No. 51
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 19. Dezember
1862
zweiunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1862 Nr. 51 Seite 1]

- In der mecklenburgischen Landtags=Versammlung vom 15. d. M. ist beschlossen worden, den Ausschluß des Fürstenthums Ratzeburg aus dem mecklenburgischen Grenzzoll zu genehmigen, so daß jetzt die völlige Gewißheit drüber vorliegt, daß das Fürstenthum von diesem auf dem vorigjährigen Landtage für dasselbe mitgenehmigten Grenzzoll verschont bleibt. Ein entgegengesetzter Antrag des Magistrats zu Rehna wurde von der jetzigen Landtags=Versammlung abgelehnt, weil Rehna nicht schlimmer als andre Grenzstädte daran sei. Wann übrigens der Grenzzoll für Mecklenburg zur Ausführung komme, ist noch nicht bestimmt, da die Regierung dafür den 1. Juli künftigen Jahrs, die Landstände aber den 1. Januar 1864 vorgeschlagen haben.
- London, 10. Decbr. Heute sind 14 Jahre verstrichen, seit Ludwig Napoleon Bonaparte zum Präsidenten der französischen Republik gewählt wurde. Es ist das eine lange Reihe von Jahren, bemerkt die Times, allein die Veränderungen, welche Frankreich durchgemacht hat, scheinen sie noch länger zu machen. Der mächtige Herrscher, welcher jetzt der Schiedsrichter des Festlandes ist, der Mann, welchem die Revolution ebensowohl wie das Königthum schmeichelt, welcher zwei siegreiche Kriege gegen militairische Kaiserreiche geführt, in Person die größte Schlacht unseres Zeitalters gewonnen hat, und jetzt auf wunderbare Eroberungen in Hinterasien und in den reichsten Landschaften der Neuen Welt sinnt, galt vor 14 Jahren in den Augen der gewöhnlichen europäischen Politiker für einen Prätendenten, dessen Ansprüche keiner ernsten Beachtung werth seien. Er war 40 Jahre alt und der Welt bis dahin nur als der Held zweier Expeditionen (Strasburg und Boulogne) bekannt, die von Jedermann als verrückt angesehen wurden.
- Die Hochzeit des Prinzen von Wales mit der Prinzessin Alexandra von Dänemark wird dem Vernehmen nach bereits im März und zwar in der Osterwoche stattfinden. Die Königin Victoria hatte der Festwoche wegen freilich Bedenklichkeiten gehabt, hat aber dem Wunsche der Regierung, diese Verbindung sobald wie möglich stattfinden zu lassen, nachgegeben.
- Der König von Baiern begab sich zum fünften Male nach Augsburg, um der dort in klösterlicher Zurückgezogenheit lebenden Königin von Neapel einen Besuch abzustatten. Man hört versichern, daß die jugendliche Königin eine Trennung der Ehe der Rückkehr nach Rom vorzuziehen entschlossen sei.
Schönberg. In seiner diesjährigem Herbstversammlung hat der landwirthschaftliche Verein für das Fürstenthum Ratzeburg unter anderm beschlossen, für das nächste Jahr wieder eine Thierschau, verbunden mit Industrie=Ausstellung, zu veranstalten, ein für das ganze Land gewiß ebenso erfreulicher, wie für die Stadt Schönberg besonders nutzbringender Beschluß, der umsomehr allgemeinen Anklang finden wird, da im vorigen Jahre zu vielfachem Bedauern aus besondern Gründen die Thierschau ausfallen mußte. Wohl keines unserer Feste findet eine so allgemeine Betheiligung, wie gerade die Thierschau, so daß der Tag ihrer Abhaltung sich zu einem wahren Volksfest ausgebildet, dem Jeder seine Theilnahme schenkt. Die Gewerbtreibenden im Fürstenthum finden durch die Industrie=Ausstellung Gelegenheit, die Gediegenheit und zugleich Preiswürdigkeit ihrer Fabrikate dem allgemeinen Publikum vorzuführen und sich auf diese Weise Bestellungen und Absatz zu verschaffen, die ihnen sonst entgangen wären. Um so mehr ist es Sache der Stadt Schönberg wie des Landes sowohl in pecuniärer wie in sachlicher Hinsicht dem landwirthschaftlichen Vereine entgegen zukommen und zu unterstützen, um so dem Lande ein Fest zu verschaffen und für künftige Jahre zu erhalten, das neben dem Vergnügen so nutzbringend für das Gesammtwohl sich zeigt.
- Der Kronprinz und die Kronprinzessin von Preußen sind in Wien eingetroffen; auf dem Bahnhof erwartete der Kaiser in der Uniform seines preußischen Regiments, umgeben von einer glänzenden militairischen Suite, die erlauchten Gäste. Der Bahnhof war festlich geschmückt und eine Ehrencompagnie in großer Parade aufgestellt. Der Kaiser reichte der Frau Kronprinzessin beim Aussteigen den Arm und führte dieselbe die Treppe des Bahnhofs herab. Kurze Zeit darauf, nachdem die preußischen Gäste in ihrem Hotel angelangt waren, erschien der Kaiser und die Kaiserin, um denselben einen Besuch abzustatten. Andern Tags erwiederten die preußischen Gäste den Besuch.
- Die internationale landwirthschaftliche Ausstellung in Hamburg wird auf dem Heiligengeistfelde daselbst vom 14.-20.Juli abgehalten. Anmeldungen müssen spätestens bis zum 1. Mai beim Herrn Dr. Hachmann geschehn und hat das Comitee bereits Schritte gethan zur möglichsten Erleichterung des Transports der zur Ausstellung bestimmten Gegenstände. Die Preisrichter werden aus unabhängigen Sachverständigen gewählt. Die ausgesetzten Preise umfassen Pferde, Rindvieh verschiedener Art, Schafe, Schweine, Federvieh, landwirthschaftliche Geräthe und Maschinen, sowie landwirthschaftliche Erzeugnisse aller Art.
- Die Direktion der Lübeck=Büchener Eisenbahn=Gesellschaft veröffentlicht eine Einladung zur Zeichnung von neuen Stamm=Actien zum Zweck der Erbauung einer Lübeck=Hamburger Eisenbahn.
- Die Bevölkerung Lübecks belief sich bei der Volkszählung am 1. Septbr. 1862 auf 31,898 Seelen, wovon 27,249 in der Stadt und 4649 in den Vorstädten wohnen. Von den Bewohnern waren 14,534 männlichen, 17,364 weiblichen Geschlechts; die Zunahme seit der Volkszählung van 1857 betrug 1181 (286 männl. 895 weibl.) Personen.

[ => Original lesen: 1862 Nr. 51 Seite 2]

- Ein Engländer, der Herzog von Devonshire, hat für die aus der Wunde Garibaldis gezogene Kugel nicht weniger als 1000 Pfund Sterling geboten. Menoti, der Besitzer dieses allen Curiositäten=Sammlern den Schlaf raubenden Objects, hat sich auf den Handel nicht eingelassen, jedoch, wie man hört, dem Herzog zum Trost eine Photographie der Kugel verehrt.
- Seit mehreren Tagen ist in Petersburg eine große Kälte eingetreten, die bis auf 21 Grad stieg. Dabei noch kein Schnee; es ist eine wahre Calamität für Menschen und Thiere, überdies auch für den Ackerbau, da wegen Mangels an Schnee die Felder sehr tief frieren.
- Nach den Veröffentlichungen des preußischen Landes=Oekonomie=Collegiums über die letzte Ernte darf man annehmen, daß das Gesammt=Resultat derselben ein erfreuliches genannt werden kann. Eher noch günstiger ist der amtliche Erntebericht aus Baiern, und eben so gut wie in Preußen wird über die Ernte Kurhessens amtlich berichtet. Es ist demnach wohl anzunehmen, daß in ganz Deutschland durchschnittlich so reichlich geerntet ist, daß die bestehenden Preise als hoch erscheinen können. Ausfuhr allein könnte sie ferner heben, derselbe würde allein erforderlich sein, um einen Rückgang zu verhindern. England ist fortwährend mehr als reichlich durch fremde Zufuhren gedrückt. An verschiedenen Hauptmärkten sind Lagerräume schon knapp.
- Man hat bei dem immer wiederkehrenden Verbrennungstode durch die Crinolinen pr. Monat als Durchschnittszahl sechs solcher Fälle angenommen und zwar allein in London. Da nun seit 5 bis 6 Jahren Crinolinen Mode sind, kann man getrost ein halbes Tausend Engländerinnen annehmen, die sich als Opfer der Crinolinen verbrannten. Sie tragen auf Bällen und in Gesellschaften auch zu Hause, wenn sie Besuche erwarten, sehr leichte Ueberzüge der Stahlreifen, so daß sie leicht an den offenen Kaminfeuern in Flammen gerathen und dann gewöhnlich an ihren Brandwunden elendiglich sterben.
- Rothschild läßt sich einmal sehen. Er giebt dem Kaiser Napoleon in seinem Schloß Ferrieres ein dreitägiges Fest, wie es lange nicht da war. Für die Festtafel hat Meister Rossini eigens eine Musik gemacht, die von Pariser Künstlern ausgeführt wird. Von seinen Gütern in Böhmen hat er 500 Fasanen kommen lassen, die erst von dem Kaiser und den Gästen gejagt und dann verzehrt werden.
- Die Anwendung des Eisens als Baumaterial verbreitet sich immer mehr, zumal die Holzpreise täglich steigen. In Fällen, wo das Eisen bei einer Feuersbrunst einer großen Hitze ausgesetzt wird, hat es sich als Material zum Tragen großer Lasten aber gefährlich gezeigt, da sich die eisernen Träger unter dem Eindruck großer Lasten im erhitzten Zustande leicht biegen. Bei dem Brande einer Zuckerfabrik in Stettin haben sich z. B. die Träger, welchen man eine unberechenbare Tragkraft zutraute, wie Tonnenbänder gebogen und den Einsturz des ganzen Gebäudes veranlaßt.
- In London sind in einer Woche unter den Sterbefällen vier Fälle durch Hungertod vorgekommen. Trotz aller gerühmten Armenpflege und trotz der großen Privat=Wohlthätigkeit sterben in London mehr Menschen den buchstäblichen Hungertod, als in irgend einer Stadt der Welt. Es sind dies die verschämten Armen. Viele bleiben noch unberichtet! Viele begräbt man, während der Arzt im Todtenschein das häßliche Wort "verhungert" durch irgend einen feinen Kunstausdruck aus seinem medicinischen Wörterbuch ersetzt.
- 300 Indianer aus dem Minnesota=Gebiet, die neulich so gräßliche Metzeleien unter den Ansiedlern, namentlich den deutschen, angerichtet haben, sind vom Militair=Gericht zum Galgen verurtheilt worden. Hängt sie! schreit das Volk, der Präsident schwankt, es sind ihm gar zu viele!
- Was sich die Stadt Paris erzählt ist Folgendes: Verschworne hatten den Hutmacher des Kaisers Napoleon bestochen, eine Höllenmaschine zu fabriciren, einen Hut nämlich, der so eingerichtet war, daß beim Aufsetzen eine Zirkelreihe von Nadeln heraustrat, die fest in den Kopf eindrangen und deren jede eine Art Flintenlauf bildete, der sich im Kopf entlud. Der Hutmacher liefert den Hut ab und wird vor den Kaiser beschieden. Setzen Sie den Hut selber auf! befiehlt Napoleon. - Sire, das ist unmöglich, ich darf den Hut nicht aufsetzen, der für des Kaiser allerhöchstes Haupt bestimmt ist! - Der Kaiser zieht ein Pistol: Werden Sie den Hut aufsetzen? Ja oder nein? - Der Hutmacher begeht nothgedrungen die Unhöflichkeit und stürzt todt zu Boden. - Die Pariser schwören auf dieses hübsche Geschichtchen.
- Freude machen, wenn man Freude hat, ist die schönste Freude. An dem Tage, da er großjährig wurde, schickte der Prinz von Wales 2000 Pf. Sterling von Rom nach England für die hungernden Arbeiter der Baumwollen=Bezirke. - Den arbeitlosen Webern in Böhmen sandte der österreichische Kaiser 5000 Gulden.
- Das in Amerika jetzt so reichlich hervorquellende Erdöl "Petroleum" hat einer frommen Seele Veranlassung gegeben, vor dessen massenhafter Ausbeutung zu warnen, indem es offenbar dem Willen Gottes zuwiderlaufe, der Erde das zu entziehen, was zu ihrer Umdrehung und Bewegung nöthig sei. Sie glaubt nämlich im vollen Ernste, daß die Axenlager der Erde mit Petroleum geschmiert würden, weshalb die Reibung ohne Geräusch und Knarren und die Drehung des Erdballs mit der nöthigen Geschwindigkeit vor sich gehe.
- König Otto feierte dieser Tage in München das Wiedersehen seines Silberzeug, kein Löffelein fehlte, nicht einmal zum Andenken hatten die Griechen etwas zurückbehalten, sondern Alles getreulich nach München geschickt.
- Die Mode hat sich auch der Weihnachtsbäumchen bemächtigt. Es werden in großen Städten von den Händlern in diesem Jahre derlei Bäumchen, statt mit buntem Papier, mit farbigen Seidenbändern geschmückt, und mit ganz kleinen Ballons statt der bisherigen Wachskerzen beleuchtet.


Anzeigen.


Vorladungen.

Auf Instanz eines Gläubigers soll die Büdnerei des Schusters Hans Jochen Oldenburg in Pahlingen zwangsweise versteigert werden. Es wird demnach ein Verkaufs=Termin auf

Dienstag den 3. März k. J. 1863,
Mittags 12 Uhr,

und ein Ueberbotstermin auf

Freitag, den 27. März k. J. 1863,
Mittags 12 Uhr,

hiedurch angesetzt, wozu Kaufliebhaber sich auf hiesiger Gerichtsstube einfinden wollen.
Die Verkaufsbedingungen sollen im Verkaufstermin endlich regulirt werden und steht es dem Schuldner, Schuster Hans Jochen Oldenburg, sowie dessen an dem zu veräußernden Grundstück berechtigten Gläubigern frei, sich dabei zu betheiligen. Der Entwurf kann 14 Tage vor dem Termine auf der Gerichtsregistratur eingesehen werden. Gleichzeitig wird auf

Dienstag den 3. März k. J. 1863
Vormittags 11 Uhr,

Termin zur Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an die Oldenburg'sche Büdnerei, zur Vorlegung der Originalien und sonstigen schriftlichen Beweismittel, sowie zur etwanigen Prioritäts=Ausführung anberaumt, und werden dazu alle Berechtigten, unter dem Nachtheile der Abweisung und des Ausschlusses, hiemittelst vorgeladen.
Schönberg, den 18. December 1862.

                          Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          F. Boccius.
                          (L. S.)                                                     A. Dufft.


[ => Original lesen: 1862 Nr. 51 Seite 3]

Holzverkauf.

Unter den bekannten Bedingungen sollen am

Sonnabend den 27. December

im Schlagbrügger und Lankower Zuschlage gegen baare Zahlung

70 Faden tannen Kluft= und Knüppelholz
meistbietend verkauft werden und haben sich Kaufliebhaber Morgens 1/2 10 Uhr am Schlagbaum des Schlagbrügger Holzes einzufinden.
Schönberg den 18. Decbr. 1862.

                                                    Danckwarth.


Am Sonnabend den 27. d. M., Morgens von 9 Uhr an, sollen im Hause des Büdners und Webermeisters Greve zu Pogetz in öffentlicher Auction gegen sofortige Baarzahlung verkauft werden:

1 Sopha, 1 Wanduhr, 1 Taschenuhr, Zimmerhandwerkszeug, Nutzholz, 1000 Soden Torf, 8 Scheffel Kartoffeln, 20 Klappen Roggen=Stroh, 2 1/2 Scheffel Roggen, 3 eichene Laden, 40 Pfund Flachs, 39 Pfund Garn, Betten, Leinenzeug, Manns= und Frauen=Kleidungsstücke und allerlei Haus= und Küchengeräthe u. s. w.
Carlow, den 8. December 1862.

                                                    Struck, Landreiter.


Vermischte Anzeigen.

Die Mitglieder des früheren Vereins zur Unterstützung der hülfsbedürftigen vormaligen Mecklenburg=Strelitzischen Husaren sind bemühet durch Privatsammlungen Geld zusammen zu bringen, um dasselbe am 30. März 1863, dem Tage, an welchem vor 50 Jahren der Aufruf zur Errichtung des vaterländischen Husarenregiments erlassen wurde, für jene alten Krieger angemessen zu verwenden.
Zu diesem Zwecke wird an genanntem Tage eine Feierlichkeit in Neustrelitz veranlaßt werden, wozu alle Mecklenburg Strelitzischen Husaren und Freiwilligen Jäger aus den Jahren 1813-15, so wie die sonstigen Krieger aus diesen Jahren, welche im Großherzogthum und im hiesigen Fürstenthum wohnen, eingeladen werden sollen.
Die eingesammelten Gelder werden zur Bezahlung der Kosten des Festmahls für die bedürftigen Krieger, erforderlichen Falls der Reisekosten nach Neustrelitz und zurück verwandt, und etwaige Ueberschüsse zur Unterstützung derselben, wo möglich am 31. März, vertheilt werden.
Nachdem die Bitte an mich ergangen, im hiesigen Fürstenthum Beiträge zu sammeln Zwecks würdiger Durchführung dieses demnächst zu veranlassenden Festes, erkläre ich mich zur Entgegennahme solcher Liebesgaben gern bereit, und werde dieselben, wie es gewünscht wird, gegen Neujahr dem Fest=Committe übersenden.

Schönberg.                                                     G. Grapow,
                                                                        Steuer=Commissair.


Wir machen hiermit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmachergesellen=Brüderschaft am Montag nach Neujahr, den 5. Januar, stattfindet und laden sämmtliche Mitbrüder ein, am gedachten Tage zu erscheinen.
Schönberg, den 18. Decbr. 1862.

                                                    Die Vorsteher und Altgesell
                                                    der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft.


Bei J. P. Bade in Schönberg ist zu haben:
Die Idee
des
geistlichen Priesterthums aller Christen
in ihrer Verwirklichung.
Eine praktische Theologie für die
christliche Gemeinde
dargestellt von
Bernhard Wendt.
Preis 40 Schilling (Mecklenburg).

Der Verfasser hat in diesem Werke unternommen, ausgehend von der urchristlichen und echt protestantischen Idee des allgemeinen Priesterthums der Christen, das Leben des wahren Christen darzustellen. Der erhebende Gedanke, daß jeder Christ ein Priester Gottes sein soll, durchzieht weihend das Werk. In edler, oft dichterischer Sprache wird dem Leser vielseitige Belehrung und reiche Erbauung geboten.


Club
im Hause des Herrn Aug. Spehr,
am
Dienstag den 23. December.


Meine in diesem Jahre mit vielen neuen sehr eleganten Artikeln versehene

Weihnachts=Ausstellung

als: Albums, Cigarren=Etuis, Kober, Arbeitstaschen, Portemonnaies, Necessairs, Uhrgehäusen, Reißzeugen, Photographie=Albums von 20 Schilling (Mecklenburg) bis zu 3 1/2 Taler (Mecklenburg) nebst zu Einlagen passenden vorzüglichen Photographien zu 8 und 10 Schilling (Mecklenburg), Brieftaschen, Notizbüchern, Lampenschleiern, Thee= und Cigarrenkasten, Wand= und Zeitungsmappen, Marmorgalanterieen u. s. w., empfiehlt zu billigsten Preisen

                                                    J. P. Bade.


Weihnachts=Ausstellung.

Einem geehrten hiesigen und auswärtigen Publikum die ergebene Anzeige, daß ich am Sonntag den 14. December meine diesjährige

Weihnachts-Ausstellung

eröffnen werde, und empfehle ich mich mit einer reichhaltigen Auswahl auf das geschmackvollste gearbeiteter Conditor=Waaren zu möglichst billigen Preisen, als: sehr sauber gearbeitete Liqueursachen in allen Assortements, Naturelconfect, Marzipantorten in verschiedenen Größen, glacirten Marzipan, echte Zuckerbilder, Chocoladenconfect und eine große Auswahl Schaumconfect; ferner braune und weiße Kuchen verschiedener Art und Pfeffernüsse, sowie alle zur Conditorei gehörenden Gegenstände. Bestellungen auf Aufsätze, Torten und sonstige Confituren werden wie immer prompt und billig ausgeführt.
Ich bin überzeugt, den Anforderungen eines geehrten Publicums Genüge leisten zu können, und bitte, mit dem Versprechen einer reellen Bedienung um zahlreichen Zuspruch.

Ergebenst
Schönberg.                                                     M. Greiff.


Zu Neujahr 100000 Thl.
Alle Monat findet eine Ziehung statt.

Außer obigem Capital=Gewinne noch weitere

v. Thlr. 80000, 70000, 65000, 50000, 40000, 20000, 10000 etc. etc. zu gewinnen.

Zu der demnächst stattfindenden Staats=Gewinn=Ziehung sind Antheile à 2 Thlr. gegen baar oder Postvorschuß, jedoch nur DIRECT zu beziehen durch das



NB.


Pläne und Ziehungslisten gratis. Auszahlung der Gewinne an jedem Orte Deutschlands.
       Haupt=Depot bei
Stirn & Greim
Banquiers
in Frankfurt a/M.


Am 2. Januar 1863
findet die Ziehung des von der Regierung garantirten großen
Eisenbahn- und Dampfschiffahrts-Anlehens

statt, welches in jeder Hinsicht die vortheilhafteste Capital=Anlage bietet.
      Hauptpreise des Anlehens sind: 21 à fl. 250,000, 71 à fl. 200,000, 103 à fl. 150,000, 90 à fl. 40,000, 105 à fl. 30,000, 90 à fl. 20,000, 105 à fl. 15,000, 370 à fl. 5000 etc. etc. bis fl. 140. niedrigster Gewinn, den jedes Obligationsloos zuverlässig erhalten muß.
            Ein Loos für obige Ziehung kostet Taler (Mecklenburg) 2. -
            Sechs Loose für obige Ziehung kosten Taler (Mecklenburg) 10. -
Gefällige Aufträge, mit Rimessen versehen, beliebe man baldigst und nur direkt an das Haupt Central=Bureau des Unterzeichneten zu richten; Briefmarken, Coupons etc. etc. werden an Zahlung genommen, auch kann der Betrag durch Postvorschuß entnommen werden.

Carl Hensler in Frankfurt a. M.
Staats=Effecten=Handlung.

      PS. Verloosungspläne und Ziehungslisten erfolgen gratis und franco.


[ => Original lesen: 1862 Nr. 51 Seite 4]

Damenmäntel, Jacken und Kragen
sowie sämmtliche
Manufactur=Waaren

empfiehlt zum bevorstehenden Weihnacht zu billigen aber festen Preisen

                                                    August Groth.


Zu Weihnacht empfiehlt eine Auswahl moderner Pariser Pendulen, Schwarzwälder Rahmen=Uhren, goldener und silberner Anker= und Cylinder=Uhren zu reellen und billigen Preisen.

H. Meyer, Uhrmacher.


Elegante Gratulations=Karten
zum neuen Jahr in geschmackvoller Auswahl
                          empfiehlt                          J. P. Bade.


Eine gebrauchte aber noch gut erhaltene Zeugrolle soll wegen Mangels an Platz billig verkauft werden. Näheres in der Expedition der hiesigen Anzeigen.


Talg=Form=Lichte,

die sparsam und gut brennen, in allen Größen von 6, 8, 10, 12, 16, 20, 22 auf's Packet, zu 10 Schilling (Mecklenburg), in LiesPfund billiger, empfehle ich. Auch kaufe ich Talg und tausche Lichte um gegen Talg.

                                                    C. Schwedt.


        Zu Festgeschenken passend, empfehle ich folgende, stets vorräthige Bücher:
        Schillers Werke, elegant gebunden, 4 Taler (Mecklenburg) 36 Schilling (Mecklenburg)
Schillers Gedichte elegant gebunden, 36 Schilling (Mecklenburg)
Körners Werke elegant gebunden, 1 Taler (Mecklenburg) 16 Schilling (Mecklenburg)
Fr. Reuter, Ut mine Stromtied 1 Taler (Mecklenburg)
        derselbe Ut mine Festungstied 1 Taler (Mecklenburg)
Die Hamburger Küche von Louise Richter 1 Taler (Mecklenburg) 10 Schilling (Mecklenburg)
Ferner: Andere Kochbücher zu verschiedenen Preisen, eine Auswahl der besten Jugendschriften und Bilderbücher.
        Bestellungen auf größere Werke zu billigern Preisen erbitte ich mir bis zum 18. d. Monats.

                                                    J. P. Bade.


Zum bevorstehenden Weihnachtsfeste empfehle ich meinen Freunden und Gönnern mein wohl bekanntes
Waaren=Lager,
worunter billige Kleiderzeuge von 4 Schilling (Mecklenburg) an, moderne Mäntel, worunter einige graue zu 6 Taler (Mecklenburg), Jacken, Kragen, fertige Schürzen, Moire=Röcke, schöne echte Spitzen und blanke Tücher für Landleute u. s. w.
Ludwig Creutzfeld.


Gesucht wird: Ein Lehrling zur Erlernung der Bäckerei. Näheres bei C. Schwedt.


L. A. Vogel, Uhrmacher,

empfiehlt zum Weihnacht sein Lager von allen Sorten Uhren bester Qualität zu den billigsten Preisen und liefert Regulateure und Pariser Pendulen in den verschiedensten Mustern


Mit                          
Spielwaaren
für Kinder
zum bevorstehenden Weihnacht empfehle ich mich
ergebenst.                                                    C. Schwedt.


Unterzeichneter empfiehlt zum bevorstehenden Feste, besonders als Geschenke passend,

Lübecker Marzipane

mit geschmackvollen Verzierungen, als Jagd=, Blumen= und Fruchtstücke, wie auch andere Gegenstände darstellend. Auch halte ich meine Conditorei= und Kuchenwaaren einem geehrten auswärtigen Publikum bestens empfohlen.

                                                    Wilh. Prahl
                                                    in Lübeck.


Einem geehrten Publikum die ergebene Anzeige, daß von jetzt an nicht nur Cigarren, sondern auch von mir selbst fabricirte

Tabacke

bei mir zu haben sind.

H. Krellenberg,
Taback= u. Cigarrenfabrikant
in Schönberg.


Zu Neujahr empfehle ich                                                    
Rechnungs=Formulare,
das Buch (48, 96, oder 192 Stück) 16 Schilling (Mecklenburg), mit
Querlinien versehene 20 Schilling (Mecklenburg).

Bis Neujahr eingehende Bestellungen darauf werden auf Wunsch mit den resp. Namen der Besteller versehen.

                                                    L. Bicker.


Am Donnerstag vor 8 Tagen hat sich bei mir eine Jagdhündin angefunden, schwarz mit etwas weißer Brust, welche der Eigenthümer gegen die Kosten bei mir wieder abholen kann.

                                                    Hauswirth Kleinfeld in Teschow.


Bei der von mir am 14. d. M. unternommenen Verloosung fielen auf
                          Nr. 319. ein Paar Schuhe,
                          Nr.   54. ein Paar Schuhe,
                          Nr. 309. ein Paar Schuhe,
                          Nr. 159. ein Paar Halbstiefel,
                          Nr. 419. ein Paar Gamaschenstiefel,
                          Nr.   12. ein Paar Kniestiefel,
                          Nr. 306. ein Paar Gamaschenstiefel,
                          Nr. 188. ein Paar Halbstiefel,
                          Nr. 170. ein Paar Kniestiefel,
                          Nr. 136. ein Paar Gamaschenstiefel,
                          Nr. 394. ein Paar Kniestiefel,
                          Nr. 439. ein Paar. Halbstiefel,
und wollen die Inhaberdieser Loose sich bei mir melden.

                                                    Schuhmacherwittwe Maaß.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

In der Woche vom 12. bis 18. Decbr.

Geboren: D. 15. dem Fuhrmann Krohn in Schönberg eine T.; den 17. dem Arbm. Groth zu Westerbeck ein S.
Gestorben: Den 14. Trien Elsch Maaß, Arbm.frau zu Kl. Siemz, 63 J. 9 M. a.; den 16. C. W. M. Arndt, Hsw.tochter zu Sabow, 1 1/2 M. a.; den 17. C. Elis. Groth, Arbm.frau zu Niendorf, 38 J. 6 1/2 M. a.


Getreide und Markt=Preise in Lübeck
am 17. December 1862.

Weitzen 1 Taler (Mecklenburg) 20-24 Schilling (Mecklenburg),     Wicken  1 Taler (Mecklenburg)   4-  8 Schilling (Mecklenburg),
Roggen 1 Taler (Mecklenburg)   4-  7 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 36-40 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 36-42 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 28-29 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 28-33 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 27-28 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg)   2-  4 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 21-22 Mark (Lübeck)
Butter 12 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln, pr. Faß 4-5 Schilling (Mecklenburg).
Schweine, 100 Pfund 27 -31 Mark.
Ochsen, 100 Pfund 35 Mark.


Des Weihnachtsfestes wegen erscheint die nächste Nummer dieser Anzeigen schon am Donnerstag den 25. December, Morgens 8 Uhr. - Etwaige Inserate für diese Nummer erbitte ich bis Mittwoch den 24. d., Nachmittags.

                                                    L. Bicker.


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


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