No. 44
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 31. Oktober
1862
zweiunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1862 Nr. 44 Seite 1]

Schwerin. Zum zweiten Male im Laufe dieses Jahrs ist unser geliebtes Fürstenhaus von einem schmerzlichen Verluste betroffen worden. Die Frau Herzogin Marie von Sachsen=Altenburg, geb. Herzogin von Mecklenburg=Schwerin ist am 26. d. in Meiningen nach kurzer Krankheit gestorben. Dieselbe wurde 1803 zu Ludwigslust dem Erbprinzen, nachmaligen Erbgroßherzoge Friedrich Ludwig von Mecklenburg=Schwerin, aus seiner ersten Ehe mit der Großfürstin Helene Paulowna, der zweiten Tochter des Kaisers Paul I. von Rußland, geboren. - Wegen dieses Trauerfalls legt der Großherzogliche Hof eine achtwöchentliche Trauer an. - Die Herzogin Marie war von den Kindern des Erbgroßherzogs Friedrich Ludwig das letztüberlebende, nachdem ihr der einjährige Herzog Magnus 1816, der Herzog Albrecht 1834, der Großherzog Paul Friedrich 1842 und die Herzogin Helene, verwittwete Herzogin von Orleans, 1858 in die Ewigkeit vorangegangen waren.
- Neustrelitz, 27. October. Auf Allerhöchsten Befehl legt der Großherzogliche Hof, wegen Ablebens Ihrer Hoheit der verwittweten Frau Herzogin Marie von Sachsen=Altenburg, gebornen Herzogin von Mecklenburg=Schwerin, heute die Trauer auf vier Wochen an.
- Wie ein Blitzstrahl aus heiterm Himmel wirkte die Nachricht aus Griechenland, daß dort eine Revolution ausgebrochen sei. Mit Blitzesschnelle verbreitete sich der Aufstand über die Residenz und das ganze Land; eine provisorische Regierung erstand und erklärte den König Otto und sein Haus des Thrones verlustig. König Otto hat sofort abgedankt und ist abgereist. Das Königspaar war beim Ausbruch der Revolution gar nicht in Athen anwesend, sondern hatte sich schon am 13. auf einer Dampfcorvette nach Messenien eingeschifft; bei seiner Abreise war Alles ruhig und nichts ließ vermuthen, daß eine Revolution bevorstand. Diesmal stand auch das Militair auf Seite der Revolution, denn das Absetzungsdecret lautet ausdrücklich im Namen des Volkes und des Militairs. Die Führer des Aufstandes gehören zu den angesehensten Familien des Landes. Sie erklären, daß sie sich nicht gegen die monarchische Regierungsform aufgelehnt, gestehen auch zu, daß der König stets constitutionell regiert habe, allein sie werfen ihm vor, nicht nach der Größe und namentlich nicht nach der Vergrößerung Griechenlands gestrebt zu haben.
- Beim Könige von Preußen treffen aus allen Theilen seines Reiches Deputationen aus den verschiedensten Ständen ein, welche dem Könige versichern, daß sie in unwandelbarer Treue ihm und seinen Beschlüssen zugethan sind und die Opposition des Abgeordnetenhauses mißbilligen. Einer solchen Deputation erwiderte der König kürzlich: "Was die Militair=Organisation betrifft, so ist sie mein eigenstes Werk und mein Stolz, und ich bemerke, es giebt kein Bonin'sches und kein Roon'sches Project; es ist mein eigenes und ich habe daran gearbeitet nach meinen Erfahrungen und nach pflichtgemäßer Ueberzeugung. Ich werde fest daran halten und die Umbildung mit aller Energie vornehmen, denn ich weiß, daß sie zeitgemäß ist."
- Italien verliert seinen populärsten Mann. Garibaldi ist ein Kind des Todes; die Aerzte haben ihn aufgegeben. Was sie eine Zeit lang für Rheumatismus hielten, der im Körper hin und her zöge, ist die Zersetzung des Blutes. Die Aerzte haben sich jetzt überzeugt, daß die Kugel noch in der Wunde sitzt, zur Operation ist's aber zu spät; sie würde nichts mehr helfen und der Kranke sie nicht mehr aushalten. Garibaldi hat sich in den letzten Tagen aus seinem Gefängniß nach Spezia bringen lassen, um als ein freier Mann zu sterben. Die italienischen Nachrichten sagen, ein Wunder muß geschehen, um ihn zu retten.
- Auf Kaiser Napoleon soll in diesen Tagen ein Mordanfall gemacht worden sein - von einem Italiener. Für diese ist's jetzt schwer nach Frankreich hineinzukommen, wenn sie nicht bekannte und unschädliche Leute sind.
- Der dänischen Regierung hat der englische Minister Lord Russel eine Note geschickt, die lange hinter dem Spiegel gesteckt hat und nun doch bekannt geworden ist. Der Minister verlangt von Dänemark: Aufhebung der Gesammtverfassung und des Rumpfreichsraths für Schleswig, Vereinigung eines Normalbudgets mit den Ständen von Schleswig und Holstein und der Ritter= und Landschaft von Lauenburg, Durchführung der Selbständigkeit Schleswigs und Vorlage der berüchtigten Sprachrescripte an die Stände Schleswigs. Das ist so ziemlich das, was die schleswig=holsteinischen Stände selbst verlangen. Die Dänen sind wüthend und haben Alles rund abgeschlagen.
- Königin Marie von Neapel hat schon manchen Sturm, der sie aus dem stillen Kloster in Augsburg nach Rom an die Seite des Königs Franz II. entführen sollte, tapfer abgeschlagen. Jetzt hat sich Cardinal Grasselini aus Rom eingefunden, um die Königin nach Italien zu geleiten, wenn es ihm glückt.
- Braunschweig stirbt mit dem jetzt regierenden Herzoge aus. Ob Hannover oder Preußen ein näheres Recht auf Braunschweig haben, ist streitig, das Volk hatte vor Kurzem noch die Wahl und die Qual. Jetzt aber soll die Regierung sich bereit erklärt haben, dem Könige von Hannover die Nachfolge im Herzogthume zuzusichern unter der

[ => Original lesen: 1862 Nr. 44 Seite 2]

Bedingung, daß Braunschweig als ein von Hannover abgesonderter Staat fortbestehe und daß das Staatsgrundgesetz aufrecht erhalten bleibe. Der König soll angenommen haben.
- Verlange irgend eine Nachgiebigkeit vom Kirchenregiment in Rom, so wird die Antwort lauten: non possumus (wir können nicht!) Diese stehende Antwort ist berühmt geworden. Neulich trat ein Prälat in Rom an einen Miethskutscher heran; fahre mich! was kostet's? - Einen Scudi! - Zu viel, ich gebe einen halben! Non possumus! antwortete der Kutscher ernsthaft und fuhr ohne den Prälaten von dannen. Der Witz trug ihm leider eine Woche Gefängniß ein, denn die Kirche läßt nicht mit sich spaßen.
- Die beiden preußischen und englischen Thronerben haben gemeinschaftlich eine Reise in die Schweiz, Frankreich und Italien gemacht. Am 23. d. haben sie auf dem Dampfschiffe des Prinzen von Wales die Fahrt in's Mittelmeer angetreten und sind bereits in Palermo wieder gelandet.
- Der Verbrauch des "Köllner Wassers" hat sich im Laufe der Zeit so ungeheuer gesteigert, daß man denken sollte, die ganze Welt dufte nach Kölner Wasser. Ein Fabrikant in Köln, der vor zwanzig Jahren 900 Dutzend Flaschen jährlich vertrieb, fertigt davon jetzt 50,000 Dutzend, man behauptet, daß der Mann an jedem Dutzend 1 Thlr. reines Geld verdiene.
- Der muthige Großfürst Constantin in Warschau, Statthalter von Polen, fährt trotz der wiederholten Angriffe auf sein Leben täglich mit seiner Familie im offenen Wagen durch die belebtesten Straßen, freilich gefolgt von sechs Tscherkessen zu Pferde. Sein Minister Wielopolski, der zweimal dem Dolch und der Kugel von Meuchelmördern entgangen ist, fährt stets im geschlossenen Wagen von 6 Gensdarmen begleitet.
- Die Verfertigung von Zündhölzern wird in England mehr im Großen betrieben wie in Deutschland. In einer großen Sägemühle in London kann man häufig 6-8 häuserhohe Haufen Tannenholzes sehen, jeder dazu bestimmt, in Zündhölzchen geschnitten zu werden. Die Dielen werden durch Kreissägen, die sich mit großer Geschwindigkeit drehen, in 3-4 Zoll lange Stücke zerschnitten und diese Stärke von einer Maschine, in welcher ungefähr 50 scharfe Messer in einer Reihe befestigt sind, in Zündhölzchensplitter gespalten. Fünf Blöcke werden auf einmal geschnitten und dies geht so unendlich schnell vor sich, daß die Messer 120 Bewegungen in der Minute machen und bei jedem Schnitt 150 Splitter abgesondert und geformt werden, so daß man in einer Stunde beinahe 2 Millionen bekommt.
- Wenn man in seinem Zimmer einen Dieb antrifft, so pflegt man gewöhnlich Lärm zu machen. Das ist aber oft unpraktisch und das Verfahren des Fräul. Emmeline C. in Paris viel empfehlenswerther. Dieselbe fand heimkehrend einen Schlüssel an der Thür ihres Zimmers, der offenbar nicht der ihrige war, da sie diesen in der Hand hatte. Rasch entschlossen klopft sie an, öffnet die Thür und erblickt einen Kerl, der mit Einpacken beschäftigt war. "Um Vergebung, fragt sie, ist Fräulein Emmeline C. nicht zu Hause?" - Nein, antwortete der Dieb, meine Nichte ist ausgegangen, in einer Stunde wird sie zurückkommen. - Die Dame empfahl sich artige stieg leise die Treppe hinab und kehrte in fünf Minuten mit Policei zurück. Der neue Oheim von Fräulein Emmeline war noch mit Einpacken beschäftigt und wurde selbst gepackt.
(Noth in Finnland.) Nicht allein in Rußland, sondern jetzt auch in Schweden haben sich Comiteen gebildet, um den von einer Hungersnoth bedrohten Finnländern zu Hülfe zu eilen. In Stockholm ist ein Central=Comittee zusammengetreten, welches die Schweden dazu auffordert, einen Theil ihrer reichen Ernte den Nothleidenden in Finnland zu schenken. Die größte Noth tritt im nördlichen Theil Finnlands auf, wo ungefähr eine halbe Million Menschen kein Getreide und nur wenig Geld haben werden.
- Im ersten Gasthof in Schweinfurt stieg ein junger feiner Herr ab, um, wie er sagte, für seine übersiedelnde Familie eine Wohnung zu suchen. Bei einem Schneider bestellte er einen feinen Anzug, auf ein paar Gulden, sagte er, komme es nicht an, nur fein und rasch. Der Anzug war fertig und so hübsch, daß auch für den jüngeren Bruder einer bestellt wurde. Sie sollten zusammen bezahlt werden. Auch zwei Schuster wurden in Nahrung gesetzt und bei jedem ein Paar feinste Stiefel bestellt, in 24 Stunden müssen sie fertig sein. Der Eine soll sein Paar morgen Punkt 8 Uhr, der Andere Punkt 9 Uhr abliefern; denn um diese Zeit reise er, der Besteller, ab. Punkt 8 Uhr stellt sich Schuster Lampe ein, die Stiefel sind prächtig, aber o Unglück, der linke drückt; kein Wunder, denn der junge Herr hat vergessen zu sagen, daß er am linken Fuß eine krumme Zehe hat. Die Abreise muß ein paar Stunden verschoben werden, damit der Schuster den linken Stiefel, den er wieder mitnimmt, über'n Leisten spannt. - Punkt 9 Uhr stellt sich Schuster Götz ein. Auch seine Stiefel sind prächtig ausgefallen; aber- o weh! der rechte drückt; denn jetzt hat der rechte Fuß eine krumme Zehe. Herr Götz nimmt den rechten Stiefel mit nach Hause, um ihn über'n Leisten zu, schlagen. - Punkt 12 Uhr stellen sich beide Herren Schuster, jeder mit seinem Stiefel wieder ein; auch Meister Schneider mit dem Anzug für den Jüngern Herrn Bruder; der einzige, der fehlt, ist der junge Herr; er war über alle Berge. Wenn die löbliche Polizei einen jungen Herrn entdeckt mit einem rechten rothen und einem linken grünen Stiefelschacht, - der ist's.
- Es liegen ausführliche Berichte vorüber die gräßlichen Metzeleien, welche die Indianer in Minnesota verübt haben; dieselben sind haarsträubender Art. Minnesota, dieser fruchtbarste und reizendste der nordwestlichen Staaten Amerikas mit seinen Urwäldern und Prairien, mit seinen lachenden Seen, Flüssen und Wasserfällen, dieser Staat, in welchem sich hauptsächlich das deutsche Element so kräftig Bahn gebrochen hatte, ist durch den Krieg aus seiner geträumten Sicherheit aufgeschreckt worden, gerade zu der Zeit, in welcher er seine besten Kräfte zur Vertheidigung der Union nach dem Süden gesandt hatte. Die früheren Kämpfe gegen die Rothhäute müssen vor diesem Ausrottungskriege, den sie wieder gegen die Weißen führen, in den Hintergrund treten, und diese Bestien scheinen von den südlichen Rebellen dazu aufgestachelt, indem sich deren kannibalische Grausamkeit, mit welcher sie besonders die Deutschen abschlachteten, nur dadurch erklären läßt; denn bis zu dem Ausbruch des Krieges lebten die Deutschen vor allen Bewohnern Minnesotas mit den Indianern im besten Einvernehmen. Die große Mehrzahl der Opfer indianischer Bestialität sind Deutsche und zwar Deutsche vom allerbesten Schlage. Viele Hunderte von Menschen sind plötzlich um ihre sämmtliche Habe gekommen, indem sie sich vor dem Skalpirmesser flüchteten und oft kaum mehr als das nackte Leben retteten. Die reichen Getreidevorräthe eines Theils jenes Staates wurden zerstört, ganze Dörfer und Ansiedelungen sind ein Aschenhaufen.


Anzeigen.


Verkaufsanzeigen.

Da in dem am 26sten d. Mts. stattgehabten Termin zum Verkauf der zur Concursmasse des Krämers Möhler zur Baeck gehörenden, in der Ladung vom 22sten August d. J. näher angegebenen Grundstücke kein Gebot erfolgt ist, so wird anderweitiger Verkaufstermin auf

Freitag den 14. November d. J.,
Vormittags 10 Uhr,

hierdurch anberaumt, wozu sich Kaufliebhaber im hiesigen Gerichtslocal einfinden wollen.
Schönberg, den 29. Septbr. 1862.

                          Großherz. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          C. L. v. Oertzen.
                          (L. S.)                                                     Reinhardt.


[ => Original lesen: 1862 Nr. 44 Seite 3]

Oeffentliche Auction in Lübeck

am Donnerstag den 6. November d. J., Vormittags 10 1/2 Uhr, am neuen Hafen auf den Holzplätzen Nr. 1 und 2 über

= 2503 Zwölfter 9 Stück Bretter
von 6 bis 26 Fuß 1 Zoll 7, 9 u. 11 Zoll,
in bequemen Cavelingen,

durch den beeidigten Makler

                                                    Joh. N. Stolterfoht Gottl. Sohn.


Vermischte Anzeigen.

Bekanntmachung.

Es ist mehrfach vorgekommen, daß verschiedene Mitglieder, die ihre Gebäude in hiesiger Assecuranz versichert haben, ihr Inventar und Mobiliar bei auswärtigen Gesellschaften versichern, ohne die Genehmigung der Direktion nachgesucht und ohne irgend eine Anzeige davon gemacht zu haben.
Um nun das Publikum vor Schaden zu bewahren, bringt die Unterzeichnete den §. 15. der Statuten nochmals zur allgemeinen Kenntniß wie folgt:

"Sollte Jemand ein bei dieser Societät versichertes Gebäude etc. anderswo versichert haben, oder versichern lassen, so tritt er dadurch von selbst aus dieser Gesellschaft, erhält die bezahlten Beiträge nicht wieder zurück, verliert jeden Anspruch auf Schadensersatz und muß überdem das, was er bereits erhalten, zurückgeben. Seine Bestrafung Seitens der Großherzoglichen Landvogtei bleibt überdem vorbehalten.
Gleiche Nachtheile treffen diejenigen Mitglieder, welche zwar ihre Gebäude hier, ihre in denselben befindlichen beweglichen Gegenstände aber ohne ausdrückliche Genehmigung der Direktion auswärts versichern lassen. Zur Erwirkung dieser Genehmigung ist erforderlich, daß genaue Anzeige davon gemacht werde, was an beweglichen Sachen, wie hoch und bei welcher Anstalt versichert werden soll?"
und fordern zugleich alle unsere Mitglieder, die ihr Mobiliar auswärts versichert und diesen Umstand nicht auf ihre hiesigen Policen vom Rechnungsführer haben eintragen lassen, hiermit auf, binnen 4 Wochen ihre hiesigen und auswärtigen Policen beim Rechnungsführer Bade zur weiteren Regulirung einzureichen.
Schönberg, 23. October 1862.

Direktion der Feuer=Versicherungs=Gesellschaft für das Fürstenthum Ratzeburg.


Mecklenburgische
Lebensversicherungs= und Sparbank
in Schwerin

schließt Lebens=, Leibrenten= und Sterbekassen=Versicherungen, Zeitrenten=, Darlehns=, Einlage= und sonstige Geldgeschäfte ab, und verzinst alle Kapital=Einlagen von mindestens 50 Taler (Mecklenburg) mit 3 1/4 Procent für's Jahr, durch die unterzeichneten Agenturen.

Agentur Schönberg und Dassow.
                                                    J. P. Bade,
                                                    Buchbinder.


Den Bienenzüchtern und Bienenfreunden

unsers Fürstenthums theilen wir hierdurch mit, daß der Verein zur Beförderung der Bienenzucht am 26. d. M. unter dem Namen

Imkerverein
im Fürstenthum Ratzeburg

gegründet ist. Der Verein bezweckt die Hebung der vaterländischen Bienenzucht und besonders die Verbreitung der Dzierzonschen Betriebsweise. Er sieht es daher als seine Aufgabe an, seine Mitglieder über die Dzierzonsche Methode zu belehren, durch Schrift und Wort und Aufstellungen von Bienenwohnungen, Stöcken und andern bienenwirthschaftlichen Geräthen und Erzeugnissen. Jedes Mitglied zahlt einen pränumerando zu entrichtenden jährlichen Beitrag von 12 Schilling (Mecklenburg)
Alle diejenigen, welche dem Verein beizutreten wünschen, bitten wir, sich bei einem der Vorstandsmitglieder zu melden oder melden zu lassen.

  Der Vorstand.
  D. Hempel, Cantor, in Schönberg.
J. Wegner, Lehrer, in Schönberg.
J. Wosin, Küster, in Schönberg.
J. Grevismühl, Landmann, in Schönberg.
J. Schulz, Lehrer, Lockwisch.

Neue bedeutend vermehrte
große Geldverloosung
von
2 Million. 700,000 Mark
in welcher nur Gewinne gezogen werden,
garantirt und beaufsichtigt von der
Staats-Regierung

      Unter 17,900 Gewinnen befinden sich Haupttreffer von:
Mark 250,000, 150,00, 100,000, 50,000, 2 mal 25,000, 2 mal 20,000, 2 mal 15,000, 2 mal 12,500, 2 mal 10,000, 1 mal 7500, 1 mal 6250, 4 mal 5000, 6 mal 3750, 1 mal 3000, 85 mal 2500, 5 mal 1250, 105 mal 1000, 5 mal 750, 130 mal 500, 245 mal 250 etc. etc.
      1 ganzes Original-Loos   kostet 4 Taler (Mecklenburg) Pr. Crt.
      1 halbes Original-Loos   kostet 2 Taler (Mecklenburg) Pr. Crt.
      2 Viertel Original-Loose kosten 2 Taler (Mecklenburg) Pr. Crt.
Beginn der Ziehung am 11ten kommenden Monats.
      Nur um der verstärkten Nachfrage zu genügen, ist neben Vergrösserung des Gewinn-Capitals die Loosen-Anzahl vermehrt, ohne den Preis derselben zu erhöhen.
      Unter meiner allbekannten und beliebten Geschäfts-Devise

"Gottes Segen bei Cohn"

wurde neuerdings am 2ten Mai d. J. zum 17ten mal, am 25. Juli d. J. zum 18 mal das grösste Loos, sowie neuerdings am 10. September dieses Js. der grösste Hauptgewinn, bei mir gewonnen.
      Auswärtige Aufträge mit Rimessen oder gegen Postvorschuss, selbst nach den entferntesten Gegenden, führe ich prompt und verschwiegen aus und sende amtliche Ziehungslisten und Gewinngelder sofort nach Entscheidung zu.

Laz. Sam. Cohn,
Banquier in Hamburg.


Nur 26 Silbergroschen

baar oder gegen Post=Nachnahme kostet bei unterzeichnetem Bankhause ein viertel Originalloos zu der am 19. und 20. November stattfindenden Ziehung der großen

Staats-Gewinne-Verloosung,

welche letztere in ihrer Gesammtheit 14800 Gewinne enthält, worunter solche von

event. Thlr. 114,000, 57,000, 28,500, 17,000, 14300, 11,400, 8570, 6860, 5700, 2300, 1700, 1140, 570 etc. etc.

Ganze Loose kosten 3 Thlr. 13 Sgr. und halbe 1 Thlr. 22 Sgr. Die Gewinne werden baar in Vereins=Silber=Thaler durch unterzeichnetes Bankhaus in allen Städten Deutschlands ausbezahlt, welches überhaupt Ziehungslisten und Pläne gratis versendet. Man beliebe sich daher direct zu wenden an das

NB. Außer den Gewinnbeträgen werden durch Unterzeichnete auch die planmäßigen Freiloose verabfolgt. Haupt=Depot bei
Stirn & Greim  in Frankfurt a./M.


[ => Original lesen: 1862 Nr. 44 Seite 4]

Bekanntmachung.

Die zwischen dem 1. April und 30. September 1862 versichert gewesenen Mitglieder des Lübecker Feueversicherungs=Vereins der Landbewohner haben im November d. J. Sieben Viertheile ihres einfachen Ansatzes (1 3/4 Simplum) als Beitrag zu bezahlen. Es contribuiren versichert gewesene 103.447.142 Mark Courant.
Lübeck den 15. October 1862.

Namens der Direction
                                                    Bruhn,
                                                    Secretair des Vereins.


Geburts=Anzeige.

Heute wurden wir durch die Geburt eines gesunden Söhnleins erfreut.
Schönberg, den 27. Oct. 1862.

                                                    Johannes Wegner und Frau.


Club
im Hause des Hrn. Aug. Spehr,
am Mittwoch den 5. November.


Zu Festgeschenken passende und für Anbringung von Stickereien geeignete Gegenstände, als: Wand= und Zeitungsmappen, Thee= und Kartenkasten, Uhrhalter, Cigarrenteller und Kasten, Reibzeuge, Cigarrenetuis, Porte-monnaies, Brieftaschen, Visites, Brillenetuis, Aschbecher, kleine Marmorgalanterien u. s. w., sowie auch geschmackvolle fertige und angefangene Stickereien sind stets vorräthig bei

                                                    Carl Bade.


Eine neue Auswahl von Weißstickereien, als: aufgezeichnete Kragen und Manschetten, Antimarcassars, Tischdecken, ächte und unächte Taschentücher, Unterrockseinsätze, Nadelkissen, Sticktüll und Stickbaumwolle empfiehlt bestens

                                                    Carl Bade.


Mit schönen Rüben das Faß 3 ßl. empfiehlt sich

                          C. Oldenburg, Bäckermeister.


Michaelis 1762, also vor hundert Jahren, kam meine Familie in den Besitz des Fährhauses auf dem Domhofe bei Ratzeburg, und da ich Söhne und Enkel habe, so darf ich hoffen, daß dieses Haus noch lange Eigenthum meiner Nachkommen bleiben wird.

                                                    Fährmann Warncke.


Ein gebrauchtes, gut erhaltenes, fehlerfreies Klavier steht zum Verkauf. Wo? zu erfragen in der Expedition der Anzeigen.


So eben erschien                                                    
Zeitungs-Verzeichniss
von
Haasenstein & Vogler,
Hamburg-Altona u. Frankfurt a. M.
6. Auflage. 1. October 1862.
Preis 3 Sgr.

Dasselbe übertrifft an Vollständigkeit und Genauigkeit alle bisher ausgegebenen, und ist für jeden Geschäftsmann von Nutzen.
Gegen Einsendung des Betrages an Haasenstein & Vogler in Hamburg, wird dasselbe frco. übersandt. Kunden erhalten es gratis und franco.


Talg=Form=Lichte,

die sparsam und gut brennen, in allen Größen von 6, 8, 10, 12, 16, 20, 22 auf's Packet, zu 10 Schilling (Mecklenburg), in LiesPfund billiger, empfehle ich. Auch kaufe ich Talg und tausche Lichte um gegen Talg.

                                                    C. Schwedt.


Wohnortsveränderung.

Seit Michaelis wohne ich nicht mehr beim Töpfermeister Hauschild, sondern bei der Wittwe Maaß, in der frühern Wohnung des Landreiter Müller. Zugleich empfehle ich mich mit allen Kupfer=, Messing=, Zink=, Zinn= und Eisenblech=Arbeiten, wie zur Anlage von Dachrinnen und Dachdeckungen, bei prompter Bedienung und billigen Preisen.
Schönberg, October 1862.

                                                    Meß, Kupferschmied.


Am 29. November 1862
Ziehung des Großherzoglich Badischen
Eisenbahn-Anlehens
von 14 Millionen Gulden.
Hauptgewinne des Anlehens: 14mal fl. 50,000, 54mal fl. 40,000, 12mal fl. 35,000, 23mal fl. 15,000, 55mal fl. 10,000, 40mal fl. 5000, 58mal fl. 4000, 366mal fl. 2000, 1944mal fl. 1000. etc. etc.

Jedermann, welcher dem Glücke auf eine wirklich solide Weise die Hand bieten will, wird diesem Unternehmen unbedingt den Vorzug geben. Zur Betheiligung bei der Ziehung am 29. November d. J. erläßt das unterzeichnete Handlungshaus

1 Loos à Thlr. 1. - 6 Loose à Thlr. 5. 14 Loose à Thlr. 10.

und übermacht jedem Theilnehmer Pläne und Gewinnliste franco.

                                                    J. H. Döll,
                                                    Bank= u. Staatspapierengeschäft
                                                    in Frankfurt a. M.


Gute Bettfedern, das Pfund 34 und 34 Schilling (Mecklenburg),
sind bei mir zu kaufen.                                                    
                                                    Saak in Dassow.


Wohnortsveränderung.

Dem geehrten Publikum die ergebene Anzeige, daß ich von jetzt an nicht mehr beim Hrn. Maurermeister Oldenburg, sondern bei der Wittwe Schmidt, in der Siemzerstraße, neben dem Färbermeister Hrn. Mußfeldt und dem Bäckermeister Hrn. Oldenburg, wohne.
Zugleich empfehle ich mein Lager von Glaceehandschuhen in reichlicher Auswahl, in jeder Farbe und Güte, sowie alle Sorten Handschuhe in Waschleder in verschiedenen Farben, Damen= und Knabengürtel, Kleiderhalter (Schmutzriemen), Hosenträger, Strumpfbänder und in verschiedenen Arbeiten Bandagen (Bruchbänder), echte giftfreie Milchsauger und Warzentöpfchen und dergleichen mehr.

Schönberg.                                                     Handschuhmacherwittwe Stoffers.


In der Nacht vom 24. zum 25. d. M. sind uns in unsern Holzkoppeln 5 Birken, 2 Tannen, 7 Buchen und 2 Fauleschen vier Fuß hoch ringsum den Stamm abgeschält. Wer uns den Thäter so nachweisen kann, daß er gerichtlich zu belangen ist, erhält eine Belohnung von 4 Taler (Mecklenburg). Daneben machen wir bekannt, daß wir alle Unbefugte, welche künftig mit Aexten oder Sägen etc. in unsern Holzkoppeln von uns betroffen werden, zur gerichtlichen Bestrafung anzeigen werden.

                                                   Schulze Grevsmühl,
                                                    Hausw. Wigger        
                                                              in Kl. Bünstorf.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

In der Woche vom 23. bis 30. October

Geboren: D. 23. dem Arbtsm. Beck auf hies. Bauhofe ein S. - D. 27. dem Lehrer Wegner hies. ein S.
Gestorben: D. 23. Soph. Job. Luise Kniep (Schwiesow), Glaserwerkführertochter hies., 7 Monate alt.
Copulirt: D. 24. Peter Buschow, Arbeitsm. hies., und Cath. Elsabe Simon hies. - D. 24. Jochim Heinrich Dierk, Büdner und Maurergesell in Rupensdorf, und Cath. Maria Lütjohann in Gr. Rünz.


Getreide und Markt=Preise in Lübeck
am 29. October 1862.

Weitzen 1 Taler (Mecklenburg) 18-25 Schilling (Mecklenburg),     Wicken  - Taler (Mecklenburg)   -    - Schilling (Mecklenburg),
Roggen 1 Taler (Mecklenburg)   6-10 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 36-42 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 40-46 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 28-29 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 34-38 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 27-28 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg)   4-12 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 21-22 Mark (Lübeck)
Butter 12 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln, pr. Faß 4-5 Schilling (Mecklenburg).


(Hierzu: Officieller Anzeiger No. 17.)


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


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