No. 59
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 04. August
1865
fünfunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1865 Nr. 59 Seite 1]

- In der Bundestagssitzung vom 27. Juli haben die drei deutschen Mittelstaaten Bayern, Sachsen und Großherzogthum Hessen den Antrag gestellt, daß die schleswig=holsteinische Ständeversammlung einberufen, Schleswig in den deutschen Bund aufgenommen und die Kriegskosten vom Bunde übernommen werden möchten. Der Antrag wurde dem holsteinischen Verfassungsausschuß übergeben.
- Man ist in Wien sehr in Sorge, daß die Februarverfassung eine Aenderung erleiden werde. Der Kaiser soll's aber nicht Willens sein. Nur Ungarn soll wieder eine selbständige Stellung einnehmen.
- Napoleon will im Bad Plombieres nicht gestört sein. Er hat die Besorgung der Staatsgeschäfte größtentheils der Kaiserin überlassen und schreibt in seinen Musestunden an dem zweiten Theil seines Julius Cäsar, der noch vor Ende ds. J. im Druck erscheinen soll. Daneben studirt er sehr fleißig die Topographie Spaniens, was auch für andere Zwecke gut sein kann.
- Sechzehn Handschreiben mußte der Kaiser von Oesterreich auf einmal ergehen lassen, um sein neues Ministerium zu Stande zu bringen. Das kürzeste darunter war das an den Grafen Larisch: Ich ernenne Sie zu meinem Finanzminister.
- Der Kaiser von Mexiko kann sein liebliches Schloß Miramare bei Triest nicht vergessen und er will deshalb im südlichen Theil des Meerbusens von Mexiko, tief in der Bai von Quadeloupe eine Seestadt gründen, die den Namen Miramare erhalten soll.
- In Alabama wird man in diesem Jahr eine sehr gute Baumwollenernte halten. Die Neger arbeiten bei ihren früheren Herren um Lohn.
- In Folge des Eisenbahnunglücks bei Buckau sind 7 Menschen um's Leben gekommen, darunter auch ein junger Seemann, Hermann Oberländer, der sieben Jahre in Südamerika sich aufgehalten hatte und seine Eltern in Dresden besuchen wollte. Sie sahen ihn als Leiche wieder.
- In Constantinopel sind bereits 279 Cholerafälle vorgekommen und 158 Personen gestorben. Die türkische Regierung hat endlich Vorsichtsmaßregeln getroffen und eine eigene Sanitätsbehörde eingerichtet.
- Bei dem Sängerfeste in Dresden starb der Dirigent der Liedertafel zu Kiel, Musikdirektor Langerbach. Er kam schon unwohl daselbst an. Seine Gattin hat ihn begleitet und ihm auch die Augen zugedrückt.
- Zu Guttenberg in Oberfranken hat eine daselbst verstorbene adelige Matrone ihr Schloß zu einem Stift für alte Jungfrauen bestimmt und dieses Asyl noch mit einem Stiftungs=Capital von 100,000 fl. beschenkt.
- Die vier Temperamente kann man am leichtesten aus der Art und Weise erkennen, wie die Meisten lachen. Die Sanguiniker lachen: hi, hi, hi, die Choleriker he, he, he, die Phlegmatiker ha, ha, ha und endlich die Melancholiker ho, ho, ho.
- Bei dem Umbau eines alten Hauses in Berlin hat sich in einer Decke ein vollständiger Bienenstock gefunden, von dem die Bewohner nichts wußten. Die Arbeiter fanden ungefähr 50 Pfund Honig darin.
- Die plötzliche Freilassung der Negersclaven in den Vereinigten Staaten trägt böse Früchte. Keine Post läuft ein, die nicht eine Meldung von feindlichen Zusammenstößen zwischen den Weißen und den schwarzen und eine Schilderung von dem Elende Beider in dem Süden berichten. Auch in Spanien fängt man an, von der Sclaven=Freilassung in den Colonien zu sprechen.
- Der Emir Abd=el=Kader, das Schoßkind der Franzosen, der sich seit einiger Zeit mit seinen Gemahlinnen in Paris aufhält, wird Frankreich früher wieder verlassen und nach Asien zurückkehren, als er anfänglich beabsichtigte. Sein Aufenthalt soll ihm durch die neugierige Zudringlichkeit und die maßlose Bettelei der Pariser verleidet worden sein. Es regnete bei ihm nicht allein die schamlosesten Bettelbriefe, sondern man stellte ihm Zumuthungen, die dem eifrigen Moslemin besonders lästig waren. Da waren ehrgeizige Bräute, welche durchaus von dem Emir zum Trau=Altar geführt und ihn als Trauzeugen eingeschrieben sehen wollten; ein Bürger quälte ihn, eine Pathenstelle bei seinem ersten Knaben anzunehmen. Er wurde in Person zu allen erdenklichen Familienfesten und Landpartien eingeladen, und meist wurden die Leute sehr böse, wenn er sich entschuldigen ließ. Einige Damen erschienen persönlich, die Bekanntschaft seiner Gemahlinnen zu machen; die Abgewiesenen brachen in einen Strom von Schimpfwörtern aus, welche der arme Siouff, der Dolmetscher des Emirs, nicht im Stande war, zu übersetzen.
- Am 1. August ist die Lübeck=Hamburger Eisenbahn ohne besondere Eröffnungsfeierlichkeiten zunächst dem Personenverkehr übergeben worden. Es werden täglich vier Züge von beiden Endpunkten der Bahn expedirt und zwar von Lübeck: Morgens 7 U. 15 M., 10 U. 15 M., Nachmittags 3 U. 30 Min., 8 U. 15 M. Von Hamburg: Morgens 7 U. 45 M., Mittags 12 U. 30 M., Nachmittags 3 U. 15 M., Abends 8 Uhr.
Der Personengeld=Tarif ist folgender:

Von Lübeck nach Reinfeld 16 Schl. 12 Schl. 8 Schl.
Von Lübeck nach Oldesloe 24 Schl. 18 Schl. 12 Schl.
Von Lübeck nach Bergteheide 36 Schl. 27 Schl. 18 Schl.
Von Lübeck nach Ahrensburg 44 Schl. 33 Schl. 22 Schl.
Von Lübeck nach Wandsbeck 60 Schl. 45 Schl. 30 Schl.
Von Lübeck nach Hamburg 67 Schl. 50 Schl. 34 Schl.
- In England fällt die Getreideernte sehr ergiebig aus. Am besten ist die Gerste gerathen, die dort schon geschnitten ist. Auch in Amerika

[ => Original lesen: 1865 Nr. 59 Seite 2]

hält man eine gute Ernte. Am ergiebigsten zeigt sich der Weizen und der Mais. In Westphalen fällt die Ernte reicher und gesegneter aus, wie in der furchtbarsten Gegend des Rheinlandes.
- In Boltenhagen sind bisher in diesem Jahre 556 Badegäste angekommen. Die Einförmigkeit des Badelebens suchen die Gäste auf die mannichfachste Weise zu unterbrechen. So wurde am 27. Juli Nachmittags vom Gebiete des Hotels "zum Großherzog von Mecklenburg ein kleiner zierlicher Luftballon entsendet. Derselbe stieg unter südöstlichem Windzuge in die Höhe und war mit einem schriftlichen, von vielen Badegästen unterschriebenen Gruße an die Bewohner des Ankunftsortes begleitet. Dieses Begleitschreiben hatte folgenden improvisirten Inhalt:

Bote der Lüfte!
Schwebe hinüber
Jenseits in's Land;
Grüße dort Brüder
Vom Ostseestrand.
Am nächstfolgenden Tage ist unter der scherzhaften Adresse: "An den Herrn Hotel Großherzog von Mecklenburg in Boltenhagen" folgendes launige Antwortschreiben von den Bewohnern des Ankunftsortes unter fröhlicher Erregtheit der Absender eingetroffen: "Ungeheuere Heiterkeit erfüllte alle Herzen auf unserer glücklichen Insel, als gestern "der Bote der Lüfte" vom Ostseestrand bei uns angestrandet kam und uns die Grüße der Brüder und Schwestern aus der Nähe der Salzfluth einige Würze in unser alltägliches Süßwasserleben brachten. Wenn wir uns auch nicht zu so erhabener Poesie hinaufzuschwingen vermögen, wie die grüßenden Brüder und Schwestern, so freuen wir uns doch, in einfacher Prosa - indem wir das Sendschreiben, als Beweis des richtigen Empfanges hierbei zurücksenden, das wir übrigens gerne behalten hätten - den freundlichen Gruß mit dem herzlichen Wunsch erwidern zu können, daß diese Rückkehr des Sendschreibens zu seinem Ursprung den Absendern ihr alltägliches Salzwasserleben, wenn auch nur auf einige Minuten, ein wenig versüßen möge. D. 27. Juli 1865. Die sämmtlichen Bewohner der glücklichen Insel Ratzeburg." - Fernere luftige Boten werden, wie die Redaction des ,Fr.= u. Anz.=Bl.' bemerkt, nächstens abgesendet.


Das Incognito.
[Erzählung]
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1865 Nr. 59 Seite 3]

Das Incognito.
[Erzählung]
[Fortsetzung.]


Vermischte Anzeigen.

Allen lieben Freunden und Bekannten, welche mich bei der Beerdigung meiner entschlafenen Tochter Pauline durch das Begleiten zur letzten Ruhestätte zu trösten so freundlich waren, sage ich hiedurch meinen herzlichsten Dank.
C. Bartold.
Schönberg den 4. August 1865.


Am Sonntag den 6. und Montag den 7. August, den Tagen des großen Turnfestes in Lübeck, wird mein Omnibus Morgens 7 Uhr nach Lübeck fahren und von da Abends wieder zurückkehren.
Schönberg.
F. Fick.


Auf der Chaussee von Molzahn bis hinter Wietingsbeck ist am Montag, den 24. Juli Abends ein fast neuer Sommerpaletot verloren worden, der ehrliche Finder wird ersucht, denselben entweder im Chausseehause zu Wietingsbeck oder in der Exped. d. Bl. gegen eine angemessene Belohnung abzugeben.


Ich verkaufe Scheibenhonig das Pfund zu 10 Schilling (Mecklenburg), ausgelassenen Honig das Pfund 9 Schilling (Mecklenburg).
Schönberg.
Cantor Hempel.


Die Mecklenburgische Lebensversicherungs= und Spar=Bank in Schwerin
schließt Lebensversicherungen, Leibrentenversicherungen, Kapital=Einlage=, Darlehns= und alle sonstigen Geld=, Inkasso= und Kommissions=Geschäfte durch die unterzeichnete Agentur zu den vortheilhaftesten Bedingungen ab. Die Geschäfts=Prospekte (Nr. I. für Lebensversicherungen, Nr. II. für Leibrentenversicherungen, Nr. III. für Spar=Bank=Geschäfte) sind bei derselben unentgeltlich zu entnehmen und wird jede gewünschte nähere Auskunft bereitwilligst ertheilt. Die in den letzten drei Jahren zur Vertheilung zurückgestellten, mittleren Dividenden der Lebensversicherten betragen respective 36 %, 40 % und 36 % der eingezahlten Prämie.
Agentur Schönberg.
J. P. Bade.


1 Gut bei Lübeck ca. 22 Last fast durchweg Waizenboden, 100 Fuder Heu, 5 Gespann Pferde, 50 Kühe, 400 feine Schaafe. Gebäude gut. Das Gut hat adelige Gerechtigkeiten, ist Abgaben frei, kann zum Verkauf nachgewiesen werden zum Preise von 140,000 Taler (Mecklenburg) Pr. Crt. bei einer Anzahlung von 50-45,000 Taler (Mecklenburg) durch W. Eschenburg, in Lübeck.


Feine Strickwollen erhielt so eben und empfiehlt zu billigen Preisen Carl Bade.


[ => Original lesen: 1865 Nr. 59 Seite 4]

Der concentrirte Nahrungsstoff genannt Wundersaft des Naturforschers Koch.

Nach jahrelangen Versuchen ist es gelungen, denjenigen Stoff, welchen allein die Natur zum Fortbestehen des Lebens der Menschen bedarf, ganz bestimmt aufzufinden. Es ist bekannt, daß die Natur aus den genossenen Speisen nur einen Auszug für sich gebraucht und das übrige dann ausscheidet. Der Mensch lebt meistens nicht naturgemäß; er läßt sich durch Gewohnheit und Umgangsgenossen zu einer Lebensweise verleiten, welche ihn, je nach der Stärke seiner Körper= und Geistes=Beschaffenheit (es ist keine Frage, daß starke Geister gegen Schwache bei gleicher Körperbeschaffenheit zu jeder Zeit im Vortheil sind) früher oder späteren einer verpfuschten und verkehrten Körperbeschaffenheit d. h. in krankhaften Zustand bringen muß. Alles überstürzt sich heut zu Tage in Genüssen. Der erfahrenste und weiseste Arzt kann hier ohne gleichzeitige Aenderung der Lebensweise helfend nur wenig einschreiten.
Der concentrirte Nahrungsstoff genannt Wundersaft ist ein reich vegetabilisches, vollständig spritfreies, leicht verdauliches, auf das kleinste, räumliche Maaß beschränktes, dickflüssiges, syrupähnliches Nahrungsmittel, welches sehr leicht verdaulich, eine merkwürdige Aenderung bei fortgesetztem Genusse im Körper zu Wege bringt. Laut polizeilicher Verfügung vom 30. September 1854 ist es verboten, selbst irgend ein Nahrungsmittel als beste Nahrung bei Krankheiten anzupreisen, weil auch dies als Anpreisung von Heilmitteln ausgelegt werden kann. Hingegen ist es nach Lage der jetzigem Gesetzgebung erlaubt, alle Briefe, welche man mit Lob angefüllt über die Wirksamkeit dieser Nahrungsmittel, ja auch Heilmittel, erhält, zu veröffentlichen. Ich fordere deshalb alle Menschenfreunde, d. h. Alle, welche es mit der leidenden Menschheit gut meinen, auf, sich von dem Erfolge, bei fortgesetztem Genusse dieses merkwürdigen Stoffes zu überzeugen und zum Besten Aller, mir schriftlich den sicher nicht ausbleibenden Erfolg zur Veröffentlichung zu bescheinigen.
Wenige Worte über die zur Zeit an der Tagesordnung sich befindenden angepriesenen Heil=Biere, =Schnäpse und =Limonaden. An der Spitze steht Herr Johann Hoff. Dieser besteht und wird bestehen, weil Bier ein Nahrungsmittel ist, welches zwar als gegohrener Stoff, den Magen resp. die Verdauungswerkzeuge in ihrer Thätigkeit beschränkt, denn alle Speisen sollen erst im Körper die Gährung durchmachen und ein häufiger Genuß gegohrener Getränke wird stets die Verdauungswerkzeuge abstumpfen, dennoch aber als ein beliebtes Getränk und Nahrungsmittel sich für immer erhalten wird. Deshalb will ich dem Malzextract den Stab nicht brechen. sondern ihm seine Wirkung gern lassen, wenn er auch daß nie erreichen wird, was der concentrirte Nahrungsstoff leistet, dem ich hiermit die glänzendste Zukunft prophezeihe. Hierauf die Kräuterliqueure und andere Gesundheitsschnäpse, wie sie auch heißen mögen. schon der Name Schnaps klingt so verächtlich, selbst in Liqueur eingekleidet, daß der gebildete Mensch die Achsel zuckt. Freilich sieht man die meisten Menschen bei dem geringsten Anfall von Magen= oder Leibschmerzen etc. Sofort in die Kneipe laufen und einen Bittern etc. trinken. Als Medicin von einem tüchtigen Arzt verordnet, wird der Weingeist, frei von den schädlichen Einschlägen der Destillateure und sonstigen Schnapsapotheker, immerhin seine gute Wirkung thun, aber dem freien Willen des Menschen überlassen, wird er der Mehrzahl unbedingt Schaden.
Zuletzt noch etwas über den Königstrank. Dieser besitzt das Gute ein ganz harmloses und unschädliches Tränkchen zu sein, welches sich in jeder Haushaltung für den sechsten Theil seines Preises herstellen läßt. Ein auf dem Todtenbette sich befindender Mensch kann ohne irgend welche Gefahr von dieser Limonade genießen. Sie schadet nichts und ihr größter Nutzen liegt wohl in der Einbildung des kranken Menschen, der durch die schönen Worte der Annoncen resp. durch das Verwerfen jeder Medicin bestochen, sich an's Leben anklammernd, immerhin glaubt, hierdurch gerettet werden zu können. Der Glaube macht wirklich selig. Gönnen wir also Herrn Jacoby sein Geschäft und sagen wir in zwei Jahren wird sich wohl jede Hausfrau den Königstrank selbst machen.

Jetzt einige Briefe über den Wundersaft:

Herrn E. L. Koch, Berlin, Lindenstraße 81.
Seit zehn Jahren von der heftigsten Gicht geplagt, ohne das Bett verlassen zu können, wurde ich durch den Genuß Ihres Nahrungsstoffes nach mehreren Wochen von derselben befreit und habe bei fortgesetztem Gebrauche desselben seit daher keinen Anfall gehabt. Mehrere meiner Bekannte gebrauchten denselben ebenfalls mit bestem Erfolg gegen Gicht und Hämorrhoiden und sind ihre Leiden glücklich los. Wir werden Sie recommandiren, wo wir nur können etc.
Lowicz, den 2. Februar 1865.
v. Benningsen.

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Herrn E. L. Koch, Berlin, Lindenstraße 81.
Seit langer Zeit litt ich so schrecklich an Hämorrhoiden, daß ich schon ganz tiefsinnig war. Zehn Flaschen Königstrank habe ich ohne Wirkung gebraucht. Bei der zweiten Flasche Ihres concentrirten Nahrungsstoffes wurde mir wohler und jetzt bin ich so gesund und lustig, daß meine Freunde mich kaum wiedererkennen.
Berlin, den 13. April 1865.
Schönherz, Schneidermeister.
Kammandanten=Straße 25.

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Herrn E. L. Koch, Berlin, Lindenstraße 81.
Mir sind bei fortgesetztem Gebrauche und nach vergeblicher Benutzung sämmtlicher vorhandenen Essenzen, die Haare auf meinem Kopfe wieder gewachsen.
Grodno, den 16. Mai 1865.
Hampel, Gutsbesitzer.

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Herrn E. L. Koch Berlin, Lindenstraße 81.
Meine Tochter hatte einen starken Lungenhusten Dank Ihrem Nahrungsstoffe ist sie, zum Erstaunen des sie behandelnden Arztes, denselben vollständig los.
Berlin, den 15. Mai 1865.
Rehländer, Kaufmann.
Prinzenstraße 92.

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Herrn E. L. Koch, Berlin, Lindenstraße 81.
Meine älteste Tochter, welche an der Auszehrung litt, ist nach dem Gebrauch von Herrn E. Koch's trefflichen Wundersaft vollständig hergestellt worden.
George Freiherr Stillfried Rattonitz.

Die Flasche nebst Gebrauchs=Anweisung 15 Sgr. allein zu beziehen
bei E. Koch, Berlin, Lindenstraße 81.


Afrikanisches Kunst= und Affen=Theater
in der eigens dazu erbauten Bude auf dem Baubrink vor Schönberg.
Erste Vorstellung: Heute Freitag den 4. August, Anfang Abends 8 Uhr.
Sonntag d. 6. : 2 Vorstellungen.
Anfang der ersten Vorstellung Nachmittags 5 Uhr,
der zweiten Vorstellung Abends 8 Uhr.
Numerirter Platz 12 Schl., 1. Platz 8 Schl., 2. Platz 4 Schl. Kinder die Hälfte.
Um zahlreichen Besuch bittet ergebenst
A. Ahlers.
Näheres durch die Zettel.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Sonntag, den 6. August.
Frühkirche: Pastor Kaempffer.
Vormittagskirche: Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Kaempffer.


Meteorologische Beobachtungen.
1865
Aug.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
1.
2.
3.
30.94
34.96
34.87
9.8
8.0
5.7
16.6
16.2
16.5
SW
SW
ONO
3
1
1
wolkig.
zieml. heit.
wolkig.

Am 1. Gew., Sturm u. Regen, 10 Kubz., am 3. Gew. u. Regen, 6 Kubz. auf 1 Quadratfuß.


Getreide= und Markt=Preise in Lübeck
Weitzen-Taler (Mecklenburg)50 - 60Schilling (Mecklenburg)
Roggen-Taler (Mecklenburg)50 - 52Schilling (Mecklenburg)
Gerste-Taler (Mecklenburg)36 - 38Schilling (Mecklenburg)
Hafer Taler (Mecklenburg)36 - 40Schilling (Mecklenburg)
ErbsenTaler (Mecklenburg)50 - 52Schilling (Mecklenburg)
WickenTaler (Mecklenburg)- -Schilling (Mecklenburg)
BuchweizenTaler (Mecklenburg)44 - 46Schilling (Mecklenburg)
Winter=RapsaatTaler (Mecklenburg)26 - 27Mark (Lübeck)
RübsenTaler (Mecklenburg)26 27Mark (Lübeck)
SchlagleinsaatTaler (Mecklenburg)17 - 18Mark (Lübeck)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


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