No. 38
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 16. September
1864
vierunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1864 Nr. 38 Seite 1]

Zur Untersuchung und Aushebung der aus dem Geburtsjahr 1843 in das Großherzogliche Militair zu stellenden Rekruten ist Donnerstag, der 13. October, d. J. et sequ. angesetzt und haben sich sämmtliche militairpflichtige junge Leute an diesem Tage Morgens 9 Uhr hier einzufinden und die ihnen zu behändigenden Gestellscheine unfehlbar wieder mitzubringen.
Schönberg, den 10. September 1864.

Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


- In den letzten Conferenz=Sitzungen zu Wien hat sich Dänemark fügsamer gezeigt, in Folge dessen sich die Verhandlungen über die Grenze Schleswigs gegen Jütland leichter abzuspinnen versprechen. Schwieriger wird der finanzielle Theil der Verhandlungen (Uebernahme eines Theils der dänischen Staatsschuld von Seiten der Herzogthümer) und die Entschädigung der Kriegskosten geschildert.
- In Friedrichshafen am schönen Bodensee weilt die russische Kaiserfamilie als Gast des Württemberg'schen Königspaares. Es umgiebt sie ein Heer von polizeilichen Beamten in und ohne Uniform und viele Schutz= und Vorsichtsmaßregeln; die Fremden, die über'n Bodensee in die Schweiz hinein und aus ihr herausfahren, werden scharf überwacht, die strenge Controle erscheint um so nöthiger, als die Schweiz ein Hauptquartier der flüchtigen Polen ist. Das todte Polen heftet sich überall als drohendes Gespenst an die Sohlen der russischen Reisenden. Sogar in Bad Schwalbach in Nassau war die russische Kaiserin ebenfalls von Polizisten umgeben. Wie schlank und einfach ist dagegen das Auftreten der Kaiserin Eugenie in demselben Bade; sie kam in Schwalbach in einfachem Miethswagen an und verbat sich sofort alle polizeilichen Vorsichts= und Höflichkeitsmaßregeln. Wer sie dort sehen will, frage nach der Gräfin v. Theba, den Namen führt sie dort, man soll sie aber bald erkennen unter den Damen ihres Gefolges, das 26 Köpfe zählt. Dem unterthänigst nach ihren Wünschen fragenden Badecommissair antwortete sie: Gutes Wetter, lieber Herr von -!
- Der König von Preußen hat der Kaiserin Eugenie auf seiner Heimreise von Baden-Baden in Schwalbach bereits seinen Besuch gemacht und sich eine ganze Stunde mit der schönen Frau lebhaft unterhalten.
- Wilhelm Bauer hat Aussicht, daß seine Erfindung des Brandtauchers von Preußen angenommen wird. Die zur Prüfung niedergesetzte Commission des preußischen Kriegs= und Marineministeriums hat das Urtheil abgegeben, Bauer's Erfindung sei "in ihren Prinzipien richtig, wohl ausführbar und aller Voraussicht nach sehr werthvoll." - Am 5. September starb zu Neustrelitz der Großherzogl. Staatsminister a. D. von Dewitz, Excellenz, im 84sten Lebensjahre, derselbe wurde 1836 zum Staatsminister ernannt, in welcher Stellung er bis zum Jahre 1848 verblieb, wo er wegen vorgerückten Alters und geschwächter Gesundheit seine Entlassung erbat und unter gnädigster Anerkennung seiner langjährigen und treuen Dienste auch erhielt.
- Zu den diesjährigen großen Herbstmanövern bei Berlin werden mehrere fürstliche Personen und viele fremde Generäle, unter andern die französischen Marschälle Forey und Canrobert und der russische General Todtleben, der geniale Befestiger und Vertheidiger von Sebastopol, nach Berlin kommen.
- Im Westen von Amerika ist wieder einmal ein Indianeraufstand ausgebrochen, der den vorhandenen Kriegsgräueln neue hinzugefügt. Es werden viele Familien, die seither in Ruhe und Sicherheit lebten, von Haus und Hof getrieben, wenn sie nicht von den rothen Cannibalen geschlachtet sein wollen.
- Eine Zollconferenz zwischen Oesterreich und Preußen wird nächstens in Prag abgehalten werden, wann? ist noch unbekannt. Von dort erwartet man die Entscheidung, ob Oesterreich im Zollverein verbleiben wird.
- Weder in Ungarn, noch in Italien und Frankreich ist die Seidenernte gut ausgefallen, es ist vielmehr kaum eine Drittelernte erzielt worden. Daher das außerordentliche Steigen der Seiden=Preise.
- Amerikanische Briefe schildern uns die dortigen Verhältnisse in einem sehr düstern Lichte. Im gepriesenen Lande der Freiheit ist alles Speculation, oder zu deutsch Betrug. Amtliche Diebereien gehören dort zu den privilegirten Gewerben und für ihre Straflosigkeit sorgt das allgemeine Interesse. Es ist ein schmerzliches der Wahrheit zu machendes Geständniß, daß das Parteiwesen in diesem Lande alles erniedrigt, vom Präsidenten bis zum Polizeidiener herab. Dieses Parteiwesen macht sich in der gemeinsten Form geltend. Beamtenjä=

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gerei, Bestechung, Belohnung der verworfensten Menschen mit hohen verantwortungsreichen Stellungen für Dienstleistungen, welche das Zuchthaus verdient hätten, Verläumdung, Betrug, die perfidesten und verwerflichsten Mittel - das sind die Waffen, mit denen die Parteien gegen einander kämpfen, und wofür Etwa für Freiheit, Recht und Wahrheit? Mit Worten ja! aber in der Wirklichkeit, um selbst an der Spitze zu bleiben, die Beute für sich zu erlangen und sie den andern zu entreißen. Ehre und Uneigennützigkeit schwinden immer mehr; Schwindler treiben ihr Wesen ungestört; Unterschlagungen und Betrug mehren sich von Tag zu Tag. Männer, die in hohen Aemtern und in Ansehen stehen, benehmen sich wie Straßenjungen! Raub, Mord, Nothsucht, die rohesten Gewaltthätigkeiten, Verbrechen aller Art werden schamlos verübt! und das Schlimmste ist die empörende Gleichgültigkeit, mit welcher das Volk über alle diese Schlechtigkeiten hinwegsieht. Das Gefühl für Sittlichkeit und Recht ist fast ganz abhanden gekommen! Viele erklären es ganz in der Ordnung, daß Jeder, der Gelegenheit hat, "macht, was er werden kann! In dieser Hinsicht ist es ziemlich gleichgültig, welche Partei an das Ruder kommt; das Volk wird betrogen so und so, ob der Plünderer Hans heißt oder Kunz! Die Republik, welche ein Gefäß der Freiheit, der Wahrheit und der Ehrlichkeit sein sollte, wird eine Diebeshöhle voll Verderbtheit und Betrug.
- Leipziger Studirende beabsichtigen einen Antrag bei der deutschen Studentenschaft vorzubringen, welcher das sogenannte "Würfelduell", das auf Selbstmord beruht, als ein unehrenhaftes Verfahren erklärt. Nur im Kampfe Mann gegen Man sich zu schlagen, wird für ritterlich in den bezeichneten Kreisen gehalten. Die neue Methode gründet hauptsächlich auf einer Entartung der deutschen Jugend, die auf moderne Weise den Fechtboden abschafft und dafür selbstmörderisch ihre Familien mit Blut besudelt. Sie ist zu den gemeinen Verbrechen zu zählen.
- Wo das warme Wetter dieses Sommers hingekommen ist? - In das südliche Frankreich, aber da war's zu warm. In der Vendee ist seit langer Zeit kein Tropfen Wasser gefallen, die Gärten sind verheert, die Kartoffel braten im Felde, und die Einwohner werden geröstet. Das Getraide allein ist nicht verunglückt. In der Provence hat es seit 4 Monaten nicht geregnet.
- Auch Wetter und Klima will man dem lieben Gott nachmachen. In London z. B. giebt's eine Gesellschaft, die für schwächliche, namentlich Brustkranke Leute ein künstliches Madeira schaffen will. Ein großes Stück Land wird in der Nähe der Stadt gekauft, mit Glas gedeckt und in eine blühende Landschaft verwandelt, in welcher jahraus jahrein das einzige Klima der Insel Madeira durch künstliche Mittel hergestellt werden soll. In dem Garten werden Gasthöfe und Pensionsanstalten errichtet, um Kranke aufzunehmen. Viele Londoner Aerzte unterstützen das Unternehmen, das auf Aktien errichtet wird.
- In England ist die Ernte sehr reichlich ausgefallen. Man hatte dort dazu das schönste Wetter, während bei uns die Erntearbeiten durch Regen ungemein gehindert worden sind. - Den Verehrern einer Manilla=Cigarre droht eine Steigerung im Preise des beliebten Blattes. Am 6. Juni sind bei einer Feuersbrunst, die in der Hauptstadt der Insel Manilla ausbrach, in den dortigen Magazinen an 80,000 Centner Taback verbrannt.
- In Leißigen am Thunersee hatte man kürzlich das seltene Schauspiel, einen lebenden Gemsbock im See schwimmen zu sehen. Von einem Jagdhunde verfolgt, sprang er in gewaltigen Sätzen vom Berge herab und stürzte sich in den See. Nach großer Anstrengung gelang es einem gewandten Schiffsmann, ihn zu fangen.
- Am 2. April d. J. fiel in dem Seegefechte bei Rügen ein preußischer Matrose, Namens Wilhelm Gern aus Naumburg, verwundet über Bord. Da er nicht wieder auftauchte, nahm man an, daß er ertrunken sein. Er hatte sich aber, 4 volle Stunden schwimmend, über Wasser erhalten und war dann von einem nach Riga fahrenden Lübecker Schiffe aufgenommen worden. Dieses Schiff ward von den Dänen aufgebracht und Gern als Kriegsgefangener nach Nyborg transportirt. Dort ist er bis zum 7. August gewesen. An diesem Tage brach er mit 3 andern Genossen aus. Sie wurden verfolgt, am Strande kam es zum Kampf. Gern stach 2 Dänen nieder, und obschon am Kopf durch einen Säbelhieb und einen Bajonnetstich schwer verwundet, sprang er in ein Boot, setzte alle Segel bei und schoß in's Meer hinaus. Am 12. August wurde dieses Boot, in welchem Gern besinnungslos und im Blute schwimmend lag, bei Rügen von einem dort kreuzenden Kriegsdampfer aufgefangen. Jetzt liegt Gern zu Danzig im Lazareth, und seine Eltern haben durch ein Schreiben von dort Obiges gemeldet erhalten. Der mutige Matrose hatte als Schiffsjunge die Expedition nach Japan und China mitgemacht.
- Auf dem Lande bei Linz raunte man sich schon seit mehren Tagen zu, es sei nicht geheuer, der † gehe um in der Gestalt eines fahrenden Schülers oder gar des Dr. Faust. Jeder schlug ein Kreuz und war auf seiner Hut; denn der † ist verschmitzt. Eines Abends kehrte wirklich ein fahrender Schüler im Dorfwirthshaus ein, er trug lange Haare, einen bedenklich bauschigen Büchsenranzen und blinzelte listig mit den Aeuglein; am Fuß war nichts zu sehen, auch ließ er sich Speis' und Trank vortrefflich schmecken und suchte mit den Bauern eines Discurs anzuknüpfen, aber vergeblich, sie rückten bei Seite und endlich kopfschüttelnd ganz aus. - Eine Stube und ein Bett, Frau Wirthin, sagte er, und morgen früh Punkt 7 Uhr will ich geweckt sein! - Pünktlich war die Magd Morgens oben, um zu wecken, machte die Thür auf und fuhr mit einem Schrei zurück; denn unter der Decke des bedenklichen Gastes sah wirklich der Pferdefuß hervor. Zwei beherzte Knechte schlichen zum Schlafzimmer hinauf: kein Zweifel, im Bette lag der †, der echte Pferdefuß war nicht zu verkennen. - Bald darauf kam Er selbst mit der Reisetasche, frühstückte wie ein Mensch, der ein gutes Gewissen und Hunger hat, nur die Aeuglein funkelten listig und lustig, als er die vielen Leute sah, die sich zusammendrängten und heimlich den Rosenkranz abbeteten. Meine Rechnung, Frau Wirthin, rief er und zog sein Geldbeutelein. Die Wirthin versteckte beide Hände erschrocken hinter ihren Rücken, um keinen Preis hätte sie das höllische Geld des unheimlichen Gastes angenommen, obgleich der Pferdefuß nicht mehr zu sehen war. - Danke, Herr, für die Ehre, sagte sie zitternd, ich nehme nichts! - Auch recht! rief der Fremde höhnisch lächelnd und zog seine Straße. Als er aber um die Hecke an der nächsten Ecke bog, öffnete er seinen Ranzen, zog den Pferdefuß hervor und schleuderte ihn lächelnd in's Korn. Der † war es nicht, sondern ein fahrender Schüler oder Student und sein Pferdefuß hatte ihm schon zu mancher freien Zeche verholfen.
- Die Wiener Gewehrfabrikanten haben kürzlich für die türkische Regierung 80,000 Stück Infanteriegewehre zu 24 Fl. das Stück angefertigt; sie haben mit dieser Arbeit die türkische Regierung vollkommen befriedigt und es ist ihnen vom Sultan sowohl wegen der Billigkeit als der ausgezeichneten Arbeit die besondere Zufriedenheit ausgesprochen.
- (Mancherlei.) Prinz Alfred von England, der einst in Coburg regieren soll, besucht vom Herbst an auf ein Jahr die Universität Bonn, auf der auch sein verstorbener Vater studirt hat. - In Cherson ist der Colonist Fein, der größte Schafzüchter Südrußlands gestorben. Als junger Mann erbte er ein paar Hundert Schafe und nannte, als er starb, 380,000 Merinoschafe sein Eigenthum. - Aus Baden=Baden hat die Polizei 100 liederliche Frauenzimmer aus Paris ausgewiesen. In dieser Saison soll die überwuchernde Frechheit dieser Per=

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sonen besonders groß gewesen sein. - König Ludwig II. von Baiern hat sich mit einer Tochter der Königin von Spanien verlobt. - In London fand eine Eselsschau statt, bei der Prinz Wales (mit einem aus Egypten eingeführten Esel) den ersten Preis, eine silberne Vase, erhielt. - Der Volkswitz fragt: warum kann das Pferd kein Schneider werden? und antwortet: weil es das Futter frißt.


Aufforderung.

Nachstehende Militairpersonen des Großherzoglich Mecklenburg=Strelitzischen Contingents, als
1) der Fußkanonier Johann Albert Friedrich Ahlgrimm, aus Neustrelitz gebürtig, und
2) der Grenadier Joachim Heinrich Rahde, aus Selmsdorf im Fürstenthum Ratzeburg gebürtig,
welche sich beziehentlich seit dem 24. Juni und 14. Juli d. J. von ihren resp. Truppenheilen - der Großherzoglichen Batterie und dem Großherzoglichen Bataillon - ohne Urlaub entfernt haben, werden hiedurch aufgefordert, sich spätestens bis zum 1. November d. J. beim unterzeichneten Commando zu gestellen, unter dem ein für allemal angedroheten Nachtheile, daß ein Jeder von ihnen für einen Deserteur erklärt und außerdem auf die gesetzliche Strafe und die Confiscation ihres Vermögens erkannt werden wird.
Neustrelitz den 24. August 1864.
Großherzoglich Mecklenburg=Strelitz'sches Militair=Commando.
v. Ruville.


Verkauf eines Grundstücks in Ratzeburg.
Die Erben des Herrn Müller, vormaligen Domainenpächters zu Römnitz, beabsichtigen das von demselben nachgelassene sub Nr. 272. hieselbst am See belegene Grundstück, bestehend aus einem 12 Zimmer enthaltenden Wohnhause mit Nebengebäude und Garten am Montag den 26. September hieselbst im Rathhaussaale Vormittags 11 Uhr öffentlich meistbietend zu verkaufen.


Bekanntmachung.

Die Bewohner des Schönberger Armendistricts werden hiemit aufgefordert, noch eine dritte Armensteuer zum vollen Beitrag an die resp. Armenvorsteher zu bezahlen.
Schönberg den 15. September 1864.
Die Armenbehörde.


F. W. Kaibel's Musikalien-Handlung in Lübeck.
Einem geehrten auswärtigen Publicum empfehle ich mein seit 30 Jahren bestehendes, bis auf die neueste Zeit fortgeführtes und wohl assortirtes
Musikalien-Leih-Institut
unter den bekannten billigen Bedingungen bestens.
Ein Abonnement kann täglich beginnen. Jeder Abonnent zahlt:
Für 4 Werke (z. beliebig. Umtausch) jährl. Ct. Taler (Mecklenburg) 1. 17 1/2 Sgr.
Für 8 Werke (z. beliebig. Umtausch) jährl. Ct. Taler (Mecklenburg) 3. 6 Sgr.
Wer 4 Taler (Mecklenburg) zahlt erhält 6 Werke zum Umtausch und für 2 Taler (Mecklenburg) Frei-Musikalien.
Wer 6 Taler (Mecklenburg) zahlt erhält 8 Werke zum Umtausch und für 4 Taler (Mecklenburg) Frei-Musikalien.
Wer 8 Taler (Mecklenburg) zahlt erhält 10 Werke zum Umtausch und für 6 Taler (Mecklenburg) Frei-Musikalien.
Ausführliche Prospecte und Kataloge werden gerne zur Ansicht versandt. Musikalien werden nach Aufgabe und Wunsch zur Ansicht und Auswahl versandt und bei grösserer Abnahme ein Rabatt bewilligt.
Hochachtungsvoll
F. W. Kaibel.


Die Landmeister der Rademacherzunft werden hiedurch aufgefordert am 26. September zum Quartal in Schönberg sich einzufinden, dann die Rückstände zu entrichten und zu sonstiger Besprechung.


!Novitäten für das Pianoforte!
Piefke. "Die Düppel-Stürmer." Original-Märsche 20 Sgr.
"Hohenfriedländer-Marsch".
"Parma-Marsch".
Zimmermann. "Düppler-Schanzen Siegesmarsch." 7 1/2 Sgr.
Othipothi. "Die Erstürmung des Schwartauer Schlagbaumes Introduction und Galopp. 4. Auflage. 7 1/2 Sgr.
Schultz. "Schleswig-Holstein-Marsch." 3te Auflage. 6 Sgr.
Sämmtliche Tänze von Carl Faust.
etc. etc. etc.
Zu haben in
F. W. Kaibel's Musikalien-Handlung. Lübeck.
!Novitäten für das Pianoforte!


Verlobungs-Anzeige.
Fritz Tesch.
Elisabeth Grevsmühl.
Wismar. Schönberg.


Gesucht wird zu Michaelis: Ein Dienstmädchen. Näheres in der Expedition der Anzeigen.


Elb=Korbweiden (für Korbmacher) und deutsche und französische Tonnenbänder (für Böttcher) empfiehlt C. Benthin, Fünfhausen Nr. 26 in Lübeck.


Nachdem ich mich hieselbst als Bäckermeister etablirt habe, empfehle ich mich allen verehrten Bewohnern Schönbergs sowohl mit täglich frischem Weizenbrod in allen üblichen Sorten, wie auch zu Hausbacken am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend.
Bäckermeister Joh. Threms
Schönberg.
Siemzerstraße.


Oeconomie im Waschen.
Eine neue und wichtige chemische Erfindung von Waschpulver, in Packeten zu 2 Schilling (Mecklenburg) mit Gebrauchsanweisung, empfiehlt Aug. Spehr.


In diesen Tagen empfing ich eine neue Sendung Taschenuhren, worunter sich namentlich Cylinder= und Anker=Uhren durch starke, dauerhafte Arbeit auszeichnen.
Indem ich diese, sowie alle andern Arten Uhren zu billigen und festen Preisen empfehle, bitte um geneigten Zuspruch.
H. Meyer, Uhrmacher.


Unterzeichneter empfiehlt den geehrten Blumenfreunden seine gefüllten und einfachen, echten Tulpenzwiebeln, pr. 100 Stück 1 Taler (Mecklenburg), pr. Dutzend 6 Schilling (Mecklenburg).
Lübsee, Monat September 1864.
Splitter.


Frischen gottl. Kalk empfiehlt bestens A. Wigger.


Wir machen hiermit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmachergesellen=Brüderschaft am Montag nach Michaelis, den 3. October d. J., stattfindet, und werden die Gesellen aufgefordert, persönlich zu erscheinen.
Schönberg den 15. September 1864.
Die Vorsteher und Altgesell der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft.


Alle, die von dem verstorbenen Hauswirthe Oldörp zu Thandorf noch etwas zu fordern haben, werden hiemit aufgefordert, sich dieserhalb binnen 4 Wochen, von heute an gerechnet, bei mir, dem unterzeichneten Vormunde Oldörp'scher Kinder und Erben, zu melden. - Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind Alle, deren Forderungen in des Verstorbenen Hypothekenbuch eingetragen stehen.
Thandorf den 1. September 1864.
Jochen Heinrich Ziething, gerichtlich bestellter Vormund Oldörp'scher Kinder und Erben.


[ => Original lesen: 1864 Nr. 38 Seite 4]

Nach dem Beschlusse des Patriotischen Vereins, soll mit der im nächsten Jahre hierselbst stattfindenden Hauptversammlung auch eine Landes=Gewerbe=Ausstellung für Mecklenburg=Schwerin und Strelitz verbunden werden, was hiermit vorläufig zur Kenntniß aller Industriellen beider Großherzogthümer gebracht wird, mit dem Bemerken, daß für möglichste Erleichterung des Transportes für die zur Ausstellung einzuliefernden Gegenstände Sorge getragen wird.
Wismar im August 1864.
Im Auftrage der von der Hauptversammlung des Patriotischen Vereins eingesetzten Committee.
C. Beckmann, Apotheker.


Dr. Beringuier's arom.=med. Kronengeist (Quintessenz d'Eau de Cologne) von hervorragender Qualität - nicht nur als köstliches Riech= und Waschwasser, sondern auch als herrliches medikamentöses Unterstützungsmittel, welches die Lebensgeister ermuntert und stärkt; à Originalflasche 20 Schilling (Mecklenburg).
Dr. Beringuier's Kräuter-Wurzel-Haar-Oel
zusammengesetzt aus den bestgeeignetsten Pflanzen=Ingredienzien und öligen Stoffen zur Erhaltung, Stärkung und Verschönerung der Haupt= und Bart=Haare, sowie zur Verhütung der so lästigen Schuppen= und Flechtenbildung; à Originalflasche 12 Schilling (Mecklenburg).
Von diesen bei den überall Epoche machenden Novitäten befindet sich in Schönberg das alleinige autorisirte Localdepot bei
Wilh. Heincke.


"Eingesandt."
Zur Garantie der Güte!
Neues Factum, documentirt von der Prinzessin zu Löwenstein etc. etc.
Der Königl. Hoflieferant Johann Hoff zu Berlin, Neue Wilhelmstraße 1, erhielt folgendes hohe Handschreiben:
Salzungen, am 4. September 1863.
"Euer Wohlgeboren ersuche ich, mir gefälligst eine neue Sendung, von 12 Flaschen Ihres Malz=Extractes unter Postnachnahme und unter derselben Adresse wie das erste Mal in möglichster Bälde zukommen zu lassen."
Ich ergreife diese Gelegenheit, um auch von meiner Seite die ganz ausgezeichnete Wirkung Ihres vortrefflichen Malzextractes anzuerkennen, denn jetzt schon nach dem kurzen Gebrauche dieses wohlschmeckenden Getränkes, empfinde ich die stärkende Kraft desselben in hohem Grade."
Mit aller Hochachtung zeichnet
Ernestine von Swaine,
geb. Prinzessin zu Löwenstein=Werthheim=Freudenburg.
Filiale des Hoflieferanten Johann Hoff in Hamburg, Schauenburgerstraße 46.
J. Hoff's Präparate sind zu beziehen durch Herrn Wilh. Heincke in Schönberg.


Auf dem Wege zwischen Selmsdorf und Schönberg ist am 10. Septbr. eine lederne Damentasche, Porte=monnaie mit 13 Taler (Mecklenburg), Taschentuch, Handschuhe etc. enthaltend, verloren. Der Finder wird ersucht, dieselbe gegen eine angemessene Belohnung in der Expedition der Anzeigen abzugeben.


Der Unterzeichnete empfiehlt Drainröhren sowie englische glasirte Steinröhren, Asphalt=Röhren, Sandsteintröge, Dachpfannen, Dachpappen etc. und weis't ganz besonders hin auf die Asphalt=Röhren deren Anwendung durch den größten Erfolg nach allen Seiten gekrönt wurde. Es heißt in dem Gutachten, welches über diese Röhren von Ingenieuren, die solche angewendet, gegeben:
"Die Widerstandsfähigkeit gegen innere und äußern Druck ist sehr groß und ihre Dauerhaftigkeit ist ohne Grenzen, da diese Röhren von Unoxidirbarkeit gar nicht leiden und neutral sind gegen alle Säuren und Alkalien; sie sind den eisernen Röhren bei weitem vorzuziehen und kosten nur die Hälfte derselben." Wasserleitungen, zu welchen sich solche Röhren, sowie englisch glasirte Röhren empfehlen, übernehme ich unter Garantie.
C. Egert.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Geboren: D. 9. September dem Maurergesell Grevsmühl zu Kl. Bünsdorf ein Sohn. - D. 10. dem Hausw. Hans Heinr. Oldörp zu Resdorf eine T. - D. 14. dem Baumwollenwebermeister Resenhöft hies. eine T. Dem Gärtner Prill vor Schönberg eine todtgb. T.

Gestorben: D. 9. September Hans Meier, Hausw. zu Törpt, 73 J. alt. - Hans Heinr. Wigger, Arbtsm. zu Kl. Siemz, 57 J. 11 M. alt. - D. 11. Jochen Peter Gutknecht, Brotträger hies., 77 J. 4 M. alt.

Proclamirt: Friedrich Georg Aug. Baer, hies. Bürger und Sattlermeister, und Anna Sophia Maria Timmermann zu Klütz.

Sonntag, den 18. Sept.
Frühkirche: Pastor Fischer
Vormittagskirche: Pastor Kaempffer.

Am Bußtage, Mittwoch 21. Septbr.
Vormittagskirche: Pastor Kaempffer.
Nachmittagskirche: Pastor Fischer.


Getreide= und Markt=Preise in Lübeck am 14. September 1864.
Weitzen1Taler (Mecklenburg)8 - 15Schilling (Mecklenburg)
RoggenTaler (Mecklenburg)38 - 44Schilling (Mecklenburg)
Gerste-Taler (Mecklenburg)34 - 40Schilling (Mecklenburg)
HaferTaler (Mecklenburg)32 - 36Schilling (Mecklenburg)
ErbsenTaler (Mecklenburg)36 - 46Schilling (Mecklenburg)
WickenTaler (Mecklenburg)36 - 40Schilling (Mecklenburg)
BuchweizenTaler (Mecklenburg)40 - 44Schilling (Mecklenburg)
Winter=RapssaatTaler (Mecklenburg)22 26Mark (Lübeck)
RübsenTaler (Mecklenburg)24 25Mark (Lübeck)
SchlagleinsaatTaler (Mecklenburg)19 - 20
Butter12Schilling (Mecklenburg)pr.Pfund
Kartoffeln pr. Faß6Schilling (Mecklenburg).


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Hofbuchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


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