Komiker Helmerding am Sonnabend mit Kreide auf eine Papptafel: "Sammlungen für die Unglücklichen in der Wasserthorstraße," und sofort wurden von allen Seiten Ein=, Fünf= und Zehnthalerscheine, Courant und Goldstücke gebracht. Mit dem Erfolge im Lokal selbst aber noch nicht zufrieden, nahm einer der jungen Kaufleute den Teller mit dem Gelde und stellte sich damit an der Kurfürstenbrücke auf; der erste Spender war ein Dienstmann mit zehn Silbergroschen, nach ihm kam ein Waisenknabe; er suchte in allen Taschen herum und fand endlich einen Silbergroschen, den er schüchtern auf den Teller legte und mit nassen Augen hinzufügte: "Liebe Herren, ich hab' nicht mehr." Nach dem Waisenknaben erschien ein General und legte ein Goldstück auf, nach der Excellenz folgte ein Rollknecht, danach eine Dame in einer Equipage, die durch ihren Jäger fünf Thaler Schickte. Ein Lieutenant kam extra die Burgstraße heruntergegangen, schüttelte den Inhalt seiner Börse auf den Teller und ging desselben Weges wieder zurück. Als der Branddirector Scabell zufällig vorüberging, wurde ihm für seine unermüdliche Thätigkeit ein Hoch gebracht. Ein dürftig gekleideter Mann, der die allgemeine Anrede, man möge milde Opfer bringen, auch auf sich bezog, trat an den Tisch, zog weinend sein Portemonnaie und schüttete ebenfalls den ganzen Inhalt desselben auf den Teller, er bestand aus - drei Dreiern! - Vielleicht ist die Gabe dem Manne schwerer geworden, als manchem andern die Seine, aber er gab es gerne! - Eine arme Frau stand längere Zeit in der Nähe des Sammeltisches, endlich trat sie schüchtern an denselben heran und legte ein ganz kleines Portemonnaie auf den Teller und entfernte sich schleunigst.

[ => Original lesen: 1865 Nr. 84 Seite 2]

In demselben befanden sich 3 1/2 Silbergroschen und ein Ohrring.
- Ein Anderes noch setzt Berlin in eine gewisse Aufregung. Innerhalb mehrerer Wochen sind 8 Personen verschiedenen Alters und Geschlechts spurlos verschwunden. Bei keinem der Verschwundenen ist Selbstmord anzunehmen, bei den Meisten nicht einmal daran zu denken; auch ist nirgends ein Leichnam aufgefunden worden; man schließt daher auf Verbrechen.
- Eine ungesunde Zeit: In Leipzig ist ein Todesfall von der asiatischen Cholera und mehrere Brechdurchfälle vorgekommen. Der Stadtrath macht dies bekannt, mahnt zur Mäßigkeit und höchster Reinlichkeit und schärft den Hausbesitzern ein, daß sie die Abtritte wöchentlich durch Einschütten von Eisenvitriollösungen reinigen sollen. - In Stettin arten anscheinend unbedeutende Krankheiten leicht in Typhus aus; auch in Berlin zeigt sich der Typhus. Die Aerzte empfehlen große Vorsicht.
- In Mailand hat man neulich den Mechanismus der thränenweinenden Marienbilder studiren können. Man fand dort eine solche Bildsäule. Sie war von gebranntem Thon und hohl. Im Piedestal befand sich eine Vorrichtung, Wasser zum Sieden zu bringen. Die Dämpfe verdichteten sich oben im Kopf wieder zu Wasser und dieses wurde durch Röhren nach zwei kleinen Oeffnungen in den Augenwinkeln hineingeleitet, wo es in der Form von Thränen zum Vorschein kam. So schwindet ein Pfaffenwunder nach dem andern.
- Ein reicher Jude in Hamburg war an der Börse vom Schlag getroffen worden und sollte eben begraben werden, da fand sich ein Taufschein unter seinen Papieren. Die Beerdigung wurde sofort eingestellt, nach einer Stunde aber wieder vorgenommen, weil sich fand, daß er ein ächter Jude war; denn den Taufschein hatte er sich nur verschafft, um in Schweden und Norwegen Geschäftsreisen machen zu können.
- In Wien kann sich der Thiergarten nicht halten. Die Actiengesellschaft steht am Concurs und die armen Thiere nagen am Hungertuche. Man nahm zur Commune seine Zuflucht, daß sie mit 200,000 fl. beispringe, allein sie hat es abgelehnt, da auch in der Stadtkasse Ebbe sei.
- Das "Journal de Roanne" erzählt folgende Anekdote: "Durch das Versehen eines unserer Mitarbeiter wurde verflossenen Sonntag in unserem Blatte eine Frau als verstorben in die Liste eingereiht, welche als Madame C . . . sich noch wohlauf und am Leben befindet. Natürlich erhielten wir Montag Morgens den Besuch des Herrn Gemahls der Todtgesagten. "Mein Herr", begann er zu dem Secretair, "Sie haben meine Frau getödtet." - "Mein Gott, was sagen Sie uns hier", rief das Büreau wie aus einem Munde. - "Ganz gewiß, Sie setzten in ihr Journal, daß meine Frau gestorben sei, während sie sich ganz vortrefflich und lebendig befindet." - "Nun, da gratulire ich Ihnen bestens!" - "O, darum handelt es sich nicht - Sie haben mir Unrecht gethan, ich verlange eine Entschädigungssumme." - "Entschädigung, weil Ihre Frau nicht gestorben ist?" - "Sicherlich, denn es kann zu Unannehmlichkeiten für mich führen." - "So, das ist etwas anderes, und wie viel verlangen Sie denn?" - "Nun, das ist wenigstens zehn Sous werth!" - Zehn Sous für eine nicht gestorbene Frau, fährt das Provinzblatt fort, scheint allerdings keine exorbitante Forderung, allein wir mußten sie dennoch zurückweisen - um keinen unbequemen Präcedenzfall zu schaffen.
- Die Aepfel bis zum nächsten Frühjahr wohlschmeckend aufzubewahren. Viele Leute haben die Gewohnheit die Aepfel, welche sie im October von den Bäumen pflücken, auf dem Fußboden in einer Kammer oder auch auf sogenannten Kellerhurden auszubreiten und man glaubt, daß die Aepfel, weil sie dadurch etwas trocknen, viel länger dauern; dieses wird sich beim Versuch als ein Irrthum zeigen. Nachdem man die Aepfel so lange auf den Bäumen hat hängen lassen, als es nur der Frost erlaubt, sollen sie vom Baume weg sofort in geschlossene Fässer gebracht und darin so trocken und kühl als möglich gehalten werden. Läßt man sie auf dem Boden, in einer Kammer oder Kellerhurd wochenlang liegen, so schrumpfen sie ein und verlieren ihr Aroma, ohne irgend eine längere Dauer dadurch zu sichern. Die beste Methode, Aepfel für das kommende Frühjahr aufzubewahren, ist, daß man sie in trockenen Sand legt, sobald sie gepflückt sind. Zu diesem Ende trockne man an der Sommerhitze Sand und spät im October lege man die Aepfel in Fässer zwischen Lager von solchem Sand, so daß jede Aepfelschicht damit bedeckt ist. Die eigenthümlichen Vortheile dieser Behandlungsweise sind: Der Sand schließt die Aepfel von der Luft ab, welches ein wesentliches Erfordernis für die Dauer ist; der Sand hält die Ausdünstung der Aepfel auf und letztere behalten ihr Aroma vollständig, und die Feuchtigkeit, welche natürlich die Aepfel ausschwitzen, wird von dem gedörrten Sande rasch absorbirt, so daß die Aepfel stets trocken bleiben und alle Feuchtigkeit davon abgehalten wird. Dann sind dieselben im Mai und Juni nächstens Jahr noch ganz frisch und besitzen ihr Aroma noch so vollständig, als wären sie erst gepflückt worden; sogar die Enden der Stiele sehen aus, als ob sie erst kürzlich vom Baume abgenommen worden wären. Es ist dieses Verfahren bewährt und verdient zu eigenem Nutzen befolgt zu werden.
- Frau Jenny Lind=Goldschmidt will in ihr Vaterland Schweden zurückkehren; dem Grafen Hamilton daselbst hat sie für das Gut Sperlingsholm 800,000 Thaler bieten lassen.
- Uhlanen=Lieutenant Triegler in Wien wettete um 200 fl., daß er 24 Stunden in dem Sattel seines Pferdes bleiben werde und gewann die Wette. Die Hauptschwierigkeit war, das Pferd Nachts am Niederlegen zu hindern und munter zu halten.
- Die Viehseuche in England hat neuerdings sehr verheerende Fortschritte gemacht. Besonders in Schottland an den Küsten, Befürchtungen wurden gehegt, daß auch im Innern des Landes die Seuche ausbrechen werde.
- Am 20. October ist am Stülper Außendeich in Holstein ein Hirte mit seiner ganzen Herde von 140 Schafen von der Fluth übereilt und ertrunken. Vom Deiche aus haben Leute gesehen, wie er stehend den herandringenden Wogen Widerstand geleistet hat, bis sie ihm Brust und Schultern umspült hatten.


Der Schiffs=Capitain.
[Erzählung]
(Schluß.)

[ => Original lesen: 1865 Nr. 84 Seite 3]

Der Schiffs=Capitain.
[Erzählung]
[Schluß.]


Vorladung.

Antragsmäßig soll über die Käthnerstelle c. p. des Bäckermeisters Hans Heinrich Boye zu Schlagsdorf ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das anzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Freitag, den 8. December d. J., Morgens 11 Uhr,
peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermin ihnen vorzu=

[ => Original lesen: 1865 Nr. 84 Seite 4]

legenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 19. September 1865.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L.S.) O. Reinhardt.


Vermischte Anzeigen.

Die diesjährige ordentliche Novemberversammlung des Landwirthschaftlichen Vereins für das Fürstenthum Ratzeburg wird am
Donnerstag, den 30. November d. J., Vormittags 11 Uhr,
im Hause der Ackerbürgerwittwe Boye in Schönberg stattfinden.
Namens des Vorstandes
R. Rackow, Adv., d. Z. Secretair.
Schönberg, den 28. November 1865.


Der diesjährige Herbst=Beitrag der Mitglieder des Lübecker Feuerversicherungs=Vereins für Landbewohner ist zwischen dem 15. u. 30. Novbr. d. Js. mit 3/4 Simplum - drei Viertheilen des einfachen Ansatzes - auf dem hiesigen Büreau zu entrichten.
Lübeck, den 6. October 1865.
Namens der Direction Bruhn, Secretair des Vereins.


Soeben ist erschienen und ist durch alle Buchhandlungen zu beziehen:
Kirchliche Ethik
von Bernhard Wendt.
Zweiter Band.
Die Voraussetzungen der Ethik.
Motto: Joh. 8., V. 33-36.
Inhalt: Prolegomena. - Erstes Buch: Das Reich Gottes und das Urbild der Kirche. Zweites Buch: Die Welt oder der Gegensatz der Kirche. I. Der Geist der Welt. II. Das Reich der Welt: A. Das Reich der Welt im Allgemeinen. B. Die einzelnen Weltreiche: a) China, b) Indien, c) Aegypten, d) Persien, e) Griechenland, f) Rom. III. Der Gegensatz des Reiches Gottes gegen das Weltreich (das Judenthum).


U. Beermann & Co.
Lübeck, Klingberg 927.
empfehlen, außer ihrem reich assortirten Lager von Kleiderstoffen und Shawls, eine sehr bedeutende Auswahl der modernsten anschließenden u. weiten Paletots, Rand=, Pellerinen= und Aermel=Mäntel, wie auch kurze Paletots (Jacquettes) für die Herbst=Saison, aus hellen und dunkeln Stoffen.
Ferner: Ein eben so großes Sortiment Damen und Kinder=Jacken, von den billigsten bis zu den feinsten hinauf, zu sehr billigen und festen Preisen.


Englischen Portland Cement aus der Fabrik von Otto Trechmann, Hartlepool, in Originaltonnen und Packung unter Garantie.
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Asphaltröhren für Gas= und Wasserleitungen,
Patent=Dach=, Schiff=, Wand=Filz,
Zinkbleche von der schlesischen Actien=Gesellschaft empfiehlt zu billigen Preisen zur gefälligen Abnahme
Arnold Riesland, Lübeck, obere Johannisstraße Nr. 6., Joh.=Quart.


Um vielseitig ausgesprochenen Wünschen entgegen zu kommen, hiedurch die Anzeige, daß ich von jetzt an meinen Leichenwagen zu niedrigen Preisen zur Benutzung stelle. Insbesondere bei Mittagsbeerdigungen für Landleute, die eigene Pferde stellen wollen, im Preise von 1 Taler (Mecklenburg) 16 Schilling (Mecklenburg) an.
C. Köhler, Schmiedemeister.


Meine Schwiegermutter im Alter von 70 Jahren litt längere Zeit an einem fatalen Husten und Katarrh. Dies Uebel legte sich jedoch vollständig nach Gebrauch von 4 ganzen Flaschen des G. A. W. Mayer'schen weißen B.=Syrups, und empfehle ich denselben allen Leidenden als ein äußerst wirksames Mittel.
Wilhermsdorf bei Fürth in Baiern, im August 1864.
Saßner, Posthalter.
Alleinige Niederlage für Schönberg bei C. Sievers, Buchbinder in der Siemzerstraße.


Einige 100 Pfund Flachs von 10-12 Schilling (Mecklenburg), sowie schöne Zwiebeln, d. Faß 18 Schilling (Mecklenburg) bei Hein vor Schönberg.


Meine Wohnung ist jetzt im Hause des Herrn Rademachermeisters Bockwoldt, Siemzerstraße Nr. 91. Zugleich empfehle ich mich zu allen in meinem Fache vorkommenden Arbeiten.
Franz Hülsemann, Kürschner.


Brönner's Fleckenwasser
namentlich zum Waschen der Glacé=Handschuhe, in Gläsern à 10 Schilling (Mecklenburg) und 4 Schilling (Mecklenburg) und in Weinflaschen à Taler (Mecklenburg) . - ächt bei C. Sievers im Sattler Bohnhoff'schen Hause.


Ich kaufe rohe Kuhhäute und bezahle dafür die gangbaren Preise.
J. Lenschow, v. d. Siemzerthor.


Concert und Ball am Mittwoch, den 1. November,
ausgeführt von den Schönberger Vereins=Musikern.
Entrée für Herren 16 Schilling (Mecklenburg). - Damen 8 Schilling (Mecklenburg). - Kinder die Hälfte.
Anfang 6 Uhr abends.
Um recht zahlreichen Besuch bittet
J. P. Kohs.
Menzendorf, den 27. October 1865.


Meteorologische Beobachtungen.
1865
Octbr
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
27.
28.
29.
30.
26.63
29.16
34.48
30.69
5.0
2.4
1.8
4.0
9.6
7.4
6.8
9.9
SSW
WNW
SSW
S
1
1
1
1
wolkig.
zieml. heit.
heiter.
zieml. heit.

Am 27., 29. auf 1 Quadrtfß. 9 u. 17 Kubfß. Reg.


Markt=Preise in Lübeck.
(Nach Angabe des Marktvogtes.)
Butter, Meckl. d. Pfund Pf.16 - 16 1/2Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pfund Pf.17 - 17 1/2Schilling (Mecklenburg),
Karpfen d. Pfund Pf.10 - 12Schilling (Mecklenburg),
Eier 6 St. für4 Schilling (Mecklenburg),
Hasen, d. St.32 - 36 Schilling (Mecklenburg),
Enten, d. St.16 - 20 Schilling (Mecklenburg),
Hühner, d. St.12 Schilling (Mecklenburg),
Küken, d. St.6 - 8 Schilling (Mecklenburg),
Tauben, d. St.3 - 4 Schilling (Mecklenburg),
Gänse, d. Pfund Pf.7 - 8Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln, d. Faß.4 - 5 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck
Weitzen-Taler (Mecklenburg)52 - 72Schilling (Mecklenburg)
Roggen-Taler (Mecklenburg)50 - 54Schilling (Mecklenburg)
Gerste-Taler (Mecklenburg)40 - 44Schilling (Mecklenburg)
Hafer Taler (Mecklenburg)34 - 37Schilling (Mecklenburg)
ErbsenTaler (Mecklenburg)50 - 56Schilling (Mecklenburg)
WickenTaler (Mecklenburg)- -Schilling (Mecklenburg)
BuchweizenTaler (Mecklenburg)40 - 46Schilling (Mecklenburg)
Winter=RapsaatTaler (Mecklenburg)29 - 30Mark (Lübeck)
RübsenTaler (Mecklenburg)28 - 29Mark (Lübeck)
SchlagleinsaatTaler (Mecklenburg)18 - 19Mark (Lübeck)


(Hiezu: Officieller Anzeiger Nr. 11.)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


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