No. 36
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 02. September
1864
vierunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
[ => Original lesen: 1864 Nr. 36 Seite 1]

Da die ohnehin verspätete Erndte durch die eingetretene ungünstige Witterung erschwert wird, so wird an den nächsten drei Sonntagen, also am 28. d. M. und am 4. und am 11. September Nachmittags nach beendetem Gottesdienste mit Einwilligung der Arbeiter die Verrichtung von Erndtearbeiten im hiesigen Herzogtume wie im Fürstenthume Ratzeburg verstattet.
Neustrelitz den 25. August 1864.

Großherzoglich Mecklenb. Landesregierung.
F. v. Kardorff.


Publicandum.

Auf allerhöchsten Befehl soll im Fürstenthume Ratzeburg für das Jahr vom 1. Juli 1864 bis dahin 1865 zur Unterhaltung des Bundes=Contingents, sowie zur Unterstützung der Chausseebauten nach dem unter'm 5. October 1853 erlassenen und durch den officiellen Anzeiger Nr. 13. publicirten Edicte eine Steuer erhoben und damit fördersamst angefangen werden, welches zur allgemeinen Nachachtung und mit dem Anfügen bekannt gemacht wird, daß der 2. d. M. September als Normaltag für die Bestimmung des status quo, wonach die Steuer zu bezahlen, festgesetzt ist.
Diejenigen Landesbewohner, deren Dienstleute zu Michaelis d. J. ihren Dienst verlassen, haben von denselben die edictmäßige Steuer, - sofern solche bis dahin nicht eingezahlt worden - zurückzubehalten und am Zahlungstage mit zu berichtigen.
Schönberg, den 29. August 1864.

Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben. C. L. v. Oertzen. Seip.


Alle im Jahre 1843, und zwar vom 1. Januar bis 31. December, beide Tage einschließlich, gebornen jungen Leute männlichen Geschlechts werden, um Zwecks der bevorstehenden Militair=Aushebung angeschrieben zu werden, hiermit geladen, am Freitag
den 16. September, Morgens 9 Uhr,
vor Großherzoglicher Landvogtei zu erscheinen, zugleich auch angewiesen, unfehlbar ihre Taufscheine mitzubringen.
Für diejenigen jungen Leute, welche auf Wanderung oder sonst behindert sind, am gedachten Tage persönlich zu erscheinen, muß einer der Angehörigen, oder der Vormund sich einfinden und den Taufschein produciren.
Schönberg, den 29. August 1864.

Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben. C. L. v. Oertzen. Seip.


- Am 25. August haben in Wien die Friedensconferenzen zwischen den beiden deutschen Großmächten und Dänemark begonnen.
- Mancher schaut täglich nach dem politischen Himmel, ob das Wölklein nicht wächst und sich verdichtet, das zwischen der neuen preußisch=österreichischen Freundschaft steht. Dieses Wölkchen ist der neue Zoll= und Handelsvertrag mit Frankreich. Oesterreich, sagt man, besteht auf sofortigen Zugeständnissen für sein Interesse, es will sich nicht mit einem Wechsel auf die Zukunft, d. h. mit der Zusage abspeisen lassen, daß Preußen ihm helfen wolle, wenn's in Italien oder Ungarn losgehe. Baar Geld lacht! betheuert der österreichische Handels= u. Finanzminister. Als freilich der König von Preußen von dem Kaiser in Wien Abschied nahm, bemerkten die Zuschauer nichts von einem Wölkchen. Die Souveräne küßten einander dreimal, schüttelten sich die Hände und riefen sich zu: Auf baldiges Wiedersehen! Baldiges? Damit sind die

[ => Original lesen: 1864 Nr. 36 Seite 2]

Herbstmanöver in Berlin gemeint, zu denen der Kaiser kommen will.
- Eine sonderbare Art von Krieg, den sie drüben in Amerika führen! Bei dem Sturm auf Petersburg (am 30. Juli), der den Feldzug entscheiden sollte und konnte, war Grant, der Oberbefehlshaber nicht auf dem Platze, sondern schlief eine halbe Stunde davon in seinem Zelte; die beiden Corps=Commandeure, welche die Erstürmung leiten sollten, zankten sich vor ihren Truppen um den Vorrang, und die Generale, welche den Sturm führen sollten, hielten sich hinter der Linie auf. Die Sturmcolonnen, durch das Ausbleiben ihrer Führer mißgestimmt, geriethen bald in Verwirrung und flüchteten, da sie keine Verstärkung erhielten, bald zurück, obgleich das stärkste Fort in die Luft geflogen war. Während an der einen Stelle gestürmt wurde, standen den andern Forts gegenüber die Bundestruppen Gewehr beim Fuß.
- Die amerikanische Bundesflotte hat bei Mobile einen großen Sieg über die Südstaatlichen erfochten; die ganze feindliche Flotte soll gefangen, ein Fort sich ergeben haben, ein anderes in die Luft gesprengt sein. Ob damit das Ende des Krieges näher gekommen ist? Der Bruderkrieg drüben hat das Merkwürdige, daß die Schlachten ungemein groß und blutig sind und dennoch selten große Erfolge zu haben. Die Feldherren scheinen die Blutarbeit ihrer Soldaten nicht ausbeuten zu können.
- Die Ernte in Polen. Der Mangel an Arbeitern ist so groß, daß viele Domainen mit ihren Arbeitskräften lediglich auf ihr Gesindepersonal angewiesen sind und kaum erst mit der Ernte begonnen haben. Die Arbeitslöhne haben eine Höhe erreicht, wie man sie kaum für möglich gehalten hat. Die Mäher erhalten in manchen Gegenden täglich einen Silberrubel, die Arbeiterinnen die Hälfte. Manche Gutsbesitzer greifen daher selbst zur Sense, und zarte Frauen und Fräulein sieht man auf dem Felde die Harke führen und Garben binden. Die diesjährige Ernte ist fast durchgehends eine überaus gesegnete. Man fürchtet aber mit Recht, daß viel Getreide auf den Feldern verderben wird. Maschinen sind dort nur wenig in Gebrauch.
- In Schönbrunn beim österreichischen Kaiser wohnte der König von Preußen in den Zimmern, in denen s. Z. Kaiser Napoleon sich einquartierte, nachdem er die Oesterreicher besiegt hatte. Zu diesen Zimmern gehört der berühmte Lacksalon, der in der Geschichte als Geheimkabinet der Kaiserin Maria Theresia eine Rolle spielt und dessen Herrichtung eine Million in Silber kostete.
- Kaiser Napoleon fragt nicht: wo ist Lambert? was soll Lambert bedeuten? Er soll in der albernen Geschichte eine versteckte Anspielung suchen und sehr verstimmt sein, wie es Jemand leicht ist, der nach Lösung eines Räthsels sucht. - Vor Jahr und Tag starb in Paris ein junger Herzog oder Marquis; er war ein Wüstling und Verschwender gewesen und hinterließ nichts als Schulden und eine Wittwe mit zwei Söhnen. Die vornehmen Verwandten sprachen von Gnadenbrod, die junge Frau sah ihre Kinder an und dachte: nein! plötzlich war sie verschwunden. Fern von Paris pachtete sie eine kleine Bauerstelle und wurde Bäuerin, aber nicht, wie auf dem Theater, mit koketter seidener Schürze und sammtnem Unterrock, sondern mit Holzpantoffeln und sonnverbranntem Gesichte. Sie griff alles selbst an, leitete alles mit Umsicht und Geschick, machte ihr Gütchen frei von Schulden, verbesserte die eigne und fremde Landwirthschaft sammt den Leuten, erzog ihre Söhne vortrefflich und ward das Orakel der Gegend. Sie wohnte schon lange auf ihrem freien Eigenthum, als beim letzten Kirchweihfeste der Präfekt eintraf, um ihr im Namen der Landwirthschaft und der Regierung öffentlich für das Beispiel zu danken, das sie dem Lande gegeben. Die bäuerliche Herzogin ist aber stolz genug, um ihren Namen der Oeffentlichkeit zu verschweigen.
- Vor 25 Jahren im October hat Daguerre in Paris das erste Lichtbild gemacht. Die Photographen, seine Schüler, werden das Jubiläum dankbar feiern.
- Der berühmte Esterhazykeller in Wien hat seinen besten Stammgast durch den Tod verloren. Dieser Gast kam täglich zweimal und trank dann zusammen 8 Seidel Wein. Er brachte es in zwanzig Jahren auf 116,800 Flaschen Ungar.
- In Vichy machte der Kaiser Napoleon eines Tages einen Spaziergang bei einem Teiche vorbei, dessen stehendes Wasser bei der herrschenden Hitze sehr übel ausdünstete. Nach Hause zurückgekehrt, ließ er sofort den Maire rufen und bemerkte diesem, wie solch' Gewässer in der Nähe eines Badeortes unstatthaft wäre. Der Maire versprach, in Jahresfrist dies Uebel zu beseitigen und glaubte den Kaiser mit dieser Versicherung zu beruhigen. Napoleon sah den Herrn Maire etwas scharf an und fragte: "Wie lange brauchen Sie zur Beseitigung dieses Uebelstandes?" Der arme Maire von dem Blick und dem Tone eingeschüchtert, erwiedert nun: "Sire, in drei bis vier Monaten hoffe ich den kaiserlichen Befehl vollziehen zu können." - "Jedenfalls haben Sie sich versprochen, entgegnete Napoleon abermals, Sie wollten sagen in drei bis vier Tagen!?" - "Unmöglich rief der überraschte Maire und starrte den Kaiser an, als ob er sagen wollte: Du bist von Sinnen. - "Unmöglich? entgegnete der Kaiser. Wir werden sehen." - Wenige Minuten nachher ging eine telegraphische Depesche aus dem Cabinet des Kaisers nach Paris, welcher sechs Kompagnien Jäger nach Vichy mit Extrazug befahl; eine zweite ging an den Direktor der kaiserlichen Gärten, welche den Befehl enthielt, unverzüglich fünf bis sechs Wagen Strauchwerk und Blumen nach Vichy zu senden. Die Jäger und die Blumen kamen, Tag und Nacht wurde gearbeitet, und richtig fand man am vierten Tage Nachmittags an Stelle des übelriechenden Teiches einen recht hübsch angelegten Garten.
- Ein angesehener Agent an der Börse in Paris hat seinem Leben auf eine Weise ein Ende gemacht, als ob er zeitlebens statt Aktien und Rentscheine nur Romane und Gedichte gelesen hätte. Er, ein reicher, junger Börsenmann, bringt sich um aus Liebe zur eignen Frau. Vor einigen Jahren hatte er eine schöne, reizende, kokette junge Dame als Gattin heimgeführt; der Ehe entsproß ein Kind und viel Gram und Leid. Der Mann war eifersüchtig auf seine Frau, welche auffallende Kleidung liebte und sich gern den Hof machen ließ, namentlich die Erinnerung an gewisse Begegnisse der vorjährigen Badekur machten dem schwachen Mann sehr warm. Als dieses Jahr die Reise= und Badezeit gekommen war, faßte er sich ein Herz und erklärte seiner Ehehälfte, er werde dieses Jahr mit ihr ein anderes Bad besuchen. - Und ich werde in das vorigjährige Bad reisen! - Das wirst Du nicht! - Doch! - Er drohte, bat und flehte, umsonst. Madame packt ihre Koffer und erklärt: ich gehe nach Dieppe, Du magst wollen oder nicht! - Wenn Du gegen meinen Willen abreist, so werde ich es nicht überleben, ich tödte mich! - Dazu bist Du zu feige! antwortete die Frau und springt in den Wagen. - Der Mann geleitet sie an den Bahnhof, nimmt Abschied und hat Wort gehalten. In dem schönsten Saale seines Hauses hing er sich auf.


Anzeigen.

Zur öffentlich meistbietenden Verpachtung der Meiereien

1) Bauhof Schönberg und
2) Römnitz,
welche Johannis 1865 aus der Pacht fallen, ist vor dem unterzeichneten Großherzoglichen Domainen=Amte Termin auf Sonnabend, den 1. October d. J., Morgens 11 Uhr, anberaumt worden, wozu Pachtliebhaber eingeladen werden.

[ => Original lesen: 1864 Nr. 36 Seite 3]

Dem Hohen Kammer= und Forst=Collegio bleibt die Entscheidung über die Annehmlichkeit des Gebots und die Wahl unter den drei Meistbietenden vorbehalten, und haben diese, falls sie nicht schon Kammerpächter sind, sofort eine Conventionalpoen und zwar bezüglich

a) des Bauhofes Schönberg von 3000 Taler (Mecklenburg) und
b) der Meierei Römnitz von 2000 Taler (Mecklenburg) Pr. Crt.
zu bestellen und sich über ihre bisherige Führung und öconomische Tüchtigkeit, sowie über das zur Annahme der Pachtstücke resp. erforderliche Vermögen auszuweisen.
Die Contracts=Bedingungen können in der hiesigen Amts=Registratur 14 Tage vor dem Termine eingesehen und die Pachtstücke nach zuvoriger Meldung auf den resp. Höfen in Augenschein genommen werden.
Schönberg, den 13. August 1864.
Großherzoglich Meckl. Domainen=Amt.
F. Graf Eyben.


Aufforderung.

Nachstehende Militairpersonen des Großherzoglich Mecklenburg=Strelitzischen Contingents, als
1) der Fußkanonier Johann Albert Friedrich Ahlgrimm, aus Neustrelitz gebürtig, und
2) der Grenadier Joachim Heinrich Rahde, aus Selmsdorf im Fürstenthum Ratzeburg gebürtig,
welche sich beziehentlich seit dem 24. Juni und 14. Juli d. J. von ihren resp. Truppenheilen - der Großherzoglichen Batterie und dem Großherzoglichen Bataillon - ohne Urlaub entfernt haben, werden hiedurch aufgefordert, sich spätestens bis zum 1. November d. J. beim unterzeichneten Commando zu gestellen, unter dem ein für allemal angedroheten Nachtheile, daß ein Jeder von ihnen für einen Deserteur erklärt und außerdem auf die gesetzliche Strafe und die Confiscation ihres Vermögens erkannt werden wird.
Neustrelitz den 24. August 1864.
Großherzoglich Mecklenburg=Strelitz'sches Militair=Commando.
v. Ruville.


Vorladung.

Antragsmäßig soll über die dem Halbhüfner Hartwig Heinrich Boye zu Bechelsdorf gehörende Halbhüfnerstelle c. p. ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das anzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Freitag den 16ten September 1864, Morgens 10 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 5. Juli 1864.
Großherz. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
(L. S.) C. L. v. Oertzen.
O. Reinhardt.


Zur Publication des in der Debitsache des Maurermeisters Oldenburg zu Schönberg abgefaßten Prioritätserkenntnisses ist Termin auf Freitag, den 16ten September d. J., Morgens 11 Uhr, anberaumt worden, wozu die nicht präcludirten Oldenburg'schen Gläubiger hiemit unter dem Nachtheil vorgeladen werden, daß auch im Falle ihres Nichterscheinens mit der Publication wird verfahren wird.
Schönberg, den 25. August 1864.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L.S.) O. Reinhadrdt.


Verkaufsanzeigen.

Sonntag den 4. d. M., um 4 Uhr Nachmittags, beabsichtige ich auf meinem Pachtstück an der Lübecker Chaussee 1 1/2 Scheffel Aussaat Hafer und Wicken meistbietend zu verkaufen.
A. Kniep sen.


F. W. Kaibel's Musikalien-Handlung in Lübeck.
Einem geehrten auswärtigen Publicum empfehle ich mein seit 30 Jahren bestehendes, bis auf die neueste Zeit fortgeführtes und wohl assortirtes
Musikalien-Leih-Institut
unter den bekannten billigen Bedingungen bestens.
Ein Abonnement kann täglich beginnen. Jeder Abonnent zahlt:
Für 4 Werke (z. beliebig. Umtausch) jährl. Ct. Taler (Mecklenburg) 1. 17 1/2 Sgr.
Für 8 Werke (z. beliebig. Umtausch) jährl. Ct. Taler (Mecklenburg) 3. 6 Sgr.
Wer 4 Taler (Mecklenburg) zahlt erhält 6 Werke zum Umtausch und für 2 Taler (Mecklenburg) Frei-Musikalien.
Wer 6 Taler (Mecklenburg) zahlt erhält 8 Werke zum Umtausch und für 4 Taler (Mecklenburg) Frei-Musikalien.
Wer 8 Taler (Mecklenburg) zahlt erhält 10 Werke zum Umtausch und für 6 Taler (Mecklenburg) Frei-Musikalien.
Ausführliche Prospecte und Kataloge werden gerne zur Ansicht versandt. Musikalien werden nach Aufgabe und Wunsch zur Ansicht und Auswahl versandt und bei grösserer Abnahme ein Rabatt bewilligt.
Hochachtungsvoll
F. W. Kaibel.


!Novitäten für das Pianoforte!
Piefke. "Die Düppel-Stürmer." Original-Märsche 20 Sgr.
"Hohenfriedländer-Marsch".
"Parma-Marsch".
Zimmermann. "Düppler-Schanzen Siegesmarsch." 7 1/2 Sgr.
Othipothi. "Die Erstürmung des Schwartauer Schlagbaumes Introduction und Galopp. 4. Auflage. 7 1/2 Sgr.
Schultz. "Schleswig-Holstein-Marsch." 3te Auflage. 6 Sgr.
Sämmtliche Tänze von Carl Faust.
etc. etc. etc.
Zu haben in
F. W. Kaibel's Musikalien-Handlung. Lübeck.
!Novitäten für das Pianoforte!


Auf dem Felde der Domaine Neuhof werden am Dienstage den 6. September Rappspahlen verbrannt.
Aug. Staeding.


Frischen Seifenstein empfiehlt J. F. Eckmann, vor dem Sabowerthore.


Alle, die von dem verstorbenen Hauswirthe Oldörp zu Thandorf noch etwas zu fordern haben, werden hiemit aufgefordert, sich dieserhalb binnen 4 Wochen, von heute an gerechnet, bei mir, dem unterzeichneten Vormunde Oldörp'scher Kinder und Erben, zu melden. - Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind Alle, deren Forderungen in des Verstorbenen Hypothekenbuch eingetragen stehen.
Thandorf den 1. September 1864.
Jochen Heinrich Ziething, gerichtlich bestellter Vormund Oldörp'scher Kinder und Erben.


[ => Original lesen: 1864 Nr. 36 Seite 4]

The Singer Manufactering-Company
New-York
zeigen hiermit an, daß sie den Verkauf ihrer Nähmaschinen für Lübeck und Umgegend den Herren Böning & Oldermann übertragen haben.
The Singer Manufactering-Company,
458. Brodway New-York.
Auf obige Anzeige bezugnehmend, empfehlen wir die amerikanischen Nähmaschinen der Singer Manufactering-Company in New York bestens. Preisgekrönt mit der goldenen Medaille auf der Exposition Universelle in Paris und gesichert durch 17 Patente, zeichnen sie sich durch ihre höchst einfache Construction aus, die ihre Handhabung leicht erlernen läßt. Die Vielseitigkeit ihrer Leistungen, erklärt durch eine jedesmalige besondere Construction, läßt sie zu allen Näharbeiten besonders gut sich eignen.
Noch in diesem Jahre haben die Maschinen in der landwirthschaftlichen Pommerschen Ausstellung zu Wangerin die Medaille erhalten, und ist der Lit. A Maschine außerdem noch zu Frankfurt a. d. Oder die erste Preismedaille als die beste Maschine für den häuslichen Bedarf zuerkannt worden.

Lit. A. Maschinen für den Familien=Gebrauch, Weißnäherei, Damenschneider etc.
Nr. 1. Maschinen für Hut=, Mützen= und Schirmfabrikanten.
Nr. 2. Maschinen für Schneider, Schuhmacher, Sattler etc.
Nr. 3. Maschinen für schwerste Sattlerarbeiten, als Pferdegeschirr etc.
Anweisung wird gern ertheilt.
Böning & Oldermann, Lübeck, Schüsselbuden Nr. 200.


Nach dem Beschlusse des Patriotischen Vereins, soll mit der im nächsten Jahre hierselbst stattfindenden Hauptversammlung auch eine Landes=Gewerbe=Ausstellung für Mecklenburg=Schwerin und Strelitz verbunden werden, was hiermit vorläufig zur Kenntniß aller Industriellen beider Großherzogthümer gebracht wird, mit dem Bemerken, daß für möglichste Erleichterung des Transportes für die zur Ausstellung einzuliefernden Gegenstände Sorge getragen wird.
Wismar im August 1864.
Im Auftrage der von der Hauptversammlung des Patriotischen Vereins eingesetzten Committee.
C. Beckmann, Apotheker.


Durch alle Buchhandlungen ist zu beziehen:
Kirchliche Ethik Bd. 1.
von B. Wendt.
Ferner:
Der Kampf des Glaubens in der Mecklenburgischen Landeskirche.
Von B. Wendt.


Zu Menzendorf bei Schönberg wird zu Michaelis d. J. ein Hausmädchen gesucht.
L. Langermann.


Zwei Mädchen finden in meiner Meierei zu Michaelis Dienst. Lohn 24 Taler (Mecklenburg) und 1 Sp. Lein gesäet.
C. Hancke.
Gr.=Molzahn im August 1864.


Oeconomie im Waschen.
Eine neue und wichtige chemische Erfindung von Waschpulver, in Packeten zu 2 Schilling (Mecklenburg) mit Gebrauchsanweisung, empfiehlt Aug. Spehr.


Hausstands=Seife
das Pfund 2 1/2 Schilling (Mecklenburg), in LPfund billiger, bei Aug. Spehr.


Auf dem Pfarrgehöfte zu Carlow liegen zehn sechswöchentliche Ferkel zum Verkauf.


Frisches Kartoffel=Mehl und Graupen das Pfund 3 ferner eine Kartoffelmühle zum Vermiethen, per Tag 8 Schilling (Mecklenburg), bei Bäckermeister Oldenburg.


Dem Unterzeichneten sind nachstehende Artikel um Verkauf übergeben:

Deutsche Arbeiterseife, Honigseife, Jodseife, Kinderseife, Gallseife, Pariser Fleckwasser, Schönheitsessig, Limonen=Pomade (gegen Ausfallen und zu frühes Ergrauen der Haare), Hühneraugen= und Ballen=Ringe. Ferner giftfreie Ungeziefer=Vertilgungsmittel, wie Mottenpulver und Mottentinktur, Ratten= und Mäusekerzen u. s. w.
C. Sievers, Buchbinder in der Siemzerstraße.


Am Montag und Dienstag den 12. und 13. September d. J., Nachmittags, findet bei mir ein Scheibenschießen nach Gewinnen statt, wozu freundlichst einladet Knabjohann, Krüger.
Campow im August 1864.


Alle Diejenigen, welche Forderungen an meine verkaufte Büdnerei auf der Baeck zu haben glauben und solche mit gerichtlicher Bescheinigung beweisen können, wollen sich am 8. September ds. Js. in meinem Hause, bei dem Käufer dieser meiner Büdnerei Heinr. Kähler melden, da eine spätere Anmeldung nicht mehr wird berücksichtigt.
Baeck den 15. August 1864.
Marie Sturah Wwe., geb. Mewes.


Auf dem Kirchsteige von Duvennest nach Herrnburg ist ein Porte=monnaie gefunden worden, das der Eigenthümer gegen Erstattung der Insertionskosten beim Hauswirth Lüer in Duvennest zurückerhalten kann.


Getreide= und Markt=Preise in Lübeck am 31. August 1864.
Weitzen1Taler (Mecklenburg)8 - 14Schilling (Mecklenburg)
RoggenTaler (Mecklenburg)44 - 46Schilling (Mecklenburg)
Gerste-Taler (Mecklenburg)36 - 40Schilling (Mecklenburg)
HaferTaler (Mecklenburg)32 - 36Schilling (Mecklenburg)
ErbsenTaler (Mecklenburg)36 - 44Schilling (Mecklenburg)
WickenTaler (Mecklenburg)36 - 40Schilling (Mecklenburg)
BuchweizenTaler (Mecklenburg)44 - 50Schilling (Mecklenburg)
Winter=RapssaatTaler (Mecklenburg)23 26Mark (Lübeck)
RübsenTaler (Mecklenburg)24 25Mark (Lübeck)
SchlagleinsaatTaler (Mecklenburg)19 - 20
Butter10Schilling (Mecklenburg)pr.Pfund
Kartoffeln pr. Faß6Schilling (Mecklenburg).


Hiezu: Officieller Anzeiger Nr. 9.


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Hofbuchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
ZVDD