No. 43
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 24. Oktober
1862
zweiunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1862 Nr. 43 Seite 1]

               Es wird hiermit bekannt gemacht, daß am 29. d. Mts., an welchem Tage in der Vorstadt Ratzeburg der diesjährige Herbst=Viehmarkt stattfindet, auch in der diesseitigen Dorfschaft Ziethen ein Viehmarkt gehalten werden soll, vom Auslande her aber Rindvieh nur dann zugelassen werden wird, wenn die in der Bekanntmachung vom 10. v. Mts. bezeichneten obrigkeitlichen Gesundheits=Atteste beigebracht werden.
               Schönberg, den 20. October 1862.

                          Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          F. Graf Eyben.


Schönberg. Se. Königliche Hoheit unser allerdurchlauchtigster Großherzog haben den goldenen Hochzeitstag der Soltmann'schen Eheleute dadurch in einen wahren Ehrentag verwandelt, daß Allerhöchstderselbe das Jubelpaar nicht allein angemessen beschenkte, sondern auch demselben Allerhöchstseinen Glückwunsch aussprechen zu lassen geruhten. - Ein schönes Bild, wenn der Landesherr in fürstlicher Milde auch auf den geringen Unterthan huldvoll herabblickt! Ein noch schönerer Titel: Vater der Armen zu sein! - Auch Ihre Königliche Hoheit die Frau Großherzogin=Mutter hatten in Gnaden des großen Paares gedacht und ihnen ein Geldgeschenk überreichen lassen. Gott segne die allverehrte Hohe Frau! - Hierorts war die Theilnahme für das Jubelpaar erfreulich, denn hohe Beamte, frühere Brodherren des fleißigen Arbeiters, viele Hausfrauen und Familien übersandten Geschenke aller Art, so daß die alten tief ergriffenen Eheleute, gerührt die Hände faltend, einmal über das andere ausriefen: "Heute ist der Himmel offen, Gott segne und vergelte es Allen!" - Das wird der Allmächtige auch gewiß thun, denn "einen fröhlichen Geber hat Gott lieb." S.
- Der König von Preußen tritt entschieden und häufig persönlich für die Umbildung seines Heeres und gegen das Volkshaus auf. Zu einer Reputation aus Halle, welche eine Ergebenheitsadresse überreichte, sagte er: Die Kammer habe schon mehrmals Uebergriffe in die Rechte der Krone gemacht, bei der Militärfrage ist's zum Durchbruch gekommen. Ich habe nach längerer Erwägung die Umbildung des Heeres beschlossen, um ohne übermäßige Opfer die Wehrhaftigkeit Preußens, wie es die jetzige Weltlage fordert, zu mehren und um die Dienstpflicht der ältern Landwehrmänner zu erleichtern. Ich bin überzeugt, daß ihre Durchführung für das Wohl des Landes und meines Volkes schlechthin nothwendig ist, und werde bei ihr verharren, man hat mich auch recht gut verstanden, aber man will nicht, was ich bezwecke. Man zielt mit dem Widerspruch gegen meine Maßregel auf etwas ganz Anderes. Ich stehe nach wie vor auf meinem Programm von 1858 und bin fest entschlossen, die Verfassung treu zu halten, so lange man sie mir nicht selbst aus den Händen reißt; Uebergriffe aber werde ich mit allen Mitteln, die mir zu Gebote stehen, zurückweisen, und rechne dabei auf meine getreuen Unterthanen. - Als der Sprecher der Deputation sagte: Gott stärke Ew. Majestät in diesem Kampfe mit der rechten Kraft von oben, - nahm der König nochmals das Wort und sagte: Ja, ohne Gott können wir freilich alle nichts, von ihm muß uns die Hülfe kommen. Aber auch vor Gott will man sich jetzt nicht mehr beugen und nur auf die eigene Kraft vertrauen. Das ist der Grund so vielen Unheils.
- Die Temperatur im weißen Saale des königlichen Schlosses war allerseits eine sehr kühle, als der preußische Landtag geschlossen wurde. Der König erschien nicht und Herr v. Bismark verlas die Thronrede. Sie erklärte, daß die Regierung auch ohne Genehmigung der Kammer die Staatsausgaben bestreiten werde und auf nachträgliche Genehmigung hoffe.
- Napoleon hat mit seinem Minister des Auswärtigen gewechselt, an Thouvenels Stelle ist Drouin de Lhuys getreten; der Letztere gilt für einen entschiedenen Gegner der Einheit Italiens. Also! - Einen Fürsten Talleyrand=Perigord hat er als Gesandten nach Berlin geschickt; dieser ist ein Enkel des berühmten Diplomaten, der sich auf's "Theilen und Herrschen" wie Keiner verstand. Wenn der Enkel seinem Großvater ähnlich ist wie der Neffe, der ihn schickt, seinem Onkel, so wird er das Feuer der Zwietracht in Preußen geschickt zu schüren wissen.
- Endlich wieder eine Siegesnachricht für die amerikanische Union. General Rosenkranz hat 40,000 Feinde in einer 2tägigen Schlacht bei Korinth geschlagen und zurückgeworfen; das Blutbad soll groß gewesen sein. Freilich ist's der Sieger selbst, der über seinen Sieg berichtet. Die Feinde haben übrigens beschlossen, alle gefangenen Offiziere und Soldaten zur Zwangsarbeit so lange anzuhalten, bis Präsident Lincoln seine Drohung zurücknimmt, daß alle Sclaven die Freihat erhalten sollen.
- Kaiser Napoleon ist leidend und müd, sehr müd. Kaiserin Eugenie dagegen ist so munter, daß sie für ihr Leben gern eine Wallfahrt nach Rom machte. Der galante Gemahl will aber lieber den Papst nach Paris kommen lassen.
- Die Königin Marie von Neapel hat sich nur zeitweilig in die Stille des Klosters zurückgezogen, um die vorige Ruhe wieder zu gewinnen.
- (Mancherlei.) Garibaldi sehnt sich nach seiner Ziegeninsel; dahin will er gebracht sein, so=

[ => Original lesen: 1862 Nr. 43 Seite 2]

bald es sein wunder Fuß irgend leidet. - Mohammed Djemil=Pascha, der neue türkische Gesandte, ist der Löwe in Paris und noch mehr. Er hat seine sieben Frauen in das französische Babel mitgebracht. - Garibaldi's Begnadigung ist officiell verkündigt. - Bei Berchtesgaden ist eine Lachsforelle gefangen worden, die 52 Pfund wiegt. - Auf der Leipziger Michaelismesse wurden als ein neuer Handelsartikel kleine Schildkröten, das Stück 15 Ngr., zur Vertilgung des Ungeziefers in Gärten und Zimmern verkauft. - Auf der Berliner Post ist eine Geldsendung abhanden gekommen, deren Betrag auf mehr als 200,000 Taler (Mecklenburg) angegeben wird. -
Eutin. Nach einem sechswöchentlichen Aufenthalt hat uns die Großherzogliche Familie in diesen Tagen wieder verlassen und die gesammte Hofhaltung ist wieder nach Oldenburg abgereist. - Die drei fremden Schlachtergesellen, welche wegen des Verdachts, den Frevel an den Kühen in Röbel verübt zu haben, hier gefänglich eingezogen wurden, sind wegen Mangels an Beweis wieder entlassen werden müssen..
- Auf einer Bauernhochzeit in Nassau hat sich die alte Erfahrung wunderbar bestätigt, daß keine Hochzeit ohne ein neues Brautpaar vorübergeht. Es ging so lustig her, daß alle Herzen aufthauten, auch die ältesten, und plötzlich traten der Vater der Braut und die Mutter des Bräutigams Hand in Hand vor Kinder und Gäste und erklärten, sie seien das jüngste Brautpaar und lüden alle zu ihrer Hochzeit in vier Wochen ein.
- In England ist die bisher ganz unbekannte Pockenkrankheit unter den Schafen ausgebrochen. Da die Krankheit ziemlich bedeutend auftritt, so ist der Schaden sehr erheblich. Niemand weiß mit dem Impfen Bescheid und die Thierärzte haben alle Hände voll zu thun, ohne die Ansprüche befriedigen zu können. Alle kranken Thiere werden getödtet und mit Fell und Wolle vergraben. In Folge der Pockenkrankheit ist der Preis des fetten Viehes bedeutend gestiegen, und fremde, besonders mecklenburger und holsteiner Hammel werden jetzt mit Vortheil eingeführt. Nach einer Schätzung repräsentirt der Bestand an Schafvieh in England ein Kapital von 700 Millionen Thaler.
- Ungehorsam im Dienst gehört zu den schwersten militairischen Verbrechen, und mit Recht; daher die furchtbar schweren Strafen, denen die 12. Compagnie des 8. preußischen Infanterieregiments verfallen ist. Der Hauptmann Besser war seit Jahren verhaßt, sowohl bei den Soldaten wie bei den Bürgern. Eines Tages war die Compagnie, nachdem sie eben erst anstrengend exerzirt worden war, zu ungewöhnlicher Zeit von Neuem zu Uebungen zusammenberufen worden. Sie trat an. Als Hauptmann v. Besser das Commando: Gewehr auf! ertönen ließ, nahm auch nicht ein Mann das Gewehr auf. Lautlos mit düstern Blicken behielt die ganze Compagnie Gewehr beim Fuß. Der Hauptmann stutzte, kommandirte aber noch einmal. Keiner rührte sich. Jetzt traten die Offiziere zusammen und redeten zu, gehorsam zu sein, aber still und lautlos, einer Wetterwolke gleich stand die Compagnie Gewehr beim Fuß. Jetzt steckte der Hauptmann v. B. seinen Degen ein und meldete dem Major den Vorfall. Dieser erschien sofort, kommandirte selbst, und alle Griffe und Bewegungen wurden von den Mannschaften wie am Schnürchen ausgeführt. Der Major hielt nun den Leuten die große Strafbarkeit ihres Ungehorsams vor, aber er predigte tauben Ohren. Sobald er kommandirte, gehorchte die Compagnie wie auf einen Schlag; sobald der Hauptmann v. Besser einen Commandoruf ertönen ließ, blieb die Compagnie Gewehr beim Fuß. Da wurde sie entwaffnet. - Die bereits erfolgte Publication des kriegsrechtlichen Urtheils lautet auf Strafen von einem bis zu neunzehn Jahren Festungsstrafe.
- Das Tischrücken ist bekanntlich eine sehr schöne Sache und das Rücken von altmodischen Wandschränken eine noch schönere. In Neapel z. B. rückten die Erben des Marchese del Vasto einen mächtigen Schrank von seiner Stelle, um ihn zu versteigern; dabei entdeckten sie hoch oben hinter dem Schrank ein Thürchen und hinter diesem einen Schatz an Gold und Papieren, der an 500,000 Gld. werth war. Der Schatz war in der Revolutionszeit von 1848 dorthin geflüchtet worden.
- Ein Begegniß des Kurfürsten von Hessen mit einem Bauern bildet im Augenblick das Tagesgespräch. Der Kurfürst so wird erzählt, sei vor einigen Tagen mit seinem Adjutanten auf einem für Fuhrwerk bestimmten Wege unweit des Wilhelmshöher Thores spazieren gegangen, als ein Bauer mit einem Lastwagen ihm entgegen gefahren sei. Der Adjutant sei zur Seite getreten, der Kurfürst aber schein das Ausweichen von dem Fuhrwerk erwartet zu haben. Sei es nun, daß der Fuhrmann den Landesherrn nicht erkannte, oder daß er an der abschüssigen Stelle auszuweichen, außer Stande war - genug der Kurfürst wäre um ein Haarbreit überfahren worden, wenn der Adjutant ihn nicht vor dem Wagen weggezogen hätte. Zur Rede gesetzt, erwiderte der Bauer, der Weg, auf dem er fahre, sei für Fuhrwerk eigens bestimmt, für Spaziergänger seien ja rechts und links zwei Wege vorhanden. Kaum war der Kurfürst an der Wilhelmshöher Thorwacht angekommen, so setzten sich alsbald einige Mann in Bewegung, um den Bauer zu arretiren; der aber hatte sich in Trab gesetzt und war dem Gesichtskreise der Soldaten entschwunden.


Anzeigen.


Präclusiv=Bescheid.

In Sachen, betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuchs über die Vollstelle des Hauswirths Retelsdorf zu Herrnburg giebt

das Großherzogl. Justizamt der Landvogtei
des Fürstenthums Ratzeburg

reproductis ad acta proclamatibus cum documentis aff- et refixionis, nec non insertionis, auf das am 7. October c. abgehaltene Terminsprotocoll hierdurch den

Bescheid:

daß alle weder in dem Liquidationstermin noch bisjetzt angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.

Von Rechts Wegen!

Schönberg, den 9. October 1862.

                          C. L. v. Oertzen.
                          (L. S.)                                                     Reinhardt.


Verkaufsanzeigen.

Da in dem am 26sten d. Mts. stattgehabten Termin zum Verkauf der zur Concursmasse des Krämers Möhler zur Baeck gehörenden, in der Ladung vom 22sten August d. J. näher angegebenen Grundstücke kein Gebot erfolgt ist, so wird anderweitiger Verkaufstermin auf

Freitag den 14. November d. J.,
Vormittags 10 Uhr,

hierdurch anberaumt, wozu sich Kaufliebhaber im hiesigen Gerichtslocal einfinden wollen.
Schönberg, den 29. Septbr. 1862.

                          Großherz. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          C. L. v. Oertzen.
                          (L. S.)                                                     Reinhardt.


Landverkauf.

Am Montag den 27. d. M., Morgens 11 Uhr, soll beim Ackerbürger W. Böckmann hieselbst das vor dem Sabowerthore zwischen der Rottensdorfer Chaussee und der Schlauentrifft belegene Ackerstück (s. g. Wasserkuhle), welches sich ebensowohl zu Gartenanlagen als zu Bauplätzen eignen dürfte, öffentlich meistbietend verkauft werden.
Schönberg den 16. Oktb. 1862.

                          Städtische Wege=Commission.


[ => Original lesen: 1862 Nr. 43 Seite 3]

Bekanntmachung.

Es ist mehrfach vorgekommen, daß verschiedene Mitglieder, die ihre Gebäude in hiesiger Assecuranz versichert haben, ihr Inventar und Mobiliar bei auswärtigen Gesellschaften versichern, ohne die Genehmigung der Direktion nachgesucht und ohne irgend eine Anzeige davon gemacht zu haben.
Um nun das Publikum vor Schaden zu bewahren, bringt die Unterzeichnete den §. 15. der Statuten nochmals zur allgemeinen Kenntniß wie folgt:

"Sollte Jemand ein bei dieser Societät versichertes Gebäude etc. anderswo versichert haben, oder versichern lassen, so tritt er dadurch von selbst aus dieser Gesellschaft, erhält die bezahlten Beiträge nicht wieder zurück, verliert jeden Anspruch auf Schadensersatz und muß überdem das, was er bereits erhalten, zurückgeben. Seine Bestrafung Seitens der Großherzoglichen Landvogtei bleibt überdem vorbehalten.
Gleiche Nachtheile treffen diejenigen Mitglieder, welche zwar ihre Gebäude hier, ihre in denselben befindlichen beweglichen Gegenstände aber ohne ausdrückliche Genehmigung der Direktion auswärts versichern lassen. Zur Erwirkung dieser Genehmigung ist erforderlich, daß genaue Anzeige davon gemacht werde, was an beweglichen Sachen, wie hoch und bei welcher Anstalt versichert werden soll?"
und fordern zugleich alle unsere Mitglieder, die ihr Mobiliar auswärts versichert und diesen Umstand nicht auf ihre hiesigen Policen vom Rechnungsführer haben eintragen lassen, hiermit auf, binnen 4 Wochen ihre hiesigen und auswärtigen Policen beim Rechnungsführer Bade zur weiteren Regulirung einzureichen.
Schönberg, 23. October 1862.

Direktion der Feuer=Versicherungs=Gesellschaft für das Fürstenthum Ratzeburg.


ANILIN-
unverlöschliche chemische Stahlfeder-
Schreib- und Copier-Tinte,
Geprüft von den anerkanntesten Capacitäten.

          Seit der kurzen Zeit, daß ich mit diesem neuen Fabrikat hervorgetreten, sind mir sowohl aus dem engern Vaterlande als auch vom fernsten Auslande die unzweideutigsten Beweise der Anerkennung und Befriedigung zugegangen.
          Ich empfehle daher zur noch weiteren Verbreitung meine Anilin=Tinte einem geehrten Publikum zur gefälligen Prüfung und bemerke dabei, daß ich dieselbe in zwei verschiedenen Farben=Nuancen und zwar

"in einer  rothvioletten  und eine r blauvioletten Tinte"

darstelle, welche beide frei von ätzenden Bestandtheilen sind, nie Bodensatz bilden, in einer für das Auge angenehmen Farbe leicht aus der Feder fließen und in das tiefste Schwarz nachdunkeln; ihre Copie=Abzüge erscheinen sauber u. correct.
          Aus den angeführten Eigenschaften gebührt meiner Anilin=Tinte vor allen bisher in den Handel gekommenen Gattungen umsomehr der Vorzug, als dieselbe besonders zur Anfertigung werthvoller, jahrelang aufzubewahrender Schriftstücke zu empfehlen ist, da die Schrift keiner Zerstörung unterliegt.
Herr  J. P. Bade, Schönberg,  hat die Güte gehabt, Lager von meiner Anilin=Tinte zu übernehmen und verkauft zu folgenden Fabrikpreisen:

1/1 Flaschen à 16 ßl.                            1/2 Flaschen à 10 ßl.
1/4 Flaschen à 5 ßl.                            1/8 Flaschen à 3 1/2 ßl.

Dresden.                                                     Carl Haselhorst.


Bekanntmachung.

Bekanntmachung.

Die zwischen dem 1. April und 30. September 1862 versichert gewesenen Mitglieder des Lübecker Feueversicherungs=Vereins der Landbewohner haben im November d. J. Sieben Viertheile ihres einfachen Ansatzes (1 3/4 Simplum) als Beitrag zu bezahlen. Es contribuiren versichert gewesene 103.447.142 Mark Courant.
Lübeck den 15. October 1862.

Namens der Direction
                                                    Bruhn,
                                                    Secretair des Vereins.


Ein gebrauchtes, gut erhaltenes, fehlerfreies Klavier steht zum Verkauf. Wo? zu erfragen in der Expedition der Anzeigen.


In diesen Tagen empfing ich eine Auswahl sehr geschmackvoller und gut gehender Stubenuhren, die ich zu den billigsten Preisen empfehle. Auch bringe ich mein Lager von allen Sorten Cylinder= und Ancre=Uhren zu den bekannten billigen Preisen in Erinnerung.

Schönberg.                                                     H. Meyer, Uhrmacher.


Neue bedeutend vermehrte
große Geldverloosung
von
2 Million. 700,000 Mark
in welcher nur Gewinne gezogen werden,
garantirt und beaufsichtigt von der
Staats-Regierung

      Unter 17,900 Gewinnen befinden sich Haupttreffer von:
Mark 250,000, 150,00, 100,000, 50,000, 2 mal 25,000, 2 mal 20,000, 2 mal 15,000, 2 mal 12,500, 2 mal 10,000, 1 mal 7500, 1 mal 6250, 4 mal 5000, 6 mal 3750, 1 mal 3000, 85 mal 2500, 5 mal 1250, 105 mal 1000, 5 mal 750, 130 mal 500, 245 mal 250 etc. etc.
      1 ganzes Original-Loos   kostet 4 Taler (Mecklenburg) Pr. Crt.
      1 halbes Original-Loos   kostet 2 Taler (Mecklenburg) Pr. Crt.
      2 Viertel Original-Loose kosten 2 Taler (Mecklenburg) Pr. Crt.
Beginn der Ziehung am 11ten kommenden Monats.
      Nur um der verstärkten Nachfrage zu genügen, ist neben Vergrösserung des Gewinn-Capitals die Loosen-Anzahl vermehrt, ohne den Preis derselben zu erhöhen.
      Unter meiner allbekannten und beliebten Geschäfts-Devise

"Gottes Segen bei Cohn"

wurde neuerdings am 2ten Mai d. J. zum 17ten mal, am 25. Juli d. J. zum 18 mal das grösste Loos, sowie neuerdings am 10. September dieses Js. der grösste Hauptgewinn, bei mir gewonnen.
      Auswärtige Aufträge mit Rimessen oder gegen Postvorschuss, selbst nach den entferntesten Gegenden, führe ich prompt und verschwiegen aus und sende amtliche Ziehungslisten und Gewinngelder sofort nach Entscheidung zu.

Laz. Sam. Cohn,
Banquier in Hamburg.


Nur 26 Silbergroschen

baar oder gegen Post=Nachnahme kostet bei unterzeichnetem Bankhause ein viertel Originalloos zu der am 19. und 20. November stattfindenden Ziehung der großen

Staats-Gewinne-Verloosung,

welche letztere in ihrer Gesammtheit 14800 Gewinne enthält, worunter solche von

event. Thlr. 114,000, 57,000, 28,500, 17,000, 14300, 11,400, 8570, 6860, 5700, 2300, 1700, 1140, 570 etc. etc.

Ganze Loose kosten 3 Thlr. 13 Sgr. und halbe 1 Thlr. 22 Sgr. Die Gewinne werden baar in Vereins=Silber=Thaler durch unterzeichnetes Bankhaus in allen Städten Deutschlands ausbezahlt, welches überhaupt Ziehungslisten und Pläne gratis versendet. Man beliebe sich daher direct zu wenden an das

NB. Außer den Gewinnbeträgen werden durch Unterzeichnete auch die planmäßigen Freiloose verabfolgt. Haupt=Depot bei
Stirn & Greim  in Frankfurt a./M.


[ => Original lesen: 1862 Nr. 43 Seite 4]

Talg=Form=Lichte,

die sparsam und gut brennen, in allen Größen von 6, 8, 10, 12, 16, 20, 22 auf's Packet, zu 10 Schilling (Mecklenburg), in LiesPfund billiger, empfehle ich. Auch kaufe ich Talg und tausche Lichte um gegen Talg.

                                                    C. Schwedt.


Vor ca. acht Tagen ist mir ein Hammel (mit zwei langen Ohren, welche beide einmal eingekerbt sind) entlaufen. Ich bitte den, der über den Verbleib des Hammels etwas weiß, mich davon gütigst zu benachrichtigen.
Palingen, d. 22. October 1862.

                                                    Robrahn.


Wollene Jacken und Kragen,
sowie div. Kleiderstoffe
zu bedeutend heruntergesetzten Preisen.
Kleiderstoffe die Elle von 4 Schilling (Mecklenburg) an empfiehlt
                                                    Heinrich Creutzfeldt.


Alle Bienenzüchter und Bienenwirthe

in Schönberg und Umgegend lade ich hiermit ergebenst ein, sich am

Sonntag den 26. October, Nachmittags 2 Uhr,

im Saale der Gastwirthin Boye hieselbst zur Gründung eines Bienenzüchter=Vereins zu versammeln. Der Verein kann nur den einen, aber auch zugleich sehr wichtigen Zweck haben, den Bienenzuchtsbetrieb auch in unserer Gegend zu heben. Ich hoffe deshalb, daß nicht nur die wirklichen Bienenzüchter, sondern auch diejenigen, welche noch keine Bienenzucht treiben, sich eben für diesen so interessanten und zugleich einträglichen Zweig der Landwirthschaft interessiren, sich recht zahlreich einfinden und durch ihren Eintritt in den zu gründenden Verein die gute Sache fördern werden.

                                                    D. Hempel.


Verloren

am 23. auf dem Wege von Grieben bis zur Schönberger Mühle: Eine Brieftasche. Der ehrliche Finder wird dringend ersucht, dieselbe gegen zwei Thahler Belohnung in der Expedition dieser Blätter zurückzugeben.


Zum Ratzeburger Viehmarkt, am Mittwoch den 29. d., beabsichtige ich mit meinem Omnibus, bei genügender Theilnahme, Morgens um 6 Uhr von Schönberg dorthin zu fahren und Nachmittags um 3 Uhr von dort auf hier zurückzukehren. Hierauf Reflectirende wollen sich gefälligst bis Dienstag Abend bei mir melden.

Schönberg.                                                     F. Fick.


Gesucht wird sogleich: Ein Mädchen für einen Hausstand in der Stadt. Nachricht in der Expedition dieser Blätter.


Der am Sonntag den 19. d. von mir verlooste Unterrock fiel am No. 247., die Unterärmel fielen auf Nr. 121.

                                                    Caroline Buschow.


Wohnortsveränderung.

Seit Michaelis wohne ich nicht mehr beim Töpfermeister Hauschild, sondern bei der Wittwe Maaß, in der frühern Wohnung des Landreiter Müller. Zugleich empfehle ich mich mit allen Kupfer=, Messing=, Zink=, Zinn= und Eisenblech=Arbeiten, wie zur Anlage von Dachrinnen und Dachdeckungen, bei prompter Bedienung und billigen Preisen.
Schönberg, October 1862.

                                                    Meß, Kupferschmied.


Zu verkaufen auf dem Hofe zu Menzendorf: 6 Zuchtgänse und 1 Gänserich sowie ein Butterfaß zum Drehen.


Gute Bettfedern, das Pfund 34 und 32Schilling (Mecklenburg),
sind bei mir zu kaufen.                                                    
                                                    Saak in Dassow.


Wohnortsveränderung.

Dem geehrten Publikum die ergebene Anzeige, daß ich von jetzt an nicht mehr beim Hrn. Maurermeister Oldenburg, sondern bei der Wittwe Schmidt, in der Siemzerstraße, neben dem Färbermeister Hrn. Mußfeldt und dem Bäckermeister Hrn. Oldenburg, wohne.
Zugleich empfehle ich mein Lager von Glaceehandschuhen in reichlicher Auswahl, in jeder Farbe und Güte, sowie alle Sorten Handschuhe in Waschleder in verschiedenen Farben, Damen= und Knabengürtel, Kleiderhalter (Schmutzriemen), Hosenträger, Strumpfbänder und in verschiedenen Arbeiten Bandagen (Bruchbänder), echte giftfreie Milchsauger und Warzentöpfchen und dergleichen mehr.

Schönberg.                                                     Handschuhmacherwittwe Stoffers.


Jeder, wer noch rechtliche Forderungen an mich zu haben vermeint, wolle sich spätestens innerhalb 14 Tagen bei mir melden.

                                                    Hauswirthin Ollrogge
                                                    in Kleinfeldt.


Am Sonntag den 26. October beabsichtige ich meinen neu erbauten Tanz=Salon einzuweihen, und habe ich an diesem Tage

Tanz=Belustigung

veranstaltet, wozu ich ergebenst einlade.

Mentzenberg.                                                     J. P. Kohs.


Backtafel für die Stadt Schönberg

Weizen=Milch=Brod.   Pfd.     Loth.     Qnt.  
Ein 2 Schillings=Kreuz= oder Franz=Brod, mit dem Aufbrod auf einen Schilling eine Dreilings=Semmel, soll wägen - 17 7
Ein Schillings=Kreuz= oder Franz=Brod desgleichen -   8 8 1/2
Ferner:
fünf große Milch=Semmel oder für 2 Schillinge - 17 7
fünf kleine Milch=Semmel oder für 1 Schilling -   8 8 1/2
Roggen=Brod von gebeuteltem Mehl, mit dem Aufbrod auf einen Schilling eines halben Dreilings werth, soll wägen:
ein 8 Schillings=Brod 4   1 2
ein 4 Schillings=Brod 2   - 6
ein 2 Schillings=Brod 1   - 3
Grob Hausbacken=Brod ohne Aufbrod:
ein 8 Schillings=Brod 6   9  -
ein 4 Schillings=Brod 3   4 5
ein 2 Schillings=Brod 1 17 2 1/2

Schönberg, den 23. Octbr. 1862.                          
                                                    Bürgermeister und Rath.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

In der Woche vom 17. bis 23. Oktober

Geboren: den 18. dem Zieglermeister Buchholz bei Schönberg ein S.; den 19. ein unehel. Sohn in Petersberg; den 20. dem Holländer Fahrenkrog zu Westerbeck ein S.
Gestorben: den 19. M. Cathar. Elis. Peters, Arbm.tochter in Rupensdorf, 7 J. 7 M. alt; den 22. Wittwer P. Karsten, Schneidermeister und Musikant in Rupensdorf, 73 J. 7 M. a. Wittwer J. Söhlbrand, Schneidermeister hies., 79. J. 10 M. a.
Copulirt: den 17. J. H. A. Schäding, hies. Bürger u. Kürschner, mit E. S. Cath. Eckmann hies.; J. J. Stricker, hies. Arbm. zur Zeit in Torriesdorf, mit Elis. Mar. C. Brun in Selmsdorf; J. H. Bade, Wittwer und Webermeister vor Schönberg, mit Cath. Mar. Heuer in Selmsdorf.
Proclamirt: A. Boye, Anerbe in Kl. Siemz, mit M. Louise Oldenburg in Zarnewenz.


Getreide und Markt=Preise in Lübeck
am 22. October 1862.

Weitzen 1 Taler (Mecklenburg) 20-26 Schilling (Mecklenburg),     Wicken  - Taler (Mecklenburg)   -    - Schilling (Mecklenburg),
Roggen 1 Taler (Mecklenburg)   8-12 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 36-42 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 44-46 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 28-29 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 34-38 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 27-28 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg)   4-10 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 21-22 Mark (Lübeck)
Butter 12 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln, pr. Faß 4-5 Schilling (Mecklenburg).


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


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