No. 50
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 12. Dezember
1862
zweiunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1862 Nr. 50 Seite 1]

- In einem Extrablatt des Nordd. Corresp. meldet derselbe aus Malchin: Die Vorschläge in Betreff der Einführung des Landbranntweins etc. in die Städte und der Erweiterung des Gewerbebetriebes auf dem platten Lande, welche bei den hier gepflogenen commissarisch=deputatischen Verhandlungen in der Steuersache von den Commissarien und den ritterschaftlichen Deputirten vorläufig genehmigt waren, sind von der ganzen Landschaft mit 23 gegen 11 Stimmen angenommen. Die Ritterschaft hat dieselbe ohne Abstimmung acceptirt.
- Nachrichten aus Polen stellen bei der nah bevorstehenden Aushebung einen allgemeinen Aufstand in Aussicht. Die Loosung sei: kein Pole dürfe als Soldat nach Rußland geführt werden. Die Regierung wirft große Massen Soldaten in's Land.
In Newyork sind Gerüchte im Umlauf, Abgeordnete der südlichen Staaten würden im Congreß Waffenstillstand und Herstellung des Friedens beantragen.
- König Ludwig wird nur schwer dem Ideale seiner Jugend entsagen, in dem alten Hellas einen baierischen Königssohn regieren zu sehen. Er behauptet, die Großmächte müßten an dem Vertrage festhalten, der Baiern auf den griechischen Thron setzte. - Spaßig wäre es übrigens, wenn die Griechen vor lauter Verlegenheit Republikaner werden müßten; wenn sich ihrer Prinz Oskar von Schweden oder Erzherzog Max nicht annimmt, ist's mit ihrem Königreich eine eigene Sache.
- Der Kronprinz von Preußen nebst Gemahlin besucht auf seiner Rückreise von Italien Wien und den Hof und wird am 15. Dec. dort eintreffen.
- Bei dem Besuche, welchen kürzlich der König und die Königin von Baiern im Kloster zu Augsburg abstattete, gelang es nicht, die Königin von Neapel zur Rückkehr nach Rom zu bewegen. Inzwischen sind kategorische Erklärungen in München eingetroffen, welche nicht verfehlen, den peinlichsten Eindruck am baierischen Hofe hervorzurufen. Der König hat sich deshalb ebenfalls nach Augsburg zu einem nochmaligen Versuch begeben, um die Königin von Neapel zu veranlassen, nach Rom zurückzukehren und so ernstliche Folgen zu vermeiden, doch blieb derselbe fruchtlos. Gleiche Schritte von Seiten der nächsten Anverwandten des königlichen Hofes blieben ebenfalls fruchtlos.
- Die Baiern wissen es nun amtlich, daß sie eine "sehr gute" Erndte gehabt haben. Sehr gut war sie fast in allen Erzeugnissen des Bodens, rücksichtlich der Güte haben Raps, rücksichtlich der Menge Raps und Klee nur eine Mittelerndte ergeben. Diesem Ergebniß liegen 240 Durchschnittsberechnungen zu Grunde.
- Kaiser Alexander, der Reformator Rußlands hat dem alten Czarensitz Moskau seinen Besuch gemacht. Er wurde herzlich empfangen und gebeten, einem Balle zu seinen Ehren beizuwohnen. Der Kaiser lehnte ab und sagte: ich werde in eure Häuser kommen und euch dort aufsuchen! Niemand kann mit dieser artigen Ablehnung mehr zufrieden sein als die hungernden Finnen; denn sofort beschlossen die Moskauer, die 40,000 Rubel, welche der Ball gekostet hätte, den Finnländern zu schicken.
- Der kranke türkische Mann ist todtkrank geworden; es rappelt im Oberstübchen. Der arme Mann verpufft Sonne, Halbmond und Sterne, leider nicht, wie Verliebte, Dinge, die er nicht hat und die nichts kosten, sondern greifbare Piaster. Er traktirt seine Minister, Höflinge und Frauen abwechselnd mit Beuteln und Faustschlägen, und diese wissen es meist so einzurichten, daß sie mehr Beutel als Schläge erhalten. In den Provinzen darben die Soldaten, in Konstantinopel wird die Garde mit Geschenken überhäuft. Der Sultan will sich das Haus von Unzufriedenen rein halten.
- In einer kleinen würtembergischen Stadt sind vorige Woche 31 Schulkinder, welche sich auf dem Eise belustigten, durch Einbrechen desselben sämmtlich ertrunken. Aus einer Familie sind drei Knaben dabei, wodurch dieselbe ganz kinderlos wird. - Nach der Schlußrechnung des Frankfurter Schützenfestes bleiben 80,000 Gulden ungedeckt. Davon wird das Aerar laut früherer Zusage 5000 G. zahlen; 25,000 G. durch den Orkan am 6. Juli veranlaßte Unkosten werden ebenfalls vom Staat getragen. Es bleiben sonach 50,000 G., welche von den Zeichnern des Garantiefonds zu decken sein werden. - Ein Engländer hat für die Kugel, die aus Garibaldi's Wunde gezogen wurde, 1000 Gulden geboten. - An den französischen Hof in Compiegne eingeladen zu werden ist eine sehr kostbare Ehre, denn der Luxus an demselben ist ungeheuer. Die Frauen hüten sich, zweimal in demselben Kleide aufzutreten, weil Eugenie es sehr ungerne sieht; Frau v. P. nahm für acht Tage 48 Kleider nach Compiegne mit. - Prinzessin Dagmar, jüngere Tochter des Prinzen Christian von Dänemark und Schwester der Braut des englischen Kronprinzen, soll mit dem 19jährigen Großfürst=Thronfolger von Rußland verlobt sein.
- Die Königs=Familie von England bereitet sich zur Hochzeit vor. Im Schlosse von Windsor trifft man bereits Anstalten zur Aufnahme der zahlreichen Gäste, die zur Hochzeit des Prinzen von Wales eingeladen werden. Der Tag der Hochzeit ist jedoch noch nicht festgesetzt.
- Sobald sein Fuß es erlaubt, wird Garibaldi eine Reise nach England antreten, aus großer Höflichkeit, um den Engländern persönlich für ihre Theilnahme an seinem Mißgeschick zu danken. Auch ist Aussicht vorhanden, daß der große Revo=

[ => Original lesen: 1862 Nr. 50 Seite 2]

lutionsheld, wenn auch nur auf der Durchreise, Deutschland besucht. - Uebrigens juckt's ihm schon wieder in der Faust. Einigen heißblütigen Magyaren, die sich mit einer Adresse an ihn wandten, sagte er, daß sie in ihrem Befreiungskämpfe auf ihn wie auf Italien rechnen dürften.
- In Bromberg hat man kürzlich die erste Probefahrt mit einer Straßen=Locomotive durch die Stadt gemacht; angehängt war ein mit Kohlen beladener Wagen und zwei mit Personen besetzte Britschen. Die Bau=Beamten sprachen sich mit Befriedigung über die Ungefährlichkeit des Betriebes der Straßen=Locomotive auf öffentlichen Straßen aus.
- Einem braven Mann in Carlsthal (Schlesien) starb seine Frau; er ließ ihr die besten Kleider anlegen und sie in den Sarg legen. Als er darauf in die Nachbarschaft ging, hörten die Dienstboten Lärm in der Todtenkammer, faßten sich Herz und näherten sich der Thüre. Diese ging plötzlich auf und heraus trat die Todte mit übergeworfenem Leichentuch und hoch erhobenem Arm und den Leuten winkend sich zu entfernen. Schreiend gehorchten sie rasch. Als der Mann bald darauf heimkehrte und den Vorfall hörte, fand er die Leiche seiner Frau entkleidet und die ganze Kammer ausgestohlen. Der Dieb ist nicht entdeckt.
- Ziemliches Aufsehen erregen in Stuttgart die Schwindeleien des Sohnes eines kleinen jüdischen Bankiers (Geldmäklers), der sich vor 8 Tagen, als er solche entdeckt sah, eine Kugel durch den Kopf jagte und dem einige Tage später der Selbstmord des Vaters folgte, der durch den Sohn zu Grunde gerichtet war. Der kaum 26-28 Jahre alte Sohn lebte auf hohem Fuße, hielt sich mehrere Equipagen, Maitressen u. s. w., und soll in ein paar Jahren mehr als 100,000 fl. todtgeschlagen haben, während sein Vater nie mehr als die Hälfte besaß. Man fabelte von Erbschaften, großen Loosen u. s. w., bis es sich zeigte, daß er Wechsel im Betrage von mehr als 100,000 fl. gefälscht und dazu die Namen sehr hochgestellter Herren mißbraucht hatte. Der ganze Schwindel hat nun plötzlich ein Ende.
- Ein Ehepaar in Leipzig wurde durch das Dienstmädchen aus dem Schlummer geweckt: Rieke stand mit einem brennenden Oellämpchen zitternd da und klagte, daß ein Unhold, der jedenfalls durch den offen gelassenen Kamin Ein= und Ausgang gefunden, ihr über Nacht die Zöpfe abgeschnitten habe. Dabei zeigte sie ihr kahles Haupt. Die Herrschaft ließ andern Morgens Riekens Großmutter holen und dieser erzählte Rieke, daß sie Abends beim Wasserholen von einem Kerl überfallen und mittelst eines Schnittes ihres Zopfes beraubt worden sei. Die Herrschaft machte kurzen Prozeß und schickte Rieke sammt Großmutter auf die Polizei, um dort den Raub erörtern zu lassen. Riekens Schritte wurden aber immer kürzer, bis sie vor dem Polizeigebäude stehen blieb, die Großmutter am Rocke faßte und ihr gestand, sie habe sich selbst den Zopf abgeschnitten, und zwar, um zu sehen, wie eine Herrenfrisur mit dem Netze aussehe.


Anzeigen.


Vorladungen.

Auf den Antrag des Arbeitsmannes Heinrich Krakow zu Teschow, welcher auf Grund des Privat=Testaments d. 8. Mai 1861, publ. 13. Sept. 1861, Erbe des im Mai 1861 zu Teschow verstorbenen Altentheilers, früheren Jahrenbewohners Heinrich Krakow zu Wendorf zu sein behauptet, werden alle Diejenigen, welche ein näheres oder gleich nahes Erbracht an den Nachlaß des weiland Altentheilers Krakow haben oder zu haben vermeinen, hierdurch geladen, in dem zu diesem Zweck auf

Freitag den 23. Januar k. J. 1863,
Vormittags 11 Uhr,

angesetzten Termin vor dem unterzeichneten Justiz=Amt zu erscheinen, unter dem ein für alle Mal dadurch angedrohten Nachtheil, daß der Extrahent oder der sich Meldende und Legitimirende für den rechten Erben des Verstorbenen angenommen, ihm als solchen der Nachlaß überlassen, das Erbenzeugniß ausgestellt werden soll und die sich nach der Präclusion etwa meldenden näheren oder gleich nahen Erben alle Handlungen und Dispositionen desjenigen, welcher in die Erbschaft getreten, anzuerkennen und zu übernehmen schuldig sein sollen.
Schönberg, den 10. Novbr. 1862.

                          Großherz. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          C. L. v. Oertzen.
                          (L. S.)                                                     A. Dufft.


Nachdem die Subhastation in vim executionis der dem Büdner und Bäckergesellen Johann Peter Wehmer in Schlagsdorf gehörigen, in Schlagsdorf belegenen Büdnerei c. p. auf Antrag eines Gläubigers verfügt worden, ist zur Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an das beregte Grundstück c. p., zur Vorlegung der Originalien und sonstigen schriftlichen Beweismittel, auch zur etwanigen Prioritäts=Ausführung Termin auf

Dienstag den 3. März k. J. 1863,
Vormittags 10 Uhr,

angesetzt, zu welchem alle Johann Peter Wehmer'schen Realgläubiger hiedurch vorgeladen werden, unter dem Nachtheile resp. der Abweisung von der Masse und des Ausschlusses mit ihren schriftlichen Beweismitteln und der Prioritätsdeduction.
Gleichzeitig wird zur öffentlichen Versteigerung des obengedachten Grundstücks c. p. Termin auf

Dienstag den 3. März k. J. 1863,
Vormittags 11 Uhr,

und ein Ueberbotstermin auf

Freitag den 27. März k. J. 1863,
Vormittags 11 Uhr,

hiedurch anberaumt, und werden Kaufliebhaber zur Abgabe von Bot und Ueberbot unter den im Liquidationstermine definitiv zu regulirenden Verkaufsbedingungen geladen.
Schönberg, den 1. Decbr. 1862.

                          Großherz. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          F. Boccius.
(L. S.)                                                     A. Dufft.


Verkaufsanzeigen.

Am Sonnabend den 27. d. M., Morgens von 9 Uhr an, sollen im Hause des Büdners und Webermeisters Greve zu Pogetz in öffentlicher Auction gegen sofortige Baarzahlung verkauft werden:

1 Sopha, 1 Wanduhr, 1 Taschenuhr, Zimmerhandwerkszeug, Nutzholz, 1000 Soden Torf, 8 Scheffel Kartoffeln, 20 Klappen Roggen=Stroh, 2 1/2 Scheffel Roggen, 3 eichene Laden, 40 Pfund Flachs, 39 Pfund Garn, Betten, Leinenzeug, Manns= und Frauen=Kleidungsstücke und allerlei Haus= und Küchengeräthe u. s. w.
Carlow, den 8. December 1862.

                                                    Struck, Landreiter.


Vermischte Anzeigen.

Für Bettnässer

männlichen Geschlechts, welche wenigstens das 10. Lebensjahr zurückgelegt haben, besitze ich ein probates, nicht=medizinisches Mittel und versende dasselbe unter Garantie gegen Nachnahme oder Einsenden von 2 Fl. 20 Kr. (Waisen= u. dgl. Anstalten sehr zu empfehlen! Briefe und Gelder frei!)

Rohrberg, Post. Zell i. W. Amt Schönau,
  
Großh. Baden.    Blatz, Hauptlehrer.

Statt aller Zeugnisse,
die ich von Privaten nie ohne spezielle Erlaubniß veröffentlichen werde.
Briefauszüge:

1) Herr Hausvater Ad. Schmid an der Pestalozzistiftung (große Rettungsanstalt) in Olsberg, Canton Aarau, Schweiz,

[ => Original lesen: 1862 Nr. 50 Seite 3]

bezog zu 3 Malen 37 Exemplare und schrieb am 12. 4. 61.: "Das Verdienst, das Sie durch diese Erfindung erworben, ist groß und verdient vollste Anerkennung etc. etc.
2) Herr Gemeindepfleger Stroß aus Kleinengstingen, Würtemberg, O. A. Reutlingen, 30. 10. 61.: "Gott sei Dank, daß ich bei Ihnen endlich das Mittel gefunden habe etc."
3) Herr Hausvater Meyer an der St. Johannispflege in Aschaffenburg, Bayern, bestellte wieder 1 Duzend 29. 12. v. J.: "Ich werde auch anderwärts die Brauchbarkeit Ihrer Erfindung anrühmen etc."
4) Herr Redakteur der neuen Münchener Zeitung, 5.1.62.: "Ich bestätige Ihnen überdies mit Vergnügen, daß sich Ihr Mittel als vorzüglich bewährt hat etc."
5) Herr Hausvater Preuß an der Rettungsanstalt Faßoldshof bei Mainleus, Bayern, 22. 1. d. J.: "Erhalten, Erfreulicher Erfolg. Bitte um 4 Exempl. - Ein Zeugniß, jedenfalls ganz günstig für Sie, erhalten Sie später etc."
6) Herr Beul, Schullehrer in Wieselsdorf bei Burglengenfeld, Bayern, 18. 2. 62.: "Herzlichen Dank! Senden Sie umgehend noch ein Exemplar etc."
7) Herr Pfarrer und Districtsshulinspector Achberger in Kirchdorf bei Mindelheim, Bayern, 18. 2. 62.: "Ich füge bestätigend bei, daß Ihr Mittel sehr zweckmäßig sich erwiesen hat etc. etc."
8) Herr Kaufmann J. W. Gramm in Riedlingen, Württemberg, hat mein Mittel öffentlich in Nr. 78 n. etc. der Niedl. Zeitung vor. J. aus Dankbarkeit als ganz probat empfohlen etc. u. etc.

                                                    Blatz.


Mit                          
Spielwaren
für Kinder
zum bevorstehenden Weihnacht empfehle ich mich
ergebenst.                                                    C. Schwedt.


Meine in diesem Jahre mit vielen neuen sehr eleganten Artikeln versehene

Weihnachts=Ausstellung

als: Albums, Cigarren=Etuis, Kober, Arbeitstaschen, Portemonnaies, Necessairs, Uhrgehäusen, Reißzeugen, Photographie=Albums von 20 Schilling (Mecklenburg) bis zu 3 1/2 Taler (Mecklenburg) nebst zu Einlagen passenden vorzüglichen Photographien zu 8 und 10 Schilling (Mecklenburg), Brieftaschen, Notizbüchern, Lampenschleiern, Thee= und Cigarrenkasten, Wand= und Zeitungsmappen, Marmorgalanterieen u. s. w., empfiehlt zu billigsten Preisen

                                                    J. P. Bade.


Meine                          
Ausstellung
zu Weihnachts=Geschenken passender Gegenstände
empfehle ich dem geehrten Publikum bestens.
                                                    Aug. Spehr.


L. A. Vogel, Uhrmacher,

empfiehlt zum Weihnacht sein Lager von allen Sorten Uhren bester Qualität zu den billigsten Preisen und liefert Regulateure und Pariser Pendulen in den verschiedensten Mustern


Weihnachts=Ausstellung.

Einem geehrten hiesigen und auswärtigen Publikum die ergebene Anzeige, daß ich am Sonntag den 14. December meine diesjährige

Weihnachts-Ausstellung

eröffnen werde, und empfehle ich mich mit einer reichhaltigen Auswahl auf das geschmackvollste gearbeiteter Conditor=Waaren zu möglichst billigen Preisen, als: sehr sauber gearbeitete Liqueursachen in allen Assortements, Naturelconfect, Marzipantorten in verschiedenen Größen, glacirten Marzipan, echte Zuckerbilder, Chocoladenconfect und eine große Auswahl Schaumconfect; ferner braune und weiße Kuchen verschiedener Art und Pfeffernüsse, sowie alle zur Conditorei gehörenden Gegenstände. Bestellungen auf Aufsätze, Torten und sonstige Confituren werden wie immer prompt und billig ausgeführt.
Ich bin überzeugt, den Anforderungen eines geehrten Publicums Genüge leisten zu können, und bitte, mit dem Versprechen einer reellen Bedienung um zahlreichen Zuspruch.

Ergebenst
Schönberg.                                                     M. Greiff.


Gesucht wird: Ein Lehrling zur Erlernung der Bäckerei. Näheres bei C. Schwedt.


Zu Neujahr 100000 Thl.
Alle Monat findet eine Ziehung statt.

Außer obigem Capital=Gewinne noch weitere

v. Thlr. 80000, 70000, 65000, 50000, 40000, 20000, 10000 etc. etc. zu gewinnen.

Zu der demnächst stattfindenden Staats=Gewinn=Ziehung sind Antheile à 2 Thlr. gegen baar oder Postvorschuß, jedoch nur DIRECT zu beziehen durch das



NB.


Pläne und Ziehungslisten gratis. Auszahlung der Gewinne an jedem Orte Deutschlands.
       Haupt=Depot bei
Stirn & Greim
Banquiers
in Frankfurt a/M.


Zum bevorstehenden Weihnachtsfeste empfehle ich meinen Freunden und Gönnern mein wohl bekanntes
Waaren=Lager,
worunter billige Kleiderzeuge von 4 Schilling (Mecklenburg) an, moderne Mäntel, worunter einige graue zu 6 Taler (Mecklenburg), Jacken, Kragen, fertige Schürzen, Moire=Röcke, schöne echte Spitzen und blanke Tücher für Landleute u. s. w.
Ludwig Creutzfeld.


Zu dem bevorstehenden Weihnachtsfeste empfehle ich mich dem geehrten Publikum in allen Arbeiten für Stickereien, als: Hosenträger, Strumpfbänder, Damen= und Herrengürtel, Gewehrriemen, Tabacksbeutel Schmuzriemen, Betthalter, Klingelzüge, Fußdecken und dergleichen mehr; auch werde ich bis dahin Arbeiten, zu Weihnachtsgeschenken passend, fertig halten. Zugleich bemerke ich, daß alle Sorten Handschuhe bei mir gewaschen und gefärbt werden.

Schönberg.                                                    
                          Handschuhmacherwittwe Stoffers.


        Zu Festgeschenken passend, empfehle ich folgende, stets vorräthige Bücher:
        Schillers Werke, elegant gebunden, 4 Taler (Mecklenburg) 36 Schilling (Mecklenburg)
Schillers Gedichte elegant gebunden, 36 Schilling (Mecklenburg)
Körners Werke elegant gebunden, 1 Taler (Mecklenburg) 16 Schilling (Mecklenburg)
Fr. Reuter, Ut mine Stromtied 1 Taler (Mecklenburg)
        derselbe Ut mine Festungstied 1 Taler (Mecklenburg)
Die Hamburger Küche von Louise Richter 1 Taler (Mecklenburg) 10 Schilling (Mecklenburg)
Ferner: Andere Kochbücher zu verschiedenen Preisen, eine Auswahl der besten Jugendschriften und Bilderbücher.
        Bestellungen auf größere Werke zu billigern Preisen erbitte ich mir bis zum 18. d. Monats.

                                                    J. P. Bade.


Den geehrten Damen Schönbergs und Umgegend die ergebene Anzeige, daß ich neben meinem Hutgeschäft auch noch ein

Putzgeschäft

etablirt habe und empfehle mich darin bestens, indem ich billige und reelle Bedienung verspreche; auch wasche ich weißen und couleurten Band und Blonden.

                                                    C. Bohnhoff.


Talg=Form=Lichte,

die sparsam und gut brennen, in allen Größen von 6, 8, 10, 12, 16, 20, 22 auf's Packet, zu 10 Schilling (Mecklenburg), in LiesPfund billiger, empfehle ich. Auch kaufe ich Talg und tausche Lichte um gegen Talg.

                                                    C. Schwedt.


[ => Original lesen: 1862 Nr. 50 Seite 4]

Damenmäntel, Jacken und Kragen
sowie sämmtliche
Manufactur=Waaren

empfiehlt zum bevorstehenden Weihnacht zu billigen aber festen Preisen

                                                    August Groth.


Einem geehrten Publikum die ergebene Anzeige, daß von jetzt an nicht nur Cigarren, sondern auch von mir selbst fabricirte

Tabacke

bei mir zu haben sind.

H. Krellenberg,
Taback= u. Cigarrenfabrikant
in Schönberg.


Unterzeichneter empfiehlt zum bevorstehenden Feste, besonders als Geschenke passend,

Lübecker Marzipane

mit geschmackvollen Verzierungen, als Jagd=, Blumen= und Fruchtstücke, wie auch andere Gegenstände darstellend. Auch halte ich meine Conditorei= und Kuchenwaaren einem geehrten auswärtigen Publikum bestens empfohlen.

                                                    Wilh. Prahl
                                                    in Lübeck.


Die
Dittmer'sche Buchhandlung in Lübeck
Königstraße bei St. Catharinen Nr. 659.,

empfiehlt zu bekannten billigen Preisen ihr reichhaltiges Lager der beliebtesten älteren und neueren Erscheinungen aus allen Zweigen der Litteratur, insbesondere:

Bilder= und ABC=Bücher für ganz kleine Kinder, Jugendschriften für Knaben und Mädchen von 3-16 Jahren, Schulbücher, Wörterbücher, Atlanten, Landkarten, Schreib= und Zeichenvorlagen, Romane, Classiker, Reisehandbücher, Kochbücher, Volksschriften, Volkskalender etc.
Alle nicht vorräthigen Bücher werden jederzeit in kürzester Frist und ohne Kostenaufschlag von den Verlagsortern besorgt. Auch

Musikalien

von welchen jedoch kein Lager gehalten wird, sind stets am vortheilhaftesten durch oben genannte Buchhandlung zu beziehen, welche mit allen Musikalien=Verlagshandlungen Deutschlands in Geschäftsverbindung steht.


Zu Weihnacht empfiehlt eine Auswahl moderner Pariser Pendulen, Schwarzwälder Rahmen=Uhren, goldener und silberner Anker= und Cylinder=Uhren zu reellen und billigen Preisen.

H. Meyer, Uhrmacher.


Zu Neujahr empfehle ich                                                    
Rechnungs=Formulare,
das Buch (48, 96, oder 192 Stück) 16 Schilling (Mecklenburg), mit
Querlinien versehene 20 Schilling (Mecklenburg).

Bis Neujahr eingehende Bestellungen darauf werden auf Wunsch mit den resp. Namen der Besteller versehen.

                                                    L. Bicker.


Zur gefälligen Beachtung.

Mehrfach ausgesprochenen Wünschen zu begegnen, erlaubt sich Unterzeichneter dem hochgeehrten Publikum Schönbergs und Umgegend vorläufig anzuzeigen, daß am Sonntag als am 14. d. M. im Locale der Madame Boye eine

Ballet=Vorstellung

von der 10jährigen prima Ballet=Solo=Tänzerin Dora Weykopf, genannt das Wunderkind der Tanzkunst, stattfinden wird, und alles Uebrige durch die Programme näher besagt werden wird. Mit besonderer Hochachtung

                                                    ergebenst
                                                    Charles Weykopf,
                                                    maître de ballet.


Die Herren Gartenbesitzer

im Fürstenthum Ratzeburg mache ich die ergebenste Anzeige, daß ich jede Gartenarbeit besorge, auch Weinstöcke und Bäume beschneide. Ferner sind schöne veredelte Obstbäume, Kastanien, Kugel=Akazien, Linden und hochstämmige Rosen billig bei mir zu haben.

                                                    Gärtner H. Prill.

Schönberg, Sabowerstraße.


Wir machen hierdurch bekannt, daß wir dem Knecht Meier in Gr. Bünsdorf die Aufsicht über unsere Feldmarken und Buschkoppeln übertragen haben; derselbe erhält für jeden unbefugt resp. darauf oder darin Betroffenen, den wir gerichtlich belangen können, 1 Taler (Mecklenburg) Belohnung.

                                                    Die Dorfschaft Gr. Bünsdorf.


Backtafel für die Stadt Schönberg

Weizen=Milch=Brod.   Pfd.     Loth.     Qnt.  
Ein 2 Schillings=Kreuz= oder Franz=Brod, mit dem Aufbrod auf einen Schilling eine Dreilings=Semmel, soll wägen - 17 7
Ein Schillings=Kreuz= oder Franz=Brod desgleichen -   8 8 1/2
Ferner:
fünf große Milch=Semmel oder für 2 Schillinge - 17 7
fünf kleine Milch=Semmel oder für 1 Schilling -   8 8 1/2
Roggen=Brod von gebeuteltem Mehl, mit dem Aufbrod auf einen Schilling eines halben Dreilings werth, soll wägen:
ein 8 Schillings=Brod 4   4 2
ein 4 Schillings=Brod 2   2 1
ein 2 Schillings=Brod 1   1  - 1/2
Grob Hausbacken=Brod ohne Aufbrod:
ein 8 Schillings=Brod 6 16 2
ein 4 Schillings=Brod 3   8 1
ein 2 Schillings=Brod 1 19  - 1/2

Schönberg, den 7. Decbr. 1862.                          
                                                    Bürgermeister und Rath.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

In der Woche vom 4. bis 11. Decbr.

Geboren: D. 7. dem Arbtsm. Böckmann hieselbst ein S. - D. 10. dem Webermeister Bade hies. eine T.
Gestorben: D. 6. Maria Lenschow, Zimmergesellenwittwe in Gr. Siemz, 49 J. 1 M. alt - D. 7. Friedrich Voß. Hausw.=Altentheiler in Wahlsdorf, 83 J. 9 M. a. Copulirt: D. 5. Friedrich Oldenburg, Hausw. in Wahlsdorf, und Caroline Voß aus Bechelsdorf.

Anzeige.

Mittwoch, den 17. December: Bußtag.
           Texte: Vormittags, Luc. 12, 39-46.
                      Nachmittags, 2. Petri 3, 8-9.


Getreide und Markt=Preise in Lübeck
am 10. December 1862.

Weitzen 1 Taler (Mecklenburg) 20-24 Schilling (Mecklenburg),     Wicken  1 Taler (Mecklenburg)   2-  8 Schilling (Mecklenburg),
Roggen 1 Taler (Mecklenburg)   2-  7 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 36-40 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 36-42 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 28-29 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 28-34 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 27-28 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg)   2-  4 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 21-22 Mark (Lübeck)
Butter 12 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln, pr. Faß 4-5 Schilling (Mecklenburg).
Schweine, 100 Pfund 27 -31 Mark.
Ochsen, 100 Pfund 35 Mark.


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


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