No. 76
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 03. Oktober
1865
fünfunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1865 Nr. 76 Seite 1]

- II. KK. HH. der Großherzog und die Frau Großherzogin von Mecklenburg=Strelitz trafen gestern Morgen auf der Rückreise von Schloß Rumpenheim in Berlin ein und reisten nach kurzem Aufenthalt mit Extrapost nach Neustrelitz weiter.
- Eine bedeutsame, aber noch nicht ganz klare Nachricht kommt aus Schleswig und zwar aus der Stadt Flensburg, in welcher die dänische Partei sehr einflußreich ist. General v. Manteuffel, der preuß. Gouverneur, fordert die Beamten, die deutsch= und dänisch=gesinnten, zum Aufgeben des Parteitreibens auf; er ermahnte sie, sich zu vereinigen "im Gedanken an das gemeinsame Vaterland" und fügte hinzu, kein Fußbreit Landes werde an Dänemark abgetreten werden. "Jedes sieben Fuß lange Stück Erde decke ich, bevor es abgetreten wird, mit meinem Leibe." So sagte er. - Kein Fuß breit landes wird in Schleswig an Dänemark abgetreten, daß ist also der Kern der Rede. Manteuffel ist nicht nur Statthalter, sondern sitzt seit langen Jahren im Geheimen Cabinet seines Königs, dem er als General und Diplomat dient; er wird daher wissen, was er versprechen und halten kann. "Der Gedanke Landesabtretung ist Landesverrath, setzte er hinzu. Mit ihrem Blute haben des Königs Soldaten Düppel und Alsen erobert, mit ihren Armen erbauen sie jetzt dort Festungswerke, von denen aus sie das Land bis zur Königsau behaupten werden." Diese Erklärung ist offenbar nicht nur für die Schleswiger und die Deutschen, sondern auch für die Franzosen berechnet und eine Antwort auf Napoleons Minister. Die beste Begleitung zu dieser Erklärung bilden 13 preuß. Soldaten und 600 Civilarbeiter, die an den Befestigungen von Düppel und Alsen angestrengt arbeiten, damit sie noch vor dem Winter fertig werden.
- In dieser Woche beginnt die Glanzperiode der großen Toiletten in Biarritz. Bei der berühmten russischen Schönheit, Frau v. Kimski=Kossakow, ist schon zweimal getanzt worden. Bis jetzt ist diese Dame in ihrem Vorhaben, jeden Tag in zwei neuen Anzügen zu erscheinen, sich consequent geblieben. Man hat sie seit einem Monat in sechszig verschiedenen Toiletten, je eine des Morgens und eine des Abends, bewundert. So weit hat es selbst Mme. Julie Berauci, eine Schönheit in Baden=Baden nicht gebracht, die in zwei Monaten in 65 vollständigen Toiletten d. h. prachtvollen Anzügen von Kopf bis zu Fuß erschien.
- Ein alter Nachtwächter Mitteldeutschlands stößt durch eine Leipziger Zeitung in's Horn und singt dazu: Hört, ihr Herren, und laßt euch sagen: Da Alles Jahres= und Wanderversammlungen hält, wo gut gespeist und mündlich und schriftlich an Zulagen und neuen Taxen auf Unkosten Anderer tüchtig herumgearbeitet wird, so sehe ich nicht ein warum unsere vielgeplagte, bei Diebstählen und Feuersgefahr jedesmal in Anspruch genommene Genossenschaft der Nachtwächter sich jährlich nicht auch einmal versammeln und berathen soll? Die Herren Aerzte sagen, daß ihre Stellung zum Staate nicht klar sei; dasselbe ist auch bei uns der Fall: denn einmal sagte der gestrenge Herr Bürgermeister: Niklas, paßt fein ja auf Alles auf, guckt links und rechts, das Wohl der Stadt liegt Nachts in Eurer Hand! Ein andermal heißt es: Halt's Maul und sei bescheiden, Du bist ja doch nur ein Nachtwächter! und doch erfriert man sich für's allgemeine Wohl die Zehen und Ohren ! - Ich schlage daher für die erste Versammlung der Nachtwächter vor: Errichtung einer Rentenanstalt, in die jeder aufgegriffene Nachtschwärmer 1 Thlr. legen muß, Lieferung von jährlich ein Paar Pelzstiefeln, ferner Alterszulagen u. s. w.
- Aus Neustrelitz schreibt die N. Z.: Von allen Seiten gehen uns die erfreulichsten Mittheilungen zu über den überaus günstigen Ausfall der diesjährigen Kartoffelernte; seit vielen Jahren weiß man sich in unserm Lande einer so reich gesegneten Ernte nicht zu erinnern. Auf einigen Gütern mit gutem Boden wird von jeder Quadratruthe ein Scheffel gewonnen und zwar von so ausgezeichneter Qualität, wie man sie nur vor dem Auftreten der sog. Kartoffelkrankheit, namentlich zu Anfang der vierziger Jahre gekannt hat. In Folge dessen sind denn auch die Kartoffelpreise sehr gefallen und sollen zahlreiche Lieferungsverträge auf Eßkartoffeln von 16-20 Schilling (Mecklenburg) pro Scheffel in unserer Gegend abgeschlossen sein. Und was noch mehr in die Waage fällt, unsere Landleute athmen jetzt wieder auf, da ihnen durch die gute Kartoffel=Ernte, im Verein mit der ergiebigen Nachmaht die Aussicht gegeben ist, ihren Viehstand durch den Winter zu bringen, woran sie bis dahin zweifelten.
- Eine eigenthümliche Sitte. Auf der von einer slavischen Bevölkerung bewohnten Halbinsel Mönchsgut auf Rügen haben sich neben der seltsamen Landestracht eigenthümliche Sitten erhalten. So ist es hier für passend erachtet, daß das Weib um den Mann freit. Eine bunte vor das Fenster gehängte Schürze deutet die Heirathslust der Jungfrau an, und die Freier ziehen nun unter gewissen Formalitäten bei dem Fenster vorüber; das Fallenlassen der Schürze zeigt dem Betreffenden an, daß er der Begehrte sei.
- Der Prediger an dem neuen israelitischen Tempel in Hamburg, Dr. Frankfurter, feierte sein 25jähriges Amtsjubiläum. Seine Gemeinde händigte ihm eine Summe von 26,000 Mark Banco in Werthpapieren ein, um ihm eine sorgenfreie Lage zu sichern.
- Vor etwa 20 Jahren noch war das Bier in Frankfurt eine Ausnahme gegenüber dem Wein und dem Aepfelwein; jetzt hat das Bier seine Con=

[ => Original lesen: 1865 Nr. 76 Seite 2]

currenten weit überflügelt. Im Jahre 1842 verbrauchte Frankfurt 25,682 Ohm Bier, im Jahre 1864 aber 97,762 Ohm, wovon nur 6665 Ohm eingeführt wurden. Die Bierausfuhr ist seit 1842 um das 20fache gestiegen. Im Jahre 1864 wurden 25,228 Ohm Aepfelwein und 8420 Ohm vereinsländische Weine veraccist, so daß auf jeden Kopf über 1 Ohm Bier, etwa 1/4 Ohm Aepfelwein und 1/10 Wein kommen. Das Frankfurter Blut wird entschieden schwerer.
- F. L. Jahn's Haus zu Freiburg a. d. U., welches bekanntlich von der Berliner Turnerschaft zu einem Asyl für alte Turnlehrer acquirirt werden sollte, ist jetzt von einem Herrn Ernst Schulze zu einer "feinen Restauration auf das comfortabelste im neuen Geschmack" eingerichtet worden und wird die desfallsige "Einweihungsfeier" den 28. d. M. mit Concert, Table=d'hôte und Brillantfeuerwerk stattfinden. Im Uebrigen soll die Devise: "Frisch, fromm, fröhlich, frei!" auf dem Giebel des Turnvater Jahn's Haus erhalten werden.
- Der deutsche Kaiser läßt sich in Berlin sehen und verlangt Respekt. Zwei Offiziere, die in voriger Woche unter den Linden ritten, wurden plötzlich von einem andern Reiter, einem gut gekleideten jungen Mann angehalten und zur Rede gestellt, warum sie ihn nicht gegrüßt hätten, da er doch der deutsche Kaiser sei. Vor der Hand ist er's nur in der Einbildung. Man hat ihn in ein Irrenhaus gebracht, damit er dort von seinem Kaisertraum erwache.
- Einst wurde für den König Friedrich Wilhelm II. bei einem Juwelier zu Breslau ein silbernes Tafelgeschirr bestellt. Man hatte vorher sich über den Preis nicht geeinigt und der König war daher nicht wenig erstaunt, als er hörte, daß es eine Million kosten solle; es war ihm zu theuer und er behielt sich den Kauf desselben wenigstens noch vor. Die Geschichte wurde bekannt und viel darüber gesprochen. Eines Tages kam zu dem Juwelier ein kleiner unscheinbarer Mann und wünschte das kostbare Silbergeräth zu sehen. Der Besitzer, den einfach aussehenden Mann von Kopf bis Fuß musternd, entgegnete, daß das Auspacken des Tafelgeschirres allein mehrere Menschen drei Tage beanspruche und gleichsam, um ihn nur von seinem Wunsche abstehen zu machen, da er in ihm keineswegs einen Käufer zu finden hoffte, forderte er 300 Thaler für die Mühe. Der kleine simple Herr war der durch seinen unermeßlichen Reichthum weit und breit bekannte polnische Edelmann Graf M., der 99 Güter besaß und dem durch eine Kabinets=Ordre verboten war, sich noch weitere anzukaufen, da dann dazu der Fürstentitel erforderlich sei. Der Graf zahlte sofort die 300 Thlr. Der Juwelier ließ nun das Geschirr auspacken und bald wurden sie über den Preis von einer Million einig, welche Summe zum Theil in Barren ausgezahlt wurde, Stücken Gold in Form eines Ziegelsteins. Die Geräthe, ganze Dutzende Teller, Schüsseln, Tassen, Kannen etc., wurden nun auf das Schloß des Grafen geschafft, um der gräflichen Familie zum täglichen Gebrauch zu dienen und zugleich als großartiges Familienstück zu gelten. Bei dem jetzt lebenden noch in demselben Schlosse wohnenden Nachkommen des alten Grafen M. erscheinen noch täglich die letzten Reste des kostbaren Silbergeschirres bei Tafel; den größten Theil hatte man als schwerstes Opfer zu den polnischen Revolutionen einschmelzen lassen.
- Im Regierungsbezirk Düsseldorf bestanden Ende vorigen Jahres 12,087 gemischte Ehen. In diesen Ehen waren 6099 mal der Mann katholisch und 5988 mal der Mann evangelisch. Es waren zur Zeit 1331 Ehen kinderlos. Aus den übrigen Ehen lebten 29,513 Kinder; von diesen wurden 14,912 im katholischen und 14,601 im evangelischen Bekenntniß erzogen. Von der Confession der Eltern getheilt wurden 2874 Kinder erzogen.
Auf einem Feste der Weinbauern zu Untertürkheim bei Stuttgart wurde neulich die größte Traube der dortigen Weinberge ausgespielt. Der glückliche Gewinner hat nicht weniger als dreißig Flaschen Most daraus gepreßt. In einem Weingarten in der Nähe von Köln sind schon am 6. August reife Trauben von vier Pfund Schwere geschnitten worden. Die Qualität des diesjährigen Jahrganges wird von den Kennern bis in den Himmel erhoben.
- In Raden bei Teterow fand vor einigen Tagen ein Tagelöhner auf eine schreckliche Weise seinen Tod. Derselbe setzte sich mit seiner Tochter auf einen von seiner Herrschaft erhaltenen Wagen, um seine aufgegrabenen Kartoffeln nach Hause zu holen. Während des Fahrens fällt die Tochter vom Wagen und sogleich springt der Vater ihr nach, um sie zu retten, stürzt aber selbst zur Erde und wird über das Genick gefahren. Augenblicklich giebt er seinen Geist auf, während seine Tochter nur eine leichte Verwundung erhielt. Der Unglückliche hinterläßt Frau und Kinder.
- In Wien sind einige Straßenvirtuosen, welche dem Zeitgeiste huldigen, bei der Stadtbehörde um die Erlaubniß eingekommen, anstatt mit Drehorgeln mit leicht zu transportirenden Clavieren Musik auf den Straßen machen zu dürfen.


Einnahme, und Ausgabe des Missionsvereins im Fürstenthum Ratzeburg pro Johannis 1864/65.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Schönberg.
Kaempffer, Cassenführer des Missionsvereins.


Trauer=Anzeige.
Heute Nachmittag, 1/2 2 Uhr entschlief sanft nach längerem Kranksein unser geliebter Sohn Johannis im Alter von 31 Wochen.
Tief betrübt widmen diese Anzeige allen Freunden und Bekannten, statt besonderer Meldung
C. L. Creutzfeldt u. Frau.
Schönberg, den 2. October 1865.


Am Montag, den 16. October soll das Quartal der Zimmerleute abgehalten werden, welches hierdurch den Zimmergesellen kund gethan wird durch die Aelterleute der Zunft.
Schönberg, den 2. October 1865.


Auf dem Wege zwischen dem Ollndorfer Krug und Niendorf ist am Montag, den 25. September Morgens ein schwarzer Herrenhut, eine kurze Pfeife und ein Rohrstock gefunden worden; der sich als rechtmäßig ausweisende Eigenthümer kann die Gegenstände beim Arbeitsmann Peter Maaß in Kl. Siemz gegen Erstattung der Kosten zurückerhalten.


[ => Original lesen: 1865 Nr. 76 Seite 3]

Nur 2 Thl. Pr. Ct.
kostet beim Unterzeichneten 1 ganzes Original=Loos (nicht Promesse) zu der am
4. Octobr. d. J.
beginnenden 1. Classe der garantirten
Großen Hamburger Staats-Lotterie,
in welcher nur Gewinne gezogen werden.
Gesammt=Verloosungs=Capital
2 Millionen 331,700 Mark
Haupttreffer: Mark 200,000, 100,000, 100,000, 50,000, 30,000, 20,000, 15,000, 7mal 10,000, 2mal 8000, 2mal 6000, 1500, 6mal 1200, 100mal 1000, 100mal 500 etc. etc.
Ein halbes Original=Loos kostet 1 Taler (Mecklenburg) .
Ein Loos für alle Classen kostet 34 Taler (Mecklenburg) , 1/2 Loos 17 Taler (Mecklenburg) , 1/4 Loos 8 1/2 Taler (Mecklenburg) .
Was unsere Collecte selbst anbetrifft, so bedarf dieselbe wohl keiner weiteren Empfehlung, indem solche durch ihr langjähriges Bestehen, welches wir nur unserer prompten, discreten und reellen Bedienung verdanken, hinreichend in dortiger Gegend bekannt ist und läßt unsere Collecte auch in anderer Beziehung nichts zu wünschen übrig, indem dieselbe durch die ihr stets zufallenden bedeutenden Hauptgewinne, zu den "Glücklichsten" hier am Platze gezählt wird, sie hat daher schon Manchen unverhofft durch eine Glücks=Nachricht erfreut.
Auswärtige Aufträge mit Rimessen versehen führen prompt und verschwiegen aus. Amtliche Ziehungslisten und Gewinngelder senden unseren Interessenten sofort nach Entscheidung zu.
Man wende sich direkt an
L. S. Weinberg & Co.
Bank= und Wechsel=Geschäft. Hamburg.


Das Verlags=Institut in Hamburg, Brook 63, expedirt auf Franco=Bestellung prompt:
Hamburg=Altonaer
Hand= und Nachschlagebuch
für Reisende jedes Standes, welche Hamburg und Altona besuchen, um Geschäftsverbindungen anzuknüpfen, Geschäfte zu realisiren etc. oder diese Städte und ihre Umgegend auf die billigste und gründlichste Weise kennen zu lernen und sich vor Schäden und Uebervortheilungen schützen wollen, sowie für Fabrikanten, Kaufleute, Hotel= und Gastwirthe, Künstler etc., welche in Hamburg und Altona brieflich Geschäftsverbindungen anzuknüpfen beabsichtigen.
Illustrirt durch viele interessante, unsichtbare Bilder; auch das Hamburger Bordellunwesen ist in diesem Werke zur Warnung enthüllt. -Preis 10 Sgr.
Der erklärende Begleiter
durch den zoologischen Garten in Hamburg und das Aquarium. - Preis 3 Sgr.


Mein Uhrenlager
durch neue Zusendungen vollständig completirt, bringe ich dem geehrten Publicum gütigst in Erinnerung, und empfehle namentlich eine bedeutende Auswahl aller möglichen Taschenuhren zu den billigsten Preisen, ferner Uhrketten in allen Sorten, worunter die so beliebten goldähnlichen Talmiketten in den neuesten Facons.
H. Meyer, Uhrmacher.


Hiedurch beehre ich mich, meinen geehrten Kunden Schönbergs und Umgegend die ergebene Anzeige zu machen, daß ich zum bevorstehenden Jahrmarkte wieder mit meinem Tuch- & Manufactur-Waaren-Lager, welches durch zuletzt in Berlin und Leipzig gemachte Einkäufe auf's reichste durch Neuheiten completirt ist, dort eintreffe.
Auch bringe ich eine große Auswahl neuester Winter=Mäntel u. Beduinen, sowie Wiener u. französische, gewirkte long=Shwals mit.
Mein Lager befindet sich, wie früher, vor dem Hause des Gastwirth Herrn Fick.
Rehna.
Hochachtungsvoll H. Rohde.


Zum bevorstehenden Markt empfiehlt sich mit selbst verfertigten wollenen= und halbwollenen Waaren:
als Düffel, u. Buckskin, Flanell u. blaumelirt Wollenzeug und Bettzeug etc.
Schönberg.
J. J. Schäper.


Zum bevorstehenden Jahrmarkte halte ich mein wohlassortirtes
Tuch-, Manufactur- und Modewaaren-Geschäft unter reellster und billigster Bedienung bestens empfohlen.
Ergebenst Heinrich Creutzfeldt.
Schönberg, im October 1865.


Den diesjährigen Schönberger Herbstmarkt werde ich wieder mit einem Vorrath von Spinnrädern besuchen, die ich zu billigen Preisen verkaufe und bestens empfehle.
Mein Stand ist vor dem Hause des Herrn Schlachtermeister Ladendorf.
Drechsler Ehlers in Resdorf.


Feine schwarze Tuche, 9/4 u. 10/4 breit, zu 1 Taler (Mecklenburg) bis 2 Taler (Mecklenburg) pr. Elle, Sowie neueste Muster von schwarzem und blankem Band empfiehlt
H. Rohde aus Rehna.


[ => Original lesen: 1865 Nr. 76 Seite 4]

Zum bevorstehenden Jahrmarkte empfehle ich dem geehrten Publicum mein durch neue Zusendungen completirtes und erweitertes Manufactur=Waaren=Lager, wie alle Sorten Tuche, Düffels, Kleiderstoffe, Bänder u. s. w.
Ferner eine große Auswahl Wintermäntel, Jacken und Umschlagtücher zu den billigsten aber festen Preisen.
A. Groth.



Die Verwandlung in Blut.
Von den genossenen Speisen verwandelt sich je nach ihrer Beschaffenheit der größere oder geringere Theil in Blut; das Uebrige, weder zum Athmen noch zum Körperbau taugliche oder zuviel schwerverdauliches Enthaltende wird, mit dem Gallensaft vermischt, aus dem Körper ausgeführt. Das Blut hat ein sehr strenges Gesetz: Was vom Blute aufgenommen wird, ohne sich seinen Gesetzen zu fügen, zerstört den Organismus, ist Gift. Was dagegen schnell in Blut übergeht, und den invalide gewordenen Blutkügelchen gestattet, den Lebensschauplatz zu verlassen, belebt und kräftigt den Organismus und ist entweder Heil oder Nährmittel. Das zur Erfüllung sanitätischer Zwecke in der Dampfbrauerei des Herrn Hoflieferanten Johann Hoff in Berlin Filiale Hamburg fabrizirte Hoff'sche Malzextrakt=Gesundheitsbier ist sowohl wegen seines großen Malzgehaltes und seines feinsten Hopfens als wegen seiner Kräuterzusätze als ein ausgezeichnetes, durch kein anderes Fabrikat ersetzbares Heilnahrungsmittel von Heilanstalts= wie von Privatärzten anerkannt, von Civil= wie von Militairärzten angewandt, weil es bei der mildesten Einführung den größten Gehalt an Nahrungsstoff in schnellster Zeit ins Blut schafft, den abgezehrten, hinfälligen, blutarmen Individuen Lebenskraft in Fülle zuträgt, den Körper mit frischem und gesundem Blut versorgt, und den Entstehungsgrund der Krankheit fortnimmt, so daß die Krankheit von selbst schwinden muß, da naturgemäß die Heilung eintritt, sobald der Arzt die Hindernisse hinweggeräumt hat. Der berühmte k. k. österr. Gubernialrath und Protomedicus Herr Dr. Sporer in Abazzia bei Fiume sagt, es giebt kein einfacheres, milderes und natürlicheres Hülfsmittel zur Erzielung einer guten Diät, als das Hoff'sche Malzextrakt=Gesundheitsbier. - Ein langwieriges Unterleibs= und Nervenleiden hatte eine Wittwe in Berlin sehr geschwächt; der sehr umsichtige und geschickte Arzt, Herr Dr. Eggel, wußte ihr kein stärkenderes Mittel zu verordnen, als das genannte Fabrikat, und die Kranke hat es ihm gedankt.
- Zu seiner eigenen Kur gebrauchte Herr Regim.=Arzt Dr. Mederer, ein höchst geachteter Arzt und Ritter m. Orden in Baden bei Wien, dasselbe, und sagte mit Bezug darauf: "Ich fühle nach dem Genusse des Malzextrakts stets ein eigenes Wohlbehaben und bin in meinen Kräften verjüngt;" - ein Fingerzeig für alle Diejenigen, denen die Erfrischung ihres Blutes noth thut.
J. Hoff's Präparate sind zu beziehen durch Herrn Wilh. Heincke in Schönberg.


J. Heimerdinger's Delicatessen-Magazin in Hamburg
versendet alle für die Tafel wie für die Küche erforderl. Delicatessen u. Esswaaren, auch frische See- u. Fluss-Fische, Hummer, Austern, Geflügel, Wild frisches u. geräuch. Fleisch, Gemüse, Colonial-Waaren, f. ausländ. Liqueure, Weine, Spirituosen etc. etc.


Einige junge Leute in die Schiffszimmerlehre. Lehrzeit 3 Jahre. Kostgeld pr. Woche: 1stes Jahr 4 Mark (Lübeck), 2tes Jahr 5 Mark (Lübeck), 3tes Jahr 7 Mark (Lübeck) bei H. P. Steffen, Schiffbaumeister in Lübeck.


Möbel-Magazin.
Das Möbel=Magazin im Hause des Kaufmanns Wieschendorff empfiehlt den geehrten Landbewohnern und einem geschätzten Publicum Schönbergs eine Auswahl modern und dauerhaft gearbeiteter Tischler= und Stuhlmacher=Arbeiten zu möglichst billigen und festen Preisen, auch nimmt das Magazin Bestellungen auf Aussteuern und einzelne Arbeiten jeder Art an, welche prompt und reell ausgeführt werden.
Schönberg 1865.
Das Tischleramt.


Gesangbücher zu verschiedenen Preisen sind stets vorräthig bei C. Sievers, Buchbinder in der Siemzerstraße.


Englischen Portland Cement aus der Fabrik von Otto Trechmann, Hartlepool, in Originaltonnen und Packung unter Garantie.
Asphaltirte Dachpappe und Papier,
Asphaltröhren für Gas= und Wasserleitungen,
Patent=Dach=, Schiff=, Wand=Filz,
Zinkbleche von der schlesischen Actien=Gesellschaft empfiehlt zu billigen Preisen zur gefälligen Abnahme
Arnold Riesland, Lübeck, obere Johannisstraße Nr. 6., Joh.=Quart.


Meteorologische Beobachtungen.
1865
Septbr
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
29.
30.
1.Oct.
2.
40.35
39.23
38.64
39.48
3.8
2.8
4.5
5.7
14.4
14.2
13.5
12.9
ONO
O
O
ONO
1
1
1
1
völl. heit.
- -
zieml. heit.
heiter.

Im ganzen Septbr. nur 36 Kubz. Regen auf 1 Quadratfuß, und zwar am 1. u. 9.; im August, Juli, Juni resp. 159, 222, 223 Kubz. auf 1 Quadratfuß.


Markt=Preise in Lübeck.
(Nach Angabe des Marktvogtes.)
Butter, Meckl. d. Pfund Pf.15 1/2 - 16 Schilling (Mecklenburg),
Eier 7 St. für4 Schilling (Mecklenburg),
Hasen, d. St.32 - 36 Schilling (Mecklenburg),
Enten, d. St.12 - 20 Schilling (Mecklenburg),
Hühner, d. St.12 - 18 Schilling (Mecklenburg),
Küken, d. St.6 - 8 Schilling (Mecklenburg),
Tauben, d. St.3 - 4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln, d. Faß.4 - 5 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck
Weitzen-Taler (Mecklenburg)64 - 74Schilling (Mecklenburg)
Roggen-Taler (Mecklenburg)50 - 52Schilling (Mecklenburg)
Gerste-Taler (Mecklenburg)40 - 42Schilling (Mecklenburg)
Hafer Taler (Mecklenburg)32 - 36Schilling (Mecklenburg)
ErbsenTaler (Mecklenburg)50 - 58Schilling (Mecklenburg)
WickenTaler (Mecklenburg)- -Schilling (Mecklenburg)
BuchweizenTaler (Mecklenburg)40 - 44Schilling (Mecklenburg)
Winter=RapsaatTaler (Mecklenburg)28 - 29Mark (Lübeck)
RübsenTaler (Mecklenburg)27 - 28Mark (Lübeck)
SchlagleinsaatTaler (Mecklenburg)19 - 20Mark (Lübeck)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


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