No. 1
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 03. Januar
1862
zweiunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1862 Nr. 1 Seite 1]

- Aus Petersburg geht die betrübende Nachricht ein, daß es Gott gefallen hat, die Herzogin zu Mecklenburg, Marie Friederike Helene Hoheit, jüngste Prinzessin Tochter Sr. Hoheit des Herzogs Georg zu Mecklenburg, am 28. Decbr. in dem Alter von 6 Monat von dieser Welt abzuberufen.
- Das Wort, das über Krieg und Frieden zwischen England und Amerika entscheidet, ist noch nicht gesprochen. Die Amerikaner befürchten zwar einen Krieg, sind aber nicht besorgt wegen der Vertheidigung. Der englische Minister des Aeußern hat in einer Depesche an die amerikanische Regierung die Forderungen der englischen Regierung wegen der Trent=Angelegenheit gestellt. Die Depesche, welche in sehr gemäßigtem Tone gehalten ist, erzählt den Vorgang der gewaltsamen Aufhebung der Herren Mason und Slidell und ihrer Secretaire. Sie bezeichnet die Aufhebung einfach und bestimmt als einen Bruch des Völkerrechts und als eine Beleidigung der englischen Flagge, und schließt damit, daß die englische Regierung bei dem guten Einvernehmen und den freundschaftlichen Verhältnissen mit Amerika keinen Augenblick zweifle, daß der Befehlshaber des "San Jancinto", ohne Auftrag von seiner Regierung zu haben, diesen Uebergriff gemacht habe und daß die Washingtoner=Regierung nicht anstehen werde, das unter den Verhältnissen einzig mögliche zu thun, d. h. die vier Gefangenen sofort auszuliefern und für die der englischen Flagge zugefügte Beleidigung eine entsprechende Genugthuung zu geben. Die französische Regierung denkt in dieser Angelegenheit mit der englischen völlig übereinstimmend.
- Prinz Albert hatte die Augen geschlossen, die Tröster kamen. Ich weiß, sagte die königliche Frau, ich darf mich nicht allzusehr grämen; denn viele arme Frauen haben die gleiche Prüfung zu bestehen.
- In der Georgskapelle in Schloß Windsor ward Prinz Albert am 23. Decbr. in die Gruft gebettet. Als der Sarg hinabgelassen wurde, ward ein Veilchenstrauß mit einer weißen Kamellie gebracht, das letzte Liebeszeichen der Königin, und drei Moos= und Veilchen=Kränze, die letzten Geschenke der Töchter des Todten; sie wurden an dem Sarg befestigt. Als der Sarg unten war, rief der Wappenherold an der offenen Gruft die Titel des Prinzen aus und schloß mit dem Gebet: "Gott erhalte die Königin bei Gesundheit, langem Leben und in Ehren." Zu Häupten des väterlichen Sarges standen die beiden Söhne, der einstige Thronfolger, Prinz von Wales, und der zwölfjährige Prinz Arthur. Der Prinz von Wales kämpfte männlich mit seinem Schmerz, nur wie verstohlen liefen ihm die Thränen über die Wangen und er beruhigte den jüngern Bruder, der wie ein Kind laut schluchzte und dessen Jammer die Härtesten weich machte. Als aber der Sarg sich langsam in die Gruft senkte und der kleine Arthur schluchzte, als ob ihm das Herz brechen wolle, da stürzte auch ihm ein Thränenstrom unaufhaltsam aus den Augen, er verhüllte sein Gesicht und mußte aus der Kapelle geführt werden.
- Das Gersonsche Modewaaren=Magazin in Berlin spielt eine so glänzende Rolle, daß ihm täglich die besten Rollen zufließen, an manchem Tag 15-20000 Thaler. Manche Frau geht hinein und wird, wenn sie herauskommt, von dem eigenen Manne nicht wieder erkannt; die Erkennungsscene spielt meist die Ueberreichung der Rechnung und verdirbt die Freude. Herr Gerson hat klein angefangen und groß aufgehört, als er neulich starb.
- In der im November zu Lübeck vollzogenen Ausloosung von Obligationen städtischer freiwilliger Anleihen sind folgende auf diesseitige Namen lautende Nummern gezogen worden:
Nr. 49. Bruhn, J. zu Grieben.
Nr. 712 Möller, D., zu Selmsdorf.
Nr. 712 Mahncke, J. H., zu Pogetz.
Nr. 754. Hamann, J., zu Pahlingen.
Nr. 833. Sterley, H., zu Zarnewenz.
Nr. 1077. Groth, F. H., zu Panten.
Nr. 1140. Krellenberg, J., zu Teschau.
Nr. 1846. Spars, H. L., zu Walksfelde.
Die gezogenen Summen werden in denjenigen Terminen des Jahrs 1862 ausbezahlt, in welchen die Zinsen zu erheben sind.
- Der feuerspeiende Vesuv hat die beinahe zwei Stunden von Neapel entfernte Stadt Torre del Greco in einen verödeten Trümmerhaufen verwandelt; sie war eine blühende wegen ihrer reizenden Lage beneidete Stadt mit etwa 18000 Einwohnern, die sämmtlich obdachlos sind und keine Hoffnung haben, ihre Wohnungen wieder zu sehen. So verlockend ist die Lage, daß es neun Mal von 1631 bis jetzt von Grund aus zerstört werden konnte, ohne von seinen Bewohnern verlassen zu werden. Durch die Schluchten, und Risse, welche in Folge der Erdbeben jetzt den Boden zerklüften, sieht man tief unten alte Lavafelder oder begrabene Ueberreste einer früheren Stadt. Die noch immer fortdauernden Erdstöße haben fast ihr Werk beendet: sie finden kaum noch ein aufrecht stehendes Haus, welches der nächsten, wenn auch schwachen Erschütterung widerstehen könnte. Gar nicht zu berechnen ist es, was aus den Trümmern der frühern Stadt, die sich mit dem Erdboden erst hoben, dann aber sehr schnell, an einzelnen Stellen um 20 Fuß, hinabsenkten, zuletzt noch werden wird. Die Krater am Berge haben sich beruhigt, doch sind dafür neue Krater im Meer, etwa 100 Schritte von der Küste entfernt, entstanden. Sie werfen das Wasser ei=

[ => Original lesen: 1862 Nr. 1 Seite 2]

nige Fuß in die Luft, haben aber bisjetzt noch keinen eigentlichen Schaden angerichtet. Das Meer ist in einer gleichsam kochenden Bewegung, und es erfüllt dieser Anblick Viele mit Schrecken, da die Sage verbreitet ist, es werde die ganze Gegend durch einen Regen siedenden Wassers vernichtet werden. Die Verwirrung ist groß, und nicht Wenige befinden sich so sehr von Nahrungsmitteln entblößt, daß sie um das Brot bitten müssen. Von einem etwas erhöht gelegenen, mit Eichen= und Kastanienbäumen bedeckten Punkte übersieht man den ganzen Schauplatz. Massenhaft eilen daher Fremde und Einheimische herbei, um die Zerstörung zu betrachten. Am Rande der neuen Krater sind bereits Tabuletkrämer eingerichtet, welche Erfrischungen zu hohen Preisen verkaufen. Außer diesen sind auch Künstler beschäftigt, das neue, allerdings sehr eigenthümliche Bild aufzunehmen. Eine andere lebhafte Industrie besteht darin, daß man in die noch flüssige, nicht gänzlich erhärtete Lava Modelle eindrückt, aus welchen die Bilder Garibaldi's, Victor Emanuels, Louis Napoleons, der Königin Victoria hervorgehen. Auch die Medaillons von König Franz und der Königin Marie werden auf diese Weise gegossen und heimlich verkauft oder vertheilt.
- Humboldt pflegte zu sagen, wenn der Vesuv speit, fehlt uns der Winter.
- Aus Leipzig erzählen die Leipziger Nachrichten folgende Erbschaftsgeschichte: Das bei einem hiesigen Officier dienende Mädchen, eine gewisse Amalie Schäfer, hat 42000 Thaler geerbt und wird in der allernächsten Zeit diese Summe erheben. Die Erbschaft kommt aus Holland und beträgt circa 10 Millionen Gulden, wozu 22 Erben vorhanden sind. Ein Berliner Rechtsanwalt, hat den Erbschaftsproceß auf eigene Kosten geführt und es dahin beim Gericht in Amsterdam gebracht, daß am 31. December die 10 Mill. Gulden ausgezahlt werden. - Eine andere Erbschaft, die Köhlersche, wird von England ausbezahlt. Sie beträgt ungefähr 160,000 Thaler, welche Summe sich auf 38 Köhlersche Stämme in Deutschland vertheilt, die sich mit einander verglichen haben.
- Eine eigene Volksjustiz hat sich in der Gegend von Göppingen erhalten. Wird in einem Dorfe kund, daß eine Ehefrau von ihrem Manne thätlich mißhandelt worden, so verbreitet sich alsbald die Kunde: Heute Nacht wird dem N. N. geknällt. Gegen 11 Uhr Nachts vernimmt man einzelnes Peitschengeknall, bis das Knallen zu einer Stärke anwächst, wie von einem militairischen Rottenfeuer. Wieder lautlose Stimme, eine Stimme ahmt das Jammern der mißhandelten Frau, eine andere das Rumoren des zornigen Gatten nach. Wagt dieser aber sich in den tobenden Haufen, so empfindet er die Peitschen auf seinem Rücken.
- In den flachen Gegenden Frankreichs ist der Wildstand ein sehr geringer; aber in den Ardennen (einem sehr bewaldeten Gebirge an den Nordostgrenzen Frankreichs) finden sich noch viele Wölfe, die, gleich ihren Landsleuten, im Winter oft von Sehnsucht nach den "natürlichen Grenzen" Frankreichs ergriffen werden und durch die Eifel nach dem Rheine pilgern. Einem solchen französischen Wolfe ist neulich eine sonderbare Geschichte passirt. Bei dem Dorfe Dain entdeckte man nämlich in dem frisch gefallenen Schnee die Spuren von drei Wölfen. Am nächsten Morgen veranstalteten die Dorfbewohner eine Treibjagd, bei deren Beginn einer der Treiber durch lautes Geschrei die Nähe eines Wolfes anzeigte. Man eilte hinzu, und siehe: der Treiber hielt den Wolf am Schwanze fest und wehrte sich mit seinem Stocke gegen die Bisse des Thieres, das bald niedergeworfen, mit einem Maulkorbe versehen, im Triumphe durch das Dorf geführt und dann todtgeschlagen wurde. Man glaubte erst, die Unbehülflichkeit des Wolfes hätte von Verwundungen durch Flintenschüsse hergerührt, aber beim Abbalgen zeigte sich das Gegentheil; dagegen fand man beim Oeffnen des Magens, daß der Vielfraß einen Igel mit Haut und Stacheln verzehrt hatte.


Prinz Albert als Landwirth.

England, heißt's in der Hann. Z., verliert in dem Prinzen Albert einen der wärmsten Freunde der Landwirthschaft, vielleicht den größten Beschützer und Beförderer des großen und wichtigen Gewerbes. Von Jugend auf der Landwirthschaft zugethan, faßte er sie bald nach seinem Antritte in England mit Vorliebe und Ernst ins Auge. Die zum Krongute gehörenden Farms wurden aus der Pacht genommen und verwaltet, dazu eine Staatsfarm erpachtet. Sie sollen Musterwirthschaften werden und sind es geworden. Die Gebäude wurden nach bewährten Mustern umgeänderte und eingerichtet. Ackerpferde, Mastvieh, Milchvieh, Woll= und Fleischschaafe so wie Schweine der anerkannt vorzüglichsten Racen wurden eingeführt, gezüchtet und verbessert. In sofort richtiger Erkenntniß des Drainirens als eines der größten Mittel zur Verbesserung des Ackerbaues, ließ Prinz Albert, um die allgemeine Aufmerksamkeit auf diese hochwichtige Erfindung zu richten, den Hyde Park in London allererst drainiren. Auf den Windsor=Farms führte er vor Allen Drainage und Tief=Cultur ein. Desgleichen durchaus rationelle Fruchtfolgen. Das Drillen (aller Früchte) ward musterhaft betrieben. Mähmaschinen wurden daselbst allererst in Thätigkeit gesetzt. Eine der ersten Dampfmaschinen soll zu landwirthschaftlichen Zwecken auf der Windsor=Farm gearbeitet haben. Der Dampfdrainpflug ist seiner Zeit von Prinz Albert zuerst in Anspruch genommen und vor wenigen Jahren an den fürstlichen Bruder nach Koburg geschickt. Die bewährtesten Ackergeräthe und landwirthschaftlichen Maschinen ließ der Prinz in Gebrauch nehmen. Die Anwendung von Kunstdüngerarten soll auf den Ländereien zuerst angefangen und - zuerst aufgehört haben. Der Prinz kannte seine Wirthschaften ganz genau und revidirte sie speciell. Er nahm Einsicht von der Buchführung und bestand darauf, daß der Ackerbau und die Viehzucht rentiren. Er war ein eben so denkender als eifriger Viehzüchter, auch Mäster, und schmückten seine Thiere die bedeutendsten Ausstellungen, von denen er sich nicht selten Preise holte. Der Prinz legte das lebhafteste Interesse für das landwirthschaftliche Vereinswesen an den Tag, und zählten die Secretaire der königlichen Gesellschaften von England, Schottland und Irland den königlichen Prinzen zu ihrem thätigsten Mitgliede. Der zollfreien Einfuhr von Getreide, Vieh und thierischen Producten soll Prinz Albert am entschiedensten das Wort geredet haben, weil er darin eine heilsame, ja nothwendige Concurrenz und folgeweise den wirksamsten Sporn für den englischen Landwirth zu vermehrter Produktion, also zur Hebung der Landwirthschaft richtig erkannte. Bei den Farmern in England stand Prinz Albert auch als Landwirth in hohem Ansehen, und wird sein frühes Hinscheiden mit vollem Rechte tief von ihnen beklagt werden. Der deutsche Landwirth hatte bei dem Prinzen Zutritt und fand eine herablassende, ja freundliche Aufnahme.


Anzeigen.


Curatelbestellung.

In Sachen, betreffend die Curatel über den Büdner Starr zu Carlow wird hiedurch gemeinkundig gemacht, daß, nachdem der Büdner Möller zu Carlow auf seinen Wunsch von der Curatel über den Böttcher Starr entbunden worden, an seiner statt der Krämer Siebenmark zu Carlow zum Mitcurator des etc. Starr bestellt worden ist.
Schönberg den 16. December 1861.

                          Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          C. L. v. Oertzen.
                          (LS.)                                                     A. Dufft.


[ => Original lesen: 1862 Nr. 1 Seite 3]

Vorladungen.

Auf Antrag des Bäckermeisters Carl Oldenburg hieselbst soll über sein, an der Siemzerstraße sub No. 112. belegenes Wohnhaus, Stallgebäude, und die an der Moorstraße belegene Koppel von 247 []Ruthen ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesen Grundstücken zu haben vermeinen und deren Eintragung in das anzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Dienstag, den 25. Februar 1862,
Morgens 11 Uhr,

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an den proclamirten Grundstücken sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer derselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg den 16. December 1861.

                          Großherz. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          C. L. v. Oertzen.
                          (L. S.)                                                     Reinhardt.


Auf zulässig befundenen Antrag der Curatoren des Büdners Starr in Carlow werden alle Diejenigen, welche an den etc. Starr aus irgend einem Rechtsgrunde Ansprüche und Forderungen zu haben vermeinen, hiermit peremtorisch geladen, solche in dem auf

Dienstag den 25sten Februar 1862,
Morgens 11 Uhr,

anberaumten Termine anzumelden und zu rechtfertigen, widrigenfalls sie für immer damit ausgeschlossen und abgewiesen werden sollen.
Schönberg den 16. December 1861.

                          Großherz. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          C. L. v. Oertzen.
                          (L. S.)                                                     A. Dufft.


Verkaufsanzeigen.

Die alte Baracke auf der Maurin=Mühle soll auf Abbruch öffentlich meistbietend, jedoch mit Vorbehalt der höheren Genehmigung des Zuschlages, verkauft werden und ist dazu Termin auf

Sonnabend den 25. Januar 1862,

Mittags 11 Uhr, auf hiesiger Amtsstube angesetzt, wozu Kaufliebhaber sich einfinden wollen.
Die Bedingungen werden im Termine bekannt gemacht werden.
Schönberg den 30. December 1861.

                          Großherzoglich Meckl. Domainen=Amt.
                          F. Graf Eyben.



Verpachtung.

Die seit dem Jahre 1849 von dem Pastor Wolf resp. dessen Wittwe pachtweise besessene Parcele auf dem Rupensdorfer Felde (neben dem Turnplatz), enthaltend 158 []Ruthen Wiese und 60 []Ruthen Sandland, soll anderweitig dem Meistbietenden verpachtet werden, und ist dazu Termin auf

Freitag, den 17. Januar 1862

angesetzt, und wollen Pachtliebhaber sich Mittags 12 Uhr auf der Amtsstube allhier einfinden.
Schönberg den 27. December 1861.

                          Großherzoglich Meckl. Domainen=Amt.
                          F. Graf Eyben.


Vermischte Anzeigen.

Ich bin beauftragt, eine in hiesiger Gegend belegene Erbpachtstelle von ca. 27 mille []Ruthen, fast durchweg Waizenboden, unter der Hand zu verkaufen. - Nur Selbstkäufer erfahren das Nähere von mir.
Gadebusch, 30. December 1861.

                          Stadtsecretair Launburg.


Landwirthschaftlicher Club
am Mittwoch den 8. Januar
im Hause des Hrn. Aug. Spehr.                                                    


Verlobungs-Anzeige.
Sophia Speck.
Johannes Dræger.
Römnitz.                                                     Grambow.


Alle diejenigen, welche im bevorstehenden Termin Gelder und Sparkassenbücher durch mich an die Sparkasse in Schwerin besorgt zu haben wünschen, werden ersucht, solche bis zum 22sten Januar bei mir abzugeben.

                                                    Bade, Buchbinder.


Mecklenburgische
Lebensversicherungs= und Sparbank
in Schwerin

schließt Lebens=, Leibrenten= und Sterbekassen=Versicherungen, Zeitrenten=, Darlehns=, Einlage= und sonstige Geldgeschäfte ab, und verzinst alle Kapital=Einlagen von mindestens 50 Taler (Mecklenburg) mit 3 1/4 Procent für's Jahr, durch die unterzeichneten Agenturen.

Agentur Schönberg und Dassow.
                                                    J. P. Bade,
                                                    Buchbinder.


Vom heutigen Tage an verkaufe ich verschiedene zurückgesetzte

Umschlagtücher

zu heruntergesetzten billigen Preisen.

                                                    Heinrich Creutzfeldt.


Als Agent

einer der bedeutendsten Uhren-Fabriken bin ich im Stande, jeder Concurrenz die Stange zu bieten, und kann selbst beim Verkauf der Uhren das Unmöglichste leisten; ich liefere daher Uhren unter Garantie solider und guter Werke zu folgenden herabgesetzten Preisen:

[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Vorzüglich schön gearbeitete vergoldete Westenketten, den goldenen täuschend ähnlich, von 1 Taler (Mecklenburg), 2 Taler (Mecklenburg), 3 Taler (Mecklenburg), 4 Taler (Mecklenburg) und 5 Taler (Mecklenburg).
Bei Bestellungen von mindestens 3 Stück Uhren gebe ich Wiederverkäufern einen Rabatt von 4 %, und werden die Uhren pr. Stück 1 Taler (Mecklenburg) unter Garantie abgezogen und richtig gehend abgeliefert. Aufträge erbitte ich franco und werden dieselben gegen Baarsendung oder unter Postvorschuss auf das Promteste ausgeführt.

Bernhard Silberberg,
gr. Bleichen 54, Hamburg. 1. Etage.


[ => Original lesen: 1862 Nr. 1 Seite 4]

Extract
des

funfzehnten Rechnungs=Abschlusses
der
Hagel=Assecuranz=Gesellschaft für das Fürstenthum Ratzeburg
pro Ao. 1861.

[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Schönberg den 2. Januar 1862.                                                    
                                                    Die Direction.


Wir machen hiermit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmachergesellen=Brüderschaft am Montage nach Neujahr, den 6. Januar 1862, stattfindet und laden sämmtliche Mitbrüder ein, am gedachten Tage zu erscheinen.
Schönberg, d. 12. Decbr. 1861.

                          Die Vorsteher und Altgesell
                          der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft.


Mehrere Geldpöste von 1000 Taler (Mecklenburg), 600 Taler (Mecklenburg) und 300 Taler (Mecklenburg) sind im Antoni=Termin zu haben, jedoch nur gegen hypothekarische Sicherheit. Nähere Auskunft ertheilt

                                                    Bade, Buchbinder.


Den geehrten Bewohnern Schönbergs und Umgegend erlaube ich mir die ergebene Anzeige, daß mein Lager von allen Sorten Uhren jetzt auf das vollständigste completirt ist und empfehle ich namentlich als gut und sehr preiswürdig

eine Partie goldener, silberner Ancre= und Cylinder=Uhren.

Indem ich jeden Auftrag reell und prompt auszuführen verspreche, bitte ich um geneigten Zuspruch.

                                                    Heinrich Meyer,
                                                    Uhrmacher.


Ich empfehle mich als Putzmacherin den geehrten Damen Schönbergs und der Umgegend, im Hause und außer dem Hause.

                                                    C. Buschow.


Neue Sendung feiner Kleiderstoffe in den neuesten Mustern a 2 1/2 ßl., 3 ßl., 3 1/2 ßl. 4 ßl., 5 und 6 ßl., so wie eine bedeutende Auswahl in wollenen Tüchern, Comfortables, Schärpen in jeder Größe für Herren und Damen, Pellerinen, Spencern, Mützen u. s. w., welche zu Fabrikpreisen und darunter verkauft werden.
Ferner feine weiße gemusterte Piques a 6 ßl. sonst 10 ßl., gemusterte Biber (Parchende) a 4 ßl., 9/4 breite double Düffel zu Röcken und Jacken a 18 ßl. und 22 ßl. pr. Elle, bei

Lübeck Decbr. 1861.                                                      Georg Zander,
Breitestraße Nr. 819.


Alles Sandholen aus unserer Sandkuhle untersagen wir hiedurch den Unberechtigten und werden dieselben, falls sie dennoch darin betroffen werden, dem Gerichte zur Bestrafung anzeigen.

                                                    Die Dorfschaft Gr. Rünz.


Die Prager Berg=Kapelle (Herr Josef Branl und seine Mitglieder) werden am Dienstage den 7. Januar, Abends 7 Uhr im Saale des Herrn Aug. Spehr in Schönberg ein

CONCERT
geben, worauf ein Musik liebendes Publikum aufmerksam gemacht wird.


Zinszahlung
für freiwillige Anleihen in Lübeck an der Kriegsstube:
Dienstag d.   7. Januar,
Freitag   d. 10. Januar,
Dienstag d. 14. Januar.


Kirchliche Nachrichten.

Schönberger Gemeinde.

1861.

Geboren: 167 Kinder (90 Knaben und 77 Mädchen), - darunter 25 uneheliche (12 K. und 13 M.).
Confirmirt: 83 Kinder (50 K. und 33 M.)
Copulirt: 38 Paare; proclamirt 55 Paare.
Gestorben: 104 Personen (58 männlichen und 46 weiblichen Geschlechts.
Communicanten: 2301 (1137 männl., 1123 weibl. Geschlechts) darunter 18 privatim und 23 auf dem Krankenbette.
Geschenkt an die Kirche:
Vom Ertrage eines am 9. Mai hieselbst gegebenen Kirchenconcerts 23 Taler (Mecklenburg) 46 1/2 Schilling (Mecklenburg). - 23. August aus Petersberg 1 Taler (Mecklenburg).-6. September aus Schönberg 22 1/2 Schilling (Mecklenburg) - 9. November aus Petersberg 2 Taler (Mecklenburg). - Von einer künftigen Hauswirthin dieser Gemeinde 5 Taler (Mecklenburg).- Von einer Frau vor Schönberg 2 Taler (Mecklenburg). - Von einem Hauswirthe dieser Gemeinde 20 Taler (Mecklenburg).

In der Woche vom 27. Decbr. 1861 bis 2. Jan. 1862

Geboren: D. 28. dem Schulzen Kähler zu Kl. Siemz ein S.
Gestorben: D. 26. Mathias Heinrich Meyborg, Knecht in Kl. Bünsdorf, 26 J. 11 M. alt, Gedärmverschlingung.
Proclamirt: Carl Heinrich Kock, Forstgehülfe zu Lübeck, und Catharina Elisabeth Busch zu Malzow. - Johannes David Emil Wegner, Lehrer an der hiesigen Real= und Bürgerschule, und Joh. Emil. Wilh. Eulalie Möller.


Getreide und Markt=Preise in Lübeck
am 31. December 1861.

Weitzen 1 Taler (Mecklenburg) 32-47 Schilling (Mecklenburg),     Wicken 1 Taler (Mecklenburg)   6-18 Schilling (Mecklenburg),
Roggen 1 Taler (Mecklenburg) 14-20 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 40-52 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 50-51 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 26-27 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 36-40 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 24-25 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg)   8-20 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 18-19 Mark (Lübeck)
Butter 12 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln, pr. Faß 8 u. 9 Schilling (Mecklenburg).


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


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