No. 46
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 15. November
1861
einunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1861 Nr. 46 Seite 1]

- Aus Ungarn wird berichtet, daß man das Dreifache an Getreide mehr versenden würde, wenn hinreichend Wagen vorhanden wären. Bei anhaltendem Regenwetter würde eine große Menge Getreide, welches einige Wochen lang auf einigen hundert Bahnhöfen und Wagen von Ungarn bis an die Ost= und Nordsee, bis an das adriatische Meer und bis nach Frankreich hinein schlecht oder gar nicht gegen die Witterung geschützt, dem Verderben ausgesetzt war und noch ist, stark entwerthet sein. Ueberhaupt hat der Transport von Getreide von Ungarn und andern östlichen Ländern nach Frankreich in der letzten Zeit so große Dimensionen angenommen, daß allenthalben die Transportmittel nicht entfernt ausreichen. So liegen in dem kleinen Bodenseehafen Lindau 200,000 Centner Getreide. Diese großen, landwärts kommenden Zufuhren decken einen großen Theil des Deficits von Frankreich, und die Ernte in Ungarn soll so reichlich ausgefallen sein, daß die Ausfuhr von dort in gleicher Weise fortgesetzt werden kann.
- Die hohen Butterpreise, unter denen Stadt und Land so sehr seufzen, dürften bald eine Heruntersetzung erfahren, da, wie es scheint, eine gesteigerte massenhafte Zufuhr aus Nordamerika dadurch veranlaßt wird. Nach kaufmännischen Berichten aus London und Liverpool nehmen nämlich solche Zufuhren immer größere Ausdehnungen an und betrugen neulich in einer Woche für beide genannte Plätze z. B. 16,500 Gebinde, während sie im vorigen Jahre zur gleichen Zeit nur 1439 Gebinde betrugen. Die Mittel= und ordinairen Sorten sollen deshalb, zumal eine Fortdauer solcher starken Zufuhren in gewisser Aussicht steht, auch bereits im Preise heruntergehen.
- Der Hagelschaden=Versicherungs=Verein zu Grevesmühlen hat in diesem Jahr für 136 Hagelschäden 123,923 Rth. zu zahlen, wozu ein Beitrag von einem Thaler ellf Schilling für versicherte hundert Thaler festgesetzt worden.
- Dem Emir Abdel=Kader, der sich der verfolgten Christen in Syrien so treulich annahm, ist von dem König von Preußen der rothe Adlerorden erster Klasse verliehen worden.
- Im südlichen Frankreich hat es schon am 30. October geschneit; in London gab's am 2. November förmliche Schneestürme.
- Ein neuer Mordanschlag auf den König von Griechenland ist entdeckt worden. Bei der Rückkehr des König von einem Besuch in Deutschland sollte derselbe von seinem eigenen militairischen Geleite ermordet werden.
- Nach den aus Amerika lautenden Nachrichten sind die dortigen Oelquellen in Pensilvanien geradezu unerschöpflich. Ein dortiger Agent macht sich verbindlich, monatlich 20,000 Fuß, oder nach Verlangen auch doppelt so viel, um 2 Th. 20 Sgr. das Faß zu liefern. Schon bei der jetzigen Bearbeitung würde die Ausbeute sich auf eine halbe Million belaufen.


Die Sammlung von Liebesgaben für die verfolgten Christen in Syrien, insonderheit für das Hospital in Sayda, an welchem die Brüder des Rauhen Hauses arbeiten, hat in unserm Fürstenthum einen sehr erfreulichen Erfolg gehabt. Ich habe am 24. October 298 Taler (Mecklenburg) 16 Schilling (Mecklenburg) an Herrn Dr. Wichern, den Vorsteher des Rauhen Hauses zu Horn bei Hamburg, eingesandt. Den Dank spricht Herr Dr. Wichern in folgendem Schreiben aus:

"Mit dem herzlichsten Danke bescheinige ich Ihnen hiermit den Empfang einer Sammlung von 298 Taler (Mecklenburg) 16 Schilling (Mecklenburg) pr. Ct., die für die Sendung der hiesigen Brüder nach Syrien bestimmt sind. Ich bitte Sie, den theuren Gebern zu sagen wie hoch uns diese Gaben erfreut. Sagen sie, wenn es möglich ist, denselben zugleich, daß die vier Brüder in dem Männerhospital zu Sayda getrosten Muthes weiter arbeiten, der eine als Verwalter des Hospitals, der andere als Apotheker und Beide mit den beiden übrigen als eigentliche Krankenpfleger. Bereits 300 arme arabisch redende Christen haben in dem Hospital Aufnahme gefunden. Eine schwere Typhus=Krankheit, die auch den Brüdern große Gefahr brachte, ist mit Gottes Hülfe glücklich überstanden. Auch mehrere Aussätzige sind bereits in Pflege genommen. Besonders erfreulich ist das große Vertrauen, das diesem Werke evangelischer Christenliebe unter den maronitischen Christen und selbst den Muhamedanern vielfach zu Theil wird. Aus den fernen Thälern des Libanon bringt man den Brüdern und dem treuen mitwirkenden deutschen Arzte die Kranken in großer Zahl herbei. So wird die That der Barmherzigkeit dort zugleich eine Verkündigung des Namens Christi, dem die Brüder als Zeugen seiner Liebe zu dienen in den Stand gesetzt sind. Auch die von Ihnen aus Ihrem lieben Fürstenthum übersandten Spenden werden dazu dienen; und mit uns werden die fernen Brüder am Libanon sich vereinen, für die barmherzigen Freunde in den Gemeinden Ihrer Probstei, die uns so reiche Wohlthat übersandt, den Segen des an Vergeltung reichen Herrn herabzuflehen.

In dankbarer Liebe
                                                    Dr. Wichern,
                                                    Vorsteher des Rauhen Hauses.

Horn bei Hamburg 20. Octbr. 1861."

Da die einzelnen Gaben bereits gleich nach dem Empfang in diesen Anzeigen bekannt gemacht sind, so füge ich jetzt nur eine Uebersicht der sämmtlichen Einnahmen und Ausgaben hinzu.

[ => Original lesen: 1861 Nr. 46 Seite 2]

[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Domhof zu Ratzeburg den 11. Nov. 1861.

                                                    J. Rußwurm, Probst.


Der Herzog von Magenta.

Im Jahre 1833 saßen zwei französische Officiere im Cafe Plerron zu Algier, dem ersten, welches die französische Eroberung in der alten Stadt der Mauren errichtet hatte. Der eine war ein junger Capitän von 25 Jahren, eine gedrungene Gestalt mit eckigem Antlitz voller harten Züge und einen Blick voll unsteten Feuers. Der zweite war ein Officier von der Fremdenlegion, die damals ihre erste Bildung erhalten hatte. Der Lieutenant mochte etwas älter sein als der Capitän, und sein hübsches militärisches Gesicht zeigte den unverkennbaren Typus deutscher Abstammung. Beide Offiziere führten ein Gespräch, bei welchem namentlich der Capitän eine um so größere Aufregung entwickelte, je ruhiger währenddessen der Lieutenant der Fremdenlegion das leere Glas wieder mit Wein füllte. Mehr und mehr verlor jedoch auch der letztere infolge der Rede seines Kameraden die gemüthliche Ruhe und ein Zug von Ironie trat um seine Mundwinkel hervor, als der Kapitän mit dem Säbel auf die Steinplatten des Bodens klirrend, in gereiztem Tone rief: "Sie haben Fischblut, Herr Lieutenant, und wahrhaftig, wie könnte es auch anders sein? Sie sind ja ein Deutscher und Begeisterung für die Sache Frankreichs ist Ihnen fremd. Wir Franzosen brennen nach Krieg, nach Ruhm; wir sind die Söhne des Geschlechts von 1793! Und Sie? Sie begnügen sich mit Philosophiren und verstehen den Thatendrang eines Franzosen nicht. Sie sind glücklich, wenn Sie für den König von Preußen arbeiten!"
"Herr Capitän Mac Mahon!" rief der Legionär wie drohend, indem er aufsprang. "Sie wissen, daß Sie mit diesem albernen Sprichwort der Franzosen mich beleidigen. Es ist nicht das erstemal, daß Ihre Freundschaft darauf sündigt. "Ich bin ein Preuße, Herr Kapitän, und Sie würden mich verachten, wenn ich als solcher so sehr Philosoph wäre, wie ich Ihnen als Officier in Frankreichs Diensten erscheine." - "Aha, mon cher, jetzt sind Sie warm geworden? antwortete Mac Mahon mit zufriedenem Lächeln, Bon, ich stehe zu Diensten. Ihr Säbel ist so gut wie der meine - schlagen wir uns für den König von Preußen!" - "In der That, ich werde Ihrer Streitsucht Bescheid thun." - "So machen wir einen Gang, alter Freund, das zerstreut. Auch sehne ich mich nach einer Schmarre ganz gleich, ob ich sie erhalte oder austheile."
Der vom Zaun gebrochene Handel wurde in der That noch in derselben Stunde an einem passenden Ort ausgefochten. Diesmal siegte nicht nur die Geschicklichkeit, sondern auch das Recht. Der deutsche Lieutenant brachte seinem französischem Freunde eine vortreffliche Quarte bei und steckte darauf seinen Säbel mit den Worten ein: "Da haben Sie Ihre Schmarre, Kapitän!" - "Danke; sie ist für den König von Preußen" eine Redensart, die in ihrem Doppelsinn besagte, daß die Schmarre nichts zu bedeuten habe.
Der raufboldige Kapitän Mac Mahon fand bald edlere Gelegenheit, seinen Thatendrang zu stillen. Bei der Eroberung von Constantine war er der tapferste Officier und avancirte dafür zum Chef eines Jägerbataillons. Später wurde er Oberst desselben Regiments der Fremdenlegion, in dem sein deutscher Freud diente, der ihm für den König von Preußen dis Quarte versetzt. Der Oberst und der Lieutenant brachten oft diese Thorheit, durch die weder der eine noch der andere in der Freundschaft, die sie jahrelang verbunden, erkaltet war. Diese Freundschaft hörte erst auf, als der brave Preuße durch den Säbel eines Kabylen den Tod unter der Sonne Afrikas gefunden. - Mac Mahon aber erstieg mit Glück die Staffel der militärischen Ehren. Im Jahre 1848 war er Brigadegeneral und Gouverneur von Algerien; der neue Kaiser erhob ihn zum Divisionsgeneral und der Krimkrieg verschaffte ihm den Befehl über das Corps, welches am 8. Sept. den großen Sturm auf den Malakowthurm Sebastopols unternahm. Das Großkreuz der Ehrenlegion und die Senatorwürde waren der verdiente Lohn des Generals. Seine Thätigkeit im italienischen Krieg ist noch in frischem Andenken: den Titel, den er führt, hat er sich hier erobert. Die Schlacht bei Magenta war nahe daran, eine furchtbare Niederlage des Kaisers Napoleon zu werden, der vergebens mit seinen Garden den Stürmen der verzweifelten Oesterreicher auf der Eisenbahnbrücke zu widerstehen versuchte. Schon halfen Zuaven und Turcos und alle gezogenen Kanonen nicht mehr - die Bajonnette der Oesterreicher trieben die Garden zurück. In diesem Moment höchster Gefahr kam Mac Mahon auf eigene Faust dem Kaiser zu Hülfe und sein Angriff auf die Flanke der Oesterreicher entschied die Schlacht. Mac Mahon hatte mehr als eine Schlacht gewonnen, er hat den Kaiser vor einer blamirenden Niederlage, vielleicht vor einer Katastrophe gerettet: Er wurde mit Recht ein Herzog von Magenta.
Jetzt ist der tapfere Soldat, der glückliche Feldherr ein Friedensbote des Kaisers der Franzosen. Mit ungeheurem Pomp ist er an König Wilhelms Hof gekommen, um dessen Krönung verherrlichen zu helfen. Derselbe Soldat, der einst mit dem boshaften französischen Sprichwort ausdrückte, daß "arbeiten für den König von Preußen" soviel wie nichts bedeute, ist jetzt in der glücklichen wie ehrenvollen Lage, durch Verwendung einiger Millionen zu beweisen, daß der vermeintliche Spott in diesem Sprichwort nichts als übermüthige Prahlerei ist. Vielleicht entsann sich der außerordentliche Krönungsgesandte Ludwig Napoleons bei dieser Gelegenheit, daß er um den König von Preußen schon in Algier eine Schmarre davontrug. Jedenfalls aber hat der Lieutenant der Fremdenlegion durch einen eigenen Zufall noch nach 28 Jahren eine glänzende Genugthuung erhalten.


Anzeigen.


Am Sonnabend                          
den 23. November d. J.

findet der diesjährige Forstschreibtag zum Verkauf von Eichen und Buchen=Blöcken aus den
herrschaftlichen Forsten statt, und können Kaufliebhaber am gedachten Tage, Mittags 12 Uhr, auf der Amtsstube sich hier einfinden.
Schönberg, den 12. November 1861.

                          Großherzoglich Meckl. Domainen=Amt
                          und Forst.
                          F. Graf Eyben.       Danckwarth.


[ => Original lesen: 1861 Nr. 46 Seite 3]

Verkaufsanzeigen.

geklagter Schulden halber zum öffentlichen meistbietenden Verkaufe des am Ende der Langenbrücker Straße sub Nr. 163 hieselbst belegenen, dem Seilermeister Aßmann seither zuständig gewesenen Wohnhauses erster Termin auf Freitag den

13ten k. M.,

zweiter Termin auf den

16. Januar 1862

und dritter und letzter Termin auf den

13. Februar 1862

zu Rathhause hieselbst angesetzt, und sind zugleich alle Diejenigen, welche Forderungen und Ansprüche an das Haus zu haben glauben, ein für allemal, mithin peremtorisch und unter Androhung der Präclusion, verabladet und befehligt, solche im ersten Verkaufs= und Professions=Termine am Freitage den

13. k. M.

Mittags 12 Uhr, auf hiesiger Rathsstube anzumelden und sofort gehörig zu bescheinigen.
Ratzeburg den 4. Novbr. 1861.

Königlicher Stadtcommissarius,
Bürgermeister und Rath.
(L. S.)                                                    In fidem
                                                                Richter, Stadtsecretair.


Holzverkauf.

Am Donnerstag den 21. Novbr. sollen unter den bekannten Bedingungen in den Hohenmeiler Tannen gegen baare Zahlung

50 Faden tannen Kluftholz und
20 Faden tannen Knüppelholz
meistbietend verkauft werden und wollen sich Kaufliebhaber Morgens 9 Uhr beim Forstgehöfte Hohemeile einfinden.
Schönberg den 14. Novbr. 1861.

                                                    Danckwarth.


Streuverkauf.

In Auftrag und für Rechnung des Finanzdepartements sollen im Israelsdorfer Forstreviere

circa 200 Fuder gemähten Streumaterials, welches großentheils sehr gut gewonnen und daher auch als Futter brauchbar ist,
Montag den 18. und Dienstag den 19. Novbr. 1861 öffentlich an Ort und Stelle an die Meistbietenden verkauft werden.
Der Verkauf beginnt Vormittags 9 Uhr und zwar Montag im Forstorte Wesloertannen beim Schlagbaum an der Domschneiße, Dienstag im Forstorte Sturbusch in der Nähe der Chausseegeld=Einnahme an der Israelsdorfer Chaussee.
Lübeck November 1861.


Vermischte Anzeigen.

In der am 11. d. M. stattgefundenen General=Versammlung des Vorstandes der Hagel=Assecuranz=Gesellschaft für das Fürstenthum Ratzeburg ist ein Beitrag von Drei (3) Schillingen Preuß. Cour. von je Hundert Thalern der Versicherungssumme beliebet worden, demnach sämmtliche Mitglieder genannter Gesellschaft hiedurch ersucht werden, den Belauf solchen Geldes - ohne weitere Benachrichtigung als diese -

am 2. December als dem Montage nach dem 1sten Adventssonntage dieses Jahres, Vormittags 10 Uhr, im Hause des Kaufmanns Herrn Boye hieselbst einzahlen zu wollen.
Schönberg, den 12. November 1861.

                          Die Direction
                          der Hagel=Assecuranz=Gesellschaft.


Allen denen, welche meinem dahingeschiedenen Manne bei seinem Leichenbegängniß die letzte Ehre erwiesen haben, sage ich hierdurch meinen ganz ergebensten Dank.
Schönberg den 14. November 1861.

                                                    Marie Roloff, geb. Nuß.


Tricot=Unterjacken und Unterhosen, Luxemburger Gesundheits=Unterjacken, sowie englische Strickwolle in verschiedener Qualität, bei

                                                    Aug. Spehr.


Die Generalversammlung

des landwirthschaftlichen Vereins für das Herzogthum Lauenburg findet am

Dienstage den 19. November d. J.,
Morgens 11 Uhr,

im Hotel zum Ratskeller in Ratzeburg statt.


Die Schlesische
Feuer-Versicherungs-Gesellschaft
in Breslau,

garantirt mit einem Grundcapital von Pr. Ct. Taler (Mecklenburg) 3,000,000.
Prämien=Einnahme für im Jahre 1858 geschlossene Versicherungen
in Höhe von 231,386,133 Taler (Mecklenburg), ausschließlich 18,950 Taler (Mecklenburg)
für vorausbezahlte mehrjährige Versicherungen
Pr. Ct. Taler (Mecklenburg) 618,276.
Zinsen=Einnahme Pr. Ct. Taler (Mecklenburg) 26,666.
Gesammt=Reserven Pr. Ct. Taler (Mecklenburg) 150,175.
-------------------------------
Gesammt=Garantie Pr. Ct. Taler (Mecklenburg) 3,795,117.

Die Gesellschaft versichert Gebäude und bewegliche Gegenstände aller Art.
Die Prämien sind fest und billig; Nachzahlungen sind nie zu leisten.
Die Unterzeichneten sind bevollmächtigt, Versicherungen fest abzuschließen und Policen anzufertigen.
Lübeck 1861.

H. J. Damm,
Haupt=Agent.
  F. A. Schilwe,
Agent.
J. Wendt,
Agent für Schönberg und Umgegend.


Nur 1 Thaler Pr. Cour.

baar oder gegen Post=Nachnahme kostet bei unterzeichnetem Bankhause ein viertel Originalloos zu der am 12. und 13. December stattfindenden Ziehung der großen

Braunschweiger Staats-Gewinne-Verloosung,
welche letztere in ihrer Gesammtheit 16000 Gewinne enthält, worunter solche von
event. Thlr. 100,000, 60,000, 40,000, 20,000, 10,000, 5000, 4000, 3000, 2500, 2000, 1500, 1000.

(Ganze Loose kosten 4 Thlr. und halbe 2 Thlr.). Die Gewinne werden baar in Vereinssilber=Thaler durch unterzeichnetes Bankhaus in allen Städten Deutschlands ausbezahlt, welches überhaupt Ziehungslisten und Pläne gratis versendet. - Man beliebe sich daher direct zu wenden an

                                                    Stirn & Greim, in Frankfurt a/M.

Ueber die Loose der Staats Gewinne=Verloosung deren Ziehung am 20. und 21. Nov. in Frankfurt stattfindet, welche von anderer Seite in diesen Blättern zu variirenden Preisen als 3 Thlr. resp. 1 Thlr. 15 Sgr. und 20 Sgr. etc. dem resp. Publikum offerirt werden, geben wir ebenfalls gerne gratis und franco jede zu wünschende Auskunft und namentlich üben den reellen Preis derselben.


[ => Original lesen: 1861 Nr. 46 Seite 4]

Das so zahlreiche Grabgeleite bei der Beerdigung meines seligen Ehemannes, weil. Ackerbürgers und Gastwirths Heinrich Boye, hat mich und meine Kinder tief gerührt; für diese unserm lieben Verstorbenen erwiesene letzte Ehre, sagen wir Allen, die uns ihre Theilnahme schenkten, den herzlichsten Dank.
Schönberg den 11. November 1861.

                                                    Maria, verwittwete Boye.
                                                    Joachim, Johannes und Wilhelm Boye.


Wollene Watten
in grau und weiß und in verschiedener Qualität,
5 Ellen lang, der Gesundheit sehr zuträglich, bei
Schönberg.                                                     Ludwig Creutzfeldt.


Transparent=Seife a St. 12 Schilling (Mecklenburg),
Gall=Seife, zum Reinigen aller Kleiderstoffe von Fett und Theerflecken nebst Gebrauchsanweisung, a St. 3 Schilling (Mecklenburg),
Aromatisch=medicinische Kräuter=Seife a St. 6 Schilling (Mecklenburg) Eau de Cologne, Haaröl, Haarpomade, sowie verschiedene andere Toilette=Gegenstände, billigst

bei                                                    Aug. Spehr.


        Die durch ihre Güte so beliebt gewordene
Vegetab.
(à Originalstück
STANGEN Pomade
12 Schilling (Mecklenburg))
autorisirt v. d. K. Professor Dr. Lindes zu Berlin, sowie die durch Reinheit und Geschmeidigkeit ausgezeichnete
Italien.
(in Päckchen
HONIG Seife
zu 8 u. 4 Schilling (Mecklenburg))
vom Apotheker A. Sperati in Lodi (Lombardei), sind fortwährend in frischer und unverändert guter Qualität vorräthig bei
J. P. Bade in Schönberg.


Billiger Verkauf von Möbeln und Spiegeln.

Um einen großen Theil meines Lagers zu räumen, verkaufe ich von heute an zu äußerst billigen Preisen, und empfehle ich namentlich eine große Auswahl Sophas, Couseuses, Lehn= und Polsterstühlen, Secretairs mit und ohne Aufsatz, Thee=, Bücher=, Silber= und Spiegelschränke, Büffets, Chiffonières, Sopha= , Spiel= und Speisetische, Marmortische, Damenschreibtische in Mahagoni und Nußbaum; große Pfeilerspiegel mit und ohne Consoltischen, in Gold=, Broncefarben= und Mahagoni=Rahmen - und gebe ich dadurch Veranlassung billige Weihnachtsgeschenke zu erstehen.

Achtungsvoll
                                                    Johs. Wencker.

Lübeck den 12. Novbr. 1861.


Gut genährte Schlacht=Pferde

werden von jetzt an wieder mit den höchsten Preisen bezahlt. Und können auf Verlangen jederzeit sofort geschlachtet werden bei

Ratzeburg.                                                      G. Brunnenberg,
concessionirter Roßschlachter.


Einem geehrten Publikum Schönbergs und der Umgegend mache ich die ergebenste Anzeige, daß ich in der zweiten Hälfte d. M. mit meinen bekannten optischen Fabrikaten daselbst eintreffen werde und empfehle dieselben zur geneigten Abnahme. Reparaturen werden prompt und wohlfeil von mir ausgeführt.
Mein Logie ist beim Herrn A. Spehr.

                          L. M. Holstein,
                          Opticus, aus Cröpelin.


Einem verehrlichen Publikum im Fürstenthum Ratzeburg mache hiedurch die ergebene Anzeige, daß ich in meiner Brauerei

gutes (bairisches) Lagerbier

stets vorräthig habe und mich damit bestens empfehle.
Ratzeburg den 15. Nov. 1861.

                                                    F. Kiesewetter.


Wir fordern alle Diejenigen auf, welche Forderungen an den Nachlaß des verstorbenen Lohgerbers Spehr haben, sich binnen 3 Wochen bei uns zu melden.

                          Kunau u. Schneidermst. Voß, als Vormünder
                          der Lohgerber Spehr'schen Kinder.

Schönberg den 12. November 1861.


Der
Kalender
für das
Fürstenthum Ratzeburg
auf das Jahr
1862
ist bei mir und beim Herrn Buchbinder Bade für
3 Schilling (Mecklenburg) zu haben.                                                    L. Bicker.


Der Schleichsteig von meinem Hause über den neben demselben liegenden Berg wird hiedurch verboten.

                                                    Sandherr und Beckmann
                                                    auf der Beek.


Großes mechanisches Theater
im Saale des Herrn Krüger in Schönberg.

Heute Freitag d. 15. Nov.: Doctor Faust, Ritterschauspiel in 3 Akten. Ferner:

Théatre pittoresque,
die malerische Reise auf dem Rheine bis Amsterdam.
Nebelbilder und Farbenspiele
durch den neu construirten Apparat Agiescop.
Zum Schluß:
Humoristische Bilder: Herr Schnüffelmeier, Pluto's Portrait. Die tanzenden Hunde. Des Säufers Ende etc. etc.
1. Platz 8 Schilling (Mecklenburg). 2. Platz 6 Schilling (Mecklenburg). 3. Platz 4 Schilling (Mecklenburg).
Kinder zahlen die Hälfte.
Anfang 7 Uhr. Cassenöffnung 6 1/2 Uhr.

Zu dieser Vorstellung, wie zu den Vorstellungen am Sonntag und Montag lade ich ergebenst ein.

                          Wiepking, Mechaniker und Photograph.


Kirchliche Nachrichten.

Schönberger Gemeinde.

In der Woche vom 7. bis 14. Novbr.

Geboren: D. 9. dem Kiepenmacher Köhler hieselbst eine T. - D. 12. dem Zimmergesellen Schröder hies eine T. - D. 14. dem Schustermeister Eckmann hies. ein S.
Copulirt: D. 8. Johann H. Rentzow, Webermeister hies. und Cath. M. E. Raeder hies. - Joch. H. Schütt, Halbhüfner zu Selmsdorf, und Wilhelmine Wigger zu Kl. Bünsdorf. - Jochen Heinr. Piper, Arbtsm. zu Resdorf, und Anne Trine Oldörp daselbst. - Karl J. M. Kleinfeld, Arbeitsmann hieselbst, und Maria M. Kleinfeld hies.


Getreide und Markt=Preise in Lübeck
am 30. October 1861.

Weizen 1 Taler (Mecklenburg) 36-44 Schilling (Mecklenburg),     Wicken 1 Taler (Mecklenburg)   6-18 Schilling (Mecklenburg),
Roggen 1 Taler (Mecklenburg) 16-18 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen 40-47 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 50-52 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 25-26 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 40-44 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 24-25 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg) 12-28 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 18-19 Mark (Lübeck)
Butter 14 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln, pr. Faß 8 u. 9 Schilling (Mecklenburg).


Hierzu eine Beilage, betreffend die französisch=englischen Unterrichtsbriefe nach der Methode Toussaint-Langenscheidt.


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


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