No. 75
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 29. September
1865
fünfunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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- Am 25. September, Nachmittags 5 Uhr, langte der König von Preußen an der Gränze des Landes, wo eine Ehrenpforte errichtet war, mit einem Extrazuge an und wurde dort von Höchstchargirten des Landes empfangen und begrüßt, worauf der Zug sich bis zum festlich geschmückten Bahnhof Büchen fortbewegte. In Büchen verließ der König den Zug und wurde von der versammelten Menge mit lautem Jubelrufen empfangen. Nach kurzem Aufenthalte begab sich der König weiter nach Mölln, wo derselbe abermals den Zug verließ, um die Begrüßung der Bürgerschaft entgegen zu nehmen; gegen 6 Uhr langte darauf der königl. Zug in Ratzeburg an und wurde mit lautem Jubel von der versammelten Menge empfangen. Von hier fuhr der König in der bereitstehenden sehr schönen Equipage zur Stadt, machte aber bei einer Ehrenpforte an der Chausee einen kurzen Halt, um die Begrüßung der berittenen Landleute zu empfangen. Einige hundert Bauern, jeder mit einem Strauß am Hute und einer kleinen weiß und schwarzen Fahne an einer mäßigen Stange verziert, waren hier an der Koppel, dicht am Wege aufgeritten. Nach einer kurzen Ansprache, in welcher hervorgehoben wurde, daß die Lauenburger stets ihren Landesherrn von Gottes Gnaden loyale Gesinnung und Treue und Anhänglichkeit bewahrt hätten, verließ S. M. den Wagen und erwiederte die Ansprache auf's Freundlichste, und sprachen die Hoffnung aus, sowie die Lauenburger ihren früheren Königen stets treulich angehangen, dieselben nun auch auf Ihn, den die Verkettung der Umstände zu ihrem Landesherrn gemacht, die gleiche Treue und Anhänglichkeit übertragen würden. Der König bestieg wieder den Wagen und, vorauf die berittenen Landleute, setzte sich der ganze Zug in Bewegung und wurde in der Nähe der Stadt mit zahlreichen Böllerschüssen empfangen. Bei der Ehrenpforte an der Gränze. des Stadtgebiets hatten sich der Magistrat, die Schützengilde und die Gewerke aufgestellt und hier wurde der König abermals durch eine Ansprache begrüßt, in welcher die Vereinigung Lauenburgs mit Preußen als Beginn einer glücklichen Zukunft bezeichnet und die Ergebenheit der Bürger für S. M. ausgesprochen ward, worauf S. M. huldvoll dankte. Der königl. Zug fuhr darauf in die Stadt zur Wohnung des Präsidenten, welche für S. M. hergerichtet war. Nachdem S. M. ausgestiegen war, geruhte der König einige der dort versammelten Mitglieder der Behörden und Offiziere anzureden. Lauter Jubelruf ertönte überall, wo man den Monarchen erblickte. Nach dem alsbald stattfindenden Diner fand der Fackelzug der Liedertafel statt, die zwei Lieder sang: Der frohe Wandersmann und die Wacht am Rhein. Beim zweiten Liede erschien S. M. auf der Terrasse des Hauses und als sich derselbe wieder in's Haus begab, ertönte das Lied: Heil Dir im Siegeskranz. Nach gehaltenem Umzuge durch die Stadt begab sich der Zug zum Thore hinaus, wo die Fackeln verbrannt wurden. Später fuhr der König durch die Straßen, um die Illumination in Augenschein zu nehmen, stets von jauchzender Menge umgeben und gefolgt. Am Dienstag Mittag begab sich der König von Preußen zu Fuß, begleitet von seinem ganzen Gefolge, von seiner Wohnung in die Petrikirche, um die Huldigung der Ritter= und Landschaft daselbst entgegenzunehmen. In dem Gotteshause waren bereits die am Morgen zur Vorstellung beim König vorgelassenen Behörden und Beamten versammelt, auch ward dem allgemeinen Publikum eine Viertelstunde vorher der Zutritt zur Kirche gestattet, welche gedrängt voll wurde. Gegenüber dem Altar war ein Thron mit einem vergoldeten Thronsessel errichtet, links von diesem Throne in einem Halbrund standen die Mitglieder der Ritter= und Landschaft. Als der König, vom Superintendenten Brömel beim Eingange der Kirche mit einer Ansprache empfangen, seinen Sitz auf dem Throne einnahm, nahmen die Herren seines Gefolges Platz auf den ein Halbrund rechts von Ihm bildenden Stühlen. Der Kronprinz nahm zur Rechten des Thrones, Ministerpräsident Graf von Bismarck zur Linken des Thrones Platz. Hierauf ward der Gesang Nr. 25 des Lauenburgischen Gesangbuches: "Allein Gott in der Höh' sei Ehr' ", gesungen, in welchen der König nebst dem Thronfolger kräftig mit einstimmten. Sodann begann der Superintendent Brömel von dem Altar über 1. Petri 2, 13-16, eine Rede an den König und an die Bewohner Lauenburgs, in welcher er den König willkommen heißt, die allgemeine Freude über dessen persönliches Erscheinen, besonders aber über dessen Verheißung die wohlerworbenen Rechte des Herzogthums zu schützen, ausdrückte. Sodann ward der dritte Vers des erwähnten Gesanges gesungen, und endlich sprach der Superintendent ein kurzes Gebet und ertheilte den Segen.
Hierauf forderte Graf v. Bismarck die Mitglieder der Ritter= und Landschaft auf, den Huldigungseid zu leisten, welchen derselbe laut vorlas, während der König und sämmtliche Anwesende standen. Sodann trat Landmarschall v. Bülow, als das älteste Mitglied vor den König hin, verlas den Eid nochmal und schwur mit aufgehobener Rechte, ihn zu halten. Dasselbe thaten der Reihe nach sämmtliche Mitglieder der Ritter= und Landschaft. - Nachmittags 4 Uhr gab die Ritter= und Landschaft dem Könige im Rathskeller ein Diner, zu welchem verschiedene Behörden und Beamte und auswärtige Gesandte zugezogen waren, das gegen 7 Uhr beendet war und nach welchem der König in seine Wohnung fuhr. 1/2 8 Uhr wurde ein von Hamburger Pyrotechnikern angefertigtes Kunstfeuer=

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werk bei der Demolirung abgebrannt, welchen der König und der Kronprinz nebst Gefolge beiwohnten. Um 8 Uhr fuhr der König nach seiner Wohnung zurück, von wo Derselbe nach einer halben Stunde wieder auf dem ihm zu Ehren im Hotel zum Rathskeller eröffneten Ball eintraf, zu welchem außer verschiedenen Behörden und auswärtigen Gesandten auch Ratzeburgs bürgerliche Familien geladen waren, und den der König mit der Frau Landmarschallin v. Bülow eröffnete. Um 1 Uhr war der Ball beendet.
Am Dienstag Mittag machte der König eine kleine Ausfahrt in die nächste Umgebung der Stadt, um die romantische Lage derselben in Augenschein zu nehmen, auch besichtigte derselbe die zum Fürstenthum Ratzeburg gehörende Domkirche.
Am Mittwoch, Morgens 9 Uhr, fuhr der König wieder von Ratzeburg ab, kam um 10 Uhr in Lauenburg an und fuhr unter enthusiastischem Jubel durch die festlich geschmückte Stadt. Die Abfahrt von Lauenburg erfolgte um 12 1/4 Uhr und gegen 1 Uhr traf der König in Mölln ein, ebenfalls festlich empfangen von der jubelnden Menge. Nach eingenommenem Dejeuner ist der König um 3 Uhr nach Berlin zurückgekehrt.
- Die Angelegenheit der Eisenbahn Lübeck=Kleinen ist jetzt definitiv geordnet. Bis zum 1. October lief der Termin, bis zu welchem das Baucapital nachgewiesen sein mußte, um auf die versprochene Bauerlaubniß Anspruch machen zu dürfen; andernfalls wäre die mit 150,000 Taler (Mecklenburg) gestellte Caution verfallen gewesen. Am 25. Septbr. hat nun in Lübeck die Zeichnung des gesammten Actiencapitals mit 3,700,000 Taler (Mecklenburg) stattgefunden, die Gesellschaft hat sich constituirt und die Herren W. H. Heycke (vom Hause P. F. Lange und Knuth), C. H. Müller (von Gebrüder Müller), Senator C. H. Schröder (von Rodde Schröder und Comp.), J. G. J. Franck, sowie Geh. Kammerrath Böcler von Schwerin zu Directoren erwählt, an welche dann den Bedingungen gemäß 10 pCt. des Actien=Capitals sofort eingezahlt werden. Bis Ende des Jahres 1867 muß die Bahn fahrbar sein, es wird also mit dem Bau sofort begonnen werden, sobald von den Regierungen der drei betheiligten Länder die formelle Bauconcession ertheilt sein wird.
- In Oesterreich ist mit einem Manifest des Kaisers ein neues Zeitalter eingetreten. Um die Ungarn und Kroaten für eine gemeinsame Verfassung zu gewinnen, ist das seither geltende Grundgesetz von 1861, sowie der weitere und engere Reichsrath aufgehoben; es gibt kein Grundgesetz mehr, sondern 20 Landtage. Der Landtag Ungarns ist einberufen, um mit ihm die Bedingungen zu berathen, die er für eine alle Provinzen des Reichs umfassende Verfassung stellt; die andern Völker Oesterreichs müssen warten, bis Ungarn zufriedengestellt sein wird. In Folge dessen klirren die stolzen Ungarn und Magyaren noch einmal so laut mit Sporen und Säbel, denn in ihre Hand ist das Schicksal Oesterreichs gelegt. Die Verfassung des Reiches ist gefallen, um sie zu gewinnen; sie werden die Bedingung für eine neue Verfassung vorschreiben. Der Kaiser wird am 10. Decbr. zu ihnen kommen, um ihren Landtag zu eröffnen. Die deutschen Provinzen müssen warten, bis von Ungarn das Stichwort gegeben ist. so schnell ist der Rath Bismarcks in Erfüllung gegangen, daß Oesterreich Deutschland aufgebe und seinen Schwerpunkt nach Ofen und Pesth verlegen müsse, in Erfüllung gegangen.
- Einen großen Antheil an diesem Schicksal trägt die Finanznoth. Der Finanzminister zieht wie ein Bettler von einem Geldcrösus zum andern, um eine Anleihe zu Stande zu bringen, überall findet er taube Ohren und demüthigende Bedingungen. Das Frankfurter Bankhaus Erlanger wollte 40 Mill. nur gegen wechselmäßige Sicherheit auf 6 Monate leihen und stellte die Bedingung, daß sein Chef General=ConsuI in Holstein werde und allerlei gewinnreiche Concessionen in Holstein erhalte.
- Preußen dagegen hat ohne Anleihe seinen Krieg mit Dänemark geführt und sein Staatsschatz muß noch nicht geleert sein, obgleich der Landtag ihn nicht hat füllen helfen. Die durch den Krieg unterbrochene Mobilmachung der Festungen mit gezogenen Geschützen wird jetzt eifrig fortgesetzt und sollen dazu 650 Geschütze bestellt sein.
- Eine Feuersbrunst in Konstantinopel hat jüngst über 6000 Häuser in Asche gelegt, wodurch 40,000 Menschen obdachlos geworden und in das größte Elend gerathen sind.
- Auf die Frage, ob ein Mohr seine schwarze Haut wandeln könne? antwortet ein Quacksalber in Amerika: ja wohl! und bietet den emanzipirten Negern ein Geheimmittel an, durch dessen Gebrauch sie hübsch weiß und wenigstens olivenfarbig werden können. Die Behandlung, versichert Dr. Levere, sei ungefährlich und dauere 3-6 Wochen. So weit geht der Schwindel!
- Ein "Rühr' mich nicht an" der Faulen ist die Gemeinde zu Holpe am Rhein. Dieselbe schenkte ihrem Pfarrer ein Stück Getreideland und dorthin wurde jeder Bettler verwiesen, um sich mit Arbeit eine Mahlzeit zu verdienen. Viele Bettler nahmen gleich Reißaus, andere versuchten es ein paar Stunden oder Tage, dann wurde es ihnen lästig, und Holpe ist nun so verrufen unter den Bettlern, daß Tagediebe sich dort könnten für Geld sehen lassen. Diese Einrichtung verdient Nachahmung, sie würde auch uns manchen aus Faulheit Bettelnden vom Hause halten.
- Ueber eine seltsame Liebesprobe berichtet ein französisches Blatt: Als kürzlich zu Tonneris ein junges Ehepaar am Ufer eines See's lustwandelte, fragte die Frau plötzlich: Kannst Du schwimmen? - Nein, sagte der Mann. Kaum war dies Wort über seine Lippen, so that die Frau, wie vom Wahnsinn erfaßt, einen mächtigen Sprung und lag im See; er sprang ihr ohne Besinnen nach. Viele Leute eilten zur Hülfe, aber zu spät; denn die Frau, eine vortreffliche Schwimmerin, hatte ihren Mann bereits an's Ufer gebracht. Jubelnd rief sie aus: Er liebt mich, er ist mit Lebensgefahr für mich in's Wasser gesprungen, ohne schwimmen zu können.


Vorladung.

Nachdem der Kaufmann Wilh. Abels zu Schönberg seine Zahlungsunfähigkeit erklärt hat und ihm die beanspruchte Rechtswohlthat der Güterabtretung mit Vorbehalt der creditorischen Rechte zugestanden, auch demzufolge der formelle Concurs über das abgetretene Vermögen desselben erkannt worden ist, so ist, nach getroffener Verfügung zur Sicherstellung der Masse, zur Feststellung des Schuldenstandes, zur Erklärung über die angemeldeten Forderungen, zum Versuch der Güte, zur Wahl eines definitiv zu bestellenden Güterpflegers, eventuell zur Production der Originalien und zur Erstigkeitsausführung ein Termin auf Freitag, den 6. October d. J, Morgens 11 Uhr, anberaumt worden, zu welchem Alle, welche aus irgend einem Grunde Ansprüche und Forderungen an den gedachten Gemeinschuldner und das den Gläubigern desselben abgetretene Vermögen haben, bei Vermeidung des Ausschlusses von der vorhandenen Concursmasse, resp. der anzunehmenden Zustimmung zu den Erklärungen und Beschlüssen der erscheinenden Gläubiger, des Verlustes des Beweises mit schriftlichen Beweismitteln und des Ausschlusses mit der Erstigkeitsausführnng, peremtorisch hiemit geladen werden.
Schönberg den 13. Juli 1865.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.


Antragsmäßig soll über die dem Apotheker Fr. Schlüter gehörende, auf dem Domhof bei Ratzeburg belegene Apotheke c. p. ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte am gedachten Grundstücke

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zu haben vermeinen und deren Eintragung in das anzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Dienstag, den 12. December d. J., Morgens 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnendem Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 21. September 1865.
Großherz. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) O. Reinhardt.


Verkaufsanzeigen.

Am Montag, den 2. October d. J., Morgens 1/2 10 Uhr, sollen im Hause des Ackerbürger Bockmann öffentlich gegen meist baare Zahlung verkauft werden: Betten, Bettstellen, Waschtisch, Haus= und Küchengeräthe, Frauenkleidungsstücke und was sich sonst noch vorfindet.
Schönberg, den 27. September 1865.
Seegert, Landreiter.


Vermischte Anzeigen.

Schulanzeige.
Der Unterricht in der Domschule beginnt wieder am Montag, den 2. October. Diejenigen Eltern, welche die Absicht haben, ihre Kinder dieser Schule anzuvertrauen, werden gebeten, dieselben bis zu dem genannten Tage bei dem Unterzeichneten anzumelden.
Domhof, den 24. September 1865.
J. G. Willers.


Meine Stickerei= und Galanterie=Handlung durch neue Einkäufe completirt und erweitert, sowie feinere Strickwollen empfehle zu billigen Preisen.
Carl Bade.


Mit einfachen und doppelten Bruchbändern, Suspensorien, Fontanellbinden, Wundspritzen zu jedem Gebrauch, Mutterkränzen in verschiedener Form, Klystirspritzen, sehr zweckmäßig zum selbst klystiren, Milchpumpen, Warzendeckeln, sowie echten giftfreien Milchsaugern empfiehlt sich bestens zur geneigten Abnahme
Emil Jannicke, Bandagist und Handschuhmacher.
Schönberg.
N.B. Auch werden auf Verlangen Englische und Französische einfache und doppelte Bruchbänder sowie verschiedene Bandagen=Arbeiten angefertigt.


Am 15. d. M. hat sich ein grauer, ziemlich langhaariger Affen=Pinscher mit gestutzten Ohren und Schwanz, auf den Namen "Max" hörend, verlaufen. Wer denselben zurückbringt erhält 1 Thlr. Belohnung bei
Bockwoldt, Sattler.


Alle Nummern Drainsröhren von kleinen bis zu den großen, halte ich zu bekannten Preisen von jetzt an wieder vorräthig.
Zieglermeister Tretow vor Schönberg.


Nur 2 Thl. Pr. Ct.
kostet beim Unterzeichneten 1 ganzes Original=Loos (nicht Promesse) zu der am
4. Octobr. d. J.
beginnenden 1. Classe der garantirten
Großen Hamburger Staats-Lotterie,
in welcher nur Gewinne gezogen werden.
Gesammt=Verloosungs=Capital
2 Millionen 331,700 Mark
Haupttreffer: Mark 200,000, 100,000, 100,000, 50,000, 30,000, 20,000, 15,000, 7mal 10,000, 2mal 8000, 2mal 6000, 1500, 6mal 1200, 100mal 1000, 100mal 500 etc. etc.
Ein halbes Original=Loos kostet 1 Taler (Mecklenburg) .
Ein Loos für alle Classen kostet 34 Taler (Mecklenburg) , 1/2 Loos 17 Taler (Mecklenburg) , 1/4 Loos 8 1/2 Taler (Mecklenburg) .
Was unsere Collecte selbst anbetrifft, so bedarf dieselbe wohl keiner weiteren Empfehlung, indem solche durch ihr langjähriges Bestehen, welches wir nur unserer prompten, discreten und reellen Bedienung verdanken, hinreichend in dortiger Gegend bekannt ist und läßt unsere Collecte auch in anderer Beziehung nichts zu wünschen übrig, indem dieselbe durch die ihr stets zufallenden bedeutenden Hauptgewinne, zu den "Glücklichsten" hier am Platze gezählt wird, sie hat daher schon Manchen unverhofft durch eine Glücks=Nachricht erfreut.
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Man wende sich direkt an
L. S. Weinberg & Co.
Bank= und Wechsel=Geschäft. Hamburg.


Mein Uhrenlager
durch neue Zusendungen vollständig completirt, bringe ich dem geehrten Publicum gütigst in Erinnerung, und empfehle namentlich eine bedeutende Auswahl aller möglichen Taschenuhren zu den billigsten Preisen, ferner Uhrketten in allen Sorten, worunter die so beliebten goldähnlichen Talmiketten in den neuesten Facons.
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[ => Original lesen: 1865 Nr. 75 Seite 4]

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Die als trefflich anerkannten Beiträge eines Bock, Beta, Brehm, Schulze=Delitzsch, K. Vogt, L. Storch, Fr. Gerstäcker, G. Hiltl, Schücking, J. Scherr, Temme, G. Hammer, Schmidt=Weißenfels, Wallner, R. Benedix, A. Schloenbach, G. Rasch, L. Ernesti, L. Steub, L. Walesrod u. s. w. werden auch das neue Quartal zieren und unter vielen andern ausgezeichneten Aufsätzen zunächst die nachverzeichneten interessanten Artikel zum Abdruck kommen: Der Dorfcaplan. Von Herm. Schmid. - Eine Novelle von L. Schücking - Erzählungen von Melchior Meyer. -Erinnerungen an Heinrich Zschocke. Von dessen Schwager Nüsperli. Mit Illustration von Paul Thumann. - Göthe in Leipzig. Mit Illustration. - Die Hirschjagd in den Hochalpen. Von H. Noe. Mit Illustration von L. Fux. - Ein deutscher Mann in der Fremde: Prinz Albert von Sachsen=Coburg. - Aus dem rauhen Hause zu Horn. Ein Schattenbild. - Die Falschmünzer am Prägstocke. Mit Illustration von Litschauer. - Anatomische Leiden und Freuden. Von Alfred Meißner. - Ein preußischer General und kein Gamaschenheld. Mit dem Portrait Pfuel's. - Im Crocodil. Mit Illustration von Th. Pixis. - Ein Bahnbrecher im Kampfe für die Zukunftsgestaltung. Von Ludwig Storch. - Beim alten Truchseß. Literaturbild aus dem Anfange unsers Jahrhunderts. - Die Edelkoralle und ihre Fischer. Von Karl Vogt. Mit Abbildungen. - Kleine Ursachen, große Wirkungen. Von Bock u. s. w. - Daß wie immer den
Tagesereignissen und Zeiterscheinungen
besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden wird, bedarf keiner ausdrücklichen Betonung.
Ernst Keil in Leipzig.
Alle Postämter und Buchhandlungen nehmen Bestellungen an.


Tödtliche Hustenkrankheiten bei Kindern
kommen sehr oft vor, weil der Husten im Anfang zu wenig beachtet wird, während gewissenhafte Eltern, denen das Wohl ihrer Kleinen doch über Alles geht, bedenken sollten, wie sehr leicht sich aus einem einfachen Husten die gefährlichste Lungenentzündung und Bräune, sowie der qualvolle Keuchhusten entwickeln kann. sobald ein Kind hüstelt, muß es daher unter allen Umständen bei reiner Luft ruhig in der warmen Stube gehalten werden. Es muß im Warmen schlafen und darf durchaus nicht in's Freie. Dabei giebt man dem Kinde jede 2-3 Stunden einen Teelöffel des bekannten L. W. Egers'schen Fenchel=Honig=Extrakts, am besten erwärmt, ein. Da dieses unübertreffliche Hausmittel so vielfach nachgeahmt wird, so beginnt jetzt der Erfinder desselben, Herr L. W. Egers in Breslau, eine neue Form von Flaschen, mit seiner Firma eingebrannt, einzuführen. Außerdem trägt jede Flasche sein Siegel und auf dem Etiquette seine Handzeichnung. Seine Niederlage ist nur allein bei C. Sievers, Buchbinder in Schönberg.


Hiedurch beehre ich mich, meinen geehrten Kunden Schönbergs und Umgegend die ergebene Anzeige zu machen, daß ich zum bevorstehenden Jahrmarkte wieder mit meinem Tuch- & Manufactur-Waaren-Lager, welches durch zuletzt in Berlin und Leipzig gemachte Einkäufe auf's reichste durch Neuheiten completirt ist, dort eintreffe.
Auch bringe ich eine große Auswahl neuester Winter=Mäntel u. Beduinen, sowie Wiener u. französische, gewirkte long=Shwals mit.
Mein Lager befindet sich, wie früher, vor dem Hause des Gastwirth Herrn Fick.
Rehna.
Hochachtungsvoll H. Rohde.


Brönner's Fleckenwasser
namentlich zum Waschen der Glacé=Handschuhe, in Gläsern à 10 Schilling (Mecklenburg) und 4 Schilling (Mecklenburg) und in Weinflaschen à Taler (Mecklenburg) . - ächt bei C. Sievers im Sattler Bohnhoff'schen Hause.


Feine schwarze Tuche, 9/4 u. 10/4 breit, zu 1 Taler (Mecklenburg) bis 2 Taler (Mecklenburg) pr. Elle, Sowie neueste Muster von schwarzem und blankem Band empfiehlt
H. Rohde aus Rehna.


Wir machen hiermit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschat am Montage nach Michaelis, den 2. October 1865, stattfindet, und werden die Gesellen aufgefordert, persönlich zu erscheinen.
Schönberg den 26. Juni 1865.
Die Vorsteher und Altgesell der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Sonntag, den 1. October.
Frühkirche: Pastor Kaempffer.
Vormittagskirche: Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Kaempffer.


Meteorologische Beobachtungen.
1865
Septbr
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
26.
27.
28.
43.13
41.10
38.91
3.0
4.4
6.0
18.0
18.8
17.0
OSO
SO
NW
0
1
0
völl. heit.*)
- -
- -

*) Morgens Reif in den Wiesen.


Markt=Preise in Lübeck.
(Nach Angabe des Marktvogtes.)
Butter, Meckl. d. Pfund Pf.14 1/2 - 15 Schilling (Mecklenburg),
Eier 7 u. 8 St. für4 Schilling (Mecklenburg),
Hasen, d. St.32 - 36 Schilling (Mecklenburg),
Enten, d. St.12 - 20 Schilling (Mecklenburg),
Hühner, d. St.12 - 18 Schilling (Mecklenburg),
Küken, d. St.6 - 8 Schilling (Mecklenburg),
Tauben, d. St.3 - 4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln, d. Faß.4 - 5 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck
Weitzen-Taler (Mecklenburg)64 - 74Schilling (Mecklenburg)
Roggen-Taler (Mecklenburg)50 - 52Schilling (Mecklenburg)
Gerste-Taler (Mecklenburg)40 - 42Schilling (Mecklenburg)
Hafer Taler (Mecklenburg)32 - 36Schilling (Mecklenburg)
ErbsenTaler (Mecklenburg)50 - 58Schilling (Mecklenburg)
WickenTaler (Mecklenburg)- -Schilling (Mecklenburg)
BuchweizenTaler (Mecklenburg)40 - 44Schilling (Mecklenburg)
Winter=RapsaatTaler (Mecklenburg)28 - 29Mark (Lübeck)
RübsenTaler (Mecklenburg)27 - 28Mark (Lübeck)
SchlagleinsaatTaler (Mecklenburg)19 - 20Mark (Lübeck)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


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