[ => Original lesen: 1864 Nr. 37 Seite 1] Alle im Jahre 1843, und zwar vom 1. Januar bis 31. December, beide Tage einschließlich, gebornen jungen Leute männlichen Geschlechts werden, um Zwecks der bevorstehenden Militair=Aushebung angeschrieben zu werden, hiermit geladen, am Freitag
den 16. September, Morgens 9 Uhr,
vor Großherzoglicher Landvogtei zu erscheinen, zugleich auch angewiesen, unfehlbar ihre Taufscheine mitzubringen.
Für diejenigen jungen Leute, welche auf Wanderung oder sonst behindert sind, am gedachten Tage persönlich zu erscheinen, muß einer der Angehörigen, oder der Vormund sich einfinden und den Taufschein produciren.
Schönberg, den 29. August 1864.
Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben. C. L. v. Oertzen. Seip.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog von Mecklenburg=Strelitz ist, von Bad Kissingen zurückkehrend, am 6. September Morgens in Berlin angekommen und nach Neustrelitz weiter gereist.
- Se. Königl. Hoheit der Herzog von Cambridge und I. Kön. Hoheit die Prinzessin Mary von Cambridge sind zu einem acht= bis zehntägigen Besuche am hiesigen Hofe am 3. September Nachmittags in Neustrelitz eingetroffen. Wie man hört gedenken unsere Allerhöchsten Herrschaften mit den hohen Verwandten gemeinschaftlich eine Reise nach der Schweiz zu machen.
- Aus Wien schreibt man, es gewinne den Anschein, daß die Verhandlungen der Friedens=Conferenz sich ungemein in die Länge ziehen werden. Seit mehreren Tagen hat nicht nur keine Sitzung stattgefunden, sondern über die nächste Sitzung ist auch noch gar kein Anhaltspunkt vorhanden, wann sie sich werde festsetzen lassen. Müßig sind die Conferenz=Mitglieder inzwischen freilich nicht. Es werden häufig Vorbesprechungen gepflogen, doch verlautet nichts davon, daß sie bisher irgend einen die Sache wesentlich fördernden Erfolg gehabt hätten. Die dänischen Mitglieder der Conferenz halten den Telegraphen fortwährend in Thätigkeit, indem sie wegen Vervollständigung ihrer Instruction unausgesetzt mit dem Copenhagener Cabinet correspondiren. Es wird aller Energie der deutschen Großmächte bedürfen, um den Dänen zu beweisen, daß sie durch Verschleppung ihrer Sache nicht nützen können.
- Kaiser Max von Mexico hat dem Contre=Admiral Tegetthoff nach dem Seegefecht bei Helgoland zum Zeichen seiner Bewunderung das Großkreuz des Guadelupe=Ordens überschickt und ihm 10,000 Francs zur Vertheilung unter die Verwundeten und Wittwen und Waisen übermittelt.
- In Paris erzählt man sich eine wunderliche Verlobungsgeschichte. Nämlich der Sohn Louis Napoleons, der Kaiserliche Prinz (geb. 16. März 1856) soll nämlich, sobald er 10 Jahr alt sein wird, verlobt werden mit einer Tochter der Königin von Spanien. Diese Verbindung soll ein Werk der Kaiserin Eugenie sein, die ihr erstes und ihr zweites Vaterland auf's Engste verbinden möchte.
- Die preußische Flotte macht sich ganz hübsch im schleswig=holsteinischen Fahrwasser; sie hat sich den Hafen von Kiel ein paar Tage angesehen und ist dann nach Eckernförde weitergeschwommen.
- Der Prinz Friedrich Carl ist zum Gouverneur der Rheinprovinz ernannt worden und wird in Zukunft in Coblenz seine Wohnung nehmen.
- Der russische Großfürst kommt, wie man sagt, der schönen Prinzessin Dagmar zu gefallen, nach Copenhagen; er trifft dort mit dem Prinzen und der Prinzessin von Wales, der Schwester der Prinzessin Dagmar zusammen.
- Prinz Humbert, Victor Emanuels Sohn, reist in der Welt umher und empfängt Körbe und theilt sie aus. Schön soll er nicht sein, manche Prinzessin scheint aber auch seine Anstellung als Kronprinz nicht für eine feste zu halten. Der schönen Prinzessin Dagmar in Kopenhagen machte er auch seine Aufwartung; thut mir leid, antwortete ihr Vater auf seine Bewerbung, wir erwarten noch mehr Besuch.
- In Leipzig erzählt man sich folgende Anekdote. Zu Rothschild in Frankfurt kam ein Commerzienrath, der von seiner Würde und Bedeutung äußerst eingenommen war; Rothschild wollte den dringenden Brief, an dem er schrieb, rasch vollenden und bat den Besucher, sich einen Stuhl zu nehmen. Der Commerzienrath fragte im hohen Tone, ob dem Herrn Baron nicht gemeldet worden sei, daß Er der Commerzienrath X. aus Z. sei, - worauf Rothschild, ruhig fortschreibend, rief: Nun, da nehmen Sie sich zwei Stühle.
- Kaiser Napoleon sitzt auf der Sandbank und sein Finanz= und Chatoulminister zerbricht sich vergeblich den Kopf, wie er ihn flott macht. In allen Kassen des Kaisers ist furchtbare Ebbe, nicht einmal das letzte prächtige Feuerwerk am Napoleonstage konnte bezahlt werden. Die Sache ist deshalb ärgerlich, weil das kaiserliche System nicht
[ => Original lesen: 1864 Nr. 37 Seite 2]darauf eingerichtet ist, zu sparen, sondern das Geld zum Fenster hinaus zu werfen. Bitter lächelnd sagte neulich der Kaiser zu seiner verschwenderischen Gemahlin: Jetzt kannst Du Deine Pilgerreise nach Rom und Jerusalem machen; denn ich kann Dir weiter nichts mitgeben, als einen Pilgerstab und eine Tasche.
- Gespräche über das Wetter sind uralt und oft ein Lückenbüßer; künftig wird, wer am besten über das Wetter sprechen oder vielmehr schreiben kann, reichlich belohnt werden; denn eine französische Gesellschaft hat eine Prämie von 7000 Franks für die beste wissenschaftliche Schrift über das Wetter, dessen Bedingungen, Vorzeichen etc. ausgesetzt.
- F. Lassalle, ein in den Kämpfen der neuesten Zeit vielgenannter Mann, starb auf einer Reise in Genf in Folge der Verwundung in einem Duell. Sein Gegner war ein Walache, v. Rackowitz, und den Anlaß soll Eifersucht gegeben haben; die Kugel drang in die linke Seite des Leibes und war tödtlich, weder einheimische noch aus Heidelberg gerufene deutsche Aerzte konnten helfen. Lassale, ein noch junger Mann von seltener Begabung und Beredtsamkeit, äußerlich unabhägig, hatte sich die Lebensaufgabe gestellt, die Lage des Arbeiterstandes zu heben; er meinte es mit dem Arbeiter gut und war unermüdlich; er wollte den Staat zum Arbeitsgeber machen. Dieses Prinzip verwarfen die meisten Politiker und Nationalökonomen als ein allzugefährliches oder auch unmögliches. Daher war er auch der Gegner Schulze=Delitzschs, der ebenso, wie er, die Hebung des Arbeiterstandes sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, sie aber auf langsameren Wege, auf dem Wege der Bildung des Arbeiters und der Association verfolgt.
- Gouverneur von Algerien ist Marschall Mac Mahon geworden. Er hat sich seine Sporen in den afrikanischen Kämpfen erworben und gilt seit der Erstürmung des Malakoff in der Krimm und der Schlacht bei Magenta in Italien als der talentvollste General Frankreichs. Drüben wartet seiner eine schwierige Aufgabe, die Kunst der Gesetzgebung und Verwaltung, und in der Kunst, fremde Stämme friedlich zu gewinnen, sind die Franzosen keine Meister.
- Der Kaiser von Oesterreich hat eine Erbschaft gemacht, die ihn mehr gefreut hat, als manche größere. In Nicolai in Untersteiermark starb ein ehemaliger Soldat, T. Lukmann, und setzte seinem Kaiser 10 Gulden Silber in seinem Tastament aus.
- Am 31. August hat sich in Heidelberg ein zweiter Student, R. W. aus Rastatt, wie es heißt, in Folge eines Würfelduells, erschossen. Ein hinterlassener Brief soll nähern Aufschluß geben.
- Im großen Reichssaale in Regensburg, wo einst die Fürsten und Kurfürsten die Angelegenheiten des heil. römischen Reichs beriethen, wenn auch selten das Reich mehrten und förderten, tagten jüngst die bayerischen Lehrer. Von der alten Herrlichkeit war nichts geblieben als der schwarzrothgoldene Reichsadler, der einst so mächtige Vogel hat aber längst Federn und Farben verloren.
- Neben den Raben des heil. Monrad und den Kranichen des Ibykus hat sich eine Henne ihren Platz errungen. Dieselbe gackerte nämlich im Dachstuhl einer Scheune, der Bauer schickte, eingedenk des Wortes: "eil' und suche das Ei, eh Dir's abhole der Iltis," sein Söhnlein hinauf, und dieses fand zwar nicht das Ei, aber einen Kasten mit Geld, der aus dem Bauernhause verschwunden war, ohne daß man bisher den Thäter ermittelt hatte.
- Professor Dr. Virchow in Berlin hielt kürzlich vor dem dortigen Handwerkerverein einen Vortrag über die Schädlichkeit des Tabakrauchens. Nach dem Schlüsse dieses Vertrags erklärten zwölf junge Männer, daß sie sich künftig des Tabakrauchens enthalten wollten. Sie gedenken für das dadurch gesparte Geld sich in eine Lebensversicherungsbank einzukaufen.
- Einem Gutsbesitzer bei Genf gingen Diebe über seine Obstbäume; er kaufte einen Fuß von einem Leichnam aus der Anatomie, befestigte ihn in einer Falle und machte bekannt: Derjenige, der in einer der Fallen in meinem Garten einen Fuß verloren hat, kann ihm bei mir in Empfang nehmen. - Das half.
- Meister Barbuz in Berlin dachte an nichts Böses und ging grade sammt seinen Gesellen den Kunden in seinem Laden um den Bart; da that sich die Thüre mit Geräusch auf und eine Dame stürzte herein, hochroth im Gesichte. - Wie konnten Sie sich unterstehen, Sie Nichtswürdiger! ohne meine Erlaubniß, so mir nichts, dir nichts!- Madame, womit kann ich dienen? fragte der Meister artig. - Sie? dienen? sagen will ich Ihnen nur, daß Sie meinen Mann zum letztenmal barbiert haben, Sie - ! - Aber weshalb, Madame? - Warum haben Sie heute meinem Mann den Schnurrbart abgeschnitten? - Warum? einfach, weil er es gewünscht hat! - Gewünscht? wissen Sie nicht, daß er nichts zu wünschen hat. 24 Jahre sind wir Mann und Frau und trägt er seinen Schnurrbart, und ehe er abgeschnitten wurde, hätte ich auch noch ein Wörtlein d'rein zu reden gehabt! Das hätten Sie wissen müssen! - Im Zimmer entstand allgemeine Heiterkeit und die Thüre flog prasselnd zu.
Zur öffentlich meistbietenden Verpachtung der Meiereien
1) Bauhof Schönberg und
2) Römnitz,
welche Johannis 1865 aus der Pacht fallen, ist vor dem unterzeichneten Großherzoglichen Domainen=Amte Termin auf Sonnabend, den 1. October d. J., Morgens 11 Uhr, anberaumt worden, wozu Pachtliebhaber eingeladen werden.
Dem Hohen Kammer= und Forst=Collegio bleibt die Entscheidung über die Annehmlichkeit des Gebots und die Wahl unter den drei Meistbietenden vorbehalten, und haben diese, falls sie nicht schon Kammerpächter sind, sofort eine Conventionalpoen und zwar bezüglich
a) des Bauhofes Schönberg von 3000 und
b) der Meierei Römnitz von 2000 Pr. Crt.
zu bestellen und sich über ihre bisherige Führung und öconomische Tüchtigkeit, sowie über das zur Annahme der Pachtstücke resp. erforderliche Vermögen auszuweisen.
Die Contracts=Bedingungen können in der hiesigen Amts=Registratur 14 Tage vor dem Termine eingesehen und die Pachtstücke nach zuvoriger Meldung auf den resp. Höfen in Augenschein genommen werden.
Schönberg, den 13. August 1864.
Großherzoglich Meckl. Domainen=Amt.
F. Graf Eyben.
Aufforderung.
Nachstehende Militairpersonen des Großherzoglich Mecklenburg=Strelitzischen Contingents, als
1) der Fußkanonier Johann Albert Friedrich Ahlgrimm, aus Neustrelitz gebürtig, und
2) der Grenadier Joachim Heinrich Rahde, aus Selmsdorf im Fürstenthum Ratzeburg gebürtig,
welche sich beziehentlich seit dem 24. Juni und 14. Juli d. J. von ihren resp. Truppenheilen - der Großherzoglichen Batterie und dem Großherzoglichen Bataillon - ohne Urlaub entfernt haben, werden hiedurch aufgefordert, sich spätestens bis zum 1. November d. J. beim unterzeichneten Commando zu gestellen, unter dem ein für allemal angedroheten Nachtheile, daß ein Jeder von ihnen für einen Deserteur erklärt und außerdem auf die gesetzliche Strafe und die Confiscation ihres Vermögens erkannt werden wird.
Neustrelitz den 24. August 1864.
Großherzoglich Mecklenburg=Strelitz'sches Militair=Commando.
v. Ruville.
Verkauf eines Grundstücks in Ratzeburg.
Die Erben des Herrn Müller, vormaligen Domainenpächters zu Römnitz, beabsichtigen das von
[ => Original lesen: 1864 Nr. 37 Seite 3]demselben nachgelassene sub Nr. 272. hieselbst am See belegene Grundstück, bestehend aus einem 12 Zimmer enthaltenden Wohnhause mit Nebengebäude und Garten am Montag den 26. September hieselbst im Rathhaussaale Vormittags 11 Uhr öffentlich meistbietend zu verkaufen.
Verlobungs-Anzeige.
Auguste Creutzfeldt.
Wilhelm Baumast.
Schönberg.
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Piefke. "Die Düppel-Stürmer." Original-Märsche 20 Sgr.
"Hohenfriedländer-Marsch".
"Parma-Marsch".
Zimmermann. "Düppler-Schanzen Siegesmarsch." 7 1/2 Sgr.
Othipothi. "Die Erstürmung des Schwartauer Schlagbaumes Introduction und Galopp. 4. Auflage. 7 1/2 Sgr.
Schultz. "Schleswig-Holstein-Marsch." 3te Auflage. 6 Sgr.
Sämmtliche Tänze von Carl Faust.
etc. etc. etc.
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F. W. Kaibel's Musikalien-Handlung. Lübeck.
!Novitäten für das Pianoforte!
Alle, die von dem verstorbenen Hauswirthe Oldörp zu Thandorf noch etwas zu fordern haben, werden hiemit aufgefordert, sich dieserhalb binnen 4 Wochen, von heute an gerechnet, bei mir, dem unterzeichneten Vormunde Oldörp'scher Kinder und Erben, zu melden. - Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind Alle, deren Forderungen in des Verstorbenen Hypothekenbuch eingetragen stehen.
Thandorf den 1. September 1864.
Jochen Heinrich Ziething, gerichtlich bestellter Vormund Oldörp'scher Kinder und Erben.
F. W. Kaibel's Musikalien-Handlung in Lübeck.
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Im Interesse Halsleidender kann ich nicht umhin, der Wahrheit gemäß zu bekunden, daß der von dem Herrn L. W. Egers in Breslau fabricirte Fenchel=Honig=Extrakt, welchen ich seit einiger Zeit gegen ein langwieriges Halsübel anwende, vorzügliche Dienste leistet. Bei fortgesetztem Gebrauch dieses angenehmen Mittels hoffe ich, trotz ununterbrochenen Unterrichtens auf vollkommene Genesung.
Posen den 27. Februar 1864
Heinze, Lehrer.
Der L. W. Egerssche Fenchel=Honig=Extract ist die Flasche zu 30 , 1/2 Flasche 16 in Schönberg nur allein ächt zu haben bei C. Sievers, Buchbinder in der Siemzerstraße.
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Kirchliche Ethik Bd. 1.
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Der Kampf des Glaubens in der Mecklenburgischen Landeskirche.
Von B. Wendt.
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Nachdem ich mich hieselbst als Bäckermeister etablirt habe, empfehle ich mich allen verehrten Bewohnern Schönbergs sowohl mit täglich frischem Weizenbrod in allen üblichen Sorten, wie auch zu Hausbacken am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend.
Bäckermeister Joh. Threms
Schönberg.
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Am Montag und Dienstag den 12. und 13. September d. J., Nachmittags, findet bei mir ein Scheibenschießen nach Gewinnen statt, wozu freundlichst einladet Knabjohann, Krüger.
Campow im August 1864.
Ende Nächster Woche trifft bei mir in Kl. Mist ein Transport 1 1/2 jähriger Füllen zum Verkaufe ein, die ich den geehrten Kaufliebhabern bestens empfehle.
Hauswirth Lüer in Kl.=Mist.
D. 8. Sept 1864.
Am 16. d. werde ich mit einem Transport 1 1/2 jähriger dänischer Füllen eintreffen, welche ich zum Verkaufe bestens anbiete.
Schönberg den 9. Septbr. 1864.
Aug. Kniep.
Am Sonntag den 11. Sept. steht bei mir ein Transport dänischer Säugefüllen zum Verkauf, wozu ich die geehrten Landleute freundlichst einlade.
Schönberg.
L. Vock.
Sängerball
am Mittwoch den 14. September d. J. im Boye'schen Gasthause, wozu unsere Mitglieder nebst Familie freundlichst eingeladen werden. - Nichtmitglieder können, nach vorheriger Anmeldung beim Vorstande, gegen ein Entree (für Herren) von 24 , eingeführt werden.
Der Vorstand des Männer=Gesang=Vereins.
Getreide= und Markt=Preise in Lübeck am 7. September 1864. |
Weitzen | 1 | | 10 - 15 | |
Roggen | | | 40 - 44 | |
Gerste | - | | 36 - 40 | |
Hafer | | | 32 - 36 | |
Erbsen | | | 36 - 44 | |
Wicken | | | 36 - 40 | |
Buchweizen | | | 40 - 44 | |
Winter=Rapssaat | | | 22 26 | |
Rübsen | | | 24 25 | |
Schlagleinsaat | | | 19 - 20 | |
Butter | 10 | | pr. | |
Kartoffeln pr. Faß | | | 6 | . |
[ => Original lesen: 1864 Nr. 37 Seite 4]Ueber die heilkräftige Wirkung des Hoff'schen Malz=Extract=Gesundheitsbiers
aus der Fabrik: Neue Wilhelmsstraße 1 (dicht an der Marschallsbrücke) ging dem Brauermeister und Brauereibesitzer Herrn Johann Hoff unter Anderm auch das nachfolgende geschätzte Schreiben zu:
Bahnhof Penzin, den 8. Februar.
Ew. Wohlgeboren die leeren Flaschen und die Kiste retournirend, ersuche um gefällige Zusendung von zwölf weiteren Flaschen.
Es erscheint fast überflüssig, Ihnen noch von der Wirkung Ihres Fabrikats zu sprechen, doch kann ich mir nicht versagen, Ihnen zu versichern, wie dankbar ich speziell für eine Erfindung bin, die mich von einem jahrelangen, wenn auch nicht gefährlichen, doch immerhin lästigen Katarrh in vierzehn Tagen auf eine so angenehme Weise und fast vollständig befreit hat.
Mit Achtung etc.
Wendt, Lieutenant im 1. Niederschlesischen Landwehr=Regiment Nr. 6 etc.
Filiale des Hoflieferanten Johann Hoff in Hamburg, Schauenburgerstraße 46.
J. Hoff's Präparate sind zu beziehen durch Herrn Wilh. Heincke in Schönberg.
The Singer Manufactering-Company
New-York
zeigen hiermit an, daß sie den Verkauf ihrer Nähmaschinen für Lübeck und Umgegend den Herren Böning & Oldermann übertragen haben.
The Singer Manufactering-Company,
458. Brodway New-York.
Auf obige Anzeige bezugnehmend, empfehlen wir die amerikanischen Nähmaschinen der Singer Manufactering-Company in New York bestens. Preisgekrönt mit der goldenen Medaille auf der Exposition Universelle in Paris und gesichert durch 17 Patente, zeichnen sie sich durch ihre höchst einfache Construction aus, die ihre Handhabung leicht erlernen läßt. Die Vielseitigkeit ihrer Leistungen, erklärt durch eine jedesmalige besondere Construction, läßt sie zu allen Näharbeiten besonders gut sich eignen.
Noch in diesem Jahre haben die Maschinen in der landwirthschaftlichen Pommerschen Ausstellung zu Wangerin die Medaille erhalten, und ist der Lit. A Maschine außerdem noch zu Frankfurt a. d. Oder die erste Preismedaille als die beste Maschine für den häuslichen Bedarf zuerkannt worden.
Lit. A. Maschinen für den Familien=Gebrauch, Weißnäherei, Damenschneider etc.
Nr. 1. Maschinen für Hut=, Mützen= und Schirmfabrikanten.
Nr. 2. Maschinen für Schneider, Schuhmacher, Sattler etc.
Nr. 3. Maschinen für schwerste Sattlerarbeiten, als Pferdegeschirr etc.
Anweisung wird gern ertheilt.
Böning & Oldermann, Lübeck, Schüsselbuden Nr. 200.
Kirchliche Nachrichten. Schönberger Gemeinde.
Geboren: D. 14. Juli dem Arbtsm. Bohnhoff zu Westerbeck ein S. - D. 15. dem Kaufmann Brüggmann hies. eine T. - D. 16. dem Arbm. Kleinfeldt vor Schönberg ein S. - D. 18. dem Vogt Stöter auf hies. Bauhofe ein S. - Dem Fuhrmann Jacobs vor Schönberg ein S. - D. 20. dem Fuhrmann Schütt jun. hies. eine T. - D. 24. dem Arbm. Bockwoldt vor Schönberg ein S. - Dem Kaufmann Eckmann vor Schönberg ein S. - Dem Hsw. Sager zu Törpt ein S. - D. 26. dem Bäckermeister Hagen hies. eine T. - D. 29. ein unehel. S. in Törpt. -. D. 30. dem Büdner Timm zu Resdorf eine T. - D. 3. August dem Schulzenanerben Maaß zu Rupensdorf ein S. - D. 6. dem Schuhmachermst. Gieseler hies. ein S. - D. 14. dem Arbm. Meier hies. ein S. -. D. 18. dem Bienenwirth Grevsmühl vor Schönberg ein S. - D. 19. dem Brettschneider Volkmann vor Schönberg eine T. - D. 20. dem Seilermst. Schlichting hies. eine T. - D. 28. dem Arbm. Sager zu Törpt eine todtgeb. T. - D. 1. Sept. ein unehel. S. in Schönberg.
Gestorben: D. 23. Juli Ad. Fr. El. Ollrog, Executorssohn vor Schönberg, 3 M. alt. - D. 2. August Johanna A. M. Boye, Schneidermst. hies., 11 J. 6 M. alt. - D. 5. Mar. Cath. Will, Arbm.frau zu Rabensdorf, 55 1/2 J. a. - D. 6. M. H. Ernst Freitag, Büdnerss. zu Törpt, 4 M. a. - D. 8. Mathias Wigger, Wittwer u. Abtsm. zu Gr. Siemz, 76 1/4 J. a. - D. 13. J. G. Paul Kindler, Ingenieur hies., 25 J. 7 M. a. D. 17. A. C. M. Duwe a. d. Olndorfer Kruge, 2 M. a. - D. 18. Joach. P. Meyer, Hw.sohn. zu Malzow, 6 J. a, - Joh. Heinr. Retelsdorf, Hw.sohn zu Olndorf, 28 1/2 J. a. - D. 20. Anna M. S. E. Ladendorf, Schlachtermst.tochter hies., 4 M. a. - D. 21. Ernst Fr. H. Stüve, Tischlermst.sohn vor Schönberg, 8 M. a. - D. 2. September W. S. C. M. Schütt, Fuhrms.tochter hies., 1 1/2 M. a. - D. 4. Cath. El. E. Wilms, Arbm.tochter zu Resdorf, 1 1/3/4 J. J. a. - H. Joch. Ladendorf, Schuhmachergesell hies., 29 J. alt.
Copulirt: D. 15. Juli J. Pet. H. Maaß, Wittwer u. Productenhändler hies., und Cathar. Elis. Kegel hies. - D. 22. Hans Asmus Gerels, Maurergesell hieselbst, und Thrin Greth Blohm a. d. Domhofe. - Eduard Gottl. Jordan, Korkenschneider zu Schweidnitz, und Anna C. E. Fahl hies. - D. 29. Hans Heinr. Grevsmühl, Maurergesell zu Kl. Bünsdorf, und Anna Elisab. Maaß das. - D. 5. Aug. Joach. Heinr. Staaß, Arbm. zu Torriesdorf, und Anna M. Tretow zu Sabow. - D. 9. Joh. Heinr. Fr. Kleinfeld, Schustermst. in Schönberg, und Wilh. Cath. Elis. Schmidt hies.
Proclamirt: Nicolaus Heinrich Rocksien, Müller auf der Lockwischer Mühle, und Emma Luise Auguste Capell das. - Asmus Lenschow, Arbm. hies., und Maria Behncke zu Menzendorf.
Sonntag, den 11. Sept.
Frühkirche: Pastor Fischer
Vormittagskirche: Pastor Kaempffer.
Backtafel für die Stadt Schönberg.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Schönberg, den 3. Sept. 1864.
Bürgermeister und Rath.
Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Hofbuchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.
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