No. 5
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 27. Januar
1865
fünfunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
[ => Original lesen: 1865 Nr. 5 Seite 1]

- Neustrelitz, d. 14. Januar. Se. königliche Hoheit der Großherzog haben dem Rector Schröder in Schönberg wegen seiner hohen Alters den erbetenen Abschied mit Pension zu Ostern d. J. in Gnaden zu bewilligen geruhet.
- Auch die diesjährigen Sitzungen des Abgeordnetenhauses in Berlin bieten kein erfreuliches Bild. Bei jeder Gelegenheit öffnet sich die Kluft, welche zwischen dem Ministerium und der Volksvertretung besteht, und der Blick hinein zeigt eine traurige Aussicht. Das Haus hat die in der Thronrede dargebotene Hand des Königs zur Versöhnung abermals zurückgewiesen, der Kampf brennt fort, bald schwächer unter der Asche, bald in hellen Flammen.
- Der Jesuiten=General Beckr in Rom soll an der Abfassung und Veröffentlichung der päpstlichen Encyklika großen Antheil haben. Das ist sehr wahrscheinlich, meint die D. Z. De Jesuiten sind berühmt durch ihre Kunst, feine, haarscharfe Unterschiede, wahrhafte Taschenspielerkunststücke des Geistes zu machen. Im Handumdrehen verwandeln sie mit ihrer feinen Zunge Recht in Unrecht, Tugend in Sünde und umgekehrt, namentlich da, wo es sich um die Befestigung und Erweiterung ihrer Herrschaft handelt. sehr scharf unterscheiden sie zwischen geistlichen und weltlichen Dingen; in geistlichen Dingen, wozu sie jede Kunst, Wissenschaft und Erfindung rechnen, welche die Welt vorwärts bringt, haben die Kinder dieser Welt kein Urtheil; da muß man ihnen, wie in der Encyklika, sagen, was gut und bös, was wahr und falsch ist, und was sie allein glauben und lehren dürfen; es gilt nur das Eine, was die römische Curie für recht und wahr erklärt. In den weltlichen Dingen dagegen, z. B. in Sachen des Geldes, treiben sie es ganz wie die Kinder dieser Welt, sie häufen es auf, kaufen Güter, legen Banken und Fabriken an u. s. w. und häufen Schätze über Schätze auf. Die Holländer singen eben ein Lied davon; denn bei ihnen kaufen die Jesuiten alles Land, was zu haben ist und gründen in Antwerpen eine Bank mit 2 Mill. Gulden.
- Der König von Preußen hat zwei Güter des Prinzen Friedrich Carl zum Andenken an seine Eroberung der Düppler Schanzen zu einem Rittergut mit dem Namen "Düppel" erhoben.
- Derselbe Prinz ist nach Wien gereist, wie er selbst sagt, mit keiner politischen Sendung. Die Politiker suchen in dieser Reise ein wichtiges Geheimniß, Verhandlung über eine passende Entschädigung an Oesterreich, falls Schleswig=Holstein Preußen einverleibt wird u. s. w.
- Die Bauern in Neapel haben Sommer u. Winter Tag und Nacht zu thun; am Tage führt der Bauer seinen Pflug, wenn er nicht auf der Bärenhaut liegt, und Nachts ist er Räuber und Mitglied einer Wegelagerer=Bande. Daher das plötzliche Erscheinen und Verschwinden einer Bande und das Wiederauftauchen an einem andern Orte, was die Truppen täuscht und todtmüde macht. 70,000 Piemontesen haben nur mit dem Ausrotten des Räuberwesens zu thun, aber nach fünf Jahren sind sie noch nicht fertig geworden.
- Am 14. December verließ das Britische Dampf=Linienschiff Bombay den Hafen von Montevideo, um Uebungen anzustellen. Der Admiral Elliot war an Land geblieben. Etwa um 3 1/2 Uhr Nachmittags, als das Schiff ungefähr 14 Seemeilen von Montevideo entfernt war, und nachdem man einige Kugeln nach der Scheibe geschossen hatte, bemerkte der Soldat, der die Kugeln im Raume holen sollte, starken Rauch. Er meldete dies sofort und man machte Feuerlärm. Es waren 600 Mann an Bord. Trotz der energischsten Maßregeln griff das Feuer um sich. Als man sah, daß man seiner nicht Herr werden könne, erhielt ein Theil der Mannschaft Befehl, die Boote auszusetzen; in acht Minuten waren alle, bis auf eins, bereit. Unterdeß nahm das Feuer immer mehr überhand; die Flammen durchbrachen das Oberdeck und verzehrten die Segel und Raaen. Man gab Befehl, daß die vollen Boote abstoßen sollten; aber es blieben doch noch 100 Soldaten und mehrere Offiziere am Bord, welche sich durch am Vorder= und Hintertheil des Schiffes befestigte Taue zu retten suchten. Immer weiter griffen die Flammen um sich, und endlich fielen die Masten um, eine Menge Menschen erschlagend, einige ertranken, Andere suchten die Boote schwimmend zu erreichen. Die Zahl der Umgekommenen erreicht 93, unter diesen ist ein Arzt und ein Unteroffizier. Nach Eintreffen der Nachricht in Montevideo lichteten sofort alle im Hafen ankernden Schiffe die Anker und begaben sich nach der Unglücksstelle, wo sie die sich in den Booten gerettet habende Mannschaft aufnahmen. Um 7 Uhr Abends entzündeten sich 60 Faß Pulver im Schiffe und dasselbe flog mit einer furchtbaren Explosion auf.
Als Port Hudson noch im Besitz der Conföderirten war, welche von diesem Fort aus die vorübersegelnden Schiffe bombardirten, machte Farraguts Flotte einen glücklichen Versuch, den gefährlichen Ort zu passiren. Der Admiral hatte seinen Sohn bei sich - ein Bürschchen von etwa zwölf Jahren - der seinen Vater immer mit der Bitte plagte, ihn nach der Cadettenanstalt West=Point zu schicken, weil er Soldat werden wollte. Der alte Farragut aber suchte ihn mit dem Einwurfe zu bescheiden: "Das wird sich nicht machen; ich glaube nicht, daß du Courage genug hast, dich dem Feuer des Feindes auszusetzen." "O gewiß, Vater, gewiß habe ich das", war die Antwort. "Nun wohl, mein Junge, wir wollen einmal sehen, komm herauf mit mir." Admiral und Sohn stiegen zusammen in den Mastkorb; der Alte ließ sich und den Knaben an den Mast festbinden und so passirten beide Port Hudson. Um ihre Köpfe sau=

[ => Original lesen: 1865 Nr. 5 Seite 2]

sten Kugeln und Bomben und schlugen vor und hinter dem Schiffe in den Mississippi ein. Farragut jun. aber ließ sich das nicht anfechten; er bewegte nicht eine Muskel, zwickerte nicht mit dem Augenlide. - "Wohl, mein Junge", - sagte der Admiral, als sie an dem Fort vorbei waren, - "das genügt, du sollst nach West=Point gehen." - Der Sohn hatte seine Feuerprobe bestanden.
- Fritz Reuter ist seit einigen Tagen von Eisenach nach Mecklenburg gekommen und in seiner Vaterstadt Stavenhagen mit großen Ehrenbezeugungen aufgenommen worden. Die Bürger in Verbindung mit dem Gesangverein brachten ihm einen Fackelzug. Unter den Bekannten, welche der Dichter aufsuchte, befand sich auch der aus der Schilderung in der "Franzosentid" gewiß vielen der Leser dieses Blattes wohlbekannte, inzwischen zum Großh. Amts=Landreiter avancirte Fritz Sahlmann.
- Frau Danner, die verwittwete Vielgeliebte dänischen Andenkens, hat sich nach Cannes in Frankreich zurückgezogen und ein Schlößlein gebaut. Ihr Herz ist jetzt ungetheilt ihrem Schatz (von 8 Mill. Bankthalern gewidmet. Ihr eines Töchterlein hat sie einem Pariser Juwelier vermählt, der die kostbare Fassung zu schätzen wußte, die andere ist noch zu haben.
- Mit dem 1. Februar 1865 wird in Hamburg die Gewerbefreiheit eingeführt. In Folge dessen haben die Hamburger Handwerker eine Petition an den Senat gerichtet, wegen Anschluß an den Zollverein, um das Absatzgebiet ihrer Arbeiten zu erweitern. - Der Senat von Bremen hat den Anschluß Bremens an den Zollverein bereits in Berathung gezogen.
- Carl Heine in Hamburg hat dem von seinem Vater Salomo Heine gegründeten Krankenhause 500,000 M. C. geschenkt.
- In Triest ist ein merkwürdiger Mann, Kalister gestorben. Vor etwa 30 Jahren wanderte er als ein Bauer aus Unterkrain, weder des Lesens noch Schreibens kundig, ein und hinterläßt jetzt ein Vermögen von 4 Millionen Gulden, das er sich selbst erworben hat. Der Mann war ein spekulatives Genie, führte die verwickeltsten und großartigsten überseeischen Geschäfte ohne Buchführung mit Leichtigkeit und kannte keinen Genuß als die Arbeit. Er hinterläßt nur lachende Erben.
- Schottland hat bekanntlich noch Jagdreviere, wie sie die Jünger Nimrods auf dem Continente vergeblich suchten, über deren Reichhaltigkeit uns folgendes Ergebniß mitgetheilt wird: Auf den Jagden eines schottischen Edelmanns schossen 7 Schützen in 13 Tagen: 9 Birkhühner, 792 Fasanen, 1042 Rebhühner, 79 Waldschnepfen, 25 Wasserschnepfen, 2040 Hasen und 1336 Kaninchen, im Ganzen 6823 Stück Wild.
- Der Professor H. in Berlin gab seinen Freunden ein Gastmahl. Bei Eintritt in die Salons sagte er zu seinen Gästen: Meine Herren, ich bin ein alter Mann, und wenn ich auch nicht abergläubisch bin, so ist es mir doch Ihretwegen peinlich, 13 Personen an der Tafel zu sehen; weggehen darf Niemand, welchen Vorschlag machen Sie? Einer der Gäste rieth, sofort einen Dienstmann anzunehmen. Der Vorschlag wurde acceptirt und durch einen der Kellner ein Dienstmann gerufen, und für denselben ein Couvert hingelegt. Nach Beendigung der Tafel wurde der Dienstmann befragt, was man ihm schuldig sei. Derselbe erwiderte sofort: "Meine Herren, ich habe acht Gänge gemacht (Soviel enthielt das Diner) und für den Gang 2 1/2 Sgr. wird Ihnen wohl nicht zu viel sein." Diese originelle Antwort erregte eine so große Heiterkeit, daß die Gesellschaft beschloß nicht 2 1/2 Sgr., sondern 5 Sgr. für den Gang zu bezahlen.


Gott hat gerichtet.
[Erzählung]
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1865 Nr. 5 Seite 3]

Gott hat gerichtet.
[Erzählung]
(Fortsetzung.)


Holzverkauf.
Unter den bekannten Bedingungen sollen gegen baare Bezahlung meistbietend verkauft werden:
1. Donnerstag, den 2. Februar. Im Haselholze, Steinort, Seebruch und Mechower Holze

41 Faden buchen Kluft=, Knüppel=, und Olmholz,
1 1/4 do. eichen Kluft= und
18 1/4 do. tannen Kluft= und Knüppelholz.
Versammlung der Käufer Morgens 9 Uhr im Haselholze.
2. Sonnabend, den 4. Februar im Schlagbrügger Holze und im Baalen:
29 Faden buchen Knüppel= und Olmholz und 36 do. tannen Kluft= und Knüppelholz.
Versammlung der Käufer Morgens 9 Uhr am Schlagbaume des Schlagbrügger Holzes.
Schönberg, den 26. Januar 1865.
Danckwarth.


Landwirthschaftlicher Verein für das Herzogthum Lauenburg.
Nächste Versammlung, Dienstag, 31. Januar, in Ratzeburg.


Club im Haus des Herrn Aug. Spehr am Mittwoch, den 1. Februar 1865, Mittagsessen 3 Uhr.


Zu Ostern wird ein Bursche in die Schneiderlehre verlangt von Gebrüder Otto in Schönberg.


Vor dem Siemzerthore ist ein Hausplatz mit 2 Scheffel Gartenland sofort zu verkaufen. Näheres in der Expedition der Anzeigen.


Neuer documentaler Beweis von den unübertrefflichen Eigenschaften eines Gesundheitsgetränkes,
des Hoff'schen Malzextrakt=Gesundheitsbieres
(Brauerei des Hoflieferanten Johann Hoff, Neue Wilhelmsstr. 1 in Berlin)
"Nach mehr als zehnjährigem, fortwährendem Kränkeln meiner Frau, zu welchem im letzten Jahre noch Zehrfieber, Husten und nächtlich kalter Schweiß trat, so daß sie selbst nach Aussage der Herren Aerzte der Auszehrung kaum entgehen konnte, nahm ich meine Zuflucht zu Ihrem so vortrefflichen Malzextrakt=Gesundheitsbier und hatte die Freude, schon nach dem Verbrauch der zehnten Flasche das Fieber und den bösen Schweiß schwinden zu sehen. Jetzt, nach 6 Wochen, ist die Patientin soweit wieder hergestellt, daß sie schon wieder ihre kleinen häuslichen Arbeiten selbst verrichten kann." Bachmann, Beamter an der Niederschles. Eisenbahn zu Breslau.
Niederlage in Schönberg bei Herrn Wilh. Heincke.


Backtafel für die Stadt Schönberg
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Schönberg, den 21. Januar 1865.
Bürgermeister und Rath.


[ => Original lesen: 1865 Nr. 5 Seite 4]

Höchster Vortheil! Folgende nützliche Vorschriften sind eben so im Großen wie im Kleinen überall leicht ausführbar: 1) Anweisung zur mehr als fünffachen Vermehrung und gleichzeitigen so hohen Kräftigung des Düngers mittelst neu erfundener Combination überall mehrentheils kostenlos oder doch billig zu habender Melioration=Ingredienzien (Roh=, Zersetzungs= und Veredelungs resp. Kräftigungs=Stoffe), daß dadurch der größtmöglichste Ertrag von Acker, Garten, Wiese etc. jeder Bodenart und Beschaffenheit zu erreichen ist, und daß unter anderen so z. B. auch unfruchtbare (sandige Aecker Rips, Weizen, rothen Klee etc. bestens tragen müssen; nebst besonderen Receptes zur Erdmischung und Düngung für Topf und andere Pflanzungen, um enormes Wachstum und sehr viel extra schöne Blüthen hervorzubringen. 2) Die neuen speciellen Belehrungen zum eigenthümlichen Cultiviren der Kartoffeln mittelst neuer Anpflanzungsweise, neuen und besonderen Kartoffel=Düngers und besonderer Experimente mit der Saat=Kartoffel, daß mehrfach so viel Ertrag als gewöhnlich und eine regenerirte, ganz neue Frucht, die an Größe, Nährstoff und aromatischem Wohlgeschmack alle Erwartungen übertrifft, geerntet werden kann. 3) Praktische Anweisung zur Hervorbringung des genealogischen Weizens aus gewöhnlichem Weizen, daß enorme Bestockung, riesenhafter, den climatischen resp. elementarischen Einwirkungen trotzender Halm nebst Aehre von dergleichen Dimensionen, ausgezeichnete Größe und vorzügliche Qualität der Körner erzielt werden kann, und indem bei dem gewöhnlichen Weizen man unter günstigen Verhältnissen bei uns einen Ertrag von 15-18 Scheffel per preuß. Morgen (= 180 []R. rheinl.) rechnet, dagegen man mit dem besagten cultivirten Weizen unter mittelmäßigen Verhältnissen von nur zehn Zollpfund Aussaat 30-40 Scheffel per preuß. Morgen erzielt, ja ein einzeln behandeltes Weizenkorn binnen Jahresfrist sich 500,000fach vermehrt hat, so liegt der Nutzen klar auf der Hand. Mittelst desselben Verfahrens können auch Roggen, Gerste, Hafer etc. regenerirt, somit vom Bau dieser Getreidegattungen gleichbester Erfolg erreicht werden. Hierbei neue, allen Bodenarten angepaßte Fruchtfolge= und Uebergangs=Tabellen. 4) Instruktives Rezept zum Düngen der Obstbäume, wodurch sehr viel Blüthe und Frucht erzielt wird, und die in dieser Weise behandelten Bäume, welche früher wenige und öfter ganz ungenießbare, saftlose und holzige kleine Früchte gegeben haben, nunmehr Früchte erster Größe, die an Wohlgeschmack nichts zu wünschen übrig lassen, tragen. - Diese Vorschriften zusammen nur 1 Taler (Mecklenburg) 15 Sgr. und sende ich selbige auf directen Auftrag per Post sofort zu. - Lehrer Carl Baar in Kamerau. bei Schöneck Wstpr.


Dr. Beringuier's arom.=med. Kronengeist (Quintessenz d'Eau de Cologne) von hervorragender Qualität - nicht nur als köstliches Riech= und Waschwasser, sondern auch als herrliches medikamentöses Unterstützungsmittel, welches die Lebensgeister ermuntert und stärkt; à Originalflasche 20 Schilling (Mecklenburg).
Dr. Beringuier's Kräuter-Wurzel-Haar-Oel
zusammengesetzt aus den bestgeeignetsten Pflanzen=Ingredienzien und öligen Stoffen zur Erhaltung, Stärkung und Verschönerung der Haupt= und Bart=Haare, sowie zur Verhütung der so lästigen Schuppen= und Flechtenbildung; à Originalflasche 12 Schilling (Mecklenburg).
Von diesen bei den überall Epoche machenden Novitäten befindet sich in Schönberg das alleinige autorisirte Localdepot bei
Wilh. Heincke.


300,000 Gulden Hauptgewinn
der am 1. Februar 1865 stattfinden Ziehung der neuen großen Staats=Lotterie.

Jedes gezogene Loos erhält unfehlbar einen Treffer und beträgt die Total=Summe, die in bevorstehender einen Ziehung effektiv gewonnen werden nur

Eine Million 130 Tausend Gulden
eingeteilt in Treffer von
fl. 30,000, fl. 50,000, fl. 25,000, 2 à fl. 10,000, 15 á fl. 5000, 30 á fl. 1000,1050 á fl. 600.
Es ist dieses unstreitig die großartigste aller bestehenden Geld=Verloosungen und kostet
Ein Antheilschein nur fl. 1 45 kr. oder Taler (Mecklenburg) 1 Pr.Crt.
Sieben Antheilscheine nur fl. 10 3 kr. oder Taler (Mecklenburg) 6 Pr. Crt.
Gefällige Auftrage werden gegen Baarsendung oder Nachnahme des Betrags prompt ausgeführt und erfolgen die Ziehungslisten gratis und franco durch
Em. Deltour in Frankfurt a. M., Staats=Effecten=Handlung.
P.S.

Wie bereits oben bemerkt, muß die Summe von Einer Million 130 Tausend Gulden in einer einzigen Ziehung gewonnen werden.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Geboren: D. 15. Januar. Dem Cigarrenfabrikant Krellenberg hies. eine T - D. 16. Dem Hausw. Arndt zu Gr. Siemz ein S. - D. 24. Dem Malermeister Westphal hieselbst ein Sohn.

Gestorben: D. 19. Januar Peter Heinrich Sager, Wittwer, Hausw.=Altenth. zu Malzow, 69 J. 4 M. a. - C. Maria M. Eggert, Arbm.Tochter vor Schönberg, 6 J. 5 M. a. - Joh. Peter Heinr. Bargenthien, Tischlermeister hies., 30 J. 8 M. a.

Copulirt: D. 13. Januar. Johann Heinr. Meyer, Büdner zu Malzow, und Anna Elise Maaß zu Olndorf. - Joh. Joach. Ludw. Runge, Wittwer, Rademachermeister zu Rabensdorf, und Margaretha Elisab. Grevesmöhl aus Rodüchelsdorf. - Heinrich Schlatow, Arbm. auf hiesigem Bauhofe, und Wittwe Catharina Elisabeth Behrens daselbst, geb. Holst. - Wilh. Hartw. Theod. Abels, Kaufmann hies., und Anna Cath. Magdalena Ahrendt zu Reschow.

Sonntag, den 29. Januar.
Vormittagspredigt: Pastor Kaempffer.
Nachmittagskirche fällt aus.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Die Landmeister der hiesigen Tischlerzunft werden hiedurch aufgefordert, ihre rückständigen Quartalgelder sowie auch die bereits verwirkten Strafgelder binnen 4 Wochen unfehlbar an einen der unterzeichneten Aelterleute franco einzusenden, widrigenfalls die gerichtliche Beitreibung solcher Gelder unausbleiblich geschehen wird.
Schönberg, den 12. Januar 1865.
Brockmüller, Oldenburg,
Aelterleute der hiesigen Tischlerzunft.


Zwei hellbraune starke Hengste stehen bei mir zum Decken bereit. Deckgeld 2 Taler (Mecklenburg).
Hauswirth Holst, Sahmkow.


Getreide= und Markt=Preise in Lübeck
Weitzen-Taler (Mecklenburg)36 - 50Schilling (Mecklenburg)
Roggen-Taler (Mecklenburg)34 - 39Schilling (Mecklenburg)
Gerste-Taler (Mecklenburg)32 - 34Schilling (Mecklenburg)
HaferTaler (Mecklenburg)24 - 28Schilling (Mecklenburg)
ErbsenTaler (Mecklenburg)36 - 48Schilling (Mecklenburg)
WickenTaler (Mecklenburg)40 - 60Schilling (Mecklenburg)
BuchweizenTaler (Mecklenburg)40 - 44Schilling (Mecklenburg)
Winter=RapsaatTaler (Mecklenburg)19 20Mark (Lübeck)
RübsenTaler (Mecklenburg)19 20Mark (Lübeck)
SchlagleinsaatTaler (Mecklenburg)18 - 19
Butter13Schilling (Mecklenburg)pr.Pfund
Kartoffeln pr. Faß6Schilling (Mecklenburg).


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
ZVDD